Urs Graf der Ältere
Urs Graf der Ältere (* um 1485 in Solothurn; † vor dem 13. Oktober 1528) war Glasmaler, Kupferstecher, Zeichner für den Holzschnitt und Goldschmied.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben seiner Tätigkeit als Handwerker in Basel und Solothurn führte Graf als Reisläufer ein abenteuerliches, wildes Leben. Das künstlerische Schaffen Grafs besitzt im Rahmen der Renaissance-Kunst in der Schweiz hohe Qualität. Von seinen Glasgemälden hat sich fast nichts erhalten. Bei den erhaltenen Handzeichnungen, Kupferstichen und Zeichnungen für den Holzschnitt handelt es sich meist um Sittenbilder, Darstellungen aus dem Lagerleben der Söldner und Genrefiguren in derber, sinnlicher Auffassung. Bemerkenswert sind seine dynamische Strichführung und eine gewisse ironische Distanz in seinen Grafiken, die in der Lebendigkeit und Frische der Darstellung an Hans Holbein den Jüngeren erinnern. Bis zum Jahr 2011 konnten etwa 160 Blätter seinem zeichnerischen Werk zugeordnet werden.[1]
Urs Graf der Ältere war Vater von Urs Graf dem Jüngeren.
Auktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1825 in Nürnberg: Kaiser Friedrich III. mit einem Szepter in der Hand, sitzet auf dem Thron und vernimmt die Rede eines vor ihm stehend Ritters: in einer offenen Thür stehen mehrere Figuren. (Die Rückseite zeigt daß dieses Gemälde aus einem Manuscript genommen ist.), 1490[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christiane Andersson: Dirnen, Krieger, Narren : ausgewählte Zeichnungen von Urs Graf. GS-Verlag, Basel 1978, ISBN 3-7185-0015-9
- Margarete Pfister-Burkhalter: Federzeichnungen / Urs Graf. Insel-Bücherei Nr. 664. Wiesbaden 1958
- Eduard His: Graf, Urs. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 550.
- Hanspeter Landolt: Graf, Urs. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 726 f. (Digitalisat).
- Emil Major: Die Bildnisse Urs Grafs und seiner Gattin. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 6, 1907, S. 152–163. (Digitalisat)
- Christian Müller: Urs Graf : die Zeichnungen im Kupferstichkabinett Basel. Schwabe-Verlag, Basel 2001.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Urs Graf der Ältere im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christiane Andersson, 1998: Graf, Urs (Ursus) (der Ältere, I.). In: Sikart
- Martin Rohde: Graf, Urs (der Ältere). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Kunstmuseum Basel: Sammlung online
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kabinettausstellung mit unbekannter Urs Graf-Zeichnung in der Martinus-Bibliothek
- ↑ VERZEICHNISS ÜBER DAS v.DERSCHAUISCHE Kunstkabinett zu NÜRNBERG.... Nürnberg, bei dem verpflichteten Auctionator Schmidmer., 1825., 250 S., Verzeichniss der seltenen Kunst-Sammlungen.,1825., Google Books, online, S. 81, (23..)
Personendaten | |
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NAME | Graf, Urs der Ältere |
KURZBESCHREIBUNG | Glasmaler, Kupferstecher, Zeichner für den Holzschnitt und Goldschmied |
GEBURTSDATUM | um 1485 |
GEBURTSORT | Solothurn |
STERBEDATUM | vor 13. Oktober 1528 |