Virtuelles 24-Stunden-Rennen von Le Mans
Wegen der Corona-Virus-Pandemie musste die 88. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens von Le Mans auf den 19. und 20. September 2020 verschoben werden.[1] Als Ersatz für das reale Rennen organisierte der ACO in Zusammenarbeit mit Motorsport Network am ursprünglichen Termin (13./14. Juni 2020) das virtuelle 24-Stunden-Rennen von Le Mans.[2] Gefahren wurde auf der Plattform rFactor 2.[3]
Es traten Fahrzeuge der LMP2- und der LMGT-Pro-Klasse an. Ein Fahrzeug wurde jeweils von vier Rennfahrern pilotiert, die sich innerhalb von 24 Stunden dabei abwechselten. Mindestens zwei der vier Fahrer eines Teams mussten professionelle Rennfahrer sein, die übrigen durften professionelle Sim-Racer sein. Unter den 200 Rennfahrern, die für 50 Teams in den zwei Kategorien antraten, befanden sich viele berühmte Fahrer aus der Formel 1 und anderen Rennserien, u. a. Fernando Alonso, Jenson Button, Felipe Massa, Rubens Barrichello, Juan Pablo Montoya, André Lotterer und Charles Leclerc. Das Rennen startete am 13. Juni 2020 um 15:00 Uhr und endete zur selben Uhrzeit am darauf folgenden Tag.[2]
Rennbericht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Fahrzeug der LMP2-Klasse mit der Nummer #4, gefahren von Tom Dillmann, Esteban Guerrieri, Jernej Simončič und Jesper Pedersen, vom ByKolles-Burst-Team qualifizierte sich mit einer Rundenzeit von 3:23,380 Minuten auf der Pole-Position. Am schnellsten unter den Autos der GT-Klasse war im Qualifying der Porsche 911 RSR vom Werksteam mit der Nummer #93, gefahren von Nick Tandy, Ayhancan Güven, Joshua Rogers und Tommy Østgaard.[4]
Das Rennen endete mit dem Gesamtsieg von Louis Deletraz und Raffaele Marciello mit den beiden Sim-Racern Nikodem Wisniewski und Kuba Brzezinski für Rebellion Racing. Die GT-Kategorie gewann der Porsche 911 RSR mit der Nummer #93 vom Werksteam, der von Nick Tandy, Ayhancan Güven, Joshua Rogers und Tommy Østgaard gefahren wurde. Während des Rennens gab es einige technische Probleme, wie z. B. sogenannte Glitches, also Signalaussetzer bei einzelnen Fahrzeugen, die auch zu Unfällen führten. Außerdem musste das Rennen wegen Serverproblemen zweimal jeweils eine halbe Stunde neutralisiert werden. In diesen neutralisierten Rennphasen wurden die zwischenzeitlich als ausgefallen gemeldeten Fahrzeuge vom FA/RB-Team, das u. a. von Fernando Alonso und Rubens Barrichello gefahren wurde, sowie das vom Team Redline, das zwischenzeitlich sogar in Führung lag und das u. a. Max Verstappen und Lando Norris pilotierten, wieder ins Rennen aufgenommen. Sie belegten den 17. bzw. 25. Rang in der Gesamtwertung. Das Fahrzeug vom Team Penske belegte den 27. Platz unter den 30 LMP2-Fahrzeugen, weil unter anderem Simon Pagenaud, einer der Fahrer des Teams, sein Simulator-Set (Rennsitz, Lenkrad und Pedale) während des Rennens austauschen musste, nachdem ein technisches Problem an seinem Lenkrad aufgetreten war.[5]
Formel-1-Rennfahrer Charles Leclerc sagte, trotz des für ihn unglücklich verlaufenen Rennens (Gesamtrang 46), in einem Interview, in Zukunft auch an dem realen 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilnehmen zu wollen.[6] Auch Pierre Gasly, ebenfalls Formel-1-Fahrer, kündigte an, irgendwann bei dem echten Rennen starten zu wollen.[7]
Ergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gesamtergebnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]LMP2: Top 10
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Position | Nr. | Fahrer |
---|---|---|
1 | #1 | L. Deletraz/ R. Marciello/ N. Wisniewski/ K. Brzezinski |
2 | #4 | T. Dillmann/ E. Guerrieri/ J. Simončič/ J. Pedersen |
3 | #13 | A. Canapino/ J. Aitken/ A. Arana/ M. Romanidis |
4 | #33 | I. Bin Abdulla Al-Khalifa/ O. Rowland/ R. MacDuff/ D. Braune |
5 | #24 | J.-E. Vergne/ P. Gasly/ J. Opmeer/ I. Gillissen |
6 | #3 | A. Rougier/ I. Price/ J. Keithley/ Y. Ye |
7 | #30 | D. Vanthoor/ K. van der Linde/ F. Cornelis/ A. Schoonvliet |
8 | #46 | L. ten Voerde/ G. van der Garde/ A. Siebel/ D. Jordan |
9 | #23 | J. Button/ A. Buncombe/ J. von der Heyde/ M. Richards |
10 | #17 | P.-L. Chatin/ R. Bradley/ F. Colapinto/ M. Hoyer |
LMGT-Pro: Top 10
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Position (Gesamt) | Nr. | Fahrer |
---|---|---|
1 (29) | #93 | N. Tandy/ A. Güven/ J. Rogers/ T. Østgaard |
2 (30) | #95 | N. Thiim/ R. Westbrook/ L. Sørensen/ M. Biancolilla |
3 (31) | #80 | D. Juncadella/ M. Beche/ E. Jajovski/ R. Kappet |
4 (32) | #64 | T. Milner/ J. Magnussen/ D. Lind/ A. Terzic |
5 (33) | #88 | R. Pera/ L. Hartog/ M. Francesconi/ K. van Dooren |
6 (34) | #63 | J. Taylor/ N. Catsburg/ A. Voss/ L. Heinrich |
7 (35) | #71 | M. Molina/ F. Leo/ A. Laurito/ J. Zwiers |
8 (36) | #54 | F. Massa/ G. Fisichella/ F. Castellacci/ T. Mella |
9 (37) | #57 | D. Pereira/ D. Olsen/ T. Neuendorf/ Z. Siara |
10 (38) | #98 | D. Turner/ R. Gunn/ J. Adam/ G. de Fuoco |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 24h Le Mans 2020 werden auf September verschoben. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ a b Live-Ticker 24h Le Mans virtuell: Siege für Rebellion/Williams und Porsche. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ 24h Le Mans virtuell: Digitales Rennen mit realen Herausforderungen. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ Virtuelle 24h von Le Mans: Pole-Position für ByKolles – SPEEDWEEK. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ 24h Le Mans virtuell: Siege für Rebellion und Porsche - Pech für F1-Stars. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- ↑ Nach virtuellen 24 Stunden von Le Mans: Jetzt will Leclerc ins echte Rennen! Abgerufen am 24. Juni 2020.
- ↑ Nach virtuellem Rennen: Gasly will echte 24 Stunden von Le Mans fahren. Abgerufen am 30. Juni 2020.
- ↑ 24H Le Mans virtual provisional team entry list. (PDF) In: Automobile Club de l’Ouest. 11. Juni 2020 (englisch).
- ↑ Bsimracing Race Hour 24. (PDF) In: Bsimracing. 14. Juni 2020 (englisch).