Wikipedia:Humorarchiv/Burschenschaft Gruen-und-Blau
Die Burschenschaft Gruen-und-Blau wurde von Ignatz Ironimus Schneyder 1886 in Erlangen gegründet und ist eine Burschenschaft (Studentenverbindung) ohne Dachverband.
Sie ist eine farbentragende und nicht Mensuren schlagende, aber umso mehr schimpfende Verbindung von mehr oder weniger (eher weniger) jungen Studenten in Erlangen (Stammhaus) und Würzburg (Exklave). Sie ist nicht Mitglied der "Deutschen Burschenschaft" (DB). Von dem Wahlspruch der Urburschenschaft (1815 - "Freiheit! Ehre! Vaterland!") leitet sich jedoch das Motto "Freude! Erbe! Vater schafft!" ab. Gruen-und-Blau verlangt von ihren Mitgliedern die Teilnahme an einer bilateralen Beschimpfungszeremonie (Schimpfsur). Die G&B bekennt sich — stolz wie Bolle — zum Tragen der Farben Grün und Blau. Schmuck sind ferner auch Schwarz, Gelb oder Rot. Rosa ist doof.
Grundwerte
[Quelltext bearbeiten]Die B! G&B tritt ein für eine demokratische Grundordnung und Toleranz gegenüber Gleichgesinnten. Dies bedeutet auch und vor allen Dingen den Einsatz für freie, gleiche, allgemeine und geheime Wahlen zu einer demokratisch gesinnten und die Menschenrechte achtenden Bundesregierung. Sie setzt sich für die Kleinstdeutsche Lösung und damit für ein Deutschland in den Grenzen von 1989 ein — auch Württemberg und die Pfalz sollen diesem Deutschland nicht mehr angehören.
Die B! G&B steht für die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Dies gilt insbesondere donnerstags.
Auch für den Minderheitenschutz engagiert sich die B! G&B. So dürfen erblindete Mitglieder zu Kinobesuchen und Fernsehabenden nicht schriftlich eingeladen werden.
Gruen-und-Blau ist für qualitätsbewusste und werbefreie Sport- und Spielfilmübertragungen im frei zugänglichen Farbfernsehen. ARD auf die Eins und Frauenfußball ins passive Abseits sind weitere zentrale Forderungen.
Die Mitgliedschaft bei G&B schließt die Zugehörigkeit zu anderen Burschenschaften, Corps, Landsmannschaften und sonstigen studentischen Vereinigungen aus. Die Teilnahme an universitären Veranstaltungen, allen voran juristischen Vorlesungen, wird jedoch immer öfter vom Convent toleriert.
Wo immer ein zartes Pflänzelein positiven Rechts zu sprießen beginnt, stehen Gruen-und-Blau bereit, es zu gießen.
So genannte Wirtschaftsjuristen nimmt die B! G&B aus Prinzip nicht auf, "weil sie schlauer tun als wir (Juristen) sind".
Mitglieder von Gruen-und-Blau stärken nicht nur juristischen Personen wie Staat und Universitäten, sondern vor allem sich gegenseitig den Rücken. Zum Beispiel durch Gymnastik.
Geschichte der Gruen-und-Blau
[Quelltext bearbeiten]1789: Französische Revolution
Die Bürger Europas sitzen wie gebannt vor ihren Radiogeräten – bis es schließlich heißt: „Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!“. Mal wieder typisch...
Um 1815: Wiener Kongress
Horatio Hubertus Schneyder, der Urgroßvater I.I. Schneyders, wird im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung Saaldiener beim Wiener Kongress. Bei der Abschlussveranstaltung schlägt er mutig vor, den Metternich zu köpfen. Die anwesenden Hoheiten wollen aber lieber Freixenet. Schneyder wird wegen Albernheit entlassen.
1832: Hambacher Fest
Die Burschenschaft Gruen-und-Blau fehlt entschuldigt (Mumps).
1848: März-Revolution
Die G&B kann schon wieder nicht (Frühjahrsputz).
1865: Ignatz Ironimus Schneyder wird geboren
Man ist sich sofort sicher, dass aus ihm einmal etwas Großes werden wird. So sagt beispielsweise seine Mutter: „Ich bin mir sofort sicher, dass aus ihm einmal etwas Großes werden wird“ – Vielleicht sogar ein Burschenschaftsgründer: „Vielleicht sogar ein... äh... was?“
1866: Schlacht bei Königgräz
Der einjährige Schneyder fiebert natürlich mit (Windpocken).
1870/71: Deutsch-Französischer Krieg
Schneyder hat Tafeldienst.
1885: Schneyder nimmt sein Studium der Rechtswissenschaft auf.
1886: Gründung der Burschenschaft Gruen-und-Blau
Schneyder purzelt versehentlich durch den Kleinen Schein Sozialistengesetz (3 Pkte). Aus Frust gründet er die Burschenschaft Gruen-und-Blau.
1886: Schneyder komponiert die Hymne der Gruen-und-Blau (s.u.)
1888: Drei-Kaiser-Jahr
Schneyder kann die Kaiserportraits in seinem Arbeits-, Wohn- und Schlafzimmer gar nicht schnell genug auswechseln – Er fordert die Republik.
1899/1900: Jahrhundertwechsel
Ein Blick I.I. Schneyders in seinen Kalender bestätigt es: Schluss mit „18“ vorne.
1914-1918: Erster Weltkrieg
Die G&B hat in letzter Zeit zuviel geraucht und muss in ein Lungensanatorium nach Davos. Dort dann Philosophie, Morbidität etc.
1918: Kaiser Wilhelm II dankt ab, geht ins Exil in die Niederlande und sägt dort massenweise Baumstämme klein
Die G&B sind sich einig: „Lächerlich und nicht anders zu erwarten von diesem chauvinistischem Leichtmatrosen, diesem verkrüppelten.“
1918: Philipp Scheidemann ruft die Republik aus
Schneyder begrüßt dies, bleibt aber skeptisch und zieht sich darauf zurück, einige sehr gelungene Scherze über Scheidemanns Nachnamen zu machen (z.B. „Fotzentoni“).
1919: Versailler Vertrag
Die G&B kann mit Mühe und Not verhindern, dass die burschenschaftseigene Tretbootflotte an die Franzosen übergeben werden muss.
1920: Ein Jahr später
1923: Hitler-Putsch
Schneyder erfährt aus der Zeitung davon und befindet: „Hitler-Punsch, wer will denn so was trinken-? Kein Wunder, dass die dem dicken Göring die Hoden weggeballert haben...“
1931: Gemeinsame Reise aller Gruen-und-Blauen nach Italien
Kultur sowie diverse Puff-Besuche
1932: Spesenabrechnung
1933: Machtergreifung Hitlers
„Muss doch vielmehr ‚Machterschleichung’ heißen“, zitiert sich der empörte Schneyder selbst. Die G&B pflichten bei: „Müsste man glatt was machen gegen diesen späteren ‚GröFaZ’...“ Tja, was machen, das wäre wohl gut gewesen... Ging aber leider nicht: Weil die G&B auf dem Rückweg von ihrer Italienreise einige höchst attraktive Frauen sehr liebevoll geschwängert haben sollen, muss man in die Schweiz, Vaterschaftsprozesse gewinnen. Dies gelingt freilich auch. Aber als es schließlich heißt „Sie hend gwonnen“, hat es schon 1945 und alles ist zu spät.
1934: I.I. Schneyder stirbt
I.I. Schneyder nimmt einen Ruf ans Jüngste Gericht an (Wissenschaftlicher Mitarbeiter – C 2).
Wahlsprüche
[Quelltext bearbeiten]"Freude! Erbe! Vater schafft!"
"Gnade bringt uns nicht weiter, oder so"
"Wo immer ein zartes Pflänzelein positiven Rechts zu sprießen beginnt, stehen Gruen-und-Blau bereit, es zu gießen"
Hymne
[Quelltext bearbeiten]Text
"Gruen-und-Blau kennt sich aus in solchen Fragen. Gruen-und-Blau kennt sich aus auf dieser Welt. Gruen-und-Blau kennt sich aus in solchen Fragen auf dieser Welt.
Gruen-und-Blau, Gruen-und-Blau, Gruen-und-Blau.
Gruen-und-Blau sind die Helden uns’rer Tage.
Gruen-und-Blau sind die Helden uns’rer Zeit.
Gruen-und-Blau sind die Helden uns’rer Tage, uns’rer Zeit.
Gruen-und-Blau, Gruen-und-Blau, Gruen-und-Blau.
Gruen-und-Blau von Geburt an ungewöhnlich.
Gruen-und-Blau von Geburt an einfach schön.
Gruen-und-Blau von Geburt an ungewöhnlich, einfach schön.
Gruen-und-Blau, Gruen-und-Blau, Gruen-und-Bla-hu-ha-hu-hau."
Geschichte
Text und Melodie der Hymne stammen aus der Feder von Burschenschaftsgründer I.I. Schneyder (* 1865, † 1934). Sie wurde 1886 komponiert.
Ursprünglich sollte bei Zeitmangel, etwa wenn ein Mitglied dringend (aus dem "Zollverein") austreten musste, nur die letzte Zeile mitsamt Wiederholungen gesungen werden ("Gruen-und-Blau, Gruen-und-Blau, Gruen-und-Blau" bzw. "-Bla-hu-ha-hu-hau" bei der letzten Wiederholung). Später, etwa ab 1887, zweites Quartal vor Steuern, setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass für die Hymne immer Zeit sein muss. Das sehen die Burschenschaftsbrüder noch heute so: Sie singen sie jeden Tag nach dem Aufstehen gegen 11 h c.t. in voller Länge und mit voller Inbrunst.
Noch ein weiteres interessantes Detail (sprich: Döhta-i):
Schneyders anfängliche Anweisung, die Hymne solle nur auf nüchternen Magen gesungen werden, musste schnell wieder kassiert werden: Manche Burschenschaftsbrüder waren so von der Hymne in Bann gezogen, dass sie sie von früh bis spät, manchmal tagelang sangen — schließlich kippten sie aus den Latschen und beschädigten im Fallen wertvolles Inventar (z.B. Schneyders pornografische Holzschnitte im Traditionsraum).
Bedeutende Mitglieder
[Quelltext bearbeiten]Verweise
[Quelltext bearbeiten]- Internetzseite der Burschenschaft
- Gründungsurkunde der Burschenschaft (mit Erläuterungen)
- Rhetorik-Trainer der B! G&B
Quellen
[Quelltext bearbeiten]- Grundstatuten der B! G&B in der Fassung der Bekanntmachung vom 01. Januar 1888.
[[Kategorie:Burschenschaft]]