Wikipedia:Kurier/Ausgabe 7 2019
Ein Berg, der nicht existiert
Ein Berg oder Erhebung, der nicht existiert … zumindest nicht auf dieser Welt und nicht auf den Karten. Eigentlich wollte ich die letzte Entwicklung meiner Bemühungen abwarten, aber weil nichts Abschließendes kommt berichte ich nun. Wohlbemerkt: dies soll kein Bericht mit Schadenfreude sein, sondern ein Bericht über einen Vorgang der mir auch – mit vertauschten Rollen – hätte passieren können. Keiner der Akteure soll von mir bewusst in irgendeiner Form an den Pranger gestellt werden, so lasse ich die meisten Namen hier aus dem Bericht heraus.
Morgens halb zehn in Deutschland …
… am 12. Februar 2019 entstand ein Artikel in meinem Themenbereich „Gambia“. Normalerweise freut mich jeder neuer Artikel, diesmal blieb meine Freude aus. Ich bin sicherlich nicht der umfassende Experte im Bereich Gambia, dennoch wage ich, hier und da eine Einschätzung zu geben. Gestützt wird das durch zahlreiche Bücher, die sich in meinem Besitz befinden. Rund zwei Regalmeter sollten es schon sein. Unbeachtet des Autors, ich habe erst später gesehen, dass es sich um einen erfahrenen Benutzer handelt, habe ich einen Löschantrag auf diesen Artikel gestellt.
Der Artikel Red Rock (Gambia) beschreibt – nach dem Artikelinhalt – die höchste Erhebung des Staates Gambia in Westafrika. Dieser geografischer Punkt wird nach dem Artikel im östlichsten Landesteil an der Grenze zum Senegal im Norden verortet. Nun, das widerspricht der bisherigen Quellenlage, die primär durch The World Factbook (früher auch als CIA World Factbook bezeichnet) belegt ist. Dort ist eine namenlose Erhebung im östlichsten Landesteil an der Grenze zum Senegal im Süden verortet. Diese neue Lage war mir recht suspekt. Eine Quelle bezieht sich auf eine Webseite namens „peakbagger.com“, dort ist der Name Red Rock als Erhebung eingetragen, schaut man sich dort die interaktive Karte zu der Region an, passen die Höhenangaben überhaupt nicht zu der Aussage vom Red Rock. Noch schlimmer, es waren zahlreiche höhere Angaben zu finden. Eine andere Quelle, die später im Artikel hinzugefügt wurde, bezieht sich auf eine Webseite, die beim USGS/USAID gehostet wird, deren Inhalte hatte wohl eine Gruppe von westafrikanischen Geologen und Geografen erstellt. Auf einer Seite ist der Red Rock eher beiläufig als höchste Erhebung erwähnt.
In sämtlichen Büchern, die ich kenne, ist die Erhebung nicht erwähnt und auch auf sämtlichen Karten, die ich kenne, ist an dieser Stelle keine Markierung für eine besondere Erhebung – der Name taucht auch nicht auf gambischen Webseiten auf. Ok, der Name an sich ist schon merkwürdig, sollte einen nachdenklich machen. Gambia ist ein recht flaches Land, das primär durch das Flusstal des Gambias bestimmt wird. Im Osten, fern der Mündung zum Atlantischen Ozean, wird das Land hügeliger. Diese Hügel oder Erhebungen sind dann rund 50 bis 60 Meter über den Meeresspiegel hoch und ohne nennenswerte Dominanz. Soweit ich es gelesen und auch vor Ort gesehen habe, bestehen sämtliche Felsen aus Laterit. Bedingt durch hohen Anteil von Eisenoxiden hat Laterit in der Regel eine rötliche Färbung. Somit ist alles Gestein in Gambia von rötlicher Farbe. „What-the-fuck“ … wer kommt auf die Idee, eine individuelle Erhebung Red Rock = Roter Felsen in einem Meer von roten Felsen zu benennen? Das ist schon verrückt genug. Schaut man sich die verortete Stelle der im Artikel erwähnten Erhebung in Google Earth oder Google Maps an, sieht man keine Erhebung in den Höhenprofilen. Keine Erhebung in der Region, die markant genug ist. An der Geokoordinate liegt ein Dorf, deutlich weiter zu der südlichen Grenze (wie oben schon vermerkt) kann man schon hohe Erhebungen erkennen.
Am 14. Februar wurde der Löschantrag – trotz meiner Bedenken – von einem Benutzer entfernt. Tenor der Behaltensentscheidung war: was auf United States Geological Survey – einer Behördenseite – steht, ist korrekt und selbst wenn dort stehen würde, die Erde ist eine Scheibe.
Am gleichen Tag – am 14. Februar habe ich den Betreiber der Webseite „peakbagger.com“ angeschrieben und meine Zweifel am Red Rock geäußert und nachgefragt, welches die Quellen für diese Aussage waren. Ich erhielt die Antwort am 19. Februar:
„[…] Thank you for your email. I do not recall where the name “Red Rock” came from, likely Wikipedia data from long ago. The Gambia is a very flat country and there are no good maps available, so I did not give much attention to checking this data—I have not paid attention to this page in over 10 years.
So just now I used SRTM data and determined that the likely highest point in Gambia is at 64 m on the southern border of the country, part of the Verlingara Crater rim. I have updated my web site accordingly. I am calling this place “Gambia High Point” since it likely has no official name.
The CIA World Factbook is generally not considered very reliable for elevations of high points of poorly-mapped countries.
Again, I appreciate your help in calling this matter to my attention, and hopefully the new information is more accurate.“
Webmaster, Peakbagger.com
Die entsprechende Seite auf „peakbagger.com“ wurde daraufhin geändert (Webarchiv-Version vor der Korrektur).
Am 22. Februar habe ich eine Person in Westafrika angeschrieben, von der ich glaubte, dass sie mit zum Team gehörte, das die Unterseiten beim USGS erstellt haben. Ich bekam keine Antwort. Am 28. Februar habe ich versucht beim „Webmaster“ von USGS einen Kontakt zu erfragen, wer für die Seite verantwortlich ist. Ich bekam keine Antwort. Am 15. März versuchte ich eine weitere Person aus dem Team aus Arizona anzuschreiben, von der ich glaubte weiter geleitet zu werden. Ich bekam keine Antwort. Am 27. März wählte ich eine weitere Adresse beim USGS, die Customer Services (also den Kundenservice). Tags darauf, am 28. März, erhielt ich aus den Vereinigten Staaten eine Mail. Die Mail, die über ein E-Mail-Ticketsystem gelaufen ist, ist von einem gewissen „Gray“ signiert. „Gray“ könnte ein Teammitglied sein, das die Unterseiten erstellt hatte. Er antwortete mir:
„[…] Thank you for contacting the USGS Earth Resources Observation and Science (EROS) Center.
Looking at this more closely, the reference in our Atlas (on our website) to Red Rock being the highest point in The Gambia is incorrect. There may be a high point named Red Rock somewhere in the Gambia, but it is not at Gambia's highest elevation. I agree with the CIA Facebook, which references the highest point in the southeast, near Sabi, Gambia, a northern part of an old meteor impact crater rim (the Velingara Crater Rim located in Senegal). I'm not sure where the Red Rock reference originally comes from, although it is mentioned in Wikipedia. There is no Red Rock or high point at the coordinates provided by Wikipedia, so that reference cannot be trusted. In retrospect, we should not have included this fact in our Atlas, as we did not independently verify its existence.“
Ich antwortete „Gray“ noch am 28. März, bedankte mich für die Antwort und war über die Bestätigung der Falschinformation froh. Ich gab noch mit, dass es wünschenswert wäre, wenn dies auf der Webseite korrigiert werden könnte. Als die Seite noch nicht korrigiert wurde, fragte ich mit einer Rückantwort am 28. Juni noch mal bei USGS nach. Ich bekam keine Antwort. Leider wurde auch die Unterseite beim USGS bis zum heutigen Stand 26. Juli 2019 nicht geändert.
Was lernt man dabei …? Selbst bei Behörden mit einer hohen Reputation wie dem USGS, können Fehler gemacht werden. Fehler dürfen auch gemacht werden, bei Nachfrage sollten die sich aufklären lassen und falls es sich um eine Fehlinformation handelt, eine Korrektur erfolgen. ata 26.07.
Kl. Ergänzung nach nochmaliger Sicht meines Postfaches: Ich habe das USGS auch schon am 14. Februar über die allgemeine Kontakt-E-Mail-Adresse angeschrieben, ohne Erfolg. Erst der 5. Versuch beim USGS war mehr oder weniger erfolgreich. ata 27.07.
2500 und kein Ende in Sicht (Kleine Freuden Teil 35)
- Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im Kurierartikel in Ausgabe 11/2015 – jetzt hier mitmachen!
Ein Meilenstein ist Gelegenheit seinen Blick schweifen zu lassen. Ein Rückblick auf das Geschaffene und ein Blick in die Zukunft. Am 25. Juni 2019 war es für mein Thema Osttimor mal wieder so weit. Mit dem Artikel zum Krieg der Verrückten (Nein, damit ist kein Edit-War gemeint und mögliche Ähnlichkeiten zu Vorfällen in der Wikipedia sind rein zufällig) entstand der 2500. Artikel zu dem kleinen südostasiatischen Inselstaat. Für mich vielleicht sogar mehr, als nur eine kleine Freude.
Was findet sich da alles? Ein informatives Portal und eine informative Liste, sechs exzellente und 14 lesenswerte Artikel. Das Projekt erhielt 2013 den Zedlerpreis, und die WikiEule 2018 verdanke ich Osttimor, zusammen mit der Redaktion Kleine Länder. Alle 452 Sucos, 65 Verwaltungsämter, 12 Gemeinden und die Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno haben einen Artikel. Dank NordNordWest und Chumwa von der Kartenwerkstatt gibt es sogar Landkarten! Von vier von fünf gewählten Parlamenten haben sämtliche Abgeordnete einen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia, ebenso die meisten Mitglieder aller Regierungen seit 1975 und alle politischen Parteien. Zahlreiche Institutionen und ihre Leiter sind vertreten. Dazu kommen zahlreiche Botschafter in und aus Osttimor sowie die bilateralen Beziehungen zwischen Osttimor und 92 anderen Staaten.
Berge, Flüsse, Seen, Nationalparks, Kaps, Buchten, Höhlen, Orte, Lagunen, Quellen, Inseln und ein Bergpass. Mal mit Kleinartikeln, mal ausführlicher, wie über die Insel Atauro, die dank Reportagen auf Arte und RTL auch mal ein größeres Interesse fand (Soviel zur Frage "Wozu?"). Tausende Orte sind in Ortslisten mit Koordinaten gesammelt. Das große Manko und eine Aufgabe für die Zukunft: 2015 wurden die administrativen Grenzen in Osttimor geändert und der Großteil der geographischen Artikel bedürfen noch einer Aktualisierung. Einige Tierartikel und -listen existieren, darunter der lesenswerte Artikel zur McCords Schlangenhalsschildkröte. Sehr viele bereits in Artikeln angelegte Links zu Vogelarten sind noch rot, ebenso solche zu Fledermäusen, Reptilien und Amphibien, Insekten UND: zur endemischen, 2019 erstmals beschriebenen Geißelspinne Sarax timorensis. Mein Respekt vor den Qualitätsanforderungen der Redaktion Biologie schüchtern mich ebenso ein, wie Fachbegriffe in englischsprachigen Quellen.
Austoben tue ich mich gerne in der Geschichte. Artikel zu Ereignissen, historischen Personen, UN-Missionen und -Resolutionen, Baudenkmälern und Schiffen tummeln sich hier. Ich muss sagen, angesichts der vielen noch nicht oder nur halb durchgearbeiteten wissenschaftlichen Arbeiten zu dem Thema verzweifle ich ein bisschen. Genug Arbeit noch für Jahre, vor allem bei der Erweiterung und Ergänzung bestehender Wikipedia-Artikel (Ja, die weniger sexy Arbeit für Autoren, aber immer wieder klärt sich plötzlich so manche Ungenauigkeit im Puzzlespiel …).
Zwei Themenbereiche fallen mir besonders schwer: Wirtschaft und Sport. Vermutlich, weil ich weder einen Bezug zu Geld, noch zu körperlicher Ertüchtigung habe? Infrastruktur, Fluglinien, Telefonnummern, Währungen, dann noch Olympiateilnehmer (inkl. dem einzigen Winterolympioniken; danke Yohan, für Dein Foto!), Sportveranstaltungen, -verbände und -vereine und die Liga Futebol Amadora (mit großer Unterstützung von Yanikor und Serienfan2010).
Kultur: die verschiedenen Religionen und ihre heiligen Stätten, Schriftsteller, Universitäten, Professoren, Filme, historische Gebäude, Filme, Musik, Küche, Feste, Tracht, Ethnien, Sprachen und Übersichtsartikel zu Frauen und Homosexualität in Osttimor. Artikel zu den Medien (Zeitungen, Radio, TV, Pressefreiheit) und touristischen Zielen schließen die Aufzählungen. Verschiedenen Bekannten aus Osttimor und dorthin reisenden Wikipedianern verdanke ich unzählige Bilder. Ich habe bisher noch nicht mal alle hochgeladen, die mir zur Verfügung gestellt wurden …
Und die Zukunft? Jeden Tag, wenn ich die neusten Meldungen durchgehe, stolpere ich über ein neues Thema, einen zusätzlichen Aspekt zu einem bestehenden Artikel oder neue Bilder für Commons, zu denen dann gleich der entsprechende Artikel entsteht. Nach dem Asiatischen Monat 2018 hatte ich einen Durchhänger. So langsam läuft das Schreiben wieder an, aber das Realleben verlangt immer wieder Unterbrechungen bei der Wikipedia-Arbeit. Zudem ist gerade in den letzten Monaten vieles auf halber Strecke liegen geblieben und harrt der Beendigung. Dazu kommt fast tägich neues Material, das sich auf meiner Festplatte, im E-Mail-Account und auf Speicherlisten anhäuft. Aber da bleibt mir nichts anderes übrig, es liegt an mir selber, das abzuarbeiten. Schön wäre eine Erweiterung des Artikels zum Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999, das sich am 30. August zum 20. Mal jährt. Angesichts des Zeitbudgets, trotz vorhandener Quellen, ein Wunschtraum. Vielleicht dann in fünf Jahren. Der 30. August ist ohnehin ein Stichtag, an dem mich eine Reihe von 20er-Jubiläen überrollen wird bis zum 20. Mai 2022, wenn der Unabhängigkeitstag zum 20. Mal gefeiert wird.
Etwas traurig stimmt mich immer wieder, wenn Personen, über die ich Artikel verfasst habe, versterben. Doch es ist der Lauf der Dinge und für den Wikipedia-Autor die Gelegenheit, aus dem Nachruf fehlende Daten im Lebenslauf zu erhalten. Aber irgendwie hat man doch einen Bezug zu dieser Person aufgebaut. Ich hoffe nur, dass ich in Zukunft von Themen verschont bleibe, wie die Unruhen in Osttimor 2006, das Attentat in Dili 2008 und der Zyklon Lili 2019. Reguläre Neuwahlen und Volkszählungen sorgen alleine schon für genügend Arbeit, von Verwaltungsreformen ganz zu schweigen. Vielleicht …, vielleicht bietet sich irgendwann nochmal die Gelegenheit, wieder nach Osttimor zu reisen und die Dinge zu besuchen, über die ich alle geschrieben habe. Vielleicht mit manchem „Lemma“ auch eine Tasse Kaffee zu trinken. Das wäre dann die Riesenfreude eines Wikipedianers, die (als Kehrseite der Medaille?) wahrscheinlich eine Unmenge von neuem Material mit sich bringen würde. 26.07. JPF
Wiki Loves Earth 2019 (Deutschland) – das sind die Sieger
Zum wiederholten Mal tagte die WLE-Jury im hessischen Fulda, um die aus ihrer Sicht besten 100 Bilder des Fotowettbewerbs „Wiki Loves Earth“ herauszusuchen und festzulegen. Die Jury, die sich vom 12. bis 14. Juli zusammensetzte, bestand aus sechs Jurorinnen und Juroren sowie einem „Schlagmann“ (technischer Helfer).
Im gesamten Monat Mai 2019 hatten die Wettbewerbsteilnehmer die Möglichkeit, ihre Fotos einzureichen. Mithilfe des Vorjury-Tools trafen 76 Mitglieder der Community aus 12.730 Bildern bis zum 30. Juni eine Vorauswahl. Nach dieser Vorjury-Runde blieben 710 Bilder zur abschließenden Beurteilung durch die gewählte Jury übrig; diese Bilder wurden mit mindestens 3,2 Sternen bewertet. An diesen Bildern wurden noch letzte Prüfungen vorgenommen, um festzustellen, ob sie den Teilnahmekriterien entsprachen, in die richtigen Kategorien eingeordnet worden waren oder grobe Fehler enthielten. Für diese zeitaufwändige Vorarbeit bedanken wir uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten recht herzlich.
Das Siegerbild „Schlucht in den Hessigheimer Felsengärten“ von Aristeas zeigt eine Schlucht in den „schwäbischen Dolomiten.“ Bei diesem Bild stimmen nach Ansicht der Jury Stimmung, Motiv und Qualität überzeugend überein. Herzlichen Glückwunsch! Auch die Fotos der Platzierten sind Aufnahmen von hoher Qualität und zeigen die Vielfalt der geschützten deutschen Natur von Nord nach Süd, von steinig bis matschig und von oben bis unten.
→ mehr zu den Ergebnissen
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5. Platz: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) auf Pusteblume (Taraxacum sect. Ruderalia) im Naturschutzgebiet Gülper See in Brandenburg
Foto: Sven Damerow
Die besten 100 Fotos wurden von 57 Fotografen eingereicht, darunter sind Motive aus 13 Bundesländern vertreten. Den Sonderpreis für die meisten Platzierungen in der Top-100-Liste erhält der Fotograf Sven Damerow mit 13 Bildern. Gratulation! Seinen zahlreichen Bildern von Schmetterlingen und Libellen kommt vor dem Hintergrund des Insektensterbens eine besondere Bedeutung zu. Die meisten seiner Fotos waren qualitativ so gut, dass eine letzte Auswahl schwer fiel.
Wie jedes Jahr gab es eine große Vielfalt an Motiven: Von Feucht- und Moorgebieten über Heidelandschaften und Karseen in hochalpinem Gelände bis zu Nahaufnahmen von Tieren und Pflanzen war alles vertreten. Insgesamt schafften es 33 Tierfotos unter die Top 100. Neben den schon erwähnten Insekten waren dieses Jahr weitere Arten wie Bienenfresser, Kegelrobbe und Bergmolch in den Top 100 festgehalten. Einzelne Pflanzen waren größtenteils in Verbindung mit Insekten zu sehen, abgesehen von einem Pilzfoto, das in die Top 100 einzog.
Einige Bilder mit sehr guten Motiven, die der Jury auf Anhieb gefielen, mussten bei näherer Prüfung leider abgewertet werden, da sie technische Mängel wie Sensorflecken, chromatische Aberrationen oder Bildrauschen aufwiesen.
Die diesjährige Jurysitzung erwies sich im Übrigen als ausgesprochen angenehm und kooperativ. Das war auch der Tatsache zuzuschreiben, dass es inzwischen Ablaufpläne gibt, die sich über Jahre aus Erfahrungen gespeist haben und die Arbeit erheblich erleichtern. Noch größere Bedeutung kommt der exzellenten Abstimmungssoftware von Wiegels zu, der diese auch über die Jahre weiterentwickelt hat. Der technische Helfer GPSLeo ging mit ihr versiert und unaufgeregt um.
Ob die Preisverleihung im Rahmen der WikiCon Anfang Oktober in Wuppertal stattfinden wird, ist noch unklar. Wie immer wird die Top-10-Auswahl zum internationalen Wettbewerb weitergereicht. Die Jury wünscht den Fotografinnen und Fotografen auch dabei viel Erfolg! 15.07. Ni.
Maximilian1 im Alpenforum
Die Museumsleute in Innsbruck kooperieren gern mit uns vom Alpenforum. Im Vorfeld des letzten Innsbruckstammtischs luden sie uns ein zur Ausstellung Maximilian 1 – Aufbruch in die Neuzeit in die Kaiserliche Hofburg. Die Kuratorin der Ausstellung Monika Frenzel ließ es sich nicht nehmen, mit uns in die Epoche des großen Habsburger Kaisers einzutauchen.
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Maximilian1 in der Hofburg …
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… Kuratorin Monika Frenzel
Es ist die Geschichte eines Kaisers, der die Fundamente für das habsburgische Weltreich legte, durch Erbschaften, Kriege und Heiraten. Vor allem Tirol wurde während seiner Regentschaft beträchtlich erweitert. 1490 übernahm er die Regierung in Tirol von Herzog Sigismund dem Münzreichen und begann die Innsbrucker Residenz auszubauen. So wurde Innsbruck zum Zentrum seines Lebens.
Vom Mittelalter zur Renaissance
Zuvor besuchten wir das Grabmal des Kaisers in der Hofkirche, und erwiesen den in Bronze gegossenen edlen Damen die Ehre. Immerhin finden sich unter den 28 Bronzefiguren acht Frauen. Zur Begrüßung überreichte Monika Frenzel jedem von uns den gerade frisch gedruckten großvolumigen Katalog zur Ausstellung. In dieser wird auf 800 Quadratmetern nicht nur das Leben Maximilians, sondern die gesamte Epoche mit Themen wie Expeditionsreisen, Humanismus und Wirtschaft beleuchtet. Mit multimedialen Inszenierungen, Filmsequenzen und Musik aus der Zeit erhielten wir spannende Eindrücke vom Leben und Wirken von Kaiser Maximilian, in der Zeitenwende vom Mittelalter zur Renaissance.
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Zuerst zu den edlen Damen in der Hofkirche …
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… dann dreimal Max 1 mit Widmung an die Enkel
Genau genommen könnte man Maximilian I. auch als Alpenkaiser bezeichnen. Er revitalisierte die Burgen in Tirol, förderte Bergbau und Münze in der Alpenregion und baute eine beachtliche Rüstungsindustrie auf. 1500 kamen durch einen Erbvertrag Lienz und das Pustertal zu Tirol. Im bayrischen Erbfolgekrieg konnte Maximilian 1505 die Gerichte Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel gewinnen.
Alpenkaiser und Europäer
Die größten Machterweiterungen jedoch brachte Maximilian durch Hochzeiten zustande: Er selbst heiratete Maria von Burgund und kam dadurch an das reiche burgundische Erbe. Durch Verheiratung seiner Familienmitglieder gewann er außerdem Spanien, Böhmen und Ungarn für die Habsburger. Und er beherrschte drei Sprachen perfekt, in Wort und Schrift: Deutsch, Latein und Französisch. Dies und noch viel mehr an wissenswerten Details präsentierte uns Monika Frenzel verbal, digital und via Ausstellungskatalog.
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Max 1 digital am Screen …
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… und in Print die Kataloge
Sie gab uns nebenbei einen Überblick über die insgesamt 13 Ausstellungen, die 2019 in Österreich, in Südtirol, in der Schweiz und in Deutschland anlässlich des 500. Todestages von Maximilian I. stattfinden. Die wohl umfangreichste läuft bis Mitte September in Augsburg, wo der Kaiser als Herrscher über das römisch-deutsche Reich im Mittelpunkt steht, über ein Reich, das sich von Flandern bis zur Ostsee, über das heutige Tschechien bis nach Triest und von der ligurischen Küste bis zu den französischen Alpen erstreckte. Maximilian I. – Kaiser, Ritter, Bürger zu Augsburg ist der Titel der Ausstellung in Augsburg.
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Max 1 – Renaissance-Musik
Und überall, wo Maximilian weilte, hatte er seine Komponisten, seine Lieblingsmusiker und seine Lieblingsmusik dabei. Die Musik erlebte zu Maximilians Zeiten ihre Internationalisierung.
Musik der Renaissance
Maximilian hatte erkannt, dass es kaum eine wirksamere Propaganda gab, als wenn die Künstler in aller Welt sein Lob sangen. Zum Beispiel Ludwig Senfls (1490–1543) berühmtes Lied vom Adler, der hoch oben in den Lüften wohnt mit seinem prächtigen Gefieder, gepriesen wird das habsburgische Wappentier und sein Träger, der Kaiser. Versteht sich, dass überall, wo Maximilian derzeit gefeiert wird, die Renaissancemusik seiner Epoche ihren Platz hat, auch in Innsbruck und seinem 2018 eröffneten Haus der Musik.
Was davon bleibt
Rückblende um 500 Jahre, der Exkurs in eine Zeitenwende, wie wir sie vermutlich auch heute wieder erleben, nur mit anderen Vorzeichen und etwas globaler und ubiquitärer, fiel auf fruchtbaren Boden. Wir haben viel erfahren, zahlreiche Anstöße für unser Tun und Wirken als Autoren, Artikelschreiber, Fotografen und natürlich voll im politischen Geschehen stehende Menschen bekommen. Besuch beim Alpenkaiser, als kulturelles Vorprogramm zum Wikipedia-Stammtisch, Kernelement der WAF-Idee, Alpenforum at its best. Pi, Xa 13.07.
(P.S. Ein Katalog zur Innsbrucker Ausstellung ist noch übrig, abzuholen am nächsten Innsbruckstammtisch)
Paradiesische Zustände
Vier Tage lang durften ein Dutzend Wikipedianer*innen aus drei Ländern ins Paradies. Während der Hochrhein alles andere als träge vorbeiströmte, zogen nur in weiter Ferne Gewitterzellen vorbei. – Vier Tage lang blieben VM und PA in ähnlich weiter Ferne.
Eingeladen zu GLAM on Tour in der Eisenbibliothek hatten WMCH und die «Eisenbibliothek» des Technologiekonzerns Georg Fischer AG (GF).
Nach dem Auftakt mit Führung und Vortrag im Museum zu Allerheiligen ging es am nächsten Tag in die heiligen Werkshallen von «GF Piping Systems» in Schaffhausen. Eine Firma, die früher alle Sorten Tiegel-Gussstahl gewalzt, gehämmert in Stäben und Blechen verarbeitete und lieferte, fertigt heute Leichtbaukomponenten («GF Casting Solutions») oder Rohrsysteme weitgehend aus Kunststoff – von Abwasser bis Reinstraum. Spritzgießmaschinen erzeugen Rohre und Fittings bis zu einem Gewicht von etwa 100 Kilogramm. Etwa dreissig Gelenkarmroboter helfen Arbeitsplätze im Hochlohnland Schweiz zu sichern. Zur Werkslogistik gehören Fahrerlose Transportsysteme und das vollautomatische Hochregallager.
Nach Slow Food in der Betriebskantine wurde die Schreibwerkstatt im Klostergut Paradies eingerichtet. Eine umfangreiche Handbibliothek stand neben Kaffee, Tee und weiteren wikipedischen Betriebsstoffen bereit. Führungen «Von der Klausur in die Cloud», durch Gut, Klosterkirche und Ausbildungszentrum sowie Konzernarchiv von GF vervollständigten das Programm. Zu den Annehmlichkeiten gehörte der Service eines Cars. Während des Abendessens auf der Terrasse des Restaurants Paradies trieben Weidlinge vor der untergehenden Sonne den Hochrhein hinunter.
Die ersten Ergebnisse und Fotos sind hier verlinkt. Es entstanden Artikel von A bis W, von der Aristoteles-Albertus-Magnus-Handschrift über Ernst Müller-Reiffer, das Neuparadies mit Testturm bis zum vierten Wok (auch Kochtöpfe wurden von GF hergestellt) und der Werkbahn mit Rollschemelanlage. Weitere Artikel sind in Vorbereitung.
Dank für eine paradiesisch, perfekte Performance an Franziska Eggimann, Edgar Winterhalder, Debora, Hadi, Lantus und die jeweiligen Teammitglieder! rhb, 8.7.
Antwort des Boards der Wikimedia Foundation
Gegenstand ist die heftige Debatte in der englischen Wikipedia über die einjährige Teilsperre für den Admin Fram auf der englischen Wikipedia. Hier folgt die lang erwartete Stellungnahme des Verwaltungsrates (Board) der Wikimedia Foundation vom 2. Juli 2019 (im Original hier zu lesen):
Soweit der Text. Mit der Vorsitzenden ist Maria Sefidari (Raystorm) gemeint, die sich anscheinend aus der Beratung für die Erklärung herausgehalten hat, da sie in manchen Augen als möglicherweise befangen gelten könnte. Unterzeichnet ist die Erklärung im Namen der Board-Mitglieder von den beiden durch die Communities gewählten Vertretern Doc James (James Heilman) und Pundit (Dariusz Jemielniak) sowie dem stellvertretendem Vorsitzenden Christophe Henner (Schiste), seinerseits von den Wikimedia-Organisationen und Gruppen gewählt. Claude J, 3.7.
Ebenfalls am 3. Juli erfolgte eine Stellungnahme des CEO Katherine Maher, die ihr Bedauern über die Handhabung der Affäre kundtat – wobei sie klarstellte, dass sie die Sperre abgesegnet hatte – und die Umsetzung der Beschlüsse des Verwaltungsrats ankündigte. Erste Schritte für die Überprüfung der Sperre durch ArbCom seien bereits eingeleitet und die beiden neuen Office Action Maßnahmen würden nicht weiter angewendet bis eine Konsultation mit der Community zur Klärung ihrer Ziele und Mechanismen erfolgt ist.
Umfrage Technische Wünsche: Gewonnen hat „Leichter mit Vorlagen arbeiten“
Das Gewinnerthema der vierten Umfrage Technische Wünsche steht fest: „Leichter mit Vorlagen arbeiten“ hat mit 298 Stimmen den größten Zuspruch erhalten. Insgesamt haben über 1500 Teilnehmende ihre Stimme abgegeben. Damit haben sich, wie erhofft, noch mehr Menschen an der Diskussion darüber beteiligt, wo es Bedarf an technischen Verbesserungen gibt. (Zum Vergleich: 2017 waren es 450 Teilnehmende, was bereits eine deutliche Steigerung zu den vorherigen Umfragen war.)
Mit dem Thema „Leichter mit Vorlagen arbeiten“ wird sich das Team Technische Wünsche nun zwei Jahre beschäftigen. Um herauszufinden, was die dringlichsten Probleme in diesem Themenschwerpunkt sind, stehen als Erstes Recherchen auf dem Programm. Dazu zählen Gespräche mit den Aktiven in den Wiki-Projekten auf der Wikimania in Stockholm (14.-18. August) und der WikiCon in Wuppertal (4.-6. Oktober).
Darüber hinaus sind Erfahrungsberichte generell sehr hilfreich, um mehr über den Themenbereich zu erfahren. Darum sind alle, die Lust haben, sich über ihre Erfahrungen mit Vorlagen auszutauschen, eingeladen, sich beim Projektteam zu melden. Technische Kenntnisse sind dafür nicht erforderlich. Mehr Infos dazu und zu weiteren Beteiligungsmöglichkeiten gibt es auf der Projektseite.
Wer wissen möchte, wie es mit den Arbeiten an diesem Themenschwerpunkt vorangeht, kann den Status auf der Projektseite stets einsehen. Interessierte können sich auch in den Newsletter Technische Wünsche eintragen, um direkt auf der eigenen Benutzerdiskussionsseite über dieses Thema und größere Meilensteine der Technischen Wünsche generell informiert zu werden.
Neben den ersten Schritten in diesem Themenschwerpunkt arbeitet das Team Technische Wünsche noch an einigen Wünschen aus den bisherigen Umfragen weiter. Übrigens: Die nächste Umfrage ist für 2020 geplant. Mit ihr wird ein zweiter Themenschwerpunkt ermittelt, an dem dann parallel gearbeitet wird. js (wmde), 2.7.
Programm zur WikiCon 2019: Es geht noch was!
Die WikiCon 2019 naht in schnellen Schritten – zumindest für das Orgateam, das sich seit ein paar Monaten kontinuierlich mit der Planung und Organisation beschäftigt. Auch für die Programmentwicklung schreitet die Zeit voran, der Aufruf zur Einreichung von Beiträgen läuft in 14 Tagen aus. Aus den bisherigen Beiträgen haben wir nun ein erstes Programm zusammengestellt – anders als in den Vorjahren wollen wir euch mehr in die Entwicklung desselben einbeziehen und euch nicht erst im August / September ein vollständiges Programm präsentieren. Der aktuelle Entwurf kann entsprechend hier begutachtet und auch kommentiert werden: Wikipedia:WikiCon 2019/Programm. Die einzelnen Einreicher werden zudem vom Team noch einzeln angesprochen.
Auf den ersten Blick sieht das Ganze bereits sehr gut gefüllt aus und wir haben einige sehr spannende zentrale Veranstaltungen mit interessanten Gästen organisieren können. Allerdings geht auch noch einiges und wir haben reichlich Raum bzw. Räume, um mehr Vorträge und Workshops zu realisieren, als bislang eingegangen sind. Auch thematisch gibt es noch Lücken – so sind bisher nur wenige echte Workshops mit Anleitung dabei, kein Fotokurs und auch keine Schreibwerkstatt. Ebenfalls nicht wirklich präsentiert sind unsere Schwesterprojekte (Wiktionary, WikiSource, Wikivoyage, Wikinews, ...) und auch die Angebote zu WikiData sind noch sehr dünn. Auch die Wunschliste bietet noch Potenziale: Structered Data für Commons, 3D-Fotografie mit der Dolly, Biografien zwischen Propagandainstrument und neutraler Informationsquelle, Fußgänger vs. Admins, Konfliktbereiche und -lösungen, Digitalisierung und Open Data, Trust & Safety und noch einiges mehr ist angefragt, bisher jedoch nicht abgedeckt – wer fühlt sich berufen oder hat noch ganz andere Wünsche? Achim Raschka, 2. Juli 2019 (CEST)
Übersetzung Offener Brief des Arbcom an Wikimedia Foundation Board
In der Kontroverse hinsichtlich der Sperre des Administrators Fram durch das WMF Trust & Safetyteam hat das englische Arbitration Committee (Arbcom – vergleichbar unserem Schiedsgericht) dem WMF Board untenstehenden offenen Brief geschickt. Die englische Originalversion des Briefes ist natürlich besser formuliert als meine Übersetzung, aber ich finde das Thema so wichtig, dass ich die Übersetzung hier im Kurier poste (Die Übersetzung gern verbessern – it is a wiki). Groetjes --Neozoon (Diskussion) 15:44, 1. Jul. 2019 (CEST)
Unterstützung im Team Ideenförderung
In den nächsten Wochen wird das Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland temporär verstärkt: Jan-Robert Frank unterstützt Wikimedia Deutschland bereits regelmäßig als Betreuer von Veranstaltungen in der Geschäftsstelle am Empfang und hilft dem Team nun über die Zeit, in der während der Wikimania in Stockholm, der WikiCon 2019 in Wuppertal, dem Wettbewerbsmonat Wiki Loves Monuments und weiteren Veranstaltungen, zuzüglich zur Urlaubszeit, viel Arbeit anfällt, bei der Bearbeitung von Förderanfragen.
Förderanfragen können wie gewohnt an community@wikimedia.de gesendet werden. Alle Informationen zur Förderung sind unter Wikipedia:Förderung zu finden. sandro (wmde), 31.07.
Unsere Grenzen
Die diesjährige Verleihung des Forschungspreises Human Roots Award an den Evolutionspsychologen Robin Dunbar von der University of Oxford brachte mich zur folgenden Überlegung:
„Jeder Mensch unterhält durchschnittlich etwa 150 stabile Beziehungen zu seinen Mitmenschen – diese Zahl ist als Dunbar-Zahl bekannt. Das ist weit mehr als dem sozialen Umfeld anderer Wirbeltiere entsprechend, doch resultieren womöglich viele Gesellschafts-immanente Probleme in großen komplex strukturieren Gesellschaften aus dieser Begrenzung unserer sozialen Kapazitäten.“
Es könnte also sein, dass viele Probleme im „Ökosystem“ der „Wikipedia-Community“ aus dieser natürlichen Begrenzung resultieren. G.K., 31. Juli 2019
Lightning Talks auf der WikiCon 2019
Die Programmgestaltung der WikiCon 2019 in Wuppertal ist fast abgeschlossen, das semifinale Programm wird wahrscheinlich noch diese Woche im Kurier bekanntgegeben. Tatsächlich sind nach Berücksichtigung aller Einreichungen nur noch sehr wenige Slots am letzten Tag frei geblieben.
Im Rahmen einer Serie von Lightning Talks wollen wir nun noch bis zu 14 Personen ermöglichen, Kurzvorträge am ersten Tag zu halten. Dabei sind Vorträge von jeweils maximal 10 Minuten Länge geplant, um zum Beispiel Kurzeinblicke in spezifische Themenbereiche, Problemstellungen, Fragen, Redaktionen, Neuigkeiten, Projekte, Portale, Initiativen, Wettbewerbe, Schwesterprojekte, Ideen etc. zu geben. Wenn ihr Lust habt, diese Session aktiv mit zu gestalten, tragt euch bitte jeweils mit einem Zeitslot, eurem Benutzernamen und einem Thema in die Programmseite Lightning Talks ein. Dabei wäre es gut, wenn sich erstmal jeder nur mit einem Programmpunkt einträgt und ihr bei Terminkollisionen eine Einigung treffen könnt. Bei großem Interesse können wir auch die Anzahl der Talk erhöhen (+1 pro Stunde) oder sogar einen weiteren Raum zur Verfügung stellen.
Wir sind gespannt auf eure Ideen und freuen uns auf eine abwechslungsreiche Session. für die WikiCon-Orga AR (31. Juli)
Begeisterung im Düsseldorfer Südpark
Es ist jetzt rund zehn Tage her, dass sich der Düsseldorfer Stammtisch im Düsseldorfer Südpark traf, um sich dort kundig herumführen zu lassen – leider beeinträchtigt von diversen Schauern, weshalb etwa die Fotoausbeute nicht wie erwünscht verlief. Als wir vor einem neuerlichen Schauer in eine Gaststätte flüchteten, begegneten uns zwei ausländische Pärchen (sie gaben sich als Iraner zu erkennen), die angesichts dieser Gruppe von Wikipedianern (einige davon in einschlägige T-Shirts gewandet) in wiederholte entzückte Rufe ausbrachen: „Look, they are from Wikipedia!!“. Selten so eine Begeisterung angesicht von Wikipedianern erlebt . Vielleicht hatten sie bis dahin geglaubt, Wikipedianer würde es gar nicht wirklich geben. Wir hatten einen kurzen Plausch, in dem sie sich nochmals begeistert zeigten und sich bedankten. Leider verhinderte der Regen ein längeres Gespräch – aber erfreulich war es schon. Nic. (31. 7.)
Aktionstag „Wikipedia vor Ort“ 2019 – Anmeldung noch bis zum 1. August
Nach positiven Rückmeldungen aus 2018 wollen wir auch dieses Jahr wieder die DACH-weite Aktion gemeinsam mit lokalen Gruppen planen und umsetzen. Der Termin dafür ist der 10. November 2019. Wir wollen die Community vor Ort sichtbar und Interessierte auf die Möglichkeiten zum Mitmachen aufmerksam machen. Viele von euch haben sich auch schon angemeldet! Gruppen, die sich auch noch beteiligen möchten, können sich noch bis zum 1. August hier zum Aktionstag anmelden. Detaillierte Informationen zum Aktionstag sind natürlich auch auf unserer Planungsseite zu finden.-StS 26.7.
Wetterbericht
.......... Eigentlich sollte hier eine animierte Niederschlagskarte von Deutschland zu sehen sein, aber als mein Computer für die Niederschlagsdaten "[...]㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹㤭㤹 ㄠ〹ㄷ〹ਸ਼" ausgespuckt hat, . Nachdem gestern (nach aktuellen Daten aus Deutschland) nur in Ebrach und Schönteichen-Cunnersdorf (Schönteichen) mit 0,3 bzw. 0,1 mm geregnet hat, versteht sich die 6-tägige Zeit ohne Kurierartikel. -HT 24.7.
Korrektur: Nach den nun korrigierten Daten des Deutschen Wetterdienstes hatte es doch am 23. Juli weder in Ebrach noch in Schönteichen-Cunnersdorf geregnet... (und natürlich auch nirgendwo sonst an den Stationen in Deutschland) 26.7.
Der Mapa-Hackathon
Vom 11. bis 18. August 2019 findet in Weißrussland ein Hackathon statt. Ziel der Veranstaltung ist die Entwicklung eines Online-Programms unter freier Lizenz mit dem Namen „Map of Tomorrow (Mapa)“, mit der man in Form einer frei bearbeitbaren Karte Informationen über nichtkommerzielle Initiativen bekommen kann, welche dann Verlinkungen zu Wikipedia und Wikidata haben. Die Einladung erfolgt durch das weißrussische FALANSTER-Team, WECHANGE und Karte von morgen. Eingeladen sind ukrainische, weißrussische und DACH-Wikimedianer sowie Opensource-Entwickler. Falanster Belarus zahlt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Reisekosten, Verpflegung und Unterkunft.
Die Projektseite mit einem Link zum Bewerbungsformular befindet sich auf Wikidata:
WikiProject Map of tomorrow.
G.K., 18. Juli 2019
Bildband Wiki Loves Monuments goes EYCH 2018
Wenige Monate bevor Wiki Loves Monuments in die nächste Runde geht, gibt es die Gelegenheit für eine Rückschau: In einem Bildband zu Wiki Loves Monuments im Europäischen Kulturerbejahr ist nun auch eine gedruckte Auswahl an Fotos aus Deutschland, Europa und der Welt zu bestaunen. Eine tolle Gelegenheit, ein wenig zu stöbern, und eine gute Möglichkeit, mit Kulturinstitutionen ins Gespräch über Freies Wissen kommen. Gedruckte Exemplare können bei Wikimedia Deutschland angefragt werden. JS (wmde), 12.7.
https und InternetArchiveBot; DSGVO
Ohne bewusst danach gesucht zu haben, bin ich auf einen Software-Fehler gestoßen, der in der Wp-de derzeit Schaden sprich unnötige Extraarbeit verursacht. Der InternetArchiveBot-Skript, der Referenzen als nicht mehr webauffindbar kennzeichnet, hat offenbar nicht beigebracht bekommen, auf vorgenommene https-Umstellungen zu prüfen. Zwar nicht immer, aber doch häufig, wenn man das veraltete http durch https ersetzt, sind die Refs wieder zugänglich. Nun hoffe ich, dass die Bot-Betreiber die fehlende Prüfroutine und Reparatur rasch einarbeiten. Sonst türmen sich weitere Berge an Bot-Fehlermeldungen, die manuell weggearbeitet werden müssen.
Ein zweiter Punkt dürfte weniger Wikipedianer betreffen. Die Webpräsenz www.lyrikwelt.de ist ein Beispiel für die voriges Jahr wegen der DSGVO vom Netz gegangenen Webresourcen. Weil dort zahlreiche Buchrezensionen und Fach-Infos lagen, die so verlorengegangen sind, haben wir eine Menge 'x' an toten Ref-Links dorthin abgekriegt. Mir scheint sinnvoll, das als exemplarisches Beispiel bewusst zu machen. Als kleine Entschädigung offeriere ich eine Verlinkung der saftigen Trauerrede bzw. Philippika, die Marcus Neuert dazu schrieb, und die IMHO vergnüglich zu lesen ist, wohlgemerkt ohne damit voll übereinzustimmen. JN 8.07.
Wiki Loves Monuments 2019
In einem Workshop im Februar hatten wir uns viel vorgenommen für den diesjährigen Wettbewerb. Eine straffere Organisation, ein neues kartenbasiertes Uploadtool, einen abgerundeten Wettbewerb, der mehr ist als nur ein Wettbewerb um schöne Bilder. „It’s a Wiki!“
Einige Arbeiten, besonders hinsichtlich des Uploadtools, laufen noch im Hintergrund. Am Brett, unsere nationalen Wettbewerbe (nicht nur Fotos), ähnlich wie bei unseren österreichischen Nachbarn, unter einem gemeinsamen Dach, auch mit gemeinsamer Siegerehrung, zusammenzuführen, wird noch gebohrt. Andere Dinge schleppten sich leider langsamer hin, als gewünscht. Ende Februar scheint für viele der 1. September ja noch so fern.
Während die Jury für Wiki Loves Earth noch zusammensitzt, wollen wir diesmal die Jury für Wiki Loves Monuments frühzeitig bestimmen. Eine Jury setzt sich ja Bewertungskriterien, und diese sollten vor Beginn des Wettbewerbs den Teilnehmern bekannt sein. Juryarbeit endet auch nicht mit der Auswahl der Bilder, sondern setzt sich fort in der Prämierung der Preisträger. Deshalb müssen die Jurymitglieder, oder zumindest der Teil der Jury, der sich in diesem Part noch weiter involviert, frühzeitig in die Planung mit einbezogen werden. Die Bewerbung zur diesjährigen Jury ist deshalb hiermit eröffnet. Ich freue mich auf ein gutes Gelingen des diesjährigen Wettbewerbs. – W., 8.7.
Softwareentwicklung bei WMDE sucht Teamleitung Community-Kommunikation
Das Team Community-Kommunikation gehört zur Softwareentwicklungsabteilung bei WMDE. Es informiert darüber, woran gearbeitet wird, und kümmert sich vor allem darum, dass die Bedürfnisse der Community-Mitglieder gut in die Softwareentwicklungen bei WMDE einfließen können. Bisher wurde das Team von Birgit Müller geleitet, die seit Ende März im Technical Engagement Team der Wikimedia Foundation arbeitet – nochmal ein herzliches Dankeschön an Birgit! Für das Team wird ab sofort eine neue Leitung gesucht. Weitere Informationen finden sich hier. Gerne weitersagen! - js (wmde), 4.7.
Bad Arolsen: Gedenkstättenseminar
Am letzten Juni-Wochenende fand wieder ein Gedenkstättenseminar statt, diesmal im hessischen Bad Arolsen, der Stadt der Arolsen Archives. Ich war eingeladen worden, bei einer Podiumsdiskussion über die Wikipedia zu sprechen. Man interessierte sich für Holocaust-Leugnung in Artikeln, die Verständlichkeit der Texte und die Möglichkeiten von Wikis gerade für kleinere Institutionen.
Gedenkstätten sind eine Art von GLAMs (Galleries, Libraries, Archives & Museums), um es in unserem Jargon zu sagen. Thema der Veranstaltung, die von der Bundeszentrale für politische Bildung mitorganisiert worden war, war die Digitalisierung mit ihren Folgen für Gedenkstätten. Eine Kooperation einer Gedenkstätte mit Wikimedia Deutschland gab es meines Wissens bislang noch nicht, aber was noch nicht war, kann ja noch werden. (Ein kleiner Filmbericht auf Englisch.) Z., 02.07.
UNESCO-Erbe-Marathon
Bis zum 10. Juli tagt in Baku das Welterbekomitee, um über die Vorschläge zu Neuaufnahmen in das UNESCO-Welterbe zu entscheiden. Begleitend findet im Juli der UNESCO-Erbe-Marathon statt, ein Artikelmarathon zum Thema UNESCO-Kultur- und -Naturerbe. Vielleicht schaffen wir es ja, alle neuen Welterbestätten mit Wikipedia-Artikeln auszustatten? Allerdings geht es nicht nur um das UNESCO-Welterbe, sondern auch um andere, oft in dessen Schatten stehende UNESCO-Erbe-Arten wie z.B. Biosphärenreservate, UNESCO Global Geoparks, Weltdokumentenerbe und Immaterielles Kulturerbe. Bis zum 31. Juli können im Rahmen dieses Wettbewerbs Artikel erstellt oder überarbeitet werden. Wer macht mit? bjs, 1.7.
Ein wunderbares Beispiel
Ein wunderbares Beispiel über die Problematik von normalerweise vertrauenswürdigen Quellen, wie sie etwa auch hier genutzt werden, kann man hier sehen. (Warnung: englisch) IP
Wikipedia genmanipuliert
2007 erschien die Wikipedia auf DVD. 2016 wurde die Wikipedia in Buchform ausgedruckt.
Wie nun die Medien berichten, hat das Start-Up-Unternehmen Catalog aus Boston (USA) ein weiteres Speichermedium für die Wikipedia entwickelt (rund 16 Gigabyte an Daten). Kein magnetisches, kein optisches, sondern ein biologisches Verfahren. Sie codierten die Daten auf synthetische DNA-Stränge, wobei der entwickelte DNA-Schreiber derzeit die Daten mit einer Geschwindigkeit von 4 Megabit pro Sekunde schreiben kann.
Die Wikipedia zu codieren war natürlich nur ein Demonstrationsbeispiel, für den Endanwender wird es wohl auf absehbare Zeit keine DNA-Speicher geben. ata 01.07.
Digitales Wissen mit Verfallsdatum
Gibt es das? Ja, klar gibt es das. Es ist dieses Jahr genau zehn Jahre her, dass die Online-Ausgabe der Microsoft Encarta abgeschaltet wurde. Im selben Jahr ging auch die Internet-Version von Meyers Taschenlexikon offline. Ebenfalls im Jahr 2009 löschte Amazon auf dem Kindle 1984 von George Orwell.
Und heute verabschiedet sich Microsoft von der E-Book-Sparte seines App-Stores. Die E-Books können „dank“ Digitaler Rechteverwaltung ohne diese Anbindung an die Mutter Microsoft nicht mehr genutzt werden. Die Kunden erhalten eine Gutschrift für den Store, und wer sich Notizen in die Buchdatei gemacht hatte, erhält eine Extra-Gutschrift in Höhe von 25 Dollar als Entschädigung dafür, dass diese Notizen unwiderruflich verloren gegangen sind. Erhalten bleiben in einem solchen Fall nur die Exemplare, die als Netzpublikation bei der Deutschen Nationalbibliothek abgeliefert und archiviert worden sind – drauf kann man dann noch im Netzwerk des Lesesaals als Archivexemplar zugreifen.
Digitalisierung heißt Kontrollverlust. Wie es mit Wikipedia (und all den übrigen „Inhalten unter freier Lizenz“) weitergeht, wird man sehen. Nicht heute, natürlich, sondern wenn es soweit ist: Wo itzund Städte stehn/ wird eine Wisen seyn/ Auff der ein Schäfers-Kind wird spilen mit den Herden. (A, 1.7.)
Fotospaziergang zur Wikimania
Die alljährliche Wikimania stellt nicht nur eine gute Gelegenheit zum Gedankenaustausch, sondern auch zu gemeinsamen Unternehmungen dar. Im Zuge der diesjährigen Wikimania (14.–18. August) soll wieder ein Fotospaziergang stattfinden. Zur Terminfindung und Auswahl möglicher Motive in Stockholm geht es hier entlang. fs, 1.7.2019.