Cilento
Der Cilento (italienisch Il Cilento) ist Teil der italienischen Region Kampanien. Er liegt etwa 100 km südlich von Neapel.
In den 1990er Jahren wurde die Gegend als zweitgrößter Nationalpark Italiens (über 200.000 ha) zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Eingerahmt wird er von der weltberühmten Amalfiküste und der Costa di Maratea. Nicht zuletzt deswegen spielt Naturschutz in der Region eine entscheidende Rolle.
Der Cilento zeichnet sich zum einen durch seine Vielfältigkeit, zum anderen durch seine Ursprünglichkeit aus. Neben Sand- und Steinstränden finden sich zahlreiche Buchten, Grotten und Steilküsten. Gleichzeitig sind auch die Berge, die sich meist bereits hinter den Stränden erheben, und damit viele Wandermöglichkeiten für Besucher gut zu erreichen. Höchster Berg ist der in der Kernzone des Nationalparks gelegene Monte Cervati mit 1898 Metern Höhe. Während andere Regionen touristisch massiv erschlossen sind, bietet der Cilento noch ursprüngliches Brauchtum und unverfälschte regionale Küche.
Anreise
[Bearbeiten]Der Cilento lässt sich per Bahn, Auto oder mit dem Flugzeug erreichen. Von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus verkehren über Rom zahlreiche Nachtzüge in den Süden Italiens. Wer mit dem Auto anreisen möchte, nutzt die Autobahn Rom - Salerno - Reggio Calabria und wählt die Ausfahrt Battipaglia. Von hier aus sind es noch gut 20 Kilometer bis nach Paestum, dem Eingangstor des Cilento. Für Flugreisende sind geeignete Zielflughäfen Rom, Neapel oder Lamezia Terme (nahe Tropea). Vor Ort bietet sich neben der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs die Anmietung eines Leihwagens an.
Klima
[Bearbeiten]Der Cilento liegt in der südlichsten Klimazone des Landes. Aufgrund der von den Bergen herabfallenden, trockenen Winde bleiben jedoch auch in den Hochsommermonaten die Temperaturen gemäßigt; die Winter sind in der Regel sehr mild.
Die Badesaison dauert von circa Ende April bis Anfang November.
Orte
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Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten]Der Cilento verfügt über eine Vielzahl an historischen Stätten und Kulturschätzen, allen voran die berühmten griechischen Tempel in Paestum. Aber auch die Überreste der antiken Griechenstadt Velia mit deren damaligen Philosophenschule, wehrhafte Sarazenentürme entlang der Küste sowie das Kartäuserkloster in Padula ziehen jedes Jahr aufs Neue Besucher in ihren Bann. Beliebte Ziele sind außerdem die malerischen Ortskerne der kleinen Städtchen wie etwa das auf einer Bergkuppe gelegene Pisciotta und das Bergdorf Camerota. In Süditalien spielt das religiöse Brauchtum immer noch eine große Rolle. Touristen können traditionelle Festivitäten und Zeremonien, wie etwa die Karfreitagsprozessionen oder Feste zu Ehren der jeweiligen Dorfheiligen live miterleben.
Sehenswert auch die WWF-Oase Morigerati mit der Grotte des Bussento, das kleine Meeresmuseum in Pioppi sowie das Museum Virtuale Paleolitico (MUVIP) und die prähistorischen Grotten in Marina di Camerota.
Küche
[Bearbeiten]Zu den berühmtesten Produkten der Region gehört der Büffel-Mozzarella. Wein wird im Cilento ebenfalls angebaut, wobei hier hauptsächlich Kleinerzeuger am Werk sind. Im Cilento entstand außerdem die berühmte Mittelmeer-Diät, die Ancel Keys weltbekannt machte. In den letzten Jahren legen viele Erzeuger in der Region außerdem verstärkt Wert auf die Produktion von biologischen Lebensmitteln. Das Bio-Olivenöl der Gegend ist von höchster Qualität und weit über die Grenzen Süditaliens hinaus bekannt.
Aufgrund der Lage am Meer gibt es eine lange Fischertradition. Viele der regionaltypischen Gerichte verwenden daher Fisch und Meeresfrüchte. Eine spezielle Form des Fischfangs, die hier noch betrieben wird, ist die sogenannte ‚alici di menaica’, bei der 200 Meter lange, speziell geknüpfte Netz (die sogenannte menaica) ausgeworfen werden. Hierbei werden hauptsächlich Sardellenschwärme gefangen.
Sport
[Bearbeiten]Die Region eignet sich aufgrund der vielen Strände natürlich bestens für einen Badeurlaub. Etliche Gemeinden wurden mit der bandiera blu, der Blauen Flagge sowie mit den 5 Segeln der Legambiente ausgezeichnet. Aufgrund der hervorragenden Wasserqualität kommen Schnorchler ebenfalls auf ihre Kosten. Weitere beliebte Aktivitäten für Urlaubsgäste sind Wandern, Mountainbiken und Reiten.
Ausflüge
[Bearbeiten]- Neapel: Von vielen Orten im Cilento aus lässt sich Neapel innerhalb von 1 bis 2 Stunden bequem und kostengünstig mit dem Zug erreichen. Neapel bietet viel Flair, eine große Bandbreite an Kulturgütern und Kunstschätzen sowie ein quirliges Stadtleben.
- Inseln: Im Golf von Neapel liegen die Inseln Ischia, Procida und das zu Weltruhm gelangte Capri. Diese sind mit dem Schiff, vor allem mit der öffentlichen Metrò del Mare, gut zu erreichen.
- Vesuv und Pompeji: Für Geschichtsfans ist ein Ausflug zu den Ausgrabungsstätten nach Pompeji ein Muss.
Ein Ausflug mit dem Seegelboot entlang der cilentanischen Küste, Abreise z. B. ab dem Hafen von Marina di Camerota - Cilento a Vela
Literatur
[Bearbeiten]Cilento aktiv mit Costa di Maratea - Aktiv-Urlaub im ursprünglichen Süditalien, Peter Amann (2012)
Cilento - Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps, Andreas Haller (2012)
Rother Wanderführer Cilento: Von Salerno bis Sapri, 50 Wandertouren, Hans M. Tuschar (2010)
Golf von Neapel: Neapel, Pompeji, Capri, Ischia, die amalfitanische Küste, den Cilento und vieles mehr, Peter Amann (2013)
La Cucina Cilentana – Köstlichkeiten aus der Cilento-Küche, Barbara Poggi (2006)
Weblinks
[Bearbeiten]Unterkünfte im Cilento: http://www.cilento-ferien.de
Ferienunterkünfte im Cilento https://www.mediterraneocase.de/ferienhaus-und-ferienwohnung/im-cilento/
Tipps für Aktivurlaub im Cilento: http://www.cilento-aktiv.info
Unbekanntes Cilento, Focus (http://www.focus.de/reisen/italien/cilento/mittelalterliches-italien_aid_23317.html)