Conakry
Conakry | |
Provinz | Guinea |
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Einwohnerzahl | 1.667.864 (2014) |
Höhe | 13 m |
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Conakry |
Conakry ist die am Atlantik gelegene Hauptstadt des westafrikanischen Staates Guinea.
Stadtteile
[Bearbeiten]Conakrys Stadtgebiet ist langgezogen. Eine gut sieben Kilometer lange Halbinsel ragt ins Meer. Von der Spitze mit dem Hafen im Südwesten bei Kaloum erstreckt sich die Stadt, fünf Kilometer breit, gut 25 km nach Nordosten. Zu beiden Seiten machen ausgedehnte Feuchtgebiete weitere Siedlungen unmöglich.
Der touristisch interessante Teil der Stadt ist auf der Landzunge.
Hintergrund
[Bearbeiten]Guinea kam 1887 unter französische Verwaltung. 1890 begann man das Fischerinsel Tombo zum Verwaltungssitz der Kolonie Rivières du Sud auszubauen. Die Enge zur Halbinsel wurde mit der Zeit aufgeschüttet. Zur Kolonialzeit entstand eine nette Stadt. Sie ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Durch die vernünftig-sozialistische Politik unter dem Freiheitskämpfer Sékou Touré (reg. bis 1984) und seinen Nachfolgern blieb das Land im Gegensatz zu den meisten umliegenden von Krieg und Zerstörung, abgesehen von kleineren Unruhen, verschont.
Wie alle afrikanischen Großstädte wuchs der Ort aufgrund fehlender Geburtenkontrolle unter den Eingeborenen von gut 50000 zur Zeit der Unabhängigkeit auf rund sechshunderttausend in den frühen 1980ern bis zu geschätzt zwei Millionen im Jahre 2015. Gerade die neueren Siedlungen, hier leben viele Fulbe, wirken wie verstädterte afrikanische Dörfer. Infrastruktur nach europäischen Verständnis existiert nur rudimentär. Straßennamen gibt es hier nicht. Der Bau eines 50 MW-Kraftwerks begann im März 2018, es soll ab 2020 stabilere Stromversorgung sicherstellen.
An der Spitze der Landzunge sind die Straßen rechtwinklig angelegt. Durchgehende Nord-Süd-Straßen sind Boulevards quer dazu verlaufen Avenues, deren Nummern von Süden her ansteigen. Ausnahmen sind die Ave. de la gare und die Küstenstraßen Corniche Nord bzw. Süd. Kürzere Querstraßen Rue numeriert man mit „KA“ vorneweg. Der dominierende Stamm hier sind die muslimischen Susu.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Wer Zeit hat kann deutlich billiger nach Dakar fliegen und dann 3-4 Tage über Land reisen..
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Buschtaxis in die Hauptstädte der Nachbarländer (was z. B. nach Dakar oder Monrovia 3 Tage dauern kann) fahren vom Gare Routière Bambeto. Kankan erreicht man in zwei Tagen.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Es gibt eine zentrale Hauptfernstraße, die sich kurz vor der Stadtgrenze in die Nationalstraßen 1 (10 km bei Coyah zweigt die N4 nach Süden ab) und 3 (Ri. Boffa im Norden) trennt.
Vor der Zufahrt zur Neustadt trennt man N1, Corniche Nord, Corniche Sud und die Route du Niger durch mehrere verbundene Kreisverkehre.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Zwar ist in Conakry einer der größten Häfen Westafrikas, Passagierverbindungen ins Ausland gibt es jedoch nicht.
Mobilität
[Bearbeiten]Taxis sind gelb, üblicherweise Peugeot. Nachtzuschläge sind ebenso üblich, wie das Mitnehmen weiterer Passagiere. Die lokalen Minibusse heißen magbanas.
Der Conakry Express ist eine ab 2010 mit chinesischer Entwicklungshilfe gebaute 30 km lange S-Bahn, die Kagbélén mit Kaloum über den Zentralmarkt verbindet. Gefahren wird nur zwei Mal täglich, wenn nicht gerade eine der monatelangen Stillegungen stattfindet. Für Touristen sind die Züge kaum benutzbar, da die für 112 Fahrgäste ausgelegten Waggons normalerweise mit 800 Mann belegt sind. Der Fahrpreis ist mit 500 GNF unschlagbar günstig. Ein geplanter zusätzlicher Bluetrain liegt 2018 auf Eis.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 1 Botanischer Garten (Jardins de Guinée)
- 3 Palais du Peuple (Volkspalast), N1. Als Regierungssitz gebaute Monstrosität aus Beton, wie man des um 1960 für „modern“ hielt, gebaut ohne Rücksicht auf klimatische Verhältnisse. Es wurde 2008 renoviert.
- Tombo bzw. Kaloum
- 4 Musée National de Guinée, 7. Blvd./2. Ave. Geöffnet: Di.-So. 9.00-18.00, Sa./So. kürzer.
- 1 Cathedrale Sante Marie
- 5 Cimetière de Boulbinet (Hinterm Fischereihafen). Ausländerfriedhof, angenehm ruhig. Interessant ist es das Alter der Begrabenen zu betrachten, die wenigsten erlebten ihre 35. Geburtstag im ungesunden Klima mit Malaria, Cholera usw. Auf der anderen Seite des Hafenbeckens ist der Palais des Nations, der 1996 von aufständischen Truppen zerschossen wurde. Seit der Renovierung nennt man ihn offiziell nach dem marokkanischen König, der den Wiederaufbau bezahlte, Palais Mohammed V. Als Konferenzzentrum nicht der Öffentlichkeit zugänglich.
- 2 Faysal Moschee (mosquée Fayçal, Faisal Moschee)
Aktivitäten
[Bearbeiten]1 Takonko-Strand
Einkaufen
[Bearbeiten]Der am südlichen Ende der Landzunge gelegenen Fischereihafen 4 Port de Boulbinet ist eher wegen seiner Gerüche „sehenswert.“
Nachtleben
[Bearbeiten]- Spielbanken
Unterkunft
[Bearbeiten]Hotels der Mittelklasse sind für die gebotene Qualität sämtlich überteuert. 2018 sollte man mit € 75-120 pro Nacht rechnen.
- Luxus
An der Nordseite der Landzunge, zur Baie de Sangaréa befinden sich:
- Millenium Suites
- Mariador Palace
- Sheraton Grand Conakry
Sicherheit
[Bearbeiten]Polizei: ☎ 1717
Zu Beachten sind die in Dritte-Welt-Staaten üblichen Photographierverbote von Brücken, militärischen Anlagen, Uniformierter usw. Der Paß ist ständig mitzuführen.
Die häufigen Staatsstreiche und kleineren Unruhen nach Wahlen usw. betreffen die allgemeine Bevölkerung kaum. Es ist jedoch sinnvoll sich von größeren Menschenansammlungen fernzuhalten. Auch sollte man als Weißer nachts nicht zu Fuß unterwegs sein. Zwischen 22.00 und 6/8.00 Uhr sind die Kontrollposten auch in der Hauptstadt häufig – die Hand aufgehalten wird immer!
„Die Kriminalitätsrate hat sowohl in Conakry als auch im Landesinneren stark zugenommen. Bewaffnete Raubüberfälle und Diebstähle sind häufig. In Conakry sollten die äußeren Randbezirke und die Stadtteile Bambeto, Hamdallaye, Matoto (insbesondere der große Markt Madina), Cosa, Koloma, Simbaya, Wanidara generell gemieden werden. [...] In Conakry und auch im Landesinneren gibt es Straßensperren; Schikanen durch Zoll, Militär und Polizei sind häufig.“[1]
Gesundheit
[Bearbeiten]Leitungswasser darf nicht getrunken werden. Mückenschutz ist ganztägig unerläßlich.
Die Dezember 2013 bis April 2016 im ganzen Land auftretenden Ebola-Fälle brachten den Tourismus vollkommen zum erliegen. Zu beachten ist, dass bei Wiederaufflammen damit zu rechnen ist, dass die Ausreisemöglichkeiten wochenlang stark eingeschränkt sein können.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Konsulate
[Bearbeiten]Österreich und die Schweiz sind nicht diplomatisch vertreten; zuständig sind die Vertretungen in Dakar (A) bzw. Abidjan (CH). Das österreichische Honorarkonsulat (☎ +224 664 20 60 10) ist nicht befugt, Notpässe auszustellen. Die Schweiz unterhält ein 3 Consulat général de Suisse (Cité Chemin de Fer, Immeuble Labé, 2ème étage). Luxemburg hat ebenfalls einen Honorarkonsul vor Ort.
- Nachbarländer
Zur Visumsbeschaffung für die Weiterreise über Land.
- 4 Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire; Boulevard du la République Boulbinet, Kaloum). Tel.: +224) 656 34 34 34. Bearbeitungsdauer 2 Arbeitstage. Geöffnet: Mo.-Fr. 9.00-15.00, Fr. bis 14.00. Preis: Touristenvisum € 58.
- 5 Ghana (Camayenne corniche, près de la cour suprême). Tel.: +224 622 66 47 45. Geöffnet: Mo.-Fr. 9.00-16.00.
- 6 Guinea-Bissau, Minière, Commune de Dixinn. Tel.: +224 664 27 15 33.
- 7 Korea (DPRK), Rte de Donka. Tel.: +224 664 00 92 32.
- 8 Liberia, Quartier Kaporo, Commune de Ratoma. Tel.: +224 656 33 24 63.
- 9 Mali (Camayenne corniche, près de la cour suprêm).
- 10 Sierra Leone, Rte de Donka. Tel.: +224 631 35 65 66.
Ausflüge
[Bearbeiten]Îles de Los
[Bearbeiten]Die wichtigeren Inseln, die 1904 von den Briten an Frankreich abgetreten wurden, sind Tamara mit dem Ort Fotoba, Kassa mit Cité de Kassa und Roume. Dazu kommen die kleinen, kaum bewohnten Coraille, Blanche und Cabris im Süden. Auf den beiden großen Inseln wurde nach der Unabhängigkeit Bauxit abgebaut. Diese Vorräte sind lange erschöpft.
- Anreise
Vom Port de Boulbinet fahren offene Kanus, wenn „voll.“ Bis zur Île de Kassa dauert es etwa 30 Minuten. Hotels gibt es nur auf Roume und Kassa; sie arrangieren ggf. Überfahrten, dann erhält man vielleicht sogar eine Rettungsweste.
Weblinks
[Bearbeiten]Eine offizielle Webseite ist nicht bekannt.
- Merkblatt Ebola
- Das Centre Culturel Franco Guinéen fördert lokale Künstler und hat entsprechende Veranstaltungen.