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Herkunft

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Herkunft (Deutsch)

[Bearbeiten]
Singular Plural
Nominativ die Herkunft die Herkünfte
Genitiv der Herkunft der Herkünfte
Dativ der Herkunft den Herkünften
Akkusativ die Herkunft die Herkünfte

Worttrennung:

Her·kunft, Plural: Her·künf·te

Aussprache:

IPA: [ˈheːɐ̯ˌkʊnft]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Herkunft (Info)

Bedeutungen:

[1] allgemein: woher etwas oder jemand kommt
[2] woher jemandes Familie stammt
[3] Ursprung eines Wortes

Herkunft:

  • etymologisch: Belegt seit dem 16. Jahrhundert.[1]
  • strukturell: von herkommen.

Synonyme:

[1] Ursprung
[2] Abstammung
[2, 3] Abkunft
[3] Etymologie, Wortherkunft

Beispiele:

[1] Die Herkunft dieser Äpfel ist nirgends verzeichnet.
[1] „Die persönlichen Gegenstände waren es, die den Archäologen schließlich die entscheidenden Hinweise auf die Herkunft der Angreifer gaben.“[2]
[2] Ein Großteil der in Deutschland lebenden Migranten ist türkischer Herkunft.
[2] „In allen Bundesländern ist der Übergang ans Gymnasium in hohem Maße von der sozialen Herkunft bestimmt.“[3]
[2] „Die soziale Herkunft spielt [Anmerkung: für den Bildungserfolg eines Kindes] immer noch eine entscheidende Rolle.“[4]
[2] „Meine Herkunft, meine Familiengeschichte sind keine Tabuthemen.“[5]
[2] „Im trockenen Hochland Äthiopiens etwa, im Osten des Kontinents, regieren seit 1270 stolze christliche Monarchen, die sich »Negus Negest« nennen, »König der Könige«, und ihre Herkunft auf den biblischen Herrscher Salomos zurückführen (…).“[6]
[3] Die Herkunft dieses Wortes liegt im Unklaren.
[3] „[…] viele Wörter französischer Herkunft erkennen wir an der Aussprache. An den Endungen -eur, -ent oder -ee zum Beispiel.“[7]
[3] „Die Kolonialverwaltung ist alarmiert; 1950 verbietet sie die „Mau-Mau“, wie die Briten die Bewegung nennen (die genaue Herkunft des Wortes ist unklar; sicher ist nur, dass die Rebellen sich den Namen nicht selbst gegeben haben, sondern als Schimpfwort empfinden).“[8]
[3] „Dieses Buch erteilt aber nicht nur über Schreibung, Herkunft und Bedeutung unserer Vornamen Auskunft, sondern erleichtert auch Eltern die Wahl des Vornamens für ihr Kind.“[9]
[3] „Die Herkunft der Fremdwörter und einiger jüngerer Lehnwörter wird in knapper Form in Winkelklammern angegeben: meist wird die gebende Sprache, nicht die Ursprungssprache genannt.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] mit Adjektiv: familiäre Herkunft, indigener Herkunft (Lautsprecherbild Audio (Info)), soziale Herkunft
[2] mit Adjektiv: (von) einfacher Herkunft, bescheidene / bürgerliche / hohe Herkunft
[2] mit Verb: seine Herkunft (nicht) verleugnen

Wortbildungen:

Herkunftsangabe, Herkunftsbezeichnung, Herkunftsland, Herkunftsnachweis, Herkunftsname, Herkunftsort, Herkunftsregion

Übersetzungen

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[1–3] Wikipedia-Artikel „Herkunft
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Herkunft
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Herkunft
[1–3] The Free Dictionary „Herkunft

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Herkunft“, Seite 408.
  2. Angelika Franz: Reicher Bauer, großer Stall. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 41-52, Zitat Seite 42.
  3. Silke Fokken: Studie zur Chancengerechtigkeit – Das leere Versprechen vom Aufstieg durch Bildung. In: Spiegel Online. 22. Oktober 2018, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 28. Oktober 2018).
  4. Sechs setzen - Warum ist Deutschland bei der PISA-Studie nur Mittelmaß?. In: Norddeutscher Rundfunk. 5. Dezember 2019 (Text und Audio, Dauer 54:46 mm:ss, URL, abgerufen am 6. Dezember 2019).
  5. Alice Bota, Khuê Pham, Özlem Topçu: Wir neuen Deutschen. Wer wir sind, was wir wollen. Rowohlt Verlag, Reinbek 2012, ISBN 978-3-498-00673-0, Seite 32.
  6. Cay Rademacher: Die Magie der Kriegerkönige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 24-37, Zitat Seite 28.
  7. Gisela Shinawa: Wörter französischen Ursprungs. In: Deutsche Welle. 10. Januar 2007 (Sendereihe: Deutsch lernen / Deutsch XXL / Deutsch im Fokus / Alltagsdeutsch, Text, Audio online und Download des Audios, Dauer 14:41 mm:ss, URL, abgerufen am 13. März 2020).
  8. Jochen Pioch: Aufstand der Geisterkrieger. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 136-139, Zitat Seite 138.
  9. Rosa und Volker Kohlheim (Bearbeiter): Duden. Das große Vornamenlexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-06083-2, Seite Vorwort.
  10. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der amtlichen Regeln. In: Der Duden in zwölf Bänden. 27. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-04017-9, Seite 13.