entheben
Erscheinungsbild
entheben (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | enthebe | ||
du | enthebst | |||
er, sie, es | enthebt | |||
Präteritum | ich | enthob | ||
Konjunktiv II | ich | enthöbe enthübe | ||
Imperativ | Singular | entheb! enthebe! | ||
Plural | enthebt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
enthoben | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:entheben
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Worttrennung:
- ent·he·ben, Präteritum: ent·hob, Partizip II: ent·ho·ben
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] transitiv, mit Genitiv: jemanden von einer Belastung, Verpflichtung oder Mühe entbinden
- [2] transitiv, mit Genitiv: jemanden von einem Amt, Posten oder Ähnlichem entfernen
Herkunft:
- Derivation (Ableitung) zum Verb heben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ent- im Sinne von "aus etwas heraus"
Synonyme:
- [1] befreien, dispensieren, entbinden, entledigen, erlösen, lossprechen, nachsehen, schonen
- [2] abberufen, absetzen, entfernen, entlassen, entthronen, freistellen, hinauswerfen, kündigen, stürzen, suspendieren, verabschieden, umgangssprachlich rausschmeißen, rauswerfen, schassen
Gegenwörter:
- [1] jemandem etwas aufbürden, jemanden belasten, binden, in die Pflicht nehmen, nicht davonkommen lassen, verpflichten
- [2] jemanden auf den Schild heben, berufen, bevollmächtigen, einsetzen, einstellen, engagieren, inthronisieren
Oberbegriffe:
- [1] entlasten
- [2] entmachten
Beispiele:
- [1] Dieses schwebende Verfahren enthebt ihn der Pflicht, als Zeuge in einem anderen Prozess auszusagen.[1]
- [1] Die vielen »konstruktiven Dialoge«, »fruchtbaren Gespräche« und »gemeinsamen Bemühungen«, die einen so sehr aller Parteilichkeit entheben, bis der Sozialdemokrat im Außenminister verschwindet.[2]
- [2] Der machte den Skandal öffentlich, manche wollten ihn des Amts entheben, er bat die Akademie der Wissenschaften um Prüfung der Causa.[3]
- [2] Außerdem genügt künftig die einfache Mehrheit im Aufsichtsrat, um den Vorstandschef seines Amtes zu entheben.[4]
- [2] [Türkei:] „Doch die Proteste wurden lauter, so dass er Pekcan schließlich des Amtes entheben musste.“[5]
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] einer Aufgabe, Entscheidung, Mühe, Verbindlichkeit, Verpflichtung entheben
- [2] der Funktion entheben; des Amtes, Priesteramtes entheben
- [1, 2] auf Dauer, vorübergehend, zeitweilig, zeitweise entheben
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] jemanden von einer Belastung, Verpflichtung oder Mühe entbinden
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[2] jemanden von einem Amt, Posten oder Ähnlichem entfernen
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- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „entheben“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „entheben“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „entheben“
- [1, 2] The Free Dictionary „entheben“
- [1, 2] Duden online „entheben“
Quellen:
- ↑ Elisabeth Niejahr: Man soll ihm nichts anmerken. Siemens-Affäre. In: Zeit Online. Nummer 25/2008, 12. Juni 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. September 2012) .
- ↑ Jörg Lau: Außen Minister, innen rot. In: Zeit Online. Nummer 18/2004, 24. April 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. September 2012) .
- ↑ Forschung: Ist etwas faul im Staate Österreich? In: DiePresse.com. 20. August 2008, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 19. September 2012) .
- ↑ Robert Benedikt: Kärnten: Polit-Fehde um Klagenfurter Spital. In: DiePresse.com. 30. Juli 2008, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 19. September 2012) .
- ↑ Bülent Mumay: Brief aus Istanbul : Im schlimmsten Fall bleibt er in der Türkei. In: FAZ.NET. 10. Mai 2021 (aus dem Türkischen von Sabine Adatepe, URL, abgerufen am 17. Mai 2021) .