Books by Björn Rauchfuß
Die Przeworsk-Kultur prägt in ihrem polnischen Kerngebiet und mit ihrem Ausstrahlen in benachbart... more Die Przeworsk-Kultur prägt in ihrem polnischen Kerngebiet und mit ihrem Ausstrahlen in benachbarte Regionen die jüngere vorrömische Eisenzeit (Ende 3. bis 1. Jhd. v. Chr.) im östlichen Mitteleuropa. Bislang wird sie fast ausschließlich anhand ihrer Grabfunde definiert und bewertet. Die vorliegenden Beiträge, die auf einen Workshop des Exzellenzclusters Topoi zurückgehen, nehmen erstmals die Siedlungskeramik der Przeworsk-Kultur ausführlich in den Blick. Die intensiven Diskussionen prägen die Beiträge des hier vorgelegten Bandes.
vorgelegt im Fach Ur-und Frühgeschichte
Papers (selected) by Björn Rauchfuß
Mit dem folgenden Beitrag wird die Auswertung eines Begräbnisplatzes vorgelegt, dessen archäologi... more Mit dem folgenden Beitrag wird die Auswertung eines Begräbnisplatzes vorgelegt, dessen archäologische Untersuchung größtenteils im Frühjahr und Sommer 1956 stattfand. Der damalige Ausgräber, Hermanfrid Schubart, zu diesem Zeitpunkt als Assistent am Institut für Vor-und Frühgeschichte der Universität Greifswald tätig, verö entlichte im Jahr darauf einen Vorbericht zu den Ausgrabungsergebnissen. 1 Eine von ihm darin für 1957 angekündigte Fortsetzung der Grabungen blieb ebenso aus wie die beabsichtigte umfassende Publikation seiner Ergebnisse, da er eine Anstellung am Institut für Vor-und Frühgeschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW) erhielt und dort andere dienstliche Aufgaben übertragen bekam, die ihn von der weiteren Beschäftigung mit dem Fundplatz zunächst abbrachten. 1959 zog H. Schubart von Ost-nach Westberlin und fand eine Anstellung am Deutschen Archäologischen Institut (DAI), Abteilung Madrid. In Spanien war es ihm schließlich möglich, einen druckfertigen Grabungsbericht mit dem Titel "Erste Untersuchungen auf dem eisenzeitlichen Brandgräberfeld von Wilmshagen, Kr. Grimmen, 1956" zu verfassen und im November 1959 von Madrid aus auf dem Postweg an das Institut für Vor-und Frühgeschichte der Universität Greifswald sowie an Ewald Schuldt, den Direktor des Museums für Ur-und Frühgeschichte Schwerin, zu übermitteln. 2 Die Entscheidung zur Verö entlichung des Berichtes überließ er in seinem Anschreiben E. Schuldt und dem Greifswalder Institut. Es ist anzunehmen, dass bei dem Entschluss beider, den Beitrag nicht zu publizieren, seine erst kurz zuvor erfolgte "Republik ucht" eine Rolle gespielt haben wird. Grabungsbericht, Grabungsdokumentation und der überwiegende Teil der archäologischen Funde befanden sich seither am Institut für Vor-und Frühgeschichte der Universität Greifswald und seinen Nachfolgeinstitutionen. Um weitere Funde und Befunde aus den Jahren 1956-1963 ergänzt sowie auf den aktuellen Forschungsstand gebracht, stellen die Verfasser den Fundplatz nun umfassend vor. Damit verö entlicht der Ausgräber nach 65 Jahren die Ergebnisse seiner Untersuchungen. Fundgeschichte Einer Fundmeldung des Bremerhagener Lehrers W. Schulz nachkommend besuchte H. Schubart am 17. April 1956 eine bei Wilmshagen gelegene Kiesgrube. Im Tagebau waren bereits vorher beim Sandabfahren mehrfach Urnen beobachtet worden, ohne dass eine Meldung erfolgte. 3 Unter den Funden soll sich auch ein Grabgefäß aus grünlichem Metall befunden haben, das allerdings trotz späterer intensiver Nachforschungen unau ndbar blieb. 4 Der Fundplatz, in den Orts akten des Landesamtes für Kultur und Denkmalp ege Mecklenburg-Vorpommern/Landesarchäologie (LAKD M-V/LA) als Fundplatz 1 der Gemarkung Wilmshagen geführt, liegt etwa 500 m nördlich des heutigen Ortskerns von Wilmshagen, unmittelbar östlich der Reinberg und Grimmen verbindenden Landesstraße L 30. Das Preußische Urmesstischblatt von 1835 und das Messtischblatt der Preußischen Neuaufnahme von 1887 zeigen eine von Waldbestand weitgehend freie Fläche am Osthang einer sich leicht spornartig abhebenden Anhöhe, die im Norden und Osten von einer schmalen, von einem Bach oder Graben durchzogenen Niederung, der "Schlangen Wiese", begrenzt wird. 5 Im Osten des Fundplatzes verbreitert sich diese zum "Hoppenhof". Das berichtigte Messtischblatt von 1932 weist für das Gelände eine Heide-oder Ödlandschaft aus (Abb. 1).
Based on the new find of a fibula Var. G according to Kostrzewski near Leimbach, Nordhausen distr... more Based on the new find of a fibula Var. G according to Kostrzewski near Leimbach, Nordhausen district, from a settlement of the Przeworsk culture in its secondary distribution area an analysis of the entire inventory of this type of fibula takes place. The focus is on a number of design features, the mapping of which shows important regional aspects within the general distribution. Aim of the investigation of the entire inventory of the fibulae Kostrzewski Var. G from areas of different cultural affiliations is to find out where the Leimbach specimen can be connected.
Das Auftreten von Fundgut der jüngereisenzeitlichen Przeworsk-Kultur in Deutschland kann insbeson... more Das Auftreten von Fundgut der jüngereisenzeitlichen Przeworsk-Kultur in Deutschland kann insbesondere in Thüringen mit unterschiedlichen Prozessen erklärt werden. Siedlungen der Przeworsk-Kultur und kleine Nekropolen deuten in Nordthüringen auf eine Migration aus dem polnischen Raum hin, während das Auftreten von Einzelfunden oder kleineren Fundensembles weiter im Süden auf eine sekundäre Verbreitung und Adaption dieser neuen Elemente hinweist. Drei großflächig ausgegrabene nordthüringische Siedlungen mit umfangreichem Przeworsk Fundmaterial wurden einer detaillierten chronologischen Analyse unterzogen. Während vor allem der jeweilig unterschiedliche Anteil lokaler Keramik zu einem voneinander abweichenden Inhalt der jüngereisenzeitlichen Phasen führte, so wird doch eine Fundplatz-übergreifende, einheitliche Entwicklungstendenz sichtbar. Sie zeigt, dass die Przeworsk-geprägte Besiedlung Nordthüringens über mehreren Generationen hinweg andauerte und die Ansiedlung in den Migrantensiedlungen erfolgreich war. Naturwissenschaftliche Untersuchungen an der Keramik geben deutliche Hinweise darauf, dass Przeworsk-Formen zwar überall aus den gleichen lokalen Rohstoffen hergestellt wurden, sich aber in der Herstellungstechnik unterscheiden: Während in manchen Plätzen in lokaler Tradition produziert wurde, deuten vor allem in der Siedlung Leimbach davon deutlich abweichende Techniken auf eingewanderte Töpferinnen oder Töpfer.
Varia archaeologica, 2020
Our approach was determined by the gaps accumulated in the research of P-L 1 sites, on the one ha... more Our approach was determined by the gaps accumulated in the research of P-L 1 sites, on the one hand, and on the other – by the spectacular diversification of research methods. However, there is a need for new archaeological research in the P-L culture settlements, and in this context, the correct selection of the site is a defining stage. We present the actions that were undertaken in 2014–2018 in order to identify the optimal site. Our actions started from the assumption that for P-L culture settlements, geomagnetic surveys can provide valuable information even in the first stage of the investigation. In order to verify the hypothesis, we focused our attention on the lower valley of the Moţca stream, where two new P-L type settlements were delimited. In 2015, magnetometric surveys were carried out in the Brăneşti site, and in the summer of 2016 and 2018 in the Ivancea site. In both sites, several archaeological surveys were carried out, following the possibility of delimiting certain types of archaeological features depending on the intensity of the anomalies. The information gathered was the basis for the analysis of the discovered remains to decide on the opportunities for organizing future research.
Funde der Przeworsk-Kultur in ihrem sekundären Verbreitungsgebiet werden seit der erstmaligen Ent... more Funde der Przeworsk-Kultur in ihrem sekundären Verbreitungsgebiet werden seit der erstmaligen Entdeckung als Hinweise auf eine Wanderungsbewegung aus Polen nach Westen gedeutet. In drei Regionen finden sich kleine Gräberfelder, auf denen sich Przeworsk-Keramik in Kombination mit Brandgrubenbestattungen nachweisen lassen und somit die Ansiedlung von Trägern der Przeworsk-Kultur in sog. kulturellen Inseln indizieren. In einer dieser Regionen wurden drei Siedlungen großflächig ausgegraben, die zur Zeit im Rahmen eines Kooperationsprojekts ausgewertet werden. Für die drei Plätze wurde eine gemeinsame Keramikklassifikation definiert, die als Grundlage einer übergreifenden statistischen Auswertung des Fundmaterials dient und dadurch eine vergleichende Bewertung der Siedlungen auf einer völlig neuen Ebene ermöglicht: Es werden Unterschiede in der Entwicklung jeder Siedlung sowie die Beziehungen zwischen lokal tradiertem Fundgut und Przeworsk-Keramik deutlich fassbar.
The text deals with animal remains of two neighboring settlement sites of the pre-Roman Iron Age ... more The text deals with animal remains of two neighboring settlement sites of the pre-Roman Iron Age near GroßLuckow, a small village in northeast Ger-many. Both sites were discovered and partially excavated ahead of motorway construction from 1997 to 1999. The site of GroßLuckow 2 consists of dwelling houses and storage buildings as well as various forms of technical facilities, the site of GroßLuckow 3 only consists of various technical remains. The predominantly ceramic material of both places belongs to the pre-Roman Iron Age and is dated by four radiocarbon dates into the 4 th to 1 st Century BC. From the findings of the sites GroßLuckow 2 and 3, a total of more than 2000 animal bone fragments with a total weight of not quite 24,000 g are taken. Only a very small proportion comes from two pits of the site GroßLuckow 3. The majority of the faunal remains are slaughter-and foodstuffs, along with some bone artifacts as well as several animal deposits. Of particular importance are the domestic pig, followed by sheep and goat, cattle and horse. Dog and chicken are also represented in small quantities. Hunting seems to have played a subordinate role in nutrition. Wild animals are represented mainly in wild boar, red deer and aurochs. Small proportions of birds and fish are also present. A comparison of the animal bone material of GroßLuckow with further faunal materials is made difficult by the desolate research and publication status to animal bone finds from settlements of the pre-Roman Iron Age of the north German federal states. There is a direct connection with the equally small number of investigated and presented settlements of this time.
Von 2010 bis 2014 erfolgte die großflächige Ausgrabung einer
spätlatènezeitlichen Siedlung der P... more Von 2010 bis 2014 erfolgte die großflächige Ausgrabung einer
spätlatènezeitlichen Siedlung der Przeworsk-Kultur bei Leimbach,
Lkr. Nordhausen, am Nordrand der nordthüringischen
Goldenen Aue. Es handelt sich um eine von mehreren Fundstellen
im Landkreis Nordhausen, auf denen Keramik im Stil
der spätlatènezeitlichen Przeworsk-Kultur den größten Fundanteil
stellt und die sich unmittelbar mit gleichzeitigen Siedlungen
des Kerngebietes der Przeworsk-Kultur vergleichen
lassen. Gleichzeitig wird damit der Nachweis einer Migration
von Siedlern der Przeworsk-Kultur während der jüngeren vorrömischen
Eisenzeit in das nordthüringische Südharzvorland
erbracht.
Keywords: Migration; Mitteldeutschland; Przeworsk-Kultur;
Spätlatènezeit; Südharzvorland.
Problema studierii așezărilor din cadrul culturii Poienești-Lucașeuca rămâne a fi un imperativ în... more Problema studierii așezărilor din cadrul culturii Poienești-Lucașeuca rămâne a fi un imperativ în contextul per-ceperii mai exacte și a înțelegerii mai profunde a fenomenului migrațiilor care au avut loc în ultimele trei secole ale erei precreștine. Chiar dacă manifestările culturale ce definesc acest proces sunt studiate de mai bine de jumătate de secol, astăzi mai există suficiente impedimente pentru a le înțelege suficient de bine. În primul rând, o barieră este determinată de caracterul rezumativ al cercetărilor din siturile de habitat din cadrul acestei culturi, care ne oferă o bază informațională extrem de redusă privind vestigiile din așezările acestei perioade. La aceasta se adaugă caracterul deficitar al evidenței materialelor recoltate preponderent în anii 60-70 ai secolului trecut, ceea ce impune noi cercetări de teren care ar ține cont de handicapurile trecutului, dar și de noile metode pe care le avem astăzi la dispoziție. Pornind de la această situație, am considerat că ar fi bine să revenim la cercetarea siturilor de habitat, focalizându-ne atenția, pentru început, asupra microre-giunii din valea Răutului Inferior. Alegerea a fost determinată de mai mulți factori, dintre care trei sunt mai importanți. În primul rând, pentru că este vorba despre o microregiune învecinată cu cea care este destul de bine cunoscută grație cerce-tărilor anterioare de la Lucașeuca (situri funerare și de habitat care au dat nume culturii). În al doilea rând – pentru că este vorba de o regiune în care avem o densitate relativ mare de situri cunoscute și care fiind cercetate, ar deschide perspectiva înțelegerii manifestărilor culturale în spații bine delimitate și va oferi posibilitatea de a le compara cu cele învecinate sau din teritorii mai îndepărtate. Și în al treilea rând, pentru că deja avem în acest spațiu un sit cercetat la care pot fi făcute referințe în contextul noilor descoperiri. Situl pe care l-am ales este cel de la Brănești–Marginea de Vest. Cercetările din toamna anului 2014 și vara 2015, respectiv rezultatele obținute alcătuiesc subiectul acestui articol. Cuvinte cheie: cultura Poienești-Lucașeuca, spațiul est-carpatic, așezare, epocă pre-romană târzie. The Poienesti-Lucaseuca settlement from Branesti – the West Side, Orhei district, Republic of Moldova (researches 2014 – 2015). The task of studying the settlements/sites of the Poienesti-Lucaseuca culture continues to be an imperative in the context of a more exact perception and a deeper understanding of the phenomenon of the migration that occurred in the last three centuries of the pre-Christian era. Although the cultural events that define this process have been studied for more than half a century, nowadays, there are enough impediments to understand them well enough. Firstly, a barrier is driven by the summary nature of the research in the habitat sites of this culture, which gives an extremely low knowledge base regarding the remains of settlements in this period. In addition to this, the evidence of the collected materials , mainly in the years 67-70 of the last century, is not sufficient, so, it imposes new field research that would take into account not only the handicaps of the past, but also new methods we have available today. Starting from this situation, we thought it would be good to return to settlement sites researching, and by that focus our attention, first, on the micro-region of the lower Raut valley. The choice was determined by several factors, three of which are the most important. Firstly, there is a nearby micro-region that is quite well known thanks to the previous research from Lucaseuca (burial sites and habitat which gave the name to the culture). Secondly, because it is a region where we have a relatively high density of known sites and if being investigated, they will open up the prospect of understanding cultural events in clearly defined spaces and will give the opportunity to compare them with those of neighboring or more distant territories. And thirdly, because we have already researched a site in that area, to which we can make a reference in the context of new discoveries. The site that we chose is Branesti – The West Side. The results of the researches made in the autumn of 2014 and in the summer of 2015 are the subject of this article. Поселение Брэнешть-MARGINEA DE VEST типа Поенешть-Лукашевка (р. Орхей, Молдова) (исследо-вания 2014-2015 гг.). Проблема исследования поселений культуры Поенешть-Лукашевка остается императивом в контексте более точного и более глубокого восприятия феномена миграций, которые произошли в последние три дохристианских века. Несмотря на то, что культурные события, которые определяют этот процесс, изучаются более чем полвека, на сегодняшний день остаются достаточно препятствий чтобы понять их достаточно хорошо. Во-первых, препятствия определяются низким уровнем исследований поселений этой культуры, что дает нам ограниченную информационную базу данных освещающую находки этого типа памятников. К этому добавля-ется низкий уровень учета вещественных находок собранных, в основном в 60-70-е годы прошлого века, факт,
Die Geschichte der Prähistorischen Archäologie Deutschlands während des »Dritten Reiches« und das... more Die Geschichte der Prähistorischen Archäologie Deutschlands während des »Dritten Reiches« und das Verhältnis ihrer Fachvertreter zum nationalsozialistischen System werden seit mehr als 20 Jahren verstärkt aufgearbeitet. Im Zentrum des Interesses stehen allerdings meist Wissenschaftler, die dem nationalsozialistischen Regime besonders engagiert zuarbeiteten und – sofern sie den Zweiten Weltkrieg überlebten – in der Regel auch wieder eine Anstellung im Fach fanden. Weniger Berücksichtigung fanden hingegen junge Nachwuchswissenschaftler, deren wissenschaftliche Laufbahn nach 1933 begann und durch ihren Tod im Verlauf der Kriegsjahre 1939 bis 1945 sehr früh endete. Am Beispiel des Greifswalder Prähistorikers Heinz Gau wird die Biographie eines solchen jungen Prähistorikers im nationalsozialistischen Deutschland untersucht. Besonderes Augenmerk gilt dabei seinem Studium, seiner kurzen wissenschaftlichen Laufbahn und den Verflechtungen mit unterschiedlichen Parteigliederungen des »Dritten Reiches«. Mithilfe von Gaus Texten wird untersucht, welche ideologische Haltung er zum Zeitpunkt der Niederschrift einnahm.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e.
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Papers (selected) by Björn Rauchfuß
spätlatènezeitlichen Siedlung der Przeworsk-Kultur bei Leimbach,
Lkr. Nordhausen, am Nordrand der nordthüringischen
Goldenen Aue. Es handelt sich um eine von mehreren Fundstellen
im Landkreis Nordhausen, auf denen Keramik im Stil
der spätlatènezeitlichen Przeworsk-Kultur den größten Fundanteil
stellt und die sich unmittelbar mit gleichzeitigen Siedlungen
des Kerngebietes der Przeworsk-Kultur vergleichen
lassen. Gleichzeitig wird damit der Nachweis einer Migration
von Siedlern der Przeworsk-Kultur während der jüngeren vorrömischen
Eisenzeit in das nordthüringische Südharzvorland
erbracht.
Keywords: Migration; Mitteldeutschland; Przeworsk-Kultur;
Spätlatènezeit; Südharzvorland.
spätlatènezeitlichen Siedlung der Przeworsk-Kultur bei Leimbach,
Lkr. Nordhausen, am Nordrand der nordthüringischen
Goldenen Aue. Es handelt sich um eine von mehreren Fundstellen
im Landkreis Nordhausen, auf denen Keramik im Stil
der spätlatènezeitlichen Przeworsk-Kultur den größten Fundanteil
stellt und die sich unmittelbar mit gleichzeitigen Siedlungen
des Kerngebietes der Przeworsk-Kultur vergleichen
lassen. Gleichzeitig wird damit der Nachweis einer Migration
von Siedlern der Przeworsk-Kultur während der jüngeren vorrömischen
Eisenzeit in das nordthüringische Südharzvorland
erbracht.
Keywords: Migration; Mitteldeutschland; Przeworsk-Kultur;
Spätlatènezeit; Südharzvorland.
Auch das 1969 von Horst Keiling entwickelte Chronologiesystem zur Vorrömischen Eisenzeit in Südwestmecklenburg wird trotz des großen räumlichen Abstandes regelmäßig bis heute auch für Vorpommern herangezogen, obwohl zahlreiche der Metallformen, auf denen seine relative Chronologie fußt, selten bis gar nicht dort auftreten. Umgekehrt lassen sich zahlreiche der für Vorpommern charakteristischen Gefäß- und Metallformen in der Stufeneinteilung für Südwestmecklenburg nicht verorten.
In meiner Präsentation möchte ich daher den Entwurf einer neuen relativen Chronologie der Vorrömischen Eisenzeit Vorpommerns auf Basis des aktuellen Forschungsstandes vorstellen. Grundlagen und methodische Vorgehensweise werden dabei transparent dargelegt.
Mineralböden niedergelegt wurden. Diese Depots stehen in bronzezeitlicher Tradition, brechen allerdings bereits in der gleichen Periode ab. Andere Niederlegungsformen werden hingegen in der vorrömischen Eisenzeit fortgeführt, darunter typenreine, durch Schmuckelemente bestimmte Metalldepots, die ebenso wie als Einzelniederlegung deponierte Tracht- und Schmuckbestandteile in die Moore gelangten.
Gefäßdepots wurden hingegen in trockenem Bodenmilieu angelegt. Weitere Funktionsgruppen deponierte man überwiegend in Fließgewässern: Tracht und Schmuck spielen auch hier eine Rolle, insbesondere aber organische Tüllenspitzen als mögliche Reste von Lanzen mit Knochenlanzenspitzen sowie Metallwaffen und -gerät in Form von Schwertern, Lanzen und eisernen Tüllenbeilen. Die Zusammensetzung der Objektniederlegungen Vorpommerns und ihre Niederlegungsverhältnisse lassen ein sakrales Deponierungsmotiv annehmen. Als Adressat der "Opfer" werden numinöse Mächte oder personifizierte Gottheiten in Betracht gezogen. Für die durch Tracht-
und Schmuckbestandteile dominierten Depots zeigt sich, dass die Spender in erster Linie als Frauen erscheinen. Spezifisch männliche Objekte fehlen in den Depots hingegen weitgehend.
In meinem Vortrag möchte ich die unterschiedlichen Formen von
Objektniederlegungen der Endbronzezeit und vorrömischen Eisenzeit im
Nordosten Deutschlands und ihre Veränderungen erörtern.