Opfer der eigenen Begeisterung. Festschrift für Harald Stadler zum 65. Geburtstag, NEARCHOS 25 , 2024
In 2021, an egg cheese mold was found during an excavation in the old Innsbruck city moat. The mo... more In 2021, an egg cheese mold was found during an excavation in the old Innsbruck city moat. The mold, which probably dates back to the 16th century, shows a scene reminiscent of the story of The Three Ravens in Theodor Ravencroft's Melismata (1611) or the story of Pyramus and Thisbe.
"Kanalisation ist eine ganz nette Sache ... " Aspekte der Infrastruktur in der Innsbrucker Altstadt. VERÖFFENTLICHUNGEN DES INNSBRUCKER STADTARCHIVS, NEUE FOLGE 76, 2022
Im Zuge der umfassenden Infrastrukturmaßnahmen der IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in der I... more Im Zuge der umfassenden Infrastrukturmaßnahmen der IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in der Innsbrucker Altstadt wurden von Seiten des Bundesdenkmalamtes umfassende archäologische Begleitmaßnahmen zum Schutz der unterhalb der modernen Schichten befindlichen Bodendenkmäler angeordnet. Bauarbeiten und Bodeneingriffe zerstören die originalen Schichten und Fundzusammenhänge unwiederbringlich. Die Arbeiten im Feld erfolgten in enger Zusammenarbeit mit der vor Ort tätigen Baufirma und dem archäologischen Dienstleister Ardis GmbH, der, abhängig von der Befundlage, das wissenschaftliche Grabungsteam bereitstellte. Alle im Verlauf des Bauprojektes geöffneten Leitungsgräben, die mehr oder weniger jede Straße, Gasse und jeden Platz der Innsbrucker Altstadt betrafen, erfuhren eine archäologische Begleitung. Darüber hinaus erstreckte sich die Untersuchung auf mehrere größere Einzelflächen, allen voran rund um den Dom zu St. Jakob und im Westen der Ottoburg. Die Ausgrabungen konzentrierten sich auf die von den Bauarbeiten betroffenen Abschnitte, sodass bei vielen Strukturen und Befunden nur eine Aufnahme im Profil oder in einem Teilabschnitt möglich war. Zu Beginn der Arbeiten war unklar, in welchem Umfang bzw. Erhaltungszustand Befunde zu erwarten Waren und wie weit zurück diese datieren würden. Innsbruck stellte sich als Glücksfall heraus, denn tatsächlich waren unterhalb der modernen Schichten weite Teile des alten Abwassersystems, der sogenannten "Rüschen", erhalten geblieben. Gleiches galt für den Bereich des Domplatzes, wo über 400 mittelalterliche Gräber entdeckt und ausgewertet wurden. Was den zeitlichen Rahmen angeht, so streuen die Befunde und Funde vom 13. bis in das 20. Jahrhundert.
Archaeology in the Old Town of Innsbruck The construction supervision of the infrastructure measures 2020-2021
In the course of the comprehensive infrastructure measures of the IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in the old town of Innsbruck, the Federal Office for the Protection of Monuments ordered comprehensive accompanying archaeological measures to protect the monuments located below the modern layers. Construction work and ground interventions irreparably destroy the original layers and find contexts. The work was carried out in close cooperation with the construction company working on site and the archaeological company Ardis GmbH, which provided the scientific excavation team depending on the findings. All pipe trenches opened during the construction project, which affected almost every street, alley and square in Innsbruck's old town, received archaeological monitoring. In addition, the investigation extended to several larger individual areas, first and foremost around the Cathedral of St. Jacob and in the west of the Ottoburg. The excavations concentrated on the sections affected by the construction work, so that for many structures and features it was only possible to record them in profile or in a partial section. At the beginning of the work, it was unclear to what extent or state of preservation findings were to be expected and how far back they would date. Innsbruck turned out to be a stroke of luck, because large parts of the old sewage system, the so-called "Ritschen", had been preserved below the modern layers. The same was true for the area of Domplatz (Cathedral Square), where more than 400 medieval graves were discovered and evaluated. As far as the time frame is concerned, the findings and finds range from the 13th to the 20th century.
Ende Mai 2020 wurden im Maukenwald ein spätmittelalterlicher Münzschatz und mehrere Beifunde aus ... more Ende Mai 2020 wurden im Maukenwald ein spätmittelalterlicher Münzschatz und mehrere Beifunde aus Eisen im Waldbodenbereich entdeckt. Im Anschluss wurde eine archäologische Nachuntersuchung angeordnet. Die archäologische wie historische Relevanz dieses Gebietes liegt vor allem in der Bedeutung des Kupfer- und Silberbergbaus, der hier schon seit der Bronzezeit eine wichtige Rolle gespielt hat. Die Fundstelle selbst liegt 785 m von der nordöstlich befindlichen Wegkapelle Maria Trost entfernt im Maukenwald.
Ende Mai 2020 wurden im Maukenwald ein spätmittelalterlicher Münzschatz und mehrere Beifunde aus ... more Ende Mai 2020 wurden im Maukenwald ein spätmittelalterlicher Münzschatz und mehrere Beifunde aus Eisen im Waldbodenbereich entdeckt.
Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Ge... more Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Gebäudestruktur mit den Maßen 11,30 x 8,70 m, von der jedoch nur mehr wenige Mauerreste erhalten waren. Auf Grund des Fehlens von Kulturschichten, die einer Nutzungsperiode zuzurechnen sind, der geringen Kubatur des Mauerversturzes als auch der fast absoluten Fundarmut, ist eine Fertigstellung der Gebäudestruktur vom archäologischen Befund her auszuschließen. Auf Grund bauarchäologischer Merkmale und des historischen Kontexts ist eine grobe zeitliche Einordung von der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bis in die 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts vorzuschlagen.
Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Ge... more Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Gebäudestruktur.
Die 2020 durchgeführte Grabung in Ampass stellte die Fortsetzung der bereits 2017 begonnenen Unte... more Die 2020 durchgeführte Grabung in Ampass stellte die Fortsetzung der bereits 2017 begonnenen Untersuchungen am Gräberfeld dar. Auf einer Fläche von etwa 400 m2 wurde ein Brandgräberfeld freigelegt, dessen zeitlicher Rahmen sich von der Urnenfelderzeit bis in die Hallstattzeit erstreckt, wobei eine besondere Funddichte für die Stufen Ha B bis Ha C beobachtet werden konnte. Im Verlauf der Arbeiten wurden mehr als 200 Urnen herauspräpariert, wodurch sich mit den Grabungen von 2017 eine Gesamtzahl von 413 Urnen ergibt. Unter den Funden ist das erstmalige Auftreten von Nadeln mit zusammengesetztem Kopf (oder Kompositnadeln - »spilloni con capocchia composita«) nördlich des Alpenhauptkammes besonders bemerkenswert. Ebenso bedeutsam ist der Fund zweier bronzener, einschleifiger Bogenfibeln mit tordiertem, wellenförmigem (oder gesatteltem beziehungsweise S-förmigem) Bügel. Möglicherweise handelt es sich um eine frühere Ausprägung der zweischleifigen Bogenfibel mit gewelltem, tordiertem Bügel, einen Leittyp der mittleren Hallstattzeit (Ha C2 bis Ha D1) im nördlichen Alpengebiet und im Ostalpenraum. Außer vom Widenfeld in Ampass liegen in Tirol nur aus dem Gräberfeld Egerndorfer Feld in Wörgl eindeutig mehrere einschleifige Bogenfibeln mit tordiertem, gewelltem Bügel - allerdings aus Eisen - vor.
MONTFORT - Zeitschrift für Geschichte Vorarlbergs 74/1, 2022
Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Ge... more Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Gebäudestruktur mit den Maßen 11,30 x 8,70 m, von der jedoch nur mehr wenige Mauerreste erhalten waren. Auf Grund des Fehlens von Kulturschichten, die einer Nutzungsperiode zuzurechnen sind, der geringen Kubatur des Mauerversturzes als auch der fast absoluten Fundarmut, ist eine Fertigstellung der Gebäudestruktur vom archäologischen Befund her auszuschließen. Auf Grund bauarchäologischer Merkmale und des historischen Kontexts ist eine grobe zeitliche Einordung von der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bis in die 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts vorzuschlagen. Im Zuge sich immer weiter aufsplitternder Einflussgebiete versuchte hier in Röns wohl eine Partei einen befestigten Turm zur Sicherung ihres territorialen Anspruchs zu errichten, scheiterte aber umgehend. Die Ruine wurde von der einfachen Landbevölkerung als Unterstand genutzt und geriet langsam, aber sicher in völlige Vergessenheit, bis sie 2017 im Zuge einer archäologischen Ausgrabung neu entdeckt wurde.
Opfer der eigenen Begeisterung. Festschrift für Harald Stadler zum 65. Geburtstag, NEARCHOS 25 , 2024
In 2021, an egg cheese mold was found during an excavation in the old Innsbruck city moat. The mo... more In 2021, an egg cheese mold was found during an excavation in the old Innsbruck city moat. The mold, which probably dates back to the 16th century, shows a scene reminiscent of the story of The Three Ravens in Theodor Ravencroft's Melismata (1611) or the story of Pyramus and Thisbe.
"Kanalisation ist eine ganz nette Sache ... " Aspekte der Infrastruktur in der Innsbrucker Altstadt. VERÖFFENTLICHUNGEN DES INNSBRUCKER STADTARCHIVS, NEUE FOLGE 76, 2022
Im Zuge der umfassenden Infrastrukturmaßnahmen der IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in der I... more Im Zuge der umfassenden Infrastrukturmaßnahmen der IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in der Innsbrucker Altstadt wurden von Seiten des Bundesdenkmalamtes umfassende archäologische Begleitmaßnahmen zum Schutz der unterhalb der modernen Schichten befindlichen Bodendenkmäler angeordnet. Bauarbeiten und Bodeneingriffe zerstören die originalen Schichten und Fundzusammenhänge unwiederbringlich. Die Arbeiten im Feld erfolgten in enger Zusammenarbeit mit der vor Ort tätigen Baufirma und dem archäologischen Dienstleister Ardis GmbH, der, abhängig von der Befundlage, das wissenschaftliche Grabungsteam bereitstellte. Alle im Verlauf des Bauprojektes geöffneten Leitungsgräben, die mehr oder weniger jede Straße, Gasse und jeden Platz der Innsbrucker Altstadt betrafen, erfuhren eine archäologische Begleitung. Darüber hinaus erstreckte sich die Untersuchung auf mehrere größere Einzelflächen, allen voran rund um den Dom zu St. Jakob und im Westen der Ottoburg. Die Ausgrabungen konzentrierten sich auf die von den Bauarbeiten betroffenen Abschnitte, sodass bei vielen Strukturen und Befunden nur eine Aufnahme im Profil oder in einem Teilabschnitt möglich war. Zu Beginn der Arbeiten war unklar, in welchem Umfang bzw. Erhaltungszustand Befunde zu erwarten Waren und wie weit zurück diese datieren würden. Innsbruck stellte sich als Glücksfall heraus, denn tatsächlich waren unterhalb der modernen Schichten weite Teile des alten Abwassersystems, der sogenannten "Rüschen", erhalten geblieben. Gleiches galt für den Bereich des Domplatzes, wo über 400 mittelalterliche Gräber entdeckt und ausgewertet wurden. Was den zeitlichen Rahmen angeht, so streuen die Befunde und Funde vom 13. bis in das 20. Jahrhundert.
Archaeology in the Old Town of Innsbruck The construction supervision of the infrastructure measures 2020-2021
In the course of the comprehensive infrastructure measures of the IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in the old town of Innsbruck, the Federal Office for the Protection of Monuments ordered comprehensive accompanying archaeological measures to protect the monuments located below the modern layers. Construction work and ground interventions irreparably destroy the original layers and find contexts. The work was carried out in close cooperation with the construction company working on site and the archaeological company Ardis GmbH, which provided the scientific excavation team depending on the findings. All pipe trenches opened during the construction project, which affected almost every street, alley and square in Innsbruck's old town, received archaeological monitoring. In addition, the investigation extended to several larger individual areas, first and foremost around the Cathedral of St. Jacob and in the west of the Ottoburg. The excavations concentrated on the sections affected by the construction work, so that for many structures and features it was only possible to record them in profile or in a partial section. At the beginning of the work, it was unclear to what extent or state of preservation findings were to be expected and how far back they would date. Innsbruck turned out to be a stroke of luck, because large parts of the old sewage system, the so-called "Ritschen", had been preserved below the modern layers. The same was true for the area of Domplatz (Cathedral Square), where more than 400 medieval graves were discovered and evaluated. As far as the time frame is concerned, the findings and finds range from the 13th to the 20th century.
Ende Mai 2020 wurden im Maukenwald ein spätmittelalterlicher Münzschatz und mehrere Beifunde aus ... more Ende Mai 2020 wurden im Maukenwald ein spätmittelalterlicher Münzschatz und mehrere Beifunde aus Eisen im Waldbodenbereich entdeckt. Im Anschluss wurde eine archäologische Nachuntersuchung angeordnet. Die archäologische wie historische Relevanz dieses Gebietes liegt vor allem in der Bedeutung des Kupfer- und Silberbergbaus, der hier schon seit der Bronzezeit eine wichtige Rolle gespielt hat. Die Fundstelle selbst liegt 785 m von der nordöstlich befindlichen Wegkapelle Maria Trost entfernt im Maukenwald.
Ende Mai 2020 wurden im Maukenwald ein spätmittelalterlicher Münzschatz und mehrere Beifunde aus ... more Ende Mai 2020 wurden im Maukenwald ein spätmittelalterlicher Münzschatz und mehrere Beifunde aus Eisen im Waldbodenbereich entdeckt.
Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Ge... more Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Gebäudestruktur mit den Maßen 11,30 x 8,70 m, von der jedoch nur mehr wenige Mauerreste erhalten waren. Auf Grund des Fehlens von Kulturschichten, die einer Nutzungsperiode zuzurechnen sind, der geringen Kubatur des Mauerversturzes als auch der fast absoluten Fundarmut, ist eine Fertigstellung der Gebäudestruktur vom archäologischen Befund her auszuschließen. Auf Grund bauarchäologischer Merkmale und des historischen Kontexts ist eine grobe zeitliche Einordung von der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bis in die 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts vorzuschlagen.
Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Ge... more Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Gebäudestruktur.
Die 2020 durchgeführte Grabung in Ampass stellte die Fortsetzung der bereits 2017 begonnenen Unte... more Die 2020 durchgeführte Grabung in Ampass stellte die Fortsetzung der bereits 2017 begonnenen Untersuchungen am Gräberfeld dar. Auf einer Fläche von etwa 400 m2 wurde ein Brandgräberfeld freigelegt, dessen zeitlicher Rahmen sich von der Urnenfelderzeit bis in die Hallstattzeit erstreckt, wobei eine besondere Funddichte für die Stufen Ha B bis Ha C beobachtet werden konnte. Im Verlauf der Arbeiten wurden mehr als 200 Urnen herauspräpariert, wodurch sich mit den Grabungen von 2017 eine Gesamtzahl von 413 Urnen ergibt. Unter den Funden ist das erstmalige Auftreten von Nadeln mit zusammengesetztem Kopf (oder Kompositnadeln - »spilloni con capocchia composita«) nördlich des Alpenhauptkammes besonders bemerkenswert. Ebenso bedeutsam ist der Fund zweier bronzener, einschleifiger Bogenfibeln mit tordiertem, wellenförmigem (oder gesatteltem beziehungsweise S-förmigem) Bügel. Möglicherweise handelt es sich um eine frühere Ausprägung der zweischleifigen Bogenfibel mit gewelltem, tordiertem Bügel, einen Leittyp der mittleren Hallstattzeit (Ha C2 bis Ha D1) im nördlichen Alpengebiet und im Ostalpenraum. Außer vom Widenfeld in Ampass liegen in Tirol nur aus dem Gräberfeld Egerndorfer Feld in Wörgl eindeutig mehrere einschleifige Bogenfibeln mit tordiertem, gewelltem Bügel - allerdings aus Eisen - vor.
MONTFORT - Zeitschrift für Geschichte Vorarlbergs 74/1, 2022
Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Ge... more Die archäologischen Ausgrabungen am Heidenhaus in Röns führen zur Entdeckung einer turmartigen Gebäudestruktur mit den Maßen 11,30 x 8,70 m, von der jedoch nur mehr wenige Mauerreste erhalten waren. Auf Grund des Fehlens von Kulturschichten, die einer Nutzungsperiode zuzurechnen sind, der geringen Kubatur des Mauerversturzes als auch der fast absoluten Fundarmut, ist eine Fertigstellung der Gebäudestruktur vom archäologischen Befund her auszuschließen. Auf Grund bauarchäologischer Merkmale und des historischen Kontexts ist eine grobe zeitliche Einordung von der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bis in die 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts vorzuschlagen. Im Zuge sich immer weiter aufsplitternder Einflussgebiete versuchte hier in Röns wohl eine Partei einen befestigten Turm zur Sicherung ihres territorialen Anspruchs zu errichten, scheiterte aber umgehend. Die Ruine wurde von der einfachen Landbevölkerung als Unterstand genutzt und geriet langsam, aber sicher in völlige Vergessenheit, bis sie 2017 im Zuge einer archäologischen Ausgrabung neu entdeckt wurde.
Im Rahmen der Errichtungsarbeiten für einen neuen Hotelparkplatz wurden archäologische Sondierung... more Im Rahmen der Errichtungsarbeiten für einen neuen Hotelparkplatz wurden archäologische Sondierungen im Hangbereich der Gst.Nr. .57 in der KG Ladis durchgeführt. Das sondierte Areal befindet sich unmittelbar unterhalb der zur Burg Laudegg führenden Straße und grenzt an zwei Hotelgebäude und einem Parkplatz. Es wurden 4 Suchschnitte angelegt wobei bei den Sondagen 1 und 4 mindestens zwei Zeithorizonte festgestellt werden konnten. Die großen Steine, und die große Menge an Mörtel, die in diesen Sondagen gefunden wurden, lassen sich auf eine Struktur in der Nähe der Burg zurückführen, wenn nicht sogar auf die Befestigungsanlage selbst. In der darüberliegenden Schicht wurden Materialien aus dem Mittelalter gefunden (Glas, Keramik, Armbrustbolzen, Radsporn). Darunter liegen Schichten mit bronze- bis eisenzeitlicher Keramik und einer möglichen Terrassierung, die auf eine Siedlungsstruktur hinweisen.
In der Flur Krautfeld in der Gemeinde Oberhofen wurde im Rahmen einer weiteren Bebauung auf der G... more In der Flur Krautfeld in der Gemeinde Oberhofen wurde im Rahmen einer weiteren Bebauung auf der Grundstücksnummer 4325/2 eine Schichtgrabung durchgeführt. Die Parzelle liegt in einer archäologischen Fundzone. Die Befundung war bereits im Zuge eines Oberbodenabtrages (Mnr.: 81304.21.01) verifiziert worden und betraf eine Fläche von etwa 50,5 x 21,5 m (1059 m2 ). Dabei wurden 176 Pfostenlöcher und acht Strukturen freigelegt, von denen eine als Kalkofen und weitere sechs als Kalköfen oder Kalklöschgruben angesprochen wurden.
In Telfs (Bezirk Innsbruck-Land) wurde im nördlichen Hangprofil des sog. Köll-Areals (Gst.Nr.: 49... more In Telfs (Bezirk Innsbruck-Land) wurde im nördlichen Hangprofil des sog. Köll-Areals (Gst.Nr.: 4961, vormals 3428) im Zuge von Bauarbeiten ein unterirdischer Gang oder Tunnel, wohl ein Wasserkanal, angeschnitten.
Die Untersuchungsfläche befindet sich unmittelbar östlich neben dem alten Siechenhaus. Dieses wur... more Die Untersuchungsfläche befindet sich unmittelbar östlich neben dem alten Siechenhaus. Dieses wurde urkundlich erstmals 1334 erwähnt und lag einst außerhalb der Stadt. Im Vorfeld durchgeführte Sondierungen brachten die rudimentären Reste einer Gebäudestruktur zum Vorschein, die auf Grund von Keramikfunden eine früh- bis hochmittelalterliche Datierung anzeigte. Im Rahmen der Grabungen kamen nun die Fundamente eines längsrechteckigen Gebäudes zu Tage, dessen Mauern nur mehr im untersten Fundamentbereich erhalten waren. Gestört werden die Mauerfundamente von einer kleineren Grube im Süden und einem großen Bombentrichter im Westen, der mit Abfällen, Bauschutt und Militaria aus der Zeit des 2. WK verfüllt wurde.
Durch den geplanten Bau einer Wohnanlage unmittelbar nördlich des Zeughauses wurden archäologisch... more Durch den geplanten Bau einer Wohnanlage unmittelbar nördlich des Zeughauses wurden archäologische Maßnahmen nötig. Die Ausgrabung erbrachte verschiedenste Befunde, wobei das markanteste Bodendenkmal der, das Areal querende Sillkanal (auch „kleine Sill“ genannt) darstellte. Er verlief einst von Wilten („Sillfall“) aus über die heutige Adamgasse, weiter entlang der Sillgasse Richtung Zeughaus, wo er wieder in die Sill eingeleitet wurde. Der Kanal konnte auf einer Gesamtlänge von 152 m freigelegt werden. Er quert das über 160 m lange Grabungsareal von Südwesten nach Nordosten.
The planned construction of a residential complex directly north of the Zeughaus (arsenal) made archaeological measures necessary. The excavation yielded a wide variety of findings, with the most striking archaeological feature being the Sill Canal (also known as the ‘little Sill’) crossing the area. It once ran from Wilten (‘Sillfall’) via today's Adamgasse, continuing along Sillgasse towards the Zeughaus, where the water was discharged back into the river Sill. The canal was uncovered over a total length of 152 metres. It crosses the over 160 metres long excavation area from south-west to north-east.
Die 2020 durchgeführte Grabung in Ampass stellte die Fortsetzung der bereits 2017 begonnenen Unte... more Die 2020 durchgeführte Grabung in Ampass stellte die Fortsetzung der bereits 2017 begonnenen Untersuchungen am Gräberfeld dar. Auf einer Fläche von etwa 400 m2 wurde ein Brandgräberfeld freigelegt, dessen zeitlicher Rahmen sich von der Urnenfelderzeit bis in die Hallstattzeit erstreckt, wobei eine besondere Funddichte für die Stufen Ha B bis Ha C beobachtet werden konnte. Im Verlauf der Arbeiten wurden mehr als 200 Urnen herauspräpariert, wodurch sich mit den Grabungen von 2017 eine Gesamtzahl von 413 Urnen ergibt. Unter den Funden ist das erstmalige Auftreten von Nadeln mit zusammengesetztem Kopf (oder Kompositnadeln - »spilloni con capocchia composita«) nördlich des Alpenhauptkammes besonders bemerkenswert. Ebenso bedeutsam ist der Fund zweier bronzener, einschleifiger Bogenfibeln mit tordiertem, wellenförmigem (oder gesatteltem beziehungsweise S-förmigem) Bügel. Möglicherweise handelt es sich um eine frühere Ausprägung der zweischleifigen Bogenfibel mit gewelltem, tordiertem Bügel, einen Leittyp der mittleren Hallstattzeit (Ha C2 bis Ha D1) im nördlichen Alpengebiet und im Ostalpenraum. Außer vom Widenfeld in Ampass liegen in Tirol nur aus dem Gräberfeld Egerndorfer Feld in Wörgl eindeutig mehrere einschleifige Bogenfibeln mit tordiertem, gewelltem Bügel - allerdings aus Eisen - vor.
Durch den geplanten Bau einer Wohnanlage unmittelbar nördlich des Zeughauses wurden archäologisch... more Durch den geplanten Bau einer Wohnanlage unmittelbar nördlich des Zeughauses wurden archäologische Maßnahmen nötig. Die Ausgrabung erbrachte verschiedenste Befunde, wobei das markanteste Bodendenkmal der, das Areal querende Sillkanal (auch „kleine Sill“ genannt) darstellte. Er verlief einst von Wilten („Sillfall“) aus über die heutige Adamgasse, weiter entlang der Sillgasse Richtung Zeughaus, wo er wieder in die Sill eingeleitet wurde. Der Kanal konnte auf einer Gesamtlänge von 152 m freigelegt werden. Er quert das über 160 m lange Grabungsareal von Südwesten nach Nordosten.
The planned construction of a residential complex directly north of the Zeughaus (arsenal) made archaeological measures necessary. The excavation yielded a wide variety of findings, with the most striking archaeological feature being the Sill Canal (also known as the ‘little Sill’) crossing the area. It once ran from Wilten (‘Sillfall’) via today's Adamgasse, continuing along Sillgasse towards the Zeughaus, where the water was discharged back into the river Sill. The canal was uncovered over a total length of 152 metres. It crosses the over 160 metres long excavation area from south-west to north-east.
Uploads
Papers by Ch Kaufer
Archaeology in the Old Town of Innsbruck
The construction supervision of the infrastructure measures 2020-2021
In the course of the comprehensive infrastructure measures of the IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in the old town of Innsbruck, the Federal Office for the Protection of Monuments ordered comprehensive accompanying archaeological measures to protect the monuments located below the modern layers. Construction work and ground interventions irreparably destroy the original layers and find contexts. The work was carried out in close cooperation with the construction company working on site and the archaeological company Ardis GmbH, which provided the scientific excavation team depending on the findings. All pipe trenches opened during the construction project, which affected almost every street, alley and square in Innsbruck's old town, received archaeological monitoring. In addition, the investigation extended to several larger individual areas, first and foremost around the Cathedral of St. Jacob and in the west of the Ottoburg. The excavations concentrated on the sections affected by the construction work, so that for many structures and features it was only possible to record them in profile or in a partial section. At the beginning of the work, it was unclear to what extent or state of preservation findings were to be expected and how far back they would date. Innsbruck turned out to be a stroke of luck, because large parts of the old sewage system, the so-called "Ritschen", had been preserved below the modern layers. The same was true for the area of Domplatz (Cathedral Square), where more than 400 medieval graves were discovered and evaluated. As far as the time frame is concerned, the findings and finds range from the 13th to the 20th century.
Die Ruine wurde von der einfachen Landbevölkerung als Unterstand genutzt und geriet langsam, aber sicher in völlige Vergessenheit, bis sie 2017 im Zuge einer archäologischen Ausgrabung neu entdeckt wurde.
Archaeology in the Old Town of Innsbruck
The construction supervision of the infrastructure measures 2020-2021
In the course of the comprehensive infrastructure measures of the IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in the old town of Innsbruck, the Federal Office for the Protection of Monuments ordered comprehensive accompanying archaeological measures to protect the monuments located below the modern layers. Construction work and ground interventions irreparably destroy the original layers and find contexts. The work was carried out in close cooperation with the construction company working on site and the archaeological company Ardis GmbH, which provided the scientific excavation team depending on the findings. All pipe trenches opened during the construction project, which affected almost every street, alley and square in Innsbruck's old town, received archaeological monitoring. In addition, the investigation extended to several larger individual areas, first and foremost around the Cathedral of St. Jacob and in the west of the Ottoburg. The excavations concentrated on the sections affected by the construction work, so that for many structures and features it was only possible to record them in profile or in a partial section. At the beginning of the work, it was unclear to what extent or state of preservation findings were to be expected and how far back they would date. Innsbruck turned out to be a stroke of luck, because large parts of the old sewage system, the so-called "Ritschen", had been preserved below the modern layers. The same was true for the area of Domplatz (Cathedral Square), where more than 400 medieval graves were discovered and evaluated. As far as the time frame is concerned, the findings and finds range from the 13th to the 20th century.
Die Ruine wurde von der einfachen Landbevölkerung als Unterstand genutzt und geriet langsam, aber sicher in völlige Vergessenheit, bis sie 2017 im Zuge einer archäologischen Ausgrabung neu entdeckt wurde.
The planned construction of a residential complex directly north of the Zeughaus (arsenal) made archaeological measures necessary. The excavation yielded a wide variety of findings, with the most striking archaeological feature being the Sill Canal (also known as the ‘little Sill’) crossing the area. It once ran from Wilten (‘Sillfall’) via today's Adamgasse, continuing along Sillgasse towards the Zeughaus, where the water was discharged back into the river Sill. The canal was uncovered over a total length of 152 metres. It crosses the over 160 metres long excavation area from south-west to north-east.
The planned construction of a residential complex directly north of the Zeughaus (arsenal) made archaeological measures necessary. The excavation yielded a wide variety of findings, with the most striking archaeological feature being the Sill Canal (also known as the ‘little Sill’) crossing the area. It once ran from Wilten (‘Sillfall’) via today's Adamgasse, continuing along Sillgasse towards the Zeughaus, where the water was discharged back into the river Sill. The canal was uncovered over a total length of 152 metres. It crosses the over 160 metres long excavation area from south-west to north-east.