Nesrin Tanç
Books: Ne kaldı? Ne kalacak? Was ist geblieben? Was bleibt? Erinnern an die sogenannten Gastarbeiter:innen aus der Türkei:
https://doi.org/10.17901/akbp1.14.2021
(Dissertation) Die Ordnung der Vielfalt.
https://duepublico2.uni-due.de/receive/duepublico_mods_00074890
https://interkultur.ruhr/what-we-can-refer-to.pdf
"worauf wir uns beziehen können"
https://www.strzelecki-books.com/texte/store-produkte-texte/#cc-m-product-10849068571
Arbeiten in Schichten @Akademie der Künste der Welt Köln
https://vimeo.com/493264240
"Das gemeinsame kulturelle Leben zelebrieren"
https://www.ifa.de/blog/beitrag/das-gemeinsame-kulturelle-leben-zelebrieren/
"Kultur, die zur Verfügung steht" S.175ff In:
https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/ac/14/59/oa9783839464922.pdf
https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=4994878&SID
Hörstück : Agentur Ausländerrauş: Akkordarbeit im halb verbrannten Wald
Supervisors: Prof. Dr. Kader Konuk and Prof. Dr. Rolf Parr
https://doi.org/10.17901/akbp1.14.2021
(Dissertation) Die Ordnung der Vielfalt.
https://duepublico2.uni-due.de/receive/duepublico_mods_00074890
https://interkultur.ruhr/what-we-can-refer-to.pdf
"worauf wir uns beziehen können"
https://www.strzelecki-books.com/texte/store-produkte-texte/#cc-m-product-10849068571
Arbeiten in Schichten @Akademie der Künste der Welt Köln
https://vimeo.com/493264240
"Das gemeinsame kulturelle Leben zelebrieren"
https://www.ifa.de/blog/beitrag/das-gemeinsame-kulturelle-leben-zelebrieren/
"Kultur, die zur Verfügung steht" S.175ff In:
https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/ac/14/59/oa9783839464922.pdf
https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=4994878&SID
Hörstück : Agentur Ausländerrauş: Akkordarbeit im halb verbrannten Wald
Supervisors: Prof. Dr. Kader Konuk and Prof. Dr. Rolf Parr
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Books by Nesrin Tanç
Obgleich Forschung zu den sogenannten Gast-arbeiter:innen klare Analysen zu den Lebensumständen und Bildungschancen hervorgebracht hat, stehen im öffentlichen Diskurs die Fragen nach einer neuen Kultur(praxis und -forschung) nicht in direktem Zusammenhang mit den Einwander:innen aus der Türkei.
Für die nahe Zukunft lassen sich klare Aufgaben zur Aufarbeitung formulieren. Sowohl für die Forschung als auch für die Zivilgesellschaft ist es notwendig, die Aufarbeitung der Lebensumstände von Migrant:innen aus der Türkei und die Auswirkungen im kulturellen Bereich strategisch zu begleiten. Mit institutionellen Strukturen können zivilgesellschaftliche Akteur:innen in beiden Ländern sensibilisiert und gestärkt werden.
Artikel /Papers by Nesrin Tanç
Warum schaffen es die Institutionen nicht, diverse und inklusive Belegschaften vorzuweisen?
https://thewordsoftheartyclass.com/Nesrin-Tanc-Suy-Lan-Hopmann
https://diversity-arts-culture.berlin/lachen-aus-dem-ghetto
Sie hat subjektive Sichtweisen und objektive Lebenslagen miteinander in Beziehung gesetzt, so dass diese als überindividuell und Ausdruck soziopolitisch-gesellschaftlicher Machtverhältnisse und Entwicklungen beschreibbar und diskutierbar werden. Ihre vielleicht ‚teilnehmende Objektivierung‘ zu nennende Herangehensweise in diesem kurzen Text erinnert an ein gewichtiges Werk, an Das Elend der Welt, das ein Kollektiv von Autorinnen und Autoren um den französischen Soziologen Pierre Bourdieu zum „alltäglichen Leiden an der Gesellschaft“ erarbeitet hat. Auch das von ihr angedeutete Verhältnis von Fragender und Befragten, ihr Bedürfnis, diese Erinnerungen aus der Geschichte des Ruhrgebiets „notwendig zu machen“, ihr Verständnis von Textarbeit als politischer Akt greift Impulse aus dieser französischen Studie auf (Bourdieu, Pierre et al.(1997), Das Elend der Welt. Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens an der Gesellschaft, Konstanz: Universitätsverlag, S. 13). Das, was Nesrin Tanç beschreibt, ist nicht abgetrennt vom eigenen Leben und dem vieler anderer mit einer Zuwanderungsfamiliengeschichte. Dies wird deutlich an einer Passage, in der es um das höchst komplizierte, mithin paradoxe Verhältnis von Erfahrung, Erinnerung und kulturellem Gedächtnis geht: Um eine Hoffnung, die mitschwingt, in den Kindern die Gegenwart der Familiengeschichte zu bewahren, während sie eben diese Gegenwart im sozialen Aufstieg hinter sich lassen." (Dr. Uta C. Schmidt/ Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V.)
Die Geschichte der alleinerziehenden sog. Gastarbeiterin aus der Türkei ist oftmals eine andere Geschichte, als die der maximalen Ausbeutung der „klassischen“ sog. Gastarbeiter der großen Firmen. Die Geschichte der alleinerziehenden sog. Gastarbeiterin aus der Türkei ist eine Geschichte von Arbeits- und Lebens-UN-bedingungen, der illegalen Arbeit, derjenigen Arbeit, die ohne Anstellung, ohne Sozialversicherung „unterm Radar“ erledigt wurde und deren Arbeiterinnen – und ihre Kinder – keine Rechte hatten. Es ist die Geschichte der Drecksarbeit und des Mangels an allem, was mit kapitalistischen Werten messbar wäre. Und folglich ist es auch eine Geschichte eines bedingungslosen optimistischen Überlebenskampfes in einem zutiefst patriarchalen Umfeld.
reller Partizipationsmodelle sowie die Arbeit
an einer offenen Gesellschaft bietet durch
Inklusion von marginalisiertem kulturellem
Wissen und durch die Aufarbeitung bestimm-
ter Ereignisse und Umstände letztendlich
auch die Möglichkeit, dem Anspruch heutiger
Gesellschaftsmitglieder auf Kulturräume und
Kulturerhaltung gerecht zu werden.
– so auch in Duisburg – eine aktive Kulturszene
der Immigrant*innen aus der Türkei. Die Duisburger
aus der Türkei befanden sich Mitte der 1970er-Jahre in
einer kulturellen Blütezeit des Austausches zwischen
der Türkei und Deutschland. Literatur spielte dabei eine
wesentliche Rolle.
Agentur Ausländerrauş : Akkordarbeit im halb verbrannten Wald ... im HomeOffice
Die Verwahrung und Archivierung des kulturellen Erbes der Immigrant*innen aus der Türkei ist ein zentrales Thema der Projekte Anatolpolitan und Agentur Ausländerrauş : Akkordarbeit im halb verbrannten Wald. Denn wir müssen beginnen zu archivieren, hinzuzufügen und strukturell gegen eine homogene und für eine Kulturgeschichtsschreibung einer pluralistischen Gesellschaft zu arbeiten. Das bedeutet, dass Narrative gestärkt werden müssen, Archive und Diskussionsräume eröffnet und Teilhabe ermöglicht werden muss. Diese Prozesse können nicht gänzlich ins virtuelle Dasein verlagert werden. Es zählen die Begegnungen und die Aktionsräume, die dafür ausgewählt werden. Das Projekt sollte am 4. April 2020 in Kulturräumen in Duisburg stattfinden, die es bisher nicht gibt. So wie es auch das Archiv für Literatur und Kultur in Duisburg nicht gibt, oder zumindest einen Ort der Erinnerung an migrantische Kultur der ersten Generation.
Sowohl dieses Projekt, als auch das Projekt Anatolpolitan sind in diesem Arbeitsbereich zu verorten.
Obgleich Forschung zu den sogenannten Gast-arbeiter:innen klare Analysen zu den Lebensumständen und Bildungschancen hervorgebracht hat, stehen im öffentlichen Diskurs die Fragen nach einer neuen Kultur(praxis und -forschung) nicht in direktem Zusammenhang mit den Einwander:innen aus der Türkei.
Für die nahe Zukunft lassen sich klare Aufgaben zur Aufarbeitung formulieren. Sowohl für die Forschung als auch für die Zivilgesellschaft ist es notwendig, die Aufarbeitung der Lebensumstände von Migrant:innen aus der Türkei und die Auswirkungen im kulturellen Bereich strategisch zu begleiten. Mit institutionellen Strukturen können zivilgesellschaftliche Akteur:innen in beiden Ländern sensibilisiert und gestärkt werden.
Warum schaffen es die Institutionen nicht, diverse und inklusive Belegschaften vorzuweisen?
https://thewordsoftheartyclass.com/Nesrin-Tanc-Suy-Lan-Hopmann
https://diversity-arts-culture.berlin/lachen-aus-dem-ghetto
Sie hat subjektive Sichtweisen und objektive Lebenslagen miteinander in Beziehung gesetzt, so dass diese als überindividuell und Ausdruck soziopolitisch-gesellschaftlicher Machtverhältnisse und Entwicklungen beschreibbar und diskutierbar werden. Ihre vielleicht ‚teilnehmende Objektivierung‘ zu nennende Herangehensweise in diesem kurzen Text erinnert an ein gewichtiges Werk, an Das Elend der Welt, das ein Kollektiv von Autorinnen und Autoren um den französischen Soziologen Pierre Bourdieu zum „alltäglichen Leiden an der Gesellschaft“ erarbeitet hat. Auch das von ihr angedeutete Verhältnis von Fragender und Befragten, ihr Bedürfnis, diese Erinnerungen aus der Geschichte des Ruhrgebiets „notwendig zu machen“, ihr Verständnis von Textarbeit als politischer Akt greift Impulse aus dieser französischen Studie auf (Bourdieu, Pierre et al.(1997), Das Elend der Welt. Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens an der Gesellschaft, Konstanz: Universitätsverlag, S. 13). Das, was Nesrin Tanç beschreibt, ist nicht abgetrennt vom eigenen Leben und dem vieler anderer mit einer Zuwanderungsfamiliengeschichte. Dies wird deutlich an einer Passage, in der es um das höchst komplizierte, mithin paradoxe Verhältnis von Erfahrung, Erinnerung und kulturellem Gedächtnis geht: Um eine Hoffnung, die mitschwingt, in den Kindern die Gegenwart der Familiengeschichte zu bewahren, während sie eben diese Gegenwart im sozialen Aufstieg hinter sich lassen." (Dr. Uta C. Schmidt/ Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V.)
Die Geschichte der alleinerziehenden sog. Gastarbeiterin aus der Türkei ist oftmals eine andere Geschichte, als die der maximalen Ausbeutung der „klassischen“ sog. Gastarbeiter der großen Firmen. Die Geschichte der alleinerziehenden sog. Gastarbeiterin aus der Türkei ist eine Geschichte von Arbeits- und Lebens-UN-bedingungen, der illegalen Arbeit, derjenigen Arbeit, die ohne Anstellung, ohne Sozialversicherung „unterm Radar“ erledigt wurde und deren Arbeiterinnen – und ihre Kinder – keine Rechte hatten. Es ist die Geschichte der Drecksarbeit und des Mangels an allem, was mit kapitalistischen Werten messbar wäre. Und folglich ist es auch eine Geschichte eines bedingungslosen optimistischen Überlebenskampfes in einem zutiefst patriarchalen Umfeld.
reller Partizipationsmodelle sowie die Arbeit
an einer offenen Gesellschaft bietet durch
Inklusion von marginalisiertem kulturellem
Wissen und durch die Aufarbeitung bestimm-
ter Ereignisse und Umstände letztendlich
auch die Möglichkeit, dem Anspruch heutiger
Gesellschaftsmitglieder auf Kulturräume und
Kulturerhaltung gerecht zu werden.
– so auch in Duisburg – eine aktive Kulturszene
der Immigrant*innen aus der Türkei. Die Duisburger
aus der Türkei befanden sich Mitte der 1970er-Jahre in
einer kulturellen Blütezeit des Austausches zwischen
der Türkei und Deutschland. Literatur spielte dabei eine
wesentliche Rolle.
Agentur Ausländerrauş : Akkordarbeit im halb verbrannten Wald ... im HomeOffice
Die Verwahrung und Archivierung des kulturellen Erbes der Immigrant*innen aus der Türkei ist ein zentrales Thema der Projekte Anatolpolitan und Agentur Ausländerrauş : Akkordarbeit im halb verbrannten Wald. Denn wir müssen beginnen zu archivieren, hinzuzufügen und strukturell gegen eine homogene und für eine Kulturgeschichtsschreibung einer pluralistischen Gesellschaft zu arbeiten. Das bedeutet, dass Narrative gestärkt werden müssen, Archive und Diskussionsräume eröffnet und Teilhabe ermöglicht werden muss. Diese Prozesse können nicht gänzlich ins virtuelle Dasein verlagert werden. Es zählen die Begegnungen und die Aktionsräume, die dafür ausgewählt werden. Das Projekt sollte am 4. April 2020 in Kulturräumen in Duisburg stattfinden, die es bisher nicht gibt. So wie es auch das Archiv für Literatur und Kultur in Duisburg nicht gibt, oder zumindest einen Ort der Erinnerung an migrantische Kultur der ersten Generation.
Sowohl dieses Projekt, als auch das Projekt Anatolpolitan sind in diesem Arbeitsbereich zu verorten.
Zumindest keinen Effekt, der kultur- oder literaturwissenschaftlich abgebildet worden wäre. Dabei gibt es zahlreiche Werke von Autor *innen aus dem Ruhrgebiet,
die die Kulturgeschichte Deutschlands und der Türkei, auch in ihren eigenen Biografien, verbinden. //
Writing about the literature of the ‘Ruhr-Pott´ is a multi-dimensional business but it has one particularly prominent blind spot. This blind spot runs right through the whole history of literary and cultural studies. It runs through the writing of the cultural history both of the region and of a city such as Duisburg. If you take a look in the bookshops, at the street names, the theatre’s repertoire leaflets, the diaries of events at city libraries — wherever you look — you see nothing. It seems the literature written by immigrants from Turkey has had no notable effect on the writing of the region’s history: at least no effect that has been represented within cultural or literary history. However, there are numerous
works by authors from the Ruhr region who combine the cultural histories of Germany and Turkey in their own biographies.
Ausgabe 2/2020 : Kultur - gerade jetzt!
S. 7.
EIN SPAZIERGANG DURCH DIE AUSSTELLUNG „SPUREN“ MIT DER
ILLUSTRATORIN REM KURT UND JOHANNA-YASIRRA KLUHS.
Pandemieprogramm Mannheim Zeitraumexit:
"Mehr als Çevirmek: Sprachen verkehren" ist eine Kooperation von zeitraumexit, dem Theaterhaus G7 und der Stadtbibliothek Mannheim.
Literary and cultural scholar and author Nesrin Tanç sets out in search of these traces – unearthing, examining, extracting, recombining, mapping and archiving. The preservation of the cultural heritage of immigrants from Turkey, who in many cases came to the region to work as part of labour recruitment agreements, is the central theme of her projects. Under the label Anatolpolitan and as the Agentur Ausländerrauş, she brings together traces of things that have previously been suppressed, and works towards a cultural historiography for a pluralistic society.
Over the past few months, Nesrin Tanç has set up an archive space in Duisburg where an inventory of the cultural history of immigrants from Anatolia in the Ruhr region is compiled and artistically addressed in a variety of different ways. One example is the literary magazine dergi/die Zeitschrift, which was published every two months from 1986 onwards by a literature group from Duisburg. Tanç found the majority of the materials in private houses, outside of official archive structures. They testify to an interwoven cultural history.
Tanç has drawn on her many years of academic, often collaborative artistic and activist cultural research to create an installation for the Akademie der Künste der Welt in collaboration with the illustrator Irem Kurt. The different elements give rise to a kind of open space; a house that doesn’t exist. An archive in which the traces of Turkish, Kurdish, Armenian and Greek-speaking writers are collected, as a fragile construction, permeable, inviting and perhaps still in development – literary, artistic, remembrance work as housebuilding.
In den vergangenen Monaten hat Nesrin Tanç in Duisburg einen Archivraum eingerichtet, in dem ein Bestand dieser Kulturgeschichte der Immigrant*innen aus Anatolien im Ruhrgebiet zusammengetragen und in unterschiedlichen Konstellationen künstlerisch verhandelt wird. Ein Beispiel ist die Literaturzeitschrift dergi/die Zeitschrift, die seit 1986 alle zwei Monate erschien, herausgegeben von einem Literaturkreis aus Duisburg. Einen Großteil der Materialien fand Tanç in Privathäusern, jenseits offizieller Archivstrukturen. Sie zeugen von einer verflochtenen Kulturgeschichte.
Ihre langjährige wissenschaftliche, oft kollaborative künstlerische und kulturaktivistische Recherchearbeit bringt Tanç für die Akademie der Künste der Welt in eine installative Anordnung, die in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Irem Kurt entstanden ist. Die verschiedenen Elemente ergeben eine Art offenen Raum: ein Haus, das es nicht gibt. Ein Archiv, in dem die Spuren türkisch-, kurdisch-, armenisch-, oder griechischsprachiger Literat*innen gesammelt werden, als fragile Konstruktion, durchlässig, einladend und vielleicht erst im Entstehen – literaturwissenschaftliche, künstlerische, Erinnerungsarbeit als Hausbau.
Zentrales Element ist eine mehrschichtige Literaturkarte, die den Rhein entlang Duisburg und Köln verbindet und Teile der Recherche geografisch verortet. Diese erzeugt wie die Literatur selbst oft mehrsprachige, translokale Räume. Die Karten sind in Schichten angelegt und zeigen neben den Inhalten literarischer Texte auch relevante Institutionen und Initiativen.
https://www.adkdw.org/de/article/2613
Die 1970er Jahre in Duisburg sind gezeichnet von der Industrialisierung, Überdruckfackeln der Hochöfen und den Türkensiedlungen – der türkmahallesi. Im Vergleich mit den anderen Ruhrgebietsstädten leben hier 1980 die meisten Immigrant*innen aus der Türkei. „Die in Duisburg lebenden Kurden sind als Türken registriert“, heißt es in einem amtlichen Informationsblatt.
Fakir Baykurt lebte ab 1979 in Duisburg und ist der prominenteste unter den türkischsprachigen Ruhrgebietsliteraten der 1980er Jahre. Er schrieb eine Duisburg-Trilogie "Yüksek Fırınlar" (Hochöfen), 1983, "Koca Ren" (Mächtiger Rhein), 1986, "Yarım Ekmek" (Halbes Brot), 1998, und mehrere Erzählungen über das Ruhrgebiet. 22 davon sind in dem Erzählband "Duisburg Treni" (Der Zug nach Duisburg) aus dem Jahr 1986 versammelt.
Im Rahmen dieses Projektes wird eine Literaturkarte zu 19 Erzählungen aus diesem Erzählband erstellt, deren Schauplätze das Ruhrgebiet der 1980er Jahre ist.
Im Jahr 1986 gründete Baykurt den Arbeitskreis Kuzey Ren Vestfalya Türkiyeli Yazarlar Çalışma Grubu (Schriftstellerinnen aus der Türkei in Nordrhein-Westfalen). Baykurt setzte mit seinen Initiativen und Narrativen Zeichen, mit der Aussage, dass Literatur 1) Medium des kulturellen Lebens und der Zeitzeugenschaft und 2) ein Mittel der Partizipation als Grundrecht der Zivilgesellschaft ist. 2019 ist das 20. Todesjahr und 90. Geburtsjahr von Fakir Baykurt.
1.Oturum
Turhan Günay-Oturum Başkanı
Adnan Binyazar
Nesrin Tanç
Niyazi Altunya
Feyza Hepçilingirler
https://www.youtube.com/watch?v=jYjS8pWnKMA
"Integrier mich am Arsch"
Mit Aladin El-Mafaalani, Nghi Kien Ha, Nesrin Tanç, Ebtisam Ramadan, Nuray Demir
Panel 3: Wer ist „Wir“? Identität und pluralistische Gesellschaft
Referenten: Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan, Wissenschaftl. Leiter Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung Universität Duisburg-Essen
Guy Dermosessian, KALAKUTA SOUL RECORDS
Veye Tatah, Verlagsleitung AFRICA POSITIVE Magazin
Britta Peters, Künstl. Leiterin Urbane Künste Ruhr
Uri Bülbül, Sprecher Katakomben-Theater Essen
Moderation: Nesrin Tanç
schriftstellerische und sozio-politische Arbeit von Fakir Baykurt.
Ein Veranstaltung der Urbanen Künste Ruhr in Kooperation mit den
„Memory Stations“ der Akademie der Künste der Welt (Köln) und dem
Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt
(Dortmund). Mit Dank an die Gastgeber*innen des Projektraumes
Rekorder in Dortmund-Nord.