Thesis Chapters by Dr. Rafael Freitas
Komm und verschlinge mich, Waimesá-podole, wie du meinen Bruder
verschlungen hast! Die anderen k... more Komm und verschlinge mich, Waimesá-podole, wie du meinen Bruder
verschlungen hast! Die anderen kamen von beiden Seiten, um zu schießen. Als Waimesá-podole seine Zunge herausstreckte, um Ma´nápe zu fassen, schossen die anderen ihn mit den Pfeilen in den Kopf und töteten ihn. Dann öffneten sie seine Eingeweide. Da war Makunaíma drinnen. Er lebte und sprang heraus. Er sagte: Habt ihr gesehen, wie ich mit einem solchen Tier kämpfe? – Dann kehrten sie nach Hause zurück. (Lendário de Koch-Grünberg 1917/1924: 51)
Como seria pensar juntamente com Freyre a formação de
sociedades do norte europeu tal como a Ale... more Como seria pensar juntamente com Freyre a formação de
sociedades do norte europeu tal como a Alemanha? Em que medida o autor provocaria os germanistas afins ao idealismo alemão ao mostrar-lhes a hibridez não somente do próprio movimento do idealismo como também do seu cotidiano atual? Talvez uma abordagem como esta nos ajudaria a esclarecer, de uma vez por todas, a complexa formação das
sociedades europeias, contribuindo para a crítica aos nacionalismos de ultradireita.
A obra de Martius representa a construção moderna daquilo que podemos chamar de ‘Brasilianismo’, ... more A obra de Martius representa a construção moderna daquilo que podemos chamar de ‘Brasilianismo’, ou seja, um espaço de representação descritiva e imaginativa com valor de verdade e realidade. A positividade da representação do Outro somente pode ser positiva pelo fato de que demonstra tudo aquilo que há para demonstrar. Essa região tornada exótica, de natureza exuberante aos olhos dos navegantes, localiza-se ao ‘Sul’ de um mundo formado por uma cartografia imaginária.
A ideia de que navegávamos à vista de dois continentes em demanda de um terceiro, emocionava-nos ... more A ideia de que navegávamos à vista de dois continentes em demanda de um terceiro, emocionava-nos a todos. A vizinhança da velha África, que, já desde séculos sem progresso de civilização, jaz na mesma uniformidade; [...] a fábula da afortunada Atlantis, que nós esperávamos de novo encontrar na fértil América, tão rica de maravilhas da natureza; o pensamento da despedida, que fazíamos da Europa altamente culta e espiritual; tudo concorria para tornar inolvidável aquele momento de
nossa vida, à passagem pelas Colunas de Hércules, rumando para a vastidão do oceano. (Spix/Martius 1821/1961: 34)
A invenção do Outro: interpretações pós-coloniais do saber renascentista.
Drafts by Dr. Rafael Freitas
Escrito por Oswald de Andrade e publicado no primeiro número da Revista de Antropofagia, o Manife... more Escrito por Oswald de Andrade e publicado no primeiro número da Revista de Antropofagia, o Manifesto Antropófago sintetiza em poucas linhas as principais diretrizes teórico-filosóficas da primeira geração modernista. Essa pedra angular do movimento, como praticamente boa parte da obra de Oswald, foi tardiamente recebida e reconhecida em seu devido valor pela crítica literária. Complementando as ideias do Manifesto, Oswald escreveria ainda dois tratados literário-filosóficos de grande importância para a compreensão não somente do Manifesto, como também do movimento antropofágico como um todo. Os tratados filosóficos aos quais me refiro intitulam-se A crise da filosofia messiânica, ensaio que Oswald escrevera em 1950 por ocasião da disputa da cadeira de professor de filosofia na Universidade de São Paulo e A Marcha das Utopias, uma coletânea de artigos sobre história, literatura e filosofia, na qual o autor expõe as operações conceituais a partir das quais sua concepção antropofágica do mundo pode ser interpretada.
Papers by Dr. Rafael Freitas
ENS - Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e.V., 2022
Postkolonialismus-Theorie und Debatte sind aktueller denn je. In vielen wissenschaftlichen Kontex... more Postkolonialismus-Theorie und Debatte sind aktueller denn je. In vielen wissenschaftlichen Kontexten wird zurzeit eine Unmenge an Publikationen und Forschung betrieben. Die komplexen theoretischen Ansätze, die vor allem aus dem Bereich der Kultur-und Literaturwissenschaft stammen, sollten aber uns nicht davon fernhalten. Denn Postkolonialismus ist eine Praxis sowie eine Auseinandersetzung mit der eigenen kolonialen Vergangenheit und den fortbestehenden Wirkungen eines kolonialen Denkens. In diesem Artikel werden wir uns mit einer kleinen historischen Einführung zu dem Thema beschäftigen sowie mit der aktuellen politischen und akademischen Debatte um den Kolonialismus, (Neo)Kolonialismus und Postkolonialismus. Wie wir sehen werden, sollten diese drei Momente des Kolonialismus nicht als verschiedene teleologische Zeitphasen verstanden werden, sondern als Überschneidungen und Verflechtungen geopolitischer Interessen.
ENS - Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e.V., 2022
Unser Weltbild ist von einer zentralen Unterscheidung bestimmt: der Unterscheidung
zwischen Natur... more Unser Weltbild ist von einer zentralen Unterscheidung bestimmt: der Unterscheidung
zwischen Natur und Kultur. Auf der einen Seite die von Naturgesetzen regierte, unpersönliche Welt
der Tiere und Dinge, auf der anderen die Menschenwelt mit ihrer individuellen und kulturellen
Vielfalt. Diese fundamentale Trennung beherrscht das ganze (westliche) Denken und Handeln. Der
Amerindischer Perspektivismus zeigt, wie man die Trennung zwischen Natur und Kultur (doch)
anders denken kann. Eduardo Viveiros de Castro in Zusammenarbeit mit Tânia Stolze Lima sowie
Philippe Descola sind diejenigen Anthropologen, die die indigenen Vorstellungen und Weltbilder
untersucht haben. Das Resultat ist eine faszinierende Erkenntnis anderer Kosmologien, die zeigt,
dass die westliche Weltanschauung alles andere als selbstverständlich ist. Sie führen uns vor
Augen, dass Weltbilder extramoderner Völker und indigener Kulturen Afrikas, Amazoniens,
Neuguineas und Sibiriens ganz andersartig aufgebaut sind als das Westliche mit der Trennung
zwischen Natur und Kultur. Manche Kulturen betrachten Dinge als beseelt oder behaupten, dass
verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Tieren und Menschen bestehen. Dadurch wird die
Welt bei den indigenen Gesellschaften als Austausch von verschiedenen Perspektiven zwischen
Menschen und nicht-Menschen betrachtet.
Mit dem Perspektivwechsel bzw. der Übung, aus einer anderen Sichtweise die Welt zu betrachten,
lernt man nicht nur andere Gesellschaften kennen, sondern man reflektiert auch über die eigene.
Es ermöglicht eine kritische, fundamentale und ontologische Sichtweise auf grundsätzliche Sozialund Umweltprobleme der modernen Gesellschaften. Anders gesagt, eine Wissenperspektive
außerhalb westlicher Denkmodelle könnte helfen, Probleme bezüglich der Umweltpolitik weiteroder anders zudenken.
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Thesis Chapters by Dr. Rafael Freitas
verschlungen hast! Die anderen kamen von beiden Seiten, um zu schießen. Als Waimesá-podole seine Zunge herausstreckte, um Ma´nápe zu fassen, schossen die anderen ihn mit den Pfeilen in den Kopf und töteten ihn. Dann öffneten sie seine Eingeweide. Da war Makunaíma drinnen. Er lebte und sprang heraus. Er sagte: Habt ihr gesehen, wie ich mit einem solchen Tier kämpfe? – Dann kehrten sie nach Hause zurück. (Lendário de Koch-Grünberg 1917/1924: 51)
sociedades do norte europeu tal como a Alemanha? Em que medida o autor provocaria os germanistas afins ao idealismo alemão ao mostrar-lhes a hibridez não somente do próprio movimento do idealismo como também do seu cotidiano atual? Talvez uma abordagem como esta nos ajudaria a esclarecer, de uma vez por todas, a complexa formação das
sociedades europeias, contribuindo para a crítica aos nacionalismos de ultradireita.
nossa vida, à passagem pelas Colunas de Hércules, rumando para a vastidão do oceano. (Spix/Martius 1821/1961: 34)
Drafts by Dr. Rafael Freitas
Papers by Dr. Rafael Freitas
zwischen Natur und Kultur. Auf der einen Seite die von Naturgesetzen regierte, unpersönliche Welt
der Tiere und Dinge, auf der anderen die Menschenwelt mit ihrer individuellen und kulturellen
Vielfalt. Diese fundamentale Trennung beherrscht das ganze (westliche) Denken und Handeln. Der
Amerindischer Perspektivismus zeigt, wie man die Trennung zwischen Natur und Kultur (doch)
anders denken kann. Eduardo Viveiros de Castro in Zusammenarbeit mit Tânia Stolze Lima sowie
Philippe Descola sind diejenigen Anthropologen, die die indigenen Vorstellungen und Weltbilder
untersucht haben. Das Resultat ist eine faszinierende Erkenntnis anderer Kosmologien, die zeigt,
dass die westliche Weltanschauung alles andere als selbstverständlich ist. Sie führen uns vor
Augen, dass Weltbilder extramoderner Völker und indigener Kulturen Afrikas, Amazoniens,
Neuguineas und Sibiriens ganz andersartig aufgebaut sind als das Westliche mit der Trennung
zwischen Natur und Kultur. Manche Kulturen betrachten Dinge als beseelt oder behaupten, dass
verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Tieren und Menschen bestehen. Dadurch wird die
Welt bei den indigenen Gesellschaften als Austausch von verschiedenen Perspektiven zwischen
Menschen und nicht-Menschen betrachtet.
Mit dem Perspektivwechsel bzw. der Übung, aus einer anderen Sichtweise die Welt zu betrachten,
lernt man nicht nur andere Gesellschaften kennen, sondern man reflektiert auch über die eigene.
Es ermöglicht eine kritische, fundamentale und ontologische Sichtweise auf grundsätzliche Sozialund Umweltprobleme der modernen Gesellschaften. Anders gesagt, eine Wissenperspektive
außerhalb westlicher Denkmodelle könnte helfen, Probleme bezüglich der Umweltpolitik weiteroder anders zudenken.
verschlungen hast! Die anderen kamen von beiden Seiten, um zu schießen. Als Waimesá-podole seine Zunge herausstreckte, um Ma´nápe zu fassen, schossen die anderen ihn mit den Pfeilen in den Kopf und töteten ihn. Dann öffneten sie seine Eingeweide. Da war Makunaíma drinnen. Er lebte und sprang heraus. Er sagte: Habt ihr gesehen, wie ich mit einem solchen Tier kämpfe? – Dann kehrten sie nach Hause zurück. (Lendário de Koch-Grünberg 1917/1924: 51)
sociedades do norte europeu tal como a Alemanha? Em que medida o autor provocaria os germanistas afins ao idealismo alemão ao mostrar-lhes a hibridez não somente do próprio movimento do idealismo como também do seu cotidiano atual? Talvez uma abordagem como esta nos ajudaria a esclarecer, de uma vez por todas, a complexa formação das
sociedades europeias, contribuindo para a crítica aos nacionalismos de ultradireita.
nossa vida, à passagem pelas Colunas de Hércules, rumando para a vastidão do oceano. (Spix/Martius 1821/1961: 34)
zwischen Natur und Kultur. Auf der einen Seite die von Naturgesetzen regierte, unpersönliche Welt
der Tiere und Dinge, auf der anderen die Menschenwelt mit ihrer individuellen und kulturellen
Vielfalt. Diese fundamentale Trennung beherrscht das ganze (westliche) Denken und Handeln. Der
Amerindischer Perspektivismus zeigt, wie man die Trennung zwischen Natur und Kultur (doch)
anders denken kann. Eduardo Viveiros de Castro in Zusammenarbeit mit Tânia Stolze Lima sowie
Philippe Descola sind diejenigen Anthropologen, die die indigenen Vorstellungen und Weltbilder
untersucht haben. Das Resultat ist eine faszinierende Erkenntnis anderer Kosmologien, die zeigt,
dass die westliche Weltanschauung alles andere als selbstverständlich ist. Sie führen uns vor
Augen, dass Weltbilder extramoderner Völker und indigener Kulturen Afrikas, Amazoniens,
Neuguineas und Sibiriens ganz andersartig aufgebaut sind als das Westliche mit der Trennung
zwischen Natur und Kultur. Manche Kulturen betrachten Dinge als beseelt oder behaupten, dass
verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Tieren und Menschen bestehen. Dadurch wird die
Welt bei den indigenen Gesellschaften als Austausch von verschiedenen Perspektiven zwischen
Menschen und nicht-Menschen betrachtet.
Mit dem Perspektivwechsel bzw. der Übung, aus einer anderen Sichtweise die Welt zu betrachten,
lernt man nicht nur andere Gesellschaften kennen, sondern man reflektiert auch über die eigene.
Es ermöglicht eine kritische, fundamentale und ontologische Sichtweise auf grundsätzliche Sozialund Umweltprobleme der modernen Gesellschaften. Anders gesagt, eine Wissenperspektive
außerhalb westlicher Denkmodelle könnte helfen, Probleme bezüglich der Umweltpolitik weiteroder anders zudenken.