This study analyzed the international key literature on integrated disaster risk management (IDRM... more This study analyzed the international key literature on integrated disaster risk management (IDRM), considering it a dynamic sociocultural process subjected to the historical process of social formation, offering a closer look at the concept while exploring conceptual elements and ideas to advance IDRM in both national and international contexts. Methodologically, the study adopted a literature review strategy, following the Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses (PRISMA) approach, combined with qualitative content analysis. This article examines the history of IDRM, discusses current challenges for implementation, looks at some experiences, and proposes avenues for further research. Some findings point out the lack of an overarching IDRM approach, which is characterized by a rather disperse set of ideas and experiences concerning what IDRM is and how it should be operationalized, thereby revealing the need for a more comprehensive theory and methodologie...
Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzun... more Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzung der Dokumente, auch von Teilen und Auszügen, ist ohne vorherige Zustimmung und Absprache mit den Autor*innen ausdrücklich verboten.
Flughäfen sind weit mehr als Knotenpunkte im globalen Netz miteinander konkurrierender Verkehrsin... more Flughäfen sind weit mehr als Knotenpunkte im globalen Netz miteinander konkurrierender Verkehrsinfrastrukturen. Sie sind vor allem auch gesamtgesellschaftliche, ja globale Symbole für mobile Gesellschaften im fortgeschrittenen 21. Jahrhundert. Galt Fliegen noch bis in die 1970er Jahre als etwas Besonderes, als Luxus, ist es heute zum unentbehrlichen Massenverkehrsmittel geworden, das aus Sicht der Fluggäste vor allem zwei Kriterien gerecht werden soll: Geschwindigkeit und Sicherheit. Die Romantik des sich "Über den Wolken" bewegen ist für die Masse der Fluggäste nachrangig geworden, im Vordergrund steht für sie der Nutzen, ein Ziel in größtmöglicher Geschwindigkeit zu erreichen-und zwar absolut sicher. Doch konkurrieren diese Ziele mit den Zielen anderer: Fliegen ist eine Industrie, ein Markt, auf dem Angebot und Nachfrage über einen Preis geregelt werden und auf dem verschiedene Akteure, vom Flughafenbetreiber über die Würstchenbude oder den Parfumverkäufer bis hin zum Reinigungsdienst oder dem privaten Sicherheitsdienstleister versuchen, ihren Anteil zu erwirtschaften. Schon diese Konkurrenz impliziert unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein Flughafen optimal zu gestalten und zu betreiben sei und schon auch diese Konkurrenz birgt zahlreiche sicherheitsrelevante Implikationen. Hinzu kommen aber Akteure, die mit ihren ganz eigenen und gänzlich anders gelagerten Interessen Einfluss zu nehmen versuchen auf die Sicherheit des Flugbetriebes. Die Anschläge in Brüssel am 22. März 2016 haben nochmals vor Augen geführt, dass Flughäfen nicht nur ökonomische Märkte und Hubs für den globalen Verkehr darstellen, sondern auch Anschlagsziele sind, gerade weil sie Symbole für die mobile, offene Gesellschaft darstellen. So richtig ist, dass alle am Flughafen Tätigen das eine Ziel eint, Sicherheit herzustellen, so unterkomplex ist doch die Erwartung, dass alle Akteure dasselbe Verständnis von Sicherheit und von den Formen teilen, wie diese Sicherheit herzustellen ist. Was Sicherheit ist-das zeigen auch die gesamtgesellschaftlichen Debatten der vergangenen Jahre-ist keineswegs klar, definiert sich doch Sicherheit relativ zur Freiheit, ja beide fundamentalen Rechte konkurrieren miteinander-mit einem Übergewicht auf Seiten der Freiheit, die grundrechtlich verbürgt ist. So ist es ganz selbstverständlich, dass auch an Flughäfen ständig aufs Neue zwischen den zahlreichen Akteuren ausgehandelt wird, welche Art von Sicherheit zu einem gegebenen Zeitpunkt welche Einschränkungen der Freiheit (was hier meist die Einschränkung der Bewegungsfreiheit impliziert) und damit der Zeitgestaltung nicht zuletzt auch der Fluggäste rechtfertigt. Kurzum: Sicherheit wird im doppelten Sinne ständig aufs Neue hergestellt, zum einen technisch oder qua Verfahren (Sicherheitskontrollen, Torsonde, Scanner, Sicherheitsüberprüfungen der Mitarbeiter, Qualitätskontrollen etc.) und zum anderen kommunikativ, also in der alltäglichen Auseinandersetzung zwischen den am Flughafen tätigen Akteuren einerseits und mit übergreifenden Debatten, Lagen und rechtlichen Regulierungen andererseits. Der vorliegende Leitfaden fokussiert auf diese zuletzt genannten sozialen Bestimmungsgründe von Sicherheit. Hervorgegangen aus dem dreijährigen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogrammes der Bundesregierung geförderten Forschungsprojekt "Soft Parts" stellt er die sozialen Prozesse der Herstellung von Sicherheit in den Mittelpunkt: Wie kooperieren die verschiedenen Akteure wie Bundespolizei, private Sicherheitsdienstleister, Fluggäste und Airlines miteinander? Welche Reibungen und Probleme entstehen dabei? Welche Räume für Lösungen bieten die praktischen Arbeitsbedingungen? Diese sowie zahlreiche weitere Fragestellungen untersuchte das Forschungsprojekt an mehreren mittelgroßen Flughäfen in Deutschland mittels Netzwerkanalysen, Beobachtungen der Prozessabläufe insbesondere an den Kontrollstellen sowie qualitativen und quantitativen Befragungen der Kontrollkräfte, des am Flughafen tätigen Personals sowie der Fluggäste. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fasst dieser Leitfaden kompakt und für die praktischen Belange an den Flughäfen zusammen. Es liegt damit erstmalig eine Art Mikrobetrachtung der sozialen Prozesse vor, die noch vor allem Wirksamwerden von Sicherheitstechnologien und formalen Regeln die Grundbedingungen für Sicherheit an Flughäfen stellen. 4 Handlungsempfehlungen 70 4.1 Handlungsempfehlungen zur Koordination von Sicherheit im Netzwerk Flughafen 70 4.1.1 Rechtliche Grundlagen 70 4.1.2 Individuelle Umsetzung gemeinsamer rechtlicher Grundlagen 71 4.1.3 Räumliche Nähe nutzen, informelle Kommunikation stärken 71 4.1.4 Expertenwissen respektieren, Informationen und Perspektiven austauschen 72 4.1.5 Prozesse vom Fluggast aus denken 74 4.1.6 Die privaten Sicherheitsdienstleister am Flughafen 76 4.1.7 Die Ausbildungen zu § 5 LuftSiG und § 8 LuftSiG Kontrollen 76 4.2 Handlungsempfehlungen für die Kontrolltätigkeit am Flughafen 77 4.2.1 Empfehlungen für die Planung und Organisation der Sicherheitskontrollen 77 4.2.2 Empfehlungen für die Durchführung von Kontrollen 80 4.2.3 Bewertung der Sicherheitskontrollen 82 4.3 Handlungsempfehlungen für die Aus-und Weiterbildung der Luftsicherheitsassistenten und Luftsicherheitskontrollkräfte 85 4.3.1 Empfehlungen vor und nach der Ausbildung 85 4.3.2 Empfehlungen zu Ausbildungsinhalten 87 Verzeichnis der Fußnoten 90 Abbildungsverzeichnis /Tabellenverzeichnis 93 Inhaltsverzeichnis 4 5 Soziale Bestimmungsgründe der Sicherheit am Flughafen | Leitfaden Fluggesellschaften Landespolizei Bundespolizei Flughafenbetreiber Betriebsfeuerwehr Ortsfeuerwehr Dienstleister § 5 LuftSiG
Die symbolische Formung der Welt Nach den bisherigen Ausführungen ist bereits klar, dass auch die... more Die symbolische Formung der Welt Nach den bisherigen Ausführungen ist bereits klar, dass auch die Beschreibung des nunmehr im engeren Sinne sozialen Daseins des Menschen Schwierigkeiten hervorruft. Notwendigerweise muss der zu behandelnde vorbegriffliche Zusammenhang weiterhin mit Begriffen beschrieben werden. Unterschiede in der Umwelt des Menschen, die für den modernen Beobachter zur Bedingung seines Denkens überhaupt geworden sind, sollen hier in ihrem Entstehen "erschlossen" werden. Der frühe Mensch verfügt weder über Kategorien wie Raum und Zeit, noch hat er, davon wird hier zumindest ausgegangen, ein gegenständliches Bewusstsein. Kein "Ding" ist ihm gegeben, ein Baum steht ihm nicht als Baum gegenüber, sondern vielleicht als Schattenspender, ohne dass er den Baum von der Eigenschaft des Schattens oder der darin verringerten Temperatur kategorisch unterscheiden würde; diese Art zu unterscheiden ist vermutlich aristotelisch, dem frühen Menschen war sie fremd. 1 Die Erfahrung des Bedürfuisses "Kühlung" und die Erfahrung des kühlen Platzes wird zusammen mit anderen Merkmalen allerdings im Menschen eine ,,Spur" als bedeutungsvoller Zusammenhang hinterlassen. Allmählich formt sich so die Welt des Menschen, der selbst unterdessen erst wird, allmählich treten einige Formen über längere Zeiträume hinweg aus ihrem Hintergrund hervor, in den sie doch weiterhin eingebunden bleiben; der Mensch zieht also Grenzen, die doch nichts voneinander trennen, die vielmehr "schöpfen", wo ohne Grenzen nichts ist.
Moderne Gesellschaften, so die gemeinsame These der Hauptakteure der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT... more Moderne Gesellschaften, so die gemeinsame These der Hauptakteure der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT), entwickeln ein Programm der strikten Unterscheidung zwischen den Bereichen Natur und Gesellschaft, das den Bereich der Natur von der sozialen Verantwortung ausklammert. Nun aber stelle sich heraus, dass diese Grenzziehung immer Fiktion gewesen sei, die Grenze zwischen Natur und Gesellschaft beginne zu verschwimmen, die Natur als vom Sozialen geschiedener Bereich scheine zu verschwinden. Welche Konsequenzen hat dies mit Blick auf ökologische Probleme? Was bedeutet das für die Umweltsoziologie? Welche diesbezüglichen Potenziale eröffnet die ANT?
International Journal of Disaster Risk Science, 2023
This study analyzed the international key literature on integrated disaster risk management (IDRM... more This study analyzed the international key literature on integrated disaster risk management (IDRM), considering it a dynamic sociocultural process subjected to the historical process of social formation, offering a closer look at the concept while exploring conceptual elements and ideas to advance IDRM in both national and international contexts. Methodologically, the study adopted a literature review strategy, following the Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses (PRISMA) approach, combined with qualitative content analysis. This article examines the history of IDRM, discusses current challenges for implementation, looks at some experiences, and proposes avenues for further research. Some findings point out the lack of an overarching IDRM approach, which is characterized by a rather disperse set of ideas and experiences concerning what IDRM is and how it should be operationalized, thereby revealing the need for a more comprehensive theory and methodologies to further advance it. Other findings highlight that IDRM encompasses different kinds and levels of "integrations" that go from internal (that is, disaster risk reduction and management domains) to external (that is, all societal processes such as sustainable development), including temporal and spatial integrations. Hence, we are talking about a multidimensional integration of disaster risk management. In this regard, the article proposes four dimensions for integration: sectoral, spatial/hierarchical, temporal, and externally with other cross-cutting societal challenges, especially climate change and sustainable development. These dimensions cover 29 ideas for indicators or "proto-indicators" to guide the discussion, exploration, and analysis of IDRM in specific contexts.
Oxford Research Encyclopedia of Natural Hazard Science
The governance of natural hazards in Chile involves how different actors participate in all stage... more The governance of natural hazards in Chile involves how different actors participate in all stages of managing natural hazards and their impacts. This includes monitoring and early warning systems and response to the most significant hazardous events in the country: earthquakes, tsunamis, volcanic eruptions, hydrological and meteorological events, and wildfires. Other general processes, such as disaster recovery, disaster risk reduction (DRR), and political economy and socioenvironmental processes of disaster risk creation are fundamental to understanding the complexity of natural hazard governance. Chile has a long history of disasters linked to its geographical and climatological diversity as well as its history and development path. The country has made significant advances toward an effective disaster risk management (DRM) system, which is backed up by sophisticated monitoring systems for earthquakes, tsunamis, volcanic eruptions, hydro- and meteorological events, and wildfires....
During the 2013 European floods, the municipalities of the Elbe-Havel-Land in Saxony-Anhalt, Germ... more During the 2013 European floods, the municipalities of the Elbe-Havel-Land in Saxony-Anhalt, Germany, were flooded after the water masses of the Elbe River caused a dike to break; houses, streets and plots of land were destroyed. This report, based on the results of a quantitative survey carried out three years after the event, shines light on the effects of the 2013 Flood, and how well, according to the perception of residents, the disaster has been dealt with. Based on personally experienced material and immaterial impacts and on the state of psychological recuperation, we highlight the need for further support needed, identify what kinds of aid have been missing, and illustrate the relative importance of different actors throughout the disaster. The results indicate that the need for assistance varies especially with regard to time, that after-effects continued to linger at the time of questioning, and that accordingly there is a continued need for support.
Mit dem Übergang zum 21. Jahrhundert drängt sich eine neue Erscheinungsform der Katastrophe in de... more Mit dem Übergang zum 21. Jahrhundert drängt sich eine neue Erscheinungsform der Katastrophe in den Vordergrund. Zumindest für westliche Industriegesellschaften erscheinen Katastrophen immer weniger als "Natur"-Katastrophen und immer häufiger im Gewand des Infrastrukturausfalls aufzutreten. Unter dem Eindruck von großflächigen Stromausfällen, der Sperrung des Luftraumes aufgrund von Flugasche und den jüngeren Ereignissen in Japan wird die Vernetzung und Anfälligkeit hochkomplexer Industriegesellschaften in ihrem Gesamtzusammenhang immer augenfälliger. Dies sollte nicht verwundern: Mit zunehmender Designkomplexität aufgrund technischer Komplexität von Gesellschaften sowie damit verbundenen vermeintlichen Sicherheitsgewinnen und zunehmender gesellschaftlicher Abhängigkeiten von Technik überhaupt müsste-selbst bei einer Stagnation gesellschaftlicher Komplexität-die Kontrollkomplexität 1 proportional wachsen, damit die gesellschaftlichen Auswirkungen auf demselben Niveau blieben. Der gegenwärtige Diskurs um Kritische Infrastrukturen könnte als Versuch verstanden werden, diese Kontrollkomplexität zu erhalten oder wiederzuerlangen. Wenn dem so sei, weist der aktuelle politisch-administrative Diskurs um Kritische Infrastrukturen aller-1
Von der Transzendenz der Formen zur exakten Wissenschaft Mit dem sich ausweitenden Gruppenzusamme... more Von der Transzendenz der Formen zur exakten Wissenschaft Mit dem sich ausweitenden Gruppenzusammenhang werden immer umfassendere Organisationsleistungen erforderlich, wie andererseits der soziale Raum immer umfassender die Stabilisierung symbolischer Formen vorantreibt. Kommunikation wird zur Lebensnotwendigkeit, die Zunahme an Kommunikation wird zu dem luxurierenden Faktor schlechthin, der die Stabilisierung der Wahrnehmungswelt wesentlich beschleunigt. Damit verschiebt sich die Bedeutungsvariation der symbolischen Formen zunehmend von der individuellen auf die soziale Ebene, die Bedeutung variiert nun vorwiegend nicht mehr für jeden Organismus individuell, sondern zunehmend auf der Gruppenebene. Diese Verschiebung auf die Ebene des Gruppenganzen ist möglich, weil sich diese Umorganisation für den Einzelnen als vorteilhaft erweist. Die "Gruppeninnenumwelt" wird immer umfassender beruhigt, so dass die Variationen innerhalb dieses Insulationsschutzes für den Einzelnen immer bedeutungsloser werden, während die Gruppe nun sozusagen als Stellvertreter die Bedeutungsvariationen ihrer Umwelt "verkraften", diese zum Schutze ihrer Mitglieder abfangen muss. Die Variabilität der Bedeutung der symbolischen Formen, die das Gruppeninnenleben anbetreffen, verringert sich sukzessive, einhergehend mit den luxurierenden Folgen für den Einzelnen und für die Gruppe. Doch bleiben alle Formen Teil des Systems, das insgesamt nach wie vor den Erhalt der Unterscheidung von Organismus und Umwelt zu sichern hat, entsprechend kommt die Bedeutungsvariation aller Formen auch mit dem Erreichen des dauerstabilisierten Gruppenschutzes nicht zum Erliegen. Auch auf diesem Niveau wird die enge Verklammerung von Gruppe und Umwelt durch einfache Anpassungserfolge und Fehlleistungen, also Real-Falsifikationen ohne katastrophale Folgen, sichergestellt. Jeder Umweltveränderung muss mit Anpassungsleistungen in der Gruppenorganisation, also dem Gesamtsystem ihrer symbolischen Formen begegnet werden, Verände
Katastrophe und Menschkatastrophensoziolog ische Grund lagen Diese Arbeit sucht zunächst Grundlag... more Katastrophe und Menschkatastrophensoziolog ische Grund lagen Diese Arbeit sucht zunächst Grundlagen einer Katastrophensoziologie. Die Suche nach Grundlagen führt, so sagt es schon das Wort, unweigerlich zur Frage des Grundes, zur Frage des Anfangs, zur Frage des Seins, zu den philosophischen Fragen schlechthin. Schon zu Beginn dieser Arbeit stellt sich das Problem in aller Schärfe, dass mit etwas begonnen werden muss, dessen Grund, dessen Sein erst zu problematisieren ist. Wie einleitend angedeutet, darf diese Arbeit nicht mit vorschnellen Bestimmungen dessen ansetzen, was erst in ihrem Verlauf zu klären ist, denn eine ausschließlich analytische, substantialisierende Herangehensweise verfehlt notwendig das Phänomen der Katastrophe, der Substanzbegriff kann die Katastrophe nicht umfassen, nicht be-greifen. Dieses Problem anvisierend, seien einige philosophische Reflexionen, die soziologische Arbeit im Weiteren umrahmend, vorangestellt. 2.1 Das Aktuelle und das sich Verbergende-Vorüberlegungen zur Denknotwendigkeit eines Dritten Wissenschaft beginnt nicht voraussetzungslos, sie muss mit etwas beginnen, vom Teil her, dessen Ganzes sich entzieht. Die Sozialwissenschaften des 20. Jahrhunderts mussten die Einsicht verkraften, nicht als "freischwebende Intelligenz" (vgl. Mannheim 1970) Gesellschaft wie von einem externen Standpunkt als Objekt beobachten zu können, sie mussten sich selbst als Teil ihrer eigenen Beobachtungen begreifen lernen. Nachdem die Philosophie erkannte, dass sie selbst Produkt ihrer eigenen Beobachtungen, nicht aber mit diesen identisch ist, dass sie also Wirklichkeit nicht gleichsam aus sich heraus zu begreifen vermag, ohne doch zugleich verändernd auf diese
Revista de Estudios Latinoamericanos sobre Reducción del Riesgo de Desastres REDER
Esta nota explora algunos vínculos entre la gobernanza de desastres y las inteligencias colectiva... more Esta nota explora algunos vínculos entre la gobernanza de desastres y las inteligencias colectivas vinculadas a la construcción y diseño de productos en ciudades del Sur Global, al tiempo que ofrece algunas reflexiones para futuras investigaciones. Las ideas presentadas en este trabajo son el resultado de una serie de mesas redondas ocurridas el 2021 entre un grupo de especialistas en el área de estudios sobre desastres e inteligencias colectivas. La metodología se basó en temas discutidos previamente y preguntas orientadoras para explorar tales vínculos: ¿Tienen las inteligencias colectivas el poder de transformar estructuras sociales superiores en el ámbito de la construcción y la gestión del riesgo?; ¿cómo puede la gobernanza (formal) de los desastres y la urbana tratar con las inteligencias colectivas? Los resultados fueron sistematizados y resumidos en este trabajo. Algunos resultados señalan la necesidad de conectar el desarrollo urbano, la gobernanza de desastres, las intelig...
Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzun... more Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzung der Dokumente, auch von Teilen und Auszügen, ist ohne vorherige Zustimmung und Absprache mit den Autor*innen ausdrücklich verboten.
This exploratory work seeks to shed light on disaster governance by looking into potential linkag... more This exploratory work seeks to shed light on disaster governance by looking into potential linkages between the production of vulnerability and disaster governance in Chile. Our point of investigation is the case of post-disaster Chaitén and the Chilean model of Disaster Risk Management. The work begins by situating disaster governance and the production of vulnerability in a broader context of existing governance system that includes a multiplicity of actors and socio-economic, socio-ecological, and political processes. Coming from a multi-scalar perspective, we use the disaster Pressure and Release (PAR) model to enable a differentiated analysis of the multiplicity of actors, rules, and processes related to DRM that participate in the production of disaster vulnerability in the current Chaitén. With this we address the questions as to 'why' the Chilean model of DRM is prominently centralised and 'what' are the effects on the production of disaster vulnerability for...
The German population protection system has evolved in large parts over decades and has largely p... more The German population protection system has evolved in large parts over decades and has largely proven its worth, but it has also shown some serious weaknesses, and not only since the Coronavirus pandemic. In the following, I will outline "lessons to learn" from a researcher's point of view: To this end, I will first discuss the initial situation and write about 2. the protection goal of population protection, 3. societies in transition and changing hazards, 4. strengths and weaknesses of population protection in Germany and 5. needs for reform. In Chapter 6, the main part of this report, concrete conclusions with "lessons to learn" follow. The report ends with a proposal for a "National Research Centre on Resilience and Population Protection".
Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzun... more Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzung der Dokumente, auch von Teilen und Auszügen, ist ohne vorherige Zustimmung und Absprache mit den Autor*innen ausdrücklich verboten.
This study analyzed the international key literature on integrated disaster risk management (IDRM... more This study analyzed the international key literature on integrated disaster risk management (IDRM), considering it a dynamic sociocultural process subjected to the historical process of social formation, offering a closer look at the concept while exploring conceptual elements and ideas to advance IDRM in both national and international contexts. Methodologically, the study adopted a literature review strategy, following the Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses (PRISMA) approach, combined with qualitative content analysis. This article examines the history of IDRM, discusses current challenges for implementation, looks at some experiences, and proposes avenues for further research. Some findings point out the lack of an overarching IDRM approach, which is characterized by a rather disperse set of ideas and experiences concerning what IDRM is and how it should be operationalized, thereby revealing the need for a more comprehensive theory and methodologie...
Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzun... more Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzung der Dokumente, auch von Teilen und Auszügen, ist ohne vorherige Zustimmung und Absprache mit den Autor*innen ausdrücklich verboten.
Flughäfen sind weit mehr als Knotenpunkte im globalen Netz miteinander konkurrierender Verkehrsin... more Flughäfen sind weit mehr als Knotenpunkte im globalen Netz miteinander konkurrierender Verkehrsinfrastrukturen. Sie sind vor allem auch gesamtgesellschaftliche, ja globale Symbole für mobile Gesellschaften im fortgeschrittenen 21. Jahrhundert. Galt Fliegen noch bis in die 1970er Jahre als etwas Besonderes, als Luxus, ist es heute zum unentbehrlichen Massenverkehrsmittel geworden, das aus Sicht der Fluggäste vor allem zwei Kriterien gerecht werden soll: Geschwindigkeit und Sicherheit. Die Romantik des sich "Über den Wolken" bewegen ist für die Masse der Fluggäste nachrangig geworden, im Vordergrund steht für sie der Nutzen, ein Ziel in größtmöglicher Geschwindigkeit zu erreichen-und zwar absolut sicher. Doch konkurrieren diese Ziele mit den Zielen anderer: Fliegen ist eine Industrie, ein Markt, auf dem Angebot und Nachfrage über einen Preis geregelt werden und auf dem verschiedene Akteure, vom Flughafenbetreiber über die Würstchenbude oder den Parfumverkäufer bis hin zum Reinigungsdienst oder dem privaten Sicherheitsdienstleister versuchen, ihren Anteil zu erwirtschaften. Schon diese Konkurrenz impliziert unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein Flughafen optimal zu gestalten und zu betreiben sei und schon auch diese Konkurrenz birgt zahlreiche sicherheitsrelevante Implikationen. Hinzu kommen aber Akteure, die mit ihren ganz eigenen und gänzlich anders gelagerten Interessen Einfluss zu nehmen versuchen auf die Sicherheit des Flugbetriebes. Die Anschläge in Brüssel am 22. März 2016 haben nochmals vor Augen geführt, dass Flughäfen nicht nur ökonomische Märkte und Hubs für den globalen Verkehr darstellen, sondern auch Anschlagsziele sind, gerade weil sie Symbole für die mobile, offene Gesellschaft darstellen. So richtig ist, dass alle am Flughafen Tätigen das eine Ziel eint, Sicherheit herzustellen, so unterkomplex ist doch die Erwartung, dass alle Akteure dasselbe Verständnis von Sicherheit und von den Formen teilen, wie diese Sicherheit herzustellen ist. Was Sicherheit ist-das zeigen auch die gesamtgesellschaftlichen Debatten der vergangenen Jahre-ist keineswegs klar, definiert sich doch Sicherheit relativ zur Freiheit, ja beide fundamentalen Rechte konkurrieren miteinander-mit einem Übergewicht auf Seiten der Freiheit, die grundrechtlich verbürgt ist. So ist es ganz selbstverständlich, dass auch an Flughäfen ständig aufs Neue zwischen den zahlreichen Akteuren ausgehandelt wird, welche Art von Sicherheit zu einem gegebenen Zeitpunkt welche Einschränkungen der Freiheit (was hier meist die Einschränkung der Bewegungsfreiheit impliziert) und damit der Zeitgestaltung nicht zuletzt auch der Fluggäste rechtfertigt. Kurzum: Sicherheit wird im doppelten Sinne ständig aufs Neue hergestellt, zum einen technisch oder qua Verfahren (Sicherheitskontrollen, Torsonde, Scanner, Sicherheitsüberprüfungen der Mitarbeiter, Qualitätskontrollen etc.) und zum anderen kommunikativ, also in der alltäglichen Auseinandersetzung zwischen den am Flughafen tätigen Akteuren einerseits und mit übergreifenden Debatten, Lagen und rechtlichen Regulierungen andererseits. Der vorliegende Leitfaden fokussiert auf diese zuletzt genannten sozialen Bestimmungsgründe von Sicherheit. Hervorgegangen aus dem dreijährigen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogrammes der Bundesregierung geförderten Forschungsprojekt "Soft Parts" stellt er die sozialen Prozesse der Herstellung von Sicherheit in den Mittelpunkt: Wie kooperieren die verschiedenen Akteure wie Bundespolizei, private Sicherheitsdienstleister, Fluggäste und Airlines miteinander? Welche Reibungen und Probleme entstehen dabei? Welche Räume für Lösungen bieten die praktischen Arbeitsbedingungen? Diese sowie zahlreiche weitere Fragestellungen untersuchte das Forschungsprojekt an mehreren mittelgroßen Flughäfen in Deutschland mittels Netzwerkanalysen, Beobachtungen der Prozessabläufe insbesondere an den Kontrollstellen sowie qualitativen und quantitativen Befragungen der Kontrollkräfte, des am Flughafen tätigen Personals sowie der Fluggäste. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fasst dieser Leitfaden kompakt und für die praktischen Belange an den Flughäfen zusammen. Es liegt damit erstmalig eine Art Mikrobetrachtung der sozialen Prozesse vor, die noch vor allem Wirksamwerden von Sicherheitstechnologien und formalen Regeln die Grundbedingungen für Sicherheit an Flughäfen stellen. 4 Handlungsempfehlungen 70 4.1 Handlungsempfehlungen zur Koordination von Sicherheit im Netzwerk Flughafen 70 4.1.1 Rechtliche Grundlagen 70 4.1.2 Individuelle Umsetzung gemeinsamer rechtlicher Grundlagen 71 4.1.3 Räumliche Nähe nutzen, informelle Kommunikation stärken 71 4.1.4 Expertenwissen respektieren, Informationen und Perspektiven austauschen 72 4.1.5 Prozesse vom Fluggast aus denken 74 4.1.6 Die privaten Sicherheitsdienstleister am Flughafen 76 4.1.7 Die Ausbildungen zu § 5 LuftSiG und § 8 LuftSiG Kontrollen 76 4.2 Handlungsempfehlungen für die Kontrolltätigkeit am Flughafen 77 4.2.1 Empfehlungen für die Planung und Organisation der Sicherheitskontrollen 77 4.2.2 Empfehlungen für die Durchführung von Kontrollen 80 4.2.3 Bewertung der Sicherheitskontrollen 82 4.3 Handlungsempfehlungen für die Aus-und Weiterbildung der Luftsicherheitsassistenten und Luftsicherheitskontrollkräfte 85 4.3.1 Empfehlungen vor und nach der Ausbildung 85 4.3.2 Empfehlungen zu Ausbildungsinhalten 87 Verzeichnis der Fußnoten 90 Abbildungsverzeichnis /Tabellenverzeichnis 93 Inhaltsverzeichnis 4 5 Soziale Bestimmungsgründe der Sicherheit am Flughafen | Leitfaden Fluggesellschaften Landespolizei Bundespolizei Flughafenbetreiber Betriebsfeuerwehr Ortsfeuerwehr Dienstleister § 5 LuftSiG
Die symbolische Formung der Welt Nach den bisherigen Ausführungen ist bereits klar, dass auch die... more Die symbolische Formung der Welt Nach den bisherigen Ausführungen ist bereits klar, dass auch die Beschreibung des nunmehr im engeren Sinne sozialen Daseins des Menschen Schwierigkeiten hervorruft. Notwendigerweise muss der zu behandelnde vorbegriffliche Zusammenhang weiterhin mit Begriffen beschrieben werden. Unterschiede in der Umwelt des Menschen, die für den modernen Beobachter zur Bedingung seines Denkens überhaupt geworden sind, sollen hier in ihrem Entstehen "erschlossen" werden. Der frühe Mensch verfügt weder über Kategorien wie Raum und Zeit, noch hat er, davon wird hier zumindest ausgegangen, ein gegenständliches Bewusstsein. Kein "Ding" ist ihm gegeben, ein Baum steht ihm nicht als Baum gegenüber, sondern vielleicht als Schattenspender, ohne dass er den Baum von der Eigenschaft des Schattens oder der darin verringerten Temperatur kategorisch unterscheiden würde; diese Art zu unterscheiden ist vermutlich aristotelisch, dem frühen Menschen war sie fremd. 1 Die Erfahrung des Bedürfuisses "Kühlung" und die Erfahrung des kühlen Platzes wird zusammen mit anderen Merkmalen allerdings im Menschen eine ,,Spur" als bedeutungsvoller Zusammenhang hinterlassen. Allmählich formt sich so die Welt des Menschen, der selbst unterdessen erst wird, allmählich treten einige Formen über längere Zeiträume hinweg aus ihrem Hintergrund hervor, in den sie doch weiterhin eingebunden bleiben; der Mensch zieht also Grenzen, die doch nichts voneinander trennen, die vielmehr "schöpfen", wo ohne Grenzen nichts ist.
Moderne Gesellschaften, so die gemeinsame These der Hauptakteure der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT... more Moderne Gesellschaften, so die gemeinsame These der Hauptakteure der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT), entwickeln ein Programm der strikten Unterscheidung zwischen den Bereichen Natur und Gesellschaft, das den Bereich der Natur von der sozialen Verantwortung ausklammert. Nun aber stelle sich heraus, dass diese Grenzziehung immer Fiktion gewesen sei, die Grenze zwischen Natur und Gesellschaft beginne zu verschwimmen, die Natur als vom Sozialen geschiedener Bereich scheine zu verschwinden. Welche Konsequenzen hat dies mit Blick auf ökologische Probleme? Was bedeutet das für die Umweltsoziologie? Welche diesbezüglichen Potenziale eröffnet die ANT?
International Journal of Disaster Risk Science, 2023
This study analyzed the international key literature on integrated disaster risk management (IDRM... more This study analyzed the international key literature on integrated disaster risk management (IDRM), considering it a dynamic sociocultural process subjected to the historical process of social formation, offering a closer look at the concept while exploring conceptual elements and ideas to advance IDRM in both national and international contexts. Methodologically, the study adopted a literature review strategy, following the Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses (PRISMA) approach, combined with qualitative content analysis. This article examines the history of IDRM, discusses current challenges for implementation, looks at some experiences, and proposes avenues for further research. Some findings point out the lack of an overarching IDRM approach, which is characterized by a rather disperse set of ideas and experiences concerning what IDRM is and how it should be operationalized, thereby revealing the need for a more comprehensive theory and methodologies to further advance it. Other findings highlight that IDRM encompasses different kinds and levels of "integrations" that go from internal (that is, disaster risk reduction and management domains) to external (that is, all societal processes such as sustainable development), including temporal and spatial integrations. Hence, we are talking about a multidimensional integration of disaster risk management. In this regard, the article proposes four dimensions for integration: sectoral, spatial/hierarchical, temporal, and externally with other cross-cutting societal challenges, especially climate change and sustainable development. These dimensions cover 29 ideas for indicators or "proto-indicators" to guide the discussion, exploration, and analysis of IDRM in specific contexts.
Oxford Research Encyclopedia of Natural Hazard Science
The governance of natural hazards in Chile involves how different actors participate in all stage... more The governance of natural hazards in Chile involves how different actors participate in all stages of managing natural hazards and their impacts. This includes monitoring and early warning systems and response to the most significant hazardous events in the country: earthquakes, tsunamis, volcanic eruptions, hydrological and meteorological events, and wildfires. Other general processes, such as disaster recovery, disaster risk reduction (DRR), and political economy and socioenvironmental processes of disaster risk creation are fundamental to understanding the complexity of natural hazard governance. Chile has a long history of disasters linked to its geographical and climatological diversity as well as its history and development path. The country has made significant advances toward an effective disaster risk management (DRM) system, which is backed up by sophisticated monitoring systems for earthquakes, tsunamis, volcanic eruptions, hydro- and meteorological events, and wildfires....
During the 2013 European floods, the municipalities of the Elbe-Havel-Land in Saxony-Anhalt, Germ... more During the 2013 European floods, the municipalities of the Elbe-Havel-Land in Saxony-Anhalt, Germany, were flooded after the water masses of the Elbe River caused a dike to break; houses, streets and plots of land were destroyed. This report, based on the results of a quantitative survey carried out three years after the event, shines light on the effects of the 2013 Flood, and how well, according to the perception of residents, the disaster has been dealt with. Based on personally experienced material and immaterial impacts and on the state of psychological recuperation, we highlight the need for further support needed, identify what kinds of aid have been missing, and illustrate the relative importance of different actors throughout the disaster. The results indicate that the need for assistance varies especially with regard to time, that after-effects continued to linger at the time of questioning, and that accordingly there is a continued need for support.
Mit dem Übergang zum 21. Jahrhundert drängt sich eine neue Erscheinungsform der Katastrophe in de... more Mit dem Übergang zum 21. Jahrhundert drängt sich eine neue Erscheinungsform der Katastrophe in den Vordergrund. Zumindest für westliche Industriegesellschaften erscheinen Katastrophen immer weniger als "Natur"-Katastrophen und immer häufiger im Gewand des Infrastrukturausfalls aufzutreten. Unter dem Eindruck von großflächigen Stromausfällen, der Sperrung des Luftraumes aufgrund von Flugasche und den jüngeren Ereignissen in Japan wird die Vernetzung und Anfälligkeit hochkomplexer Industriegesellschaften in ihrem Gesamtzusammenhang immer augenfälliger. Dies sollte nicht verwundern: Mit zunehmender Designkomplexität aufgrund technischer Komplexität von Gesellschaften sowie damit verbundenen vermeintlichen Sicherheitsgewinnen und zunehmender gesellschaftlicher Abhängigkeiten von Technik überhaupt müsste-selbst bei einer Stagnation gesellschaftlicher Komplexität-die Kontrollkomplexität 1 proportional wachsen, damit die gesellschaftlichen Auswirkungen auf demselben Niveau blieben. Der gegenwärtige Diskurs um Kritische Infrastrukturen könnte als Versuch verstanden werden, diese Kontrollkomplexität zu erhalten oder wiederzuerlangen. Wenn dem so sei, weist der aktuelle politisch-administrative Diskurs um Kritische Infrastrukturen aller-1
Von der Transzendenz der Formen zur exakten Wissenschaft Mit dem sich ausweitenden Gruppenzusamme... more Von der Transzendenz der Formen zur exakten Wissenschaft Mit dem sich ausweitenden Gruppenzusammenhang werden immer umfassendere Organisationsleistungen erforderlich, wie andererseits der soziale Raum immer umfassender die Stabilisierung symbolischer Formen vorantreibt. Kommunikation wird zur Lebensnotwendigkeit, die Zunahme an Kommunikation wird zu dem luxurierenden Faktor schlechthin, der die Stabilisierung der Wahrnehmungswelt wesentlich beschleunigt. Damit verschiebt sich die Bedeutungsvariation der symbolischen Formen zunehmend von der individuellen auf die soziale Ebene, die Bedeutung variiert nun vorwiegend nicht mehr für jeden Organismus individuell, sondern zunehmend auf der Gruppenebene. Diese Verschiebung auf die Ebene des Gruppenganzen ist möglich, weil sich diese Umorganisation für den Einzelnen als vorteilhaft erweist. Die "Gruppeninnenumwelt" wird immer umfassender beruhigt, so dass die Variationen innerhalb dieses Insulationsschutzes für den Einzelnen immer bedeutungsloser werden, während die Gruppe nun sozusagen als Stellvertreter die Bedeutungsvariationen ihrer Umwelt "verkraften", diese zum Schutze ihrer Mitglieder abfangen muss. Die Variabilität der Bedeutung der symbolischen Formen, die das Gruppeninnenleben anbetreffen, verringert sich sukzessive, einhergehend mit den luxurierenden Folgen für den Einzelnen und für die Gruppe. Doch bleiben alle Formen Teil des Systems, das insgesamt nach wie vor den Erhalt der Unterscheidung von Organismus und Umwelt zu sichern hat, entsprechend kommt die Bedeutungsvariation aller Formen auch mit dem Erreichen des dauerstabilisierten Gruppenschutzes nicht zum Erliegen. Auch auf diesem Niveau wird die enge Verklammerung von Gruppe und Umwelt durch einfache Anpassungserfolge und Fehlleistungen, also Real-Falsifikationen ohne katastrophale Folgen, sichergestellt. Jeder Umweltveränderung muss mit Anpassungsleistungen in der Gruppenorganisation, also dem Gesamtsystem ihrer symbolischen Formen begegnet werden, Verände
Katastrophe und Menschkatastrophensoziolog ische Grund lagen Diese Arbeit sucht zunächst Grundlag... more Katastrophe und Menschkatastrophensoziolog ische Grund lagen Diese Arbeit sucht zunächst Grundlagen einer Katastrophensoziologie. Die Suche nach Grundlagen führt, so sagt es schon das Wort, unweigerlich zur Frage des Grundes, zur Frage des Anfangs, zur Frage des Seins, zu den philosophischen Fragen schlechthin. Schon zu Beginn dieser Arbeit stellt sich das Problem in aller Schärfe, dass mit etwas begonnen werden muss, dessen Grund, dessen Sein erst zu problematisieren ist. Wie einleitend angedeutet, darf diese Arbeit nicht mit vorschnellen Bestimmungen dessen ansetzen, was erst in ihrem Verlauf zu klären ist, denn eine ausschließlich analytische, substantialisierende Herangehensweise verfehlt notwendig das Phänomen der Katastrophe, der Substanzbegriff kann die Katastrophe nicht umfassen, nicht be-greifen. Dieses Problem anvisierend, seien einige philosophische Reflexionen, die soziologische Arbeit im Weiteren umrahmend, vorangestellt. 2.1 Das Aktuelle und das sich Verbergende-Vorüberlegungen zur Denknotwendigkeit eines Dritten Wissenschaft beginnt nicht voraussetzungslos, sie muss mit etwas beginnen, vom Teil her, dessen Ganzes sich entzieht. Die Sozialwissenschaften des 20. Jahrhunderts mussten die Einsicht verkraften, nicht als "freischwebende Intelligenz" (vgl. Mannheim 1970) Gesellschaft wie von einem externen Standpunkt als Objekt beobachten zu können, sie mussten sich selbst als Teil ihrer eigenen Beobachtungen begreifen lernen. Nachdem die Philosophie erkannte, dass sie selbst Produkt ihrer eigenen Beobachtungen, nicht aber mit diesen identisch ist, dass sie also Wirklichkeit nicht gleichsam aus sich heraus zu begreifen vermag, ohne doch zugleich verändernd auf diese
Revista de Estudios Latinoamericanos sobre Reducción del Riesgo de Desastres REDER
Esta nota explora algunos vínculos entre la gobernanza de desastres y las inteligencias colectiva... more Esta nota explora algunos vínculos entre la gobernanza de desastres y las inteligencias colectivas vinculadas a la construcción y diseño de productos en ciudades del Sur Global, al tiempo que ofrece algunas reflexiones para futuras investigaciones. Las ideas presentadas en este trabajo son el resultado de una serie de mesas redondas ocurridas el 2021 entre un grupo de especialistas en el área de estudios sobre desastres e inteligencias colectivas. La metodología se basó en temas discutidos previamente y preguntas orientadoras para explorar tales vínculos: ¿Tienen las inteligencias colectivas el poder de transformar estructuras sociales superiores en el ámbito de la construcción y la gestión del riesgo?; ¿cómo puede la gobernanza (formal) de los desastres y la urbana tratar con las inteligencias colectivas? Los resultados fueron sistematizados y resumidos en este trabajo. Algunos resultados señalan la necesidad de conectar el desarrollo urbano, la gobernanza de desastres, las intelig...
Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzun... more Für den Inhalt des Dokuments sind allein die Autor*innen verantwortlich. Jede kommerzielle Nutzung der Dokumente, auch von Teilen und Auszügen, ist ohne vorherige Zustimmung und Absprache mit den Autor*innen ausdrücklich verboten.
This exploratory work seeks to shed light on disaster governance by looking into potential linkag... more This exploratory work seeks to shed light on disaster governance by looking into potential linkages between the production of vulnerability and disaster governance in Chile. Our point of investigation is the case of post-disaster Chaitén and the Chilean model of Disaster Risk Management. The work begins by situating disaster governance and the production of vulnerability in a broader context of existing governance system that includes a multiplicity of actors and socio-economic, socio-ecological, and political processes. Coming from a multi-scalar perspective, we use the disaster Pressure and Release (PAR) model to enable a differentiated analysis of the multiplicity of actors, rules, and processes related to DRM that participate in the production of disaster vulnerability in the current Chaitén. With this we address the questions as to 'why' the Chilean model of DRM is prominently centralised and 'what' are the effects on the production of disaster vulnerability for...
The German population protection system has evolved in large parts over decades and has largely p... more The German population protection system has evolved in large parts over decades and has largely proven its worth, but it has also shown some serious weaknesses, and not only since the Coronavirus pandemic. In the following, I will outline "lessons to learn" from a researcher's point of view: To this end, I will first discuss the initial situation and write about 2. the protection goal of population protection, 3. societies in transition and changing hazards, 4. strengths and weaknesses of population protection in Germany and 5. needs for reform. In Chapter 6, the main part of this report, concrete conclusions with "lessons to learn" follow. The report ends with a proposal for a "National Research Centre on Resilience and Population Protection".
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DE: Welche Verantwortung, Rahmenbedingungen und Perspektiven der Durchführung haben Universitäten... more DE: Welche Verantwortung, Rahmenbedingungen und Perspektiven der Durchführung haben Universitäten in Forschungen über und mit Geflüchteten? Inwieweit kann es gelingen, konkrete Lehrforschungsprojekte mit ihren strukturellen zeitlichen und inhaltlichen Limitierungen an forschungsethischen Standards auszurichten und wo gelangt ein derartiges Format an Grenzen? Welche aktive Rolle können Studierende selbst in der Gestaltung solcher Projekte einnehmen? Sozialwissenschaftler_innen der Freien Universität Berlin berichten von ihren Erfahrungen mit Lehrforschungsprojekten im Rahmen von BA-Studiengängen. Sie sprechen über Ideale und Grenzen des partizipativen Forschens sowie über die ethischen und praktischen Herausforderungen, die solche Forschungsmodelle mit sich bringen. EN: What responsibilities do universities have in conducting research on, as well as together with, refugees? Under which conditions do such research initiatives take place, and what lessons can be learnt from their implementation? Social scientists from the Freie Universität Berlin discuss their experiences with seminar-based research projects in the context of BA study programs in social and cultural anthropology and political sciences. They ask how seminar-based research projects can adhere to the ethical standards of social science research, especially with regard to the structural limitations that are imposed on such projects in relation to their time frames and research topics. They also explore the opportunities to involve students actively in the conceptualization and realization of such initiatives. Finally, they reflect on the ideals and limitations of participatory research approaches, as well as the ethical and practical challenges that such research constellations imply.
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Papers by Martin Voss