Books by Robert Lukenda
Als kulturelle Einheit wurde Italien seit dem Mittelalter beschworen. Doch erst Anfang des 19. Ja... more Als kulturelle Einheit wurde Italien seit dem Mittelalter beschworen. Doch erst Anfang des 19. Jahrhunderts machte sich eine geistige Elite daran, die mitunter wagen Italianitätsvorstellungen zu einer homogenen Vision zu formen, um die „Wiederauferstehung“ der Nation (Risorgimento) voranzutreiben und Italien politisch zu einen. Mit literarischen Mitteln schuf sie das Bild einer Nation, deren Existenz sie in Ereignissen der Vergangenheit verbürgt sah.
In demselben Maße, wie sich im frühen Jahrhundert das Bemühen um Traditionsstiftung manifestierte, erwuchs mit zunehmender Dauer der identitären Selbstfindung bei den Akteuren des Risorgimento jedoch auch die Sorge um den Erhalt von symbolischen Grundlagen der Nation. Noch während der politische Einigungsprozess im Gange war, erlebten Teile des patriotischen Mythenrepertoires bereits einen unaufhaltsamen Niedergang. Die melancholische Diagnose eines kollektiven Gedächtnisverlustes der italienischen Gesellschaft, die in vielen Punkten an aktuelle Debatten zur nationalen Geschichtsvergessenheit erinnert, wird um die Mitte des 19. Jahrhunderts auch die risorgimentale Erinnerungskultur begleiten und das ideelle Fundament des jungen Staates schwächen.
Gerade vor dem Hintergrund des 150jährigen Jahrestages der italienischen Nationalstaatsgründung liefern die Erinnerungsorte des Risorgimento einen aktuellen kulturwissenschaftlichen Beitrag, der die zentralen Fragen des italienischen Nation-Building neu beleuchtet.
Papers by Robert Lukenda
Der folgende Beitrag rezensiert den 2013 erschienenen Film Anita e Garibaldi vor dem Hintergrund ... more Der folgende Beitrag rezensiert den 2013 erschienenen Film Anita e Garibaldi vor dem Hintergrund eines zumindest in Italien vorherrschenden gesellschaftlichen Klimas, in dem der italienische Nationalheld sich zwar weiterhin einer hohen Medienprasenz erfreut, aber langst zum Gegenstand ideologisch konnotierter Vergangenheitsdebatten avanciert ist. Wie zu sehen sein wird, lehnt sich der Film, in dessen Mittelpunkt Garibaldis Heldentaten in Sudamerika und die Beziehungsgeschichte zwischen dem Revolutionar und seiner spateren Frau Anita stehen, in seiner Verstrickung intimer Begebenheiten mit dem Wirken auf der grosen historischen Buhne dezidiert an Garibaldis eigene Sicht der Dinge an, die dieser selbst in seinen Memoiren an den Tag gelegt hatte.
Gipper, Andreas/Heller, Lavinia/Lukenda, Robert (ed.), Politiken der Translation in Italien. Wegmarken einer deutsch-italienischen Übersetzungsgeschichte vom Risorgimento bis zum Faschismus, Stuttgart: Steiner, 2022, 2022
More than any of his contemporaries, the translator, poet, and fighter for Italian unity
Giovann... more More than any of his contemporaries, the translator, poet, and fighter for Italian unity
Giovanni Berchet stood for a highly committed understanding of literature and translation
that links the !elds of theory and practice, poetics and politics. Berchet was not the first mastermind of the Risorgimento to recognize the social significance of translation, but he was the first to make it ideologically useful. An impressive example of this is his manifesto Lettera semiseria, in which Berchet links the various levels of translation – the level of translation proper, of intercultural relations, and of cultural and political actors – integrating them into a program of cultural and political renewal in Italy. This dynamic network of relationships between translation program, literary activity, and the implementation of a political project is the subject of the present paper.
Paragesellschaften. Imaginationen – Inszenierungen – Interaktionen, 2021
Seit geraumer Zeit schon wird in Frankreich eine zunehmende Unsichtbarkeit der classes populaires... more Seit geraumer Zeit schon wird in Frankreich eine zunehmende Unsichtbarkeit der classes populaires in den zentralen Diskursen Frankreichs beklagt. Wenn wir uns im Folgenden der spezifischen Repräsentationsproblematik widmen, die das Volk im Allgemeinen und die classes populaires im Besonderen betrifft, so geht es im Wesentlichen darum, einen in Frankreich überaus virulenten Diskurs der, wie es heißt, Verschleierung sozialer Wirklichkeiten zu beschreiben, an dem Politik, Medien, Wissenschaften und Kultur partizipieren. Ziel ist es, einen Zusammenhang zwischen politischer Heimatlosigkeit, kultureller Marginalisierung und ästhetischer (vor allem literarischer) Repräsentation zu beschreiben, der insbesondere aus den classes populaires eine ,Gesellschaft in der Gesellschaft‘ macht, die um politische und kulturelle Anerkennung und Sichtbarkeit ringt und die als politischer und wissenschaftlicher Reflexionsgegenstand erst seit Kurzem (wieder)entdeckt wird.
Itinéraires
Ce document a été généré automatiquement le 19 avril 2019. Itinéraires est mis à disposition selo... more Ce document a été généré automatiquement le 19 avril 2019. Itinéraires est mis à disposition selon les termes de la licence Creative Commons Attribution-Pas d'Utilisation Commerciale-Pas de Modification 4.0 International. Panoramas et « romans vrais » de la société : formes et stratégies de la repr...
Das Phänomen Macron und die Krise der Demokratie in Europa, 2019), hg. vom Deutsch-Französischen Institut Ludwigsburg [dfi-Jahrbuch 2018], Wiesbaden: Springer 2019, 139-154, 2019
Seit Längerem schon weisen namhafte Sozialwissenschaftler wie z.B. Pierre Rosanvallon darauf hin,... more Seit Längerem schon weisen namhafte Sozialwissenschaftler wie z.B. Pierre Rosanvallon darauf hin, dass sich die aktuelle Repräsentationskrise in Frankreich nicht auf ihre politische Dimension reduzieren lässt, deren Symptome bereits seit geraumer Zeit diskutiert werden. An vorderster Stelle steht dabei der Vertrauensverlust in die Politik, in die politischen Eliten und Parteien, die, so der in der Öffentlichkeit oftmals zu hörende Vorwurf, nur mehr ihre eigenen Interessen im Blick haben und den Menschen und ihren Problemen kein Gehör schenken. Diese Entwicklung wird gemeinhin als ei
ner der Gründe für den Vormarsch populistischer Parteien und Strömungen angeführt, die sich als Stimme des „kleinen Mannes“ gerieren. Die abnehmende Zustimmung zur Demokratie, wie sie sich über den französischen Kontext hinaus in einer Ablehnung der etablierten politischen Kräfte, in sinkenden Wahlbeteiligungen oder auch in kontrovers geführten Identitäts- und Integrationsdebatten äußert, ist vielmehr im weiteren Zusammenhang einer grundlegenden Repräsentationskrise kognitiver, epistemologischer und symbolischer Art zu sehen, die die Gesellschaft zu einer ,unlesbaren' Größe machen. Diese Repräsentationskrise und die ,narrativen' Antworten auf gesellschaftliche Zerfallserscheinungen sollen in diesem Beitrag skizziert werden.
La littérature contemporaine au collectif, 2020
Les sociétés contemporaines sont fortement préoccupées par le souci du collectif. Après des décen... more Les sociétés contemporaines sont fortement préoccupées par le souci du collectif. Après des décennies de mondialisation et de profondes transformations politiques et socio-économiques, les sociétés démocratiques ont du mal à définir où à redéfinir les bases de la vie en commun, afin de remédier à un manque de cohésion, à une fragmentation du social constaté presque partout. […] L’objectif est d’esquisser un terrain discursif politique, sociologique et littéraire qui gravite autour du terme et du problème du collectif. Il s’agit de pointer quelques dynamiques et phénomènes qui caractérisent l’époque actuelle, mais qui passent généralement en dessous du radar des études littéraires – d’autant plus que, très souvent, les projets collectifs que l’on abordera ici se situent dans le domaine intermédiaire de la littérature, des sciences sociales et du journalisme comme La France invisible (2006) et qu’ils convoquent parfois aussi des professionnels de l’écrit tout comme des amateurs, si l’on pense à une entreprise comme Raconter la vie (2013-2017)...
Die Reise in die Vergangenheit. Geschichtstourismus im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Angela Schwarz und Daniela Mysliwietz-Fleiß, Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag, 2019, 137-169 , 2019
Seit der Renaissance, als die sogenannte Kavalierstour in Mode kam, ist Italien bekanntermaßen da... more Seit der Renaissance, als die sogenannte Kavalierstour in Mode kam, ist Italien bekanntermaßen das klassische Ziel europäischer Geschichtsreisender. Die über Jahrhunderte ausgeformte Tradition der Grand Tour beförderte maßgeblich den Kult um die Antike, trug damit entscheidend zur Herausbildung eines kulturellen europäischen Erbes bei und prägte zugleich idealisierte und ästhetisierte Vorstellungen von Italien als bel paese. […] Wie im Folgenden ausgeführt werden soll, hängt die politisch-kulturelle Selbstfindung Italiens, die unter dem Begriff des Risorgimento (‚Wiederauferstehung‘) firmierte, maßgeblich mit Prozessen inneritalienischer Mobilität und touristischer Vergangenheitserschließung im frühen 19. Jahrhundert zusammen. […] Während im 17. und 18. Jahrhundert vornehmlich junge Männer angelsächsischer Herkunft die antiken Stätten der italienischen Halbinsel besucht hatten, um die letzten Etappen ihres klassischen Bildungsweges zu absolvieren, so waren es im 19. Jahrhundert vielfach Repräsentantinnen und Repräsentanten eines liberalen italienischen Bürgertums, die aufbrachen, um ihren nationalen Horizont zu erweitern.Während im 17. und 18. Jahrhundert vornehmlich junge Männer angelsächsischer Herkunft die antiken Stätten der italienischen Halbinsel besucht hatten, um die letzten Etappen ihres klassischen Bildungsweges zu absolvieren, so waren es im 19. Jahrhundert vielfach Repräsentantinnen und Repräsentanten eines liberalen italienischen Bürgertums, die aufbrachen, um ihren nationalen Horizont zu erweitern.[…]
Das Phänomen Macron und die Krise der Demokratie in Europa, 2019), hg. vom Deutsch-Französischen Institut Ludwigsburg [dfi-Jahrbuch 2018], Wiesbaden: Springer 2019, 139-154., 2019
"Seit Längerem schon weisen namhafte Sozialwissenschaftler wie z.B. Pierre Rosanvallon darauf hin... more "Seit Längerem schon weisen namhafte Sozialwissenschaftler wie z.B. Pierre Rosanvallon darauf hin, dass sich die aktuelle Repräsentationskrise in Frankreich nicht auf ihre politische Dimension reduzieren lässt, deren Symptome bereits seit geraumer Zeit diskutiert werden. An vorderster Stelle steht dabei der Vertrauensverlust in die Politik, in die politischen Eliten und Parteien, die, so der in der Öffentlichkeit oftmals zu hörende Vorwurf, nur mehr ihre eigenen Interessen im Blick haben und den Menschen und ihren Problemen kein Gehör schenken. Diese Entwicklung wird gemeinhin als ei- ner der Gründe für den Vormarsch populistischer Parteien und Strömungen angeführt, die sich als Stimme des „kleinen Mannes“ gerieren. Die abnehmende Zustimmung zur Demokratie, wie sie sich über den französischen Kontext hinaus in einer Ablehnung der etablierten politischen Kräfte, in sinkenden Wahlbeteiligungen oder auch in kontrovers geführten Identitäts- und Integrationsdebatten äußert, ist vielmehr im weiteren Zusammenhang einer grundlegenden Repräsentationskrise kognitiver, epistemologischer und symbolischer Art zu sehen. […]"
Publication Name: Neue Reihe/New Series
In recent decades, the history of translation has grown into a dynamic research area that has dev... more In recent decades, the history of translation has grown into a dynamic research area that has developed under the programmatic label translational turn into a field of work that transcends disciplinary boundaries. The translation-related perspective has proved productive for many historical sciences. It makes it possible to look at those transfer and transformation processes - and their supporting actors - that, on the one hand, determine the perception of linguistic, cultural, academic or national identities and boundaries, and, on the other hand, form the prerequisite for the questioning, dissolution and reorientation of cultural and social structures. In the sense of a fundamentally translatological policy, the series Studien zur Übersetzungsgeschichte
(„Studies on the History of Translation“) is intended to form an international and interdisciplinary forum for all historical sciences affected by the translational turn.
Key target groups: scholars in the fields of Translation
Studies, Cultural Studies, Comparative Studies, History,
Literary Studies.
Open for: monographs, anthologies, translations of texts about translation history, which are not yet available in German or English.
Manuscripts should be sent to the editor or the publisher.
The decision on publication is based on a peer review
process.
Panoramen, Mosaike, Reihen und Serien – aktuelle Formen des Gesellschaftsporträts in Literatur, TV, Radio und Internet/Panoramas, mosaïques, émissions, rubriques et séries – formes actuelles du portrait social dans la littérature, à la télévision, à la radio et sur internet, 2018
Dossier: Panoramen, Mosaike, Reihen und Serien – aktuelle Formen des Gesellschaftsporträts in Lit... more Dossier: Panoramen, Mosaike, Reihen und Serien – aktuelle Formen des Gesellschaftsporträts in Literatur, TV, Radio und Internet/Panoramas, mosaïques, émissions, rubriques et séries – formes actuelles du portrait social dans la littérature, à la télévision, à la radio et sur internet (Zeller, Lisa/Lukenda, Robert, eds.), in: Lendemains 170/2018, 145-249.
PhiN, 2019
As it has been thoroughly described in recent literary studies, contemporary French literature si... more As it has been thoroughly described in recent literary studies, contemporary French literature sig- nificantly reflects a "return to reality". Different as they may be, the efforts to explore society in its historical and contemporary dimensions, its individual and collective proportions, prove to be a li- terary retour au réel and essentially reveal a search for appropriate formal, linguistic and epistemological means to capture reality. The present article depicts these contemporary attempts and thus primarily focuses on those narrative phenomena, which manifest a tendency to present social conditions in a panoramatic, broad manner. The main emphasis will be on contemporary and collective forms of portraits of society in the tradition of the panoramatic literature of the 19th century such as Raconter la vie; they may be called 'side effects' of the retour au réel (reflecting collective dynamics and problems of representation in France) which have been little explored as yet.
Comment peut-on représenter la société ? Cette question qui a déjà occupé les milieux littéraires... more Comment peut-on représenter la société ? Cette question qui a déjà occupé les milieux littéraires du xixe siècle connaît aujourd’hui une renaissance, notamment avec des projets comme Raconter la vie (Pierre Rosanvallon) qui offre aux Français la possibilité de raconter leur vie et de participer à l’élaboration du « roman vrai de la société d’aujourd’hui ». Le présent article a pour objectif d’analyser quelques projets actuels du portrait social. Il s’agira de rendre compte des stratégies médiales, narratives et épistémologiques de ces entreprises ainsi que de leurs références historiques.
„Mythos Reichsitalien – eine erinnerungshistorische Rückbetrachtung aus der Perspektive des Risor... more „Mythos Reichsitalien – eine erinnerungshistorische Rückbetrachtung aus der Perspektive des Risorgimento“, in: Reichsitalien, hg. von Elena Taddei, Matthias Schnettger u.a., Innsbruck, Wien u.a.: Studienverlag [Innsbrucker Historische Studien 31], 2017, 219-229.
Il mito dell’Italia imperiale – una retrospettiva rievocativa vista dal Risorgimento
La costruzione della coscienza storica nazionale nel periodo della formazione della nazione italiana si svolse in agguerriti confronti con la storia e il ruolo dell’Italia all’interno del Sacro Romano Impero di Nazione Tedesca. Da questo passato comune furono estrapolati diversi miti patriottici. Pertanto il contributo vuole presentare alcuni fatti centrali, modelli di percezione e di interpretazione che hanno caratterizzato l’importanza dell’Italia all’interno del sistema del Sacro Romano Impero di Nazione Tedesca e le relazioni politico-culturali con l’Impero dalla prospettiva memorialistica del Risorgimento.
(Mainz-Germersheim) zusammenfassung: Der folgende Beitrag rezensiert den 2013 erschienenen Film A... more (Mainz-Germersheim) zusammenfassung: Der folgende Beitrag rezensiert den 2013 erschienenen Film Anita e Garibaldi vor dem Hintergrund eines zumindest in Italien vorherrschenden gesellschatlichen Klimas, in dem der italienische Nationalheld sich zwar weiterhin einer hohen Medienpräsenz erfreut, aber längst zum Gegenstand ideologisch konnotierter Vergangenheitsdebatten avanciert ist. Wie zu sehen sein wird, lehnt sich der Film, in dessen Mittelpunkt Garibaldis Heldentaten in Südamerika und die Beziehungsgeschichte zwischen dem Revolutionär und seiner späteren Frau Anita stehen, in seiner Verstrickung intimer Begebenheiten mit dem Wirken auf der großen historischen Bühne dezidiert an Garibaldis eigene Sicht der Dinge an, die dieser selbst in seinen Memoiren an den Tag gelegt hatte.
„,La fière moustache française‘ – zur erinnerungs- kulturellen Dimension des Gesichts in der fran... more „,La fière moustache française‘ – zur erinnerungs- kulturellen Dimension des Gesichts in der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts (mit ergänzenden Beispielen aus dem zeitgenössischen Historienfilm)“ , in: Envisager la face – die vielen Facetten des Gesichts, hg. von Teresa Hinreist u. Nelson Puccio, Münster: Lit Verlag 2016, 81-98.
In this paper I shall give of short overview of some attempts to recast national bonds against th... more In this paper I shall give of short overview of some attempts to recast national bonds against the background of certain crucial challenges like globalization, Europeanization or regionalisation. In this respect, I shall argue that the so-called return of history is being accompanied by a massive promotion of memory without precedent. I shall end with a couple of general considerations about some major impacts of the memorial boom on contemporary debates about history in European nation-states.
"Robert Lukenda untersucht in seinem Aufsatz die mediale Inszenierung einer weiteren Heldenfigur ... more "Robert Lukenda untersucht in seinem Aufsatz die mediale Inszenierung einer weiteren Heldenfigur des 19. Jahrhunderts, jener des italienischen Freiheitskämpfers Guiseppe Garibaldi . Unter besonderer Berücksichtigung der identitäts- und medienhistorischen Kontexte am Übergang zur politischen Moderne wird die Konstruktion des wirkmächtigen Heldenmythos nachvollzogen und dabei auch Fragen nach Fiktionalität und Faktizität, nach Selbstvermarktung und Instrumentalisierung gestellt." (Katharina Helm, Jakob Willis: helden. heroes. héros, 2.2 (2014), 6.
„Viva Garibaldi! – Heldentum und mediale Inszenierung am Übergang zur politischen Moderne“, in: helden. heroes. héros. E-Journal zur Kultur des Heroischen, hg. von Katharina Helm u. Jakob Willis, 2.2 (2014), 93-105 (http://www.sfb948.uni-freiburg.de/e-journal/ausgaben/022014/helden_heroes_heros_2_2_2014.pdf-1
they say about my work by Robert Lukenda
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Books by Robert Lukenda
In demselben Maße, wie sich im frühen Jahrhundert das Bemühen um Traditionsstiftung manifestierte, erwuchs mit zunehmender Dauer der identitären Selbstfindung bei den Akteuren des Risorgimento jedoch auch die Sorge um den Erhalt von symbolischen Grundlagen der Nation. Noch während der politische Einigungsprozess im Gange war, erlebten Teile des patriotischen Mythenrepertoires bereits einen unaufhaltsamen Niedergang. Die melancholische Diagnose eines kollektiven Gedächtnisverlustes der italienischen Gesellschaft, die in vielen Punkten an aktuelle Debatten zur nationalen Geschichtsvergessenheit erinnert, wird um die Mitte des 19. Jahrhunderts auch die risorgimentale Erinnerungskultur begleiten und das ideelle Fundament des jungen Staates schwächen.
Gerade vor dem Hintergrund des 150jährigen Jahrestages der italienischen Nationalstaatsgründung liefern die Erinnerungsorte des Risorgimento einen aktuellen kulturwissenschaftlichen Beitrag, der die zentralen Fragen des italienischen Nation-Building neu beleuchtet.
Papers by Robert Lukenda
Giovanni Berchet stood for a highly committed understanding of literature and translation
that links the !elds of theory and practice, poetics and politics. Berchet was not the first mastermind of the Risorgimento to recognize the social significance of translation, but he was the first to make it ideologically useful. An impressive example of this is his manifesto Lettera semiseria, in which Berchet links the various levels of translation – the level of translation proper, of intercultural relations, and of cultural and political actors – integrating them into a program of cultural and political renewal in Italy. This dynamic network of relationships between translation program, literary activity, and the implementation of a political project is the subject of the present paper.
ner der Gründe für den Vormarsch populistischer Parteien und Strömungen angeführt, die sich als Stimme des „kleinen Mannes“ gerieren. Die abnehmende Zustimmung zur Demokratie, wie sie sich über den französischen Kontext hinaus in einer Ablehnung der etablierten politischen Kräfte, in sinkenden Wahlbeteiligungen oder auch in kontrovers geführten Identitäts- und Integrationsdebatten äußert, ist vielmehr im weiteren Zusammenhang einer grundlegenden Repräsentationskrise kognitiver, epistemologischer und symbolischer Art zu sehen, die die Gesellschaft zu einer ,unlesbaren' Größe machen. Diese Repräsentationskrise und die ,narrativen' Antworten auf gesellschaftliche Zerfallserscheinungen sollen in diesem Beitrag skizziert werden.
(„Studies on the History of Translation“) is intended to form an international and interdisciplinary forum for all historical sciences affected by the translational turn.
Key target groups: scholars in the fields of Translation
Studies, Cultural Studies, Comparative Studies, History,
Literary Studies.
Open for: monographs, anthologies, translations of texts about translation history, which are not yet available in German or English.
Manuscripts should be sent to the editor or the publisher.
The decision on publication is based on a peer review
process.
Il mito dell’Italia imperiale – una retrospettiva rievocativa vista dal Risorgimento
La costruzione della coscienza storica nazionale nel periodo della formazione della nazione italiana si svolse in agguerriti confronti con la storia e il ruolo dell’Italia all’interno del Sacro Romano Impero di Nazione Tedesca. Da questo passato comune furono estrapolati diversi miti patriottici. Pertanto il contributo vuole presentare alcuni fatti centrali, modelli di percezione e di interpretazione che hanno caratterizzato l’importanza dell’Italia all’interno del sistema del Sacro Romano Impero di Nazione Tedesca e le relazioni politico-culturali con l’Impero dalla prospettiva memorialistica del Risorgimento.
„Viva Garibaldi! – Heldentum und mediale Inszenierung am Übergang zur politischen Moderne“, in: helden. heroes. héros. E-Journal zur Kultur des Heroischen, hg. von Katharina Helm u. Jakob Willis, 2.2 (2014), 93-105 (http://www.sfb948.uni-freiburg.de/e-journal/ausgaben/022014/helden_heroes_heros_2_2_2014.pdf-1
they say about my work by Robert Lukenda
In demselben Maße, wie sich im frühen Jahrhundert das Bemühen um Traditionsstiftung manifestierte, erwuchs mit zunehmender Dauer der identitären Selbstfindung bei den Akteuren des Risorgimento jedoch auch die Sorge um den Erhalt von symbolischen Grundlagen der Nation. Noch während der politische Einigungsprozess im Gange war, erlebten Teile des patriotischen Mythenrepertoires bereits einen unaufhaltsamen Niedergang. Die melancholische Diagnose eines kollektiven Gedächtnisverlustes der italienischen Gesellschaft, die in vielen Punkten an aktuelle Debatten zur nationalen Geschichtsvergessenheit erinnert, wird um die Mitte des 19. Jahrhunderts auch die risorgimentale Erinnerungskultur begleiten und das ideelle Fundament des jungen Staates schwächen.
Gerade vor dem Hintergrund des 150jährigen Jahrestages der italienischen Nationalstaatsgründung liefern die Erinnerungsorte des Risorgimento einen aktuellen kulturwissenschaftlichen Beitrag, der die zentralen Fragen des italienischen Nation-Building neu beleuchtet.
Giovanni Berchet stood for a highly committed understanding of literature and translation
that links the !elds of theory and practice, poetics and politics. Berchet was not the first mastermind of the Risorgimento to recognize the social significance of translation, but he was the first to make it ideologically useful. An impressive example of this is his manifesto Lettera semiseria, in which Berchet links the various levels of translation – the level of translation proper, of intercultural relations, and of cultural and political actors – integrating them into a program of cultural and political renewal in Italy. This dynamic network of relationships between translation program, literary activity, and the implementation of a political project is the subject of the present paper.
ner der Gründe für den Vormarsch populistischer Parteien und Strömungen angeführt, die sich als Stimme des „kleinen Mannes“ gerieren. Die abnehmende Zustimmung zur Demokratie, wie sie sich über den französischen Kontext hinaus in einer Ablehnung der etablierten politischen Kräfte, in sinkenden Wahlbeteiligungen oder auch in kontrovers geführten Identitäts- und Integrationsdebatten äußert, ist vielmehr im weiteren Zusammenhang einer grundlegenden Repräsentationskrise kognitiver, epistemologischer und symbolischer Art zu sehen, die die Gesellschaft zu einer ,unlesbaren' Größe machen. Diese Repräsentationskrise und die ,narrativen' Antworten auf gesellschaftliche Zerfallserscheinungen sollen in diesem Beitrag skizziert werden.
(„Studies on the History of Translation“) is intended to form an international and interdisciplinary forum for all historical sciences affected by the translational turn.
Key target groups: scholars in the fields of Translation
Studies, Cultural Studies, Comparative Studies, History,
Literary Studies.
Open for: monographs, anthologies, translations of texts about translation history, which are not yet available in German or English.
Manuscripts should be sent to the editor or the publisher.
The decision on publication is based on a peer review
process.
Il mito dell’Italia imperiale – una retrospettiva rievocativa vista dal Risorgimento
La costruzione della coscienza storica nazionale nel periodo della formazione della nazione italiana si svolse in agguerriti confronti con la storia e il ruolo dell’Italia all’interno del Sacro Romano Impero di Nazione Tedesca. Da questo passato comune furono estrapolati diversi miti patriottici. Pertanto il contributo vuole presentare alcuni fatti centrali, modelli di percezione e di interpretazione che hanno caratterizzato l’importanza dell’Italia all’interno del sistema del Sacro Romano Impero di Nazione Tedesca e le relazioni politico-culturali con l’Impero dalla prospettiva memorialistica del Risorgimento.
„Viva Garibaldi! – Heldentum und mediale Inszenierung am Übergang zur politischen Moderne“, in: helden. heroes. héros. E-Journal zur Kultur des Heroischen, hg. von Katharina Helm u. Jakob Willis, 2.2 (2014), 93-105 (http://www.sfb948.uni-freiburg.de/e-journal/ausgaben/022014/helden_heroes_heros_2_2_2014.pdf-1