Books by Matthias Wunsch
Edited Volumes by Matthias Wunsch
Philosophiehistorische Überblicksdarstellungen vermitteln häufig den Eindruck, im Wiener Kreis he... more Philosophiehistorische Überblicksdarstellungen vermitteln häufig den Eindruck, im Wiener Kreis herrsche ein Verständnis von Philosophie vor, das auf eine an der modernen Logik und den Naturwissenschaften orientierte ahistorische Spielart der Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie beschränkt ist. Die vorliegende Sammlung von Fachbeiträgen trägt in Fortsetzung neuerer Forschungstendenzen zu einer Korrektur dieses Eindrucks bei, indem sie verdeutlicht, wie weit das philosophische Spektrum des Wiener Kreises ist. Die Felder, die sie in den Blick nimmt, reichen von der Kulturphilosophie und Metaphysik, über die Philosophiegeschichte und Praktische Philosophie bis hin zur Ästhetik.
Welchen Status kann man der Morphologie heute zusprechen? Ist sie Lehre oder Methode? Der vorlieg... more Welchen Status kann man der Morphologie heute zusprechen? Ist sie Lehre oder Methode? Der vorliegende Band lotet durch exemplarische Studien die verschiedenen Verwendungsweisen aus. Die zu Grunde liegende Hypothese lautet: Morphologie dient in den Wissenschaften als Paradigma. Die hier versammelten Beiträge zeigen, dass die Morphologie auch in der Gegenwart wissenschaftsübergreifend für scheinbar heterogene Dimensionen und Bereiche eine integrative Funktion gewinnen kann – so wie sie bereits für Goethe als ein einigendes Band zwischen seinen vermeintlich getrennten Praktiken als Dichter, Künstler und Wissenschaftler dienen konnte.
Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt s... more Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt stehen bislang die Frage nach dem Geist der Tiere, das Problem des Tier-Mensch-Unterschiedes und die Themenfelder der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte »Philosophie der Tierforschung« wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet und ergänzt es durch eine stärkere Berücksichtigung des gesamten Kontextes der naturwissenschaftlichen Tierforschung, inklusive der philosophischen Hintergrundannahmen, der Forschungsverfahren und -orte, der Handlungslogiken, Denkstile und Sprachspiele der Forscherkollektive sowie der jeweils ausgewählten Modellorganismen.
Stellten die ersten beiden, bereits erschienenen Bände der Reihe die Methoden und Programme sowie die Maximen und Konsequenzen der Tierforschung in den Mittelpunkt, widmet sich der dritte Band unter dem Leitgedanken der Forschungsumwelten den Milieus und Akteuren. Im Ausgang von der Tier-Mensch-Relationalität der Tierforschung werden dabei die verschiedenen Rollen der Forschenden und der erforschten Tiere mit dem Ziel einer Neukonfiguration des Untersuchungsfeldes herausgearbeitet.
Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. In ihrem Mittelp... more Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. In ihrem Mittelpunkt standen bislang Fragen nach dem Geist der Tiere, der Tier-Mensch-Unterschied oder Probleme der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte »Philosophie der Tierforschung« wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet mit dem Ziel einer strukturierten Untersuchung der Tier-Mensch-Verhältnisse in den methodischen Zugängen der Tierforschung.
Während der erste Band, dem Gedanken der Forschungsumwelten folgend, unter dem Schlüsselkonzept der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen die historische und systematische Aufarbeitung der Tierforschung zum Ziel hatte, widmet sich dieser zweite Band den »Maximen und Konsequenzen« der Tierforschung. Damit öffnet sich das zu untersuchende Feld in Richtung auf kulturelle und ethische Aspekte, auf gesellschaftliche und politische Horizonte der Forschung. Hatte der erste Band deutlich gemacht, dass Tiere in den betreffenden Forschungsumwelten nicht nur die Rolle passiver Objekte spielen, sondern auch subjektive und aktive Qualitäten erlangen, und sei es in Form der Widerständigkeit, so erweisen sich die Forschungsumwelten samt der in ihnen stattfindenden Interaktionen zwischen forschenden Menschen und erforschten Tieren damit unter ethischen und kulturellen Vorzeichen als Machtsysteme, deren Mechanismen der Anerkennung und Unterdrückung philosophisch zu thematisieren sind.
Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. In ihrem Mittelp... more Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. In ihrem Mittelpunkt standen bislang Fragen nach dem Geist der Tiere, der Tier-Mensch-Unterschied oder Probleme der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte »Philosophie der Tierforschung« wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet mit dem Ziel einer strukturierten Untersuchung der Tier-Mensch-Verhältnisse in den methodischen Zugängen der Tierforschung.
Der erste Band »Methoden und Programme« stellt die Geschichte und Systematik der biologischen Tierforschung, insbesondere der Verhaltensforschung, in den Mittelpunkt. Die philosophische Analyse der verschiedenen Forschungsansätze folgt dem Gedanken des Milieus und berücksichtigt so die mannigfaltigen Faktoren der jeweiligen Forschungsumwelten. Dazu dient ein theoretischer Rahmen, dessen Schlüsselkonzept der Begriff der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen ist. Diese umfasst eine Reihe von Kenngrößen, die solche Programme identifizieren und sie mit anderen Ansätzen vergleichbar machen. Dazu gehören an zentraler Stelle die bevorzugten Referenztiere und deren primär untersuchte Vermögen, aber auch kategoriale Vorentscheidungen (etwa bezüglich der Konzeption des Tierlichen oder der Mensch-Tier-Beziehung) sowie die verwendeten Forschungsmethoden, die gewählten Forschungsorte, das zugrunde liegende Wissenschaftsideal, die Positionierung zu anderen Forschungsansätzen oder die philosophischen Hintergrundannahmen und Implikationen.
Das Studienbuch macht wichtige Texte Hartmanns verfügbar, die bisher teilweise nur schwer zugängl... more Das Studienbuch macht wichtige Texte Hartmanns verfügbar, die bisher teilweise nur schwer zugänglich sind. Es bietet eine kompakte Einführung in zentrale Themenkreise von Hartmanns Denken.
Dieser Band behandelt den Begriff der Person in anthropologischer, phänomenologischer und analyti... more Dieser Band behandelt den Begriff der Person in anthropologischer, phänomenologischer und analytischer Perspektive. Ausgewiesene Forscher der Philosophie der Person führen darin drei Denkrichtungen zusammen, die in der bisherigen Forschung zum Personbegriff weitestgehend unverbunden nebeneinander stehen. Diese Zusammenführung geschieht in Bezug auf die Themenbereiche „Selbst, Leben und Person“, „Die Person in Relation zu Leib und Organismus“ und „Die Person in praktischen Zusammenhängen“. Das Ziel des Bandes ist, Grundlagen für eine multiperspektivische, integrative Philosophie der Person zu gewinnen und so der zeitgenössischen Debatte zur Personalität einen neuen Impuls zu geben.
Mit Beiträgen von: Heike Baranzke, Christian Bermes, Dieter Birnbacher, Thiemo Breyer, Thomas Fuchs, Logi Gunnarsson, Gerald Hartung, Martina Herrmann, Christian Kanzian, Hans-Peter Krüger, Dieter Lohmar, Stefano Micali, Inga Römer , Volker Schürmann, Dieter Sturma, László Tengelyi, Matthias Wunsch und Dan Zahavi.
Nicolai Hartmann hat philosophische Studien zurE rkenntnistheorie, Ontologie, Ethik, Philosophie ... more Nicolai Hartmann hat philosophische Studien zurE rkenntnistheorie, Ontologie, Ethik, Philosophie des Geistes und Naturphilosophie geschrieben. Die Beiträge des Bandes gehen davon aus, dass seine Arbeit auf all diesen Feldern im Zeichen der Verabschiedung der Systemphilosophie sowie der Begründung einer Konzeption systematischen Philosophierens steht. Im Zentrum von Hartmanns Denken steht das „Kategorienproblem“, d. i. die Frage nach den elementaren Strukturen der Wirklichkeit und der menschlichen Erkenntnis. In seinem Bezug auf die philosophische Tradition und seiner Hinwendung zu den Natur- und Sozialwissenschaften unter Einbeziehung auch der alltäglichen Erfahrung macht Hartmann deutlich, dass er an dem Anspruch festhält, die Phänomene der Lebenswelt, Wissenschaft und Geschichte in einem einheitlichen „Aufbau der realen Welt“ zu integrieren, ohne ihre Heterogenität und Selbständigkeit zu leugnen. Die Beiträge konzentrieren sich daher auf das Konzept einer „Neuen Ontologie“, das Programm der „Kategorienforschung“, den Wissenschaftsbezug von Hartmanns Denken, dessen Relevanz für die philosophische Anthropologie und die Problematik des geistigen Seins, der Freiheit sowie der Geschichte.
Der Gedenkband »Von Hegel zur philosophischen Anthropologie« versammelt Originalbeiträge aus dem ... more Der Gedenkband »Von Hegel zur philosophischen Anthropologie« versammelt Originalbeiträge aus dem Freundes-und Kollegenkreis der 2008 verstorbenen Philosophin Christa Hackenesch. Der Titel beschreibt das Spannungsfeld und die Richtung ihres philosophischen Denkens. Zugleich nimmt er mit der Philosophie Hegels sowie der modernen philosophischen
Papers by Matthias Wunsch
Ernst Cassirer and Helmuth Plessner published their most important works in the 1920s. This paper... more Ernst Cassirer and Helmuth Plessner published their most important works in the 1920s. This paper explores the relations – both contentwise and methodological – between their conceptions of philosophy, contrasting the symmetrical terms ‘anthropological philosophy’ (Cassirer) and ‘philosophical anthropology’ (Plessner). The comparison focusses on the problem of philosophical self-reflexivity, which is central to the modern age of philosophy. When Plessner considers the basic concept of human lifeform (‘eccentricity’), it follows that the foundation and medium of philosophy is affected, while Cassirer develops his symbolic-philosophical approach recursively within the medium of history of philosophy.
The specific relationship that living individuals have to their surroundings is often explained i... more The specific relationship that living individuals have to their surroundings is often explained in terms of their boundary. Two basic variants of this can be distinguished. While in the first variant the spatial boundary of living individuals, as opposed to merely material bodies, has special function that is essential to the life process, according to the second variant living individuals have a boundary that extends beyond their spatial boundary. The thesis of an extended boundary has been defended in different scientific fields, for instance in recent theoretical biology (R. Dawkins, J. S. Turner) or in recent philosophy of cognition (A. Clark/ D. Chalmers). However, that the thesis in its entire range was already developed in the first half of the 20th century by Nicolai Hartmann is largely unknown. The essay shows how Hartman’s ontology of layers and levels can be used to acquire a conception of the extended boundary of living individuals that integrates organisms in general, animals and human persons in a unified way.
Der Ausdruck „Personalität“ markiert ein Grundproblem der Philosophie der Person: Was macht eine ... more Der Ausdruck „Personalität“ markiert ein Grundproblem der Philosophie der Person: Was macht eine Entität zu einer Person? Häufig wird diese Frage als eine Frage nach denjenigen mentalen Fähigkeiten verstanden, aufgrund derer eine Entität zur Klasse der Personen ge-hört. Der Ansatz, der dieser Auffassung zugrunde liegt und den ich als den „psychologischen Ansatz der Konzeption von Personalität“ bezeichne, bringt eine Vielzahl von systematischen Schwierigkeiten mit sich. Als ebenso problematisch muss der „biologische Ansatz“ gelten, dessen Personalitätskonzeption nicht auf mentale Fähigkeiten, sondern auf die biologische Artzugehörigkeit zurückgreift. Mein Beitrag verfolgt daher das Ziel, eine Alternative zu die-sen Ansätzen und insbesondere ein neues Kriterium der Personalität zu entwickeln. Für die-ses Kriterium werden die Begriffe der Würde und der Lebensform des Menschen maßgeblich sein.
Der Begriff der Koordination spielt in Kants theoretischer Philosophie um 1770 eine wichtige, 1 a... more Der Begriff der Koordination spielt in Kants theoretischer Philosophie um 1770 eine wichtige, 1 aber noch zu wenig erforschte systematische Rolle. Zum einen ist er für Kants Begriff der Welt konstitutiv, da deren Form in der Koordination der Substanzen bestehe, einer symmetrischen Relation mit gleichartigen Relaten. 2 Zum anderen misst Kant ihm in dieser Zeit eine große Bedeutung für seine Erkenntnistheorie zu, und zwar in dreifacher Hinsicht: Erstens stehen Gegenstände der Sinne miteinander in Koordinationsverhältnissen und sind jeweils auch intern durch solche Verhältnisse bestimmt. Zweitens basiert die sinnliche Erkenntnis auf Tätigkeiten des Koordinierens. Da die Gegenstände, wie Kant sagt, nicht durch ihre Form bzw. ihre Gestalt die Sinne treffen, sei eine Tätigkeit erforderlich, das sensual gegebene Mannigfaltige zu koordinieren und so Gestalten der Sinnendinge hervortreten zu lassen. 3 Drittens kennt Kant ein Koordinationsgesetz, durch das alle solche Synthesistätigkeiten geregelt seien und das er in unserem Gemüt oder Geist verortet. 4 Kant hat den Koordinationsbegriff von A. G. Baumgarten aufgenommen. 5 Zugleich hat er ihn in seiner Inauguraldissertation De mundi sensiblis atque intelligibilis forma et principiis (im Folgenden: Dissertatio) von 1770 an einen stark veränderten systematischen Rahmen angepasst, der durch eine neue Raum-Zeit-Lehre und eine korrelative neuartige Differenz zwischen dem sinnlichen und dem intellektuellen Ursprung von Vorstellungen geprägt ist. Ein wichtiger Unterschied zu Baumgarten besteht zudem darin, dass Kant Koordination nicht ontologisch, als eine Relation, sondern epistemologisch, als für die sinnliche Erkenntnis konstitutive, gesetzmäßige Tätigkeit des Subjekts konzipiert.
The conflict over the classic problem of philosophical anthropology, i. e., what man actually is,... more The conflict over the classic problem of philosophical anthropology, i. e., what man actually is, is not only a conflict about what – X – determines something to be human. It also requires clarification of the manner in which something is determined to be human by the X in question. There being different options for the latter, the classic anthropological conflict concerns not only definitions of being human, but also models of being human. The present paper investigates four such models: the addition model, the interior model, the privation model, and the transformation model. While the first will serve as a baseline for comparison, the three other models will, in order to escape the danger of making too formal an argument, be discussed exemplarily, i. e. by focusing in each case on a certain proponent of the respective model. Those proponents will be Martin Heidegger for the interior model, Arnold Gehlen for the privation model, and Helmuth Plessner for the transformation model.
Following the revival in the last decades of the concept of “organism”, scholarly literature in p... more Following the revival in the last decades of the concept of “organism”, scholarly literature in philosophy of science has shown growing historical interest in the theory of Immanuel Kant, one of the “fathers” of the concept of self-organisation. Yet some recent theoretical developments suggest that self-organisation alone cannot fully account for the all-important dimension of autonomy of the living. Autonomy appears to also have a genuine “interactive” dimension, which concerns the organism’s functional interactions with the environment and does not simply derive from its internal organisation. Against this background, we focus on a family of natural philosophical approaches that historically have already strongly taken in account this aspect of autonomy, notably going beyond Kant’s perspective on self-organisation. We thus review Hegel, Plessner, and Jonas’ different perspectives on living beings, focussing in particular on four points: the distinction between organic and inorganic, the theory of biological organisation, the processuality of the living, and the “boundary” between inside and outside, through which the organism establishes its relationship to the environment. We, then, compare the three perspectives on these four points, and finally address the question of what advantages their contribution present—especially compared to Kant’s theory—with respect to the topic of organism’s autonomy. This could help—we hope—to better understand what is at the stake still today.
In den letzten Jahren hat die philosophische Auseinandersetzung mit Tieren -das, was inzwischen u... more In den letzten Jahren hat die philosophische Auseinandersetzung mit Tieren -das, was inzwischen unter dem Namen "Tierphilosophie" 1 rangiert -wachsende Aufmerksamkeit erfahren. Neben dem Problem des Tier-Mensch-Unterschiedes stehen dabei unter theoretischen Vorzeichen die Frage nach dem Geist der Tiere und unter praktischen Vorzeichen die Themenfelder der Tierethik im Fokus. 2 Unter Beteiligung der Philosophie hat parallel dazu eine rege Diskussion in den Geistes-und Sozialwissenschaften insgesamt eingesetzt, die unter dem Titel "Human-Animal Studies" ein interdisziplinäres Profil gewonnen hat. Das Forschungsinteresse richtet sich hier auf die historische, kulturelle und soziale Bedeutung von Tieren sowie auf die gesellschaftliche Dimension von Mensch-Tier-Verhältnissen. 3 Mit dem auf drei Bände angelegten Projekt einer 1 M. Wild, Tierphilosophie zur Einführung, 3. korrigierte Aufl., Hamburg 2013. 2 Einen Überblick über die Debatten bieten: D. Perler, M. Wild (Hrsg.), Der Geist der Tiere. Philosophische Texte zu einer aktuellen Diskussion, Frankfurt a. M.
Kommentar des ersten Kapitels von Helmuth Plessners „Die Stufen des Organischen und der Mensch“
Uploads
Books by Matthias Wunsch
Edited Volumes by Matthias Wunsch
Stellten die ersten beiden, bereits erschienenen Bände der Reihe die Methoden und Programme sowie die Maximen und Konsequenzen der Tierforschung in den Mittelpunkt, widmet sich der dritte Band unter dem Leitgedanken der Forschungsumwelten den Milieus und Akteuren. Im Ausgang von der Tier-Mensch-Relationalität der Tierforschung werden dabei die verschiedenen Rollen der Forschenden und der erforschten Tiere mit dem Ziel einer Neukonfiguration des Untersuchungsfeldes herausgearbeitet.
Während der erste Band, dem Gedanken der Forschungsumwelten folgend, unter dem Schlüsselkonzept der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen die historische und systematische Aufarbeitung der Tierforschung zum Ziel hatte, widmet sich dieser zweite Band den »Maximen und Konsequenzen« der Tierforschung. Damit öffnet sich das zu untersuchende Feld in Richtung auf kulturelle und ethische Aspekte, auf gesellschaftliche und politische Horizonte der Forschung. Hatte der erste Band deutlich gemacht, dass Tiere in den betreffenden Forschungsumwelten nicht nur die Rolle passiver Objekte spielen, sondern auch subjektive und aktive Qualitäten erlangen, und sei es in Form der Widerständigkeit, so erweisen sich die Forschungsumwelten samt der in ihnen stattfindenden Interaktionen zwischen forschenden Menschen und erforschten Tieren damit unter ethischen und kulturellen Vorzeichen als Machtsysteme, deren Mechanismen der Anerkennung und Unterdrückung philosophisch zu thematisieren sind.
Der erste Band »Methoden und Programme« stellt die Geschichte und Systematik der biologischen Tierforschung, insbesondere der Verhaltensforschung, in den Mittelpunkt. Die philosophische Analyse der verschiedenen Forschungsansätze folgt dem Gedanken des Milieus und berücksichtigt so die mannigfaltigen Faktoren der jeweiligen Forschungsumwelten. Dazu dient ein theoretischer Rahmen, dessen Schlüsselkonzept der Begriff der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen ist. Diese umfasst eine Reihe von Kenngrößen, die solche Programme identifizieren und sie mit anderen Ansätzen vergleichbar machen. Dazu gehören an zentraler Stelle die bevorzugten Referenztiere und deren primär untersuchte Vermögen, aber auch kategoriale Vorentscheidungen (etwa bezüglich der Konzeption des Tierlichen oder der Mensch-Tier-Beziehung) sowie die verwendeten Forschungsmethoden, die gewählten Forschungsorte, das zugrunde liegende Wissenschaftsideal, die Positionierung zu anderen Forschungsansätzen oder die philosophischen Hintergrundannahmen und Implikationen.
Mit Beiträgen von: Heike Baranzke, Christian Bermes, Dieter Birnbacher, Thiemo Breyer, Thomas Fuchs, Logi Gunnarsson, Gerald Hartung, Martina Herrmann, Christian Kanzian, Hans-Peter Krüger, Dieter Lohmar, Stefano Micali, Inga Römer , Volker Schürmann, Dieter Sturma, László Tengelyi, Matthias Wunsch und Dan Zahavi.
Papers by Matthias Wunsch
Stellten die ersten beiden, bereits erschienenen Bände der Reihe die Methoden und Programme sowie die Maximen und Konsequenzen der Tierforschung in den Mittelpunkt, widmet sich der dritte Band unter dem Leitgedanken der Forschungsumwelten den Milieus und Akteuren. Im Ausgang von der Tier-Mensch-Relationalität der Tierforschung werden dabei die verschiedenen Rollen der Forschenden und der erforschten Tiere mit dem Ziel einer Neukonfiguration des Untersuchungsfeldes herausgearbeitet.
Während der erste Band, dem Gedanken der Forschungsumwelten folgend, unter dem Schlüsselkonzept der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen die historische und systematische Aufarbeitung der Tierforschung zum Ziel hatte, widmet sich dieser zweite Band den »Maximen und Konsequenzen« der Tierforschung. Damit öffnet sich das zu untersuchende Feld in Richtung auf kulturelle und ethische Aspekte, auf gesellschaftliche und politische Horizonte der Forschung. Hatte der erste Band deutlich gemacht, dass Tiere in den betreffenden Forschungsumwelten nicht nur die Rolle passiver Objekte spielen, sondern auch subjektive und aktive Qualitäten erlangen, und sei es in Form der Widerständigkeit, so erweisen sich die Forschungsumwelten samt der in ihnen stattfindenden Interaktionen zwischen forschenden Menschen und erforschten Tieren damit unter ethischen und kulturellen Vorzeichen als Machtsysteme, deren Mechanismen der Anerkennung und Unterdrückung philosophisch zu thematisieren sind.
Der erste Band »Methoden und Programme« stellt die Geschichte und Systematik der biologischen Tierforschung, insbesondere der Verhaltensforschung, in den Mittelpunkt. Die philosophische Analyse der verschiedenen Forschungsansätze folgt dem Gedanken des Milieus und berücksichtigt so die mannigfaltigen Faktoren der jeweiligen Forschungsumwelten. Dazu dient ein theoretischer Rahmen, dessen Schlüsselkonzept der Begriff der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen ist. Diese umfasst eine Reihe von Kenngrößen, die solche Programme identifizieren und sie mit anderen Ansätzen vergleichbar machen. Dazu gehören an zentraler Stelle die bevorzugten Referenztiere und deren primär untersuchte Vermögen, aber auch kategoriale Vorentscheidungen (etwa bezüglich der Konzeption des Tierlichen oder der Mensch-Tier-Beziehung) sowie die verwendeten Forschungsmethoden, die gewählten Forschungsorte, das zugrunde liegende Wissenschaftsideal, die Positionierung zu anderen Forschungsansätzen oder die philosophischen Hintergrundannahmen und Implikationen.
Mit Beiträgen von: Heike Baranzke, Christian Bermes, Dieter Birnbacher, Thiemo Breyer, Thomas Fuchs, Logi Gunnarsson, Gerald Hartung, Martina Herrmann, Christian Kanzian, Hans-Peter Krüger, Dieter Lohmar, Stefano Micali, Inga Römer , Volker Schürmann, Dieter Sturma, László Tengelyi, Matthias Wunsch und Dan Zahavi.
Während der erste Band, dem Gedanken der Forschungsumwelten folgend, unter dem Schlüsselkonzept der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen die historische und systematische Aufarbeitung der Tierforschung zum Ziel hatte, widmet sich dieser zweite Band den »Maximen und Konsequenzen« der Tierforschung. Damit öffnet sich das zu untersuchende Feld in Richtung auf kulturelle und ethische Aspekte, auf gesellschaftliche und politische Horizonte der Forschung. Hatte der erste Band deutlich gemacht, dass Tiere in den betreffenden Forschungsumwelten nicht nur die Rolle passiver Objekte spielen, sondern auch subjektive und aktive Qualitäten erlangen, und sei es in Form der Widerständigkeit, so erweisen sich die Forschungsumwelten samt der in ihnen stattfindenden Interaktionen zwischen forschenden Menschen und erforschten Tieren damit unter ethischen und kulturellen Vorzeichen als Machtsysteme, deren Mechanismen der Anerkennung und Unterdrückung philosophisch zu thematisieren sind.
Der erste Band »Methoden und Programme« stellt die Geschichte und Systematik der biologischen Tierforschung, insbesondere der Verhaltensforschung, in den Mittelpunkt. Die philosophische Analyse der verschiedenen Forschungsansätze folgt dem Gedanken des Milieus und berücksichtigt so die mannigfaltigen Faktoren der jeweiligen Forschungsumwelten. Dazu dient ein theoretischer Rahmen, dessen Schlüsselkonzept der Begriff der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen ist. Diese umfasst eine Reihe von Kenngrößen, die solche Programme identifizieren und sie mit anderen Ansätzen vergleichbar machen. Dazu gehören an zentraler Stelle die bevorzugten Referenztiere und deren primär untersuchte Vermögen, aber auch kategoriale Vorentscheidungen (etwa bezüglich der Konzeption des Tierlichen oder der Mensch-Tier-Beziehung) sowie die verwendeten Forschungsmethoden, die gewählten Forschungsorte, das zugrunde liegende Wissenschaftsideal, die Positionierung zu anderen Forschungsansätzen oder die philosophischen Hintergrundannahmen und Implikationen.