In: Zeitschrift für Pastoraltheologie (S. 37-52). ZPTh., 2021
Kaum ein theologischer Begriff ist so mehrdeutig und umstritten wie der Begriff „Evan... more Kaum ein theologischer Begriff ist so mehrdeutig und umstritten wie der Begriff „Evangelisation“ (Evangelisierung, Neu-Evangelisierung, Re-Evangelisierung etc.). Dazu tragen sowohl die Vergangenheit (Kolonialisierung) und die Gegenwart (christlicher Traditionsabbruch) bei. Der Beitrag möchte auf dieser Grundlage den Begriff in drei beispielhaften Dokumenten und einer Bewegung (Re-Evangelisation) untersuchen, um so eine möglichst große Trennschärfe und eventuelle Gemeinsamkeiten der jeweiligen Bedeutungen herauszuarbeiten.
Hardly any theological term is as ambiguous and controversial as the term "evangelization" (also found in the terms new-evangelization, re-evangelization,etc.). Both the events of the past (colonization) and of the present (break with Christian traditions) have contributedto this. That is the basis for this paper,which examinesthe term in three exemplary documents and one movement (re-evangelization),the goal being to determine the greatest possible distinctiveness as well as any possible commonalities in the respectiveterms.
In his model of religiosity, Huber postulates a "qualitative leap" between the groups of the "rel... more In his model of religiosity, Huber postulates a "qualitative leap" between the groups of the "religious" and the "highly religious". Correspondingly, the data from the Empirica Youth Survey 2018 underline that the topic of guilt and forgiveness is in itself only really present in the "highly religious". Thus, this article aims to provide a detailed analysis of the relation between emotions towards God and the centrality of religiosity. One of the results of the exploratory factor analysis concludes that emotions towards God comprise three aspects within Protestant "highly religious" adolescents and young adults: a factor for positive emotions, one for negative emotions, and a third for emotions of guilt, release and fear. In this article, we focus on the factor that drives the experience of guilt (and release and fear) and conclude that it is a phenomenon only found within the "highly religious" and not the "religious" Protestant adolescents and young adults. We explicitly incorporate the journal's main foci in two regards: First, we focus on the particularities of the group of "highly religious" people as identified by the Centrality of Religiosity Scale (CRS) along with the interactions between the theoretical concept of centrality of religiosity and the content of religiosity. Secondly, we briefly compare "highly religious" with "religious" adolescents and young adults.
In: Von Zukunftsbildern und Reformplänen: Kirchliches Change Management zwischen Anspruch und Wirklichkeit (S. 165-182). Verlag Herder., 2020
Wir leben in großen gesellschaftlichen Transformationsprozessen, deren Auswirkungen wir höchstens... more Wir leben in großen gesellschaftlichen Transformationsprozessen, deren Auswirkungen wir höchstens erahnen können. Deshalb möchte ich mit einem Bild beginnen, das uns helfen soll, die grundsätzlichen Dimensionen des aktuellen gesellschaftlichen Wandels einzuordnen, um dann zu fragen, was dies für Kirche bedeutet. Der Wissenschaftstheoretiker Thomas Kuhn hat diese fundamentalen gesellschaftlichen Transformationsprozesse „Paradigmenwechsel“ genannt. Diese zeichnet aus, eine ganze Epoche zu verändern und zu prägen. Als Beispiel nannte Kuhn die Kopernikanische Wende vom geozentrischen hin zum heliozentrischen Weltbild oder auch die Erfindung der Druckmaschinen im Kontext der Industrialisierung, die eine umfassende Veränderung der Welt zur Folge hatte, von der Arbeitsweise über die Verstädterung und die Kirchen bis hin zur Veränderung in den Familienstrukturen. Der momentane Wandel fegt wie ein großer Wirbelsturm über die Erde und verändert die Lebens-fragen von uns Menschen maßgeblich und nachhaltig, und zwar im Denken, Arbeiten und im Verstehen des Lebens. Die Folgen des Sturms sind gravierend und zeigen sich plastisch im folgenden Bild: Eine Brücke steht in der Mitte des Bildes, neben der Brücke fließt ein Fluss. Was ist passiert? Ein Sturm hat den Flusslauf verändert, die Brücke ist aber stehengeblieben und steht nun neben dem Fluss. Der Fluss symbolisiert dabei die Lebenssituation der Menschen, die in der Herausforderung stehen, sich in den großen Transformationsprozessen zu orientieren, Antworten auf die Fragen des Lebens, der Lebensgestaltung und der Sinnorientierung zu bekommen. Die Brücken, die wir uns über manche frühere Lebensfragen mühsam gebaut haben, führen nicht mehr ans Ziel. Dies bedeutet aber auch, dass die Brücken nicht mehr ihr eigentliches Ziel erfüllen, und die Frage ist: Brauchen wir neue Brücken?
In: Krisen - Aufbrüche - Transformationen. Zur Sozialität der evangelischen Kirche (S. 40-61). Evangelische Verlagsanstalt Leipzig., 2020
Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen haben eine lange Tradition und in der Praktischen Theologie ... more Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen haben eine lange Tradition und in der Praktischen Theologie ist die Frage virulent, was die Mitgliedschaft in der Kirche kennzeichnet. Aber genau dies hat sich offensichtlich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Stellte die formale Zugehörigkeit in den 1950er Jahren noch einen zuverlässigen Indikator dar, scheinen heute eher inhaltliche Kriterien zu bestimmen, wie eine Mitgliedschaft in der Kirche gelebt wird. In diesem Beitrag nehmen wir diesen Faden auf und rekonstruieren auf der Basis der evangelischen Befragten in der Kirchenstudie, einer empirischen Studie zu Austritts- und Verbleibemotiven, die Bedeutung, die Zufriedenheit mit der Kirche und das Engagement in dieser für die Mitgliedschaft. Dazu führen wir zuerst kurz in die aktuelle Diskussion um eine sich wandelnde Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche ein und beschreiben dann knapp das religiöse Profil der evangelischen Befragten in der Stichprobe. Anschließend arbeiten wir die Bedeutung der beiden Indikatoren »Zufriedenheit« und »Engagement« für das Verhältnis des einzelnen Mitglieds zu seiner Kirche heraus, um darauf aufbauend zu rekonstruieren, welche Rolle beide Indikatoren für den Verbleib in oder den Austritt aus der evangelischen Kirche spielen. Zum Schluss diskutieren wir diese Befunde und deuten Möglichkeiten an, was vor Ort getan werden kann.
In: #religionsundkultursensibel: Perspektiven für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in evangelischen Kontexten (S. 179-191). Evangelische Verlagsanstalt Leipzig., 2020
Die globalen Veränderungsprozesse der letzten Jahrzehnte haben viele Fragenaufgeworfen und wir be... more Die globalen Veränderungsprozesse der letzten Jahrzehnte haben viele Fragenaufgeworfen und wir befinden uns gegenwärtig in großen Transformationsprozessen, die besonders Kirche und Glaube betreffen. So ist religions- und kultursensibles Handeln unter den gegenwärtigen Migrations-, Integrations- und Transformationsprozessen von entscheidender Bedeutung und neuer Wichtigkeit.
In: Social Innovation Education. Transformierende Lernprogramme an Hochschulen (S. 67-80). TLP., 2020
Der interdisziplinäre Masterstudiengang »Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Sozial... more Der interdisziplinäre Masterstudiengang »Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Soziale Arbeit« an der CVJM-Hochschule Kassel zielt darauf künftige Fach- und Führungskräfte des sozialen und kirchlichen Sektors zu befähigen in diesen beiden Sektoren oder im Zwischenraum dieser Sektoren Change-Management-Prozesse zu gestalten und ‚Soziale Innovationen‘ zu initiieren. Das besondere Profil des Studiengangs besteht in der Verbindung der Sozialen Arbeit (mit dem Schwerpunkt Sozialraumorientierung/Gemeinwesenarbeit) mit der Theologie (und dem Schwerpunkt ‚Öffentliche Theologie‘). Zur Gewährleistung des permanenten und intensiven Theorie-Praxis-Dialogs und der Praxis- und Projektorientierung des Studiums, verlaufen parallel zu den Fachmodulen zwei Projektmodule, in deren Verlauf die Studierenden ein eigenes – auf Transformation oder ‚Soziale Innovation‘ im sozialen oder kirchlichen Sektor zielendes – Praxisprojekt planen, durchführen und evaluieren. In diesem Beitrag sollen die Transformationsstudien als exemplarische ‚Social Innovation Education‘ einer Fallanalyse unterzogen werden. Dabei steht die methodisch-didaktische Dimension der Studiengangsarchitektur im Fokus des Beitrags. Zunächst (1.) wird das Fallbeispiel ‚Transformationsstudien‘ skizziert, bevor erläutert wird, inwiefern diese eine ‚Social Innovation Education‘ darstellen (2.). Sodann wird die lerntheoretische Grundierung der Studienarchitektur und deren methodisch-didaktische Dimension erörtert (3.).
In: Mission – Die Welt versöhnen. Festschrift für Johannes Reimer (S. 35-44). LIT Verlag., 2020
Die Frage, wie aktiv und politisch relevant Gemeinde sein darf oder soll, wird breit diskutiert. ... more Die Frage, wie aktiv und politisch relevant Gemeinde sein darf oder soll, wird breit diskutiert. Es ist eine, der sich besonders Johannes Reimer gewidmet hat. Schon in seinem Buch "Die Welt umarmen. Theologie des gesellschaftsrelevanten Gemeindebaus" (2009) plädiert Reimer für ein politisches, d.h. öffentliches ekklesia-Verständnis und konkretisiert dies mit seinem Buch "Missio Politica: The Mission of Church and Politics" ("2017) noch einmal. Während in der ökumenischen Theologie das Politische seit den 1960er-Jahren eine zentrale Rolle spielt (vgl. die Beiträge von Ehmann und Walldorf in diesem Band), kommt es in der evangelikalen Theologie nur am Rande vor (wie beispielsweise Samuel, Sider, Bosch, Berneburg 1997), ja, wird teilweise sogar entschieden abgelehnt (Beyerhaus 1996:150). Reimer ist in diese Lücke getreten und hat einen wichtigen und wertvollen Beitrag zum aufkommenden evangelikalen Diskurs geleistet. In diesen Kontext reiht sich nun mein Beitrag ein, der ein auch von Reimer oft zitiertes biblisches Geschehen aufnimmt und versucht, für die Diskussion fruchtbar zu machen: das Exodus-Narrativ.
Das Forschungsziel dieser explorativen Studie besteht darin, die Lebensweisen und Lebenswelten ev... more Das Forschungsziel dieser explorativen Studie besteht darin, die Lebensweisen und Lebenswelten evangelisch-hochreligiöser Singles zu erforschen. Dabei wurden folgende thematische Schwerpunkte festgelegt: 1. (Kirchen-)Gemeinde und Glaube 2. Zufriedenheit und Selbstverständnis 3. Alltag und Sozialleben 4. Partnersuche und Partnerwunsch 5. Sexualität Dem Forschungsdesign liegt ein „Mixed Methods“-Ansatz zu Grunde. Quantitativ wurden über unterschiedliche Zugänge bei der Datenerhebung 3225 evangelische Singles in einer Online-Befragung befragt. Zusätzlich wurden 14 teilstrukturierte Leitfadeninterviews durchgeführt.
In: International Journal of Practical Theology (pp. 168-187). De Gruyter., 2019
Disaffiliation indicates a major future challenge to the Roman Catholic and Protestant churches i... more Disaffiliation indicates a major future challenge to the Roman Catholic and Protestant churches in Germany, particularly regarding the church tax. This article addresses that issue by first describing the particular German context of disaffiliation. It then summarises previous research, which indicates that the church tax is the trigger to leave the church. An analysis of recent data reveals that the portion of church members is lowest in those income classes that have to pay an above average amount of church tax. Moreover, the likelihood to resign from church membership is highest when the individual begins his or her first paid job. Both findings ascribe church tax a more powerful role in the process of disaffiliation than previous research.
Die hohe Zahl der Kirchenaustritte setzen die katholische und evangelische Kirche in Deutschland insbesondere vor dem Hintergrund des Kirchensteuersystems zunehmend unter Druck. Der vorliegende Beitrag nimmt den besonderen Zusammenhang von Kirchenaustritt und Kirchensteuerpflicht in Deutschland in den Blick und arbeitet in einem kurzen Forschungsüberblick heraus, dass die Kirchensteuer in der Regel zwar nicht der Grund, aber ein Anlass für den Kirchenaustritt darstellt. Mit Daten der aktuellen Einkommensteuerstatistik wird gezeigt, dass der Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung in jenen Einkommensklassen am niedrigsten ist, die überdurchschnittliche Kirchensteuerzahlungen leisten. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kirchenaustritt in der Altersgruppe am höchsten, in denen die Kirchenmitgliederihre erste bezahlte Arbeit aufnehmen. Diese beiden Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass die Kirchensteuer im Rahmen des Austrittsprozesses einen stärkeren Einfluss hat, als dies bisherige Untersuchungen angenommen hatten.
In: Journal of Empirical Theology 31 (pp. 137-166). Brill., 2019
In 2016 more than 350,000 Germans resigned their membership of the Roman Catholic and the Protest... more In 2016 more than 350,000 Germans resigned their membership of the Roman Catholic and the Protestant Church (DBK 2017: 46; EKD 2016: 12). Although this is less than the number of people who have officially resigned their member- ship in 2014, it is the same as the average number of people who have resigned per year over the last decade. People who have quit their church affiliation have led to the membership decline of both churches in Germany (Eicken/ Schmitz-Veltin 2010). In the following paragraphs we will sketch the particular features of church membership in Germany, summarise the research on indi- viduals who leave the church and describe the theories resulting from relevant studies. This analysis will be reflected in our research question.
In: Understanding Religion. Empirical Perspectives in Practical Theology – Essays in Honour of Hans-Georg Ziebertz (pp. 179-193). Waxmann Verlag., 2019
In a recent paper, Grace Davie (2015) discerned a transition »from obligation to consumption« in ... more In a recent paper, Grace Davie (2015) discerned a transition »from obligation to consumption« in the religious field. According to her notion, in Europe a shift is taking place from forms of religion that are imposed or inherited, to forms of religion that are primarily chosen. The individual is free to choose between several spiritual options. And the individual is willed to take this opportunity. Individuals assess the various religious and spiritual options in their social environment and determine how they match their individual needs and desires. In the logic of consumption, it does not matter whether this evaluation takes place consciously or not. The striking aspect is that the individual is the one to decide and that it is the individual’s prerogative to set the standards of that decision.
In: ökumenische zeitschrift für sozialethik (S. 1-34). ethik und gesellschaft., 2019
Kaum einer hat die religiösen Veränderungsprozesse der Gegenwart so treffend beschrieben wie Char... more Kaum einer hat die religiösen Veränderungsprozesse der Gegenwart so treffend beschrieben wie Charles Taylor. In diesem Beitrag möchte ich seiner Grundthese der Säkularität folgen und fragen, was dies für Kirche in der Öffentlichkeit bedeutet („Wie spricht die Kirche zu unserer Welt?“). So wie die Säkularisierung nicht das Ende der Religion im öffentlichen Raum ist, so sind die Kirchenaustritte nicht das Ende der Kirche. Aber beide Entwicklungen hängen miteinander zusammen und bieten für Religion und Kirche neue Chancen und Herausforderungen. Diese sollen exemplarisch an Taylors Analyse von den ‚Suchenden‘ und den ‚Bewohnenden’ aufgezeigt werden. Dabei wird deutlich, dass die bisherigen Grenzen der beiden Gruppen (wie z.B. durch die Kirchenmitgliedschaft) zunehmend an Bedeutung verlieren und beide Gruppen in Bewegung aufeinander zu sind. Dadurch entstehen Zwischenräume, die kirchliche Arbeit in Zukunft verändern wird.
Hardly anyone has described the religious transformation of the present as accurately as Charles Taylor. In this contribution, I would like to follow his basic theory of secularity and ask what this means for the church in public ("How does the church speak to our world?"). Just as secularization is not the end of religion in public space, so church leavings are not the end of the church. But both developments are interrelated and offer new opportunities and challenges for religion and the church. Taylor's analysis of the 'seekers' and the 'dwellers' will serve as examples to illustrate these. It becomes clear that the previous boundaries of the two groups (e.g. through church membership) are becoming less and less important and that both groups are moving towards each other. This creates spaces in between which will change church work in the future.
In: Lebendige Kirchen. Management - Ethik - Organisation (Bd. 5). Interdisziplinäre Denkanstöße und praktische Erfahrungen (S. 57-70). V&R., 2018
Die V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU V) hat mit ihrer Veröffentlichung
intensive Diskus... more Die V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU V) hat mit ihrer Veröffentlichung intensive Diskussionen ausgelöst. Insbesondere die These, dass die kirchliche Verbundenheit evangelisch Getaufter je geringer ist, desto jünger die betreffenden Personen sind (Rebenstorf, 2017: 47), hat den wissenschaftlichen Diskurs angeregt. Wurden in der Folge die Ergebnisse von Experten aus unterschiedlichen Gründen relativiert und im Zuge dessen auf andere Erhebungen der Jugend- und Religionsforschung verwiesen, so bleibt zumindest die Erkenntnis, dass sich das Verhältnis von Jugend und Kirche in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat. Ob dabei ein genereller Relevanzverlust von Kirche für junge Menschen diagnostiziert werden kann, bleibt jedoch offen. Vielmehr benötigt es in der aktuellen Situation einen differenzierten Blick und die Bereitschaft, an der »Anschlussfähigkeit« von Kirche für Kinder und Jugendliche zu arbeiten.
In: Kirchenaustritt oder nicht – wie Kirche sich verändern muss (S. 125-207). Verlag Herder., 2018
Wenn Menschen die Kirche verlassen, sollten sie Gründe dafür haben. Die vorliegende Studie will d... more Wenn Menschen die Kirche verlassen, sollten sie Gründe dafür haben. Die vorliegende Studie will diese Gründe untersuchen. Im Folgenden wird zuerst der aktuelle Stand der Forschung zu Austrittsmotiven dar-gestellt (1). Dann werden das Design und die Methodik der Studie beschrieben (2) und die empirischen Erkenntnisse aufgezeigt (3). Abschließend werden diese Befunde diskutiert (4) und Handlungsempfehlungen für das Bistum Essen skizziert (5).
Durch die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre ist eine neue global und digital gep... more Durch die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre ist eine neue global und digital geprägte Generation herangewachsen, die ein ganz eigenes Profil entwickelt hat. Diese wurde in den letzten Jahren vielfach etikettiert und empirisch untersucht. Allerdings spielten dabei Fragen des Glaubens eine eher untergeordnete Rolle und hochreligiöse Jugendliche wurden nur als Randphänomen untersucht.
Ziel der empirica Jugendstudie 2018 war es, diese partikulare Gruppe (evangelisch-hochreligiöse Jugendliche) genauer zu untersuchen, um ein detailliertes Bild der Lebenswelt hochreligiöser evangelischer Jugendlicher herauszuarbeiten und zu untersuchen, was die Jugendlichen glauben, wie sie ihren Glauben im Alltag leben und wie der Glaube sich zu Lebensstil, Werten und sozialer Lage verhält.
Knapp 3200 Jugendliche aus ganz Deutschland wurden dazu befragt. 62 Jugendliche wurden zusätzlich ausführlich interviewt.
In: Fit für die Welt? Beiträge zu einer friedenskirchlichen Theologie und Gemeindepraxis (S. 117-129). Neufeld Verlag., 2017
Kirchen und Gemeinden haben es in diesen Tagen nicht leicht. Die sozialen und religiösen Transfor... more Kirchen und Gemeinden haben es in diesen Tagen nicht leicht. Die sozialen und religiösen Transformationsprozesse haben ihre Spuren hinterlassen und lassen (Frei)Kirchen mit veränderten gesellscha lichen Bedingungen kämpfen. Dabei gibt es viele Diskussionen, die sich mit ekklesiologischen Veränderungen oder auch Neugestaltungen auseinandersetzen. Dieser Beitrag möchte einer eher grundsätzlichen Frage nachgehen und fragen, was das Wesen von Kirche ist und daran die Frage anschließen, welche transformierende Kraft Kirche im öffentlichen Raum hat. Dies soll unter besonderer Berücksichtigung der ekklesiologischen Erträge des mennonitischen Theologen John Howard Yoder geschehen.
In: Pietismus – Neupietismus – Evangelikalismus. Identitätskonstruktionen im erwecklichen Protestantismus (S. 244-272). LIT Verlag., 2017
Warum können oder wollen Menschen, die sich einmal selbst als gläubig bezeichnet haben, nicht meh... more Warum können oder wollen Menschen, die sich einmal selbst als gläubig bezeichnet haben, nicht mehr glauben? Eine in aktuellen Debatten wenig beachtete Thematik ist die Dekonversionsforschung, die sich dieser Frage widmet. Gerade unter postsäkularen Bedingungen, in denen die Bedeutung von Religion einem großen Wandel unterliegt, kann die Dekonversionsforschung wichtige Einblicke in das Verständnis von Religion und Glaube, aber auch von Kirche und Gemeinde geben. Die hier vorgestellte Studie soll dazu einen Beitrag liefern. Im Fokus steht dabei die Frage, warum junge Erwachsene, die sich einmal als Christinnen oder Christen verstanden haben, nicht mehr glauben können oder wollen. Gefragt wird also spezifisch nach dem Erleben der Dekonversion aus der Sicht der Betroffenen bzw. deren Narration ihrer Konversion und Dekonversion. Trotz einer Pluralität an Glaubensformen in der heutigen deutschen Gesellschaft widmen wir uns bewusst Personen mit einem christlichen Hintergrund. Andere Studien (vgl. Streib 2009) stellen eher die Intensität und alltagweltliche Ausprägung des ehemaligen Glaubens in den Vordergrund, unabhängig von der spezifischen religiösen Zugehörigkeit. Hingegen erforschen wir dezidiert ehemalige Christinnen und Christen (nach Selbstaussage), die aus sehr unterschiedlichen dogmatischen und konfessionellen Hintergründen stammen. Es zeigt sich, dass unabhängig von den verschiedenen Hintergründen, bestimmte Motive und Erfahrungen auftreten, die sich durch alle Interviews ziehen.
Die Studie geht der Frage nach, wie Glaubenserziehung in Familien (mit christlich hochreligiösen ... more Die Studie geht der Frage nach, wie Glaubenserziehung in Familien (mit christlich hochreligiösen Eltern) konkret aussieht und wie sich gesellschaftliche Transformationsprozesse in dieser niederschlagen. Weitere Teilfragen der Studie waren: Wie wird in einer christlichen Familie heute erzogen? Wie wird versucht, Glauben im Kontext der Familie zu vermitteln? Welche gemeinsamen (geistlichen) Praktiken und Rituale gibt es? Wie prägt der Glaube das Familienklima? Wie wird der Glaube praktisch vorgelebt? Welche Rolle spielen Vater und Mutter für die Entwicklung von Glaube und Gottesbilder der Kinder? Welche Rolle spielt Kirche und Gemeinde für das Familienleben? Und welchen Einfluss haben diese auf die Kinder? Was wird im Rückblick in Bezug auf die eigene Erziehung als positiv, was als negativ erlebt? Dazu wurden 1752 Elternteile befragt, die sich selbst als Christinnen und Christen verstehen und in deren Haushalt wenigstens ein Kind zwischen 4 und 18 Jahren lebt. Zusätzlich wurden mit 12 Elternteilen ausführliche Interviews durchgeführt, um Hintergründe und Motivationen besser zu verstehen und beispielhaft aufzuzeichnen.
In: epd-Dokumentation "How to become a just peace church" – Gesellschaftlicher Wandel und Erneuerung der Kirche aus dem Geist des Gerechten Friedens (S. 24-34). GEP., 2016
Wir haben heute schon die Spur aufgenommen auf dem Weg hin zu einer Kirche des Gerechten Friedens... more Wir haben heute schon die Spur aufgenommen auf dem Weg hin zu einer Kirche des Gerechten Friedens. Durch die internationale Perspektive von Agnes Abuom und die persönlichen Berichte aus Sri Lanka und Südafrika heute Nachmittag haben wir eindrucksvoll gehört, wie nötig eine Kirche des Gerechten Friedens gerade heute ist und was sie tatsächlich bewirken kann. Diese Linie wollen wir nun fortsetzen mit dem Schwerpunkt auf den globalen Transformationsprozessen und ihrer Auswirkung auf die Kirchen in Deutschland.
In: Journal of Youth and Theology (pp. 65-87). Brill., 2016
Scarcely anything influences today's young generation as intensely as global and digital developm... more Scarcely anything influences today's young generation as intensely as global and digital developments. Confusing real places in everyday life and virtual places in online communities leads to an acting out of their hybrid identity in the context of globalisa-tion. These new opportunities consequently create new, often ambivalent, forms of identity in adolescents. Thus the boundaries between the virtual and the real world coalesce, the two can no longer be separated. What significance does spirituality have for this generation? How can youth ministry react? This article aims to link the intersection of globalisation, digital networks and virtual reality with the spirituality of adolescents, and to find out what a contextualisation of a Christian youth ministry could look like in these intersections.
In: Zeitschrift für Pastoraltheologie (S. 37-52). ZPTh., 2021
Kaum ein theologischer Begriff ist so mehrdeutig und umstritten wie der Begriff „Evan... more Kaum ein theologischer Begriff ist so mehrdeutig und umstritten wie der Begriff „Evangelisation“ (Evangelisierung, Neu-Evangelisierung, Re-Evangelisierung etc.). Dazu tragen sowohl die Vergangenheit (Kolonialisierung) und die Gegenwart (christlicher Traditionsabbruch) bei. Der Beitrag möchte auf dieser Grundlage den Begriff in drei beispielhaften Dokumenten und einer Bewegung (Re-Evangelisation) untersuchen, um so eine möglichst große Trennschärfe und eventuelle Gemeinsamkeiten der jeweiligen Bedeutungen herauszuarbeiten.
Hardly any theological term is as ambiguous and controversial as the term "evangelization" (also found in the terms new-evangelization, re-evangelization,etc.). Both the events of the past (colonization) and of the present (break with Christian traditions) have contributedto this. That is the basis for this paper,which examinesthe term in three exemplary documents and one movement (re-evangelization),the goal being to determine the greatest possible distinctiveness as well as any possible commonalities in the respectiveterms.
In his model of religiosity, Huber postulates a "qualitative leap" between the groups of the "rel... more In his model of religiosity, Huber postulates a "qualitative leap" between the groups of the "religious" and the "highly religious". Correspondingly, the data from the Empirica Youth Survey 2018 underline that the topic of guilt and forgiveness is in itself only really present in the "highly religious". Thus, this article aims to provide a detailed analysis of the relation between emotions towards God and the centrality of religiosity. One of the results of the exploratory factor analysis concludes that emotions towards God comprise three aspects within Protestant "highly religious" adolescents and young adults: a factor for positive emotions, one for negative emotions, and a third for emotions of guilt, release and fear. In this article, we focus on the factor that drives the experience of guilt (and release and fear) and conclude that it is a phenomenon only found within the "highly religious" and not the "religious" Protestant adolescents and young adults. We explicitly incorporate the journal's main foci in two regards: First, we focus on the particularities of the group of "highly religious" people as identified by the Centrality of Religiosity Scale (CRS) along with the interactions between the theoretical concept of centrality of religiosity and the content of religiosity. Secondly, we briefly compare "highly religious" with "religious" adolescents and young adults.
In: Von Zukunftsbildern und Reformplänen: Kirchliches Change Management zwischen Anspruch und Wirklichkeit (S. 165-182). Verlag Herder., 2020
Wir leben in großen gesellschaftlichen Transformationsprozessen, deren Auswirkungen wir höchstens... more Wir leben in großen gesellschaftlichen Transformationsprozessen, deren Auswirkungen wir höchstens erahnen können. Deshalb möchte ich mit einem Bild beginnen, das uns helfen soll, die grundsätzlichen Dimensionen des aktuellen gesellschaftlichen Wandels einzuordnen, um dann zu fragen, was dies für Kirche bedeutet. Der Wissenschaftstheoretiker Thomas Kuhn hat diese fundamentalen gesellschaftlichen Transformationsprozesse „Paradigmenwechsel“ genannt. Diese zeichnet aus, eine ganze Epoche zu verändern und zu prägen. Als Beispiel nannte Kuhn die Kopernikanische Wende vom geozentrischen hin zum heliozentrischen Weltbild oder auch die Erfindung der Druckmaschinen im Kontext der Industrialisierung, die eine umfassende Veränderung der Welt zur Folge hatte, von der Arbeitsweise über die Verstädterung und die Kirchen bis hin zur Veränderung in den Familienstrukturen. Der momentane Wandel fegt wie ein großer Wirbelsturm über die Erde und verändert die Lebens-fragen von uns Menschen maßgeblich und nachhaltig, und zwar im Denken, Arbeiten und im Verstehen des Lebens. Die Folgen des Sturms sind gravierend und zeigen sich plastisch im folgenden Bild: Eine Brücke steht in der Mitte des Bildes, neben der Brücke fließt ein Fluss. Was ist passiert? Ein Sturm hat den Flusslauf verändert, die Brücke ist aber stehengeblieben und steht nun neben dem Fluss. Der Fluss symbolisiert dabei die Lebenssituation der Menschen, die in der Herausforderung stehen, sich in den großen Transformationsprozessen zu orientieren, Antworten auf die Fragen des Lebens, der Lebensgestaltung und der Sinnorientierung zu bekommen. Die Brücken, die wir uns über manche frühere Lebensfragen mühsam gebaut haben, führen nicht mehr ans Ziel. Dies bedeutet aber auch, dass die Brücken nicht mehr ihr eigentliches Ziel erfüllen, und die Frage ist: Brauchen wir neue Brücken?
In: Krisen - Aufbrüche - Transformationen. Zur Sozialität der evangelischen Kirche (S. 40-61). Evangelische Verlagsanstalt Leipzig., 2020
Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen haben eine lange Tradition und in der Praktischen Theologie ... more Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen haben eine lange Tradition und in der Praktischen Theologie ist die Frage virulent, was die Mitgliedschaft in der Kirche kennzeichnet. Aber genau dies hat sich offensichtlich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Stellte die formale Zugehörigkeit in den 1950er Jahren noch einen zuverlässigen Indikator dar, scheinen heute eher inhaltliche Kriterien zu bestimmen, wie eine Mitgliedschaft in der Kirche gelebt wird. In diesem Beitrag nehmen wir diesen Faden auf und rekonstruieren auf der Basis der evangelischen Befragten in der Kirchenstudie, einer empirischen Studie zu Austritts- und Verbleibemotiven, die Bedeutung, die Zufriedenheit mit der Kirche und das Engagement in dieser für die Mitgliedschaft. Dazu führen wir zuerst kurz in die aktuelle Diskussion um eine sich wandelnde Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche ein und beschreiben dann knapp das religiöse Profil der evangelischen Befragten in der Stichprobe. Anschließend arbeiten wir die Bedeutung der beiden Indikatoren »Zufriedenheit« und »Engagement« für das Verhältnis des einzelnen Mitglieds zu seiner Kirche heraus, um darauf aufbauend zu rekonstruieren, welche Rolle beide Indikatoren für den Verbleib in oder den Austritt aus der evangelischen Kirche spielen. Zum Schluss diskutieren wir diese Befunde und deuten Möglichkeiten an, was vor Ort getan werden kann.
In: #religionsundkultursensibel: Perspektiven für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in evangelischen Kontexten (S. 179-191). Evangelische Verlagsanstalt Leipzig., 2020
Die globalen Veränderungsprozesse der letzten Jahrzehnte haben viele Fragenaufgeworfen und wir be... more Die globalen Veränderungsprozesse der letzten Jahrzehnte haben viele Fragenaufgeworfen und wir befinden uns gegenwärtig in großen Transformationsprozessen, die besonders Kirche und Glaube betreffen. So ist religions- und kultursensibles Handeln unter den gegenwärtigen Migrations-, Integrations- und Transformationsprozessen von entscheidender Bedeutung und neuer Wichtigkeit.
In: Social Innovation Education. Transformierende Lernprogramme an Hochschulen (S. 67-80). TLP., 2020
Der interdisziplinäre Masterstudiengang »Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Sozial... more Der interdisziplinäre Masterstudiengang »Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Soziale Arbeit« an der CVJM-Hochschule Kassel zielt darauf künftige Fach- und Führungskräfte des sozialen und kirchlichen Sektors zu befähigen in diesen beiden Sektoren oder im Zwischenraum dieser Sektoren Change-Management-Prozesse zu gestalten und ‚Soziale Innovationen‘ zu initiieren. Das besondere Profil des Studiengangs besteht in der Verbindung der Sozialen Arbeit (mit dem Schwerpunkt Sozialraumorientierung/Gemeinwesenarbeit) mit der Theologie (und dem Schwerpunkt ‚Öffentliche Theologie‘). Zur Gewährleistung des permanenten und intensiven Theorie-Praxis-Dialogs und der Praxis- und Projektorientierung des Studiums, verlaufen parallel zu den Fachmodulen zwei Projektmodule, in deren Verlauf die Studierenden ein eigenes – auf Transformation oder ‚Soziale Innovation‘ im sozialen oder kirchlichen Sektor zielendes – Praxisprojekt planen, durchführen und evaluieren. In diesem Beitrag sollen die Transformationsstudien als exemplarische ‚Social Innovation Education‘ einer Fallanalyse unterzogen werden. Dabei steht die methodisch-didaktische Dimension der Studiengangsarchitektur im Fokus des Beitrags. Zunächst (1.) wird das Fallbeispiel ‚Transformationsstudien‘ skizziert, bevor erläutert wird, inwiefern diese eine ‚Social Innovation Education‘ darstellen (2.). Sodann wird die lerntheoretische Grundierung der Studienarchitektur und deren methodisch-didaktische Dimension erörtert (3.).
In: Mission – Die Welt versöhnen. Festschrift für Johannes Reimer (S. 35-44). LIT Verlag., 2020
Die Frage, wie aktiv und politisch relevant Gemeinde sein darf oder soll, wird breit diskutiert. ... more Die Frage, wie aktiv und politisch relevant Gemeinde sein darf oder soll, wird breit diskutiert. Es ist eine, der sich besonders Johannes Reimer gewidmet hat. Schon in seinem Buch "Die Welt umarmen. Theologie des gesellschaftsrelevanten Gemeindebaus" (2009) plädiert Reimer für ein politisches, d.h. öffentliches ekklesia-Verständnis und konkretisiert dies mit seinem Buch "Missio Politica: The Mission of Church and Politics" ("2017) noch einmal. Während in der ökumenischen Theologie das Politische seit den 1960er-Jahren eine zentrale Rolle spielt (vgl. die Beiträge von Ehmann und Walldorf in diesem Band), kommt es in der evangelikalen Theologie nur am Rande vor (wie beispielsweise Samuel, Sider, Bosch, Berneburg 1997), ja, wird teilweise sogar entschieden abgelehnt (Beyerhaus 1996:150). Reimer ist in diese Lücke getreten und hat einen wichtigen und wertvollen Beitrag zum aufkommenden evangelikalen Diskurs geleistet. In diesen Kontext reiht sich nun mein Beitrag ein, der ein auch von Reimer oft zitiertes biblisches Geschehen aufnimmt und versucht, für die Diskussion fruchtbar zu machen: das Exodus-Narrativ.
Das Forschungsziel dieser explorativen Studie besteht darin, die Lebensweisen und Lebenswelten ev... more Das Forschungsziel dieser explorativen Studie besteht darin, die Lebensweisen und Lebenswelten evangelisch-hochreligiöser Singles zu erforschen. Dabei wurden folgende thematische Schwerpunkte festgelegt: 1. (Kirchen-)Gemeinde und Glaube 2. Zufriedenheit und Selbstverständnis 3. Alltag und Sozialleben 4. Partnersuche und Partnerwunsch 5. Sexualität Dem Forschungsdesign liegt ein „Mixed Methods“-Ansatz zu Grunde. Quantitativ wurden über unterschiedliche Zugänge bei der Datenerhebung 3225 evangelische Singles in einer Online-Befragung befragt. Zusätzlich wurden 14 teilstrukturierte Leitfadeninterviews durchgeführt.
In: International Journal of Practical Theology (pp. 168-187). De Gruyter., 2019
Disaffiliation indicates a major future challenge to the Roman Catholic and Protestant churches i... more Disaffiliation indicates a major future challenge to the Roman Catholic and Protestant churches in Germany, particularly regarding the church tax. This article addresses that issue by first describing the particular German context of disaffiliation. It then summarises previous research, which indicates that the church tax is the trigger to leave the church. An analysis of recent data reveals that the portion of church members is lowest in those income classes that have to pay an above average amount of church tax. Moreover, the likelihood to resign from church membership is highest when the individual begins his or her first paid job. Both findings ascribe church tax a more powerful role in the process of disaffiliation than previous research.
Die hohe Zahl der Kirchenaustritte setzen die katholische und evangelische Kirche in Deutschland insbesondere vor dem Hintergrund des Kirchensteuersystems zunehmend unter Druck. Der vorliegende Beitrag nimmt den besonderen Zusammenhang von Kirchenaustritt und Kirchensteuerpflicht in Deutschland in den Blick und arbeitet in einem kurzen Forschungsüberblick heraus, dass die Kirchensteuer in der Regel zwar nicht der Grund, aber ein Anlass für den Kirchenaustritt darstellt. Mit Daten der aktuellen Einkommensteuerstatistik wird gezeigt, dass der Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung in jenen Einkommensklassen am niedrigsten ist, die überdurchschnittliche Kirchensteuerzahlungen leisten. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kirchenaustritt in der Altersgruppe am höchsten, in denen die Kirchenmitgliederihre erste bezahlte Arbeit aufnehmen. Diese beiden Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass die Kirchensteuer im Rahmen des Austrittsprozesses einen stärkeren Einfluss hat, als dies bisherige Untersuchungen angenommen hatten.
In: Journal of Empirical Theology 31 (pp. 137-166). Brill., 2019
In 2016 more than 350,000 Germans resigned their membership of the Roman Catholic and the Protest... more In 2016 more than 350,000 Germans resigned their membership of the Roman Catholic and the Protestant Church (DBK 2017: 46; EKD 2016: 12). Although this is less than the number of people who have officially resigned their member- ship in 2014, it is the same as the average number of people who have resigned per year over the last decade. People who have quit their church affiliation have led to the membership decline of both churches in Germany (Eicken/ Schmitz-Veltin 2010). In the following paragraphs we will sketch the particular features of church membership in Germany, summarise the research on indi- viduals who leave the church and describe the theories resulting from relevant studies. This analysis will be reflected in our research question.
In: Understanding Religion. Empirical Perspectives in Practical Theology – Essays in Honour of Hans-Georg Ziebertz (pp. 179-193). Waxmann Verlag., 2019
In a recent paper, Grace Davie (2015) discerned a transition »from obligation to consumption« in ... more In a recent paper, Grace Davie (2015) discerned a transition »from obligation to consumption« in the religious field. According to her notion, in Europe a shift is taking place from forms of religion that are imposed or inherited, to forms of religion that are primarily chosen. The individual is free to choose between several spiritual options. And the individual is willed to take this opportunity. Individuals assess the various religious and spiritual options in their social environment and determine how they match their individual needs and desires. In the logic of consumption, it does not matter whether this evaluation takes place consciously or not. The striking aspect is that the individual is the one to decide and that it is the individual’s prerogative to set the standards of that decision.
In: ökumenische zeitschrift für sozialethik (S. 1-34). ethik und gesellschaft., 2019
Kaum einer hat die religiösen Veränderungsprozesse der Gegenwart so treffend beschrieben wie Char... more Kaum einer hat die religiösen Veränderungsprozesse der Gegenwart so treffend beschrieben wie Charles Taylor. In diesem Beitrag möchte ich seiner Grundthese der Säkularität folgen und fragen, was dies für Kirche in der Öffentlichkeit bedeutet („Wie spricht die Kirche zu unserer Welt?“). So wie die Säkularisierung nicht das Ende der Religion im öffentlichen Raum ist, so sind die Kirchenaustritte nicht das Ende der Kirche. Aber beide Entwicklungen hängen miteinander zusammen und bieten für Religion und Kirche neue Chancen und Herausforderungen. Diese sollen exemplarisch an Taylors Analyse von den ‚Suchenden‘ und den ‚Bewohnenden’ aufgezeigt werden. Dabei wird deutlich, dass die bisherigen Grenzen der beiden Gruppen (wie z.B. durch die Kirchenmitgliedschaft) zunehmend an Bedeutung verlieren und beide Gruppen in Bewegung aufeinander zu sind. Dadurch entstehen Zwischenräume, die kirchliche Arbeit in Zukunft verändern wird.
Hardly anyone has described the religious transformation of the present as accurately as Charles Taylor. In this contribution, I would like to follow his basic theory of secularity and ask what this means for the church in public ("How does the church speak to our world?"). Just as secularization is not the end of religion in public space, so church leavings are not the end of the church. But both developments are interrelated and offer new opportunities and challenges for religion and the church. Taylor's analysis of the 'seekers' and the 'dwellers' will serve as examples to illustrate these. It becomes clear that the previous boundaries of the two groups (e.g. through church membership) are becoming less and less important and that both groups are moving towards each other. This creates spaces in between which will change church work in the future.
In: Lebendige Kirchen. Management - Ethik - Organisation (Bd. 5). Interdisziplinäre Denkanstöße und praktische Erfahrungen (S. 57-70). V&R., 2018
Die V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU V) hat mit ihrer Veröffentlichung
intensive Diskus... more Die V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU V) hat mit ihrer Veröffentlichung intensive Diskussionen ausgelöst. Insbesondere die These, dass die kirchliche Verbundenheit evangelisch Getaufter je geringer ist, desto jünger die betreffenden Personen sind (Rebenstorf, 2017: 47), hat den wissenschaftlichen Diskurs angeregt. Wurden in der Folge die Ergebnisse von Experten aus unterschiedlichen Gründen relativiert und im Zuge dessen auf andere Erhebungen der Jugend- und Religionsforschung verwiesen, so bleibt zumindest die Erkenntnis, dass sich das Verhältnis von Jugend und Kirche in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat. Ob dabei ein genereller Relevanzverlust von Kirche für junge Menschen diagnostiziert werden kann, bleibt jedoch offen. Vielmehr benötigt es in der aktuellen Situation einen differenzierten Blick und die Bereitschaft, an der »Anschlussfähigkeit« von Kirche für Kinder und Jugendliche zu arbeiten.
In: Kirchenaustritt oder nicht – wie Kirche sich verändern muss (S. 125-207). Verlag Herder., 2018
Wenn Menschen die Kirche verlassen, sollten sie Gründe dafür haben. Die vorliegende Studie will d... more Wenn Menschen die Kirche verlassen, sollten sie Gründe dafür haben. Die vorliegende Studie will diese Gründe untersuchen. Im Folgenden wird zuerst der aktuelle Stand der Forschung zu Austrittsmotiven dar-gestellt (1). Dann werden das Design und die Methodik der Studie beschrieben (2) und die empirischen Erkenntnisse aufgezeigt (3). Abschließend werden diese Befunde diskutiert (4) und Handlungsempfehlungen für das Bistum Essen skizziert (5).
Durch die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre ist eine neue global und digital gep... more Durch die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre ist eine neue global und digital geprägte Generation herangewachsen, die ein ganz eigenes Profil entwickelt hat. Diese wurde in den letzten Jahren vielfach etikettiert und empirisch untersucht. Allerdings spielten dabei Fragen des Glaubens eine eher untergeordnete Rolle und hochreligiöse Jugendliche wurden nur als Randphänomen untersucht.
Ziel der empirica Jugendstudie 2018 war es, diese partikulare Gruppe (evangelisch-hochreligiöse Jugendliche) genauer zu untersuchen, um ein detailliertes Bild der Lebenswelt hochreligiöser evangelischer Jugendlicher herauszuarbeiten und zu untersuchen, was die Jugendlichen glauben, wie sie ihren Glauben im Alltag leben und wie der Glaube sich zu Lebensstil, Werten und sozialer Lage verhält.
Knapp 3200 Jugendliche aus ganz Deutschland wurden dazu befragt. 62 Jugendliche wurden zusätzlich ausführlich interviewt.
In: Fit für die Welt? Beiträge zu einer friedenskirchlichen Theologie und Gemeindepraxis (S. 117-129). Neufeld Verlag., 2017
Kirchen und Gemeinden haben es in diesen Tagen nicht leicht. Die sozialen und religiösen Transfor... more Kirchen und Gemeinden haben es in diesen Tagen nicht leicht. Die sozialen und religiösen Transformationsprozesse haben ihre Spuren hinterlassen und lassen (Frei)Kirchen mit veränderten gesellscha lichen Bedingungen kämpfen. Dabei gibt es viele Diskussionen, die sich mit ekklesiologischen Veränderungen oder auch Neugestaltungen auseinandersetzen. Dieser Beitrag möchte einer eher grundsätzlichen Frage nachgehen und fragen, was das Wesen von Kirche ist und daran die Frage anschließen, welche transformierende Kraft Kirche im öffentlichen Raum hat. Dies soll unter besonderer Berücksichtigung der ekklesiologischen Erträge des mennonitischen Theologen John Howard Yoder geschehen.
In: Pietismus – Neupietismus – Evangelikalismus. Identitätskonstruktionen im erwecklichen Protestantismus (S. 244-272). LIT Verlag., 2017
Warum können oder wollen Menschen, die sich einmal selbst als gläubig bezeichnet haben, nicht meh... more Warum können oder wollen Menschen, die sich einmal selbst als gläubig bezeichnet haben, nicht mehr glauben? Eine in aktuellen Debatten wenig beachtete Thematik ist die Dekonversionsforschung, die sich dieser Frage widmet. Gerade unter postsäkularen Bedingungen, in denen die Bedeutung von Religion einem großen Wandel unterliegt, kann die Dekonversionsforschung wichtige Einblicke in das Verständnis von Religion und Glaube, aber auch von Kirche und Gemeinde geben. Die hier vorgestellte Studie soll dazu einen Beitrag liefern. Im Fokus steht dabei die Frage, warum junge Erwachsene, die sich einmal als Christinnen oder Christen verstanden haben, nicht mehr glauben können oder wollen. Gefragt wird also spezifisch nach dem Erleben der Dekonversion aus der Sicht der Betroffenen bzw. deren Narration ihrer Konversion und Dekonversion. Trotz einer Pluralität an Glaubensformen in der heutigen deutschen Gesellschaft widmen wir uns bewusst Personen mit einem christlichen Hintergrund. Andere Studien (vgl. Streib 2009) stellen eher die Intensität und alltagweltliche Ausprägung des ehemaligen Glaubens in den Vordergrund, unabhängig von der spezifischen religiösen Zugehörigkeit. Hingegen erforschen wir dezidiert ehemalige Christinnen und Christen (nach Selbstaussage), die aus sehr unterschiedlichen dogmatischen und konfessionellen Hintergründen stammen. Es zeigt sich, dass unabhängig von den verschiedenen Hintergründen, bestimmte Motive und Erfahrungen auftreten, die sich durch alle Interviews ziehen.
Die Studie geht der Frage nach, wie Glaubenserziehung in Familien (mit christlich hochreligiösen ... more Die Studie geht der Frage nach, wie Glaubenserziehung in Familien (mit christlich hochreligiösen Eltern) konkret aussieht und wie sich gesellschaftliche Transformationsprozesse in dieser niederschlagen. Weitere Teilfragen der Studie waren: Wie wird in einer christlichen Familie heute erzogen? Wie wird versucht, Glauben im Kontext der Familie zu vermitteln? Welche gemeinsamen (geistlichen) Praktiken und Rituale gibt es? Wie prägt der Glaube das Familienklima? Wie wird der Glaube praktisch vorgelebt? Welche Rolle spielen Vater und Mutter für die Entwicklung von Glaube und Gottesbilder der Kinder? Welche Rolle spielt Kirche und Gemeinde für das Familienleben? Und welchen Einfluss haben diese auf die Kinder? Was wird im Rückblick in Bezug auf die eigene Erziehung als positiv, was als negativ erlebt? Dazu wurden 1752 Elternteile befragt, die sich selbst als Christinnen und Christen verstehen und in deren Haushalt wenigstens ein Kind zwischen 4 und 18 Jahren lebt. Zusätzlich wurden mit 12 Elternteilen ausführliche Interviews durchgeführt, um Hintergründe und Motivationen besser zu verstehen und beispielhaft aufzuzeichnen.
In: epd-Dokumentation "How to become a just peace church" – Gesellschaftlicher Wandel und Erneuerung der Kirche aus dem Geist des Gerechten Friedens (S. 24-34). GEP., 2016
Wir haben heute schon die Spur aufgenommen auf dem Weg hin zu einer Kirche des Gerechten Friedens... more Wir haben heute schon die Spur aufgenommen auf dem Weg hin zu einer Kirche des Gerechten Friedens. Durch die internationale Perspektive von Agnes Abuom und die persönlichen Berichte aus Sri Lanka und Südafrika heute Nachmittag haben wir eindrucksvoll gehört, wie nötig eine Kirche des Gerechten Friedens gerade heute ist und was sie tatsächlich bewirken kann. Diese Linie wollen wir nun fortsetzen mit dem Schwerpunkt auf den globalen Transformationsprozessen und ihrer Auswirkung auf die Kirchen in Deutschland.
In: Journal of Youth and Theology (pp. 65-87). Brill., 2016
Scarcely anything influences today's young generation as intensely as global and digital developm... more Scarcely anything influences today's young generation as intensely as global and digital developments. Confusing real places in everyday life and virtual places in online communities leads to an acting out of their hybrid identity in the context of globalisa-tion. These new opportunities consequently create new, often ambivalent, forms of identity in adolescents. Thus the boundaries between the virtual and the real world coalesce, the two can no longer be separated. What significance does spirituality have for this generation? How can youth ministry react? This article aims to link the intersection of globalisation, digital networks and virtual reality with the spirituality of adolescents, and to find out what a contextualisation of a Christian youth ministry could look like in these intersections.
Uploads
Papers by Tobias Faix
Hardly any theological term is as ambiguous and controversial as the term "evangelization" (also found in the terms new-evangelization, re-evangelization,etc.). Both the events of the past (colonization) and of the present (break with Christian traditions) have contributedto this. That is the basis for this paper,which examinesthe term in three exemplary documents and one movement (re-evangelization),the goal being to determine the greatest possible distinctiveness as well as any possible commonalities in the respectiveterms.
1. (Kirchen-)Gemeinde und Glaube
2. Zufriedenheit und Selbstverständnis
3. Alltag und Sozialleben
4. Partnersuche und Partnerwunsch
5. Sexualität
Dem Forschungsdesign liegt ein „Mixed Methods“-Ansatz zu Grunde. Quantitativ wurden über unterschiedliche Zugänge bei der Datenerhebung 3225 evangelische Singles in einer Online-Befragung befragt. Zusätzlich wurden 14 teilstrukturierte Leitfadeninterviews durchgeführt.
Die hohe Zahl der Kirchenaustritte setzen die katholische und evangelische Kirche in Deutschland insbesondere vor dem Hintergrund des Kirchensteuersystems zunehmend unter Druck. Der vorliegende Beitrag nimmt den besonderen Zusammenhang von Kirchenaustritt und Kirchensteuerpflicht in Deutschland in den Blick und arbeitet in einem kurzen Forschungsüberblick heraus, dass die Kirchensteuer in der Regel zwar nicht der Grund, aber ein Anlass für den Kirchenaustritt darstellt. Mit Daten der aktuellen Einkommensteuerstatistik wird gezeigt, dass der Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung in jenen Einkommensklassen am niedrigsten ist, die überdurchschnittliche Kirchensteuerzahlungen leisten. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kirchenaustritt in der Altersgruppe am höchsten, in denen die Kirchenmitgliederihre erste bezahlte Arbeit aufnehmen. Diese beiden Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass die Kirchensteuer im Rahmen des Austrittsprozesses einen stärkeren Einfluss hat, als dies bisherige Untersuchungen angenommen hatten.
Hardly anyone has described the religious transformation of the present as accurately as Charles Taylor. In this contribution, I would like to follow his basic theory of secularity and ask what this means for the church in public ("How does the church speak to our world?"). Just as secularization is not the end of religion in public space, so church leavings are not the end of the church. But both developments are interrelated and offer new opportunities and challenges for religion and the church. Taylor's analysis of the 'seekers' and the 'dwellers' will serve as examples to illustrate these. It becomes clear that the previous boundaries of the two groups (e.g. through church membership) are becoming less and less important and that both groups are moving towards each other. This creates spaces in between which will change church work in the future.
intensive Diskussionen ausgelöst. Insbesondere die These, dass die
kirchliche Verbundenheit evangelisch Getaufter je geringer ist, desto jünger die
betreffenden Personen sind (Rebenstorf, 2017: 47), hat den wissenschaftlichen
Diskurs angeregt. Wurden in der Folge die Ergebnisse von Experten aus unterschiedlichen Gründen relativiert und im Zuge dessen auf andere Erhebungen der
Jugend- und Religionsforschung verwiesen, so bleibt zumindest die Erkenntnis,
dass sich das Verhältnis von Jugend und Kirche in den letzten Jahrzehnten gewandelt
hat. Ob dabei ein genereller Relevanzverlust von Kirche für junge
Menschen diagnostiziert werden kann, bleibt jedoch offen. Vielmehr benötigt es
in der aktuellen Situation einen differenzierten Blick und die Bereitschaft, an der
»Anschlussfähigkeit« von Kirche für Kinder und Jugendliche zu arbeiten.
Ziel der empirica Jugendstudie 2018 war es, diese partikulare Gruppe (evangelisch-hochreligiöse Jugendliche) genauer zu untersuchen, um ein detailliertes Bild der Lebenswelt hochreligiöser evangelischer Jugendlicher herauszuarbeiten und zu untersuchen, was die Jugendlichen glauben, wie sie ihren Glauben im Alltag leben und wie der Glaube sich zu Lebensstil, Werten und sozialer Lage verhält.
Knapp 3200 Jugendliche aus ganz Deutschland wurden dazu befragt. 62 Jugendliche wurden zusätzlich ausführlich interviewt.
Dieser Beitrag möchte einer eher grundsätzlichen Frage nachgehen und fragen, was das Wesen von Kirche ist und daran die Frage anschließen, welche transformierende Kraft Kirche im öffentlichen Raum hat. Dies soll unter besonderer Berücksichtigung der ekklesiologischen Erträge des mennonitischen Theologen John Howard Yoder geschehen.
Weitere Teilfragen der Studie waren: Wie wird in einer christlichen Familie heute erzogen? Wie wird versucht, Glauben im Kontext der Familie zu vermitteln? Welche gemeinsamen (geistlichen) Praktiken und Rituale gibt es? Wie prägt der Glaube das Familienklima? Wie wird der Glaube praktisch vorgelebt? Welche Rolle spielen Vater und Mutter für die Entwicklung von Glaube und Gottesbilder der Kinder? Welche Rolle spielt Kirche und Gemeinde für das Familienleben? Und welchen Einfluss haben diese auf die Kinder? Was wird im Rückblick in Bezug auf die eigene Erziehung als positiv, was als negativ erlebt?
Dazu wurden 1752 Elternteile befragt, die sich selbst als Christinnen und Christen verstehen und in deren Haushalt wenigstens ein Kind zwischen 4 und 18 Jahren lebt. Zusätzlich wurden mit 12 Elternteilen ausführliche Interviews durchgeführt, um Hintergründe und Motivationen besser zu verstehen und beispielhaft aufzuzeichnen.
Hardly any theological term is as ambiguous and controversial as the term "evangelization" (also found in the terms new-evangelization, re-evangelization,etc.). Both the events of the past (colonization) and of the present (break with Christian traditions) have contributedto this. That is the basis for this paper,which examinesthe term in three exemplary documents and one movement (re-evangelization),the goal being to determine the greatest possible distinctiveness as well as any possible commonalities in the respectiveterms.
1. (Kirchen-)Gemeinde und Glaube
2. Zufriedenheit und Selbstverständnis
3. Alltag und Sozialleben
4. Partnersuche und Partnerwunsch
5. Sexualität
Dem Forschungsdesign liegt ein „Mixed Methods“-Ansatz zu Grunde. Quantitativ wurden über unterschiedliche Zugänge bei der Datenerhebung 3225 evangelische Singles in einer Online-Befragung befragt. Zusätzlich wurden 14 teilstrukturierte Leitfadeninterviews durchgeführt.
Die hohe Zahl der Kirchenaustritte setzen die katholische und evangelische Kirche in Deutschland insbesondere vor dem Hintergrund des Kirchensteuersystems zunehmend unter Druck. Der vorliegende Beitrag nimmt den besonderen Zusammenhang von Kirchenaustritt und Kirchensteuerpflicht in Deutschland in den Blick und arbeitet in einem kurzen Forschungsüberblick heraus, dass die Kirchensteuer in der Regel zwar nicht der Grund, aber ein Anlass für den Kirchenaustritt darstellt. Mit Daten der aktuellen Einkommensteuerstatistik wird gezeigt, dass der Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung in jenen Einkommensklassen am niedrigsten ist, die überdurchschnittliche Kirchensteuerzahlungen leisten. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kirchenaustritt in der Altersgruppe am höchsten, in denen die Kirchenmitgliederihre erste bezahlte Arbeit aufnehmen. Diese beiden Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass die Kirchensteuer im Rahmen des Austrittsprozesses einen stärkeren Einfluss hat, als dies bisherige Untersuchungen angenommen hatten.
Hardly anyone has described the religious transformation of the present as accurately as Charles Taylor. In this contribution, I would like to follow his basic theory of secularity and ask what this means for the church in public ("How does the church speak to our world?"). Just as secularization is not the end of religion in public space, so church leavings are not the end of the church. But both developments are interrelated and offer new opportunities and challenges for religion and the church. Taylor's analysis of the 'seekers' and the 'dwellers' will serve as examples to illustrate these. It becomes clear that the previous boundaries of the two groups (e.g. through church membership) are becoming less and less important and that both groups are moving towards each other. This creates spaces in between which will change church work in the future.
intensive Diskussionen ausgelöst. Insbesondere die These, dass die
kirchliche Verbundenheit evangelisch Getaufter je geringer ist, desto jünger die
betreffenden Personen sind (Rebenstorf, 2017: 47), hat den wissenschaftlichen
Diskurs angeregt. Wurden in der Folge die Ergebnisse von Experten aus unterschiedlichen Gründen relativiert und im Zuge dessen auf andere Erhebungen der
Jugend- und Religionsforschung verwiesen, so bleibt zumindest die Erkenntnis,
dass sich das Verhältnis von Jugend und Kirche in den letzten Jahrzehnten gewandelt
hat. Ob dabei ein genereller Relevanzverlust von Kirche für junge
Menschen diagnostiziert werden kann, bleibt jedoch offen. Vielmehr benötigt es
in der aktuellen Situation einen differenzierten Blick und die Bereitschaft, an der
»Anschlussfähigkeit« von Kirche für Kinder und Jugendliche zu arbeiten.
Ziel der empirica Jugendstudie 2018 war es, diese partikulare Gruppe (evangelisch-hochreligiöse Jugendliche) genauer zu untersuchen, um ein detailliertes Bild der Lebenswelt hochreligiöser evangelischer Jugendlicher herauszuarbeiten und zu untersuchen, was die Jugendlichen glauben, wie sie ihren Glauben im Alltag leben und wie der Glaube sich zu Lebensstil, Werten und sozialer Lage verhält.
Knapp 3200 Jugendliche aus ganz Deutschland wurden dazu befragt. 62 Jugendliche wurden zusätzlich ausführlich interviewt.
Dieser Beitrag möchte einer eher grundsätzlichen Frage nachgehen und fragen, was das Wesen von Kirche ist und daran die Frage anschließen, welche transformierende Kraft Kirche im öffentlichen Raum hat. Dies soll unter besonderer Berücksichtigung der ekklesiologischen Erträge des mennonitischen Theologen John Howard Yoder geschehen.
Weitere Teilfragen der Studie waren: Wie wird in einer christlichen Familie heute erzogen? Wie wird versucht, Glauben im Kontext der Familie zu vermitteln? Welche gemeinsamen (geistlichen) Praktiken und Rituale gibt es? Wie prägt der Glaube das Familienklima? Wie wird der Glaube praktisch vorgelebt? Welche Rolle spielen Vater und Mutter für die Entwicklung von Glaube und Gottesbilder der Kinder? Welche Rolle spielt Kirche und Gemeinde für das Familienleben? Und welchen Einfluss haben diese auf die Kinder? Was wird im Rückblick in Bezug auf die eigene Erziehung als positiv, was als negativ erlebt?
Dazu wurden 1752 Elternteile befragt, die sich selbst als Christinnen und Christen verstehen und in deren Haushalt wenigstens ein Kind zwischen 4 und 18 Jahren lebt. Zusätzlich wurden mit 12 Elternteilen ausführliche Interviews durchgeführt, um Hintergründe und Motivationen besser zu verstehen und beispielhaft aufzuzeichnen.