Dorothee Rippmann
University of Zurich, Switzerland, Historisches Seminar, Titularprofessorin für Geschichte des Mittelalters
CV DOROTHEE RIPPMANN
Historikerin, Mittelalterarchäologin und Museologin, MAS.
Titularprofessorin an der Universität Zürich, UZH. Lehrte 2004–2016 Geschichte des Mittelalters am Historischen Seminar der UZH. Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Bern, Luzern und der UZH. Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Zürich 2008–2012.
2009/10 Gastprofessorin am Historischen Institut der Universität Wien.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsstelle Baselbieter Geschichte 1988–1999.
Als Freelancerin mit der Konzeption von Ausstellungen befasst (Alimentarium Vevey; Museum BL).
Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl von Prof. František Graus am Historischen Seminar der Universität Basel, 1979–82.
Zuvor wissenschaftliche Assistentin in der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt und Mitarbeiterin im Landesdenkmalamt Baden-Württemberg.
Studium der Geschichte, Schweizer Geschichte mit Mittelalterarchäologie und Ur- und Frühgeschichte 1970–1975 in Basel. Assistentin des Kantonsarchäologen in Basel-Stadt 1975–1978.
Historikerin, Mittelalterarchäologin und Museologin, MAS.
Titularprofessorin an der Universität Zürich, UZH. Lehrte 2004–2016 Geschichte des Mittelalters am Historischen Seminar der UZH. Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Bern, Luzern und der UZH. Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Zürich 2008–2012.
2009/10 Gastprofessorin am Historischen Institut der Universität Wien.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsstelle Baselbieter Geschichte 1988–1999.
Als Freelancerin mit der Konzeption von Ausstellungen befasst (Alimentarium Vevey; Museum BL).
Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl von Prof. František Graus am Historischen Seminar der Universität Basel, 1979–82.
Zuvor wissenschaftliche Assistentin in der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt und Mitarbeiterin im Landesdenkmalamt Baden-Württemberg.
Studium der Geschichte, Schweizer Geschichte mit Mittelalterarchäologie und Ur- und Frühgeschichte 1970–1975 in Basel. Assistentin des Kantonsarchäologen in Basel-Stadt 1975–1978.
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Papers by Dorothee Rippmann
– D. Rippmann: Editorial: Dynamiken auf dem Land: Handwerk, Handel, Kultur – vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit, p. 7–22.
– Jürg Tauber: Was ist eine ländliche Siedlung? Ein Beitrag zum Früh- und Hochmittelalter aus archäologischer Sicht, p. 23–42.
– Regina Schäfer: Eine ländliche Gesellschaft des Spätmittelalters – die Winzerdörfer in Theinhessen und im Rheingau, p. 43–59.
– Jessica Meister: Am Hebel der Macht. Eidgenössische Kaufleute zwischen Krieg und Politik im ausgehenden Mittelalter, p. 61–79.
– Eveline Szarka: Protestantische Normvermittlung auf der Landschaft Zürich. Der Spuk im Pfarrhaus Lindau (1697) aus kultursemiotischer Perspektive, p. 81–98.
– Abstract
– D. Rippmann: Editorial: Dynamiken auf dem Land: Handwerk, Handel, Kultur – vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit, p. 7–22.
– Jürg Tauber: Was ist eine ländliche Siedlung? Ein Beitrag zum Früh- und Hochmittelalter aus archäologischer Sicht, p. 23–42.
– Regina Schäfer: Eine ländliche Gesellschaft des Spätmittelalters – die Winzerdörfer in Theinhessen und im Rheingau, p. 43–59.
– Jessica Meister: Am Hebel der Macht. Eidgenössische Kaufleute zwischen Krieg und Politik im ausgehenden Mittelalter, p. 61–79.
– Eveline Szarka: Protestantische Normvermittlung auf der Landschaft Zürich. Der Spuk im Pfarrhaus Lindau (1697) aus kultursemiotischer Perspektive, p. 81–98.
– Abstract
Siehe den Link Books im Profil Dorothee Rippmann:
Frömmigkeit in der Kleinstadt. Jenseitsfürsorge, Kirche und städtische Gesellschaft in der Diözese Konstanz (1400-1530), Zürich (CHRONOS Verlag, ISBN 978-3-0340-1654-4) 2022 und die Onlineedition https://www.chronos-verlag.ch/node/28269
Der im Vortragstitel gesetzte Schlüsselbegriff "Gemeinde" steht in der Doppelbedeutung von Kirchgemeinde und Gemeinde als politisch-sozialer Körperschaft. Wie vor Zeiten Roger Sablonier (in: FS J. Fleckenstein, 1984) betont hatte, sind (neben Gasthäusern u. Schenken) die Pfarrkirche und insbesondere der Friedhof in der mittelalterlichen ländlichen Gesellschaft zentrale Orte der sociabilité bzw. des sozialen Lebens. Einschlägig hat sich hierzu inzwischen Michel Lauwers geäussert (1997). Für Süddeutschland steht die umfassende Studie von Rosi Fuhrmann zur Verfügung (Kirche und Dorf, 1994; dies., Die Kirche im Dorf, in: Blickle, 1997; siehe auch für die Ostschweiz Katja Hürlimann, 2000). In der Diskussion zu Ungleichheit sind – insbes. in Hinblick auf die kirchliche Organisation und die grundherrschaftlichen Abhängigkeiten – die Städte und Kleinstädte mitzudenken.
Galten im öffentlichen Raum die Kleidung/männliche Bewaffnung, das Essen und die Behausung als sichtbare Zeichen von Reichtum oder Armut, so waren die Praktiken der Ungleichheit im gelebten Alltag u.a. die Arbeit bzw. die Arbeitsformen (Müssiggang der Rentenbezüger; Landarbeit, unfreie Lohnarbeit, ländliches Handwerk usf), während Leibeigenschaft als rechtlicher Status quer zu den Kategorien von arm und reich stand. Der Tod eines Gemeindebürgers/einer Gemeindebürgerin hinwiederum bot Anlass, in den das Begräbnis und das Totengedenken rahmenden Ritualen performativ die gesellschaftliche Ordnung – und damit auch Formen der Ungleichheit – darzustellen. Belastbare Kriterien zur Binnendifferenzierung der "bäuerlichen" Dorfbevölkerung (Regina Schäfer spricht bezügl. der Bevölkerung in Rheinhessen und im Rheingau von Unterschicht, Mittelschicht etc.; vgl. Schäfer, im Druck) scheinen mir (nicht nur) für die Ostschweiz zu fehlen. Hingegen finden sich in den Quellenmaterialien zum Totengedenken (Urkunden, Anniversarbücher, Testamente) Anhaltspunkte über die für die frommen Stiftungen zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel der Akteure und ihr Verhalten auf dem kirchlichen Kapitalmarkt; denn die Spannweite der von den Stiftern/Stifterinnen als Hauptgut (Kapital) eingesetzten Summen mag in etwa die sozial-ökonomische Differenz zwischen den Akteuren anzeigen.
Das Geschäft mit dem Jahrzeitengedenken (zur comptabilité de l'au-delà immer noch grundlegend Jacques Chiffoleau, 1980) indes beflügelte das Benefizienwesen des Niederstifts St. Pelagius in Bischofszell (und damit indirekt des Hochstifts Konstanz) und setzte diese dominante zentralörtliche Institution in die Lage, Kreditgeschäfte zu tätigen (dazu Enno Bünz, 2016). Als Kontroll- und Bürgschafts-Instanz für die korrekte Abwicklung der Finanzgeschäfte (Zinszahlungen) und der Liturgie wurde in vielen Fällen das städtische Spital eingesetzt. Da die Kapitalien in der Regel auf Grundbesitz (Lehen) gesichert waren, waren auch die Grundherrschaften (adelige Grundherren, das Stift St. Pelagius in Bischofszell und die Abtei St. Gallen) ins Stiftungswesen involviert, und man kann die Frage untersuchen, welcher Typus bäuerlicher Lehengüter mit ihren "ewigen" Zinsleistungen de facto die ökonomischen Kosten der Jenseitsvorsorge trugen. Diese Zins-Problematik führt, soweit ich bis jetzt sehe, zur Gruppe (um den Schichtenbegriff zu vermeiden) von "Grossbauern". Indem die Praxis der für die Ewigkeit angelegten Seelheilstiftungen mit der "Spend" und dem "Spendbrot" auch Geld- und Naturalstiftungen an die Armen (Fremde sowie Hausarme i. S. von Ernst Schubert) einschloss, werden ländliche und kleinstädtische Strategien der Integration dieser Leute sichtbar. Welche Möglichkeiten die ländliche Bevölkerung (von arm bis reich) im Rahmen der Kirchgemeinde aktiv wahrnahm, um das Gemeindeleben mit kollektiven Seelheilstiftungen und Bauinvestitionen (Glockenstiftungen usf.) zu stärken, ist ebenfalls zu erörtern.
- die Materialität der Stiftungen. Sie äussert sich einerseits in der Höhe der investierten Kapitalien und der Rentenbelastung der bezeichneten Güter, andererseits in der Erscheinungsform des betreffenden Schriftguts. Zu unterscheiden sind die feierlich und kostspielig ausgestalteten Jahrzeitenbücher (Anniversarien), mit ihren in Zierschrift mit roter Tinte geschriebenen kalendarischen Grundeinträgen und den mit schwarzer Tinte eingesetzten Einträgen der Einzelstiftungen.
- die je nach Schriftgut (Urkunden, Jahrzeitstiftungen, Anniversarien, Zinsbücher) und dessen Funktion variierenden (bzw. fehlenden) Aussagen über die ins Gebetsgedenken eingeschlossenen Personen (Auskünfte über das Familienverständnis, vgl. Othenin-Girard), über die Liturgie der Vigilien und Totenmessen, über die Kirchen und die verantwortlichen Kleriker, die Ausstattung der Kirchen (Altäre, Kerzen, Lichter; vgl. Saulle Hippenmeyer). Weiter zu diskutieren sind das Verhältnis von Latein und Volkssprache und Hinweise auf mündliche Kommunikation.
Im Lichte der Stiftungen erhalten die Beziehungen zwischen Stadt bzw. Dorfgemeinde und Kirche eine scharfe Kontur. Aus den liturgischen Bedürfnissen der Stiftungen ergeben sich Konsequenzen für das beauftragte Personal, das sind die für die Messfeiern erforderliche Anzahl Priester und Kapläne usf. In den die Liturgie umrahmenden Handlungen wie der Armenspeisung im Spital realisiert sich „Gemeinde“ (an und für sich ein Abstractum) für eine (definierte, d.h. begrenzte) Öffentlichkeit körperlich und räumlich (kirchliche Messfeier; das „über die Gräber Gehen“) wahrnehmbar stets neu (K. Schreiner). Kommunalismus und Christianisierung stehen in einem Zusammenhang (Rosi Fuhrmann). Das wäre ein möglicher Erklärungsansatz für das „Weiterleben“ der Jahrzeitenstiftungen im konfessionellen Zeitalter, da Gemeinde als der Kleinstadt und dem Dorf gemeinsames „Strukturprinzip“ (Heide Wunder) politisch und sozial unverzichtbar bleibt.
1. Übergeordnet ist die These O. G. Oexles, der die mittelalterliche Kultur als eine Kultur der Memoria fasst. In ihr wird dem Verstorbenen ein anderer Status als heute eingeräumt, bleiben doch nach seinem Tod seine an das Totengedenken geknüpften Rechtsansprüche aufrecht. Gemeinde – in der Kirche, in Stadt und auf dem Land – ist demnach nicht zuletzt eine auf Gegenseitigkeit (Gebet und Fürsprache im Jenseits) gegründete Gemeinschaft der Lebenden mit den Toten. Auf dem Prinzip der Fürsorge und der Gegenseitigkeit beruhen auch die Verpflichtungen der Gesellschaft/Gemeinde gegenüber den Armen.
2. Relevant ist ferner K. Schreiners These zur spätmittelalterlichen Laienfrömmigkeit, da viele der Bischofszeller Jahrzeiten für Laien bestimmt waren. Am Bischofszeller Material wird sichtbar, dass schon geraume Zeit vor der Reformation Seelsorgeansprüche von Laien gegenüber den Klerikern gestellt wurden. Ein eigener Abschnitt wird den Laienbruderschaften bzw. –schwesternschaften auf dem Dorf gewidmet sein.
Arbeit, materielle Kultur und Lebenszuschnitt im Lichte von pragmatischer Schriftlichkeit
(Oberrhein)
Seit 1990 habe ich pragmatisches Schriftgut aus dem Oberrheinraum mit den Zentren Straßburg und
Basel gesichtet und hinsichtlich gezielter wirtschafts- und gender-geschichtlicher Fragestellungen
ausgewertet. Es handelt sich teils um lange Serien von Rechnungsbüchern, deren älteste seit 1399 in
der Schreibstube des magister fabricae der Basler Münsterbauhütte entstanden; die 46 Hefte in 5
Konvoluten datieren von 1399 bis 1487! Andere, voluminösere Serien von Rechnungen wie jene
des Heilig-Geist-Spitals zu Basel und jene des Fürstbistums Basel (AAEB, Porrentruy/JU) setzen
um 1440 ein, ein Datum, das auch in St. Gallen (Heilig-Geist-Spital) den Auftakt einer
Verschriftung der Rechnungsführung markiert. Je nachdem, wie geübt der Schreiber und wie
elaboriert die Aufzeichnungen sind, enthalten sie unterschiedliche Informationen zum Alltagsleben
und zur materiellen Kultur des 15. und 16. Jh. im städtischen und ländlichen sowie klösterlichen
Kontext (Dominikanerkloster Straßburg). Der Beitrag führt paradigmatisch die
Auswertungsmöglichkeiten zu folgenden Themen vor: Arbeitsorganisation und Arbeitsformen in
der Landwirtschaft, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Beköstigung von FronarbeiterInnen und
LohnarbeiterInnen, die Lohnverhältnisse der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte (Mischlohn:
monetärer Lohn und Beköstigung) im Vergleich mit qualifizierten Bauhandwerkern in Basel und
Straßburg. Ernährungsgewohnheiten und Speisepläne u.a. am Vorabend der Reformation, das
Problem von Fasten und Abstinenz bzw. von Fleisch- und Fischkonsum. Aussagen zu kurzfristigen
Zyklen hinsichtlich Arbeit und Ernährung sind kombinierbar mit den Anzeigern langfristiger
Konjunkturentwicklung.
Literatur in Auswahl
SCHULZ, Knut, Handwerksgesellen und Lohnarbeiter. Untersuchungen zur oberrheinischen und
oberdeutschen Stadtgeschichte des 14. bis 17. Jahrhunderts, Sigmaringen 1985.
WEISSEN, Kurt, „An der stuer ist ganz nuett bezalt“: Landesherrschaft, Verwaltung und Wirtschaft
in den fürstbischöflichen Ämtern in der Umgebung Basels (1435–1525) (Basler Beiträge zur
Geschichtswissenschaft, 167), Basel/Frankfurt a. M. 1994.
RIPPMANN, Dorothee, «Frauenwerk» und Männerarbeit. Gesinde, Tagelöhner und Tagelöhnerinnen
in der spätmittelalterlichen Stadt in: Basler Zeitschrift für Geschichtswissenschaft und Archäologie
(BZGA) 95 (1995), 5-42.
D. RIPPMANN, Frauenarbeit im Wandel. Untersuchungen zu Arbeitsteilung, Arbeitsorganisation und
Entlöhnung im Weinbau am Oberrhein (15./16. Jh.), in: Heide Wunder und Christina Vanja (Hg.),
„Weiber, Menscher, Frauenzimmer“. Frauen in der ländlichen Gesellschaft, 1500-1800, Göttingen
1996, 26–59.
D. RIPPMANN, «Sein Brot verdienen»: Die Beköstigung von Arbeitskräften im Spätmittelalter
(Basler Region), in: Medium Aevum Quotidianum Heft 34, Krems a. d. Donau 1996, 91-114.
DIESELBE, La main-d’oeuvre et son alimentation à la fin du moyen-âge d’après les documents
comptables. L’exemple de la région de Bâle, in: E. Rassart-Eeckhout u. a. (Hg.), La vie matérielle
au Moyen Âge. L’apport des sources littéraires, normatives et de la pratique (Textes, Etudes,
Congrès, 18), Louvain-la-Neuve 1997, 179–203, hier 201.
D. RIPPMANN und Katharina SIMON-MUSCHEID, Quellen aus dem Basler Heilig-Geist-Spital, in:
Martin Scheutz, Andrea Sommerlechner, Herwig Weigl, Alfred Stefan Weiß (Hg.): Quellen zur
europäischen Spitalgeschichte in Mittelalter und Früher Neuzeit / Sources for the History of
Hospitals in Medieval and Early Modern Europe (Quelleneditionen des Instituts für Österreichische
Geschichtsforschung Bd. 5), Wien / München 2010, S. 351-422.
Rezia KRAUER, Stefan SONDEREGGER, Die Quellen des Heiliggeist-Spitals St. Gallen im
Spätmittelalter, in: Martin Scheutz, Andrea Sommerlechner, Herwig Weigl, Alfred Stefan Weiß
(Hg.): Quellen zur europäischen Spitalgeschichte in Mittelalter und Früher Neuzeit / Sources for
the History of Hospitals in Medieval and Early Modern Europe (Quelleneditionen des Instituts für
Österreichische Geschichtsforschung Bd. 5), Wien / München 2010.
SONDEREGGER, Stefan, Landwirtschaftliche Entwicklung in der spätmittelalterlichen
Nordostschweiz. Eine Untersuchung ausgehend von den wirtschaftlichen Aktivitäten des
Heiliggeist-Spitals St. Gallen (St. Galler Kultur und Geschichte, 22), St. Gallen 1994.
Für die Westschweiz
MOTTU-WEBER, Liliane, Les femmes dans la vie économique de Genève, XVIe–XVIIe siècles, in:
Bulletin de la Société d'Histoire et d'Archéologie de Genève 16, 1979, S. 381–401.
MOTTU-WEBER, Liliane, L'évolution des activités professionnelles des femmes à Genève du XVIe
au XVIIIe siècle, in: La donna nell' economia seccoli XIII–XVIII, hg. von Simonetta Cavaciocchi,
Florenz 1990, S. 345–357.
MOTTU-WEBER, Liliane, L'insertion économique des femmes dans la ville d'Ancien Régime.
Réflexions sur les recherches actuelles, in: Anne-Lise Head, Albert Tanner (Hg.), Frauen in der
Stadt / Les femmes dans la ville (Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte,
11), Zürich 1993, S. 25–33.
with Margreet van Burg as chair and Ira Spieker, Ursula Schlude and Dorothee Rippmann as speakers.
(Abstract see added file)""
Aufhebung des Klosters in der Reformation. Die Kirche wird zur reformierten Leutkirche umgewidmet.
Die Naturwissenschaftlichen Beiträge: Untersuchung der Tierknochenfunde (aus der Siedlung, vor 1250) durch Jörg Schibler und Barbara Stopp. Untersuchung der ältesten, vorfranziskanerzeitlichen Bestattungen (vor 1250) durch Bruno Kaufmann und Willi Schoch.
In dem Band werden die Probleme der städtischen Wasserversorgung und die technischen Lösungen für den Leitungs- und Brunnenbau diskutiert, auch der Zugang verschiedener Bevölkerungsgruppen zum Brunnen. Ein Artikel über Paris behandelt die umweltgeschichtlich relevanten Probleme der Wasserqualitäten und der durch gewerbliche Nutzung hervorgerufenen Wasserverschmutzung im 18. und 19. Jahrhundert. Andere Fragen kreisen um den Gesundheitsdiskurs und den mentalitätsgeschichtlich sensiblen Bereich der mit dem Wasser verbundenen Ängste im Zeitalter der Pest: Wiederholt diente die Brunnenvergiftungsfama in der Geschichte als Vorwand, Lepröse und Juden zu verfolgen.
Brunnen eigneten sich als ortsfeste, immobile Zeichenträger mit ihren vielfältigen Bildprogrammen in erster Linie für die Repräsentation städtischer Obrigkeiten und als Projektionsfläche für das Ruhmesbild von Landesfürsten wie der Erzbischöfe von Trier und Mainz, des Burgunderherzogs oder des Herzogs von Lothringen, Stanislaus Leszczynski, deren Investitionen in die städtische Wasserversorgung als Zeichen von Freigiebigkeit galten. Bei festlichen Entrées royales dienten Brunnen als Ort des ritualisierten Kontakts zwischen Volk und Herrscher.
An diesem Band sind Vertreterinnen der Disziplinen Geschichte, Kunst¬- und Architekturgeschichte, Ingenieurwissenschaften, Medizingeschichte und Archäo¬logie beteiligt. Die beiden Herausgeberinnen und der Herausgeber hatten sich zum Ziel gesetzt, die Multifunktionalität öffentlicher Brunnen von der Antike bis ins 19. Jahrhundert aus unterschiedlichen Perspektiven über die sonst üblichen Epochen- und Disziplinengrenzen hinweg zu diskutieren und ein internationales Netzwerk interessierter Forscherinnen und Forscher aufzubauen.
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Die Mappe enthält drei Karten, 4 Stadtpläne (1824–26, um 1890, 1945 und 2002), zwei thematische Pläne (Industrie und öffentliche Bauten 1945 und 2002), Fotos sowie einen Textteil, mit einem archäologischen und historischen Überblick über die Siedlungsentwicklung, von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, und Kapiteln zur Stadtgeschichte, von der Gründung im Mittelalter, über die Helvetik bis zur Kantonstrennung und zur Moderne.
Nach den Trennungswirren 1830–33 stieg die einst von den Grafen von Frohburg gegründete Kleinstadt Liestal von einer baslerischen Amtsstadt in den Rang einer Kantonshauptstadt auf. Erst geraume Zeit nach der Gründung des Kantons Basel-Landschaft setzte ausserhalb der ummauerten Altstadt auf bislang landwirtschaftlich genutzten Parzellen eine namhafte Siedlungsentwicklung ein; sie lässt sich, ausgehend von der ersten Katastervermessung von 1824–1826, in verschiedenen Zeitetappen rekonstruieren. Liestals wirtschaftliche Vorrangstellung im Oberbaselbiet kann unter anderem daran abgelesen werden, dass in der Stadt um 1830 70 verschiedene Gewerbe ansässig waren. Im 19. Jahrhundert, nach dem Anschluss ans Eisenbahnnetz 1854/58, war Liestal der wichtigste Industriestandort im Kanton. Ökonomisch und sozial prägend waren für Liestal seine Funktion als eidgenössischer Waffenplatz mit der Infanterieschule, daneben spielte der Tourismus eine Rolle.
Geisteswissenschaften, und vom Denkansatz her wird ein bis dahin selten weiter Bogen gespannt.
Im Zentrum stehen die um 1000 gegründete und befestigte Siedlung Charavines-Colletière am Lac de Paladru im Gebiet von Grenoble sowie die Siedlung Lausen-Bettenach und andere Fundstellen in der Nordwestschweiz. Über sie wird aus verschiedenen Blickwinkeln berichtet. Wie wirkten sich beispielsweise die Wetterlage und das Klima auf Landesausbau und Ernährung aus? Was hatten Rodung und Besiedlung für
Folgen auf die Umwelt? Wie kam es zum Bau der ersten Burgen? Wie gestaltete sich der Übergang von der Antike zum Frühmittelalter? Ebenso deutlich sprechen die Funde zu uns. Aus vielfältigen Untersuchungen in verschiedenen archäologischen naturwissenschaftlichen Disziplinen erfahren wir, was die Menschen damals im Wald und am Waldrand sammelten, welche Bevölkerungsgruppen welche Tiere verspeisten, ja sogar wieviel! Ob sie gut genährt und gesund waren. Und wie man das überhaupt herausfindet. Und nicht zuletzt geht es um die vielfältigen spirituellen und sozialen Komponenten des Essens. Warum
entstanden überhaupt Kochbücher? Was hatte die Gesundheitslehre mit der täglichen Ernährung zu tun?
Auf einer anderen Ebene kommen uns die Menschen von damals in ihren Bildern näher. Der vorliegende Band ist fast durchgehend mit zeitgenösisschen Illustrationen bebildert. Obwohl sich hinter diesen
Darstellungen Inhalte verbergen, die wir heute spontan nicht mehr erkennen oder gar deuten können, wir uns daher also hüten sollten, sie als realistische Abbildungen zu betrachten, eröffnen sie uns einen Blick in unsere Vergangenheit. Und sie rühren uns an.
Beiträge von Christoph Brombacher (Basel) / Michel Colardelle (Grenoble / Paris) /Georges Comet (Aix-en-Provence) / Karola Dittmann (München) /
Axel Gampp (Rom / Zürich) / Erich Garhammer (Paderborn)
Gisela Grupe (München) / Norbert Höller (Wien) /
Heide Hüster-Plogmann (Basel) / Martin Kluge (Basel / Liestal)
Marlu Kühn (Basel) / Elena Lemeneva (Budapest / Moskau)
Chantal Mazard (Grenoble / Paris) / Massimo Montanari (Bologna)
André Rehazek (Basel) / Dorothee Rippmann (Basel / Itingen)
Michael Schmaedecke (Liestal) / Katharina Simon-Muscheid (Basel) /Jürg Tauber (Liestal) / Eric Verdel (Grenoble Paris)
Wertvoll ist die Zusammenstellung und Diskussion der überlieferten Abschriften des Werks.
Auf der Website des Verlags erschien die dazugehörige Quellensammlung:
"Quellen zu Kirche und Gesellschaft in der Diözese Konstanz, vornehmlich aus dem Bestand des Niederstifts St. Pelagius in Bischofszell, 1400–1530" (Onlineedition).