Books by Roland Meyer
Wann immer eine Kamera unser Gesicht erfasst, müssen wir damit rechnen, unfreiwillig und ohne uns... more Wann immer eine Kamera unser Gesicht erfasst, müssen wir damit rechnen, unfreiwillig und ohne unser Wissen zum Objekt der digitalen Massenüberwachung zu werden. Automatische Gesichtserkennung ist allgegenwärtig - mit einschneidenden Folgen für unser Verhältnis zum >privaten< Bild.
Die Milliarden Gesichter, die in den Sozialen Medien zirkulieren, sind zur wertvollen Ressource geworden, abgeschöpft und bewirtschaftet von staatlichen wie kom-merziellen Akteuren. Doch die Algorithmen der Gesichts-erkennung sind fehleranfällig und keineswegs >neutral<: Sie verschärfen rassistische Diskriminierung und festigen Genderstereotype. Roland Meyer fragt nach den Konse-quenzen der umstrittenen Technologie - und nach den Möglichkeiten, sich ihr subversiv zu entziehen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Gesichter hinterlassen heute digitale Spuren: Von allgegenwärtigen Kameras erfasst und algorithmi... more Gesichter hinterlassen heute digitale Spuren: Von allgegenwärtigen Kameras erfasst und algorithmisch ausgewertet, werden sie massenhaft zu Datenprofilen verknüpft. Operative Porträts geht den verstreuten Anfängen dieser Entwicklung nach.
Wie wurden Gesichter zu Objekten eines Blicks, der in ihnen nach lesbaren Informationen sucht? Wann wurde es vorstellbar, dass von jedem Individuum endlose Bilderserien zirkulieren? Und welche Konzepte von Individualität sind in die Verfahren algorithmischer Erkennung eingeflossen?
Das Buch von Roland Meyer verfolgt diese Fragen entlang einer Bildgeschichte der Identifizierbarkeit, die eine Geschichte privater wie künstlerischer Porträtpraktiken mit einer Medienarchäologie erkennungsdienstlicher Identifizierung verschränkt. So macht es einen fundamentalen Funktionswandel des Porträts in der Moderne sichtbar: vom repräsentativen zum operativen Porträt.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Edited Volumes by Roland Meyer
Bildwelten des Wissens, 2023
Nicht erst seit den Diskussionen um „Deepfakes" und generative KI stehen digitale Bilder unter Ma... more Nicht erst seit den Diskussionen um „Deepfakes" und generative KI stehen digitale Bilder unter Manipulationsverdacht. Während in den 1990er Jahren allerdings jeder digitale Bildbeweis fragwürdig erschien, haben sich mittlerweile pragmatische Antworten durchgesetzt. Ob und wie digitale Bilder tatsächlich manipuliert wurden, lässt sich in vielen Fällen mittels Verfahren der Bildanalyse und der vergleichenden Datenauswertung nachweisen. Solche Praktiken der Bildforensik stehen im Mittelpunkt des Bandes. Der Blick auf wissenschaftliche ebenso wie ästhetische Verfahren, auf kriminalistische Methoden, populäre Fernsehserien und künstlerische Praktiken zeigt dabei, wie der Verdacht gegenüber Bildern selbst produktiv wird: Er bringt nicht nur neue Bilder hervor, sondern auch ein neues prozessuales Verständnis digitaler Bildlichkeit.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Topologien der Bilder, 2008
Was leisten Bilder? Was versprechen sie? Was zeigen und verbergen sie? Welche Handlungs- oder W... more Was leisten Bilder? Was versprechen sie? Was zeigen und verbergen sie? Welche Handlungs- oder Wissensformen erfordern und ermöglichen sie?
Bilder besitzen einen doppelten Ortsbezug: Sie besetzen Orte und benötigen diese, um sichtbar zu werden; zugleich entwerfen Bilder andere Räume jenseits ihrer lokalen Verortung. Einen Orientierungspunkt auf dem Weg durch die Topologien der Bilder bietet dabei der Körper als genuiner Ort der Bilderfahrung und Bildproduktion.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Die Medialität der Architektur wurde immer wieder unterschiedlich konzipiert: Architektur ist als... more Die Medialität der Architektur wurde immer wieder unterschiedlich konzipiert: Architektur ist als Kanalsystem beschrieben worden, das Ströme lenkt, als kommunikative Oberfläche, mit der man interagiert, als Hülle, die man sich anzieht, oder als infrastrukturelle Matrix, deren Protokolle sich umschreiben lassen. Die hier versammelten Beiträge gehen solchen historischen wie aktuellen Konzeptionen nach und rücken Verbindungen von Architektur- und Technikgeschichte in eine medienwissenschaftliche Perspektive. Sie zeigen, wie im Zusammenspiel von technischen Gefügen, theoretischen Modellen und sozialen Konstellationen je neue Architekturen entstehen, die Handlungsmacht unterschiedlich modellieren und verteilen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Architektur ist ein Feld, das den Umgang mit verschiedenen Wissensformen erfordert und dieses Wis... more Architektur ist ein Feld, das den Umgang mit verschiedenen Wissensformen erfordert und dieses Wissen im Entwurf sozialer Räume interpretiert: Architektur richtet Situationen ein und bestimmt die Wahrnehmbarkeit von Körpern, Dingen und Praktiken. Ebenso verteilt, ordnet und steuert Architektur Prozesse und Abläufe.
Der zweibändige Reader versammelt klassische Texte aus den Kulturwissenschaften, die dieses ästhetische und logistische Wissen der Architektur aufschlüsseln. Er legt damit die Grundlage für eine kulturwissenschaftliche Architekturforschung, die Architektur in ihren kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen untersucht.
Dieser erste Band umreißt eine Ästhetik des sozialen Raumes, der zweite Band nimmt die Logistik des sozialen Raumes in den Blick.
Zum Aufbau dieses Bandes:
1. Architektur als Kunst (u.a. Theodor W. Adorno, Jacques Rancière)
2. Techniken der Wahrnehmung (u.a. Erwin Panofsky, Walter Benjamin)
3. Geschichte der Sinne (u.a. Georg Simmel, Alain Corbin)
4. Körper, Leib und Raum (u.a. Ernst Cassirer, Maurice Merleau-Ponty)
5. Lesbarkeit (u.a. Roland Barthes, Jean Baudrillard)
6. Praktiken und Situationen (u.a. Judith Butler, Guy Debord)
Zum Aufbau des zweiten Bandes:
1. Orte und Identitäten (u.a. Martin Heidegger, Doreen Massey)
2. Schwellen und Grenzen (u.a. Mary Douglas, Rem Koolhaas)
3. Anordnungen und Verteilungen (u.a. Michel Foucault, Pierre Bourdieu)
4. Wege und Kanäle (u.a. Marshall McLuhan, Vilém Flusser)
5. Märkte, Eigentum und Verwertung (u.a. David Harvey, Saskia Sassen)
6. Handeln und Entwerfen (u.a. Henri Lefebvre, Bruno Latour)
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Architektur ist ein Feld, das den Umgang mit verschiedenen Wissensformen erfordert und dieses Wis... more Architektur ist ein Feld, das den Umgang mit verschiedenen Wissensformen erfordert und dieses Wissen im Entwurf sozialer Räume interpretiert: Architektur richtet Situationen ein und bestimmt die Wahrnehmbarkeit von Körpern, Dingen und Praktiken. Ebenso verteilt, ordnet und steuert Architektur Prozesse und Abläufe.
Der zweibändige Reader versammelt klassische Texte aus den Kulturwissenschaften, die dieses ästhetische und logistische Wissen der Architektur aufschlüsseln. Er legt damit die Grundlage für eine kulturwissenschaftliche Architekturforschung, die Architektur in ihren kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen untersucht.
Der erste Band umreißt eine Ästhetik des sozialen Raumes, dieser zweite Band nimmt die Logistik des sozialen Raumes in den Blick.
Zum Aufbau des ersten Bandes:
1. Architektur als Kunst (u.a. Theodor W. Adorno, Jacques Rancière)
2. Techniken der Wahrnehmung (u.a. Erwin Panofsky, Walter Benjamin)
3. Geschichte der Sinne (u.a. Georg Simmel, Alain Corbin)
4. Körper, Leib und Raum (u.a. Ernst Cassirer, Maurice Merleau-Ponty)
5. Lesbarkeit (u.a. Roland Barthes, Jean Baudrillard)
6. Praktiken und Situationen (u.a. Judith Butler, Guy Debord)
Zum Aufbau dieses zweiten Bandes:
1. Orte und Identitäten (u.a. Martin Heidegger, Doreen Massey)
2. Schwellen und Grenzen (u.a. Mary Douglas, Rem Koolhaas)
3. Anordnungen und Verteilungen (u.a. Michel Foucault, Pierre Bourdieu)
4. Wege und Kanäle (u.a. Marshall McLuhan, Vilém Flusser)
5. Märkte, Eigentum und Verwertung (u.a. David Harvey, Saskia Sassen)
6. Handeln und Entwerfen (u.a. Henri Lefebvre, Bruno Latour)
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Papers by Roland Meyer
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Abe Geil, Tomáš Jirsa (eds.): Reconfiguring the Portrait, Edinburgh: Edinburgh University Press, 21–42 , 2023
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bildwelten des Wissens 19: Bilder unter Verdacht. Praktiken der Bildforensik, 2023
Nicht erst seit den Diskussionen um „Deepfakes" und generative KI stehen digitale Bilder unter Ma... more Nicht erst seit den Diskussionen um „Deepfakes" und generative KI stehen digitale Bilder unter Manipulationsverdacht. Während in den 1990er Jahren allerdings jeder digitale Bildbeweis fragwürdig erschien, haben sich mittlerweile pragmatische Antworten durchgesetzt. Ob und wie digitale Bilder tatsächlich manipuliert wurden, lässt sich in vielen Fällen mittels Verfahren der Bildanalyse und der vergleichenden Datenauswertung nachweisen. Solche Praktiken der Bildforensik stehen im Mittelpunkt des Bandes. Der Blick auf wissenschaftliche ebenso wie ästhetische Verfahren, auf kriminalistische Methoden, populäre Fernsehserien und künstlerische Praktiken zeigt dabei, wie der Verdacht gegenüber Bildern selbst produktiv wird: Er bringt nicht nur neue Bilder hervor, sondern auch ein neues prozessuales Verständnis digitaler Bildlichkeit.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Moritz Gleich, Christa Kamleithner (Hg.): Medium unter Medien. Architektur und die Produktion moderner Raumverhältnisse (Reihe Bauwelt Fundamente), Basel: Birkhäuser 2023, 279–299, 2023
Im selben Jahr 1968, in dem Venturi und Scott Brown »A Significance for A&P Parking Lots, or: Lea... more Im selben Jahr 1968, in dem Venturi und Scott Brown »A Significance for A&P Parking Lots, or: Learning from Las Vegas« veröffentlichen, erscheint in der Zeitschrift Arch+ ein kurzer Essay über »Urbanismus und Semiotik« des Stuttgarter Philosoph Max Bense. Ähnlich wie Venturi und Scott Brown, die von der »Dominanz der Zeichen über den Raum« sprechen, konstatatiert Bense die »zunehmende Semiotisierung unser äußeren Welt«, die Anreicherung und Durchdringung des städtischen Raumes mit einer Vielzahl vor allem optischer Medien der Kommunikation und Information: Verkehrszeichen, Lichtsignale, Werbeplakate, Autokennzei-chen, Straßenschilder, etc. Diese Textur aus lesbaren Signalen, so Bense, trete als gleichsam eigenständige semiotische Schicht zur physischen gebauten Umwelt hinzu: »Urbanistische Systeme sind nur dadurch bewohnbar, daß sie zugleich durch semiotische Systeme ergänzt bzw. überlagert werden. Sie vermitteln zwischen urbaner Architektur und urbanem Bewußtsein.« Die künstliche Zeichenwelt fungiere gleichsam wie ein Filter der Wahrnehmung, der die zunehmend labyrinthische Komplexität urbaner Räume reduziere und so Orientierung überhaupt erst möglich mache. Benses Schüler Georg Kiefer hat in seiner 1970 erschienen Dissertation »Zur Semi-otisierung der Umwelt« diesen Gedanken aufgegriffen und, in Anlehnung an Lucius Burck-hardt, von einer »sekundären Architektur« gesprochen: Einer Vielzahl räumlich verteilter, aber systematisch zusammenwirkender graphischer Zeichenträger und technischer Signalsysteme, die Orte und Funktionen identifizieren, Nutzungen regulieren und Verkehrsflüsse steuern – vom Ladenschild bis zum Verkehrsleitsystem. Mit diesen und anderen Stimmen manifestiert sich um 1970 ein neuartiges Raumverhältnis, in dem sich visuelle Zeichensysteme als eigen-ständige semiotische Schicht, als eine Art Interface zwischen die gebaute Umwelt und diejeni-gen schieben, die sich in ihr zurechtfinden müssen.Sie bilden, die sich zwischen die Stadt und ihre Bewohner*innen schiebt. Bewegung im städtischen Raum wird so als Navigation in »Kommunikationsnetzen und Kommunikationskanälen« konzipiert, als Leben in »künstlichen Welten«, die durch Zeichensysteme gesteuert und verwaltet werden.
Entlang einer Analyse exemplarischer urbaner Zeichenwelten der Nachkriegsjahrzehnte möchte ich im Folgenden der Genese dieses Raumverhältnisses nachgehen. An deren Anfang steht eine bereits um 1950 konstatierte Krise der Lesbarkeit, die mit der Entstehung großmaß-stäblicher Architekturen der Massenmobilisierung und des Massenkonsums virulent wird: Suburbane Shopping-Malls oder auch die Transitflughäfen des beginnenden Jet-Age zählen zu den frühesten Beispielen intransparenter Verkehrsräume, in denen räumliche Orientierung ohne eigens entwickelte visuelle Zeichensysteme kaum noch möglich ist. Der Entwurf dieser neuen Zeichenwelten erscheint dabei nicht mehr als exklusiv architektonische Aufgabe, vielmehr wird die Lesbarmachung des Raums nach 1945 zum interdisziplinären gestalterischen Projekt, an dem neben Architekt*innen auch Designer*innen, Semiotiker*innen und Psycholog*innen be-teiligt sind. Gemeinsam entwerfen sie unter dem Banner der »Visuellen Kommunikation« nicht allein neue Zeichenwelten, sondern ebenso ein spätmodernes Subjekt, das mittels selektiver Formen der visuellen Aufmerksamkeit entspannt und sicher durch diese Zeichenwelten zu navigieren imstande ist.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Peter Plener, Niels Werber, Burkhardt Wolf (Hg.): Das Protokoll, Metzler: Heidelberg, 2023
Ausgehend von neueren Initiativen zur digitalen Bildauthentifizierung wie dem News Provenance Pro... more Ausgehend von neueren Initiativen zur digitalen Bildauthentifizierung wie dem News Provenance Project geht der Beitrag der Rolle von Protokollen bei der Stabilisierung bildlicher Referenz nach. Im Rückblick auf die Geschichte der Instrumentalisierung technischer Bilder zeigt sich: Wo immer Bilder zu stabilen und belastbaren Informationsträgern in arbeitsteiligen Abläufen und weitläufigen Netzwerken werden sollen, schreiben standardisierte und standardisierende Protokolle der Bildlogistik vor, wie mit technischen Bildaufzeichnungen zu verfahren ist, und erlauben zugleich die Aufzeichnung der Bedingungen, unter denen Bilder hergestellt, distribuiert und mit Informationen angereichert werden. In dieser Hinsicht gibt es keinen Bruch zwischen analoger und digitaler Bildpraxis: Stabile bildliche Referenz hing immer schon an Protokollen der Stabilisierung. Allerdings, so die These des Beitrags, findet derzeit mit digitalen Aufzeichnungstechniken und sozialen Netzwerken der Bilddistribution eine radikale Ausweitung des Feldes des Protokollierbaren statt: Wo es möglich wird, die gesamte content journey, »everything that happens to a photo«, automatisiert zu registrieren und dauerhaft zu speichern, wird bildlogistische Protokollierung zum unabschließbaren Prozess. Damit verschiebt sich auch der Einsatz bildlogistischer Protokolle von der Standardisierung der Produktionsbedingungen zur Regulierung der Distribution, und von der Dokumentation einmaliger Aufzeichnungsakte zur sequenziellen Registrierung von Transaktionen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
IMAGE. The Interdisciplinary Journal of Image Sciences, 2023
Text-to-image generators such as DALL•E 2, Midjourney, or Stable Diffusion promise to produce any... more Text-to-image generators such as DALL•E 2, Midjourney, or Stable Diffusion promise to produce any image on command, thus transforming mere ekphrasis into an operational means of production. Yet, despite their seeming magical control over the results of image generation, prompts should not be understood as instructions to be carried out, but rather as generative search commands that direct AI models to specific regions within the stochastic spaces of possible images. In order to analyze this relationship between the prompt and the image, a productive comparison can be made with stock photography. Both stock photography databases and text-image generators rely on text descriptions of visual content, but while stock photography searches can only find what has already been produced and described, prompts are used to find what exists only as a latent possibility. This fundamentally changes the way value is ascribed to individual images. AI image generation fosters the emergence of a new networked model of visual economy, one that does not rely on closed, indexed image archives as monetizable assets, but rather conceives of the entire web as a freely available resource that can be mined at scale. Whereas in the older model each image has a precisely determinable value, what DALL•E, Midjourney, and Stable Diffusion monetize is not the individual image itself, but the patterns that emerge from the aggregation and analysis of large ensembles of images. And maybe the most central category for accessing these models, the essay argues, has become a transformed, de-hierarchized, and inclusive notion of 'style': for these models, everything, individual artistic modes of expression, the visual stereotypes of commercial genres, as well as the specific look of older technical media like film or photography, becomes a recognizable and marketable 'style', a repeatable visual pattern extracted from the digitally mobilized images of the past.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Cargo 57, 2023
Bookmarks Related papers MentionsView impact
54books, 2023
Da war es wieder, dieses Leuchten. Anfang März kündigte Open AI ein „experimentelles“ Update sein... more Da war es wieder, dieses Leuchten. Anfang März kündigte Open AI ein „experimentelles“ Update seiner KI-Bildgenerierungssoftware Dall-E an, und viele der Ergebnisse, die bald auf Twitter und anderswo zirkulierten, wirkten auf den ersten Blick seltsam vertraut: Strahlten sie doch jenen auratischen Glanz aus, der zuvor für allem für die Produkte der Konkurrenz von Midjourney typisch schien. Doch Midjourney, das zunächst vor allem als Spezialist für’s „Malerische“ galt (oder, weniger freundlich ausgedrückt: für eher kitschige Fantasy-Illustrationen), scheint mittlerweile Dall-E auch in Sachen „Fotorealismus“ den Rang abzulaufen – und das ist vermutlich der Grund, warum Open AI sein KI-Modell, rund ein Jahr nach seiner spektakulären Premiere, derzeit generalüberholen lässt.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
MAST - The Journal of Media Art Study and Theory, 2022
Facial recognition technologies are increasingly used outside of constricted, laboratorylike sett... more Facial recognition technologies are increasingly used outside of constricted, laboratorylike settings. While supporters of the technologies contend that they help in identifying threats by linking specific bodies to hard evidence, we argue that the indexical relations they exhibit are best described as experimental, pointing to specific situational constellations within which they were initially created. By revisiting key moments in the development of (semi-)automated facial recognition technologies from the late 1960s to the present, we identify varying situational assemblages of facial recognition that depend on different understandings of indexicality. These experimental indices rely on historical dynamics, including significant government interest in the development of facial recognition technology, expansion in the scale of experimental settings, and dissolution of the formerly strict boundaries between the social spheres of private image-sharing, commercial image distribution, and institutional image forensics for identification. In coupling experimental indices with the development of facial recognition technologies, we hope to show a way forward to comparing the histories of other evidential technical images too.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Jörg Probst (Hg.): Politische Ikonologie. Bildkritik nach Martin Warnke, Berlin: Reimer, 2022
Ob beim Handyvideo der rassistischen Ausschreitungen in Chemnitz oder den Überwachungsaufnahmen v... more Ob beim Handyvideo der rassistischen Ausschreitungen in Chemnitz oder den Überwachungsaufnahmen vom Überfall auf den Bremer AfD-Politiker Frank Magnitz – kaum, dass solche skandalisierungsfähigen Bilder in den letzten Jahren ins Netz gelangten, regte sich auch schon der Verdacht der Manipulation. Die politischen Bilderkämpfe der Gegenwart sind nicht zuletzt solche über den Evidenzstatus digitaler Bilder. Was ein Bild zeigt und was nicht, ob es authentisch ist und wo es Spuren der Bearbeitung zeigt, das sind Fragen, die nicht mehr bloß im Labor und vor Gericht, sondern auch in den verstreuten Foren der digitalen Öffentlichkeit verhandelt werden. Journalist*innen, Aktivist*innen ebenso wie unzählige Social-Media Nutzer*innen beteiligen sich gleichermaßen an einer verteilten und vernetzten digitalen Spurensicherung. Im Zuge dieser »wilden Forensis« sind Methoden des Abgleichs von Bildern und Daten, der Rekonstruktion von Aufnahmesituationen und der Suche nach Manipulationsspuren, die lange Zeit nur wenigen Expert*innen der Bildforensik vertraut waren, Teil der visuellen Gegenwartskultur geworden. Der Ikonologie digitaler Bildevidenz, die dabei im umstrittenen Raum zwischen forensischer Bildanalyse und politischer Instrumentalisierung entstanden ist, geht der Essay nach.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Cargo. Film Medien Kultur, 2022
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Uploads
Books by Roland Meyer
Die Milliarden Gesichter, die in den Sozialen Medien zirkulieren, sind zur wertvollen Ressource geworden, abgeschöpft und bewirtschaftet von staatlichen wie kom-merziellen Akteuren. Doch die Algorithmen der Gesichts-erkennung sind fehleranfällig und keineswegs >neutral<: Sie verschärfen rassistische Diskriminierung und festigen Genderstereotype. Roland Meyer fragt nach den Konse-quenzen der umstrittenen Technologie - und nach den Möglichkeiten, sich ihr subversiv zu entziehen.
Wie wurden Gesichter zu Objekten eines Blicks, der in ihnen nach lesbaren Informationen sucht? Wann wurde es vorstellbar, dass von jedem Individuum endlose Bilderserien zirkulieren? Und welche Konzepte von Individualität sind in die Verfahren algorithmischer Erkennung eingeflossen?
Das Buch von Roland Meyer verfolgt diese Fragen entlang einer Bildgeschichte der Identifizierbarkeit, die eine Geschichte privater wie künstlerischer Porträtpraktiken mit einer Medienarchäologie erkennungsdienstlicher Identifizierung verschränkt. So macht es einen fundamentalen Funktionswandel des Porträts in der Moderne sichtbar: vom repräsentativen zum operativen Porträt.
Edited Volumes by Roland Meyer
Bilder besitzen einen doppelten Ortsbezug: Sie besetzen Orte und benötigen diese, um sichtbar zu werden; zugleich entwerfen Bilder andere Räume jenseits ihrer lokalen Verortung. Einen Orientierungspunkt auf dem Weg durch die Topologien der Bilder bietet dabei der Körper als genuiner Ort der Bilderfahrung und Bildproduktion.
Der zweibändige Reader versammelt klassische Texte aus den Kulturwissenschaften, die dieses ästhetische und logistische Wissen der Architektur aufschlüsseln. Er legt damit die Grundlage für eine kulturwissenschaftliche Architekturforschung, die Architektur in ihren kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen untersucht.
Dieser erste Band umreißt eine Ästhetik des sozialen Raumes, der zweite Band nimmt die Logistik des sozialen Raumes in den Blick.
Zum Aufbau dieses Bandes:
1. Architektur als Kunst (u.a. Theodor W. Adorno, Jacques Rancière)
2. Techniken der Wahrnehmung (u.a. Erwin Panofsky, Walter Benjamin)
3. Geschichte der Sinne (u.a. Georg Simmel, Alain Corbin)
4. Körper, Leib und Raum (u.a. Ernst Cassirer, Maurice Merleau-Ponty)
5. Lesbarkeit (u.a. Roland Barthes, Jean Baudrillard)
6. Praktiken und Situationen (u.a. Judith Butler, Guy Debord)
Zum Aufbau des zweiten Bandes:
1. Orte und Identitäten (u.a. Martin Heidegger, Doreen Massey)
2. Schwellen und Grenzen (u.a. Mary Douglas, Rem Koolhaas)
3. Anordnungen und Verteilungen (u.a. Michel Foucault, Pierre Bourdieu)
4. Wege und Kanäle (u.a. Marshall McLuhan, Vilém Flusser)
5. Märkte, Eigentum und Verwertung (u.a. David Harvey, Saskia Sassen)
6. Handeln und Entwerfen (u.a. Henri Lefebvre, Bruno Latour)
Der zweibändige Reader versammelt klassische Texte aus den Kulturwissenschaften, die dieses ästhetische und logistische Wissen der Architektur aufschlüsseln. Er legt damit die Grundlage für eine kulturwissenschaftliche Architekturforschung, die Architektur in ihren kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen untersucht.
Der erste Band umreißt eine Ästhetik des sozialen Raumes, dieser zweite Band nimmt die Logistik des sozialen Raumes in den Blick.
Zum Aufbau des ersten Bandes:
1. Architektur als Kunst (u.a. Theodor W. Adorno, Jacques Rancière)
2. Techniken der Wahrnehmung (u.a. Erwin Panofsky, Walter Benjamin)
3. Geschichte der Sinne (u.a. Georg Simmel, Alain Corbin)
4. Körper, Leib und Raum (u.a. Ernst Cassirer, Maurice Merleau-Ponty)
5. Lesbarkeit (u.a. Roland Barthes, Jean Baudrillard)
6. Praktiken und Situationen (u.a. Judith Butler, Guy Debord)
Zum Aufbau dieses zweiten Bandes:
1. Orte und Identitäten (u.a. Martin Heidegger, Doreen Massey)
2. Schwellen und Grenzen (u.a. Mary Douglas, Rem Koolhaas)
3. Anordnungen und Verteilungen (u.a. Michel Foucault, Pierre Bourdieu)
4. Wege und Kanäle (u.a. Marshall McLuhan, Vilém Flusser)
5. Märkte, Eigentum und Verwertung (u.a. David Harvey, Saskia Sassen)
6. Handeln und Entwerfen (u.a. Henri Lefebvre, Bruno Latour)
Papers by Roland Meyer
Entlang einer Analyse exemplarischer urbaner Zeichenwelten der Nachkriegsjahrzehnte möchte ich im Folgenden der Genese dieses Raumverhältnisses nachgehen. An deren Anfang steht eine bereits um 1950 konstatierte Krise der Lesbarkeit, die mit der Entstehung großmaß-stäblicher Architekturen der Massenmobilisierung und des Massenkonsums virulent wird: Suburbane Shopping-Malls oder auch die Transitflughäfen des beginnenden Jet-Age zählen zu den frühesten Beispielen intransparenter Verkehrsräume, in denen räumliche Orientierung ohne eigens entwickelte visuelle Zeichensysteme kaum noch möglich ist. Der Entwurf dieser neuen Zeichenwelten erscheint dabei nicht mehr als exklusiv architektonische Aufgabe, vielmehr wird die Lesbarmachung des Raums nach 1945 zum interdisziplinären gestalterischen Projekt, an dem neben Architekt*innen auch Designer*innen, Semiotiker*innen und Psycholog*innen be-teiligt sind. Gemeinsam entwerfen sie unter dem Banner der »Visuellen Kommunikation« nicht allein neue Zeichenwelten, sondern ebenso ein spätmodernes Subjekt, das mittels selektiver Formen der visuellen Aufmerksamkeit entspannt und sicher durch diese Zeichenwelten zu navigieren imstande ist.
Die Milliarden Gesichter, die in den Sozialen Medien zirkulieren, sind zur wertvollen Ressource geworden, abgeschöpft und bewirtschaftet von staatlichen wie kom-merziellen Akteuren. Doch die Algorithmen der Gesichts-erkennung sind fehleranfällig und keineswegs >neutral<: Sie verschärfen rassistische Diskriminierung und festigen Genderstereotype. Roland Meyer fragt nach den Konse-quenzen der umstrittenen Technologie - und nach den Möglichkeiten, sich ihr subversiv zu entziehen.
Wie wurden Gesichter zu Objekten eines Blicks, der in ihnen nach lesbaren Informationen sucht? Wann wurde es vorstellbar, dass von jedem Individuum endlose Bilderserien zirkulieren? Und welche Konzepte von Individualität sind in die Verfahren algorithmischer Erkennung eingeflossen?
Das Buch von Roland Meyer verfolgt diese Fragen entlang einer Bildgeschichte der Identifizierbarkeit, die eine Geschichte privater wie künstlerischer Porträtpraktiken mit einer Medienarchäologie erkennungsdienstlicher Identifizierung verschränkt. So macht es einen fundamentalen Funktionswandel des Porträts in der Moderne sichtbar: vom repräsentativen zum operativen Porträt.
Bilder besitzen einen doppelten Ortsbezug: Sie besetzen Orte und benötigen diese, um sichtbar zu werden; zugleich entwerfen Bilder andere Räume jenseits ihrer lokalen Verortung. Einen Orientierungspunkt auf dem Weg durch die Topologien der Bilder bietet dabei der Körper als genuiner Ort der Bilderfahrung und Bildproduktion.
Der zweibändige Reader versammelt klassische Texte aus den Kulturwissenschaften, die dieses ästhetische und logistische Wissen der Architektur aufschlüsseln. Er legt damit die Grundlage für eine kulturwissenschaftliche Architekturforschung, die Architektur in ihren kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen untersucht.
Dieser erste Band umreißt eine Ästhetik des sozialen Raumes, der zweite Band nimmt die Logistik des sozialen Raumes in den Blick.
Zum Aufbau dieses Bandes:
1. Architektur als Kunst (u.a. Theodor W. Adorno, Jacques Rancière)
2. Techniken der Wahrnehmung (u.a. Erwin Panofsky, Walter Benjamin)
3. Geschichte der Sinne (u.a. Georg Simmel, Alain Corbin)
4. Körper, Leib und Raum (u.a. Ernst Cassirer, Maurice Merleau-Ponty)
5. Lesbarkeit (u.a. Roland Barthes, Jean Baudrillard)
6. Praktiken und Situationen (u.a. Judith Butler, Guy Debord)
Zum Aufbau des zweiten Bandes:
1. Orte und Identitäten (u.a. Martin Heidegger, Doreen Massey)
2. Schwellen und Grenzen (u.a. Mary Douglas, Rem Koolhaas)
3. Anordnungen und Verteilungen (u.a. Michel Foucault, Pierre Bourdieu)
4. Wege und Kanäle (u.a. Marshall McLuhan, Vilém Flusser)
5. Märkte, Eigentum und Verwertung (u.a. David Harvey, Saskia Sassen)
6. Handeln und Entwerfen (u.a. Henri Lefebvre, Bruno Latour)
Der zweibändige Reader versammelt klassische Texte aus den Kulturwissenschaften, die dieses ästhetische und logistische Wissen der Architektur aufschlüsseln. Er legt damit die Grundlage für eine kulturwissenschaftliche Architekturforschung, die Architektur in ihren kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen untersucht.
Der erste Band umreißt eine Ästhetik des sozialen Raumes, dieser zweite Band nimmt die Logistik des sozialen Raumes in den Blick.
Zum Aufbau des ersten Bandes:
1. Architektur als Kunst (u.a. Theodor W. Adorno, Jacques Rancière)
2. Techniken der Wahrnehmung (u.a. Erwin Panofsky, Walter Benjamin)
3. Geschichte der Sinne (u.a. Georg Simmel, Alain Corbin)
4. Körper, Leib und Raum (u.a. Ernst Cassirer, Maurice Merleau-Ponty)
5. Lesbarkeit (u.a. Roland Barthes, Jean Baudrillard)
6. Praktiken und Situationen (u.a. Judith Butler, Guy Debord)
Zum Aufbau dieses zweiten Bandes:
1. Orte und Identitäten (u.a. Martin Heidegger, Doreen Massey)
2. Schwellen und Grenzen (u.a. Mary Douglas, Rem Koolhaas)
3. Anordnungen und Verteilungen (u.a. Michel Foucault, Pierre Bourdieu)
4. Wege und Kanäle (u.a. Marshall McLuhan, Vilém Flusser)
5. Märkte, Eigentum und Verwertung (u.a. David Harvey, Saskia Sassen)
6. Handeln und Entwerfen (u.a. Henri Lefebvre, Bruno Latour)
Entlang einer Analyse exemplarischer urbaner Zeichenwelten der Nachkriegsjahrzehnte möchte ich im Folgenden der Genese dieses Raumverhältnisses nachgehen. An deren Anfang steht eine bereits um 1950 konstatierte Krise der Lesbarkeit, die mit der Entstehung großmaß-stäblicher Architekturen der Massenmobilisierung und des Massenkonsums virulent wird: Suburbane Shopping-Malls oder auch die Transitflughäfen des beginnenden Jet-Age zählen zu den frühesten Beispielen intransparenter Verkehrsräume, in denen räumliche Orientierung ohne eigens entwickelte visuelle Zeichensysteme kaum noch möglich ist. Der Entwurf dieser neuen Zeichenwelten erscheint dabei nicht mehr als exklusiv architektonische Aufgabe, vielmehr wird die Lesbarmachung des Raums nach 1945 zum interdisziplinären gestalterischen Projekt, an dem neben Architekt*innen auch Designer*innen, Semiotiker*innen und Psycholog*innen be-teiligt sind. Gemeinsam entwerfen sie unter dem Banner der »Visuellen Kommunikation« nicht allein neue Zeichenwelten, sondern ebenso ein spätmodernes Subjekt, das mittels selektiver Formen der visuellen Aufmerksamkeit entspannt und sicher durch diese Zeichenwelten zu navigieren imstande ist.
umrissenes Gegenstandsfeld aus kanonisierten Werken stünde in ihrem Fokus, sondern vielmehr dessen unscharfe Ränder: jene Momente, in denen die Grenzen der Medien und Disziplinen durchlässig werden.
English version here:
http://www.zfmedienwissenschaft.de/online/feedback-loops