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Overview about the Characeae in Saxony-Anhalt (Germany) with determination key, species-composition, descriptions, records, fotographs, history and literature
2012
Aus Anlaß des Wiederfundes von Chara contraria A. Sr., die zületzt 1897 in Niedersachsen festgestellt worden war, werden die derzeit bekannten Arten der Armleuchteralgen (Characeae) und ihre Verbreitung im Raum Osnabrück vorgestellt. Ein Sestimmungsschlüssel ist beigegeben.On the occasion of the rediscovery of Chara contraria A. Sr., which was found for the last time in 1897 in Lower Saxony, the known species of the Characeae and their distribution in the area of Osnabrück (Lower Saxony, Germany) is shown. A key to the species is enclosed
Haussknechtia Beiheft, 2013
Red List of the Charophytes (Charophyceae) of Germany 3. Version, December 2012 The approach of classifying Charophyte species in the Red List will be illustrated following a short overview about the state of knowledge concerning Charophytes in Germany. Information regarding abundance and threat of Charophyceae in Germany is summarized in the Red List. Recent records exist for all of the 36 currently taxonomically accepted species in Germany, indicating that no species is extinct. However, of those 36 species nine are classified as not endangered (least concern), 15 as vulnerable, nine as endangered and five species (Chara connivens, C. horrida, C. tenuispina, Lamprothamnium papulosum and Nitella hyalina) are critically threatened. Reasons of endangerment and potential protection measures for Charophytes are described and future research needs are outlined.
2017
wurden seit dem 18. Jahrhundert 21 Arten limnischer Armleuchteralgen (Characeae) in den Gattungen Chara, Lychnothamnus, Nitella, Nitellopsis und Tolypella nachgewiesen. Davon sind 11 Arten ausgestorben oder verschollen, weitere vier Arten sind als bestandsgefährdet eingestuft und auch Bestandteil der Roten Liste. Diese Neufassung der Gesamtartenliste weist einige Veränderungen gegenüber der Vorgängerliste auf, weil durch Kartierungsergebnisse der Flächenbezug der Artvorkommen im Stadtstaat visualisiert und der Einfluss der Urbanisierung auf die Arten stärker berücksichtigt wird. Abstract: [Red List and checklist of the stoneworts of Berlin] The checklist of Berlin (Germany) includes 21 species of stoneworts (Characeae) in the genera Chara, Lychnothamnus, Nitella, Nitellopsis, and Tolypella. 11 of them are extinct or lost, 4 further species are part of the Red List as endangered species. In comparison with the previous list, this list includes mapped floristic data to visualize and discuss the effects of urbanization on the distribution of Characeae.
Mitteilungen zur floristischen Kartierung in Sachsen-Anhalt
Nach einer kurzen Einführung wird das Untersuchungsgebiet im Südteil von Sachsen-Anhalt umgrenzt. Bei den Untersuchungen konnten 15 Characeen-Arten nachgewiesen werden. Darunter waren mit Chara braunii und Nitella syncarpa zwei Arten für die aus Sachsen-Anhalt noch keine sicheren Nachweise vorlagen. Die Häufigkeiten der einzelnen Sippen werden in einer Tabelle und die Artenzahlen in einer Karte dargestellt. Für die seltenen Arten werden die konkreten Fundorte genannt.
Nietzsche-Studien, 2013
landesmuseum.at
Phytocoris meridionalis (HERRICH-SCHAEFFER, 1835) was discovered in tree crowns of oak and beech in the northern part of the "Steigerwald", Franconia. These represent the first records in Bavaria.
Frühe Neuzeit in Deutschland 1520-1620. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon., 2015
Archiv für Geschichte des Buchwesens. Hg. v. der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. München 1958ff. AKG Archiv für Kulturgeschichte. 1903ff. AKL Allgemeines Künstler-Lexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Begründet u. mithg. v. Günter Meissner.
2009
Aus urheberrechtlichen Grunden ist anstelle des Scans aus der Originalveroffenlichung ein Nachdruck online.
Aus den Gärten - Informationen für Freunde der Herrenhäuser Gärten e.V., 2016
Hermann Wendlands Abenteuer in Costa Rica und der Pflanzenjäger Horich. Herrenhausen-Research-Fellowship: Dr. Claudia Cendales Paredes aus Kolumbien berichtet von ihrer Forschung in Hannover, p. 8
Abb. 2/2: Bestand der Hornblättrigen Armleuchter alge (Chara tomentosa) nahe des Hufeisensees bei Halle. dere bei extensiver Bewirtschaftung eine beson dere Beachtung und können seltene Arten beherbergen. Aber auch die vielen Kleingewässer der Flussauen und der Kulturlandschaft sind bedeutsam für Armleuchteralgen. EinigeArtensindinihremVorkommensogarauf solche Gewässer beschränkt oder haben hier ihrenVerbreitungsschwerpunkt.
Neuerdings wurde die Bedeutung der Armleuch teralgen als Indikator für nährstoffarme Ge wässer durch ihre Berück sich tigung in der Wasserrahmen-und der Fauna-Flora-Ha bi tat-Richtlinie der Europäischen Union (EUROPÄI SCHE KOMMISSION 2000KOMMISSION , 1992 ausdrücklich un terstrichen.
Abb. 3/1: F. W. Wallroth (1792Wallroth ( -1857.
In den Anfangsjahren der Floristik wurden die Arm leuchteralgen in der Regel zusammen mit den Höheren Pflanzen bearbeitet und daher in vielen Flo ren abge handelt. Vor allem in der Zeit zwi schen 1800 und 1900 kam es zu einer ersten Blü te der Beschäf tigung mit den Characeae in Deutsch land. Leider wurde den Armleuchteralgen in Sach sen-Anhalt schon damals deutlich we ni ger Auf merk samkeit ge widmet als in manch ande ren Gebieten.
Der erste Botaniker, der mehr als nur ganz ver einzelte Angaben zu Armleuchteralgen aus Sachsen-Anhalt publiziert hat, ist Friedrich Wilhelm Wallroth (1792-1857, Abb. 3/1). Er geht in seinem "Annus botanicus …" von 1815 auch auf eine Reihe von Chara-Arten ein. Das nächste Werk mit Hinweisen zu den Armleuch ter algen ist die 1832 erschienene zweite Auflage der "Flora Halensis" von Kurt sprengel (1766-1833). Dessen Angaben von Armleuchteralgen be ruhen aber wohl zu großen Teilen auf den Beobach tungen von Wallroth. Wallroth selbst hat 1833 die "Flora Cryptogamica Ger maniae" veröffentlicht. Dieses Werk gehörte zu der von M. J. Bluff & c. a. fingerhuth heraus gege be nen Reihe "Compendium Florae Ger ma nicae". Hierin ent hal ten sind wieder einige für Sachsen-Anhalt bedeut same Angaben zu Cha ra ceen. Leider sind die Fundort beschrei bungen von Wall roth in vielen Fällen sehr all ge mein gehalten. Oft steht nur "agri halens." [Umfeld von Halle] oder Ähnliches. In der 1845 erschie nenen "Phyco logia germa nica" von Friedrich Traugott Kützing (1807Kützing ( -1893 sind wenige das Bear bei tungs gebiet betref fende Vorkommen ge nannt. August garcKe (1819-1904) führt im Krypto gamen band (1856) seiner "Flora von Halle" immerhin mehr als20Vorkom menvonChara ceenauf.VonGott lob Ludwig raBen horst (1806-1881) werden in seinerKrypto ga menfloravon1863vorallemdie bisher publi zier ten Quellen ver wendet, aber kaum neue Erkenn tnisse beige tragen. All diese Werke be schrän ken sich weit gehend auf Funde in der Umge bung von Halle und des Salzigen Sees.
Einige Angaben aus den Umgebungen von Bern burg und Dessau sind bei Samuel Heinrich schWa Be (1789-1875) im 2. Band der "Flora Anhaltina" (1839) enthalten. Außer den ge nannten Arbeiten beschränken sich die Kennt nisse zumfrü herenVorkommenderArm leuchter algen weitgehend auf eine relativ gerin ge Anzahl von Herbarbelegen. Belege aus Sach sen-Anhalt findensichzwarweltweitineinerganzenReihe größerer Herbarien, doch blei ben sie überwie gend auf Aufsammlungen aus dem Umfeld des Salzigen Sees beschränkt. An wichtigen Sammlern aus dieser Zeit sind Alexander Braun (1805-1877) und Carl Otto Buln heiM (1820-1865) zu nennen.DergrößteTeilderzurWen devom19. zum 20. Jahrhun dert vor han denen Kenntnisse wird von Walter Emil Friedrich Au gust Migula (1863Migula ( -1938 in seinem Buch "Die Cha raceen Deutsch lands, Oester reichs und der Schweiz" von 1897 zu sam men fassend dar ge stellt. Aber auch hier sind wieder nur wenige neue Angaben aus Sach sen-Anhalt enthalten.
Die von Wallroth eingeführten Namen für Characeen aus Sachsen-Anhalt (z.B. Chara cri nita, C. ceratophylla) werden inzwischen alle als Sy no nym zu bereits vorher beschriebenen Ar ten betrachtet. 1834 hat Kützing einen kleinen Beitrag zur "Beschreibung einiger neuen Arten der Gat tung Chara" publiziert. Da rin findet sich die Be schreibung der Art Chara pedunculata. Küt zingbemerktdazu"Ichfandsieindenstehen den salzigen Gewässern un weit des salzigen Mannsfelder See's, unter Ch. crinita Wallr. Sie hat den Habitus von Ch. hispi da,gehörtaberunterdiese Sippe". Es gibt je doch einen weite ren von Küt zing aufgestell ten, noch älteren Namen der ebenfalls dieser Art zu zu ordnen ist. Aus der Umgebung von Bad Tenn städt in Thü ringen hat er 1832 Chara acu leolata beschrie ben. Lange Zeit wurde dieser Name als syno nym zu C. intermedia A. Braun betrachtet. Eine Überprüfung des Typusmaterials ergab je doch, dass er wie C. pedunculata auf die seit langem C. polyacantha A. Braun genannte Sippe zu beziehen ist. Von den aus Sachsen Anhalt be schriebenen Arten ist deshalb einzig die von Braun 1859 an hand von Pflanzen vom Salzigen See auf ge stellte C. intermedia (siehe Abb. 4/1) noch heute gültig.
Waren die Informationen zu Vorkommen von Arm leuchteralgen schon im 19. Jahrhundert nur spärlich, so setzte dann eine Phase des nahezu völligen Desinteresses an dieser Artengruppe ein. Bis her konnten für die Zeit zwischen 1900 und 1960 keine Publika tio nen und ganze 7 Herbarbelege auf gefunden wer den. Da bei handelt es sich z.T. sogar nur um Beifänge bei eigentlichgesammeltenHöherenPflanzen.
Erst ab 1960 begannen wieder einige Botaniker ver ein zelt auch Characeen zu sammeln. Zu nennen sind hier Werner hilBig und Uwe-VolkmarKöcK (beide Halle). Auch wenn jetzt zumin dest ge legentlich Arm leuch teralgen gesammelt wurden, kann von einer intensiven Be schäftigung mit Arm leuchteralgen überhaupt nicht die Rede sein.ImZeitraum von1960-1999 gab es keine einzige Publi kation, die sich konkret um diese Artengruppe drehte und nur ganz wenige, Lebensraumtyps "Oligo-bis meso trophes kalkhaltiges Gewässer mit benthischer Vegeta tion aus Armleuchteralgen (Chara ceae)" durchgeführt. Zur besseren Struktu rierung des großen Gebietes ist in der Regel auf Basis der TK 25 gearbeitet worden. Für jede Teilfläche wur de mit Hilfe der aktuellen TK 25 und von Sa tel liten bildern eine Übersicht potentiell geeig neter Still gewässer erar beitet. Diese wurden dann syste matisch aufgesucht und je nach Be fund mit unter schiedlicher Intensität geprüft. Zunächst erfolgte eine Inaugenscheinnahme vom Ufer aus. Hoch eutrophe, trübe Gewässer mit oft zahl reichen einzelligen Grünalgen schei den als Stand orte für Characeen weitgehend aus. Sie wur den nicht weiter untersucht. Bei anscheinend aus reichen der Wasser qualität erfolgten eine Be gut achtung der ufernahen Bereiche und der Ein satz eines Wurfhakens zur Gewinnung von Wasser pflan zen proben (Abb. 6/1). Zeigte sich dabei eine Besiedlung durch Characeen oder erschiendiesezumindestmöglich,wurdeabeiner be stimm tenGrößedasGewässerbe schnor chelt. Meist war damit die Untersuchung abgeschlos sen. Nur bei tieferen, durch das Schnorcheln nicht aus reichend erfassbaren Ge wässern mit CharaceenVorkommen erfolgte anschließend eine Betauchung. Vor allem in Ge bie ten mit wenigen Standgewässern wurden außerdem Gräben abgesucht. Auf diese Weise war es möglich eine relativ vollständige Erfas sung der aktuellen Besiedlung durch Arm leuchter algen durchzuführen. Untersuchte Ge wäs ser in denen keine Characeen vorkamen, wurden dokumen tiert. In vielen Gebieten liegt ihre Zahl mehr als zehnmal so hoch wie die der Gewässer mit Arm leuchteralgen.
Aus den oben geschilderten ersten Kartie rungen ergab sich die Erwartung, dass in Sach-senAnhalt zahlreiche Vorkommen von Arm leuch teralgen vor han den sein müssten. Da diese für imAnhang I der FaunaFloraHabitat Richtlinie der EU aufge führ te Lebens raumtypen bestimmend sind, bestand die Not wen digkeit einer umfassenden Bestandserhe bung. Nur so kann das Bundesland den sich aus der ge nann-tenRichtlinieergebendenBerichts pflichtennach kommen. Ab dem Jahr 2009 wur de deshalb eine flächendeckende Kartierung der Chara ceen Vorkom men und eine genaue Er fassung des
Ab 2000 begann dann langsam eine stärkere Hin wendung zu dieser Artengruppe. Nach der Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Characeen Deutschlands" 2004 wurde eine erste Analyse des bundesweiten Kenntnisstandes über die Armleuchteralgen durch ge führt. Dabei zeigte sich, dass Sachsen-Anhalt zu den Län dern mit den wenigsten Informationen über Chara ceen gehörte.DievonLothartäuscher (2004) er stellte "Rote Liste der Algen Sachsen-Anhalts" enthält auch eine überarbeitete Fassung der Roten Liste der Armleuchterlagen. Auch wenn diese Fassung schon deut lich mehr Arten, als die von Dietze (1998) be inhaltet, so beruhen die Fortschritte doch lediglich auf der Abfrage des vorhandenen Wissens der Characeen-Forscher Deutschlands, nicht aber auf eigenen Erhe bungen von täuscher. Auch die Auswertung der früheren Kenntnisse aus Sachsen-Anhalt war noch immer sehr mangelhaft. Nicht einmal das grundlegende Werk über die Characeen Deutschlands von Migula (1897) wurde berück sichtigt. Erst durch schuBert et al. (2005) wur de in der Folgezeit der Beginn einer aktuellen Bestandsaufnahme eingeleitet. Durch diese Unter suchungen und durch die Ergebnisse des Treffens der Arbeitsgemeinschaft "Characeen Deutschlands" im Jahre 2008 im Mansfelder Land wurde deutlich, dass es in Sachsen-Anhalt Gebiete gibt, die aktuell zu den artenreichstenDeutschlandsgehören.
Abb. 7/1: Anzahl der ab 2001 je TK 25-Quadrant in Sachsen-Anhalt nachgewiesen Chara ceen-Arten kleinster Kreis • =1Art,größterKreis • = 9-10 Arten.
Im Südteil SachsenAnhalts erfolgte die Kar tierung durch den Autor [unterstützt durch S. Wittwer (Rade beul) sowie K. van de Weyer (Nettetal) und Mitarbei ter, siehe Korsch 2009, in der Umgebung von Bernburg durch S. Guttmann (Bernburg) und im Norden zunächst durch L. Täuscher und T. Kabus (beide Sed din), siehe Täuscher (2009Täuscher ( , 2010Täuscher ( , 2012. Eine 2012 durchgeführte Nachkartierung in der Nord hälfte ergab, dass hier deutlich mehr Armleuch ter algen vorhanden sind, als von täuscher und KaBus erfasst worden waren. Der Hauptgrund für die von täuscher (2012) angegebene schein bare Artenarmut des Nord teiles von Sachsen-Anhalt liegt also weniger, wie er schreibt, in der "verschie denartigen Verteilung der poten ziellen Gewäs ser lebensräume" son dern in einer bis dato sehr mangel haften Erfas sung.
in denen nebenbei einige Cha ra ceen genannt wurden. Dieser sehr mangel hafte Kenntnisstand findetauchseinenNieder schlaginder1.Roten Liste der Armleuchter algen Sachsen-Anhalts von Holm Dietze (1998), in der nur 10 Arten enthalten sind.
Die große Fläche eines ganzen Bundes lan des, das unstete Auftreten und die z.T. nur schwer erreich baren Standorte der Armleuchter algen machenesunmöglich,eineauchnuran nähernd vollständige Erfassung der Vorkommen alleine durchzuführen. Mein Dank geht deshalb an alle, die zu dem erreich ten guten Wissens stand beigetragen haben.
Als erstes sollen das Land Sachsen-Anhalt und die EU genannt werden, die unter anderem im Rah men des ELER-Programmes die Finanzierung der Kartierung und des Druckes dieses Buches über nom men haben. Durch die Un ter stützung von D. Frank (Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle) wurde nicht nur die Finanzierung ermöglicht, er hat auch viele an der weitige Hil fe stellungen gegeben. Der Lan des betrieb für Hochwasserschutz und Wasser wirtschaft Sach sen-Anhalt stellte die Ergebnisse der in seinem Auftrag durchgeführten Unter suchungen zur Was ser rahmenrichtlinie zur Ver fügung. Hinweise zum Manuskript gaben D.
Frank, h. Friesel, c. Röper und p. Schütze (alle LAU Halle), S. Guttmann (Bernburg) und U. Raabe (Marl).
K. van de Weyer (Nettetal) und seine Mitarbeiter sowie S. Guttmann (Bernburg) sorgten durch ihre Tauch gänge dafür, dass auch die Characeen in den für mich nicht zu gäng lichen größerenTiefenerfasstwurden.
S. Wittwer (Radebeul) begleitete und unterstützte mich auf vielen Kartierungsexkursionen. IhrgiltdafürmeinbesondererDank.
U. Abts (Krefeld) untersuchte dankenswerter weise eine Sedimentprobe aus dem Lausiger Teich und bestimmte die darin vorhandenen Cha ra ceen-Oosporen. Mein Dank gebührt des Weite ren den Teil neh mern des Treffens der Arbeits gemeinschaft "Characeen Deutsch lands" imJahre2008.Außerdemmöchteichjenendan ken, die durch die Aufsammlung von Pro ben oder Belegen zur Vervollständigung der Kartie rung beigetragen haben. Sie alle werden in der unten folgenden Übersicht genannt.
Abb. 9/1: InsehrnährstoffreichemWasserwieesz.B. fast alle Dorfteiche aufweisen, bilden Grünalgen meist Massenbestände. Armleuchteralgen haben hier keine Wuchsmöglichkeiten.
Abb. 9/2: Der als Badegewässer genutzte Hasse-See bei Lunstädt bietet neben anderen Arten Lebensraum für ein Massenvorkommen der Kleinen Baumleuchteralge (Tolypella glomerata).
Auch wenn Armleuchteralgen relativ hohe Ansprü che an ihre Umwelt stellen, werden trotzdem eine ganze Reihe verschiedener Was ser-Lebensräume besiedelt. Wichtigster Faktor für eine Besiedelung ist eine ausreichende Lichtintensität in den Ge wäs sern. Die Menge des bei den Characeen an kom menden Lichtes wird vor allemdurchzweiFaktorenbeeinflusst.Alserstes ist die Trü bung des Wassers zu nennen. Diese wiederum wird vom Sediment am Grunde und in der Um ge bung des Gewässers, durch den Fischbe stand und durch die Menge an Phytoplankton be stimmt. Je feiner, toniger der Untergrund ist, desto länger bleiben einmal aufgewirbelte Partikel in der Schwebe. Gewäs ser mit tonigem Untergrund sind deshalb oftmals schon von Natur aus relativ trüb. Besonders bedeutsam als Lebensraum sind die ausdau ern den Standgewässer. Als erstes sollen die Quell teiche genannt werden. In vieler lei Hinsicht glei chen sie anderen Teichen, doch ha-bensiedenVorteil,dassQuell wassermeistnoch nichtsonähr stoffreichistwieOber flä chenwasser. Die Wahrschein lichkeit, in einem von Quellwasser gespeistenTeichArm leuch teralgenzufinden,ist deshalb höher als in solchen, die aus Bächen oder Flüssen versorgt werden. Aufgelassene Teiche bieten den Chara ceen meist nur eine begrenzte Zeit geeigneten Lebens raum. Nur wenn sie von einer bestimm ten Mindest menge an Quellwasser durchflossen werden, wird die Suk zession manchmal so weit verlangsamt, dass die Armleuchteralgen hier über Jahrzehnte stabileBe ständeaufbauenkönnen.Diemeisten in der Land schaft vorhan denen Teiche werden aber als Fisch teiche genutzt. Wie oben dargelegt, führt der Besatz mit wühlenden Fischen zu stark negativen Aus wir kungen für Wasserpflanzen,nichtnurChara ceen.Hinzukommtder erhebliche Nährstoff eintrag durch das Füttern der Fische. Deshalb können Armleuchter algen nur in wenigen intensiv nach guter fachlicher Praxis bewirtschafteten Fischteichen gedeihen. Auch solche Teiche ha ben manchmal ein beträcht liches Potential. Dies zeigt sich, wenn sie, meist nach Sanie rungs-oder Baumaßnahmen, einmal ein Jahr trocken lagen und anschließend wieder befüllt werden (Abb. 11/1). Vor dem er neu ten Einset zen der Karpfen entwickelt sich dann gar nicht so selten eine arten reiche Unterwasserflora.
Bei fast allen Formen der im Tagebaubetrieb durchgeführten Rohstoffgewinnung entstehen Rest löcher. Je nach der Tiefe und der Durch lässigkeit des Untergrundes füllen sich viele davon mit Wasser. Ähnlich wie die im Zuge des Abbaus geschaffenen Landlebensräume unterscheiden sich diese Gewäs ser durch eine Reihe von Besonderheiten von denen der Umgebung. Der wichtigste Unterschied ist ihr, im geolo gischen Maßstab, sehr geringes Alter. Vor allem die zu mindest in den ersten Jahren zu beo bachtende Nährstoffarmut ermöglicht das Vorkom men einer Reihe von sonst fast verschwunde nen Arten. Ein beträchtlicher Anteil aller Chara ceen-Vorkommen SachsenAnhalts ist deshalb heute hier zu finden. Auch wenn in fast allen durch den Bergbau geschaf fenen Gewässern Characeenvorkommenkönnen,gibtesdocherheb liche Unterschiede im Grad der Besied lung und im Artenreichtum. Die ungünstigsten Bedin gungen finden sich meist in ehemaligen Steinbrü chen. Durch die steilen Wände ohne Fein materialauflage steht oft nur eine sehr begrenzte besiedelbare Fläche zur Verfügung. Trotzdem können auch hier gelegentlich seltene Arten vorkommen. Bei Ton-, Sand-und Kies gruben sieht die Situation anders aus. Hier finden sich oft flach auslaufende Ufer. Sandiges Sub strat bietet zudem gute Keimungs bedin gungen für die Oosporen (Abb. 11/2
Abb. 17/1: Wenn sie von einer hellen, verkalkten Hülle um schlos sen sind, werden die Oosporen der Chara ceen (hier von der Ge wöhnlichenArmleuchteralge, Chara vulgaris) als Gyrogonite bezeichnet.
Abb. 17/2: Oospore der Stern-Glanzleuch ter alge (Nitellopsis obtusa).
Die Armleuchteralgen unterscheiden sich durch eine Reihe von besonderen Merkmalen von allen anderen Vertretern des Pflanzen rei ches. Ihre syste matische Stellung ist deshalb recht isoliert und war lange Zeit umstritten. Neuerdings werden sie als näher mit den Moo sen und Höheren Pflanzen als mit vielen ande ren Algengruppen verwandt betrachtet (z.B. Mccourt et al. 2004, Qui 2008. Die Beson der heiten bedingen aber auch, dass die Chara ceen als Gruppe relativ gut kenntlich sind. Ein zel hei ten ihres Baues sollen im Folgenden kurz be schrieben werden.
Ausgesprochen markant sind die Fort pflan zungs organe der Armleuchteralgen. Sie wei sen eine erhebliche Differenzierung auf und es gibt bei keiner anderen Pflanzengruppe etwas Ver gleichbares. Die Antheridien setzen sich aus na he zu kugelförmig angeordneten, auffäl lig ge musterten Schildzellen zusammen, wel che die länglichen Spermatozoiden ein schließen (Abb. 16/2
Armleuchteralgen besiedeln viele verschiedene Gewässertypen. Genaueres dazu wurde im Ab schnitt zu den besiedelten Lebensräumen dar ge legt. Hier sollen deshalb mehr allgemeine Hin weise gegeben werden. Die Characeen kann man als "SchönwetterPflanzen" bezeichnen. Sub jek tiv kostet es bei sonnigem und warmem Wetter weniger Überwindung, ins Wasser zu fassenunddienassenPflanzenindieHandzu nehmen. Es gibt aber auch objektive Gründe vor allem bei ausreichenden Lichtverhältnissen nach Armleuchteralgen zu suchen. Bei Sonnenschein kann man viel tiefer in Gewässer hinein sehen, als bei bewölktem Himmel. Dies macht sich schon vom Ufer aus deutlich bemerkbar. Beim Schnorcheln wird bereits beim Auf ziehen nur dünner Schleierwolken die Sicht stark eingeschränkt. Hilfreich beim Ab suchen von Gewässern sind Sonnen brillen mit Polarisationsfilter. Diese mildern die fast immer vorhandenen Reflexionen an der Wasseroberflächeerheblich.GroßeArtenwiedie Steifborstige Armleuchteralge (Chara hispi da) sind leicht zu entdecken. Kleine Glanzleuch teralgen nimmt man meist erst mit einer ge wissen Erfahrung war. Zu beachten ist, dass oft mehrere Arten in einem Gewässer zusammen vorkommen.ImflachenWassererreichendieCha ra ceen gelegentlich die Oberfläche und ragen dann sogar etwas aus dem Wasser. Häu fi ger wachsen sie allerdings am Gewässergrund und müssen dort gezielt gesucht werden. An ders als bei "normalen" Wasserpflanzen sinken abgeris sene Sprossstücke der Armleuchter algen schnell zum Gewässergrund und werden des halb nicht am Ufer angespült. Sind am Ufer und in dessen unmittelbarer Nähe keine Chara ceen zu sehen, bedeutet dies also nicht unbe dingt, dass im Gewässer keine vorkommen.
Zu beachten sind weiterhin jahreszeitliche und längerfristige Schwan kun gen des Auftretens der Armleuchteralgen. Als erstes sind die bereits erwähnten zeitlichen Unterschiede der Entwicklung bei einzelnen Arten zu nennen. So wurde in einem Graben bei Jeseritz in der Altmark bei einer Untersuchung im Mai massenhaft die Haar feine Glanzleuchteralge (Nitella capillaris) sowie jeweils vereinzelt die Zerbrechliche Armleuchteralge (Chara glo bularis) und die Feine A. (C. virgata) gefunden. Bei einem zwei ten Besuch im September war dann die Ge wöhn liche A. (C. vulgaris) neben der Zerbrech lichen Armleuchteralge die häufigste Art. Von der Haar feinen Glanzleuchteralge konnten nur wenige, erst vor kurzem aufgewachsene Exem plare beobachtet werden, die Feine Armleuch teralge fehltevöllig.Alszweitessindaucheinigege nerell vorhandene Phänomene von Bedeutung.
Viele Gewässer unterliegen im Laufe des Jahres starken Veränderungen der Sichttiefe. Meist ist im Frühjahr das Wasser klarer als im phyto planktonreicheren Sommer, zum Herbst hin kann dann oft wieder eine Abnahme des Plank-tonsunddamiteineVerbesserungderSichttiefe festgestellt werden. Auch fädige Grünalgen entwickeln sich vor allem während des Sommers sehr schnell und überwuchern eventuell vorhandene Characeen. Diese sind dann nur im Frühjahr sichtbar.
Erheblichen Einfluss auf die Beobachtungs mög lichkeitenvonCharaceenhabenauchStark nie der schläge. Diese führen gerade bei an Bäche angeschlossenen Teichen oft zu einer massiven TrübungdesWassers.ImUmfeldgrößererFlüs se wie der Elbe hat ein gestiegener Wasserspie gel zur Folge, dass die dauerhaft wasserge füllten Senken gar nicht mehr erreicht werden können. Leider haben auch größere Hochwas ser ereignissewiedie"Jahrhundertflut"2013nur sehr begrenzt positive Auswirkungen auf die Characeen-Flora. Untersuchungen im Sommer 2013 haben gezeigt, dass die Was ser qualität nach dem Hochwasser in Gewässern innerhalb der Deiche so schlecht war, dass fast keine Wasserpflanzen zu Entwicklung kamen. Druck wasser gefüllte Senken außerhalb der Deiche trockneten innerhalb so kurzer Zeit wieder aus, dass die Characeen keine Gele genheit bekamen sich zu entwickeln. Selbst bei der regelmäßig in temporären Gewässern zu findenden GewöhnlichenArmleuchteralge(Chara vulgaris) Abb warzubeobachten,dassdiePflanzenver trock neten noch bevor sie Oosporen bilden konnten. Auch andere Witterungsereignisse haben deutlichen Einfluss auf die Entwicklung der Chara ceen.ImJahr2013wurdeneinigebereitsfrüher untersuchte Gewässer noch einmal angesehen. Dabei zeigte sich, dass in vielen die Characeen in diesem Jahr schlechter entwickelt waren als bei den vorherigen Untersuchungen. Vor allem die Steifborstige Armleuchterlage (Chara hispi da) war oft in deutlich geringerer Menge vorhanden. Aber auch bei anderen Arten wurden ähnliche Beobachtungen gemacht. Dagegen waren die Brackwasser A. (C. canescens) bei Angersdorf, die Vielstachelige A. (C. aculeolata) bei Lun städt und die Kleine Baumleuchteralge (To ly pella glomerata) bei Burgliebenau in diesem Jahr sehr üppig entwickelt. Zu den Ur sachen können nur Vermutungen angestellt wer den. Wahrscheinlich hat der kalte, mit einer langen Eisbedeckung einhergehende Winter für veränderte Konkurrenzbedingungen zu Beginn der Wuchsperiode gesorgt, mit denen die ver schie-denenArten(obCharaceen,Gefäß pflan zenoder Grünalgen) sehr unterschiedlich gut zu recht gekommen sind.
Als Fazit lässt sich festhalten. Es gibt keine optimale Jahreszeit zum Kartieren von Armleuchteralgen sondern bestenfalls für konkrete Arten. Ein einmaliges Aufsuchen eines Gewässers reicht oft nicht aus, um den Artenbestand vollständig zu erfassen. Auch Gewässer in denen zum Untersuchungszeitpunkt keine Cha ra ceen gefundenwurden,könnendurchausinspäteren Jahren von diesen besiedelt sein, ohne dass ein erneuter Eintrag von Diasporen statt gefunden haben muss.
ZurEntnahmevonProbenvomUferauskönnen WasserpflanzenAnker (Abb. 6/1) verwendet wer den. Die se sind meist Marke Eigenbau. Die einfachste und billigste Variante besteht aus einem kleinen Eisenrechen mit eng stehenden Zinken ohne Stiel, der an einem stabilen Seil befestigt wird. Günstig ist es entweder die Hälfte der Zinken nach hinten zu biegen oder zwei Rechen zu kom binieren, damit egal wie der Rechen landet auf jeden Fall Pflanzen hängen blei ben. Der Re chen wird dann ins Gewässer hi nein geworfen und am Seil zurückgeholt. So kön nendurchausProbenbiszueinerEntfernung von 20 m vom Ufer gewonnen werden. Bei größe ren Gewäs sern muss man zur Pflanzen entnahme ins Was ser, entweder mit Stiefeln, mit einer Wathose oder schwimmend. In den meisten Fällen reicht Schnor cheln aus, um die Armleuchteralgen voll ständig zu erfassen. In der fast durchgehend eutro phierten Landschaft gibt es leider nur we nige Gewässer die sauber genug sind, dass Cha ra ceen so tief im Wasser wachsen, dass sie auf diese Weise nicht erreichtwerdenkönnen.Grundsätzlichsollteman lieber etwas umfang reicheres Material mitnehmen als zu wenig. Manchmal sind bestimmte, für die Bestimmung wichtige Merkmale nicht an allen Pflanzenteilen gut entwickelt. Eine größereProbenmengeer höhtdanndieChance, die im Schlüssel abge fragten Merkmale doch irgendworichtigerken nenzukönnen.Außerdem findet man in umfangreicheren Proben immer wieder mal weitere, in nur wenigen Exemplaren vorhandene Arten. Da die Armleuchter algen an vie lenVorkommendurchvegetativeVermehrung große Bestände aufbauen, ist dies aus Naturschutz sicht meist unproblematisch. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, die Populationen durch die Entnahme der Pflanzen möglichst wenig zu schädigen.
Die so erhaltenen Pflanzen werden zum Trans port in Plastegefäße gegeben. Diese sollten nicht zu klein sein, damit die Algen beim Einbringen nicht stark geknickt werden müssen. Zwar sind Folientüten durchaus ausreichend, formstabile Plasteschachteln haben aber den Vorteil, dass die Proben darin weniger beschä digt werden. Wichtig ist, dass die Pflanzen gut vor dem Austrocknen geschützt werden. Sind die Armleuchteralgen der Umgebungsluft ausgesetzt, beginnen sie innerhalb weniger Minuten zu vertrocknen und werden in kürzester Zeit brüchig.
ZurBestimmungderCharaceenisteinAufl icht mikroskop unverzichtbar. Mit einiger Erfahrung kann man zwar schon im Gelände viele Pflan zen benennen, aber selbst Experten müssen immer wieder auf die Hilfe einer aus reichenden Vergrößerung zurückgreifen. DieArm leuchteralgen entwickeln sich in der Regel bei voller Besonnung am besten. Pflanzen die in beschatteten, trüben oder sehr tiefen Gewäs sern stehen, weisen oft einige Abweichungen auf. Meist wird dann die Bestachelung, in weni gen Fällen sogar die Berindung reduziert. Außer dem verlängern sich die Internodien, was zu einem etwas anderen Habitus führt.
Armleuchter-(Chara-)Arten lassen sich in der Regel auch steril anhand von Berindungs-und Stachelmerkmalen bestimmen. Auf die wenigen Probleme wird im Kapitel mit den Artbeschreibungen (ab S. 29) aufmerksam gemacht. Die Merk male sind nahe der Sprossspitze oft am besten zu erkennen. Dabei ist es aber günstig sich nicht das erste, sondern besser das zweite Inter nodium anzusehen. Hier haben sich die Zellen bereits so weit gestreckt, dass die Bestachelung nicht mehr ganz so dicht steht. Außerdem sind hier die Unterschiede zwischen den er ha benen und den eingesenkten Rindenzellen schon deut licher ausgeprägt. Den Inserierungs typ der Sta cheln ermittelt man am besten nahe der Spross knoten. Aulacanth bedeutet dabei, dass die Stacheln auf den eingesenkten (Abb. 24/5), tylacanthdasssieaufdenerhöhtenRindenzellen (Abb. 24/6) sitzen. Mit ein wenig Übung braucht man dazu keine Querschnitte anzufertigen. Je weiter man sich von der Sprossspitze entfernt, desto weni ger Stacheln sind noch vorhanden. ManchmallösensichsogardieRindenzellenab und nur der Zentralstrang bleibt übrig. Solche Fragmente lassen sich nicht mehr bestimmen.
Schwieriger gestaltet sich die Bestimmung der Glanzleuchter-(Nitella-)Arten. Durch das Fehlen von Rinde und Stacheln stehen deutlich weniger Merkmale zur Verfügung. Deshalb lassen sich einige Arten nur fertil sicher erkennen. Hier hilft es manchmal größere Probenmengen durch zu sehen. Mit etwas Glück findet sich oft auch bei scheinbar sterilen Pflanzen dann doch der eine oder andere fertile Spross. Einige Glanzleuchter-(Nitella-)Arten schließen ihre Gametangien in eine Schleimhülle ein. Bei anderen täuscht ein, auch bei der Herausnahme aus dem Wasser in den köpfchenartig verdichteten Sprossspitzen verbleibender, Wassertropfen eine solche nur vor. Mit Hilfe eines Papiertaschentuches kann man aber sehr leicht Klarheit erhalten. Wird der Tropfen vom Taschentuch aufgesaugt, war es nur Wasser. Die richtigen Schleimhüllen bleiben auch beim Abtupfen erhalten.
Prinzipiell erfolgt das Herbarisieren von Armleuch teralgen ähnlich wie bei Höheren Pflan zen. In Plastetüten oder -schachteln (ohne Wasser!), lassen sie sich mehrere Stunden, im Kühl schrank sogar Tage aufbewahren, ohne Scha den zu nehmen. Ganz wichtig ist es für eine aussagekräftige Etikettierung mit Angaben zum Fundort, Sammeldatum und Sammler zu sor gen. Besonderheiten sind der oft zierliche Wuchs und bei den Armleuchter-(Chara-)Arten die Zerbrechlichkeit im trockenen Zustand. Am besten ist es, wenn man die Pflanzen in noch feuchtem Zustand auf einen A4-Bogen Papier oder Karton (ca. 160-200 g/m², normales Kopier papier hat 80 g/m²) aufbringt. Dieser wird dann zum Trocknen zwischen saugfähiges Papier gelegt und mit schweren Objekten (z.B. Bü cher) oder Bändern gepresst. Damit die Pflan zen nur am Auflagebogen und nicht am Troc ken papier haften, hat es sich bewährt, sie wäh rend des Trocknens mit einem Blatt handels üblichem Backpapier zu bedecken. Dieses ist so wieso in vielen Haushalten vorhanden und kannmehrfachverwendetwerden.InderRegel reicht es, die Papierlagen zwischen den Bögen mit den Pflanzen zwei Mal zu wechseln. Cha raceen besitzen keinerlei Verdunstungsschutz. Meist sind die Pflanzen deshalb bereits nach einem Tag völlig trocken. Erst einmal herba ri siert, müssen vor allem die Chara-Arten vorsich-tigeralsanderePflanzenbehandeltwerden.Ein Versand in einem einfachen Brief, der bei der Post durch Sortiermaschinen läuft, führt in der Regel dazu, dass nur noch Brösel ankommen. Die Bestimmung ist dann schwierig.
Abb. 24/1: Spross von Chara globularis mit triplosticher Berindung.
Abb. 24/2: Spross von Chara tomentosa mit diplosticher Berindung.
Chara canescens mit haplosticher Berindung.
Abb. 24/4: Spross von Nitella opaca ohne Berindung.
Abb. 24/5: Chara vulgaris mit aulacanther Bestachelung.
Abb. 24/6: Chara contraria mit tylacanther Bestachelung.
Abb. 24/7: Chara hispida mit aulacanther Besta chelung.
Abb. 24/9: Bestachelung von Chara intermedia. Abb. 24/10: Bestachelung von Chara aculeolata. Unter Habitus wird versucht ein Bild der jewei ligenArt zu vermitteln. Vor allem sollen, so weit vor handen, besonders markante Merkmale he raus gehoben werden. Im Folgenden werden dann einige Details genauer beschrieben: Größe, Spros se, Rinde, Stacheln, Stipularen, Äste, Blätt chen, Geschlechtlichkeit, Oogo nien, Oospo ren, Antheridien, Bulbillen.
Als nächstes wird auf die im Untersuchungsgebiet beobachtete Variabilität und auf Verwechs lungs möglichkeiten mit hier ebenfalls vorkom menden Arten eingegangen.
Unter dem Punkt Phänologie und Vermehrung werden Aussagen zum Lebensrhythmus ge macht. Insbesondere wird angegeben, wann die Art im Jahresverlauf fertil ist.
Mit Vergesellschaftung ist keine Zuordnung zu pflanzensoziologischen Einheiten gemeint, son dern Angaben, ob und wenn ja mit welchen ande ren Characeen-Arten die behandelte Art regel mäßig zusammen vorkommt.
Unter Standorte werden Aussagen zu be siedel ten Lebensräumen (die Reihenfolge der Aufzäh lung erfolgt in etwa nach ihrer Bedeu tung), Nähr stoffverhältnissen, Kalk-und Salz ge halt und zum besiedelten Tiefenbereich zu sam mengefasst.
Alle in Sachsen-Anhalt vorkommenden Arten sindinEuropaweitverbreitet.InnerhalbDeutschlands gibt es allerdings erhebliche Unterschiede in der Verbreitung. Diese wird des halb kurz verbal beschrieben. Danach folgt eine Dar stellung derVerbrei tunginSachsen-Anhalt. Zu jeder Art wirdsowohleineverbaleBe schrei bungderVer breitung,alsaucheineVer breitungskarteaufder Basis von Messtisch blatt (MTB = TK 25)-Qua-dranten mit drei Zeit räu men (bis 1900, 1901-2000, ab 2001) gege ben.
Es folgen Aussagen zur Bestandsentwicklung. Aufgrund der bisher für nahezu ganz Sachsen-Anhalt sehr geringen Kenntnisse über das Vor kom menderCharaceensinddiesealler dings meist eher vage. Neben den wenigen An gaben über frühere Vorkommen wurde hier vor allem das Wissen über die besiedelten Stand orte und deren Gefährdung berücksichtigt.
Trotz der eben geschilderten Problematik lassen sich einige Angaben zu Gefährdungs ursachen und sich daraus ergebenden Schutz mög lich kei ten ableiten.
Unter Bemerkungen wird auf nicht zu den ande ren Punkten zuzuordnende Be sonderheiten ein ge gangen. So werden unter an de rem veröf fent lichte Fehlangaben zur jeweiligen Art genannt und die richtige Artzuordnung ange geben.
Den Abschluss bildet das Fundortverzeichnis. In diesem sind alle dem Autor bisher be kannt ge wordenen glaubwürdigen Angaben zu Vorkom men der jeweiligen Art in Sachsen An halt, geord net nach der MTB-Nummer enthalten. Dabei wird folgendes Schema verwen det: MTB/Quadrant, Fund ort (Himmels richtun gen werden mit S, W, N, O abgekürzt), Beo bachtungsjahr, Beobachter und/oder Litera tur zitat und/oder öffentliches Herba rium (Herb.) in dem ein Beleg vorhanden ist. Die da bei ver wendeten Abkürzungen haben folgende Be deutung: B = Herbarium des Botanischen Mu se ums Berlin; GFW = Herbarium der Universität Greifswald; GLM=HerbariumdesNaturkundemuseumsGör litz; GOET = Herbarium der Universität Göt tin gen; HAL = Herbarium der Universität Halle; HALN = Herbarium des Landesamtes für Umwelt schutz Halle; JE = Herbarium Hauss knecht der Univer sität Jena; MSTR = Herbarium des Museums für Naturkunde Mün ster; US = Herbarium des National Museum of Na tu ral History Washington. Bei bisher unver öffent lichten Beobachtungen wird die Jahreszahl voran-, bei be reits publizierten nach gestellt. Wenn das Beobachtungsjahr bekannt ist und von dem Publika tionsjahr abweicht, werden beide genannt. Zu vie len Beobach tungen des Autors existieren Belege in seinem und im Herbarium des Landesam tes für Umweltschutz Halle. Diese sind nicht extra auf ge führt. Es wurde versucht, die zum jeweiligen Fund ort älteste Angabe zu ermitteln und in die Übersicht aufzunehmen. An einigen VorkommengibtesweitereBeobachtungenaus späteren Jah ren. Diese werden aber nur genannt, wenn sie in ver schiedenen Jahrhunderten ge macht wurden. Aufgrund der manchmal etwas unge nauen An ga ben, gerade bei älteren Nach weisen, ist nicht immer klar, ob es sich um einunddas selbeVor kommengehandelthat.Im Zweifelsfall werden alle aufgeführt.
Ebenfalls im Band 2 der "Flora Cryptogamica Ger maniae" von 1833 gibt Wallroth als Fundort für Chara gracilisδprolifera "agri halens." an. Dieser Name ist nach Migula (1897) Büscher et al. haben 2001 einen Artikel über den "Erstnachweis der Verworrenen Armleuch ter alge für Sachsen-Anhalt" in der Zeitschrift "Natur schutz im Land Sachsen-Anhalt" publi ziert. Schon das abgedruckte Foto zeigte aber, dass es sich bei der gefundenen Armleuchter alge nur um eine Nitella, nicht aber um eine Tolypella handeln konnte. Nachsuchen in den Jahren 2011 (T. KaBus) und 2012 (H. Korsch) ergaben ein VorkommenvonNitella opaca am angegebenen Fundort. Ein Vorkommen von To ly pella intricata in SachsenAnhalt scheint zwar möglich, ist bis jetzt aber noch nicht gefunden worden (siehe auch weiter unten bei T. proli fera).
Von Tolypella prolifera werden in Migula (1897) und wohl von diesem übernommen in Krause (1997)
Archiv für Religionsgeschichte , 2014
International Business Research, 2009
Mimarlık Planlama ve Tasarım Alanında Uluslararası Araştırma ve Derlemeler, 2023
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(Re)existências: anais do 30º encontro nacional da ANPAP, 2021
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Jurnal Penelitian Pendidikan, 2022