Satzinger
Mittelägyptisch
1
DAS MITTELÄGYPTISCHE
§1
DER STANDORT DES MITTELÄGYPTISCHEN
Idiome:
Periode
AR
1.Z.
Beginn
2700
2100 2000 1700 1550
Dynastie
3/5
1)
——Altäg——
6
MR
2.Z.
NR
18
12/13
Klassisch-Äg.
3.Z.
SZ
1080 750
Am.
19
Spätklass.
20
Ptol Kais
Arab
310
642 n. Chr.
30 v. Chr.
röm
25/30
byz
———Neoklassisch-Äg.———
—
——Griech.———…
…—Kopt.————…
…—Arab.—
2)
Aäg
——Mäg——
—FrühNäg—
——Näg——
FrühDem —Dem—
Schriftarten:
hieroglyphisch
hieratisch
demotisch
koptisch
1) "konservative" Texte (religiöse, staatliche Bekundungen u. dgl.)
2) "progressive" Texte (Briefe, private Rechtsurkunden u.a.)
§2
Die Verwandtschaft des Ägyptischen
Afroasiatisch/Afrasisch (Hamitosemitisch/Semitohamitisch):
Libysch/
Berberisch
Tschadisch
A †Guanche
A Masa
B †Altlibysch
B Ost-Tschadisch
2 Tuareg
Kuschitisch
Semitisch
(Auswahl)
C Berberisch (enger): C Biu-Mandara
1 Ost-Berberisch
Ägyptisch
D West-Tschadisch
Hausa
†Ägyptisch >
†Koptisch
Nord-K.:
†Akkadisch
Bedauye/Beja
Hebräisch
Zentral-K.: Agau
Aramäisch
Ost.-K.: Saho, Afar,
Arabisch
Somali, Oromo ...
3 West-Berberisch
West-K. ~ Omotisch
4 Nord-Berberisch
Süd-K.: Iraqw, ...
(†)Südarabisch
Äthiopisch
Satzinger
§3
Mittelägyptisch
2
Die Laute
1)
2)
3)
Hiero-
moderne
moderne
glyphen
Um-
Aus-
schrift
sprache
A
4)
5)
6)
Lautwert
Bemerkungen
Name
MR/NR
a
Alef
Ø
Ursprünglich r, l; verstummt etwa im
MR.
j (i)
i, j
(Jod)
</j
Ursprünglich < ?
a
a
Ajin
>
Laryngallaut (Kehlpressung).
w
u, w
(Waw)
w
b
b oder ! Ursprünglich b, wird zu !.
p
p
f
f oder ƒ
m
m
n
n
r
r
Vor MR: wird im Silbenauslaut zu <.
h
h
H
h
langes H
h\ = Ó
Laryngallaut.
x
ch
rundes Chet
x
Ursprünglich stimmhaft: ©""?
X
ch
liegendes Chet
x
z (s)
s
liegendes S
s
s (så)
ß
stehendes S
s
S
sch
(Schin)
s˚ = ß
Aus x entstanden.
q (‡)
k
Kof/Qof
q
Glottalisiert: velar (k’) oder uvular (q’)?
(Kaf)
k
k
h
Ursprünglich ts oder †?
g
g/q ?
Urspr. stimmhaft, velar oder uvular?
t
t
Vor MR: wird im Silbenauslaut zu <.
1) t; 2)
c˚
Aus k entstanden. Wird vor MR meist
zu t.
t\
Glottalisiert: t\ = t<.
1) t\; 2)
c˚\
Meist aus q entstanden. Im AR c˚\ = c<.
Wird vor MR meist zu t\.
T
ts, c˚
d
D
dsch
Satzinger
Mittelägyptisch
3
§4
Schrift
Hieroglyphisch, Hieratisch — nur K o n s o n a n t e n .
Hieratisches Original (immer linksläufig):
Umschrift in Hieroglyphen, in Originalrichtung (selten):
Desgleichen, aber rechtsläufig (technisch einfacher im Druck):
Umschrift in Transkription: Dd.jn sA-nswt; ägyptologische Hilfsaussprache: Dsched-jen sa-nesut.
(Hilfs)aussprache ist etwas anderes als Rekonstruktion (Vokalisation)
Hilfsaussprache: A und a als [a], j teils als [i], teils als [j], w teils als [u], teils als [w].
Beispiel: der Königsname Jmn-Htpw
Ägyptologische Hilfsaussprache: imen-hetep
Rekonstruktionen: Spätzeit: *<am´nh\oåtp´ (vgl. griech.: Amenwfi")
Neues Reich: *<am´n-h\aåtp´ (vgl. mittelbabylonisch: amanh…atpi)
’Ursprüngliche’ Vokalisation: *jamaµnaw-h\átpaw [ja»ma:na¨«˛atpa¨].
§ 5 Wortarten
Nomen,
Substantiv
Pronomen
(definit: Personal-, Demonstrativpronomen;
indefinit: Fragepronomen, ...)
Eigenname
Kardinalzahlwort
Adjektiv
Adverb (+ Präposition)
Verb
Partikel
§6
DAS NOMEN
Das Substantiv
Genus (inhärent):
Numerus (akzidentell):
m. (maskulin), f. (feminin)
Sg. (Singular), Pl. (Plural), Du. (Dual)
m.
Singular
-Ø
Plural
-w
Dual
-wj
f.
-t
-wt
-tj
Satzinger
Mittelägyptisch
4
sn ‘Bruder’, sn.t ‘Schwester’
Sg.
m. sn ‘(der/ein) Bruder’
f.
§7
sn.t ‘(die/eine) Schwester’
Pl.
sn.w ‘(die) Brüder’
Du
sn.wj ‘(die) beide(n) Brüder’
sn.wt ‘(die) Schwestern’
sn.tj ‘(die) beide(n) Schwestern’
Das Adjektiv
1. einem Eigenschaftsverb zugehörig ~ Partizip (nfr ‘gut’ = ‘gut seiend’): nfr ‘gut’; bjn, Dw
‘schlecht’; aA, wr ‘groß’; nDs ‘klein’; HD ‘weiß’; km ‘schwarz’; dSr ‘rot’; wAD ‘grün’
2. Mit Endung -j von Substantiv oder Präposition abgeleitet (Nisbe-Bildung)
m.
Sg.
-j
Pl.
-j.w
Du.
-j.wj
f.
-(j).t
-(j).wt
-(j).tj
2.1 Von Substantiv:
nTrj ‘göttlich’ von nTr ‘Gott’;
njwtj ‘städtisch’ von
njw.t
‘Stadt’: jAbj ‘östlich; link(s)’; wnmj ‘recht(s)’; jmnj ‘westlich’; mHtj ‘nördlich’; rsj ‘südlich’
jmj ‘in … befindlich’ von ,
2.2 Von Präposition:
(j)m ‘in’: nj ‘zu … gehörig’, jrj
‘zu … gehörig’, Hrj ‘auf … befindlich’, Xrj ‘unter … befindlich’.
ADJEKTIV IN DER PRÄDIKATIVFORM:
u n v e r ä n d e r l i c h , ohne jede Endung
Adjektivsatz = Satz mit adjektivischem Prädikat
adjektivisches Prädikat
Subjekt
Genus und Numerus neutral (= Form von m. Sg.)
Substantiv, Pronomen usw.
nfr
hrw!k ‘dein Tag ist gut’
Admirativ-Endung
wj: nfr-wj pr pn ‘wie schön ist dieses Haus!!’
ADJEKTIV IN DER ATTRIBUTIVFORM:
m.
nfr
ebenso wie Substantiv.
nfr.w
nfr.wj
f.
nfr.t
nfr.wt
nfr.tj
Beziehungswort
Attribut
tA
Dsr
‘das erhabene Land’
p.t
jAbt.t
‘der östliche Himmel’
nTr.w
jmj.w AbDw
‘die in Abydos befindlichen Götter’
sA.wt!f
Srj.wt
‘seine kleinen Töchter’
Q u a s i - A d j e k t i v nb ‘jeder’, ‘alle’: immer vor andere Adjektive gereiht; nur attributiv; nur
mit substantivischem Antezedens (= nie substantiviert)
nTr.w nb.w ‘alle Götter’; jx.t nb.t ‘jede Sache (= alles)’; (j)x.t nb.t nfr.t ‘jede gute Sache’
A d j e k t i v m i t b e s t i m m e n d e m S u b s t a n t i v (exozentrische Komposita)
wr Hzw.t ‘groß an Gunst’ = ‘der/einer, dessen Gunst groß ist’, ‘der sehr Begünstigte’
Satzinger
Mittelägyptisch
5
wr.t HkAw ‘groß an Zauber’ = ‘die/eine, deren Zauber groß ist’, ‘die Zaubermächtige’
qA Sw.tj ‘hoch in Bezug auf die beiden Federn’ = ‘der mit zwei hohen Federn’, ‘der Hochfedrige’
aSA mr.t ‘zahlreich an Personal’ = ‘einer mit viel Personal’
PRONOMEN — ÜBERBLICK
DEFINITE PRONOMINA
• Personalpronomen:
Morphologische Kategorien:
Person: 1. (c.), 2. (m. : f.), 3 (m.: f .[: †n.]).
Genus: m., f., (†n.)
Numerus: Sg., Pl. (c.), Du. (c.)
Drei Status-Kategorien: absolut (selbständig), abhängig (enklitisch), Suffix
• Demonstrativpronomen:
Morphologische Kategorien:
Genus: m., f., (†n.)
Numerus: Sg., Pl. (c.), Du. (c.)
Zwei Idiome: Alt-/Klassischägyptisch : Mittelägyptisch
INDEFINITE PRONOMINA
• Interrogativpronomen
§8
Absolutes Personalpronomen
Sg.
(ältere Reihe)
2.m.
ntk
Twt
2.f.
ntT
Tmt
ntTn
2.c.
3.m
ntf
3.f.
nts
3.c.
Du.
jnn
jnk
1.c.
Pl.
?
†ntTnj
swt
stt
ntsn
†ntsnj
Wichtige Funktionen: 1. Glied im Nominalsatz; Agens beim Infinitiv (nachgestellt)
(Nominalsatz = Satz mit nominalem Prädikat)
Prädikat
Subjekt
ntf
nb jgr.t
‘Der Herr des Totenreiches ist er’
Subjekt
Prädikat
(nur 1. und 2. Person)
jnk
aSA mr.t
‘ich bin einer mit viel Personal’
ntk
jt nj nmH
‘du bist der Vater der Waise’
Satzinger
Mittelägyptisch
6
Infinitiv
Dd
rwD
Agens
ntsn
jnk
‘sagen ihrerseits’ = ‘ihr Sagen’
‘erstarken meinerseits’ = ‘mein Erstarken’
Rhematisiertes Agens
jnk
ntf
jnk
ntk
Satzrest
jnj!j sw
jrj sw
Hzz Tw
jnj!k n!f sj
‘ich bin es, der ihn (Re) holen/bringen wird’
‘er ist es, der es gemacht/getan hat’
‘ich bin es, der dich lobt’
‘du bist es, der sie ihm bringen wird’
§9
Abhängiges Personalpronomen
Sg.
Pl.
1.c.
wj
2.m.
Tw
Du.
n
*nj (?)
Tn
†Tnj
Tn
2.f.
2.c.
sw
3.m
,
3.f.
sj
st
3.c.
sn
†snj
Funktion:
1. Zweites Glied (Subjekt) im Adjektivsatz
prädikatives Adjektiv
jqr
Subjekt
Tw
(selten für die 1. Person)
‘du bist leistungsfähig’
2. Subjekt nach bestimmten Partikeln (mk, jsT, …; nn [Negation])
Partikel
m!k / jsT / nn
Subjekt
wj
Prädikativ (adverbial)
Hna!k
‘schau, ich bin bei dir!!’ / ‘derweil bin
ich bei dir’ / ‘ich bin nicht bei dir’
3. Objekt transitiver Verben
Verb (+ Subj.)
Objekt
dr.n!f
sj
Rest
r-Dr!s
‘er hat es zur Gänze unterworfen’
Satzinger
§ 10
Mittelägyptisch
7
Suffixpronomen
Sg.
Pl.
!j
1.c.
Du.
!n
†
!nj
!Tn
†
!Tnj
!sn
†
(?)
!k
2.m.
>
2.f.
t
2.c.
!f
3.m
3.f.
3.c.
,
!s
!st
!snj
Funktion:
1. als Possessiv-Ausdruck nach Substantiven:
pr!f ‘sein
jm!f ‘in
2. als Komplement von Präpositionen:
Haus’
ihm’
3. als Subjekt von Verben (Formen der "Suffix"konjugation):
msj!s ‘sie
wird gebären’
4. als Subjekt nach bestimmten Partikeln (jw, aHa(.n), …):
Partikel
Subjekt
Prädikativ (adverbial)
jw
!n
m pr!f ‘wir sind in seinem Haus’
aHa.n
!j
Hr aS ‘da begann ich zu rufen’
5. als Subjekt am Infinitiv von Verben
Intransitiv:
Transitiv:
m prj.t!f tp(j).t ‘bei seinem ersten Ausziehen’
rdj.t!k n!j nsjj.t!k ‘dein (= des Gottes) mir (= dem König) dein
Königtum Geben’
6. als Objekt am Infinitiv transitiver Verben
gm.t!f jn Hm!f ‘ihn finden seitens seiner Majestät’
§ 11 Demonstrativpronomen
morphologische Kategorien (nur 3. Ps.!):
Genus/Numerus p- (mask.), t- (fem.), n- (neutr./communis > Plural)
AR: Genus p-: t-; Numerus Ø: j(p)Grade der Deixis: -w; -n; -f;
jüngere Formen: -A
Satzinger
Mittelägyptisch
8
alt- und klassisch-ägyptisch
(nachgestellt)
nah
fern
Ort des
Sprechers
m. Sg.:
f. Sg.:
pn
tn
Ort des
Besprochenen
mittelägyptisch
(vorangestellt)
nah
fern
anderer Ort
pw
pf
pA
pfA
pwjj
pfj
tw
tf
tA
tfA
nf
nA
nfA
twjj
Neutr. > Pl.:
nn
nw
Alte Dual- und Pluralformen:
alt- und klassisch-ägyptisch:
mittelägyptisch:
‘dieses Haus’:
pr pn, pr pw
pA pr
‘dieses Jahr’:
rnp.t tn, rnp.t tw
tA rnp.t
‘diese Nubier’
(alt: nHsj.w jpn / jpw)
nA (n) nHsj.w
nn / nw n(j) nHsj.w
‘diese Gehöfte’
(alt: Hw.wt jptn / jptw)
nn / nw n(j) Hw.wt.
nA (n) Hw.wt.
Satzinger
Mittelägyptisch
9
NOMINALE SYNTAX
§ 12 Genitiv
• Direkter Genitiv (1 Akzenteinheit):
Nomen
—
Nomen
• Indirekter Genitiv (2 Akzenteinheiten: Nomen — Genitiv-Adjektiv, kongruierend — Nomen
Das Genitiv-Adjektiv: nj, n.t; n.w, n.wt; n.wj, n.tj
Vergleichbare Strukturen
• Limitation:
• Präpositionalkomplement:
§ 13
aA mrw.t ‘groß an Beliebtheit’
jmj-wt ‘der in der Balsamierungsstätte Befindliche’ (Anubis);
Nominalsatz = Satz mit nominalem Prädikat
A.
2gliedrig
B.
3gliedrig
1. fallend (Rhema—Thema, d.h. mit
dem betonten Satzteil beginnend)
unanschaulich; zeitlich nicht festgelegt
2. steigend (Thema—Rhema, d.h.
mit dem betonten Satzteil endend)
anschaulich; Gegenwart
A.1
‚nb rn!f ‘sein Name ist Seneb’
A.2
pron. Thema:
Ra pw ‘er ist Rê’, ‘es ist Rê’
pron. Thema:
jnk sn!k ‘ich bin dein Bruder’
pron. Rhema:
ntf Ra ‘er ist Rê’
pron. Rhema:
—
pron. Rhema und Thema:
ntf pw ‘er ist es’
pron. Rhema und Thema:
jnk ntf ‘ich bin er’
B.1
nfr pw pXr.t jrj ‘die Arznei dafür ist
B.2
pXr.t pw n.t Haw!s mrH.t
etwas Gutes’
pron. Thema:
sSst pw wj? ‘wer bin ich!?’
‘die Arznei ihres Körpers ist Salböl’
pron. Thema:
jnk pw rx wA.wt Nw.t ‘ich bin einer,
der die Wege des Himmels kennt’
pron. Rhema:
ntf pw jt!j ‘er ist mein Vater’
pron. Rhema:
jt!j pw ntf ‘mein Vater ist er’
pron. Rhema und Thema:
ntf pw wj ‘ich bin er’
ntf pw jnk ‘ich bin er’
pron. Rhema und Thema:
jnk pw sw‘ich bin er’
jnk pw ntf‘ich bin er’
3gliedrig,
xnD sAr.t Aw.t!f pj
thematisierend
‘Schenkel und Braten,
sie sind seine Speise’
Satzinger
§ 14
Mittelägyptisch
10
Interrogativpronomen
,
Sachen "Adjektiv" (= mit Satellit)
(‘wer!?’)
(‘was!?’) (‘welcher!?’, ‘was für ein!?’)
x
x
x (m n …)
sj (zj) x
x
x (sj …)
x
x
x
x
m
,
Personen
†pw
ptr/ptj (< pw-tr)
jSst (< jx-st?)
x
†jx
x
wr ‘wieviel?’
Dazu auch:
jnm >
,
nm, Fokus in der Älteren Cleft Sentence:
jn m Dd sw ‘Was sagt es?’ (= was beträgt es?)
Prädikat im Nominalsatz bzw. Adjektivalsatz:
Twt m tr G 405,7
"Adjektivischer" Gebrauch:
n m nj nTr (Var.
n m m nTr) ‘zu welchem Gott?’
Adverbiale Interrogativsyntagmen:
Tn,
tn (
1)
m m,
2)
‘wozu?’;
§ 15
Hr m,
Tnw,
Tnj) ‘wo?’, ‘woher?’, ‘wohin?’
m sj ‘womit?’, ‘wovon?’;
Hr sj,
mj m,
Hr jSst,
mj jx ‘wie?’;
Hr jx ‘warum?’.
Numerale
Kardinalzahlen
wa(jw)
1
*wí>!jaw
oua
wa.t
*wí>jat
ouei
2
sn.wj
å aj
*sinaµw
snau
sn.tj
*síntaj
snQte
3
xmt.w
*h…ámtaw
!omnQt
xmt.t
*h…ámtat
!omte
4
fd.w
*fVdáw
ƒtoou
fd.t
*fVdát
ƒto(e)
5
dj.w
*dı!µjå aw
†ou
dj.t
*dı!µjå at
†(e)
6
sjs.w*)
*sVsáw
soou
sjs.t*)
*sVsát
so(e)
7
sfx.w
*sáfh…aw
sa!ƒQ
sfx.t
*sáfh…at
sa!ƒe
8
xmn.w
*h…amanåµ aw !moun
xmn.t
*h…amanåµ at
!moune
9
psD.w
*pVsıµdå _aw
cis, cit
psD.t
*pVsıµdå _at
cite
10
mD.w
*mudåµ _aw
mht
mD.t
*mudåµ _at
mhte
r m
Satzinger
Mittelägyptisch
11
100
S(n).t
!e
20
Dbaw.tj ?
Dw.tj ?
"ouvt
200
S(n).tj
!h.t
30
mabA
maab
300
xmt.t
S(n).t
!omte nQ!e
Hmj
#me
400
fd.t
S(n).t
ƒto nQ!e
50
djjw
taiou
500
dj.t
S(n).t
60
sjsjjw*)
se
1000
xA
!o
70
sfxjjw
!ƒe
10000
Dba
tba
80
xmnjjw
#mene
100000
Hfn
90
psDjjw
psQtaiou
1000000
HH
40
,
*) Eigentlich srs.w, srs.t, srsjjw.
Die Numeralphrase ist immer s i n g u l a r i s c h .
wa ist ein Adjektiv: mH 1 ‘eine Elle’; dmj wa ‘eine Stadt’; wA.t wa.t ‘ein Weg’
Partitiv-Konstruktion: wa m nA nj aA.w ‘einer von diesen Eseln’, wa jm!Tn nb ‘ein jeder von ihnen’
Genitiv-Konstruktion: wa nj mtn ‘ein Weg’ wird zu indeterminiertem Artikel, wa-(nj-)rmT ‘ein
Mensch’
‘zwei’: satellitisch (Apposition); Subst. Singular, Zahlwort Dual; Geschlechtskongruenz:
sn sn.wj ‘zwei Brüder’
sn.t sn.tj ‘zwei Schwestern’ msDr!f sn.wj ‘seine zwei Ohren’
mit Demonstrativ-Element: pA s 2 ‘diese zwei Männer’
3–10: immer singularisch; Apposition mit Geschlechtskongruenz.
absolut: mit Demonstrativ-Element: 3 pn ‘diese drei’
nuklear (nur erschlossen) *xmt.w hrw ‘drei Tage’; *fd.t rnp.t ‘vier Jahre’
satellitisch: hrw 3 ‘drei Tage’
11–100: Kongruenz nur bei den Einern;
satellitisch: HfA.w 75 (*sfxjjw dj.w) ‘fünfundsiebzig Schlangen’; rnp.t 20 ‘zwanzig Jahre’
Hunderter genitivisch: 120 (*Sn.t Dw.tj) n.t xA-tA ‘hundertzwanzig Ackermaße’; tA 365 (*xmt.t sn.t
sjsjjw dj.w) nj nTr ‘dreihundert fünfundsechzig Götter’
Partitiv-Konstruktion mit Präposition m bei 1.000 und 1.000.000: xA m t Hnq.t ‘tausend an Brot und
Bier’, HH m rnp.t ‘Millionen von Jahren’; daneben Genitiv: xA!k pn nj rnp.t ‘deine tausend Jahre,’
m HH pn nj rnp.wt ‘in diesen Millionen Jahren’
Satzinger
Mittelägyptisch
12
“Bürokratische” Wortfolge (“Listenstil”) #Gezähltes — Zahl(zeichen)#:
mH 1 ‘eine Elle’; s 2 ‘zwei Mann’; Hnq.t ds 100 ‘hundert Krug Bier’; dmj xA ‘tausend
Ortschaften’; s Dba ‘zehntausend Mann’
Substantiv kann dabei auch im P l u r a l stehen: sp.w 4 ‘viermal’; s.t-Hm.wt 20 ‘zwanzig Frauen’;
jH.w 618 ‘618 Kühe.’
Verbindung mit D e m o n s t r a t i v u m : pA s 2 ‘die zwei Mann/Männer’; hrw 3 pn ‘diese drei
Tage’; tA jt HqA.t 6 ‘diese sechs heqat Gerste’; pA!j Xrdw 4 ‘(diese) meine vier Kinder’; 3 pn ‘diese
drei’; pA 21 ‘diese einundzwanzig’; tA t 100 (*S(n).t) ‘diese hundert Laib Brot’; pA t 1.000 (*xA)
‘diese tausend Brote.’
Ordinalzahlen
1.
Nisba-Adjektiv tpj, tp(j).t ‘erster’
2.-9.
Endung -nw, -n(w).t: sn-nw ‘zweiter’; xmt-nw ‘dritter’; fd-nw ‘vierter’ usw.
10. ff.
Partizip mH, mH.t ‘füllend’ + Kardinalzahl: mH md.w (me#-mht) ‘zehnter’ = ‘der die
zehn (männlichen) voll macht’; mH.t md.t ‘zehnte’ = ‘die die zehn (weiblichen) voll macht’
Die Ordinalia sind Adjektiva! Ursprünglich aber nuklear (1), erst später satellitisch (2).
(1) 4-nw sp ‘das vierte Mal’; m sn-nw.t!f jA.t ‘in seinem zweiten Amt.’
(2) sp!f 3-nw (nj) Hb-sd ‘sein drittes Mal des Jubiläumsfestes’; wDjj.t 6-nw.t ‘die sechste
Expedition’; wDjj.t mHsic 10 ‘die zehnte Expedition’
I n d e f i n i t e s N u m e r a l e ‘anderer’
Singular:
P l u r a l (vgl. sn.wj, sn.tj ‘zwei’):
mit Satellit:
absolut:
kjj (< kj.wj ?)
kj.wj (= kj.w.wj ?) + mask. Substantiv
ktxt (= k.t-x.t), ktxj
k.t (= kj.tj ?)
k.t (= kj.w.tj ?) + fem. Substantiv
kjj sp ‘ein anderes Mal’; k.t pXr.t ‘ein anderes Medikament’; kj.wj nsjj.w ‘andere Könige’ (Plural
von kjj nswt); ktjj!f wAt ‘sein anderer Weg’; Hna nA ktxt ‘zusammen mit diesen anderen’
mit Kardinale: kjj nHsj 6 ‘sechs weitere Nubier’; k.t S(n).t r-sA k.t S(n).t ‘weitere hundert (Jahre)
nach weiteren hundert Jahren’
‘einer ... ein anderer’: jw wA.t!f wa Xr mw, k.t Xr jt ‘der eine Weg von ihm war unter dem Wasser,
der andere unter der Gerste’; Hpt.n kjj kjj ‘einer umarmte den anderen’; wa Dd!f xft sn-nw.f ‘einer
sagte es dem anderen’; rdj.n wj xAs.t n xAs.t ‘ein Land gab mich dem anderen’
DAS ADVERBIUM
§ 16
,
Präpositionen und AdverbienE i n f a c h e P r ä p o s i t i o n e n :
m, jm! ‘in’, ‘von’ (sich an einem Ort befinden bzw. von einem Ort kommen; auch partitiv
‘von’); temporal; “rollisch”: ‘als’; instrumental: ‘mit’.
Satzinger
Mittelägyptisch
13
r, jr! ‘zu’ (Richtung); temporal: r tr nj rwhA ‘zur Abendzeit’, r Tnw rnp.t ‘jedes Jahr’, r
,
hrw 4 ‘vier Tage lang’; final, prospektiv: ‘zu’; Multiplikation: ‘mal’; Bezug: ‘gemäß’;
komparativisch: ‘mehr als’, ‘zu (plus Adjektiv)’; Gegensatz: ‘gegen.’
n, n! ‘für’; indirektes Objekt von Verben des Gebens und Analoges; des Vorteils, Interesse
(‘für’); possessiv: ‘gehören’; kausal; temporal (Dauer).
,
Hr ‘auf’; ‘bezüglich’; ‘wegen’, ‘für’ (< ‘Gesicht’)
Xr ‘unter’; ‘gehen unter etw.’ = ‘etw. tragen’, ‘kommen unter etw.’ = ‘etw. bringen.’
xr ‘bei’.
xft ‘gegenüber von’; ‘gemäß’.
mj ‘gleich wie’; ‘gemäß’.
Hna ‘mit’; ‘und’
HA ‘hinter’, ‘um … herum’ (< ‘Hinterkopf’).
,
tp ‘auf’ (< ‘Kopf’).
xnt ‘vor’.
xt ‘durch’.
Dr ‘seit’; ‘aufgrund’ (< ‘Grenze’).
jmjtw (alt jmjwtj ) ‘zwischen’.
,
Zusammengesetzte Präpositionen:
!m-a ‘in jmdes. Hand’; ‘mit’; ‘von’.
Xr-a ‘unter der Leitung von’.
m-bAH ‘vor’ (örtlich), ‘in der Gegenwart von’.
, Var.
, Var.
m-m ‘unter’ (partitiv).
,
m-hAw ‘in der Nachbarschaft von’; ‘in der Zeit von’.
m-HA.t,
r-HA.t,
Xr-HA.t ‘vor’ (räumlich und zeitlich).
xft-Hr ‘angesichts’.
m-Hr-jb ‘in der Mitte von’.
Hr-xw ‘mit Ausnahme von’, ‘unter Ausschluss von’.
m-xmt ‘in der Abwesenheit von’, ‘ohne’.
m-xt ‘in der Begleitung von’, ‘im Gefolge von’; ‘nach’ (zeitlich).
Adverbien:
aA, Var.
aAjj ‘hier’ (näg. dj; kopt. tai$)
jm ‘da, dort; von da, von dort’ (kopt mQmau)
mjn ‘heute’ (kopt. mQmin < m mjn)
rsj ‘völlig’
Frageadverb:
,
Tnw ‘wo!?’, ‘woher!?’ (kopt. tvn)
Von Präpositionen abgeleitete Adverbien:
Satzinger
Mittelägyptisch
jmj ‘darin (befindlich)’
,
mm ‘darunter’ (partitiv)
,
mjj ’ebenso’
jrj ‘dazu’
nj ‘dafür’, ‘deshalb’
Hnaj, Hnaw ‘miteinander’, ‘mit ihnen’
,
xftw ‘dementstrechend’
,
,
xntw ‘vorher’
Xrj ‘darunter’ = ‘es tragend’ (vgl. kopt. #raei, bohairisch ¥rhi)
§ 17
Adverbialsatz = Satz mit adverbialem Prädikat
2-gliedrig:
Subjekt =Thema
Prädikat = Rhema
Substantiv
Adverb; Präpositionalphrase
Xrj pHwj
m tpj
‘der (sonst) am Ende gewesen war,
ist (jetzt) der Erste’
3-gliedrig:
Prädikatsnukleus
= Einleitung
Subjekt =Thema
Prädikat = Rhema
jw +
Substantiv;
S u f f i x pronomen
Adverb; Präpositionalphrase
jw
!f
r smr
‘Er soll ein Gefährte sein’
m!k / jsT / nn / ...
Substantiv;
Adverb; Präpositionalphrase
a b h ä n g i g e s Pronomen
m!k
wj
‘Siehe, ich bin neben dir’
r-gs!k
14
Satzinger
jsT
Mittelägyptisch
Hm!f
Hr xAst rTnw
‘Währenddessen war seine Majestät im Land Retenu’
nn
sw
‘Er war nicht in meinem Herzen’
m jb!j
15