Recherches et textes:
(2013)
PAULUS Thierry
THILMAN Daniel
(2021)
COURTOY Jérôme
HOFFMANN Elisabeth
GOERRES Jim
SCHROEDER Frank
Layout:
LIMA Cláudia
Impression:
Reka
Organisation:
Frënn vum Resistenzmusée
LPPD Schëffleng
Ville d’Esch-sur-Alzette
Commune de Schifflange
Musée national de la Résistance
Remerciements:
HIPPERT Nathalie
MARQUES André
NEMES Toni
SOUSA Céline
Esch-sur-Alzette, avril 2021
1
TABLE DE MATIÈRES
STOLPERSTEINE
INHALTSVERZEICHNIS
Esch-sur-Alzette, 2013
2
Projet/Projekt Stolpersteine............................................................................4
Visites guidées/Führungen ............................................................................6
Gunter Demnig..........................................................................................................8
Introduction historique/Historische Einführung...............................10
Biographies/Biografien Esch-sur-Alzette................................................14
Carte/Karte Esch-sur-Alzette......................................................................16
Famille/Familie Wachenheimer....................................................................18
Ferdinand Cahen..................................................................................................24
Julien Cerf................................................................................................................26
Leopold Nathan....................................................................................................28
Famille/Familie Freymann...............................................................................30
Famille/Familie Adler-Einhorn.....................................................................34
Famille/Familie Lukmanski-Lebenstein...................................................36
Carte/Karte Esch-sur-Alzette.....................................................................38
Famille/Familie Nussbaum-Schmitz...........................................................40
Famille/Familie Feiner-Bobrowsky.............................................................42
Famille/Familie Schlang-Glaser.....................................................................44
Heinrich Adam......................................................................................................46
Biographies/Biografien Schifflange............................................................48
Carte/Karte Schifflange.................................................................................50
Famille/Familie Cerf-Rheims.........................................................................52
Eugène Biren.........................................................................................................54
Sources/Quellen.....................................................................................................56
Parrains & Donateurs/Paten & Unterstützer........................................62
Organisation & Impressum..............................................................................64
3
PROJET
STOLPERSTEINE
PROJEKT
Stolpersteine sind 10 x 10 cm große, mit Messing beschlagene
Steine, die an einzelne Opfer des Nationalsozialismus erinnern.
Sie werden in den Bürgersteig vor jene Wohnorte eingelassen,
wo die Menschen vor ihrer Flucht, Festnahme oder Deportation
zuletzt gelebt haben. Diese Steine werden auf Initiative von
Einzelpersonen, Vereinen oder Schulklassen verlegt, welche
die Recherchen, die Patenschaft und den Genehmigungsantrag
übernehmen. Sie gehen anschließen als Schenkung in den Besitz
der Städte oder Gemeinden über.
Die Steine werden verlegt von Gunter Demnig, der sein Werk
als eine konkrete und persönliche Form des Gedenkens
versteht, welche die von oben verordnete und ritualisierte
Erinnerungskultur ergänzt. So wird „das Historische (…)
nachvollziehbar als Geschehen in der Nachbarschaft“, die
Entschuldigung „Wir haben nichts gewusst“ gilt nicht mehr .
Bis 2021 gibt es über 80.000 solcher Gedenksteine in 21 Länder,
die meisten davon in Deutschland. Seit 2013 wurden auch in
Luxemburg über 100 verlegt.
Esch-sur-Alzette, 2021
4
Les Stolpersteine sont des pierres de 10 x 10 cm, recouvertes de
laiton, à la mémoire de victimes du nazisme. Elles sont posées sur
la voie publique, devant la dernière habitation de ces personnes
avant leur fuite, arrestation ou déportation. Ces pierres sont
créées sur initiative d’individus, d’associations ou de classes
scolaires qui s’occupent des recherches, du parrainage ainsi
que de la demande d’autorisation. Elles entrent ensuite dans la
possession des villes ou communes.
Les pierres sont posées par Gunter Demnig, qui conçoit son œuvre
comme une forme concrète et personnelle de commémoration,
complétant la mémoire ritualisée et institutionnalisée. Ainsi
« l’histoire devient compréhensible comme un événement dans
le voisinage », l’excuse « Nous n’avons rien su » n’est plus valable.
Jusqu’en 2021, plus de 80.000 pierres ont été posées dans 21
pays, dont la plupart en Allemagne. Depuis 2013, on retrouve
plus de 100 pierres au Luxembourg.
Esch-sur-Alzette, 2013
5
VISITES GUIDÉES
STOLPERSTEINE
FÜHRUNGEN
Mehrere Rundgänge geben einen Einblick in die Ereignisse
der Jahre 1940 bis 1945 in Esch/Alzette und Schifflingen. Der
Gedenkweg in Esch/Alzette sowie der Stolpersteine-Rundweg
beschäftigen sich unter anderem mit dem Schicksal der örtlichen
jüdischen Gemeinde.
Führungen zu diesen Touren werden vom Musée national de la
Résistance angeboten. Für weitere Informationen besuchen Sie
unsere Internetseite www.mnr.lu oder senden Sie eine E-Mail an
reservations@mnr.lu.
Ab Ende 2021 sind die geolokalisierte Touren auf www.izi.travel
über die folgenden QR-Codes abrufbar:
Esch-sur-Alzette
Gedenkweg
Parcours de la mémoire
6
Stolpersteine
Plusieurs tours pédestres donnent un aperçu sur les événements
des années 1940 à 1945 à Esch-sur-Alzette et à Schifflange.
Le parcours de la mémoire d’Esch-sur-Alzette, tout comme
celui des Stolpersteine, thématisent entres autres le sort de la
communauté juive locale.
Des visites guidées de ces parcours sont offertes par le Musée
national de la Résistance. Pour avoir des renseignements
supplémentaires, consultez le site www.mnr.lu ou faites un
courriel à reservations@mnr.lu.
A partir de fin 2021, les parcours géolocalisés sont disponibles
via le site www.izi.travel, à travers les codes QR suivants :
Schifflange
Gedenkweg
Parcours de la mémoire
7
GUNTER DEMNIG
Der Künstler Gunter Demnig, Jahrgang 1947, stammt aus
Berlin. Seit 1985 arbeitet er in Köln, wo er Installationen
und Performances realisiert. Erste Projekte im Rahmen der
Erinnerung an die nationalsozialistische Herrschaft entstehen
in den 1990er Jahren. 1990 erinnert er mit einer 12 km langen
Farbspur durch Köln an den 50. Jahrestag der Deportation von
Sinti und Roma.
1993/94 kommt es zum ersten Entwurf für das Projekt
Stolpersteine: 230 davon werden zum Andenken an deportierte
Roma und Sinti, Juden und andere Opfer des NS-Regimes von
Demnig angefertigt und ausgestellt. 1995 werden die ersten
Steine in Köln verlegt, jedoch ohne Genehmigung. 1997 fragt
Demnig die Erlaubnis an, seine Werke auf öffentlichen Grund zu
verlegen. Drei Jahre später erfolgt schließlich der Durchbruch
seines Projektes: Köln erteilt dem Künstler die offizielle
Erlaubnis für die Verlegung der Steine, welche zum Vorbild für
viele anderer Städte wird.
Esch-sur-Alzette, 2013
8
L’artiste Gunter Demnig, né en 1947, est originaire de Berlin.
Depuis 1985 il travaille à Cologne où il réalise des installations et
performances. Ses premiers projets dans le cadre de la mémoire
des victimes du national-socialisme naissent dans les années
1990. A l’occasion du cinquantenaire de la déportation des Roms,
il trace une empreinte de peinture de 12 km à travers la ville de
Cologne.
En 1993/94 est réalisé un premier concept pour le projet
Stolpersteine: Demnig crée et expose 230 pierres à la mémoire
de Juifs, Sinti et Roms et adversaires du régime déportés. En 1995
les premières pierres sont posées à Cologne, sans autorisation
formelle. En 1997 Demnig fait des démarches pour pouvoir
légalement les placer sur la voie publique. Trois années plus tard,
finalement, son projet aboutit: Cologne autorise officiellement
la pose des pierres, et devient ainsi le modèle pour beaucoup
d’autres villes.
Esch-sur-Alzette, 2013
9
INTRODUCTION HISTORIQUE
DIE JUDEN LUXEMBURGS
HISTORISCHE EINFÜHRUNG
Ende der 1930er Jahre leben mehr als 4.000 Juden in Luxemburg,
von denen drei Viertel Ausländer oder Staatenlose sind. Aus
Osteuropa und Deutschland stammend, kommen die meisten
von ihnen in den 1920er und 1930er Jahren nach Luxemburg.
Die Gemeinden Esch/Alzette und Schifflingen zählen eine
blühende jüdische Gemeinde von etwa 400 Mitgliedern, wovon
die Hälfte Ausländer sind. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt
hauptsächlich als Händler und Arbeiter.
Als am 10. Mai 1940 deutsche Truppen Luxemburg besetzen,
fliehen viele Juden nach Frankreich und Belgien. Ein Teil der
Bevölkerung des Südens des Landes werden nach Frankreich
evakuiert, darunter auch die Escher Juden. Trotz des formellen
Verbots des Gauleiters Gustav Simon, kehren ein paar von ihnen
einige Monate später nach Luxemburg zurück.
Die Nationalsozialisten betreiben eine Politik der Germanisierung und Nazifizierung mit dem Ziel, Luxemburg
in das Dritte Reich einzugliedern. Die Mitglieder der
jüdischen Gemeinde, die nicht fliehen konnten, werden der
antisemitischen Diskriminierung durch die NS-Besatzer
ausgesetzt. Die Nürnberger Gesetze werden eingeführt, ebenso
wie Enteignungen und Zwangsarbeit. Die Synagogen werden
abgerissen. Bis Sommer 1941 hilft das israelitische Konsistorium
zahlreichen Juden bei der Ausreise, während andere von den
Nazis ausgewiesen werden.
Démolition de la synagogue, Esch-sur-Alzette, 1941
Abriss der Synagoge, Esch/Alzette, 1941
10
LES JUIFS DU LUXEMBOURG
A la fin des années 1930, plus de 4.000 Juifs habitent au
Luxembourg, dont trois quarts sont apatrides ou des étrangers.
Originaires de l’Europe de l’Est et de l’Allemagne, ils viennent
principalement dans les années 1920 et 1930.
Les communes d’Esch-sur-Alzette et de Schifflange comptent
une florissante communauté juive d’environ 400 membres, dont
la moitié sont des étrangers. Ils gagnent leur vie essentiellement
comme commerçants et ouvriers.
Le 10 mai 1940, lorsque les troupes allemandes occupent le
Luxembourg, beaucoup de Juifs prennent la fuite vers la France
et la Belgique. Une partie de la population du sud du pays est
évacuée en France, parmi eux les Juifs d’Esch-sur-Alzette. Malgré
l’interdiction formelle stipulée par le Gauleiter Gustav Simon,
quelques-uns retournent au Luxembourg quelques mois plus
tard.
11
INTRODUCTION HISTORIQUE
DIE JUDEN LUXEMBURGS
HISTORISCHE EINFÜHRUNG
Ab Oktober 1941 werden die etwa 800 noch in Luxemburg
lebenden Juden nach und nach in die Ghettos und
Vernichtungslager im Osten deportiert. Auch in Frankreich und
Belgien werden viele der dort verweilenden Luxemburger Juden
Opfer der NS-Verfolgung und der Razzien. Insgesamt werden
etwa 1.300 Juden aus Luxemburg von den Nazis ermordet.
Von den Juden aus Esch/Alzette und Schifflingen werden 127
deportiert, von denen nur 3 den Holocaust überleben.
Brassard, Luxembourg, 1941-42
Armbinde, Luxemburg, 1941-42
12
LES JUIFS DU LUXEMBOURG
Les nazis mettent en place une politique de germanisation et de
nazification avec le but d’intégrer le Luxembourg au Troisième
Reich. Les membres de la communauté juive qui n’ont pas pu
fuir subissent les discriminations antisémites de l’occupant
nazi. Les lois de Nuremberg sont mises en place, tout comme
les spoliations et le travail forcé. Les synagogues sont démolies.
Jusqu’en été 1941, le Consistoire israélite aide de nombreux Juifs
à partir, tandis que d’autres sont expulsés par les nazis.
A partir d’octobre 1941, les quelques 800 Juifs qui vivent encore
au Luxembourg sont successivement déportés vers les ghettos et
camps d’extermination à l’est. De nombreux Juifs en provenance
du Luxembourg sont également victimes de la persécution et des
raffles en France et en Belgique. Au total environ 1.300 Juifs du
Luxembourg sont assassinés par les nazis. Parmi les Juifs d’Eschsur-Alzette et de Schifflange, 127 sont déportés, dont seulement
3 survivent la Shoah.
13
ESCH-SUR-ALZETTE
Biographies
Biografien
ESCH-SUR-ALZETTE
16
1
23, rue de l’Alzette
Famille Wachenheimer
2
24, avenue de la Gare
Ferdinand Cahen
3
57, rue de l’Alzette
Julien Cerf
4
8, rue de la Libération
Famille Nathan
5
rue de l’Alzette / rue Dicks
Famille Freymann
6
38, rue du Brill
Famille Adler
7
88, rue du Brill
Famille Lukmanski
8
43, rue des Charbons
Famille Nussbaum
17
1
SOPHIE WACHENHEIMER
Sophie WACHENHEIMER wird am 15. November 1885 in
Schmieheim (Baden/D) geboren. 1901 siedelt sie nach
Luxemburg über und findet eine Anstellung bei dem Geschäft
Rosenstiel & Schwarz in Luxemburg-Stadt. Am 11. März 1921
zieht sie nach Esch und tritt dort ihre neue Stelle als Filialleiterin
von Rosenstiel an.
Sophie kümmert sich um ihre Schwester Thekla (Dora) und deren
Tochter, welche auf die Einreisegenehmigung in die USA warten.
Während Sophie in Luxemburg bleibt, reist ihre Schwester im
Juli 1939 nach Philadelphia, wo sie ihren Ehemann Eugen MARX,
der luxemburgischer Abstammung ist, wiedertrifft.
Sophie wird am 10. Mai 1940 nach Frankreich evakuiert,
kehrt aber bald nach Esch/Alzette zurück, wo sie am 30. Juli
beim Einwohnermeldeamt vorstellig wird. Als ihr Geschäft
beschlagnahmt wird, muss Sophie die Stadt verlassen. Am 29.
Oktober 1940 siedelt sie nach Luxemburg-Stadt über. Am 28. Juli
1942 wird sie nach Therensienstadt deportiert. Von dort wird
sie am 23. Januar 1943 mit 2.000 anderen Juden das Ghetto
Richtung Auschwitz transportiert, wo sie bei ihrer Ankunft
vergast wird.
18
23, rue de l’Alzette
Sophie WACHENHEIMER est née le
15 novembre 1885 à Schmieheim
(Baden/D). En 1901 elle s’installe au
Luxembourg et trouve un emploi auprès
du magasin juif Rosenstiel & Schwarz
à Luxembourg-Ville. Le 11 mars 1921
elle s’établit à Esch-sur-Alzette comme
gérante du magasin local Rosenstiel.
Sophie prend soin de sa sœur Thekla
(Dora) et de sa nièce, qui sont en attente
Sophie WACHENHEIMER
d’une autorisation d’entrée aux ÉtatsUnis. Alors que Sophie reste au Luxembourg, sa sœur rejoint en
juillet 1939 son mari Eugène MARX, d’origine luxembourgeoise,
qui est déjà à Philadelphie.
Evacuée le 10 mai 1940 en France, Sophie retourne à Esch-surAlzette et se présente le 30 juillet au bureau de la population.
Le magasin Rosenstiel étant confisqué par les nazis, elle est
contrainte de quitter la ville. Le 29 octobre 1940, elle s’installe à
Luxembourg-Ville. Elle est déportée à Theresienstadt le 28 juillet
1942. Ensemble avec 2.000 autres Juifs, elle est transportée à
Auschwitz le 23 janvier 1943. Sophie y est gazée dès son arrivée.
Das Rosenstiel-Geschäft in der Alzette-Straße 9
Le magasin Rosenstiel au 9, rue de l’Alzette
19
1
IDA WACHENHEIMER
Ida wird am 15. Dezember 1887 in Schmieheim (Baden/D)
geboren. Sie ist die Tochter der jüdischen Familie Moses und
Karoline WACHENHEIMER. Sie ist die jüngere Schwester von
Sophie, Filialleiterin des Geschäfts Rosenstiel in Esch/Alzette.
Verheiratet mit Karl BLANK, aber getrennt lebend, versucht
sie mehrfach Einreise- und Aufenthaltsgenehmigungen für
Luxemburg zu erlangen. Am 14. Juni 1939 wird diese ihr vom
Minister René BLUM ausgestellt. Am 31. Juli 1939 zieht sie zu
ihrer Schwester und ihrer Mutter auf N° 23, Alzette-Straße.
Nachdem sie am 10. Mai 1940 nach Frankreich evakuiert wurde,
kehrt sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zunächst nach
Esch/Alzette zurück. Am 29. Oktober 1940 muss Ida die Stadt
verlassen und nach Luxemburg-Stadt übersiedeln. Sie wohnt
zunächst auf N° 59, route de Longwy, später auf 80, Mühlenweg.
Sie wird am 28. Juli 1942 mit dem fünften Transport nach
Therensienstadt deportiert. Sie stirbt dort am 19. Januar 1943.
Ida WACHENHEIMER
20
23, rue de l’Alzette
Ida est née le 15 décembre 1887 à Schmieheim (Baden/D), comme
fille de la famille juive Moses et Karoline WACHENHEIMER. Elle
est la sœur cadette de Sophie, gérante du magasin Rosenstiel à
Esch-sur-Alzette. Mariée à Karl BLANK mais séparée de fait, elle ne
réside plus chez son mari mais demande à plusieurs reprises une
autorisation de séjour auprès du gouvernement luxembourgeois.
Le 14 juin 1939, cette autorisation lui est finalement accordée
par le ministre René BLUM. Le 31 juillet 1939 elle s’installe chez
sa sœur et sa mère au n° 23, rue de l’Alzette.
Evacuée le 10 mai 1940 en France, Ida retourne à Esch-sur-Alzette
avec sa sœur et sa mère. Le 29 octobre 1940 elle est contrainte
de quitter la ville et s’installe à Luxembourg-Ville, d’abord au
n° 59, route de Longwy, ensuite au 80, rue du Moulin. Elle est
déportée le 28 juillet 1942 par le 5e transport à destination de
Theresienstadt. Elle y meurt le 19 janvier 1943.
21
1
KAROLINE DREIFUSS
Karoline DREIFUSS, Witwe von Moses WACHENHEIMER wird
am 10. Juli 1860 in Schmieheim (Baden/D) geboren. Sie flüchtet
vor der antisemitischen Politik der Nazis und siedelt am 29. Juni
1938 nach Luxemburg über, wo sie zu ihrer Tochter Sophie zieht,
die seit längerem in Esch lebt. Zunächst wohnt sie auf Nummer
9, Alzette-Straße, später auf Nummer 23. Hier trifft sie zwei
weitere Töchter, Ida und Thekla (genannt Dora, Ehefrau von
Eugen MARX). Zusammen mit ihrer Tochter Ingeborg verlässt
Thekla 1939 das unsichere Europa und siedelt nach Philadelphia
über.
Am 10. Mai 1940 nach Frankreich evakuiert, kehren Karoline,
Sophie und Ida später nach Esch zurück. Ende Oktober 1940
muss sie Esch verlassen und lebt in Luxemburg-Stadt. Sie
verlässt Luxemburg am 28. Juli 1942 mit dem Transport N° 5
nach Theresienstadt, wo sie am 9. April 1943 stirbt.
22
23, rue de l’Alzette
Karoline DREIFUSS, veuve de Moses WACHENHEIMER, est
née à Schmieheim (Baden/D) le 10 juillet 1860. Fuyant la
politique antisémite des nazis, Karoline arrive le 29 juin 1938
au Luxembourg et s’installe chez sa fille Sophie, qui vit à Esch
depuis longtemps. Elle séjourne d’abord au 9, rue de l’Alzette puis
au 23 de la même rue. Karoline retrouve ici ses autres filles, Ida
et Thekla (alias Dora, épouse de Eugène MARX). En 1939 cette
dernière réussit à quitter l’Europe pour Philadelphie, ensemble
avec sa fille Ingeborg.
Evacuée vers la France le 10 mai 1940, Karoline revient à Eschsur-Alzette avec Sophie et Ida. Fin octobre 1940 elle doit quitter
la ville pour Luxembourg-Ville. Elle quitte le pays le 28 juillet
1942 à bord du transport n° 5 vers Theresienstadt où elle meurt
le 9 avril 1943.
Karoline DREIFUSS
23
2
FERDINAND CAHEN
Ferdinand CAHEN, geboren am 26. April 1888 in Everlingen/L,
ist verheiratet mit Lucie KAHN. Er leitet zunächst ein Leder- und
Sportgeschäft in Differdingen, ehe er sich am 3. Oktober 1924 in
Esch/Alzette, im ehemaligen Firmensitz des Anstreichers GRÜN
niederlässt. Dort kommt ihr Sohn Jean Meyer am 7. Juni 1926
zur Welt.
Bei Einrückung der Wehrmacht wird Ferdinand nach SaintLéonard-de-Noblat (Haute-Vienne/F) evakuiert, wo er auf einem
Bauernhof Arbeit findet. Sein Geschäft wird zwischenzeitlich
kommissarisch vom Geschäftsmann H. MISCHO aus Luxemburg
verwaltet, ehe es beschlagnahmt und von Jean BONSIEPEN
übernommen wird.
Ferdinand wird am 17.
November 1943 verhaftet
und ins Lager Drancy
gebracht, von wo aus
er mit dem Transport
N° 64 nach Auschwitz
deportiert wird. Dort
wird er zur Zwangsarbeit
selektioniert. Er stirbt in
Auschwitz am 27. April
1944. Seine Ehefrau und
sein Sohn kehren nach
Kriegsende nach Esch/
Alzette zurück und bauen
das Geschäft wieder auf.
24
24, avenue de la Gare
Ferdinand CAHEN est né le 26 avril 1888 à Everlange/L. Marié
à Lucie KAHN, il dirige d’abord un magasin de cordonnerie et
d’articles de sport à Differdange avant de s’installer le 3 octobre
1924 à Esch-sur-Alzette, au 24, rue de la Gare, anciennement
magasin de peinture GRÜN. Le couple y donne naissance à leur
fils Jean Meyer le 7 juin 1926.
Au moment de l’avancée de l’armée allemande, Ferdinand
est évacué à Saint-Léonard-de-Noblat (Haute-Vienne/F), où
il travaille dans une ferme. Son magasin est d’abord géré par
H. MISCHO, commerçant de Luxembourg-Gare, avant d’être
confisqué et administré par Jean BONSIEPEN.
Arrêté le 17 novembre 1943, Ferdinand est d’abord transporté
à Drancy avant d’être déporté vers Auschwitz par le transport
n°64. Sélectionné pour le travail forcé, il meurt à Auschwitz le 27
avril 1944. Son épouse et
son fils retournent à Eschsur-Alzette et réussissent à
redémarrer le magasin.
Links/à gauche:
das Geschäft von Ferd CAHEN
le magasin de Ferd CAHEN
Rechts/à droite:
Ferdinand CAHEN
25
3
JULIEN CERF
Julien CERF
Julien CERF wird am 24. April
1897 in Esch/Alzette geboren und
entstammt der ersten jüdischen
Familie, die sich in der Stadt
ansiedelte. Verheiratet mit Camille
BONEM, ist Julien der Vater zweier
Söhne, Georges und von Paul.
Letzterer ist ein bekannter Journalist,
der zahlreiche Beiträge zur
Geschichte der Juden in Luxemburg
veröffentlicht hat. Julien wohnt in
der N° 57, Alzette-Straße, wo sich
auch sein Geschäft befindet. Zudem
macht er die Buchführung des
Kleidergeschäfts Maison SYLVAIN
das er zusammen mit seinem Bruder
führt.
Im Mai 1940 wird die Familie evakuiert und siedelt sich
im französischen Montpellier an. Julien schließt sich einer
Widerstandsbewegung an, die jedoch durch den Luxemburger
Marcel REUTER verraten wird. Julien wird am 17. Dezember
1943 im Lager Drancy inhaftiert. Er wird mit dem Transport
N° 63 nach Auschwitz deportiert, wo er am 7. April 1944 stirbt.
Seine Ehefrau und die beiden Kinder kehren nach Kriegsende
nach Esch/Alzette zurück und leben auf N° 2, im Haus des Onkels.
26
57, rue de l’Alzette
Julien CERF, né à Esch-sur-Alzette le 24 avril 1897, est un
descendant direct de la première famille juive installée dans la
ville. Epoux de Camille BONEM, Julien est le père de Georges
et de Paul. Ce dernier est journaliste et auteur de nombreuses
publications sur l’histoire des Juifs au Luxembourg. Etabli au n°
57, rue de l’Alzette, Julien est propriétaire d’un magasin-atelier et
fait la comptabilité de la Maison SYLVAIN, qu’il détient ensemble
avec son frère.
En mai 1940, la famille est évacuée et s’installe à Montpellier.
Julien entre dans la résistance, mais son groupe est dénoncé par
le Luxembourgeois Marcel REUTER. Julien est emprisonné au
camp de Drancy, le 17 décembre 1943. Il fait partie du transport
n° 63 vers Auschwitz, où il meurt le 7 avril 1944. Son épouse et
les deux enfants rentrent après la guerre à Esch-sur-Alzette et
s’installent au n° 2, rue de l’Alzette, dans la maison de leur oncle.
Anzeige des Geschäftes SYLVAIN im Tageblatt
Annonce du magasin SYLVAIN dans le Tageblatt
27
4
LEOPOLD NATHAN
Léopold ist einer der 5 Söhne der jüdischen Viehhändlerfamilie
Michel NATHAN - Rosa HERZ aus Dippach/L. Er wird dort am
6. September 1884 geboren. Am 26. Dezember 1907 heiratet er
Agathe MOYSE aus Verny (Moselle/F). 1918 eröffnet Léopold ein
Geschäft in der Neustraße (heute rue de la libération) in Esch/
Alzette, wo er den Beruf des Pferdehändlers ausübt, genau wie
sein Bruder Samuel, der ebenfalls mit seiner Familie in der Stadt
lebt.
Am 10. Mai 1940, nach dem Einmarsch der deutschen Truppen,
wird die Familie nach Südfrankreich evakuiert. Die 3 Brüder
Léopold, Samuel und Eugène lassen sich mit ihren Familien in
Verteuil (Charente/F) nieder. Am 28. Oktober 1942, nachdem sie
von Doktor VIGUIER verraten wurden, werden die 9 Mitglieder
der Familie durch die französische Gendarmerie verhaftet. Nur
wenige Tage später werden sie über Drancy nach Auschwitz
deportiert (Transport N° 40, vom 3. November 1942), wo sie
gleich nach ihrer Ankunft vergast werden.
Anzeige der Pferdehandlung NATHAN im Tageblatt
Annonce du marché de chevaux NATHAN dans le Tageblatt
28
8, rue de la Libération
Léopold est un des 5 fils de la famille de marchands de bestiaux
juive Michel NATHAN - Rosa HERZ, de Dippach/L. Il y est né
le 6 septembre 1884. Le 26 décembre 1907 il se marie avec
Agathe MOYSE de Verny (Moselle/F). En 1918, Léopold ouvre un
commerce dans la rue neuve (aujourd’hui rue de la libération) à
Esch-sur-Alzette et y exerce le métier de marchand de chevaux,
tout comme son frère Samuel.
Le 10 mai 1940, suite à l’invasion allemande, la famille est
évacuée vers le sud de la France. Les trois frères Léopold, Samuel
et Eugène et leurs familles s’installent à Verteuil (Charente/F). Le
28 octobre 1942, après avoir été dénoncés par le Dr VIGUIER, les
9 membres de la famille sont arrêtés par des gendarmes français.
Déportés de Drancy vers Auschwitz seulement quelques jours
plus tard (transport n° 40, du 3 novembre 1942), ils sont tous
gazés dès leur arrivée.
Familie NATHAN
Famille NATHAN
29
5
FRIEDA FREYMANN
Frieda FREYMANN
Die jüdische, aus Galizien stammende
Familie FREYMANN siedelt 1911 nach
Luxemburg über, und lässt sich 13 Jahre
später in Esch/Alzette nieder. In diese Ehe
werden 5 Kinder geboren: David (*1910),
Max (*1912), Rosa (*1914), Sarah
(genannt Minna) (*1925) et Heinrich
(*1927). Nach einem betrügerischen
Bankrott wird der Vater, Abraham, des
Landes verwiesen und lebt seitdem in
Frankreich.
Seine Frau Frieda GALLAR (GALLER), am 18. März 1890
in Warschau/PL geboren, bleibt in Esch und führt den
Familienbetrieb weiter, zusammen mit der ältesten Tochter Rose,
die 1914 in Hollerich/L geboren ist. Freymanns Verkaufshalle,
an der Ecke Alzette- und Dicksstraße gelegen, wird zu einem der
größten Geschäfte der Stadt.
Bedingt durch die Kämpfe zwischen französischen und deutschen
Truppen, wird Esch/Alzette am 10. Mai 1940 evakuiert. Frieda
findet sich in Bouliac (Gironde/F) wieder. Vor ihrer Festnahme
wird sie von ihren jüngsten Kindern Minna Sara und Heinrich
getrennt. Am 23. September 1942 wird sie über Drancy nach
Auschwitz gebracht, an Bord des Transports N° 36. Sie wird dort
am 28. September des gleichen Jahres vergast.
30
rue Alzette / rue Dicks
La famille de juifs galiciens FREYMANN s’installe au Luxembourg
en 1911, et déménage à Esch-sur-Alzette 13 ans plus tard. Elle
met au monde 5 enfants : David (*1910), Max (*1912), Rosa
(*1914), Sarah (appelée Minna) (*1925) et Heinrich (*1927).
Après une faillite frauduleuse, le père, Abraham, est expulsé du
Luxembourg en 1932 et s’établit en France. Son épouse, Frieda
GALLAR (GALLER), née le 18 mars 1890 à Varsovie/PL, reste au
Luxembourg et mène le commerce familial, ensemble avec sa
fille ainée Rose, née en 1914 à Hollerich/L.
Freymanns Verkaufshalle, situé au croisement de la rue de
l’Alzette et de la rue Dicks, devient un des magasins les plus
importants d’Esch-sur-Alzette.
Suite aux combats entre les armées françaises et allemandes,
Esch-sur-Alzette est évacuée le 10 mai 1940. Frieda se retrouve
à Bouliac, en Gironde/F. Avant son arrestation, elle est séparée
de ses enfants cadets Minna Sara et Heinrich. Le 23 septembre
1942, elle achemine le trajet de Drancy vers Auschwitz à bord
du transport n° 36. Elle y est gazée le 28 septembre de la même
année.
Anzeige der Verkaufshalle FREYMANN im Tageblatt
Annonce du magasin FREYMANN dans le Tageblatt
31
5
SARA & HEINRICH FREYMANN
Sara Minna, geboren am 16. Juli 1925, und Heinrich, geboren
am 20. Februar 1927, sind die jüngsten Kinder der jüdischen
Familie FREYMANN, die seit 1924 in Esch/Alzette lebt. 1932
werden die Kinder von ihrem Vater Abraham getrennt, der
wegen betrügerischem Bankrotts des Landes verwiesen wird.
Bis 1940 sind die Besuche des Vaters in Luxemburg selten.
Regelmäßig begibt sich die Familie nach Frankreich, um ihn dort
zu besuchen.
Nach der Evakuierung werden die Kinder von ihrer Mutter
getrennt. Ihre Spur findet sich wieder in Saint Sauvant (Vienne/F)
und in Angers/F. Sie sind unter den 824 Juden, die zwischen dem
15. und 20. Juli 1942 im Département Maine-et-Loire und in
Ostfrankreich verhaftet werden. Am 20. Juli 1942 werden sie an
Bord des Transports N° 8 von Angers nach Auschwitz deportiert.
Alle Mitglieder der Familie sind Opfer des Holocaust.
32
N
rue Alzette / rue Dicks
Sara Minna, née le 16 juillet 1925, et Heinrich, né le 20 février
1927, sont les enfants cadets de la famille juive FREYMANN,
vivant à Esch-sur-Alzette depuis 1924. En 1932, les enfants sont
séparés de leur père, Abraham, qui est expulsé du Luxembourg
pour cause de faillite frauduleuse. Jusqu’en 1940, les visites du
père sont rares au Luxembourg. Régulièrement, la famille se
rend en France pour lui rendre visite.
Après l’évacuation, les enfants sont séparés de leur mère. Leur
trace se retrouve à Saint Sauvant (Vienne/F) et à Angers/F. Ils
font partie des 824 Juifs arrêtés entre le 15 et le 20 juillet 1942 en
Maine-et-Loire et dans les départements de l’Ouest et déportés à
Auschwitz, le 20 juillet 1942, à bord du transport n° 8 au départ
d’Angers.
Tous les membres de la famille sont victimes de la Shoah.
Alzette-Straße mit der Freymanns Verkaushalle
Rue de l’Alzette avec le magasin Freymanns Verkaufshalle
33
FAMILLE
6
ADLER-EINHORN
FAMILIE
Die aus Polen stammende jüdische Familie Léon ADLER –
Eugénie EINHORN lässt sich vor dem Ersten Weltkrieg in
Luxemburg nieder. Aus dieser Ehe gehen 6 Kinder hervor,
darunter Léon-Marc (*1911) und Maria Helena, genannt Irma
(*1915). Léon und Eugénie eröffnen ein Schuhgeschäft in
Esch/Alzette. Ab 1931 studiert der Sohn Léon Marc in Paris
Ingenieurwesen.
Nach der Evakuierung im Mai 1940 wird das Geschäft der
Familie beschlagnahmt. Man findet Spuren der Familie in Signac
(Département Hérault/F) und in Amiens, wo Léon Marc wohnt.
Zusammen mit seinem Vater wird er mit Transport N° 21 von
Drancy nach Auschwitz deportiert, während sich die Spur von
Irma verliert. Sie kehren nicht aus der Deportation zurück.
Die Söhne David und Jacob kehren am 30. August 1945 nach
Esch/Alzette zurück und eröffnen ihr Schuhgeschäft wieder
in der Brillstraße. Sie verlassen das Land endgültig im Januar
1946. Ihre Mutter wird 1945 bei der Luxemburger Delegation
in Montpellier vorstellig. Sie folgt ihren beiden Söhnen zunächst
nach Esch/Alzette und im Januar 1947 nach Paris.
34
38, rue du Brill
Léon ADLER
La famille juive d’origine polonaise
Léon ADLER – Eugénie EINHORN
s’installe au Luxembourg avant la
Première Guerre mondiale. De ce
mariage naissent 6 enfants, dont
Léon Marc (*1911) et Maria Helena,
dite Irma (*1915). Léon et Eugénie
ouvrent un magasin de chaussures
à Esch-sur-Alzette. A partir de 1931,
le fils Léon Marc fait des études
d’ingénieur à Paris.
Après l’évacuation, le 10 mai 1940, le magasin des Adler est
séquestré. On retrouve des traces de la famille à Signac, dans le
Hérault/F et à Amiens, où Léon Marc vit. Ce dernier et son père
font partie du transport n° 21 de Drancy à Auschwitz, tandis
que la trace d’Irma se perd. Les trois ne reviennent pas de la
déportation.
Les fils David et Jacob retournent le 30 août 1945 à Esch-surAlzette et rouvrent le magasin familial. Ils quittent le pays
définitivement en janvier 1946 à destination de Paris. Leur mère
s’adresse en 1945 à la délégation luxembourgeoise à Montpellier.
Elle rejoint ses enfants d’abord à Esch-sur-Alzette puis en janvier
1947 à Paris.
Anzeige des Schuhladens ADLER Tageblatt
Annonce du magasin de chaussures ADLER dans le Tageblatt
35
FAMILLE
7
LUKMANSKI-LEBENSTEIN
FAMILIE
Die aus Russland stammende jüdische
Familie Aron LUKMANSKI (*1889) – Frieda
LEBENSTEIN (*1888) zieht 1921 nach Esch/
Alzette, mit den Kindern Claire (*1912),
Henri (*1915) und Jeanne (*1920). Aron
führt ein Malergeschäft und Jeanne arbeitet
als Frisörin. Henri muss in Frankreich
Militärdienst leisten und versucht danach
als Musikant zu arbeiten. Claire heiratet und
zieht nach Audun-le-Tiche/F.
Aron LUKMANSKY
Aron, Frieda und Jeanne werden 1940 nach Frankreich
evakuiert während Henri als Soldat am 19. Juli 1940 fällt.
Die Familie entscheidet sich trotz des Rückkehrverbots für
Juden nach Luxemburg zurückzukehren. Arnos Geschäft wird
beschlagnahmt. Er muss Zwangsarbeit bei Paul Wurth leisten.
Wegen ihrer russischen Abstammung werden Jeanne und Aron
am 21. Juni 1941 verhaftet und eingesperrt. Durch Fürsprache
des israelitischen Konsistoriums bei der Gestapo werden sie
wieder freigelassen. Aron, Frieda und Jeanne werden am 16.
Oktober 1941 ins Ghetto von Litzmannstadt deportiert. Im Mai
1942 werden sie in Chelmno vergast. Claire überlebt als einzige
den Holocaust.
Jeanne LUKMANSKY
36
88, rue du Brill
La famille juive Aron LUKMANSKI (*1889)
- Frieda LEBENSTEIN (*1888), originaire
de Russie, s’installe à Esch/Alzette en 1921
avec leurs enfants Claire (*1912), Henri
(*1915) et Jeanne (*1920). Aron dirige une
entreprise de peinture et Jeanne travaille
comme coiffeuse. Henri doit faire son service
militaire en France et essaie ensuite de
travailler comme musicien. Claire se marie
et s’installe à Audun-le-Tiche/F.
Frieda LUKMANSKY
Aron, Frieda et Jeanne sont évacués vers la France en 1940
tandis qu’Henri est tué en tant que soldat le 19 juillet 1940. La
famille décide de rentrer au Luxembourg malgré l’interdiction
du retour des Juifs. L’entreprise d’Arno est confisquée. Il doit
faire des travaux forcés chez Paul Wurth. En raison de leurs
origines russes, Jeanne et Aron sont arrêtés et emprisonnés le
21 juin 1941. Ils sont libérés suite à l’intervention du Consistoire
israélite auprès de la Gestapo. Le 16 octobre 1941, Aron, Frieda
et Jeanne sont déportés dans le ghetto de Litzmannstadt. En mai
1942, ils sont gazés à Chelmno. Claire est la seule à avoir survécu
à l’Holocauste.
Henri LUKMANSKY
37
ESCH-SUR-ALZETTE
38
8
43, rue des Charbons
Famille Nussbaum
9
49, rue Léon Weirich
Famille Feiner-Bobrowsky
10
60, rue Léon Weirich
Famille Schlang
11
61, rue Michel Rodange
Heinrich Adam
39
FAMILLE
8
NUSSBAUM-SCHMITZ
FAMILIE
Der deutschstämmige Jude Heinrich NUSSBAUM (*1903) zieht
1928 nach Luxemburg und lässt sich in Esch/Alzette nieder. Er ist
Metzgermeister. Nach seiner Heirat mit der Deutschen Johanna
SCHMITZ (*1895) übernimmt er die Metzgerei VOHS-SECKLER.
1932 wird ihr Sohn Bernard Marcel geboren. Die Familie leidet
zeitweilig unter finanziellen Schwierigkeiten.
Am 10. Mai 1940 wird die Familie nach Frankreich evakuiert.
Sie entscheiden sich nicht nach Luxemburg zurückzukehren
und siedeln sich in Frespech (Département Lot-et-Garonne/F)
an. Heinrich arbeitet als Landwirt während seine Metzgerei in
Luxemburg beschlagnahmt wird. Die Familie wird verhaftet
und im Sammellager Drancy interniert. Am 9. September
1942 werden Heinrich, Johanna und Bernard nach Auschwitz
deportiert und dort vergast.
Henri NUSSBAUM
40
Jeanne SCHMITZ
43, rue des Charbons
Le juif d’origine allemande Heinrich NUSSBAUM (*1903) arrive
au Luxembourg en 1928 et s’installe à Esch-sur-Alzette. Heinrich
est maître boucher. Après son mariage avec l’Allemande Johanna
SCHMITZ (*1895), il reprend la boucherie VOHS-SECKLER.
Leur fils Bernard Marcel est né en 1932. La famille connaît des
difficultés financières pendant un certain temps.
Le 10 mai 1940, elle est évacuée vers la France. Heinrich et
Johanna décident de ne pas revenir au Luxembourg et s’installent
à la Frespech, dans le Lot-et-Garonne/F. Heinrich travaille comme
agriculteur alors qu’au Luxembourg, sa boucherie est confisquée.
La famille est arrêtée et internée dans le camp de transit de
Drancy. Le 9 septembre 1942, Heinrich, Johanna et Bernard sont
déportés à Auschwitz, où ils sont gazés.
Bernard Marcel NUSSBAUM
41
FAMILLE
9
FEINER-BOBROWSKY
FAMILIE
Die jüdische Familie Henri FEINER (*1878) – Sophie SIMON
(*1877) lebt mit ihren beiden Kindern Rosa (*1913) und Albert
(*1915) in Esch/Alzette. Henri arbeitet im ARBED-Werk Rote
Erde. Sein Sohn versucht sich vergeblich selbständig zu machen
und arbeitet zeitweilig als Frisör im Salon seiner Schwester. Rosa
heiratet 1938 den deutschstämmigen Juden und Musikanten
Arno BOBROWSKY (*1905). Wegen finanzieller Schwierigkeiten
muss die junge Familie mit ihrer Tochter Ruth (*1939) und
Arnos Mutter Flora (*1883) zu den Feiners ziehen.
1940 wird der Frisörsalon beschlagnahmt. Henri wird 1941
zur Zwangsarbeit im Steinbruch bei Nennig/D und bei Paul
Wurth verpflichtet. Arno, Rosa, Ruth, Flora und Albert werden
am 16. Oktober 1941 ins Ghetto von Litzmannstadt deportiert.
Sie werden im Mai 1942 in Chelmno vergast. Henri und Sophie
werden zuerst im „jüdischen Altersheim“ in Fünfbrunnen/L
interniert und am 28. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert.
Am 6. September 1943 werden die beiden in Auschwitz
ermordet.
Albert FEINER
42
Henri FEINER
49, rue Léon Weirich
La famille juive Henri FEINER (*1878) - Sophie SIMON (*1877)
vit avec leurs deux enfants Rosa (*1913) et Albert (*1915) à Eschsur-Alzette. Henri travaille dans l’usine ARBED Terres Rouges.
Son fils tente en vain de s’installer à son compte et travaille
temporairement comme coiffeur dans le salon de sa sœur. En
1938, Rosa épouse le juif et musicien d’origine allemande Arno
BOBROWSKY (* 1905). Sans ressources financières suffisantes,
la jeune famille avec leur fille Ruth (*1939) et Flora (*1883), la
mère d’Arno, doit s’installer chez la famille Feiner.
En 1940, le salon de coiffure est confisqué. En 1941, Henri est
obligé de faire du travail forcé dans la carrière près de Nennig/D
et chez Paul Wurth. Arno, Rosa, Ruth, Flora et Albert sont
déportés dans le ghetto de Litzmannstadt, le 16 octobre 1941. Ils
sont gazés à Chelmno en mai 1942. Henri et Sophie sont d’abord
internés dans la « maison de retraite juive » de Cinqfontaines/L
et déportés à Theresienstadt le 28 juillet 1942. Le 6 septembre
1943, ils sont assassinés à Auschwitz.
Rosa, Arno et Ruth BOBROWSKY-FEINER
43
FAMILLE
10
SCHLANG-GLASER
FAMILIE
Die aus Polen stammende jüdische Familie Tobias SCHLANG
(*1902) – Anna GLASER (*1895) zieht 1922 nach Luxemburg.
Ab 1930 leben sie mit ihren zwei Kindern Sophie (*1922) und
Joseph (*1924) in Esch/Alzette. Tobias arbeitet bei der ARBED.
Seine Kinder gehen in die Lehre als Modistin und als Frisör.
Nach der Evakuierung kehrt die Familie trotz des Rückkehrverbots
für Juden nach Luxemburg zurück. Sie verlieren ihre Anstellung
und werden 1941 gezwungen nach Luxemburg-Stadt zu ziehen.
Tobias und Josy müssen fortan Zwangsarbeit im Steinbruch in
Nennig/D leisten. Wegen deutschfeindlicher Agitation werden
die Eltern festgenommen und misshandelt. Auch Josy muss sich
täglich bei der Gestapo melden. Die Familie Schlang wird am 16.
Oktober 1941 ins Ghetto von Litzmannstadt deportiert, wo Josy
von seiner Familie getrennt wird. Während über dreieinhalb
Jahren durchlebt er verschiedene Konzentrationslager, darunter
Auschwitz. Er wird im Mai 1945 in Mauthausen befreit und kehrt
nach Luxemburg zurück. Anna, Sophie und Tobias werden 1943
im Vernichtungslager Majdanek ermordet.
Familie SCHLANG, 1936
Famille SCHLANG, 1936
44
60, rue Léon Weirich
La famille juive Tobias SCHLANG (*1902)
- Anna GLASER (*1895), originaire de
Pologne, s’installe au Luxembourg en
1922. A partir de 1930, ils vivent avec
leurs deux enfants Sophie (*1922) et
Joseph (*1924) à Esch/Alzette. Tobias
travaille à l’ARBED. Ses enfants sont
apprentis modistes et coiffeurs.
Tobias SCHLANG
Sophie SCHLANG
Après l’évacuation, la famille rentre au
Luxembourg malgré l’interdiction du
retour des Juifs. Ils perdent leur emplois et
sont obligés de s’installer à Luxembourgville, en 1941. Tobias et Josy sont obligés
au travail forcé à la carrière de Nennig/D.
Les parents sont arrêtés et maltraités
pour agitation anti-allemande. Josy doit
se présenter chaque jour à la Gestapo.
La famille est déportée dans le ghetto de
Litzmannstadt le 16 octobre 1941. Josy
est aussitôt séparé de sa famille. Pendant
plus de trois ans et demi, il vit l’enfer de
différents camps de concentration, dont
Auschwitz. Josy est libéré à Mauthausen
en mai 1945 et retourne au Luxembourg.
En 1943, Anna, Sophie et Tobias sont
assassinés dans le camp d’extermination
de Majdanek.
Anna SCHLANG-GLASER
45
11
HEINRICH ADAM
Der deutschstämmige Heinrich „Hans“ ADAM (*1894) arbeitet
ab 1912 als Walzer im Stahlwerk von Esch-Schifflingen. Er ist
gewerkschaftlich engagiert und nimmt als Arbeiterdelegierter
an Streiks teil. Durch eine Handgreiflichkeit im Werk wird er fast
aus Luxemburg ausgewiesen. Bis 1933 lebt er in Schifflingen und
ist in diversen Vereinen aktiv, darunter im Leichtathletikverein.
Dann zieht er mit seiner Familie nach Esch/Alzette.
Ab 1941 ist Heinrich aktiv in der Widerstandsgruppe ALWERAJE
und am 31. August 1942 im Streikkomitee, das sich infolge der
Proklamation der allgemeinen Wehrpflicht im Stahlwerk bildet.
Heinrich gibt um 18.02. Uhr das Steiksignal und flüchtet. Am
1. September wird er wegen „Arbeitsverweigerung“ ein erstes
Mal verhaftet. Acht Tage später wird er von der Gestapo erneut
festgenommen und gesteht unter Folter seine „Tat“. Am 10.
September wird er vom Sondergericht zum Tode verurteilt und
tags darauf in Köln enthauptet. Seine Familie wird umgesiedelt.
Als Ausländer hat Heinrich kein Anrecht auf den Ehrentitel
„Mort pour la Patrie“.
Totenbildchen von
Heinrich ADAM
Image mortuaire de
Heinrich ADAM
46
61, rue Michel Rodange
Heinrich « Hans » ADAM (*1894), d’origine allemande, travaille
à partir de 1912 dans l’aciérie d’Esch-Schifflange. Il est impliqué
dans les syndicats et participe aux grèves en tant que délégué
des travailleurs. Il est presque expulsé du Luxembourg à la suite
d’une bagarre à l’usine. Jusqu’en 1933, il vit à Schifflange et est
actif dans différents clubs, dont le club d’athlétisme. Ensuite, il
s’installe avec sa famille à Esch-sur-Alzette.
A partir de 1941, Heinrich fait partie du groupe de résistance
ALWERAJE et, le 31 août 1942, du comité de grève formé dans
l’aciérie, suite à la proclamation du service militaire obligatoire
dans la Wehrmacht. Heinrich donne le signal de grève à 18h02 et
s’échappe. Le 1er septembre, il est arrêté pour la première fois
pour « refus de travail ». Huit jours plus tard, il est à nouveau
arrêté par la Gestapo et avoue son « acte » sous la torture. Le
10 septembre, il est condamné à mort par un tribunal spécial et
décapité le lendemain à Cologne. Sa famille est transplantée. En
tant qu’étranger, Heinrich, n’a pas droit au titre honorifique «
Mort pour la Patrie ».
Heinrich ADAMS Werkskartei bei
ARBED Schifflingen
Fiche de travail de Heinrich ADAM à
ARBED Schifflange
47
SCHIFFLANGE
Biographies
Biografien
SCHIFFLANGE
50
12
37, avenue de la Libération
Famille Cerf-Rheims
13
5, rue Belair
Eugène Biren
51
FAMILLE
12
CERF-RHEIMS
FAMILIE
Die jüdische Familie Salomon CERF (*1882) - Eugénie
RHEIMS (*1887) lebt mit ihrer Tochter Renée (*1915) in
Schifflingen. Salomon ist Metzgermeister. Renée macht eine
Gewerbeausbildung. Die Familie ist in diversen Vereinen aktiv,
darunter die Pfadfinder und die Harmonie Municipale. Nach der
Evakuierung im Mai 1940 kehrt die Familie nach Schifflingen
zurück. Im Auftrag der Nazis meldet die Gemeinde ihre
Besitztümer, die beschlagnahmt werden. Die Familie wird von
Nachbarn und der Widerstandsgruppe ALWERAJE unterstützt.
Verzweifelt über seine Lage begeht Salomon am 31. Oktober
1941 Selbstmord.
Die Frauen werden am 6. August 1942 ins „jüdische Altersheim“
von Fünfbrunnen/L transportiert. Renée wird dort als
Krankenpflegerin eingesetzt. Eugénie ist stark bettlägerig.
Sie bleiben in Kontakt mit Freunden und Nachbarn, die
ihnen helfen. Am 6. April 1943 werden sie ins Ghetto von
Theresienstadt deportiert und kommen sechs Monate später in
ein Familienlager von Auschwitz-Birkenau, wo sie 1944 vergast
werden. 1961 erhalten Renée und Eugénie den Ehrentitel „Mort
pour la Patrie“.
52
Brief von Eugènie und Renée CERF an die Familie ENTENICH aus
Schifflingen, Fünfbrunnen, 19.03.1943
Lettre de Eugènie et Renée CERF à la famille ENTENICH de Schifflange,
Cinqfontaines, 19.03.1943
37, avenue de la Libération
La famille juive Salomon CERF (*1882) - Eugénie RHEIMS
(*1887) vit avec leur fille Renée (*1915) à Schifflange. Salomon
est boucher. Renée fait un apprentissage de métier. La famille
est active dans différents clubs, notamment les Girl Scouts et
l’Harmonie Municipale. Après l’évacuation en mai 1940 la famille
retourne à Schifflange. L’administration communale signale
leurs biens, qui sont confisqués. La famille est soutenue par les
voisins et le groupe de résistance ALWERAJE. Désespéré par sa
situation, Salomon se suicide le 31 octobre 1941.
Les femmes sont transportées à la « maison de retraite juive »
de Cinqfontaines/L le 6 août 1942. Renée y est affectée en tant
qu’infirmière. Eugénie est gravement alitée. Elles sont restées
en contact avec des amis et des voisins qui les aident. Le 6 avril
1943, elles sont déportées dans le ghetto de Theresienstadt.
Six mois plus tard, elles sont déportées dans un camp familial
à Auschwitz-Birkenau, où elles sont gazées en 1944. En 1961,
Renée et Eugénie reçoivent le titre honorifique « Mort pour la
Patrie ».
25-jähriges Stiftungsfest der Harmonie Municipale (Salomon Cerf, 1 Reihe, 1
v. l.), Schifflingen 1938
25e anniversaire de la fondation de la Harmonie Municipale (Salomon Cerf,
1ère rangée, 1er à partir de la gauche, Schifflange 1938
53
13
EUGÈNE BIREN
Eugène BIREN (*1914) ist Walzendreher
im Stahlwerk von Esch-Schifflingen. Er
lebt in Schifflingen, wo er in einigen
Vereinen aktiv ist, u.a. im lokalen
Fahrradverein. Bei den Nazis macht er
sich als „jähzorniger Aufwieglertyp“
unbeliebt. Am 31. August 1942 bildet
er, infolge der Proklamation der
allgemeinen Wehrpflicht, im Stahlwerk
ein Streikkomitee, was er bereits seit
längerem plant.
Eugène BIREN
Um 18.02 Uhr ertönt das Streiksignal. Eugène wird am 1.
September zum ersten Mal verhaftet. Wieder freigelassen,
weigert er sich unterzutauchen. Am 5. September wird er
erneut von der Sicherheitspolizei wegen „Arbeitsverweigerung“
verhaftet. Von der Gestapo wird Eugène verhört und brutal
misshandelt. Am 7. September wird er dem Standgericht
vorgeführt und am darauffolgenden Tag zum Tode verurteilt.
Am 9. September wird Eugène ins KZ-Hinzert bei Trier/D
gebracht und um 18.30 Uhr in der Nähe des Lagers erschossen
und verscharrt. Eugènes Hinrichtung wird auf roten Plakaten
bekanntgegeben. Seine Familie wird umgesiedelt. 1945 erhält
er den Ehrentitel „Mort pour la Patrie“ und ein Jahr später die
Croix de l’Ordre de la Résistance.
54
Gruppenfoto aus der Walzendreherei, 1938, Eugène Biren (2. Reihe, 4. v. l.)
Photo de groupe de l’atelier de tournage de rouleaux, 1938, Eugène Biren
(2e rangée, 4e à partir de la gauche)
5, rue Belair
Eugène BIREN (*1914) est opérateur de tour à rouleaux à l’aciérie
ARBED d’Esch-Schifflange. Habitant à Schifflange, il est actif
dans plusieurs associations, dont le club cycliste local. Il se rend
impopulaire auprès des nazis en tant qu’ « agitateur colérique ».
Le 31 août 1942, suite à la proclamation du service militaire
obligatoire, il forme un comité de grève à l’aciérie, ce qu’il
prépare depuis un certain temps. A 18h02, le signal de grève
est déclenché. Eugène est arrêté pour la première fois le 1er
septembre. Relâché à nouveau, il refuse de se cacher. Le 5
septembre, il est à nouveau arrêté par la police de sécurité pour
« refus de travailler ». Il est interrogé et maltraité par la Gestapo.
Le 7 septembre, il est traduit devant le Standgericht et condamné
à mort le lendemain. Le 9 septembre, Eugène est emmené au
camp de concentration de Hinzert, près de Trèves/D, et est
fusillé et enterré près du camp à 18h30. L’exécution d’Eugène est
annoncée sur des affiches rouges. Sa famille est transplantée. En
1945, il reçoit le titre honorifique « Mort pour la Patrie » et, un an
plus tard, la Croix de l’Ordre de la Résistance.
55
SOURCES - QUELLEN
Famille/Familie Adler-Einhorn
Sources photos:
ANLux – Police des Etrangers – Dossier No 308541; Bibliothèque nationale
Luxembourg - www.eluxemburgensia.lu, Tageblatt du 1 février 1929.
Sources textes:
Archives de l’état-civil de la ville d’Esch-sur-Alzette; ANLux – Police des
Etrangers – Dossier No 308541; ANlux – FD 083 – 91
Famille/Familie Freymann
Sources photos:
ANLux – Police des Etrangers – Dossier No 84893; Bibliothèque nationale
Luxembourg - www.eluxemburgensia.lu, Tageblatt du 3 juillet 1939.
Sources textes:
Archives de l’état-civil de la ville d’Esch-sur-Alzette; ANLux – Police des
Etrangers – Dossier No 84893; ANLux – FD 083 - 91; www.legifrance.gouv.
fr; www.yadvashem.org; www.memorialdelashoah.org
Leopold Nathan
Sources photos:
CERF Paul, FINKELSTEIN Isi, Les Juifs d’Esch – Chroniques de la
Communauté Juive de 1837 à 1999, Luxembourg, Ed. des Cahiers
Luxembourgeois, 1999, p. 45.; Bibliothèque nationale Luxembourg - www.
eluxemburgensia.lu, Tageblatt du 16 janvier 1918.
Sources textes:
Archives de l’état-civil de la ville d’Esch-sur-Alzette; CERF Paul,
FINKELSTEIN Isi, Les Juifs d’Esch – Chroniques de la Communauté Juive de
1837 à 1999, Luxembourg, Ed. des Cahiers Luxembourgeois, 1999, pp. 44;
51; 136.
Julien Cerf
Sources photos:
Bibliothèque nationale Luxembourg - www.eluxemburgensia.lu, Tageblatt
du 25 octobre 1930; CERF Paul, Dégagez-moi cette racaille, Luxembourg,
Editions Saint-Paul, 1995, p. 99.; M. Georges Cerf
Sources textes:
Archives de l’état-civil de la ville d’Esch-sur-Alzette; ANLux – Dossiers
« Naturalisation »; CERF Paul, Dégagez-moi cette racaille, Luxembourg,
Editions Saint-Paul, 1995, p. 99.
56
Ferdinand Cahen
Sources photos:
Bibliothèque nationale Luxembourg - www.eluxemburgensia.lu, Tageblatt du
13 octobre 1934; Famille Cahen
Sources textes:
Archives de l’état-civil de la ville d’Esch-sur-Alzette; ANLux – FD 083 – 91;
Mémorial A No 15 du 16 février 1916, p. 170.
Famille/Familie Wachenheimer
Sources photos:
ANLux – Police des Etrangers – Dossier No W.5700; CERF Paul, FINKELSTEIN
Isi, Les Juifs d’Esch – Chroniques de la Communauté Juive de 1837 à 1999,
Luxembourg, Ed. des Cahiers Luxembourgeois, 1999, p. 31.
Sources textes:
Archives de l’état-civil de la ville d’Esch-sur-Alzette; ANLux – Police des
Etrangers – Dossier No W.5700; Rosenstiel – Plaquette souvenir éditée
à l’occasion du 100e de la maison Rosenstiel, Luxembourg, 1987; www.
ancestry.com – 1940USFederalCensusForIngeMarx; www.ancestry.com –
USWorldWarIIRegistrationCards1942ForEugeneMarx; www.ancestry.com –
NewYorkPassengerLists1820-1957ForTheklaMarx
Famille/Familie Lukmanski-Lebenstein
Sources photos:
ANLux – Police des Etrangers – Dossier J-108-0274302
Sources textes:
Fiche d’Etat civil Esch-sur-Alzette ; Base de données CDRR ; ANLux, police
des étrangers, Dossier J-108-0274302; ANLux, FD-083-91 et FD-083 No. 42 ;
CERF, Paul, L’étoile Juive au Luxembourg, Luxembourg: RTL éd, 1986, p. 80,
135 ; GANSCHOW, Inna, 100 Jahre Russen in Luxemburg. Geschichte einer
atomisierten Diaspora, Luxembourg: Fondation Lydie Schmit, 2020, p. 2732 ; SCUTO, Denis, GANSCHOW, Inna, Niemand ist vergessen – Nichts wird
vergessen, in; Tageblatt, 30/31.01.2021, p. 12-13
Famille/Familie Nussbaum-Schmitz
Sources photos:
ANLux - Police des Etrangers - Dossier J-108-0338544
Sources textes:
ANLux, police des étrangers, Dossier J-108-0338544; ANLux, FD-083-91;
Toni Nemes.
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SOURCES - QUELLEN
Famille/Familie Feiner-Bobrowsky
Sources photos:
Photothèque de la Ville de Luxembourg, Panneau de l’exposition “3000
Luxembourgeois ne sont pas rentrés” de 1946 / 1748 513_04
Sources textes:
Fiche d’Etat civil Esch-sur-Alzette; ANlux, police des étrangers, dossier
J-108-0358215, dossier J-108-0386876; ANLux, FD-083-91 et FD-083
No. 42; Base de données CDRR; CERF, Paul, L’étoile Juive au Luxembourg,
Luxembourg: RTL éd, 1986, p. 80; Mémorial A, N°36 du 6 août 1949, p. 885;
CR-0292, CR-0293, CR-0770, CR-0772
Famille/Familie Schlang-Glaser
Sources photos:
Collection du MnR
Sources textes :
Collection du MnR; fiche d’Etat civil Esch-sur-Alzette; Base de données
CDRR; ANlux, police des étrangers, dossier J-108_0281569; CERF, Paul,
FINKELSTEIN, Isi, Les Juifs d’Esch – Chroniques de la Communauté Juive
de 1837 à 1999, Luxembourg: Ed. des Cahiers Luxembourgeois, 1999 ,
p. 84-86; CERF, Paul, Longtemps J’aurai Mémoire, Luxembourg: Éd. Du
Letzeburger Land, 1974, p. 98.
Heinrich Adam
Sources photos:
Gemeindeverwaltung Schifflingen (Hg.), Schifflingen im Krieg. Erinnerungen
an den Zweiten Weltkrieg im Rahmen der 50. Jahresfeier des Generalstreiks
von 1942 [Redaktion: SCUTO, Denis], Luxemburg 1992, S. 7.; Collection du
MnR
Sources textes :
HANSEN, Jean, Schëffleng an seng Veräiner, Schifflingen 2001.; HANSEN,
Jean, Streik auf der Schifflinger Schmelz, in: SCHMITZ, Christiane /
LENNERS, Paul (Hg.), ... Wéi wann et eréischt haut geschitt wier! ...,
Luxemburg 1993, S. 77-86.; SCUTO, Denis, ... Je suis arrivé à l’âge de
un an avec mes parents à Schifflange. Monsieur Henri, dit Hans Adam,
in : REUTER, Antoinette / RUIZ, Jean Philippe (Hg.), Retour de Babel :
itinéraires, mémoires et citoyenneté, Luxembourg 2007, S : 48-51.;
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LIMPACH, Marc /KAYSER, Marc, Wir glauben an die Demokratie. Albert
Wingert, Resistenzler. Eine Monographie, Luxemburg 2004.; AnLux: J-1080272185; CDRR-0007; Archives communales d´Esch-sur-Alzette et de
Schifflange: Bürgerkartei; dossier Naturalisations Options; CDRR: dossier
Mort pour la Patrie; dossier 238B Grève ; Collection du MnR; Archives de
la LPPD; Arolsen Archives: 78074637#1.; 78074638#1.; 78074639#1.;
Quotidiens : Tageblatt : 24.07.1946 / Obermoselzeitung: 26.07.1946 /
Luxemburger Wort: 25.07.1946 / Bulletin d´Information: 31.03.1946;
Ons Jongen a Meedercher: Ehrentafel der Todesopfer / Gefängnis KölnKlingelpütz.
Famille/Familie Cerf-Rheims
Sources photos:
HANSEN, Jean, Schëffleng an seng Veräiner, Schifflingen 2001, S. 105.;
Collection du MnR
Sources textes :
LIMPACH, Marc / KAYSER, Marc, Wir glauben an die Demokratie. Albert
Wingert, Resistenzler. Eine Monographie, Luxemburg 2004.; BÜCHLER,
Gerorges, Esch 1940-1944: Synagoge, in: Tageblatt 147 (27./28.06.2020),
S. 25.; CERF, Paul / FINKELSTEIN, Isi, Les Juifs d’Esch. Chroniques de
la Communauté juive de 1837 à 1999, Luxemburg 1999.; Harmonie
municipale Schifflange (Hg.), 75 Joër hms, Schifflingen 1988.; HANSEN,
Jean, Schëffleng an seng Veräiner I., Schifflingen 2001. Ministère de
l’Intérieur (Hg.), Livre d’Or des victimes luxembourgeoises de la guerre
de 1940 à 1945, Esch/Alzette 1972. ; AnLux: Fonds Consistoire, Microfilm
C-I-08 ; CR-0429 ; CR-0436 ; J-090-05642 ; FD-083-91 ; CT-03-01-01757;
Archives communales de la ville de Luxembourg, d´Esch-sur-Alzette et de
Schifflange: Grabstättenregister des Friedhofes Belle-Vue; Bürgerkartei;
Geburtenregister; dossier Mort pour la Patrie; Soll-Liste Bürgersteuer
1941; Quotidiens: Luxemburger Wort: 10.07.1930; 12.07.1932; 13.09.1949;
9.05.1950; 31.10.1917 / Tageblatt: 13.09.1949; 22.04.1950; 9.05.1950 /
Memorial: 27.01.1949; Témoignages: Jean Spautz, Gilbert Gliedner, Camille
Robert; Collection du MnR; Arolsen Archives : 4966080; 4966081
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SOURCES - QUELLEN
Eugène Biren
Sources photos:
Archives privés Netgen; HANSEN, Jean, Streik auf der Schifflinger Schmelz,
in: SCHMITZ, Christiane; LENNERS, Paul (Hg.), ... Wéi wann et eréischt haut
geschitt wier! ..., Luxemburg 1993, S. 85.
Sources textes :
BASTIAN, Marie, L’usine d’Arbed-Esch et son personnel sous l’occupation
allemande, Luxemburg 1947.; HANSEN, Jean, Schëffleng an seng Veräiner,
Schifflingen 2011.; HANSEN, Jean, Streik auf der Schifflinger Schmelz, in:
SCHMITZ, Christiane / LENNERS, Paul (Hg.), ... Wéi wann et eréischt haut
geschitt wier! ..., Luxemburg 1993, S. 77-86.; AnLux: CDRR-0249; Archives
communales d´Esch-sur-Alzette et de Schifflange: Totenschein; dossier
Morts pour la Patrie; CDRR: dossier Mort pour la Patrie; dossier 238B Grève;
Archives de la LPPD; Arolsen Archives: 78080635; 78080636; 78080637;
Collection du MnR; Archives privées Courtoy et Netgen; Quotidiens:
Tageblatt: 19.06.1937; 28.06.1937; 14.05.1938; 7.01.1942; 24.02.1945;
10.07.1945 / Luxemburger Wort: 13.05.1938; 6.12.1940; 17.12.1942
/ Obermoselzeitung: 13.05.1938; 4.04.1939 / Bulletin d´Information:
31.03.1946
Source cover:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pflastersteine_in_
Gm%C3%BCnd_20190822.jpg
Photos Stolpersteine et Gunter Demnig:
Olivier Bouton, 2013 et 2021
Cartes:
geoportail.lu
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PARRAINS & DONATEURS
ESCH-SUR-ALZETTE
PATEN & UNTERSTÜTZER
ANGEL Marc
BILTGEN-JACQUE François
COMITÉ Auschwitz
DABE Monique
DELLES Alexandre
DIEDERICH Fernand
ECKER Viviane
FELLERICH Thomas
GOERENS Bob
GOERRES Jean-Paul
GRAAS Gusty
HARLES-HERBER Marie-José
HILDGEN-REUTER Annette
HOFFMANN André
HOFFMANN Elisabeth
HOFFMANN Jacques
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KMIOTEK Emile
KRONSHAGEN- KRECKÉ Arsène
LOUTSCH Alain
MASSEN Florence
MEMOSHOAH
MERSCH Camille
MEYLENDER Erny
MOUSEL Pierre
MULLER Marie-Paule
NEMES Anton
PUTZ Marie-France
SCHOENTGEN Marc
SCHROEDER Frank
SINNER Jean-Pierre
SPAUTZ Vera
SUNNEN-KREMER Berthe
TÉMOINS de la 2ème Génération
SCHIFFLANGE
ADMINISTRATION Communale de
Schifflange
ANDRICH-DUVAL Sylvie
BALDATO-ROSSELJONG J.
BETTENDORF-GEORGES Alix
COURTOY Jérôme
DOCKENDORF Guy
FEIEREISEN Carlo
FRAEN a Mammen Schëffleng
GANGOLF-ERNSTER Robert
GEORGES Nicole
GODART Gilbert
GOERENS Bob
GROBER Gusty
HANSEN-JUNGBLUT Albert
HARDENNE M.-Josée
HARMONIE Municipale Schifflange
HEAL-O’Mahomang
HOFERLIN Roland
JORDA CARDOSO Daniel
KALMES Albert
KAYSER-WEBER Math.
KRIER Albert
KUHN-METZ Nadine
LGS Abé Poncin
LPPD Bettembourg
LULLING Astrid
MARCHI Yves
NOTHUM Vincent
PETER Arnold
PIRSCH Jean
SCHMITZ-BECKER Antoinette
SIT SCHIFFLANGE
SPAUTZ Jean
SPAUTZ Marc
STEICHEN Dominique
TORNO Caroline
UNION des Femmes Schifflange
WEIMERSKIRCH-DAUFELD Paul
WEYRICH-ZWICK Roger
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ORGANISATION
Ligue Luxembourgeoise des Prisonniers
Politiques et Déportés (LPPD)
3, rue Aloyse Kayser
L-3852 Schifflange
Amis du Musée de la Résistance
Place de la Résistance
L-4041 Esch-sur-Alzette
www.facebook.com/
FrennResistenzmusee
Musée national de la Résistance
Place de la Résistance
L-4041 Esch-sur-Alzette
Tel +352 54 84 72
info@mnr.lu
www.mnr.lu
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