Grynäus, Johann Jakob
- Lebensdaten
- 1540 – 1617
- Geburtsort
- Bern
- Sterbeort
- Basel
- Beruf/Funktion
- reformierter Theologe ; Professor der Theologie in Basel ; Superintendent in Röteln ; Theologe ; Evangelischer Theologe ; Pfarrer ; Hochschullehrer
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 119048957 | OGND | VIAF: 32798060
- Namensvarianten
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- Grynäus, Johann Jacob
- Grynäus, Johann Jakob
- Grynäus, Johann Jacob
- Grynaeus, Johann Jakob
- Crynaeus, Johannes Jacobus
- Grinaeus, Johann Jakob
- Grinaeus, Johannes Jakob
- Griner, Johann Jakob
- Grüner, Johann Jacob
- Grüner, Johann Jakob
- Grüner, Johannes Jacob
- Grüner, Johannes Jakob
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- Grynaeus, Jacob
- Grynaeus, Jakob
- Grynaeus, Joa. Jac.
- Grynaeus, Joannes Jacobus
- Grynaeus, Johan. Jacobus
- Grynaeus, Johann Jacob
- Grynaeus, Johannes Jacobus
- Grynaeus, Johannes Jakob
- Grynäus, Johann Jacob
- Grynäus, Johann Jakob
- Grynei, Johann Jacob
- Gryner, Johann Jacob
- Gryner, Johann Jakob
- Gryner, Johannes Jacob
- Gryner, Johannes Jakob
- Gryneus, Iohannes Iacobus
- Gryneus, Jakob
- Gryneus, Johannes Jakob
- Crynaeus, Johannes Jakobus
- Grinaeus, Johann Jacob
- Grinaeus, Johannes Jacob
- Griner, Johann Jacob
- Grynaeus, Hans Jakob
- Grynaeus, Joannes Jakobus
- Grynaeus, Johan. Jakobus
- Grynaeus, Johannes Jakobus
- Grynaeus, Johannes Jacob
- Grynei, Johann Jakob
- Gryneus, Jacob
- Gryneus, Johannes Jacob
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Grynäus, Johann Jakob
reformierter Theologe, * 1.10.1540 Bern, † 30.8.1617 Basel.
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Genealogie
V →Thomas (1512–64), Prof. f. Latein u. Griechisch in Bern als Nachfolger S. Sulzers, 1547 in Basel, ging 1556 als Schloßprediger u. Sup. d. bad. Landeskirche nach Röteln (s. RGG³);
M Adelheid Steuber († 1590);
Groß-Ov →Simon (s. 2);
B →Simon (1539–82), Prof. d. Math, in Heidelberg 1564, Prof. d. Ethik in Basel 1580 (s. Pogg. I);
- ⚭ 1569 Lavinia († 1610), aus Bologna, Schw u. Pflege-T d. Isotta a Canonicis (⚭ →Thomas Erast, † 1583, Humanist, Mediziner, s. NDB IV);
1 S, 6 T, u. a. Maria (⚭ →Amandus Polanus v. Polansdorf, † 1610, Theol., s. ADB 26 u. L). -
Biographie
G. wurde 1564 Dr. theol. in Tübingen, 1565 Superintendent im markgräflichen Röteln. Er näherte sich unter dem Einfluß seines Schwagers Erast reformierten Anschauungen und wurde 1575 als Professor der Theologie in Basel Gegner des zu Luther neigenden Antistes S. Sulzer, dessen Nachfolge er 1586 antrat. G. vereitelte die Einführung der Formula Concordiae in Basel und ordnete 1584-86 die Universität Heidelberg auf reformierter Grundlage. Die Basler Kirche formte er in Lehre und kirchlicher Ordnung, nicht ohne Widerstand, zu einer autoritären Staatskirche aus. Er schuf einen Kathechismus, verteidigte Calvins Prädestinationslehre, veröffentlichte 1590 eine ausführliche Gottesdienstordnung und strebte die Anerkennung der 2. Helvetisch Confession an, die aber erst 1644 erfolgte. Seine Vorlesungen über Kirchen- und Profangeschichte erfreuten sich eines guten Besuchs.
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Werke
Ber. v. d. hl. Nachtmahl Jesu Christi unsers Säligmachers, Zürich 1568;
Das geistl. u. herrliche Kleinot d. Kirchen Gottes in Statt u. Landschaft Basel…, Mit e. Vorrede v. J. J. G., Basel 1590 (u. a. Neuausg. d. Basler Konfession v. 1534). - Neuausg. d. Ann. d. Lambert v. Hersfeld, ebd. 1569. -
Literatur
F. Weiß, in:
Basler Biogrr. I, 1900, S. 150-94 (L). -
Porträts
Stich (Basel, P-Slg. d. Univ.bibl., hier auch Handschriftliches);
Zwingliana, 1908, S. 230, 1929, S. 47. -
Autor/in
Kurt Guggisberg -
Zitierweise
Guggisberg, Kurt, "Grynäus, Johann Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 241 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119048957.html#ndbcontent
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Grynäus, Johann Jacob
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Biographie
Grynäus: Johann Jacob G. (entfernter Anverwandter des berühmten Simon G. zu Basel), am 1. October 1540 zu Bern geboren, zog 1546 mit dem Vater nach Basel und besuchte daselbst seit 1551 das Pädagogium, später die Universität. Nach Beendigung seines theologischen Studiums wurde er (1559—63) seinem Vater, damals Pfarrer zu Rötelen, als Gehülfe beigegeben. Dem Lutherthum zugethan, ging er dann (1563) nach Tübingen, um seine theologischen Studien fortzusetzen, worauf er 1565 zum Nachfolger seines (verstorbenen) Vaters in Rötelen ernannt wurde. Zehn Jahre später wurde ihm zu Basel die Professur des Alten Testaments übertragen. Hier ließ G. das Lutherthum allmählich fallen, indem ihm das reformirte Bekenntniß als das allein schriftmäßige erschien. Von 1584—86 im Auftrage des Pfalzgrafen Johann Casimir mit der Restauration der Universität Heidelberg auf reformirter Grundlage beschäftigt, kehrte er 1586 nach Basel zurück, wo er die angesehene Stelle eines Antistes der Kirche Basels und die Professur des Neuen Testaments übernahm. Seine Wirksamkeit in Basel war jetzt eine bedeutende. Auch das Gymnasium wurde von ihm reorganisirt und die (von Sulzer, dem Vorgänger des G., zurückgedrängte) Baseler Confession wieder in ihr Recht eingesetzt. Daneben wurde G. auch außerhalb Basels zur Verrichtung theologischer Geschäfte mehrseitig herangezogen, so schon 1573 und 74 zur Durchführung der Reformation in Mömpelgard, 1587 zur Regelung der kirchlichen Verhältnisse in Mühlhausen, im April 1588 zur Theilnahme an der (durch Samuel Huber's Heterodoxie veranlaßten) Disputation zu Bern. Im J. 1612 erblindet, fuhr er doch fort zu predigen und Vorlesungen zu halten, bis er am 13. August 1617 starb. Seine zahlreichen Schriften sind theils dogmatischen, theils exegetischen, theils patristischen Inhalts. Auch Praktisches (z. B. ein „Trostbüchlein in Pestzeiten") findet sich darunter.
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Literatur
Vgl. J. J. Grynaei Vita et mors ex variis ipsius scriptis collecta et edita a J. J. et H. a Brunn, Basil. 1618.
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Autor/in
Heppe. -
Zitierweise
Heppe, Heinrich, "Grynäus, Johann Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 71-72 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119048957.html#adbcontent