Talks by Nadine Panteleon
Kunst digital - digitale Kunst, 2021
Im Zuge des 2020-2021 laufenden Projektes „Börde-Leben vs. Börde-Kunst“ digitalisiert das Museum ... more Im Zuge des 2020-2021 laufenden Projektes „Börde-Leben vs. Börde-Kunst“ digitalisiert das Museum Bestände der Sammlungseinheiten Kunst und Fotografie. Dazu gehört auch eine Schenkung der Tageszeitung Volksstimme mit Fotografien aus den 1950er- bis 1980er-Jahren. Diese Bildquellen werden erschlossen, zugängig gemacht und medial für Besucher aufgebreitet. Das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalt fördert das Vorhaben.
Internationales Symposion: Griechische Vasen als Kommunikationsmedium - Wien, Österreich, 5. Oktober 2017
Im 6. Jahrhundert v. Chr. fertigte man an verschiedenen Orten im Mittelmeerraum Keramik, die mit ... more Im 6. Jahrhundert v. Chr. fertigte man an verschiedenen Orten im Mittelmeerraum Keramik, die mit figürlicher Bemalung verziert wurde, so auch im südionischen Milet. Die dortigen Maler gestalteten ab etwa 540 v. Chr. (Stilphasen Mile[t]A[rchaisch]IIb.2 und IIc) zum Teil sehr aufwändige und komplexe Motive. Meist sind die Figuren dabei in einer Ebene angeordnet, jedoch erscheint der Begriff Fries in diesen Kontext unpassend. Vielmehr handelt es sich um Kompositionen von Bildfeldern, die in sich oder ggf. mit dem Bildfeld auf der gegenüberliegenden Gefäßseite in thematischem Zusammenhang stehen.
Bei den verwendeten Motiven handelte es sich um Szenen mit „mythologischem“ oder „alltäglichem“ Inhalt. Da die milesische Malerei mit wenigen Ausnahmen auf Beischriften verzichtet, sind Attribute und Darstellungsweise die wichtigsten Elemente, um die Bilder zu lesen. Sie müssen allgemeinverständlich und klar erkennbar sein. Etwa werden tanzende Komasten üblicherweise durch ihre wiederkehrende Körperhaltung mit Knielaufschema und geschwungenen Armen charakterisiert, sie können zudem Schalen und Kannen in den Händen halten und treten mit einem begleitenden Aulosspieler auf.
Im Rahmen des Vortrages soll eine Analyse von ausgewählten Bildmotiven erfolgen. Hierbei liegt der Fokus auf wiederkehrenden Gesten, die als Kommunikationsmittel zum Einsatz kommen: Adorationsgestus, Aufforderungsgesten und die Körpersprache zwischen Erastes und Ermomenos werden vorgestellt. Als Querverweis dienen Betrachtungen von thematisch ähnlichen Motiven in der attisch-schwarzfigurigen Malerei.
Vereinzelt und sehr unterschiedlich in Größe und Gestaltung sind die Metallsiebe, die in den Grab... more Vereinzelt und sehr unterschiedlich in Größe und Gestaltung sind die Metallsiebe, die in den Grabkontexten der frühen Eisenzeit angetroffen werden. Bei einigen Exemplaren wie dem Sieb mit Ösengriff in Nonnweiler und der Kratereinlage in Vix ist unverkennbar, dass es sich um Importe aus dem Mittelmeerraum handelt.
Dort entstanden mit dem Einzug des Symposions in den etruskischen und griechischen Kulturraum im 6. Jahrhundert v. Chr. eine große Typenvielfalt an Metallsieben, die zum Filtern des Weins verwendet wurden. Ihre Hauptverbreitung finden diese auch im Mittelmeerraum.
Neben den bekannteren südeuropäischen Formentypen treten in mitteleuropäischen Gräbern weitere Formen auf. Es stellt sich die Frage, ob diese Vorbilder aus dem Mittelmeerraum nachahmen und bestimmten Typen zugeordnet werden können. Insbesondere der Siebtrichter aus Hoppstädten hat deutliche formale Bezüge zu Beispielen aus dem Mittelmeerraum.
In anderen Fällen könnte es sich vielleicht auch um indigene Formen handeln, wobei sich dann grundsätzlich die Frage stellt, welche Funktion diese Geräte in Mitteleuropa hatten.
Solche, die eindeutig griechische oder etruskische Siebe zum Vorbild hatten oder diejenigen, bei denen es sich um ein Importstück handelt, könnten eine repräsentative Bedeutung zugesprochen werden. Gerade bei den Importstücken spricht vieles dafür. Doch warum wurde gerade ein Sieb und eben keine reich dekorierte etruskische Schnabelkanne oder eine attische Schale in diesen Fällen den Verstorbenen mit ins Grab gegeben? Objekte, die nach heutigem Verständnis eher einen repräsentativen Charakter haben als ein Sieb. Zufall oder Absicht? Eine Fragestellung, die sich gerade an dieser Objektgattung zu untersuchen lohnt.
Kraters as large containers for mixing water with wine have a long tradition, especially in prepa... more Kraters as large containers for mixing water with wine have a long tradition, especially in preparing wine for dining. Except for miniature examples all of the Milesian examples fulfill the neccessary requirements to be part of a dining set. During excavations in various Milesian sanctuaries – the temenoi of Athena, Artemis and Aphrodite – many kraters were discovered. These provide a good overview of the different types and shapes, but together with the material from the settlement at Kalabaktepe, it is possible to compare the full spectrum of krater finds. Two case studies show differences between kraters found in sacred and non-sacred spaces: examples made of “brown ware” seem to appear only in sanctuaries, while only a single krater with a spout has been found outside of the settlement in a sacred area. Additionally a local epigraphic source – the Molpeninschrift – informs us, that »κρητηρίσας« were part of the inventory of the sanctuary of Apollo and were used specifically for libation. Thus, the two case studies emphasize differences in usage in two functionally distinct areas of the ancient polis.
Tierdarstellungen auf archaischer milesischer Keramik und ihre Aussagekraft, in: C. Lang-Auinger – E. Trinkl (Hrsg.), ΦΥΤΑ ΚΑΙ ΖΩIΑ – Pflanzen und Tiere auf griechischen Vasen. CVA Österreich Beih. 2 (im Druck)
Weit verbreitet finden sich antike Bronzesiebe vor allem in Museumsbeständen; vergesellschaftete ... more Weit verbreitet finden sich antike Bronzesiebe vor allem in Museumsbeständen; vergesellschaftete Funde liegen in Grabkontexten und griechischen Heiligtümern ab dem ausgehenden 6. Jh. v. Chr. vor. Literarische Quellen und eine Vielzahl von Darstellungen in der Bildkunst weisen sie als Bestandteil des antiken Symposions aus.
Innerhalb ihrer Erforschung gelang es bisher vier übergeordnete Formtypen dem etruskischen und italischen Kulturraum zuzuweisen. Darüber hinaus ist es durch die breite Materialbasis und die vergesellschafteten Funde nun möglich, die bereits klassifizierten Typen durch formale, technische und stilistische Übereinstimmungen weiter zu unterteilen. Auf dieser Grundlage können die Siebe chronologisch geordnet und verschiedene Produktionsorte vorgeschlagen werden.
Masken- und Augendarstellungen stellen ein weit verbreitetes Motiv dar, das auf unterschiedlichen... more Masken- und Augendarstellungen stellen ein weit verbreitetes Motiv dar, das auf unterschiedlichen Objektgattungen auftritt. In der archaischen Zeit erstreckt es sich von Etrurien über Griechenland bis nach Südionien. Nicht nur regional kann es dadurch zu unterschiedlichen Bedeutungen kommen, sondern auch innerhalb einer Region werden verschiedene Deutungsmöglichkeiten eröffnet. Dabei sind die Wahl des Bildträgers, die Anordnung und Gestaltung der Maske oder des Augenpaares und die begleitenden Motive entscheidende Kriterien für eine weitergehende Interpretation.
So wird den attischen Augenschalen etwa durch begleitende Satyrn- und Dionysosdarstellungen ein dionysischer Charakter zugesprochen. Bei den Vogelkannen in Milet treten Augenpaare hingegen an der Gefäßmündung auf und korrespondieren mit dem weiteren Schmuck, der aus Brustgefieder und Flügeln besteht. Darüber hinaus finden in Milet Masken auch auf anderen Gefäßgattungen Verwendung, wobei die Darstellungen durch das lokale Bildverständnis nachhaltig geprägt sind. Kratere und Kannen können sie stilisiert in einer zentralen Anordnung auf der Gefäßschulter wiedergeben. Die Kratere weisen dabei – wie die Untergruppe B der Kopfkantharoi – beidseitig eine Maskendarstellung auf.
Neben einem zu erwägenden dionysischen Bezug für diese milesischen Darstellungen soll für einen bestimmten Typus von Masken mit hornartig aufgebogenen Brauen auch ein möglicher Zusammenhang zum Flussgott Acheloos diskutiert werden.
Da diese Darstellungsform im 7. Jh. v. Chr. nur auf Schalenkrateren auftritt, die bisher nicht außerhalb Milets nachweisbar sind, scheint hier ein rein lokaler Typus vorzuliegen.
Exhibitions by Nadine Panteleon
Die Sonderausstellung ist eine Retrospektive zu einer Schau, die 1977-78 im Börde-Museum gezeigt ... more Die Sonderausstellung ist eine Retrospektive zu einer Schau, die 1977-78 im Börde-Museum gezeigt wurde. Heute mehr als 40 Jahre später handelt es sich um mehr als eine reine Kunstausstellung von namenhaften Fotografen wie Margit Emmrich oder Hans Martin Sewcz. Sie ermöglicht einen Blick in eine ganz andere Zeit.
Sonderausstellung im Börde-Museum Burg Ummendorf vom 10. Juni bis 2. Dezember 2018.
Grafikausstellung im Börde-Museum Burg Ummendor 15. Februar bis 27. Mai 2018.
»Das Pferd frisst keinen Gurkensalat!« Kommunikationsmittel im Wandel der Zeit und deren gesellsc... more »Das Pferd frisst keinen Gurkensalat!« Kommunikationsmittel im Wandel der Zeit und deren gesellschaftlicher Stellenwert.
Die Sonderschau im Börde-Museum widmet sich verschiedenen Facetten der Kommunikation.
Stumme Zeugen reden – Archäologische Funde aus der Magdeburger Börde
Erstmals zeigt das Börde-Mu... more Stumme Zeugen reden – Archäologische Funde aus der Magdeburger Börde
Erstmals zeigt das Börde-Museum die Highlights seiner archäologischen Sammlung in einer Ausstellung.
Seit der Gründung des Börde-Museums 1924 gelangten archäologische Funde in den Sammlungsbestand. Bis in die 1970er-Jahre erfolgte dies vor allem durch die Grabungstätigkeiten des damaligen Museumsleiters Heinz Nowak. Seit den 1990er-Jahren verwahrt in Sachsen-Anhalt das Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle a. d. Saale zentral alle Funde.
Neolithische Objekte aus den Grabungen in Stemmern, Eilsleben und Wormsdorf - zu denen auch Bernsteinperlen gehören - finden sich ebenso unter den Ausstellunsstücken wie die laténezeitlichen Funde aus Hadmersleben und Druxberge.
Seit jeher musste der Mensch für sein Essen sorgen. Die Landwirtschaft ist daher eines der ältest... more Seit jeher musste der Mensch für sein Essen sorgen. Die Landwirtschaft ist daher eines der ältesten Sujets und spiegelt sich neben historischem Gerät auch in einer Vielzahl von Abbildungen wider. Sie zeigen, wie beliebt, wichtig und allgegenwärtig das Thema Landwirtschaft ist. Gerade die kleinen Dinge stehen daher im Fokus der Sonderschau, etwa originalgetreue Modelle, aber auch Darstellungen auf Münzen, Kacheln oder Keramik.
Erneut greift das Museum nicht nur auf Objekte aus dem eigenen Sammlungsbestand zurück. Zahlreiche Museen und private Sammler haben Leihgaben für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Zu den leihgebenden Museen gehören unter anderem das Römisch-Germanische Zentralmuseum (Mainz), die Stiftung Domäne Dahlem (Berlin), das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, das Kulturhistorische Museum Magdeburg, die Meißen-Porzellan-Stiftung GmbH, das Danneil-Museum (Salzwedel) und das Archäologische Museum Robertinum (Halle a. d. Saale).
Die Ausstellungseröffnung findet am Montag, dem 13. Juni um 18.00 Uhr im Börde-Museum statt. Die Sonderschau kann bis zum 27. November 2016 besichtigt werden.
Die Sonderausstellung „Georg Kolbe in der Börde – Skulpturen für Peseckendorf“ thematisiert versc... more Die Sonderausstellung „Georg Kolbe in der Börde – Skulpturen für Peseckendorf“ thematisiert verschiedene Aspekte rundum die Entstehung einer Figurengruppe für das neue Gutshaus in Peseckendorf in den Jahren 1908/1909. Die von Georg Kolbe (1877-1947) entworfen Figuren verkörpern die "Vier Jahreszeiten". Innerhalb der Ausstellung wird etwa der Ablauf zwischen Anfrage an Kolbe bis zur Entlohnung für diese Arbeit, anhand des überlieferten Schriftverkehrs rekonstruiert. Außerdem hinterfragt sie, weshalb Kolbe sich für dieses Thema entschied und wie sich die Figuren in sein Gesamtwerk einordnen. Dabei ist auch der Kontext von Bauplastik und Bauwerk von Bedeutung. Gegenstände aus dem Wohnbereich von Gebäuden des frühen 20. Jahrhunderts, historische Fotografien und Zeichnungen runden das Gesamtbild ab.
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Talks by Nadine Panteleon
Bei den verwendeten Motiven handelte es sich um Szenen mit „mythologischem“ oder „alltäglichem“ Inhalt. Da die milesische Malerei mit wenigen Ausnahmen auf Beischriften verzichtet, sind Attribute und Darstellungsweise die wichtigsten Elemente, um die Bilder zu lesen. Sie müssen allgemeinverständlich und klar erkennbar sein. Etwa werden tanzende Komasten üblicherweise durch ihre wiederkehrende Körperhaltung mit Knielaufschema und geschwungenen Armen charakterisiert, sie können zudem Schalen und Kannen in den Händen halten und treten mit einem begleitenden Aulosspieler auf.
Im Rahmen des Vortrages soll eine Analyse von ausgewählten Bildmotiven erfolgen. Hierbei liegt der Fokus auf wiederkehrenden Gesten, die als Kommunikationsmittel zum Einsatz kommen: Adorationsgestus, Aufforderungsgesten und die Körpersprache zwischen Erastes und Ermomenos werden vorgestellt. Als Querverweis dienen Betrachtungen von thematisch ähnlichen Motiven in der attisch-schwarzfigurigen Malerei.
Dort entstanden mit dem Einzug des Symposions in den etruskischen und griechischen Kulturraum im 6. Jahrhundert v. Chr. eine große Typenvielfalt an Metallsieben, die zum Filtern des Weins verwendet wurden. Ihre Hauptverbreitung finden diese auch im Mittelmeerraum.
Neben den bekannteren südeuropäischen Formentypen treten in mitteleuropäischen Gräbern weitere Formen auf. Es stellt sich die Frage, ob diese Vorbilder aus dem Mittelmeerraum nachahmen und bestimmten Typen zugeordnet werden können. Insbesondere der Siebtrichter aus Hoppstädten hat deutliche formale Bezüge zu Beispielen aus dem Mittelmeerraum.
In anderen Fällen könnte es sich vielleicht auch um indigene Formen handeln, wobei sich dann grundsätzlich die Frage stellt, welche Funktion diese Geräte in Mitteleuropa hatten.
Solche, die eindeutig griechische oder etruskische Siebe zum Vorbild hatten oder diejenigen, bei denen es sich um ein Importstück handelt, könnten eine repräsentative Bedeutung zugesprochen werden. Gerade bei den Importstücken spricht vieles dafür. Doch warum wurde gerade ein Sieb und eben keine reich dekorierte etruskische Schnabelkanne oder eine attische Schale in diesen Fällen den Verstorbenen mit ins Grab gegeben? Objekte, die nach heutigem Verständnis eher einen repräsentativen Charakter haben als ein Sieb. Zufall oder Absicht? Eine Fragestellung, die sich gerade an dieser Objektgattung zu untersuchen lohnt.
Innerhalb ihrer Erforschung gelang es bisher vier übergeordnete Formtypen dem etruskischen und italischen Kulturraum zuzuweisen. Darüber hinaus ist es durch die breite Materialbasis und die vergesellschafteten Funde nun möglich, die bereits klassifizierten Typen durch formale, technische und stilistische Übereinstimmungen weiter zu unterteilen. Auf dieser Grundlage können die Siebe chronologisch geordnet und verschiedene Produktionsorte vorgeschlagen werden.
So wird den attischen Augenschalen etwa durch begleitende Satyrn- und Dionysosdarstellungen ein dionysischer Charakter zugesprochen. Bei den Vogelkannen in Milet treten Augenpaare hingegen an der Gefäßmündung auf und korrespondieren mit dem weiteren Schmuck, der aus Brustgefieder und Flügeln besteht. Darüber hinaus finden in Milet Masken auch auf anderen Gefäßgattungen Verwendung, wobei die Darstellungen durch das lokale Bildverständnis nachhaltig geprägt sind. Kratere und Kannen können sie stilisiert in einer zentralen Anordnung auf der Gefäßschulter wiedergeben. Die Kratere weisen dabei – wie die Untergruppe B der Kopfkantharoi – beidseitig eine Maskendarstellung auf.
Neben einem zu erwägenden dionysischen Bezug für diese milesischen Darstellungen soll für einen bestimmten Typus von Masken mit hornartig aufgebogenen Brauen auch ein möglicher Zusammenhang zum Flussgott Acheloos diskutiert werden.
Da diese Darstellungsform im 7. Jh. v. Chr. nur auf Schalenkrateren auftritt, die bisher nicht außerhalb Milets nachweisbar sind, scheint hier ein rein lokaler Typus vorzuliegen.
Exhibitions by Nadine Panteleon
Die Sonderschau im Börde-Museum widmet sich verschiedenen Facetten der Kommunikation.
Erstmals zeigt das Börde-Museum die Highlights seiner archäologischen Sammlung in einer Ausstellung.
Seit der Gründung des Börde-Museums 1924 gelangten archäologische Funde in den Sammlungsbestand. Bis in die 1970er-Jahre erfolgte dies vor allem durch die Grabungstätigkeiten des damaligen Museumsleiters Heinz Nowak. Seit den 1990er-Jahren verwahrt in Sachsen-Anhalt das Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle a. d. Saale zentral alle Funde.
Neolithische Objekte aus den Grabungen in Stemmern, Eilsleben und Wormsdorf - zu denen auch Bernsteinperlen gehören - finden sich ebenso unter den Ausstellunsstücken wie die laténezeitlichen Funde aus Hadmersleben und Druxberge.
Erneut greift das Museum nicht nur auf Objekte aus dem eigenen Sammlungsbestand zurück. Zahlreiche Museen und private Sammler haben Leihgaben für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Zu den leihgebenden Museen gehören unter anderem das Römisch-Germanische Zentralmuseum (Mainz), die Stiftung Domäne Dahlem (Berlin), das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, das Kulturhistorische Museum Magdeburg, die Meißen-Porzellan-Stiftung GmbH, das Danneil-Museum (Salzwedel) und das Archäologische Museum Robertinum (Halle a. d. Saale).
Die Ausstellungseröffnung findet am Montag, dem 13. Juni um 18.00 Uhr im Börde-Museum statt. Die Sonderschau kann bis zum 27. November 2016 besichtigt werden.
Bei den verwendeten Motiven handelte es sich um Szenen mit „mythologischem“ oder „alltäglichem“ Inhalt. Da die milesische Malerei mit wenigen Ausnahmen auf Beischriften verzichtet, sind Attribute und Darstellungsweise die wichtigsten Elemente, um die Bilder zu lesen. Sie müssen allgemeinverständlich und klar erkennbar sein. Etwa werden tanzende Komasten üblicherweise durch ihre wiederkehrende Körperhaltung mit Knielaufschema und geschwungenen Armen charakterisiert, sie können zudem Schalen und Kannen in den Händen halten und treten mit einem begleitenden Aulosspieler auf.
Im Rahmen des Vortrages soll eine Analyse von ausgewählten Bildmotiven erfolgen. Hierbei liegt der Fokus auf wiederkehrenden Gesten, die als Kommunikationsmittel zum Einsatz kommen: Adorationsgestus, Aufforderungsgesten und die Körpersprache zwischen Erastes und Ermomenos werden vorgestellt. Als Querverweis dienen Betrachtungen von thematisch ähnlichen Motiven in der attisch-schwarzfigurigen Malerei.
Dort entstanden mit dem Einzug des Symposions in den etruskischen und griechischen Kulturraum im 6. Jahrhundert v. Chr. eine große Typenvielfalt an Metallsieben, die zum Filtern des Weins verwendet wurden. Ihre Hauptverbreitung finden diese auch im Mittelmeerraum.
Neben den bekannteren südeuropäischen Formentypen treten in mitteleuropäischen Gräbern weitere Formen auf. Es stellt sich die Frage, ob diese Vorbilder aus dem Mittelmeerraum nachahmen und bestimmten Typen zugeordnet werden können. Insbesondere der Siebtrichter aus Hoppstädten hat deutliche formale Bezüge zu Beispielen aus dem Mittelmeerraum.
In anderen Fällen könnte es sich vielleicht auch um indigene Formen handeln, wobei sich dann grundsätzlich die Frage stellt, welche Funktion diese Geräte in Mitteleuropa hatten.
Solche, die eindeutig griechische oder etruskische Siebe zum Vorbild hatten oder diejenigen, bei denen es sich um ein Importstück handelt, könnten eine repräsentative Bedeutung zugesprochen werden. Gerade bei den Importstücken spricht vieles dafür. Doch warum wurde gerade ein Sieb und eben keine reich dekorierte etruskische Schnabelkanne oder eine attische Schale in diesen Fällen den Verstorbenen mit ins Grab gegeben? Objekte, die nach heutigem Verständnis eher einen repräsentativen Charakter haben als ein Sieb. Zufall oder Absicht? Eine Fragestellung, die sich gerade an dieser Objektgattung zu untersuchen lohnt.
Innerhalb ihrer Erforschung gelang es bisher vier übergeordnete Formtypen dem etruskischen und italischen Kulturraum zuzuweisen. Darüber hinaus ist es durch die breite Materialbasis und die vergesellschafteten Funde nun möglich, die bereits klassifizierten Typen durch formale, technische und stilistische Übereinstimmungen weiter zu unterteilen. Auf dieser Grundlage können die Siebe chronologisch geordnet und verschiedene Produktionsorte vorgeschlagen werden.
So wird den attischen Augenschalen etwa durch begleitende Satyrn- und Dionysosdarstellungen ein dionysischer Charakter zugesprochen. Bei den Vogelkannen in Milet treten Augenpaare hingegen an der Gefäßmündung auf und korrespondieren mit dem weiteren Schmuck, der aus Brustgefieder und Flügeln besteht. Darüber hinaus finden in Milet Masken auch auf anderen Gefäßgattungen Verwendung, wobei die Darstellungen durch das lokale Bildverständnis nachhaltig geprägt sind. Kratere und Kannen können sie stilisiert in einer zentralen Anordnung auf der Gefäßschulter wiedergeben. Die Kratere weisen dabei – wie die Untergruppe B der Kopfkantharoi – beidseitig eine Maskendarstellung auf.
Neben einem zu erwägenden dionysischen Bezug für diese milesischen Darstellungen soll für einen bestimmten Typus von Masken mit hornartig aufgebogenen Brauen auch ein möglicher Zusammenhang zum Flussgott Acheloos diskutiert werden.
Da diese Darstellungsform im 7. Jh. v. Chr. nur auf Schalenkrateren auftritt, die bisher nicht außerhalb Milets nachweisbar sind, scheint hier ein rein lokaler Typus vorzuliegen.
Die Sonderschau im Börde-Museum widmet sich verschiedenen Facetten der Kommunikation.
Erstmals zeigt das Börde-Museum die Highlights seiner archäologischen Sammlung in einer Ausstellung.
Seit der Gründung des Börde-Museums 1924 gelangten archäologische Funde in den Sammlungsbestand. Bis in die 1970er-Jahre erfolgte dies vor allem durch die Grabungstätigkeiten des damaligen Museumsleiters Heinz Nowak. Seit den 1990er-Jahren verwahrt in Sachsen-Anhalt das Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle a. d. Saale zentral alle Funde.
Neolithische Objekte aus den Grabungen in Stemmern, Eilsleben und Wormsdorf - zu denen auch Bernsteinperlen gehören - finden sich ebenso unter den Ausstellunsstücken wie die laténezeitlichen Funde aus Hadmersleben und Druxberge.
Erneut greift das Museum nicht nur auf Objekte aus dem eigenen Sammlungsbestand zurück. Zahlreiche Museen und private Sammler haben Leihgaben für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Zu den leihgebenden Museen gehören unter anderem das Römisch-Germanische Zentralmuseum (Mainz), die Stiftung Domäne Dahlem (Berlin), das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, das Kulturhistorische Museum Magdeburg, die Meißen-Porzellan-Stiftung GmbH, das Danneil-Museum (Salzwedel) und das Archäologische Museum Robertinum (Halle a. d. Saale).
Die Ausstellungseröffnung findet am Montag, dem 13. Juni um 18.00 Uhr im Börde-Museum statt. Die Sonderschau kann bis zum 27. November 2016 besichtigt werden.
Begleitband zur Sonderausstellung im Börde-Museum
Im Katalog präsentiert die Autorin Nadine Panteleon Werke von Hans-Jürgen Wegener. Der gebürtige Magdeburger absolvierte zwischen 1965 und 1968 eine Ausbildung zum Zirkelleiter für Malerei und Grafik unter Wilhelm Paulke beim Bezirkskabinett für Kulturarbeit in Magdeburg. Neben den klassischen Arbeiten wie Druckgrafiken, Ölgemälden und Gouche-Bildern experimentierte er zeitlebens, jedoch im Besonderen in seinen Schaffensjahren ab 2000 und schuf Bilder in Mischtechniken aus Öl oder auch am Computergenerierte Drucke, Sein Hauptwerk umfasst vor allem grafische Arbeiten.
for example the strainer with the handle with an eyelet from Nonnweiler and the inset of the krater of Vix, are importations from the Mediterranean. This area, in connection with the appearance of the symposion in the Etruscan and Greek milieu, provided many types of metallic strainers, used for filtering of the wine. The Mediterranean represents also the principal area of the distribution of strainers. Except of the significant South European types, also the other forms of strainers are spread in the Central European zone. Then there is a question, if these other forms imitate the Mediterranean models or if they may be considered to be an imitations of particular Mediterranean types. For example, especially the strainer-funnel from Hoppstädten has certain formal relations to some exemplars from the Mediterranean. Other Central European forms could rather represent locally produced
pieces, whereas there is a question again, what function could have had these strainers in Central European area. The strainers which repre-sented the imitations of the Greek or Etruscan forms or the strainers which have been directly imported from Mediterranean, could have
had a representative function or role. Many observations indicate this function especially in case of imported pieces. But why was it
just the strainer, which was given into a grave and not any richly decorated Etruscan beaked flagon or any Attic cup - the items which have
according to the present knowledge rather a representative function than a strainer? Was it accidentally or was it an intention? It is a sub-
ject which deserves a further research.