Das Magdalénien in der Schweiz. Die Zeit der Rentierjäger
Von Ernst Probst
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Über dieses E-Book
Die Zeit der Rentierjäger zwischen etwa 15.000 und 12.000 v. Chr. wird im E-Book "Das Magdalénien in der Schweiz" geschildert. In diesem Abschnitt des Eiszeitalters ist das Gebiet der Schweiz anfangs nur im Sommer von schätzungsweise 1.000 Jägern und Sammlern aufgesucht worden. Hinterlassenschaften jener Gäste fand man in Höhlen wie dem Kesslerloch, unter Felsdächern und im Freiland, wo sie Zelte oder Hütten errichteten. Die Jägergruppen kamen im Sommer aus Südfrankreich mit den Rentierherden in die Schweiz und zogen im Herbst mit ihnen zurück. Besonders eindrucksvoll sind ihre Kleinkunstwerke, die das Rentier, das Wildpferd und den Moschusochsen darstellen. Autor des E-Books ist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst, der 1991 den Wälzer "Deutschland in der Steinzeit" sowie später zahlreiche weitere Werke über die Steinzeit und Bronzezeit veröffentlichte.
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Rezensionen für Das Magdalénien in der Schweiz. Die Zeit der Rentierjäger
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Buchvorschau
Das Magdalénien in der Schweiz. Die Zeit der Rentierjäger - Ernst Probst
Das Magdalénien
in der Schweiz
Die fundreichste und grandioseste Kulturstufe der Altsteinzeit in der Schweiz ist zweifellos das Magdalénien vor etwa 15.000 bis 12.000 v. Chr. Ihm waren ungefähr 20.000 Jahre vorangegangen, aus denen bisher im Gebiet der Schweiz keine Hinterlassenschaften von eiszeitlichen Jägern und Sammlern vorliegen. Erklärt wird dies damit, dass die Erosionen des letzten großen Gletschervorstoßes zwischen etwa 22.000 und 18.000 v. Chr. alle älteren Spuren beseitigt haben könnten.
Der Begriff Magdalénien für eine Kulturstufe der Altsteinzeit wurde bereits 1869 von dem französischen Prähistoriker Gabriel de Mortillet (1821–1898) eingeführt. Jener Name erinnert an die Halbhöhle La Madeleine gegenüber von Tursac im Département Dordogne. Ursprünglich hat man das Magdalénien auch das „Zeitalter der Rentiere" genannt, weil damals vor allem Rentiere erlegt wurden. Begnadete Künstler aus dem Magdalénien schufen prachtvolle Tierbilder in den Höhlen von Altamira in Spanien und Lascaux in Frankreich.
Von den Menschen des Magdalénien hat man in der Schweiz etliche Skelettreste entdeckt. Die Männer waren meist bis zu 1,60 Meter groß, die Frauen bis zu 1,55 Meter. Es gab aber auch Ausnahmen, wo diese Maße übertroffen wurden.
Die meisten menschlichen Skelettreste aus dem Magdalénien wurden in der Gegend von Genf geborgen. Der nur etwa sechs Kilometer von Genf entfernte Fundort Veyrier am Mont Saleve liegt jedoch bereits auf dem Gebiet des benachbarten französischen Départements Haute-Savoie (Hochsavoyen).
Die ersten Skelettreste von Magdalénien-Leuten aus Veyrier kamen bereits in den Jahren 1867 bis 1871 im Steinbruch Fenouillet zum Vorschein. Dabei handelt es sich um einen Oberarm sowie um Fragmente von Speiche, Elle und Oberschenkel. 1875 fand man in Veyrier den Schädelknochen eines Kindes. 1879 wurde im Steinbruch von Chavaz an der Station Mayor in Veyrier das Gesichtsskelett eines Mannes entdeckt. 1916 barg man im schon größtenteils zerstörten Steinbruch Achard an der Station des Grenouilles (Station der Frösche) in Veyrier die Schädelkapsel und weitere Skelettreste eines etwa 25jährigen Mannes. Er war mit 1,69 Meter für seine Zeit relativ groß. Im Bereich seines rechten Scheitelbeins hatte er Verletzungen erlitten. Außerdem hatte sich dieser Mensch einen Unterschenkel gebrochen, der jedoch verheilt war. Der merkwürdige Name dieser Station beruht darauf, dass dort zahlreiche Froschknochen lagen. 1933 entdeckte man im Steinbruch Achard in Veyrier ein Grab, das drei Schaftreste langer Knochen enthielt. 1935 glückte im Steinbruch Chavaz der Fund eines weiblichen Schädels. 1954 wurde in Veyrier ein weiterer menschlicher Schädel entdeckt.
Neben diesen Funden aus Veyrier kennt man aber auch Skelettreste von Magdalénien-Leuten aus der Schweiz selbst. In der Grotte du Scé² oberhalb von Villeneuve