Oscar oder Oscar, ein Missverständnis in 3 Akten ist eine französische Komödie des Dramatikers Claude Magnier, uraufgeführt am Athenaeum Theater, Paris, im Jahr 1958 in einer Inszenierung von Jacques Mauclair.

Hintergrund

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Ursprünglich spielte Pierre Mondy die Hauptrolle des Bertrand Barnier an der Seite von Jean-Paul Belmondo als gerissenen Christian Martin. Der große Erfolg wurde dem Stück aber erst beschieden, als 1959 Louis de Funès die Hauptrolle übernahm. Die Inszenierung mit De Funès, unter der Regie von Pierre Mondy, brachte es auf beinahe 600 Aufführungen. Zwischen 1959 und 1972 spielte er mehrmals zusammen mit seinem Sohn Olivier de Funès, der in die Rolle des Christian Martin schlüpfte, am Théâtre du Palais-Royal.

 
Auch zum Schluss nicht der richtige Koffer. Aufführung der Kolping-Theatergruppe Kärlich

In dieser Komödie jagt eine Verwechslung die andere, vor allem ausgelöst durch einen brisanten Koffer, der den cholerischen Kosmetikhersteller Barnier fast zur Verzweiflung bringt, ebenso wie sein gewitzter Angestellter Albert, der ihn morgens früh aus dem Bett holt und eine Gehaltserhöhung fordert, bevor er eine Millionen-Unterschlagung gesteht. Als Barnier die Polizei anrufen will, hält dieser Albert auch noch um die Hand seiner Tochter an, genauer gesagt um die Hand des Mädels, das er für die Tochter hält.

Im Folgenden geht es deshalb nicht nur um Geld, Betrügereien und Hinterlist, sondern auch um Liebe, vor allem um die Liebe von Tochter Colette zu dem Chauffeur Oscar, den ihr Vater rausgeworfen hat. Jetzt will Colette nur noch eins: raus aus diesem Haus! Und dabei ähnelt sie im Temperament ganz dem Vater, mit lautstarkem Wutausbruch, dann mit Skepsis im Blick, weinend, trotzig oder aber verführerisch schmeichelnd. Mutter Marie-Louise ist resolut bestimmend bemüht, die Situation im Griff zu behalten und einen Mann für das Kind zu finden, vielleicht den athletischen Masseur ihres Mannes.

Völlig ruhig bleiben in dem ganzen Chaos schließlich die schüchterne Nicole, die plötzlich auftaucht, und Charlotte, die sich als Hauswirtschafterin bewirbt und in Barnier Erinnerungen weckt. Ob die beiden Frauen zu einer Wende in dem Geschehen beitragen?

Völlig verwirrend ist bis zum Schluss das Spiel um den Koffer mit den veruntreuten Millionen, genauer gesagt: um die drei täuschend ähnlichen Koffer, von denen einer das Geld enthält und die ständig vertauscht werden.[1][2][3]

Inszenierungen

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Französische Produktionen

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1958, Théâtre de l’Athénée
Regie: Jacques Mauclair
Bertrand Barnier Pierre Mondy
Christian Martin Jean-Paul Belmondo
Madame Barnier Maria Pacôme
Philippe Mario David
Bernadette Dominique Page
Colette Françoise Vatel
Jaqueline Jaqueline Huet
Charlotte Germaine Delbat
Oscar Jacques Porteret
1958, théâtre des Bouffes-Parisiens
Regie: Jacques Mauclair
Bertrand Barnier Pierre Mondy
Christian Martin Jean-Pierre Cassel
Madame Barnier Denise Provence
Philippe Mario David
Bernadette Dominique Page
Colette Françoise Vatel
Jaqueline Jaqueline Huet
Charlotte Germaine Delbat
Oscar Pierre Hatet
1971, Théâtre du Palais-Royal
Regie: Pierre Mondy
Bertrand Barnier Louis de Funès
Christian Martin Gérard Lartigau
Madame Barnier Maria Pacôme
Philippe Mario David
Bernadette Laurence Badie
Colette Brigitte Degaire
Jaqueline Corinne Le Poulain
Charlotte Germaine Delbat
Oscar Jean-Pol Brissart

Kanadische Produktion

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2009, Théâtre Du Vieux-Terrebonne, Québec
Regie: Alain Zouvi
Bertrand Barnier Benoît Brière
Christian Martin Gabriel Sabourin
Madame Barnier Josée Deschênes
Philippe Stéphane Breton
Monsieur Barniers Diener Martin Héroux
Bernadette Caroline Bouchard
Colette Marie-Eve Beaulieu
Jaqueline Léa Traversy
Charlotte Danielle Lépine
Oscar Frédéric Millaire-Zouvi

Deutsche Produktion

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2012, Das kleine Hoftheater, Hamburg
Regie: Lars Ceglecki
Bertrand Barnier Helmut Gentsch
Christian Martin Ulf Albrecht
Madame Barnier Claudia Isbarn
Philippe Jens Raygrotzki
Bernadette Anja Frers
Colette Wibke Leni
Jaqueline Melanie Weirather
Charlotte Konni Fischer
Oscar Jona Manow

Verfilmungen

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Das Stück wurde im Jahr 1967 von Édouard Molinaro verfilmt, wiederum mit De Funès als Monsieur Barnier. Die Rolle des Christian Martin spielte hier Claude Rich.

Im Jahr 1991 entstand unter der Regie von John Landis eine US-amerikanische Neuverfilmung, die die Handlung zur Prohibitionszeit im Gangstermilieu der 1930er Jahre ansiedelte. Die Hauptrolle, umbenannt in Angelo „Snaps“ Provolone, spielte Sylvester Stallone.

Literatur

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  • Claude Magnier: Oscar, ein Missverständnis in 3 Akten (Originaltitel: Oscar). Übersetzt von Hans Weigel (Unverkäufliches Bühnenmanuskript) Bloch, Berlin 1973, 150 Seiten
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Einzelnachweise

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  1. Theaterverlag Felix Bloch Erben. Abgerufen am 8. Dezember 2017.
  2. „Oscar“ feierte Premiere. In: Blick aktuell, Heimatzeitung für die Verbandsgemeinde Weißenthurm, April 2015.
  3. Anm.: Je nach Textvorlage und Inszenierung sind die Namen verschieden.