Teorgrammatik
Teorgrammatik
Teorgrammatik
2020
Unter der Aktionsart eines Verbs versteht man die Verlaufsweise und Abstufung des Geschehens, das vom
Verb bezeichnet wird. Die Differenzierung des Geschehens erfolgt nach dem uitlichtn Verlauf (Ablauf,
Vollendung; Anfang, Übergang, Ende) und nach dem inhaltlichen Verlauf (Veranlassung, Intensität,
Wiederholung, Verkleinerung). Der zeitliche und inhaltliche Verlauf greifen oft ineinander.
Der Aspekt ist eine grammatische Kategorie des Verbs. Aspekt stellt das Geschehen als vollendet oder
unvollendet dar (Perfektiv versus Imperfektiv).
Verben mit unterschiedlicher Aktionsart meinen unterschiedliche Handlungen/
Vorgänge, während bei der Aspekt-Korrelation genau die gleiche Handlung
bezeichnet wird
Das verbale Geschehen wird sowohl nach zeitlichem Verlauf als auch nach modaler
Differenzierung dargestellt. In Bezug auf den zeitlichen Verlauf wird angegeben: das
Ende, der Beginn einer Handlung, das Anhalten oder die Veränderung eines
Zustandes.
Tabelle 2
Perfektive
Ingressive beginnen, a) Präfixe a) Adverbien a) Verbale
Fügungen
anfangen erblühen, aufblühen, plötzlich,
beginnen +
einschlafen auf einmal zu+Inf.;
b) Zusammensetzungen b) FVG
losgehen
in Gang bringen
Aktionsart als „eine semantische Kategorie des Verbs, die den verbalen Vorgang in seiner je besonderen
Art und Weise charakterisiert (z.B. erglänzen, schimmern, glühen, erlöschen usw.). Sie steht der Kategorie
des Aspekts nahe, hat aber im Gegensatz zu dieser keine Paradigmatik ausgebildet und verbleibt auf
lexikalisch-semantischer Ebene.
Aktionsart gliedert die Verben nach semantischen Kriterien; Verben mit unterschiedlicher Aktionsart
meinen unterschiedlichen Handlungen/ Vorgänge, während bei der Aspekt-Korrelation genau die gleiche
Handlung bezeichnet wird“.
2. Genus: Beide P.-en nehmen eine Mittelstellung zwischen dem Verb und dem Adjektiv ein. Ihre
adjektivische (nominale?) Eigenschaft besteht in der Möglichkeit wie die Adjektive gebraucht und dekliniert
zu werden: der verdiente Lehrer, mit spannender Aufmerksamkeit.
(die syntaktische Funktion des Attributs?)
Doch überwiegen bei den P. die verbalen Eigenschaften, d.B sie werden dem verbalen Formensystem
zugeordnet:
1) Die Bedeutung des Genus (akt oder passiv. B), die bei der Gegenüberstellung beider P. der transitiven
Verben deutlich hervortritt: der schreibende Student - der geschriebene Brief. Der fragende Schüler - der
gefragte Schüler.
- Das P1 von trans und intrans Verben hat aktivische Bedeutung, deshalb verbindet es sich mit Agens:
der schreibende Student, der laufende Monat (also unmöglich hier: der schreibende Brief). Nur
selten verbinden sich P1 mit Substantiven die das Patiens bezeichnen: der betreffende Zustand, die
melkende Kuh.
- Wenn P2 der transitiven Verben hat die passivische B. also verbindet es sich mit Patiens: die
geliebte Mutter, das verfilmte Buch (und unmöglich hier wird: der geschriebene Student).
P2 der intransitiven Verben hat nur die aktivische B.: der angekommene Zug, die fortgeflogenen
Vögel.
Beide P. der intransitiven Verben unterscheiden sich nach der Aktionalität: der abfahrende Zug - der
abgefahrene Zug (d.B. Dauer - Abgeschlossenheit des Vorgangs).
3. Aktionalität: das P1 von allen Verben bezeichnet die Dauer eines Vorgangs: der fahrende Zug, der
schreibende Student, die sich erholenden Menschen.
Beim P2 sind wiederum die transitiven und intrans. voneinander abzugrenzen. Im Deutschen unterscheidet
man terminative (grenzbezogene, perfektive) Verben (sie bezeichnen einen Vorgang, der zeitlich einen
natürlichen Abschluss findet, z.B.: finden, bringen, sterben u.a.) und kursive (nichtgrenzbezogene,
imperfektive, durative) Verben (sie bezeichnen einen Vorgang, der in seiner Dauer durch nichts
eingeschränkt ist: fühlen, lieben, leben u.a.). Viele Verben können sowohl terminative als auch kursive
Bedeutung haben, z.B.: Wir gingen durch den Wald – Wir gingen ins Haus.
1) Abgeschlossenheit: das P2 von intransitiven grenzbezogenen Verben: der abgefahrene Zug, das
niedergebrannte Haus.
2) Dieselbe Bedeutung hat das P2 von den transitiven grenzbezogenen V.: die gefundene Tasche, die
aufgegessenen Speisen.
3) Dauernder Zustand: das P2 von den transitiven nichtgrenzbezogenen Verben: die geliebte
Mutter…
4) das P2 von den intransitiven nichtgrenzbezogenen Verben: schlafen, gehen, leben, brennen - tritt
nur als Bestandteil der analytischen Formen auf - d.H. selbständig wird es nicht verwendet
(ungrammatisch: das geschlafene Kind, die gegangenen Gäste…) …s.110
Dieselbe gilt für den Gebrauch des P2 von den reflexiven Verben…
Das P1 von den refl. Verben behält seine aktivische B. bei: der sich erholende Mann.
4. Die Bedeutung der relativen Zeit: P1 bezeichnet nicht nur die Dauer, sondern auch die Gleichzeitigkeit
mit dem durch das Prädikat angegebenen Vorgang. Beispiel
Ausnahmsweise bezieht sich das P1 auf das Bevorstehende, was durch die lexikalische Bedeutung der
Wörter bedingt ist: in kommenden Zeiten.
Das P2 bezeichnet nicht nur Abgeschlossenheit, sondern auch Vorzeitigkeit in Bezug auf die durch das
Prädikat angegebene Handlung.
Die angekommene Delegation legte Blumenkränze auf das Grab nieder. - Nachdem die Delegation
angekommen war, legte sie Blumenkränze auf das Grab nieder.
Man bildet diese Fügung nur von transitiven Verben. Es ist lexikalisch und syntaktisch begrenzt und wird
nur als vorangestelltes Attribut gebraucht.
Im prädikativen Gebrauch entspricht ihr die Fügung: sein+zu+inf.: die zu lösende Aufgabe - die Aufgabe ist
kaum zu lösen. Oder: Modalverb + inf: die Aufgabe kann gelöst werden.
Dar wichtigste Vorteil dieser F. besteht in ihrer Knappheit, deshalb trifft man „Gerundiv“ meistens in der
Schriftsprache. (Stil wissenschft und off.verkehr)
2. Es gibt sog. Erweiterte Attribut, es bildet sich wenn das attributive P1 oder P2 seine Valenz realisiert,
d.h. durch Ergänzungen erweitert wird.
4. Infinitiv I und II im Deutschen. Infinitivfügungen und ihre funktionale
Betrachtung. S, A
(Ausnahme: Inf 2 in den Zukunftsbereich, dann wird der erwartete Abschluss der Handlung betont.)
5. Tempussystem im Deutschen. ZM, A
Das Tempussystem gehört zu den strittigsten Themenbereichen der deutschen Grammatik. Es ist so, weil heute
Wissenschaftler nicht mal über die Zahl der Tempora einig sind.
Klassische Tempuslehre laut, dass die deutsche Sprache sechs Tempora hat: Präsens, Präteritum, Perfekt,
Plusquamperfekt, Futurum I, Futurum II.
Ulrich Engel aber ist damit jedoch nicht einverstanden. Er sagt, dass es in der deutschen Sprache überhaupt kein
Tempussystem gibt (da die klassischen Tempora im Deutschen der Form nach so unterschiedlich sind (Präsens und
Präteritum sind Verbfomen, die übrigen Tempora sind verbale Komplexe) und vom Inhalt her keine zeitliche
Bedeutung ausdrücken können).
Janssen sagt auch, dass das Tempussystem im Deutschen keine Zeitkategorie. („Wenn ein finites Verb eine
temporale Interpretation zulässt, ist das auf die Situation oder auf den Kontext zurückzuführen, insbesondere auf
eine adverbiale Zeitangabe“.) (nur Präteritum ist ein Tempus)
R.Thieroff aber jedoch plädiert für 10 Tempora im Deutschen. (klassische plus Kond.1,2; Doppelperfekt und
Doppelplusquam.)
Die weiteren Argumente gegen den temporalen Status des Futurums I sind:
1. werden + Infinitiv dient nicht zur Bezeichnung des Zukünftigen (hat also keine temporale Bedeutug), sondern
bringt zum Ausdruck nur oder überwiegend modale Inhalte (Vermutung, Absicht, Befehl).
2. die Fügung werden + Infinitiv wird des Öfteren durch das Präsens ersetzt (ich komme bald, statt: ich werde bald
kommen);
Die Modalisten [Weisgerber, Gelhaus, Vater, Engel, Bartsch, Vennemann u.a.m.] plädieren grundsätzlich für die
modale Funktion des Futurs. So vergleicht H.Vater werden mit einem Modalverb und meint, dass „werden immer
eine „Modusfunktion“ hat, oder, anders ausgedrückt, Modalverb ist, auch dann, wenn es sich auf die Zukunft
bezieht“.
Die meisten Autoren vertreten jedoch die Meinung, dass das Futur temporal zu identifizieren ist, auch wenn es in
bestimmten Gebrauchsweisen die modale Bedeutung ausdrückt [Brinkmann, Schmidt, Flämig, Thieroff, Admoni,
Moskalskaja, Saltveit, v. Stechow u.a.m.]. Im Gegensatz zu den Modalisten werden sie dadurch als Temporalisten
bezeichnet. Von diesem Standpunkt an unterscheidet man den zukunfts- und den gegenwartsbezogenen Gebrauch der
Fügung werden + Infinitiv.
Ist das Perfekt ein Tempus oder ein Aspekt oder beides?
Da es so viele verschiedene Meinungen von verschiedenen W. sind, kann die Grundbedeutung dieser Zeitform
verschiedeneweise formuliert werden.
Das Futur II
Diese Zeitform wird selten gebraucht. Sie gehört zu den relativen Tempora (s.o.) und erscheint in Verbindung mit
dem Futurum I: Du wirst mich bedauern, wenn du alles gehört haben wirst. Die Grundbedeutung des Futurums II ist
die Vorzeitigkeit in der Zukunft. Es wird des Öfteren durch das Perfekt ersetzt.
Wie es beim Futurum I der Fall war, Das Futur II kann den hypothetischen modalen Charakter ausdrücken.
Unterschied ist, denn das Futurum II wird dabei auf die Zeitebene der Vergangenheit transponiert.
Es drückt also eine Vermutung, die auf die Vergangenheit bezogen ist: Sie werden wohl geschlafen haben –
Sie haben wohl geschlafen.
weise
Es donnert im Zusamenfall
Redemomen von
t Geschehen
und
Redemomen
t
Teilweiser Erstreckung
Erstreckung Bestän-
digkeit
3. usuell (iterativ) Gültigkeit auf
der
Sie kommt immer im Vergangeheit
verbalen
um diese Zeit Redemomen und
t Charak-
Zukunft
teristik
Erstreckung Bestän-
digkeit
4.qualiffizierend Gültigkeit auf
der
Er ist klug im Vergangeheit
verbalen
Redemomen und
t Charak-
Zukunft
teristik
h Panchronisc
Erstreckung Bestän-
digkeit
5. generell Gültigkeit auf
der
Die Erde deht sich im Vergangeheit
Möglichkeit
Erstreckung
9. futurell Eintritt
Redemomen
Viele Wissenschaftler sind der Meinung, das Präsens sei atemporal. Man hat selten Anlass und gar keine Möglichkeit,
über Gegenwärtiges zu sprechen. Doch O.Moskalskaja weist auf zwei wichtige Momente hin: a) das Präsens kann in
die Vergangenheit und Zukunft hinüberreichen, aber im Gegensatz zu anderen Tempora enthält es keinen Hinweis
auf die zeitliche Begrenzung des Vorgangs durch den Redemoment (vgl. Eintritt nach dem Redemoment – Zukunft;
Aufhören vor dem Redemoment – Vergangenheit); b) das Präsens bezieht den Moment des Redeaktes mit ein.
Das Präteritum gilt als das Tempus der Erzählung. Die meisten literarischen Werke sind im sogenannten «epischen
Präteritum» geschrieben, dafűr findet man diese Zeitform viel seltener im Dialog.
Die Transposition in der erlebten Rede verschiebt das Präteritum auf die Ebene der
Gegenwart und Zukunft
die Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit
Das Perfekt
das Perfekt ist ein Vergangenheitstempus mit der Grundbdeutung «Ablauf vor dem Redemoment»;
Fűr das Plusquamperfekt gilt grunsätzlich der relative Gebrauch. Sowohl in einem Satzgefűge, als auch in einem
einfachen Satz drűckt es stets die Vorzeitigkeit in der Vergangenheit aus.
1. Das Feld der Temporalität im Deutschen.
Die Tempora können aber nicht in direkter Weise auf Stufen der realen Zeit (Vergangenheit-Gegenwart-
Zukunft) bezogen werden. Dieses Verhältnis ist viel komplexer und von mehreren Faktoren bestimmt:
1. Die zeitlichen Relationen werden nicht allein durch die Tempora, sondern durch lexikalische Mittel,
Temporaladverbien, Konjuktionen und Präpositionalfügungen ausgedrückt. Diese Mittel konstituieren
das funktionale Feld der Temporalität und erfassen sprachlich die realen zeitlichen Beziehungen.
2. Einerseits haben einzelne Tempusformen unterschiedliche Verwendungsweisen und können somit
unterschiedliche Stufen der objektiven Zeit schildern (durch das Präsens wird sowohl das Gegenwärtige Es
donnert, als auch das Zukünftige Ich komme morgen ausgedrückt), andererseits wird eine Zeitstufe mit Hilfe
unterschiedlicher Tempora dargestellt (z. B., die Vergangenheit kann durch das Präteritum, Perfekt oder
Plusquamperfekt geschildert werden).
3. Zur Angabe der Gegenwart dienen: das Präsens, das Futur mit der modalen Bedeutung der Vermutung, das
Präteritum in der erlebten Rede.
Zur Angabe der Vergangenheit dienen: das Prāteritum, das Perfekt mit der Bedeutung der
Gegenwartsbezogenheit, das Plusquamperfekt mit der Bedeutung der Vorzeitigkeit (meist), das Futur II mit
der modalen Bedeutung der Vermutung, das historische Präsens mit dem stilistischen Effekt der
Aktualisierung vergangener Ereignisse.
Zur Angabe der Zukunft dienen: das Futur, das futurische Präsens, das Präteritum in der erlebten Rede, das
Perfekt mit der Bedeutung einer abgeschlossenen Handlung in der Zukunft, das Futur II mit derselben
Bedeutung, sehr selten das Plusquamperfekt mit derselben Bedeutung in der erlebten Rede.
4. Außer den zeitlichen Inhalten besitzen einige Tempora auch modale oder aspektuelle Bedeutungen,
wovon oben die Rede war. Es betrifft z.B. das Futurum I und II, die die Aufforderung oder die Vermutung
ohne zusätzliche lexikalische Mittel ausdrücken können (Vermutung: Er wird geschlaffen haben;
Aufforderung: Du wirst jetzt schlafen gehen!) und das Perfekt mit der aspektuellen Bedeutung des Vollzugs:
Ich habe jetzt den Schlüssel gefunden.
Konjunktionen der Gleichzeitigkeit: als, wenn, wie, sooft, solange… dabei, zugleich, und…
Konjunktionen der Nichtgleichzeitigkeit: als, kaum, dass, nachdem, bis, ehe, bevor, sobald… beiordnende
Konjunktionen und Adverbien: dann, darauf, endlich, nachher.
Als er die Aufgabe bis Ende erledigt hat, hat es geklingelt. (Nichtgleichzeitigkeit, Einmaligkeit)
Im Aktiv ist das Subjekt Träger der Handlung, also aktiv. Die Handlung geht vom Subjekt aus.
Alle Verben bilden Aktiv, aber nicht alle können Passiv bilden:
1. Transitive Verben sind passivfähig, mit einigen Ausnahmen (die kein zwei- oder dreigl. Passiv bilden):
- Die Verben des Erhaltens: ethalten, bekommen, erfahren:
Sie bekam den Brief gestern. *Der Brief wurde gestern von ihr bekommen.
- Die Verben des Besitzens: besitzen, haben, behalten;
- Die Verben des Verhaltens: kosten, wiegen, enthalten, zählen, gelten, umfassen.
- Die Verben des Wissens: wissen, kennen;
- Unpersönliche Verben: es gibt, es friert, schaudert, hungert, wundert mich.
2. Intransitive Verben sind in der Regel passivunfähig, sie bilden nur die sog. subjektlosePassivstruktur (das eingliedrige Passiv).
Passivbildung wird durch die lexikalische Bedeutung der Verben blockiert. Passivunfähig sind die Verben, die keine aktive
zielgerichtete Handlung bezeichnen, die vom Agens ausgeht und auf ein Objekt (Patiens) gerichtet ist.
Vorgangspassiv
1-gliedrige Passivkonstruktion - subjektloses Passiv ohne Angabe des Agens: Es wird getanzt.
2-gliedrige Passivkonstruktion (am häufigsten) – persönliches Passiv (d. h. Passiv mit Subjekt)
ohne Angabe des Agens: Er wird gelobt.
3-gliedrige Passivkonstruktion - persönliches Passiv (d. h. Passiv mit Subjekt) mit Angabe des
Agens: Er wird vom Lehrer gelobt.
4-gliedrige Passivkonstruktion - persönliches Passiv" mit Angabe des Agens + Dativ, Genitiv oder
Präpositionalkasus: Das Buch wird dem Schüler vom Lehrer geschenkt.
SEMANTISCHE BESCHREIBUNG
Das Aktiv ist von der Bedeutung her keine Tätigkeitsform und Passiv – keine Leideform: Er wohnt in Berlin, er
bekommt einen Brief. (agensorientiert merkmallos)
das subjektlose Passiv - eher eine Tätigkeit: Es wurde die ganze Nacht getanzt.
Aktiv und Vorgangspassiv: bezeichnen in der Regel den gleichen Sachverhalt in der objektiven Realität,
unterscheiden sich aber durch eine verschiedene Perspektivierung.
beim Aktiv (1) wird das Agens obligatorisch genannt, wobei es beim Vorgangspassiv (2) in der Regel fakultativ
erscheint:
Einheiten der semantischen Ebene: A (=Agens, d. h. Urheber der Handlung), P (=Patiens, d. h. Objekt, das von der
Handlung affiziert wird), R (= Resultat), I (= Instrument, d. h. Objekt, das als Mittel an der Handlung beteiligt ist), Ad
(= Adressat, d. h. Empfänger)
- 1 Aktant, unbestimmt-persönlich
- Sn bei Passivtransformation --- obligatorisch eliminiert
- wenn das Akkusativobjekt bei Verben in Verbindung mit einem Modalverb steht:
Der Arzt will sie besuchen.
-*Sie wird (von dem Arzt) besuchen gewollt.
- wenn das Akkusativobjekt bei Verben steht, die einen Infinitiv ohne zu bei sich
haben (Wahrnehmungsverben und lassen):
Er sieht die Mutter kommen.
--+*Die Mutter wird (von ihm) kommen gesehen.
- wenn das Akkusativobjekt als Reflexivpronomen erscheint (in reflexiven Konstruktionen):
Er wäscht sich.
--+*Er wird von sich gewaschen.
- wenn das Verb ein Mittelverb ist (bekommen, haben, besilun, erhallen, koslen, enlhallen,
gellen, umfassen, wiegen, es gibt):
Sie bekam den Brief gestern.
--+*Der Brief wurde gestern (von ihr) bekommen.
Zustandspassiv
Zustandspassiv ist nur dann möglich, wenn es auch ein entsprechendes Vorgangspassiv gibt.
Ein Zustandspassiv kann nur gebildet werden von Verben, die (a) auch ein Vorgangspassiv bilden und (b) zugleich
transformative bzw. resultative Bedeutung haben, d. h. von solchen Verben, die einen Übergang zu einem neuen Zustand
bezeichnen.
Deshalb ist das Zustandspassiv möglich bei Verben wie z. B. verletzen, verbinden, brechen, einreihen, annähen,
abschneiden, kämmen, waschen, ernten, schreiben, vollenden, öffnen, schließen, pflastern, impfen, operieren, unmöglich
dagegen bei Verben wie z. B. bewundern, loben, betrachten, sehen, befragen, beglückwünschen, zeigen.
sein kann oft durch bleiben ersetzt werden (falls es sich um einen Prozess handelt, der rückgängig zu machen ist).
Das Fenster isl geöffnet. - Das Fenster bleibt geöffnet.
Diese Namen kennzeichnen nicht ausreichend die tatsächlichen Inhalte der Modi (nicht immer
drückt der Indikativ ein „wirkliches“ Geschehen, der Konjunktiv – ein „mögliches“ Geschehen, der
Imperativ – einen „Befehl“ aus).
Indikativ Konjunktiv Imperativ
Vollmodus Vollmodus Halbmodus (in den
Normalmodus modal markiertes Glied Dimensionen Person und
das modal unmarkierte durch zusätzliche Merkmale Tempus nicht markierbar, in
Glied (allgemeine (die Allgemeingültigkeit der Dimension Genus auf
kommunikative Geltung der einer Äußerung das Aktiv festgelegt, nur die
Äußerung) eingeschränkt: Merkmale Kategorie Numerus ist
die Wirklichkeit Durch Konjunktiv wird die schränkt die Geltung einer
vereinbar zur Bezeichnung Konj. II auf die Ebene eines Formenparadigma auf;
uneingeschränktes Bezugsebene
modales Geltungsbereich.
Konjunktiv I Konjunktiv II
vermittelte Rede
Irrealität in Satzgefügen
Aufforderung hypothetische Äußerung
Konj. Präsens – relativer und absoluter
Gebrauch (Gleichzeitigkeit) ABSOLUTER GEBRAUCH
RELATIVER GEBRAUCH
Konj. Futurum, Konditionalis I - Nachzeitigkeit
Konj. Präsens, Konj. Präteritum - Gegenwart
Konj. Perfekt, Konj. Plusquamperfekt - Vorzeitigkeit
1. Annahme 1. Unerfüllbarer oder unerfüllter Wunsch
2. Anweisung 2. Unerfüllbare oder unerfüllte Bedingung
3. Einräumung 3. Unerfüllbare oder unerfüllte Möglichkeit
4. Erfüllbarer Wunsch/ Losungen 4. Unterbrochene Handlung
5. Absicht 5. Verneinung
6. Höfliche Aussage
relativer Gebrauch
Irreale Vergleich-, Kozessiv-, Konsekutivsätze
Indirekte Rede
Präsens, Prät. – Gleichzeitigkeit
Kond. I, Futur I – Nachzeitigkeit
Perfekt, Plusquamperf. - Vorzeitigkeit
5. Das Feld der Modalität im Deutschen.
1. Konjunktiv
2. Futurum I und II
3. Modalwörter
4. Modalverben
5. Syntaktische Konstruktionen
6. Wortbildungsmittel
Modalität ist eine funktional-semantische Kategorie, die das Verhalten des Redenden zur Realität der
Aussage ausdrückt. Es ergeben sich 2 Grundmodalitäten des Satzes: Wirklichkeit und Nichtwirklichkeit.
Innerhalb der Kategorie der Modalität werden ihre drei Unterarten aus-einandergehalten, die objektive
Modalitat, die innersyntaktische Modalität und die subjektive Modalität. Die Bedeutungen der
objektiven Modalität werden durch die Modusstamme des Verbs ausgedruckt: Das funktional-
semantische Feld der Modalität:
Die Modusstamme dienen zur Bezeichnung der objektiven modalen Bedeutungen, die deshalb so
genannt werden, weil eine von ihnen im konkreten Satz unbedingt ausgedruckt wird. Der Sprecher
muss stets zwischen zwei Möglichkeiten wählen: er kann den in seiner Äußerung benannten
Sachverhalt entweder als real, wirklich oder als nur gedacht, vorgestellt bzw. beabsichtigt darstellen.
Daraus ergibt sich eine inhaltliche Gliederung der Moduskategorie primar in zwei Glieder - in das des
Realen und in das des Irrealen, d.h. nur Gedachten oder des Beabsichtigten.
Zum Ausdruck der Bedeutungen der innersyntaktischen Modalität dienen Modalverben in ihrer
direkten Bedeutung. Als Ausdrucksmittel der Bedeutungen der subjektiven Modalität werden
Modalwörter und Fügungen mit modaler Bedeutung verwendet. Die modalen Bedeutungen, die den
Modusstammen primar zugesprochen werden, werden deshalb OBJEKTIV genannt, weil der
Adressant ein von ihm mitzuteilendes Geschehen stets entweder als real oder als irreal, d. h. nur
gedacht, vorgestellt bzw. beabsichtigt darstellen muß.
Wenn man von dieser Gegenüberstellung ausgeht, so postuliert man zwei inhaltliche Gegenglieder -
den Realis und den Irrealis. Der Realis ist im Vergleich zu seinem Gegenglied bedeutungsmäßig relativ
einheitlich. Der Irrealis ist dagegen heterogen. Er erfaßt sowohl das nur Gedachte als auch das
Beabsichtigte. Zu beachten ist, daß keine streng eindeutige Entsprechung zwischen den Bedeutungen
des Realis und des Irrealis einerseits und den sie ausdrückenden sprachlichen Mitteln andererseits
besteht. Mit zwei inhaltlichen Gegengliedern korrelieren drei sprachliche Gegenglieder, die Indikativ,
Konjunktiv und Imperativ heißen und traditionell als verbale Modi angesehen werden. Demnach dürfte
die Kategorie des Modus unter traditionellem Blickwinkel als dreigliedrig angesehen werden.
Daneben gibt es aber neuere Auffassungen, deren Verfechter versuchen, die Struktur dieser Kategorie
anders zu interpretieren. H. GLINZ beispielsweise meint, daß der Imperativ wegen seiner
paradigmatischen, funktionalen und topologischen Eigenheiten ,,außerhalb des übrigen Systems" steht.
Ihre Opposition stellt er auf einer inhaltlichen Basis dar: die ,,Sagformen", d. h. den Indikativ, den
Konjunktiv I und den Konjunktiv II, stellt er den ,,Heischeformen", d. h. dem Imperativ, gegenüber.
Noch radikaler ist die Ansicht von O.I. MOSKALSKAJA, die sich der Meinung anschließt, daß ,,der
Imperativ nicht mit dem Indikativ und dem Konjunktiv in eine grammatische Kategorie
zusammengehört, sondern ihnen als eine ganz selbständige kategorielle Form gegenübersteht.
RELATIVER GEBRAUCH
Konj. Futurum, Konditionalis I - Nachzeitigkeit
Konj. Präsens, Konj. Präteritum - Gegenwart
Konj. Perfekt, Konj. Plusquamperfekt - Vorzeitigkeit
1. Annahme 1. Unerfüllbarer oder unerfüllter Wunsch
2. Anweisung 2. Unerfüllbare oder unerfüllte Bedingung
3. Einräumung 3. Unerfüllbare oder unerfüllte Möglichkeit
4. Erfüllbarer Wunsch/ Losungen 4. Unterbrochene Handlung
5. Absicht 5. Verneinung
6. Höfliche Aussage
relativer Gebrauch
Irreale Vergleich-, Kozessiv-, Konsekutivsätze
Indirekte Rede
Präsens, Prät. – Gleichzeitigkeit
Kond. I, Futur I – Nachzeitigkeit
Perfekt, Plusquamperf. - Vorzeitigkeit
7. Grammatische Kategorien des Substantivs.
Das Substantiv verfügt über folgendes System von grammatischen Kategorien:
Beim Substantiv ist der Numerus eine autosemantische Kategorie, die mit dem Begriff der
Gegenständlichkeit eng verbunden ist. H.Glinz betrachtet diese Kategorie als das Hauptkennzeichen des
Substantivs.
Der Numerus ist mit dem Begriff der Gattung und der Zählbarkeit der Gegenstände verbunden. Hierbei
kommt die Opposition zum Vorschein: ein Gegenstand / viele Genestände von derselben Gattung.
Die stilistische Transposition eines Numerus auf die Ebene des anderen Numerus in der dichterischen
Sprache:
im düstern Auge
keine Träne
ein gutes Ohr haben
ein scharfes Auge für etwas haben
Singulariatantum
die Erde, das Vieh, das Geflügel, das Geschirr, das Wasser, das Bewußtsein, das Neue, das Laufen
Pluraliatantum
die Eltern, die Alpen, die Sudeten, die Masern, die Pocken
Die Kasus dienen zum Ausdruck der syntaktischen Beziehungen zwischen den nominalen Satzgliedern und
dem Prädikat des Satzes.
R.Jakobson unterscheidet Gesamtbedeutung eines Kasus (unabhängig von seiner Umgebung) und
Sonderbedeutung (durch die Bedeutung der umgebenden Wörter bestimmt).
Kasus dienen nicht zum Ausdruck von semantischen Relationen, sondern zur Gestaltung der Satzglieder in
der Oberflächenstruktur. Dadurch werden Kasus aus syntaktischer Sicht untersucht.
Man unterscheidet primäre Kasusfunktion (ist semantisch nicht gebunden, ist rein grammatischer Art) und
sekundäre Kasusfunktion (hängt von der Semantik der umgebenden Wörter ab).
Sie hat zum Unterschied von anderen Kategorien absoluten Charakter und findet den Ausdruck in den
Vergleichsformen des Adjektivs. Hier läßt sich zuerst eine binäre Opposition aufstellen: unbestimmter Stärkegrad/
durch den Vergleich bestimmter Stärkegrad der Eigenschaft; zu einem gewissen Masse erhöhter Stärkegrad einer
Eigenschaft / auf das Höchstmass erhöhter Stärkegrad der Eigenschaft.
Diese Kategorie ist ein wichtiges Charakteristikum des Adjektivs als Wortart.
Diese Kategorien haben relativen Charakter, bringen das Kongruenzverhältnis zwischen dem attributiven
Adjektiv und dem Bezugswort zum Ausdruck, kommen nur bei einer syntaktischen Verwendung des Adjektivs zur
Geltung.
In anderen syntaktischen Verwendungen kennt das Adjektiv diese Kategorien nicht und wird in flexionsloser
Form gebraucht.
Vollverben: können im Satz als vollwertige Prädikate gebraucht werden, bezeichnen Prozesse
(Handlungen, Zustände): trinken, essen, bauen, schlafen
Hilfsverben oder Funktionsverben: als Teil des Prädikats oder als Kopula zusammen mit
einem anderen vollwertigen Wort (Verb, Substantiv, Adjektiv): Modalverben, haben, sein,
werden, beginnen, anfangen, pflegen; bringen, kommen, gehen (nennen keinen Vorgang, charakteresieren
Art seines Verlaufs – Aktionalität) – Bestandteil der Streckformen
Streckformen (FVG): in Vergessenheit geraten, in Erfüllung gehen, Hilfe leisten, einen
Vorschlag einbringen
persönliche Verben: ich schlafe, du schläfst…
begrenzt persönliche Verben (beziehen sich auf die Naturerscheinungen, Tier-, Pflanzenwelt):
bewölken (sich), fließen, laichen, grasen
Unpersönliche Verben:
1. Witterungsverben: es schneit, dunkelt
2. „unechte“ unpersönliche V: es hungert mich