Grundlagen Der Messtechnik Folien SS13
Grundlagen Der Messtechnik Folien SS13
Grundlagen Der Messtechnik Folien SS13
Fachbereich EIT
Prof. Dr.-Ing. Ingo Gaspard
Email: ingo.gaspard@h-da.de
Organisatorisches
• Ort, Zeit:
– B11/2, Dienstag, 12:00-13:30
– C10/06.01, Freitag, 10:15-11:45
• Vorlesungsfolien als pdf-Download auf der
Lernplattform
• Password-geschützt
• Prüfungsleistung zum Modul B07 „Grundlagen der
Elektronik und Messtechnik“ am Ende des Semesters:
schriftliche Klausur, 90 min
• Sprechstunde: Mittwoch, 13:00-14:00, D16, Raum 207
Messtechnik 2
Übersicht
• Einleitung
• Grundlagen, Begriffe
• Fehlerrechnung
• Einfache Messschaltungen für Strom, Spannung,
Widerstand
• Elektromechanische Messgeräte
• Multimeter - analog/digital
• Oszilloskop – analog/digital
• Frequenzverhalten einfacher Schaltungen
Messtechnik 3
Literatur
• Schrüfer, E.: Elektrische Messtechnik, Carl Hanser Verlag, 9.
Auflage 2007.
• Lerch, R.: Elektrisch Messtechnik, Springer Verlag, 5. Auflage 2010.
• Schmusch, W.: Elektronische Messtechnik, Vogel Verlag, ….
• Frohne, H.; Ueckert, E.: Grundlagen der elektrischen Messtechnik,
Teubner Verlag, 1984.
• Prof. Faber, Script Messtechnik, FB EIT
• „Der korrekte Umgang mit Einheiten, Größen und Gleichungen“
(R&S)
Messtechnik 4
Messen
• Quantitative Erfassung einer Größe
Messtechnik 5
Prinzip von Messgeräten
Messwertaufnehmer Messwertverarbeitung
Anzeige
(Sensor) (Wandler)
X Y
Messgröße Messwert
6
Statisches Verhalten von
Messgeräten
• Messgeräte besitzen statische Kennlinien die
möglichst linear und hysteresefrei sein sollen.
• Die Empfindlichkeit des Messgeräts beschreibt das
Verhältnis von Ausgangssignaländerungen zu
Eingangssignaländerungen.
• Durch nichtlineare Kennlinien kann die
Empfindlichkeit angepasst werden z.B. logarithmische
Kennlinien.
Ausgang
Y
Eingang
X
Messtechnik 7
Nullpunkt
• Lebender Nullpunkt ermöglicht die Überwachung von
Messgerät und Zuleitung (Beispiel 4 mA-20 mA
Schnittstelle).
Ausgang
Unterdrückter
Nullpunkt
(Offsetkorrektur)
0
Lebender Nullpunkt Eingang
Messtechnik 8
Gleichungsformen
• Größengleichung
– z.B. W =U·I·t
– Allgemeine Gültigkeit
• Zahlenwertgleichungen
– z.B. W (in kWh) = U (in kV)·I (in A)·t (in h)
– Fehleranfällig !!!!!!!!
– Einsatz bei Routineberechungen ohne
Messbereichsumschaltung
Messtechnik 9
Fehlersuche in Gleichungen
• Rechte und Linke Seite müssen die gleiche
Einheit besitzen
• Summen und Differenzen müssen gleiche Einheit
besitzen
• Einige Funktionen erlauben nur einheitenlose
Argumente (z.B. sin, cos, log, YX, ..)
• Bei Transformation entstehende Paare müssen
gemeinsam auftauchen (z.B. jω)
• Vektor oder Skalar müssen stimmen (z.B.
Mittelwerte üblich nur bei Skalar )
Messtechnik 10
Beispiel: Ohmscher Widerstand
Messtechnik 14
Genormte Vorsätze
z.B. U = 1,3 µV
Messtechnik 15
Justieren, Kalibieren, Eichen
• Beim Kalibrieren erfolgt ein direkter Vergleich mit
einem Standard.
• Kalibrierungen dokumentieren die Abweichungen
eines Messgeräts (Kalibrier-Zertifikat).
• Die Gültigkeit der Kalibrierung ist zeitlich begrenzt. Es
dürfen anschließend keine Veränderungen des
Systems vorgenommen werden.
• Interne Kalibrierung: auf z.B. firmeninternen Standard
• Rückführbare Kalibrierung: lässt sich auf ein Normal
eines nationalen Standards zurückführen.
Messtechnik 16
Beispiel eines Kalibrierprotokolls
Messtechnik 17
Justieren, Kalibieren, Eichen
• Justieren (Abgleichen) nach DIN 1319:
„Justieren heißt, ein Messgerät so einstellen
oder abgleichen, dass die Messabweichungen
die Fehlergrenzen nicht überschreiten. Das
Justieren erfordert also einen Eingriff, der das
Messgerät oder die Maßverkörperung meist
bleibend verändert“
• Durch Justieren können systematische
Messfehler reduziert werden.
• Nach einer Justierung ist eine neue
Kalibrierung erforderlich.
• Beispiel: Nullabgleich
Messtechnik 18
Justieren, Kalibieren, Eichen
• Eichung ist eine vom Gesetzgeber
vorgeschriebene Prüfung eines
Messgerätes (nach Eichvorschrift)
• Die Eichung bezieht sich auf ein
Normal (z.B. Internationaler
Kilogrammprototyp)
• Eichen ist eine hoheitliche Aufgabe
• Beispiele: Zapfsäule, Waagen im
Handel
Messtechnik 19
Messtechnik
2-Grundlagen
Messung
(Wechselwirkungen)
• Messgerät und Messobjekt sollen sich
gegenseitig möglichst wenig beeinflussen.
• Beispiel 1: Bei der Längenmessung der Kreide
kann Kreide abgeschabt werden und hierdurch
das Messobjekt dauerhaft in seiner Messgröße
Verändert werden.
• Beispiel 2: Durch das Anlegen des Messschiebers
an die elastische Isolierung wird diese verformt.
• Beispiel 3: Vermessen der Leerlaufspannung
einer Spannungsquelle.
• Beispiel 4: Veränderung eines Messwiderstandes
durch Überlast.
Messtechnik 21
Messung
(Randbedingungen)
• Objekteigenschaften: z.B. Innenwiderstand des
Messobjekts.
• Umgebungsbedingungen: vor allem Temperatur,..
• Zeit und Datum: Hierdurch ist eine Rückführung
auf Störungen möglich. Diese Angaben sind
weiterhin aus dokumentarischer Sicht
erforderlich.
• Person welche die Messung durchführt
(gegebenenfalls Unterschrift).
• Genaue Bezeichnung der Messgeräte und
Hilfsmittel.
• Weitere Randbedingungen, z.B. Batteriespannung
des Messgeräts Messtechnik 22
Messabweichung (Definition)
• Messabweichung wurde früher als Messfehler
bezeichnet und wird in DIN 1319 festgelegt.
• Absolute Abweichung: Differenz zwischen
angezeigtem Wert und dem richtigen Wert
x B = - Δx
Formelsammlung Messabweichungen:
• Korrektur: B = x B = - Δx
24
Systematische
Messabweichungen
• Systematische Messabweichung lassen sich ermitteln
und sind reproduzierbar.
• Sie haben einen Betrag und ein Vorzeichen.
• Sofern bekannt ist eine Berichtigung des Messfehlers
durchzuführen.
• Unbekannte systematische Messabweichungen
können - sofern Erfahrungswerte bestehen - durch
eine Komponente us in die Messunsicherheit
einfließen.
• Durch Kalibrieren lassen sich empirisch
systematische Messabweichungen zum Teil
berichtigen.
• Durch systematische Messabweichungen wird ein
Messergebnis immer unrichtig.
Messtechnik 25
Ursachen Systematischer
Messabweichungen
• Sofern ermittelbar:
– Rückwirkung auf das Messobjekt
– Einkopplung von Fremdgrößen
– Offsetgrößen (z.B. Offsetspannung)
– Nichtlinearität des Messwandlers
– Temperaturdrift
– Langzeitdrift
– Bauteiltoleranzen
– Veränderungen der Messeinrichtung
– ....
• Durch Justieren gefolgt von Kalibrieren lassen sich
systematische Messabweichungen beheben.
• Liegt bekannterweise ausschließlich ein Offset in linearen
Messeinrichtungen vor, kann man durch einen Nullabgleich
den systematischen Fehler korrigieren.
• Dies kann man auch in einer Messeinrichtung
automatisieren.
Messtechnik 26
Fortpflanzung systematischer
Messabweichungen
• Eine Größe y wird über die Bestimmung der
Größen xi ermittelt. (z.B. Widerstand über
Spannung und Strom)
• Die Größen xi besitzen eine Messabweichung Δxi
• Die gesamte Messabweichung ist dann:
y y yw
y f ( x1 x1 , x2 x2 ,...., xn xn ) f ( x1 , x2 ,...., xn )
Messtechnik 27
Fortpflanzung systematischer
Messabweichungen
• Für kleine Abweichungen kann man eine lineare
Näherung durchführen (Taylor-
Reihenentwicklung bis 1. Ableitung) Hierzu bildet
man die partielle Ableitung der Funktion f
f f
y f ( x1 , x2 ,..xn ) x1 ... xn f ( x1 , x2 ,..xn )
x1 xn
f f
y x1 ... xn (1)
x1 xn
Fehlerfortpflanzungsgesetz
Messtechnik 28
Fortpflanzung systematischer
Messabweichungen
f f
y x1 ... xn (2)
x1 xn
Maximaler absoluter Fehler
29
Fortpflanzung systematischer
Messabweichungen
Beispiele für Abschätzung maximaler Fehler
y a1 x1 a2 x2 y a1x1 a2 x2
(3a)
Bei Summen und Differenzen von Messgrößen
addieren sich die absoluten Fehler
y x1 x2
y K x1 x2 (3b)
y x1 x2
y K x1 / x2
Widerstandsmessgerät
U R
Messtechnik 33
Ursachen Zufälliger
Messabweichungen
• Stochastische externe Störungen
– Elektrische und magnetische Felder
– Vibrationen
– Rauschen der Messeinrichtung
– Beobachter
– Quantisierungsrauschen
– Rauschen und Störgrößen vom Messobjekt?
• Zufällige Messabweichungen können
unterschiedliche statistische Verteilungen
aufweisen.
Messtechnik 34
Mittelwert-wahrer Wert
• Durch Mittelung von Messwerten mit zufälligen Messabweichungen
lässt sich die Messunsicherheit reduzieren.
• Für unendlich viele Messungen N∞ bezeichnet man den Mittelwert
auch als Erwartungswert der als wahrer Wert angesehen wird. Der
wahre Wert entspricht dem richtigen Wert.
1 N 1 N
xw
N i 1
xi
x xw
N
x
i 1
i
Mittelwert (4)
• In der Praxis ist die Anzahl der Messungen N jedoch beschränkt N<∞
und man kann nur den Mittelwert bestimmen. Dieser stellt dann nur
einen Schätzwert für den wahren Wert dar.
Messtechnik 35
Varianz-Schätzwert der Varianz
• Als Maß für die Streuung der Werte wurde die
Varianz σ² eingeführt. Für N∞ gilt:
1 N
2
N
i w
( x
i 1
x ) 2
N 1 i 1
i w
i 1
Messtechnik 36
Standardabweichung
• Die positive Wurzel der Varianz ist die
Standardabweichung (Streuung) s
1 N
s i
N 1 i 1
( x x ) 2
(5)
Messtechnik 37
Standardabweichung des Mittelwerts
• Die Standardabweichung der Mittelwerte vom
wahren Wert nimmt mit der Anzahl der
Messungen ab.
s 1 N
xw x
N
sˆ
N ( N 1) i 1
( xi x ) 2
(6)
Beispiel: Der Strom wurde 10 mal gemessen und der Wert ist 1 mA +/- 0.1 mA
Messtechnik 38
Student`scher Faktor
Student`scher Faktor t(P, FG)
Freiheitsgrad FG = N-1
Messtechnik
Fortpflanzung zufälliger
Messabweichungen
• Mittelwert einer Funktion von Messgrößen mit
zufälliger Messabweichung ist gleich dem
Funktionswert der Mittelwerte der Einzelwerte
y f ( x1 , x2 ,...., xn ) (8)
i 1 xi
Messtechnik 40
Messunsicherheit von
Messgeräten
• Messunsicherheit eines Messgeräts wird im
Bezug auf den Messbereichsendwert und
zusätzlich im Bezug auf den Messwert
angegeben.
• Zusätzlich entstehen bei Messgeräten noch
Fehler durch die Quantisierung.
• Angabe über Fehler werden bei digitalen
Messgeräten oft in Digits angegeben und
beziehen sich auf die Auflösung.
Messtechnik 41
Messunsicherheit
• Die maximal möglichen Unsicherheiten bei
bekannten Garantiefehlergrenzen liegen bei
n
f
y
*
xi (10)
i 1 xi
• Für Funktionen die durch Multiplikation von
Potenzen der Größen gebildet werden:
y * n
x
i i
n
mit y x1 1 ... xn (11)
y i 1 xi
• Der Messwert wird dann angegeben als
y w y y *
• Die Messunsicherheitsgrenzen lassen sich auch
direkt durch Einsetzen ermitteln.
f ( x1 , x2 ,...., xn ) y f ( x1 x1 , x2 x2 ,...., xn xn )
Messtechnik 42
Messunsicherheit
• Die wahrscheinlich möglichen Unsicherheiten
des gesamten Messgeräts bei bekannter
Unsicherheit einzelner Elemente liegen bei
2
f
n
y
**
xi (12)
i 1 x i
• Für Funktionen die durch Multiplikation von
Potenzen der Größen gebildet werden ergibt sich:
2
y ** n
xi
n
i mit y x1 1 ... xn (13)
y i 1 xi
• Der Messwert wird dann angegeben als
yw y y **
Messtechnik 43
Messunsicherheit
Beispiel: Reihenschaltung von Widerständen
R1 R2 R3
Rg R1 R 2 R3
Messtechnik
Messunsicherheit
Beispiel: Reihenschaltung von Widerständen
R1 R2 R3
Rg R1 R 2 R3
R1 R2 R3
Rg R1 R 2 R3
Frage: Wie groß ist der Gesamtwiderstand inkl. wahrscheinlicher Messunsicherheit ?
Messtechnik
Messunsicherheit
Beispiel: Reihenschaltung von Widerständen
R1 R2 R3
Rg R1 R 2 R3
Frage: Wie groß ist der Gesamtwiderstand inkl. wahrscheinlicher Messunsicherheit ?
R1 100 0,8
R2
R 2 200 1
Messtechnik
R1
R1 100 0,8
R2
R 2 200 1
n
f R R
y
*
xi R R1 R2 0, 44 0,8 0,11 1 0, 46
i 1 xi R1 R2
Messtechnik
Messtechnik
3-Messschaltungen
Strommessung
• Ströme misst man indem man das Messgerät
seriell in den Strompfad anschließt.
• Hierzu muss der Strompfad zwischenzeitlich
unterbrochen werden.
• Um den Stromkreis nicht zu beeinflussen hat ein
ideales Strommessgerät einen Widerstand von
0Ω.
A
Messtechnik 51
Spannungsmessung
• Spannungen misst man indem man das
Messgerät parallel an zwei Knoten (bzw. Bauteil)
anschließt.
• Um die Schaltung nicht zu beeinflussen hat ein
ideales Spannungsmessgerät einen Widerstand
von ∞Ω.
Messtechnik 52
Strommessung
• Strommessung erfolgt oft durch die
Spannungsmessung an einem
Messwiderstand (shunt) shunt
• Je höher der Messwiderstand um so
empfindlicher ist die Messschaltung.
• Bei zu hohen Strömen besteht die
Gefahr, dass der Messwiderstand
thermisch zerstört wird IX IV
RX UX RiV Umess
V
Imess
Messtechnik 54
Spannungsrichtige Messung von
Widerständen
IX IV
RX UX RiV Umess
V
Imess U mess R R 1
Rmess X iV RX
I mess RX RiV RX
1
A
RiV
RiA
U mess Berechnung
Rx
U des wahren Widerstandes
I mess mess
RiV Rx
Messtechnik 55
Stromrichtige Messung von
Widerständen
IX IV
RX UX RiV Umess
V U mess R
Rmess RX RiA RX (1 iA )
Imess I mess RX
A
UA U I R Berechnung
RiA Rx mess mess iA des wahren
I mess
Widerstandes
Messtechnik 56
Indirekte Messung von
Widerständen
I mess
RK
U bat
RX
RK U bat
R mess RX 2RK
I mess
Frage: Warum ist die Messung hier unabhängig
von der Batteriespannung ?
Messtechnik 57
Brücken-Messschaltung
Abgleich U0 auf 0
RT R2
R3 R1
• Sehr genaue Messung möglich, Einstellung von R2 ggf. digital
• Widerstände R1, R3 und R2 müssen sehr genau eingehalten werden
Brücken-Messschaltung
Übung:
1. Leiten Sie die Abgleichbedingung her mit Hilfe des Maschensatzes
RT
2. Wie ist die maximale relative Abweichung für RT, wenn die Abweichungen
von R1, R2, und R3 = 3% sind ? RT
RT R2
R3 R1
Messtechnik
4-Elektromechanische Messgeräte
Drehspulinstrument
• Kann nur Gleichstrom anzeigen
• Wechselstrom vorgeschalteter Gleichrichter notwendig;
Korrekturfaktor 1,11 für Sinusform muß berücksichtigt werden
• Sehr hohe Empfindlichkeit (z.B. 10A Vollausschlag) erreichbar
Drehspulinstrument
Drehspulinstrument
Dreheiseninstrument
4 1 Spule für Messstrom
2 bewegliches Weicheisenteil
4 Luftdämpfer
3 2
Quelle: Gerthsen Physik, H.Vogel, Springer Verlag
• Anzeigeskala ist immer nichtlinear
• Zeigt immer Effektivwert an – einschließlich Gleichspannung
• Angezeigter Wert ist unabhängig von der Kurvenform
Dreheiseninstrument
Elektrodynamisches Messwerk
B1 K1 I1
Del B1 h N I 2 2r
Dm c ( statistisch)
K I1 I 2
• Ausschlag des Messwerks ist proportional dem Ausschlag von zwei
Einzelgrößen Multiplikation
• Meist als Leistungsmesser: Messstrom durch Festspule, Drehspule mit
Vorwiderstand für die (indirekte) Spannungsmessung
Elektrodynamisches Messwerk
Analoge Messinstrumente
• Genauigkeitsklasse (Messunsicherheit)
Unsicherheit x
Gk 100%
Messbereichsendwert
• Genauigkeitsklassen
Betriebsmessgeräte: 1,0; 1,5 ; 2,5
Feinmessgeräte: 0,1; 0,2 ; 0,5
•Messunsicherheit
•Linearität
•Auflösung
•Drift
•Eingangsimpedanzen
•Messströme
•Bandbreite
•Schnittstellen
•Speichertiefe
•Messungen pro Sekunde
Messbereichserweiterung -
Strommessung
Messbereichserweiterung – Strom-
und Spannungsmessung
Digitalmultimeter
• Das zentrale Messwerk eines
modernen Digitalmultimeter ist
ein Spannungsmessgerät mit
eingebundener Analog-
Digitalwandlung.
• Diese zentralen Messwerke
besitzen jedoch einen festen
Messbereich.
• Durch zusätzliche Beschaltungen
lässt sich der Messbereich
anpassen.
Messtechnik 75
Analog/Digital-Umsetzer
Abtast-Halte-Schaltung A/D-Wandler
(sample and hold)
A
D
Zeitkontinuierliches Zeitdiskretes
Signal und Signal und
wertekontinuierlich wertekontinuierlich
(Analog) (Abgetastet)
Analog-Digital-Umsetzer
T
U, I A 00100001
t
D
Beispiel:
Amplituden-Auflösung
11 Stufen, 12 Bereiche
Zeitauflösung:
16 pro Periode
Messunsicherheit Digitalvoltmeter
U,I
Analoge Digitalteil mit Anzeigen-
treiber
Messschaltung Steuerung
Beispiel: Messbereich ist 100 mA, Anzeige 3 stellig nach dem Komma
Bei Messung 20 mA gilt: max Fehler = +/-( 0.005 x 0.02 + 0.001)A = +/-0.0011 A
DMM-Digital Multi Meter
S2
S1 b S1 c
S1 a
AC 1 T0 2
T0 ue dt
AC
AC
DC 0
DC
DC x
ue S3 a S3b SuH
Filter
AGround A
D
Fil
Start (Sync)
Range
(manual)
(Trigger)
Rechner zur
Messwertaufnahme mit
Messbereichsumschaltung
Line und Messwertverarbeitung:
Netzteile Mittelwertbildung, Anzeigen-
Nullpunktskorrektur, treiber
Vergleich mit Referenz,
Kennlinienberechnung,
....
Messtechnik 83
Grundeinstellungen
• Neben dem Netzschalter verfügen Oszilloskope
noch über weitere Grundeinstellungen.
• Focus: Fokussierung des Elektronenstrahls.
Hierdurch wird der Durchmesser des
dargestellten Elektronenstrahls eingestellt.
• Intensität: Durch diese Einstellung kann die
Helligkeit angepasst werden.
• Trace-Rotation: Zum Justieren des horizontalen
Verlaufs des Strahls ohne Y-Ablenkung
http://www.virtuelles-oszilloskop.de/
http://www.virtuelles-oszilloskop.de/
Messtechnik 84
Amplitudenachse
• Die Amplitudenachse (y-Achse) läuft proportional zur
Spannungsamplitude.
• Entsprechend der Darstellung in einem Amplituden-
Zeit-Diagramm wird einem Teilstrich eine
Amplitudeneinheit zugeordnet.
• Überschreitet die Amplitudenauslenkung das Ende
des Bildschirms ist diese nicht mehr sichtbar.
• In diesem Fall muss die Amplitudeneinheit angepasst
werden.
• Ist einer großen Gleichspannung eine kleine
Wechselspannung überlagert, kann man durch einen
(Serien-)Kondensator die Gleichanteile unterdrücken
(AC-Kopplung).
• In dieser Einstellung werden aber auch
niederfrequente Wechselspannungen verfälscht .
Messtechnik 85
Amplitudenachse
• Mit der Einstellung Y-Pos können die Signale auf
dem Bildschirm nach oben oder unten
verschoben werden.
• Oft befindet sich in der Mitte der Y-
Achseneinstellung ein Drehknopf mit der
Bezeichnung cal. Mit dieser Einstellung können
auch Zwischenwerte zu den Amplitudeneinheiten
möglich. Bei normalen Messungen sollte diese
Drehknopf auf Normalposition stehen.
• An manchen Geräten befinden sich auch
Kalibierausgänge mit definierten Signalformen.
Messtechnik 86
Zeitachse
• Die Zeitachse (x-Achse) läuft proportional zur
Zeit.
• Entsprechend der Darstellung in einem
Amplituden-Zeit-Diagramm wird einem Teilstrich
eine Zeiteinheit (Zeitbasis) zugeordnet.
• Hat die Zeitachse das Ende des Bildschirms
erreicht beginnt sie wieder auf ein Startsignal
(Trigger) von vorne.
• Hierdurch hat die Zeitachse bei jedem Durchlauf
eine neuen Startpunkt.
• Damit der Startpunkt immer zur selben
Phasenverschiebung des Spannungssignals
erfolgt ist eine Erkennung der Phase über die
Signalamplitude (Trigger) möglich.
Messtechnik 87
Zeitachse
• Mit der Einstellung X-Pos können die Signale auf
dem Bildschirm links oder rechts verschoben
werden.
• Oft befindet sich in der Mitte der X-
Achseneinstellung ein Drehknopf mit der
Bezeichnung cal. Mit dieser Einstellung sind auch
Zwischenwerte zu den Zeiteinheiten möglich. Bei
normalen Messungen sollte dieser Drehknopf auf
Normalposition stehen.
• Für den Zoombetrieb gibt es auch die Taste 10x
• An manchen Geräten befinden sich auch
Kalibierausgänge mit definierten Signalformen.
Messtechnik 88
Funktion der X-Ablenkung
y
Zeitsignal
Vorlauf Rücklauf
X Ablenkung
Schirm
Mehrkanal Darstellung
• Es können mehrere Kanäle parallel dargestellt
werden.
• Bei analogen Oszilloskopen hat man i. d. R.
jedoch nur einen Elektronenstrahl zur Verfügung.
Deshalb stellt man die Signale abwechselnd dar.
• Chopper-Betrieb: Schnelles Umschalten
zwischen den Kanälen. Einsatz unterhalb 100 Hz.
Kurzzeitige Impulse können verloren gehen.
• Alternierender-Betrieb: Abwechselndes
Durchfahren des Bildschirms mit den
unterschiedlichen Kanälen. Geeignet für schnelle
Zeitablenkungen.
• Digitale Oszilloskope haben dieses Problem nicht.
Hier gibt es auch mehrkanalige (und
mehrfarbige) Darstellungen.
Messtechnik 90
Detailaufbau
Mehrkanal-Oszilloskop
Trigger
• Durch eine genaue Synchronisation der
Phasenverschiebung beim Start der
Kurvendarstellung entsteht der Eindruck eines
stehenden Bildes.
• Die Amplitude bei der ein neuer Signallauf (X-
Ablenkung) ausgelöst wird, kann durch die
Einstellung variiert werden.
• Das Triggersignal kann direkt von einer der
dargestellten Spannungen oder über einen
separaten Eingang generiert werden.
• Auch hier sind unterschiedliche Kopplungen
möglich DC/AC/LF/HF/Line/TVL/TVR
Messtechnik 92
Trigger: Prinzip
intern
Trigger
extern schaltung
Messtechnik 94
Trigger Erkennung
• Neben der Möglichkeit die Signale zu filtern
können auch andere Signalmerkmale zum
Triggern herangezogen werden.
• Positive oder Negative Flanke
• Pulsbreite
• Start oder Stoppsequenzen besonderer
Übertragungscodes
• Abweichungen von einer Referenzkurve
• Diese und weitere Möglichkeiten sind jedoch
hersteller- und modellabhängig. Insbesondere
sind Digitale-Speicheroszilloskope (DSO)
vielseitiger im Bezug auf die Triggeroptionen
Messtechnik 95
Trigger Optionen
• Mit der Funktion des Post- oder Pretrigger ist es
möglich die Darstellung des Signals vor oder
nach dem Triggersignal zu starten.
• Die Funktion HoldOff erlaubt es, einen erneuten
Trigger für eine Zeit zu Blockieren (Startsequenz
von Datenblöcken)
• DSO ermöglichen den Single-Shot
(Einschaltvorgänge) betrieb und den Roll-Betrieb
(langsame Signale)
Messtechnik 96
X-Y Betrieb
Messtechnik 98
Tastköpfe
• Tastköpfe dienen zur direkten
Ankopplung des Oszilloskops an
Schaltungen (besondere
Messleitungen).
• Sie sollten vor dem Einsatz justiert
werden. (Kalibrierausgänge)
• Tastköpfe haben oft ein
Dämpfungsverhalten (10:1, 100:1, 1000:1).
• Insbesonder bei DSO kann man die
Anzeige der Dämpfung des Tastkopfs
anpassen
Messtechnik 99
Tastköpfe / Tastteiler
• Besondere Tastköpfe werden auch zur
Messung sehr hoher Spannungen und zur
Messung von Strömen (Strom-Spannung-
Wandler eingesetzt.
• Als aktive Tastköpfe bezeichnet man
Tastköpfe mit Elektronik. Aktive Tastköpfe
könne speziell für eine hohe
Eingangsimpedanz optimiert werden)
• Differenztastköpfe beziehen sich nicht auf
das Massepotential sondern bilden eine
Differenz zwischen zwei Messleitungen
(Hierbei handelt es sich um aktive
Tastköpfe).
• Tastköpfe in der Hochspannungstechnik
besitzen in der Regel auch eine galvanische
Trennung.
Messtechnik 100
Tastkopf
Oszilloskop
Masseklemme
Messtechnik 104
Messung durch Abtastung
2x
Messtechnik 106
Beispiele
Messtechnik 107
Komponententester
• Über den Komponententester
wird eine Strom-Spannung-
Kennlinie eines Bauteils
dargestellt.
• Hierzu wird an einem separaten
Eingang eine Wechselspannung
angelegt und Strom und
Spannung gemessen.
Kennlinie einer
Diode in
X-Y-Darstellung
Messtechnik 108
Komponententester
Id ~ R U
Id
Id
Ud X
Ud
Y
Komponententester
Um welches
Bauelement
handelt es
sich hier ?
Messtechnik 110
Beispiele
Um welches
Bauelement
handelt es sich
hier?
Messtechnik 111
Digitaloszilloskop
Digitaloszilloskop
Trigger-Einstellung
• Edge Trigger:
Aktiviert durch positive oder negative Flankensteigung
• Smart Trigger:
Komplexe Trigger, aktiviert durch komplexe Bedingungen
Wichtige Kenndaten eines Digitaloszilloskopes
• Speichertiefe: in MByte
Die Speichertiefe bestimmt die maximale Dauer eines Zeitsignals
in einer Messung:
Beispiel: 100 MByte RAM, Auflösung 10 Bit und 50 MSamples/s: 1,6sec
7. Messung des Zeit- und
Frequenzverhaltens von einfachen
Schaltungen
Frequenzverhalten von Schaltungen,
Bode-Diagramme
1.1 RC-Kettenschaltungen
Überblick
1.2 Netzwerkbeschreibung im Frequenz und Zeitbereich
Frequenzbereich Zeitbereich
1.2 Bode-Diagramme (Frequenzbereich)
Spannungsverhältnis v
U2 Z2 1
v
U1 Z1 Z 2 Z
1 1
Z2
1
v komplexes Spannungsübertragungsverhältnis
1 jCR
1
v Betrag der Spannungsübertragung
2
1 (CR)
1.2 Bode-Diagramme
1
20 log v 20 log( )
1 (CR)2
Berechnung der Phasenlage:
U 2 U1 v u1 v e jv
U 2 ist umv gegen U1 verschoben.
Phasenfrequenzgang:
v f ()
Darstellung des Frequenzganges.
Bode-Diagramm RC-Tiefpass
U2
vdB 20 lg v 20log
U1
v dB v
40 100 100 : 1
20 10 10 : 1
9,6 3 3 :1
6 2 2:1
3 1,41 1,41: 1
0 1 1: 1
3 0,71 0,71: 1
6 0,5 0,5 : 1
10,4 0,3 0,3 : 1
20 0,1 0,1: 1
40 0,01 0,01: 1
Messung Phase und Amplitudengang mit
dem Oszilloskop
U1
Amplituden
gang
U2
Rechnung