Brummsignal Oszilloskop

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Versuch: OM

Fakultät Physik Aktualisiert: am 18. 09. 2018

Physikalisches Grundpraktikum

Oszilloskop - Messtechnik

Inhaltsverzeichnis

1 Motivation 2

2 Aufgabenstellung 2

3 Grundlagen 3
3.1 Signale und Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3.1.1 Periodische Signale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3.1.2 Einzelimpulse und nichtperiodische Impulse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3.2 Digital-Speicher-Oszilosskop (DSO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.2.1 Funktionsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.2.2 Grundlagen der Bedienung des DSO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

4 Messtechnik 9
4.1 Wirkungsweise des passiven Tastkopfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
4.2 Frequenz- und Phasenverschiebungsmessung mittels Lissajous-Figuren . . . . . . . . 10

Fragen 11

Literatur 11
Versuch: OM Aufgabenstellung Seite 2

1 Motivation

Das Oszilloskop ist das universelle Instrument der elektrischen bzw. elektronischen Messtechnik. Es
dient der Visualisierung von Spannungen im Echtzeitbereich und ermöglicht damit beim Einsatz
entsprechender Wandler die Darstellung und das Vermessen der Zeitverläufe physikalischer Größen.
Gegenwärtig verlieren die in ihrer Funktionsweise sehr anschaulichen Elektronenstrahloszilloskope
gegenüber den Digital-Speicher-Oszilloskopen (DSO) rasant an Bedeutung. Letztere, mit zwei und
mehr Kanälen ausgestattet und von einem Mikrokontroller gesteuert, erlauben neben den direkten
Messungen von Amplituden und Zeitdifferenzen die Bestimmung von Frequenz und Phasenverschie-
bung ebenso wie eine Transformation von Zeitfunktionen in den Frequenzbereich (Fourieranalyse).
Das Oszilloskop gehört zum Handwerkzeug eines Experimentalphysikers, ob beim Aufbau von Ex-
perimenten oder als permanenter Bestandteil von Messanordnungen. Folgerichtig kommt es auch in
Versuchen des Grund- und Fortgeschrittenenpraktikums zum Einsatz. Im Versuch sollen Kenntnis-
se über die prinzipielle Funktionsweise von Digital-Speicher-Oszilloskopen erworben und mit einem
Tektronix TDS 2012B die Bedienung und die grundlegende Messtechnik so geübt werden, dass
funktionell gleiche Oszilloskope in den folgenden Praktika problemlos angewandt werden können.

2 Aufgabenstellung

∙ Zur Einführung sind bekannte, von einem Funktionsgenerator (HM 8030-5) erzeugte, Signale
bei unterschiedlichen Erfassungs- und Triggermodi auf dem Oszilloskop darzustellen und zu
vermessen.
∙ Im Zweikanal-Betrieb ist die Phasenverschiebung zwischen zwei harmonischen Signalen und
zwei Impulsfolgen zu bestimmen.
∙ Anhand unterschiedlicher Impedanzen von Signalquellen und Anstiegszeiten von Impulsen ist
die Wirkung des passiven Tastkopfes zu studieren.
∙ Zuletzt sind unbekannte Signale und Signalkombinationen zu erfassen und zu identifizieren.

Genaueres Entnehmen Sie bitte der Platzanleitung.


Versuch: OM Grundlagen Seite 3

3 Grundlagen

3.1 Signale und Begriffe

3.1.1 Periodische Signale

In den Abbildungen 1, 2(a) und 2(b) sind sinusförmige u


Wechselspannungen im Zeitbereich bzw. im Phasenbe-
reich einschließlich der verwendeten physikalischen Grö-
Um
ßen dargestellt. Der Momentanwert der Spannung wird
mathematisch beschrieben durch:
t
-Um
𝑢(𝑡) = 𝑈𝑚 sin(𝜔𝑡 − 𝜙𝑢 ) Uss
τu
Dabei sind 𝑈𝑚 die Amplitude bzw. Spizenspannung, 𝜔 T
die Kreisfrequenz mit 𝜔 = 2𝜋𝑓 = 2𝜋/𝑇 und 𝜙𝑢 die
Abb. 1: Sinusförmige Wechselspannung
Phase bezüglich 𝑡 = 0. Man definiert auch die Span-
nung Spitze-Spitze 𝑈𝑠𝑠 und die zeitliche Verschiebung 𝜏𝑢 = 𝜙𝑢 𝑇 /(2𝜋) .

u u
U1
U2
Um

ωt
-Um UOff
φu1
t φu2
Δφu

(a) Sinusförmige Wechselspannung mit Offset (b) Verschiebung zweier Wechselspannungen im Pha-
senbereich

Abb. 2: Sinusförmige Wechselspannungen im Zeit- und Phasenbereich

Die Asymmetrie einer Wechselspannung bzgl. der Bezugsspannung (Masse) wird als Offset bezeich-
net (Abb. 2(a)). Dieser Sachverhalt kann auch als Überlagerung einer Gleichspannung mit einer
Wechselspannung verstanden werden, insbesondere dann, wenn die Gleichspannung der Informati-
onsträger und die Wechselspannung eine Stör- oder Brummspannung ist.
Die zeitliche Verschiebung zweier harmonischer Signale gleicher Frequenz oder zweier harmonischer
Signale, deren Frequenzen sich um ein ganzzahliges Vielfaches unterscheidenden, wird als Phasen-
verschiebung bezeichnet und in Grad oder Bogenmaß angegeben. In Abbildung 2(b). sind zwei um
∆𝜙𝑢 gegeneinander verschobene sinusförmige Wechselspannungen gleicher Frequenz dargestellt.
In Abbildung 3 sind zwei harmonische Spannungen verschiedener Frequenz auf unterschiedliche Art
überlagert. Im Beispiel links ist die Amplitude des hochfrequenten Signals durch das niederfrequente
Signal moduliert. Es handelt sich um Amplitudenmodulation (AM), wie sie zur drahtlosen Über-
tragung von Informationen mittels Mittelwellensendern angewandt wird. Is Im rechts dargestellten
Fall das hochfrequente Signal vom niederfrequenten Signal überlagert. Dann spricht man von einer
„Brummstörung“. Ist dagegen das niederfrequente Signal das „Nutzsignal“, dann spricht man von
einem verrauschtem Signal.
Die in Abbildung 4 dargestellten rechteckförmigen Impulsfolgen mit konstanten Impulsamplituden
𝑈0 und gleicher Folgefrequenz 𝑓 = 1/𝑇 unterscheiden sich durch Impulsdauer 𝑡𝐼 und damit durch
Versuch: OM Grundlagen Seite 4

u u

t t

T1 T2 T1 T2

Abb. 3: Überlagerungen zweier harmonischer Signale unterschiedlicher Frequenz

ihr Tastverhältnis: 𝑇 𝑉 = 𝑡𝐼 : 𝑇 . Dieses beträgt bei der linken Darstellung 𝑇 𝑉 = 1 : 2, bei der
rechten 𝑇 𝑉 = 1 : 4. Gelegentlich wird das Tastverhältnis auch als Verhältnis von Puls zu Pause
definiert.

u u

U0 U0

0 0
tI
t t
tI
T
T

Abb. 4: Rechteck-Impulsfolgen mit unterschiedlichem Tastverhältnis

Die in Abbildung 5 gezeigten dreieck- und sägezahnförmigen Impulsfolgen sind u.a. geeignet Kenn-
linien von Zweipolen mit Hilfe eines im X-Y-Modus betriebenen Oszilloskops darzustellen.

u
u

U0
U0

0 0
t t
T T

Abb. 5: Dreieck- bzw. Sägezahn-Impulsfolgen, welche durch eine Verlagerung der Maxima auseinander her-
vorgehen.

3.1.2 Einzelimpulse und nichtperiodische Impulse

Bestimmte Sensoren oder Signalgeber, wie z.B. Strahlungsdetektoren geben im Gegensatz zu pe-
riodischen Signalgebern zeitlich nicht vorhersagbare Signale ab. Häufig können diese auch noch in
Versuch: OM Grundlagen Seite 5

Form und Amplitude variieren. Neben Impulsen mit exponentiell ansteigenden und abfallenden
Flanken (sogenannte semigaußförmige Impulse) sind dies die in Abbildung 6 dargestellten Stufen-
und Rechteckimpulse. Ersterer entspricht einer ideal geschalteten Spannung d.h. einem prellfreien
Schalter.

u u

U0 U0

t1 t tI t

Abb. 6: Stufenimpuls, Rechteckimpuls

Eine Impulsfolge wie sie z.B. bei der seriellen Datenübertragung auftreten kann zeigt Abbildung
7. Kurze, unkorreliert auftretende Störimpulse sind oft die Ursache schwer zu findender Fehler bei
Datenübertragung bzw. -verarbeitung.

Abb. 7: Random-Impulsfolge mit kurzem Störimpuls

Variable Erfassungs- bzw. Abtastmodi und flexible Triggerregime moderner DSO erleichtern die
Suche nach Störimpulsen, die sich in ihrer Amplitude und / oder in ihrer zeitlichen Struktur von
den Standardimpulsen unterscheiden. Mit dem Triggern (s. Abschnitt 3.1.1) auf derartige Störun-
gen werden natürlich die Vor- und Nachtriggerdaten erfasst, sodass die Auswirkung der Störung
analysiert werden kann.
Versuch: OM Grundlagen Seite 6

Die in den Abbildungen: 4, 6 und 7 dargestell- Uü


ten Rechteckimpulse sind idealisiert. Reale Aus-
90%
gangsimpulse beliebiger Signalgeber weisen end-
liche Anstiegs- und Abfallzeiten und mehr oder
weniger stark abgerundete Ecken auf. Durch die tI Uo
50%

verarbeitende Elektronik werden diese Impulse oft


10%
mittels RC-Glieder gezielt weiter geformt. Bei der
Übertragung durch Kabel und durch parasitäre Ka-
pazitäten und Induktivitäten erleiden sie weitere t
Verformungen d.h. Verzerrungen (vgl. Wirkung des tr tf
passiven Tastkopfes in Abschnitt 4). Eine typische
Impulsform eines realen Rechteckimpulses mit end- Abb. 8: Realer Rechteckimpuls mit Verzerrungen
licher Flankensteilheit und mit Überschwingen ist und Definitionsgrößen
einschließlich der Definitionsgrößen in Abbildung
8 dargestellt: Dabei sind 𝑈0 die Impulsamplitude, 𝑈ü die Amplitude des Überschwingens, 𝑡𝐼 die
Impulsbreite, 𝑡𝑟 die Anstiegzeit („rise time“) und 𝑡𝑓 die Abfallzeit („fall time“).

3.2 Digital-Speicher-Oszilosskop (DSO)

3.2.1 Funktionsprinzip

Abb. 9: Blockschaltbild der Oszilloskopfunktionen [3]

Wie dem funktionellen Blockschaltbild (Abb. 9) zu entnehmen ist, wird die darzustellende Spannung
am Eingang eines jeden Kanals des Oszilloskops zur Anpassung an die vertikale Auflösung des
Bildschirmes verstärkt (Vertikalverstärker). In einem DSO wird das verstärkte Eingangssignal in
einem bestimmten zeitlichen Abstand kontinuierlich abgetastet (Abb. 10) und gespeichert, d.h. als
Analogwert kurzzeitig gespeichert und mittels Analog-Digital-Konverter in ein entsprechendes binär
kodiertes Signal gewandelt. Dieses wird in einen zyklisch beschreibbaren Speicher geschrieben. Durch
den Trigger, ein Signal, das den zeitlichen Bezugs- punkt fixiert, wird entsprechend der gewählten
Zeitbereiche (Darstellung vor und nach dem Triggerzeitpunkt) die Übergabe an den Bildspeicher und
die Darstellung auf einem LCD-Display ausgelöst. Das Triggersignal wird intern vom Eingangssignal
eines der verfügbaren Kanäle abgeleitet. Der Kanal und die Triggerbedingungen sind wählbar.
Versuch: OM Grundlagen Seite 7

Abb. 10: Kontinuierliches Abtasten eines verstärkten analogen Eingangssignals bei vorgegebenem zeitlichen
Abstand [3]

3.2.2 Grundlagen der Bedienung des DSO

Abbildung 11 zeigt das Bedienfeld des TDS 2012B. In benutzerfreundliche Funktionsbereiche unter-
teilt ermöglicht es leichten Zugriff auf die Bedienelemente und die Funktionsmenüs.

EIN/AUS-Taster Mehrfunktions-Drehknopf Taster Funktions-


Menü

Taster Display-Menü BNC-Eingänge

Vertikal/Horizontal
Skalieren und Positionie-
ren
Trigger-Menü

Abb. 11: Frontansicht des Zwei-Kanal-DSO TDS 2012B (auf Grundlage von [3])

Im LCD-Display werden neben den Signalverläufen (Inhalt des Bildspeichers) auch Informationen
über die Signale selbst und Osilloskopeinstellungen angezeigt. Die wichtigsten Anzeigen und Details
sind Abbildung 12 zu entnehmen.
Versuch: OM Messtechnik Seite 8

Für die Bedienung des Oszilloskops müssen folgende Funktionen beherrscht werden:
∙ Einstellung des DSO / Verwendung von Auto-Setup
∙ Signalerfassung
∙ Triggerung
∙ Skalierung (Verstärkung) und Positionierung von Signalen
∙ Durchführung von Messungen

Wichtig! Die Bedienungsgrundlagen und das notwendige Grundwissen sind im Benutzerhandbuch


des Digital-Speicher-Oszilloskops auf den Seiten 11 bis 60 ausführlich dargestellt, im Kapitel
Referenz auf Seiten 99 bis 144 werden alle Details erläutert. Im Anhang des Benutzerhand-
buchs sind die technischen Parameter zu finden.
ERFASSUNGSMODUS TRIGGERSTATUS
Normale Abtastung Armed.
Spitzenwert Ready
Mittelwert Trig‘d.
Stop.
Acq. Complete
Auto
Scan.

Horizontale Triggerposition

Triggerpegel

Bezugspotenzial
(Erdpotenzial)

Zeitbasis Triggerpegel

Triggerart:
invertiert
Steigende Flanke
Skalenfaktor Fallende Flanke
Kanal
Videotrigger Zeile
Triggerkanal
Videotrigger Halbbild
Impulsbreitentrigger pos.
Impulsbreitentrigger neg.

Abb. 12: Signal- und Parameterdarstellungen im Display des TDS 2012B


Versuch: OM Messtechnik Seite 9

4 Messtechnik

Als Signalquellen stehen ein Funktionsgenerator HM 8030-5 (HAMEG) sowie ein spezieller Signal
Generator (Eigenentwicklung) auf der Basis eines Training-Kits (Tektronix) zur Verfü- gung (Abb.
13). Der HM 8030 generiert Sinus-, Rechteck-, Dreiecksignale im Frequenzbereich: 0,05 Hz bis 5 MHz
mit variabler Amplitude und zuschaltbarem Gleichspannungsoffset. Der Signal-Generator stellt eine
Sinus- und eine Rechteckspannung sowie wählbare Signale zur Identifikation zur Verfügung. Die
Signale können sowohl von den BNC-Ausgängen direkt über 50 Ω-Koaxialkabel zum Oszilloskop-
Eingang geführt werden als auch mit einem passiven Tastkopf, der über eine 1:1 und eine 10:1 -
Teilung verfügt, abgegriffen werden. Die Schaltung eines solchen Tastkopfes in Verbindung mit der
Eingangs-Ersatzschaltung des DSO ist in Abbildung 14. dargestellt.

Frequenzanzeige Signalamplitude BNC-Ausgänge Signal-Wahlschalter

Frequenz-
einstellung Signalform BNC-Ausgang Tastkopf-Anschlüsse BNC-Ausgang

EIN/AUS

Abb. 13: Frontansicht der Signalquellen: HM 8030-5 (HAMEG) links, IKTP - Eigenentwicklung rechts

Oszilloskop-Eingang
1:1/10:1
AC/DC
Tastspitze
~30p
9M/5p 1M/20p

Erdungsclip
Abb. 14: Prinzipschaltung eines passiven Tastkopfes – wirkt bei geöffnetem Schalter (links) und führt
zusätzlich zu einer Spannungsteilung 10:1 gegenüber der Eingangsspannung (muss explizit am
Oszilloskop eingestellt werden).

4.1 Wirkungsweise des passiven Tastkopfes

Ausgehend von Abbildung 14 betrachten wir die Frequenzabhängigkeit des gemessenen Spannungs-
signals für die beiden Fälle ohne und mit Tastkopf. Wir gehen von einer Signalquelle mit einem
Widerstand von 𝑅3 = 1kΩ aus und setzen als Parameter für das Oszilloskop 𝑅1 = 1MΩ, 𝐶1 = 20pF,
das Kabel 𝐶4 = 30pF und den aktivierten Tastkopf 𝑅2 = 9MΩ, 𝐶2 = 5pF an. Gemäß des obigen
Schaltplans ergibt sich der komplexe Gesamtwiderstand 𝑍 zu:
Versuch: OM Literatur Seite 10

𝑍(𝑓 ) = 𝑍1 + 𝑍2 + 𝑍3
1
𝑍1 (𝑓 ) = 1 (Oszi + Kabel)
𝑅1 + 2𝜋𝑖𝑓 (𝐶1 + 𝐶4 )
1
𝑍2 (𝑓 ) = 1 (passiver Tastkopf)
𝑅2 + 2𝜋𝑖𝑓 𝐶2
𝑍3 = 𝑅3 (Signalquelle)

Wir betrachten als Amplitudenübertragungsfunktion (ATF) (gemessenes Signal im Verhältnis zum


Eingangssignal) den folgenden Ausdruck:
⃒ ⃒
⃒ 𝑅3 ⃒⃒
ATF := ⃒⃒1 − (1)
𝑍(𝑓 ) ⃒

1 PT deaktiviert
PT aktiviert
0.8

0.6
ATF(𝑓 )

0.4

0.2

100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 1010 1011
𝑓 /Hz

Abb. 15: Frequenzabhängigkeit der Amplitudenübertragung ohne (blau) und mit passivem Tastkopf (rot).

Die in Abbildung 15 dargestellten Frequenzverläufe zeigen eine Erweiterung der Signalbandbreite


durch Einwirkung des passiven Tastkopfes im Hochfrequenzbereich.

4.2 Frequenz- und Phasenverschiebungsmessung mittels Lissajous-Figuren

Das DSO verfügt über eine Vielzahl von Messmöglichkeiten, die u.a. auch direkte Messungen im
Zeitbereich (X-Achse) und daraus abgeleitet Frequenz- und Phasenmessungen ermöglichen. Die
Genauigkeit dieser auf 8-bit Wandlern basierenden Messungen kann übertroffen werden, wenn ein
Frequenzgenerator mit höherer Anzeigegenauigkeit als Vergleichsgenerator zur Verfügung steht und
dessen Signal im XY-Modus des DSO statt der Zeitbasis eingespeist wird. Die so entstehenden
Lissajous-Figuren (siehe Tabelle 1) erlauben einen exakten Frequenzvergleich.
Versuch: OM Literatur Seite 11

Frequenzverhältnis Phasenverschiebung/Figur

1:1
0∘ 45∘ 90∘ 180∘ 270∘ 360∘

1:2
0∘ 45∘ 90∘ 180∘ 270∘ 360∘

1:3
0∘ 45∘ 90∘ 180∘ 270∘ 360∘

1:4
0∘ 45∘ 90∘ 180∘ 270∘ 360∘
Tabelle 1: Lissajous-Figuren

Fragen
1. Wie lautet die mathematische Formulierung der Zeitfunktion 𝑢(𝑡) in Abbildung 2(a)?
2. Wie hängen Phasenverschiebung und zeitliche Verschiebung zusammen?
3. Wie lauten für die beiden Fälle in Abbildung 3 die Zeitfunktionen 𝑢(𝑡)?
4. Wie könnte eine Schaltung für die Darstellung der Kennlinien von Zweipolen im X-Y-Modus
des DSO aussehen (siehe Ende von 3.1.1)?
5. Mit welchen Einstellungen des DSO kann der dargestellte Störimpuls in Abbildung 7 sichtbar
gemacht werden?
6. Unter welcher Bedingung lohnt sich der Einsatz des passiven Tastkopfes aus Abbildung 14?

Literatur
[1] H. J. Eichler, H. D. Kronfeldt, J. Sahm, Das neue physikalische Grundpraktikum, Springer-
Verlag, Berlin, Heidelberg [u.a.] 2006
[2] H. Engels, N. Schmidt, Oszilloskop-Messtechnik von A – Z, Franzis-Verlag, München 1992
[3] Tektronix, Serie TDS1000B und TDS2000B Digitalspeicher-Oszilloskop Benutzerhand-
buch, Tektronix, http://www.tek.com/

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