GAV 2017 Deutsch
GAV 2017 Deutsch
GAV 2017 Deutsch
für
den Bereich der privaten
Sicherheitsdienstleistungen
abgeschlossen zwischen
Ausgabe 2017
Ausgabe 2017 Seite 1
Inhaltsverzeichnis
Allgemeinverbindlichkeiterklärung 1 (AVE)
1. Die Allgemeinverbindlicherklärung1 wird für die ganze Schweiz ausgesprochen.
3. Ausgenommen sind Direktoren und Direktorinnen, administratives und nicht operatives Perso-
nal.
xxxxxxxxxxxx
xxxxxxxxxxxx
1 Verlängert bis am 30. Juni 2019 mit BRB vom 13. Februar 2017 (BBI. 2017 1533), Gesuch veröffentlicht im
SHAB Nr. 211 vom 31. Oktober 2016. Wiederinkraftsetzung Allgemeinverbindlichkeit und Änderung
Anhang 1 GAV Sicherheit. Inkrafttreten: 01.03.2017
2 Gemäss BRB vom 17. Juni 2014 (BBl. 2014 4851), Gesuch veröffentlicht im SHAB Nr. 246 vom
Artikel 1 Zweck3
1. Dieser Gesamtarbeitsvertrag (GAV) bezweckt die Erhaltung der Qualität der Dienstleistungen
aller dem Vertrag unterstellten Arbeitgeber (Betriebe und Betriebsteile) im Bereich der Sicher-
heitsdienstleistungen. Dies wird unter anderem erreicht durch:
Artikel 2 Geltungsbereich4
1. Dieser GAV gilt für alle inländischen und ausländischen Arbeitgeber (Betriebe bzw. Betriebs-
teile), welche in der Schweiz Sicherheitsdienstleistungen erbringen.
2. Dieser GAV gilt für alle operativ tätigen Mitarbeitenden. Ausgenommen sind Direktorinnen und
Direktoren, Direktionsmitarbeitende und nicht operatives Personal.
3. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den vorliegenden GAV auf alle Mitarbeitenden, welche in
dessen Geltungsbereich fallen, anzuwenden. Mit der Unterzeichnung seines Einzelarbeits-
vertrages schliesst sich jeder Mitarbeitende im Sinne von Art. 356b OR dem GAV an.
Artikel 3 Vereinsfreiheit
1. Die Vereinsfreiheit wird von den Vertragsparteien ausdrücklich anerkannt. Die Ausübung ge-
.
werkschaftlicher Funktionen wird den Mitarbeitenden zuerkannt.
2. Neu eintretende Mitarbeitende werden vom Arbeitgeber, allenfalls auch direkt von den Ver-
tragsparteien resp. von der Paritätischen Kommission Sicherheit (im Folgenden PaKo ge-
nannt), über das Bestehen dieses GAV orientiert. Sie erhalten ein Exemplar dieses GAV in
Papier- oder Dateiform. Die Abgabe wird bestätigt.
3 Die grau markierten Texte sind zwingend für VSSU-Mitglieder und freiwillig Angeschlossene gültig.
4 Der Geltungsbereich des GAV ist schon Teil des Bundesratsbeschlusses zur Allgemeinverbindlichkeit und
deswegen hier nicht mehr grau hinterlegt.
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Artikel 4 Firmenverträge
1. Den Verbandsmitgliedern des VSSU oder nicht am Vertrag beteiligten Drittfirmen steht es frei,
mit der Unia einen Firmen-GAV abzuschliessen.
.
2. Der Firmen-GAV tritt an die Stelle des vorliegenden GAV bzw. ergänzt diesen, wenn er von
der PaKo als GAV-konform bzw. -gleichwertig anerkannt wird.
Artikel 5 Vertragsvollzug
1. Den Vertragsparteien steht gegenüber den beteiligten Arbeitgebern und Mitarbeitenden ein
gemeinsamer Anspruch auf Einhaltung der gesamtarbeitsvertraglichen Bestimmungen
gemäss Art. 357b OR (Verbandsklagerecht) zu. Die Vertragsparteien vereinbaren, dass die
Ansprüche nach Art. 357b OR ihnen gemeinsam zustehen und dass diese durch die PaKo
geltend zu machen sind.
a. die PaKo befindet über die Auslegung des GAV sowie der von ihr als gleichwertig aner-
kannten Firmengesamtarbeitsverträge;
b. die PaKo kontrolliert die Einhaltung des GAV sowie der als gleichwertig anerkannten
Firmenverträge durch Stichproben und auf Klage hin. Die PaKo ist befugt, die Betriebe zu
betreten, in die erforderlichen Unterlagen Einsicht zu nehmen, sowie Arbeitgeber und Mit-
arbeitende zu befragen;
c. bei festgestellten Zuwiderhandlungen gegen den GAV fasst die PaKo die Beschlüsse über
allfällige Sanktionen und Kostenfolgen und setzt diese durch;
d. die PaKo ist für das Inkasso des Vollzugskostenbeitrages zuständig.
4. Zuwiderhandlungen gegen den GAV oder gegen als gleichwertig anerkannte Firmenverträge
sind zu korrigieren (zum Beispiel mit Nachzahlungen), der PaKo zu belegen und können mit
einer Konventionalstrafe von CHF 1’000.– bis CHF 100’000.– geahndet werden. Die Konven-
tionalstrafe ist so zu bemessen, dass fehlbare Arbeitgeber und Mitarbeitende von weiteren
Verletzungen des GAV abgehalten werden. Insbesondere sind bei der Bemessung der Kon-
ventionalstrafe folgende Kriterien zu berücksichtigen:
6. Die Arbeitgeber melden der PaKo resp. dem VSSU einmal jährlich die Anzahl Mitarbeitenden
sowie deren Einteilung in die verschiedenen Anstellungskategorien gemäss Art. 8 Ziffer 1
nachstehend.
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4. Für die Deckung der Kosten des Vollzugs dieses GAV und für die Aus- und Weiterbildung wird
ein paritätisch verwalteter Fonds geführt. Die Vollzugs- und Weiterbildungskostenbeiträge der
Arbeitgeber und der Mitarbeitenden werden in diesen Fonds einbezahlt. Die näheren Bestim-
mungen werden in einem separaten Reglement (Reglement über die Verwendung der Voll-
zugs- und Weiterbildungskostenbeiträge) geregelt.
Artikel 7 Kaution
1. Zur Sicherung der Kontroll- und Verfahrenskosten inkl. Konventionalstrafen sowie der Voll-
zugs- und Weiterbildungskosten hat jeder Arbeitgeber vor der Arbeitsaufnahme bei der PaKo
eine Kaution zu hinterlegen.
Artikel 8 Anstellungskategorien
1. Es bestehen drei Anstellungskategorien:
A Mitarbeitende im Monatslohn mit einem vertraglich fix festgelegten Pensum zwischen 1’801
und 2’300 Stunden pro Kalenderjahr,
B Mitarbeitende im Monatslohn mit einem vertraglich fix festgelegten Pensum zwischen 901
und 1’800 Stunden pro Kalenderjahr,
C Mitarbeitende im Stundenlohn mit einem Pensum bis 900 Arbeitsstunden pro Kalenderjahr,
inkl. Ferien und Zeitbonus von 10 %.
2. Am Ende eines jeden Kalenderjahres wird kontrolliert, ob das vom Mitarbeitenden geleistete
Pensum dem vertraglich vereinbarten Anstellungspensum entspricht und die Vorgaben
gemäss den drei vorstehend aufgeführten Kategorien eingehalten sind. Pensumsüber-
schreitungen sind entweder mit Freizeit zu kompensieren oder auszuzahlen:
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3. Wird mit der grösseren Überschreitung in den Kategorien B und C gleichzeitig eine höhere
Kategorie erreicht, so muss das ganze geleistete Pensum zum Ansatz der höheren Kategorie
und des entsprechenden Dienstjahres entschädigt werden. Im Wiederholungsfall muss der/die
Mitarbeitende in die nächsthöhere Anstellungskategorie und das entsprechende Dienstjahr mit
einem vertraglich fix festgelegten Pensum überführt werden. Bei Anstellungsbeginn während
eines laufenden Kalenderjahres ist das Pensum pro rata einzuhalten, sofern der Mitarbeitende
mehr als 3 Monate gearbeitet hat.
2. Die Probezeit beträgt drei Monate. Beim Wechsel in eine andere Anstellungskategorie wird die
Dauer des bisherigen Arbeitsverhältnisses an die Probezeit angerechnet. Innerhalb dieser
Probezeit erfolgt eine Basisausbildung durch den Arbeitgeber.
4. Die Kündigung muss spätestens am letzten Tag vor Beginn der Kündigungsfrist den Betroffe-
nen zur Kenntnis gebracht werden.
5. Wurde eine fristlose Kündigung ausgesprochen, wird die Betriebskommission, der Mitarbeiter-
vertreter oder die PaKo umgehend informiert.
Artikel 10 Basisausbildung
1. Die Basisausbildung der Mitarbeitenden beträgt mindestens 20 Stunden und erfolgt während
der Probezeit.
2. Die Basisausbildung gilt als ordentliche Arbeitszeit und ist für den Mitarbeitenden kostenlos.
Kündigt der Mitarbeitende das Arbeitsverhältnis während der Probezeit, muss er für die Zeit,
die für die Basisausbildung aufgewendet worden ist, nicht entschädigt werden.
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3. Der Arbeitgeber hat dem Mitarbeitenden die Absolvierung der Basisausbildung auf Geschäfts-
papier zu bestätigen. Diese Bestätigung ist im Personaldossier abzulegen.
4. Die Basisausbildung muss ausserhalb des Einsatzes erfolgen. Sie ist zusätzlich zur theoreti-
schen Grundausbildung in den Konkordaten zu leisten und ist kein Ersatz für diese.
2. Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind die komplette Ausrüstung und die Uniform in
gut gereinigtem Zustand zurückzugeben.
Artikel 12 Arbeitszeit
1. Die jährliche Arbeitszeit umfasst die Zeit, während der effektiv Arbeit geleistet wird, sowie die
bezahlten Pausen und Ferien, ohne freie Tage gemäss Art. 15 Abs. 1 GAV.
2. Um der Nachtarbeit (23.00 Uhr – 06.00 Uhr) und Sonntags- bzw. Feiertagsarbeit (06.00 Uhr –
23.00 Uhr) Rechnung zu tragen, wird ein Zeitbonus gewährt. Dieser beträgt 6 Minuten (10 %)
pro Stunde, die in diese Zeiträume fällt (inklusive Pause). Dieser Zeitbonus fliesst in die Be-
rechnung der Arbeitszeit ein.
4. Die Jahresarbeitszeit für ein Vollpensum kann betrieblich in einem Bereich zwischen 1’801
und 2’300 Stunden festgelegt werden. Die festgelegte Jahresarbeitszeit ist während der Dauer
des jeweiligen Arbeitsverhältnisses verbindlich und kann durch den Arbeitgeber nicht einseitig
abgeändert werden.
6. Erstellt und händigt der Arbeitgeber keine Zeitabrechnungen aus, wird eine Zeitabrechnung
des Mitarbeitenden im Streitfall als Beweismittel berücksichtigt.
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Artikel 13 Pausen
1. Die Arbeit ist durch Pausen von folgender Mindestdauer zu unterbrechen:
a. eine Viertelstunde bei einer täglichen ununterbrochenen Arbeitszeit von mehr als fünfein-
halb Stunden.
b. eine halbe Stunde bei einer täglichen ununterbrochenen Arbeitszeit von mehr als sieben
Stunden.
c. eine volle Stunde bei einer täglichen ununterbrochenen Arbeitszeit von mehr als neun
Stunden; Pausen von mehr als einer halben Stunde dürfen aufgeteilt werden.
2. Die Pausen werden als Arbeitszeit angerechnet und ausbezahlt, wenn der Mitarbeitende sei-
nen Arbeitsort während der Pausen nicht verlassen kann.
2. Mehrzeit am Ende der Anstellung wird mindestens auf der Basis der Mindestlohn-Ansätze
gemäss Anhang 1 bezahlt.
3. Zusätzliche freie Tage ergeben sich allenfalls. aus dem Zeitbonus nach Artikel 12 Absatz 2
dieses Vertrages.
4. Die Einteilung der freien Tage erfolgt durch den Arbeitgeber im Rahmen der gesetzlichen
Bestimmungen, wobei auf die Bedürfnisse und Verpflichtungen des Mitarbeitenden – nament-
lich bezüglich Betreuung von Angehörigen sowie anderweitiger beruflicher Verpflichtungen –
gebührend Rücksicht zu nehmen ist. Dabei ist zu beachten, dass mindestens 12 freie Sonnta-
ge im Kalenderjahr zu gewähren sind.
5. Bei der Führung der Diensteinteilung ist darauf zu achten, dass jede/r Mitarbeitende die Eintei-
lung der freien Tage in der Regel zwei Wochen im Voraus kennt. Müssen Einzelfreitage zuge-
teilt werden, sollen diese einen Zeitraum von 24 Stunden umfassen. Wenn von diesen
Grundsätzen ausnahmsweise abgewichen oder ein freier Tag verschoben werden muss, wird
dem Mitarbeitenden eine begründete Mitteilung gemacht.
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6. Bei Ein- und Austritt besteht ein der Anstellungsdauer entsprechender Teilanspruch an freien
Tagen.
7. Während Krankheit, Unfall, Militärdienst reduziert sich der Jahresanspruch an freien Tagen
.
nach folgender Formel: Jahresanspruch dividiert durch 365 mal Anzahl Absenztage.
Artikel 16 Löhne
1. Im Anhang 1 werden die Mindestlöhne pro Kategorie und Dienstalter festgelegt.
2. Bei Arbeitsaufnahme vor dem 1. Juli wird das Eintrittsjahr als erstes Dienstjahr angerechnet.
3. Bei einem Wechsel in eine neue Kategorie gilt für diese unter Vorbehalt von Art. 8 Ziffer 3 und
der nachfolgenden Ziffer 4 grundsätzlich das erste Dienstjahr.
4. Jene Mitarbeitenden, die beim Wechsel in eine höhere Anstellungskategorie in den vorange-
gangenen drei Jahren in einem ununterbrochenen Arbeitsverhältnis gewesen sind und dabei
insgesamt mehr als 4’000 Arbeitsstunden geleistet haben, werden in Bezug auf den Mindest-
lohn direkt ins 2. Dienstjahr überführt.
Artikel 17 Lohnfortzahlung
1. Für unverschuldete Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit sind die Mitarbeitenden für den Lohn-
ausfall durch den Arbeitgeber zu versichern.
6. Die hier aufgeführten Bestimmungen für die Entschädigungen bei Arbeitsunfähigkeit ersetzen
die Lohnzahlungspflicht des Arbeitgebers gemäss Art. 324a OR, soweit seitens der Kranken-
taggeldversicherung keine Vorbehalte oder Ausschlüsse angebracht worden sind.
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Artikel 18 Auslagenersatz
1. Jeder Arbeitgeber ist verpflichtet, seinen Mitarbeitenden die notwendigen Auslagen bei aus-
wärtiger Arbeit zu ersetzen. Der Auslagenersatz umfasst namentlich die Abgeltung der anfal-
lenden Fahrkosten, der zusätzlichen Fahrzeit, die nicht unter die Regelung von Art. 12 Ziffer 3
fällt, sowie allenfalls weiterer bei auswärtiger Arbeit entstehende Aufwände.
3. Die Mitarbeitenden werden entsprechend der nachstehend aufgeführten drei Möglichkeiten für
die zusätzliche Fahrzeit sowie für die anfallenden Fahrkosten entschädigt:
3.1.1. Anstellungsgebiet (der Einsatzort befindet sich zwischen 0.01 bis 10 km Wegstrecke ab
Anstellungsort)
- generell keine Entschädigung;
3.1.2. Pauschalzone 1 (der Einsatzort befindet sich zwischen 10.01 bis 20 km Wegstrecke ab
Anstellungsort)
- für Fahrkostenersatz pauschal CHF 7.00
- für Fahrzeitersatz pauschal CHF 5.60
3.1.3. Pauschalzone 2 (der Einsatzort befindet sich zwischen 20.01 bis 30 km Wegstrecke ab
Anstellungsort)
- für Fahrkostenersatz pauschal CHF 21.00
- für Fahrzeitersatz pauschal CHF 16.80
3.1.4. Regiezone nach Aufwand (der Einsatzort befindet sich ab 30.01 km Wegstrecke unbe-
grenzt ab Anstellungsort):
- für Fahrkostenersatz nach Aufwand [(2 x Distanz HAO->Einsatzort) - (2 x 10 km)] x
CHF 0.70
- für Fahrzeitersatz nach Aufwand [(2 x Distanz HAO->Einsatzort) - (2 x 10 km)] x
CHF 0.32
3.2. Wenn Mitarbeitende einen Haupt- und einen Nebenanstellungsort haben, welche weniger als
40 km Wegstrecke auseinander liegen, wie folgt:
3.2.1. Hauptanstellungsgebiet (der Einsatzort befindet sich zwischen 0.01 bis 10 km Wegstre-
cke ab Hauptanstellungsort)
- generell keine Entschädigung;
3.2.2. Pauschalzone 1 (der Einsatzort befindet sich zwischen 10.01 bis 20 km Wegstrecke ab
Hauptanstellungsort)
- für Fahrkostenersatz pauschal CHF 7.00
- für Fahrzeitersatz pauschal CHF 5.60
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3.2.3. Pauschalzone 2 (der Einsatzort befindet sich zwischen 20.01 bis 30 km Wegstrecke ab
Hauptanstellungsort)
- für Fahrkostenersatz pauschal CHF 21.00
- für Fahrzeitersatz pauschal CHF 16.80
3.2.4. Regiezone nach Aufwand (der Einsatzort befindet sich ab 30.01 km Wegstrecke unbe-
grenzt ab Hauptanstellungsort):
- für Fahrkostenersatz nach Aufwand [(2 x Distanz HAO->Einsatzort) - (2 x 10 km)] x
CHF 0.70
- für Fahrzeitersatz nach Aufwand [(2 x Distanz HAO->Einsatzort) - (2 x 10 km)] x
CHF 0.32
3.2.5. Nebenanstellungsgebiet (der Einsatzort befindet sich zwischen 0.01 bis 10 km Wegstre-
cke ab Nebenanstellungsort)
- generell keine Entschädigung
Das Nebenanstellungsgebiet geht allen Pauschalzonen und der Regiezone vor.
3.3. Wenn Mitarbeitende einen Haupt- und einen Nebenanstellungsort haben, welche 40 km oder
mehr auseinander liegen, wie folgt:
3.3.1. Hauptanstellungsgebiet (der Einsatzort befindet sich zwischen 0.01 bis 10 km Wegstre-
cke ab Hauptanstellungsort)
- generell keine Entschädigung;
3.3.2. Pauschalzone 1 (der Einsatzort befindet sich zwischen 10.01 bis 20 km Wegstrecke ab
Hauptanstellungsort)
- für Fahrkostenersatz pauschal CHF 7.00
- für Fahrzeitersatz pauschal CHF 5.60
3.3.3. Pauschalzone 2 (der Einsatzort befindet sich zwischen 20.01 bis 30 km Wegstrecke ab
Hauptanstellungsort)
- für Fahrkostenersatz pauschal CHF 21.00
- für Fahrzeitersatz pauschal CHF 16.80
3.3.4. Regiezone (der Einsatzort befindet sich ab 30.01 km Wegstrecke unbegrenzt ab Haupt-
anstellungsort):
- für Fahrkostenersatz nach Aufwand [(2 x Distanz HAO->Einsatzort) - (2 x 10 km)] x
CHF 0.70
- für Fahrzeitersatz nach Aufwand [(2 x Distanz HAO->Einsatzort) - (2 x 10 km)] x
CHF 0.32
3.3.5. Nebenanstellungsgebiet (der Einsatzort befindet sich zwischen 0.01 bis 10 km Wegstre-
cke ab Nebenanstellungsort)
- für Fahrkostenersatz pauschal, auf Basis [(2 x Distanz HAO->NAO) - (2 x 40 km)] x
CHF 0.70
- für Fahrzeitersatz pauschal, auf Basis [(2 x Distanz HAO->NAO) - (2 x 40 km)] x
CHF 0.32
Das Nebenanstellungsgebiet geht der Regiezone vor.
4. Der vorstehende Fahrkostenersatz gilt, soweit ein privater Personenwagen oder Motorrad ein-
gesetzt wird. Allfällige Mitfahrer und Fahrer von Geschäftsfahrzeugen erhalten einzig den
Fahrzeitersatz. Falls Mitarbeitende den öffentlichen Verkehr benutzen, werden als Fahrkosten
der Preis des notwendigen Billettes, 2. Klasse, ersetzt.
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5. Benutzen Mitarbeitende auf ausdrückliche Anordnung des Arbeitgebers oder in dessen Ein-
verständnis während des Einsatzes ihr Privatfahrzeug, so haben sie Anspruch auf einen Fahr-
kostenersatz von mindestens CHF 0.70 pro im Einsatz gefahrenen Kilometer. Mit diesem
Fahrkostenersatz sind sämtliche Verpflichtungen des Arbeitgebers gegenüber dem
Mitarbeitenden aus dem Betrieb des Fahrzeugs gemäss Art. 327b OR abgegolten. Falls der
Arbeitgeber dem Mitarbeitenden ein Dienstfahrzeug zur Verfügung stellt oder den Transport
anderweitig organisiert und sämtliche damit zusammenhängenden Kosten übernimmt, ist kein
Fahrkostenersatz geschuldet.
6. Müssen Mitarbeitende auf ausdrückliche Anordnung des Arbeitgebers noch ausserhalb des
Einsatzes (vor/nach dem effektiven Dienst) an einen anderen Ort (z.B. um Material/Personen
etc. abzuholen/zurückzubringen) und können sich erst von dort an den effektiven Einsatzort
begeben, so wird die Fahrzeit ab dem Abhol- bis zum Rückgabe-Ort als Arbeitszeit entschä-
digt.
7. Soweit der Arbeitgeber bei auswärtiger Arbeit und für einen definierten Auftrag dem Mitarbei-
tenden kostenlos eine Unterkunft oder eine spezielle kollektive Transportmöglichkeit (bspw.
berufsmässiger Personentransport) zur Verfügung stellt, können in Abweichung zur vorste-
henden Regelung Pauschallösungen zwischen der Arbeitnehmervertretung gemäss Mitwir-
kungsgesetz und dem Arbeitgeber getroffen werden. Diese sind der PaKo vorab zu melden,
wobei der Inhalt der Pauschallösung aufzuzeigen ist.
8. Pro Tag kann nur ein Hin- und Rückweg zum Einsatzort mit Pauschalen abgerechnet werden.
Weitere Einsätze wären nach Art. 12 Ziffer 3 vorstehend als Arbeitszeit abzurechnen.
9. Falls ein Anstellungsort mehr als einmal pro Kalenderjahr geändert wird, ist dies der PaKo
unter Angabe einer Begründung vorgängig zu melden. Sofern es mehr als zweimal im glei-
chen Kalenderjahr vorkommt, muss dies von der PaKo genehmigt werden.
10. Jeden Monat, in dem ein Auslagenersatz ausgerichtet wird, erhalten die Mitarbeitenden vom
Arbeitgeber eine schriftliche, nachvollziehbare Spesenabrechnung. Diese umfasst die Anga-
ben zu Einsatzdatum, -ort, Pauschal- resp. Regiezone für den Fahrzeitersatz sowie allenfalls
anfallenden Fahrtkosten und weiteren entstehenden Aufwände.
Artikel 19 Zuschläge
1. Mitarbeitende mit eidgenössischem Fachausweis für Sicherheit und Bewachung oder Perso-
nen- und Objektschutz erhalten zusätzlich zu den Mindestansätzen einen Zuschlag von min-
destens CHF 200.– pro Monat (bei einer Jahresarbeitszeit von 2’000 Stunden, pro rata bei
Teilzeitangestellten) oder eine Stundenentschädigung von mindestens CHF 1.20.
Artikel 20 Ferien
1. Mitarbeitende der Kategorie A und B haben Anspruch auf folgende Ferien:
2. Mitarbeitende der Anstellungskategorie C haben einen Ferienanspruch von 5 Wochen bis zum
zurückgelegten 20. Altersjahr resp. 4 Wochen ab dem Kalenderjahr, in dem das 21. Altersjahr
vollendet wird. Entsprechend wird ein Zuschlag zum Basisstundenlohn von 10,64 % (bei ei-
nem Anspruch auf 5 Wochen Ferien) respektive 8,33 % (bei einem Anspruch auf 4 Wochen
Ferien) ausbezahlt.
3. Zur Ferienberechnung dient das Kalenderjahr. Bei Arbeitsaufnahme vor dem 1. Juli wird das
Eintrittsjahr als erstes Dienstjahr bzw. bei Geburtstag vor dem 1. Juli das Altersjahr angerech-
net.
4. Restliche Ferienguthaben eines Jahres sollten bis zum 30. April des folgenden Jahres bezo-
.
gen werden. Danach ordnet der Arbeitgeber allein den Zeitpunkt des Bezugs an.
6. Wenn das Arbeitsverhältnis während des Kalenderjahres begonnen oder abgeschlossen wird,
hat die betreffende Person für jeden gearbeiteten Monat Anspruch auf einen Zwölftel der für
das ganze Jahr vorgesehenen Ferien.
Artikel 21 Absenzen
1. Wenn nachstehende Ereignisse auf reguläre Arbeitstage fallen, haben Mitarbeitende An-
spruch auf folgende zusätzlich bezahlte Beurlaubung:
2. Die Auszahlung erfolgt aufgrund der EO-Anmeldung. Die Höhe der Lohnzahlung für Mitarbei-
tende der Anstellungskategorie A und B beträgt:
a. während der militärischen Grundausbildung / Rekrutenschule (RS) als Rekrut (gilt während
dieser Zeit auch für Durchdiener) sowie für die darüber hinausgehende Zeit (Beförderungs-
dienste):
- Ledige ohne Unterstützungspflicht: 50 % des Lohnes;
- Verheiratete oder Ledige mit Unterstützungspflicht: 90 % des Lohnes.
b. während anderer obligatorischer Dienstleistungen bis zu 4 Wochen pro Kalenderjahr:
100 % des Lohnes. Dies gilt auch für Durchdiener nach abgeschlossener militärischer
Grundausbildung.
3. Diese Lohnzahlung wird unter der Bedingung geleistet, dass das Anstellungsverhältnis vor
dem Militärdienst mindestens 3 Monate gedauert hat und danach mindestens ein Jahr fortge-
setzt wird. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, richtet sich die Lohnzahlung nach dem Gesetz.
5. Im Rahmen der Lohnzahlungen fallen die Leistungen der EO an den Arbeitgeber. Sind die
Leistungen der EO höher als die oben aufgeführten Lohnzahlungen, sind diese in jedem Fall
an den Arbeitnehmer weiterzuleiten und mit der Ausgleichskasse abzurechnen. Der Mitarbei-
tende stellt dem Arbeitgeber innert 7 Tagen die EO-Anmeldung unaufgefordert zu.
Artikel 23 Lohnnachgenuss
1. Beim Hinschied eines aktiven Mitarbeitenden wird dessen Ehegatten / eingetragenem Partner
oder dessen Kindern unter 18 Jahren oder Personen, denen gegenüber der Verstorbene eine
Unterstützungspflicht erfüllt hat, je nach Dienstdauer ein Lohnnachgenuss gewährt. Dieser
Nachgenuss beträgt:
Artikel 24 Kinderzulagen
.
1. Kinderzulagen richten sich nach den gesetzlichen Grundlagen.
Ausgabe 2017 Seite 15
2. Versichert ist mindestens der durchschnittliche AHV-pflichtige Lohn unter Einschluss des 13.
Monatslohnes und unter Berücksichtigung des gesetzlich zulässigen Koordinationsabzuges.
.
3. Ab 1. Januar nach Vollendung des 24. Altersjahres wird ein Beitrag von mindestens 9 % des
koordinierten Lohnes erhoben. Maximal die Hälfte der Beiträge kann der Arbeitgeber dem Mit-
arbeitenden vom Lohn abziehen.
4. Den Mitarbeitenden ist bei Einstellung das Versicherungsreglement sowie jährlich ein Versi-
cherungsausweis auszuhändigen.
2. Auszüge aus dem Betreibungsregister und aus dem Zentralstrafregister müssen von den Mit-
arbeitenden auf Verlangen des Arbeitgebers vorgelegt werden. Die entsprechenden Kosten
werden vom Arbeitgeber übernommen.
3. Ein gravierender Verstoss gegen das Strafgesetz oder verschwiegene finanzielle Probleme
können daher auch ein Grund für eine fristlose Entlassung sein. Der Verlust einer eventuell
.
benötigten Bewilligung zur Berufsausübung gilt ebenfalls als Grund für eine fristlose Entlas-
sung.
Artikel 27 Geheimhaltungspflicht
1. Mitarbeitende sind verpflichtet, Drittpersonen gegenüber absolute Verschwiegenheit auch
nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu bewahren. Dies gilt namentlich sowohl für die
Arbeitsmethoden, das Sicherheitskonzept und die Geschäfte des Arbeitgebers als auch für
diejenigen der Kunden des Arbeitgebers.
Artikel 28 Betriebskommission
1. Zur Behandlung betriebsinterner Fragen wählen die dem GAV unterstellten Mitarbeitenden
aus ihrem Kreis eine oder mehrere Betriebskommissionen. Bei Firmen mit weniger als 50 Mit-
arbeitenden kann an Stelle einer Betriebskommission ein Mitarbeiterdelegierter gewählt wer-
den. .
2. Der Aufgabenbereich ist in einem Reglement zu regeln. Darin sind die gesetzlichen Mitwir-
kungsrechte – namentlich bezüglich Information über wesentliche Reglementsänderungen
sowie Anhörung bei Regelungen zum Gesundheitsschutz und zur Arbeitssicherheit – auf be-
trieblicher Ebene zu konkretisieren.
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Artikel 29 Friedenspflicht
1. Während der Vertragsdauer verpflichten sich die Parteien zur absoluten Friedenspflicht.
2. Allfällige Differenzen über die Auslegung und Anwendung der Vertragsbestimmungen sind in
direkten Verhandlungen zu erledigen.
3. Kommt auf direktem Wege keine Einigung zustande, so werden die Differenzen der Eidge-
nössischen Einigungsstelle zur Beilegung von kollektiven Arbeitsstreitigkeiten unterbreitet.
4. Für Differenzen aus dem individuellen Arbeitsverhältnis sind die ordentlichen Gerichte zu-
ständig.
2. Der GAV kann mit einem eingeschriebenen Brief unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 3
Monaten ordentlich jeweils auf den 31. Dezember gekündigt werden, erstmals per 31. Dezem-
ber 2016.
3. .
Die Parteien vereinbaren, jährlich im Herbst Verhandlungen zu führen, namentlich betreffend
Löhne.
Artikel 31 Allgemeinverbindlicherklärung
1. Die vertragsschliessenden Verbände verpflichten sich, um Allgemeinverbindlicherklärung
dieses Vertrages nachzusuchen.
a. Anhang 1: Mindestlöhne;
b. Anhang 2: Kaution;
c. Reglement über die Verwendung der Vollzugs- und Weiterbildungskostenbeiträge;
d. PaKo-Reglement.
Artikel 33 Übergangsbestimmungen
1. Mitarbeitende, welche einen Lohn haben, der nach der Einteilung in eine der drei neuen An-
stellungskategorien über dem Mindestlohn seiner neuen Anstellungskategorie liegt, dürfen im
.
Sinne einer Besitzstandsgarantie während fünf Jahren nach Inkrafttreten des neuen GAV nicht
auf diesen zurückgestuft werden.
2. Mitarbeitende mit einem vor dem 31. Dezember 2013 beginnenden Arbeitsverhältnis müssen
bis am Ende 2014 in die korrekte neue Anstellungskategorie überführt werden.
VSSU Unia
Anhang 1: Mindestlöhne
Anstellungskategorie A:
Mindestlohn
Dienstjahre Bei Jahresarbeitszeit von 2'000
Stunden
1. CHF 52‘400.--
2. CHF 53'495.--
3. CHF 55'120.--
4. CHF 56'545.--
5. CHF 57'655.--
6. CHF 58'230.--
7. CHF 58'600.--
8. CHF 58'980.--
9. CHF 59'360.--
10. CHF 59'720.--
11. CHF 60'100.--
12. CHF 60'480.--
ab 13. CHF 60‘900.--
2. Die Löhne für Mitarbeitende unter 25 Jahren können um maximal CHF 150.-- pro Monat tiefer
liegen als die aufgeführten Mindestansätze.
Anstellungskategorie B:
Dienstjahre Mindestlohn bei Jahresarbeitszeit
von 1'400 Stunden
1. CHF 34‘300.--
2. CHF 34’860.--
3. CHF 35'770.--
4. CHF 36'680.--
5. CHF 37'100.--
ab 6. CHF 37‘450.--
Anstellungskategorie C:
Stundenlöhne ohne Stundenlöhne ohne Stundenlöhne ohne Stundenlöhne ohne
Ferienentschädigu Ferienentschädigun Ferienentschädigung Ferienentschädigung
Kantone ng 1. Dienstjahr g ab 2. Dienstjahr ab 3. Dienstjahr ab 4. Dienstjahr
Anstellungskategorie A:
Mindestlohn
Dienstjahre Bei Jahresarbeitszeit von 2'000
Stunden
1. CHF 52'400.--
2. CHF 53'495.--
3. CHF 54’915.--
4. CHF 56’020.--
5. CHF 57’100.--
6. CHF 57’470.--
7. CHF 57’840.--
8. CHF 58’205.--
9 CHF 58’575.--
10. CHF 58’940.--
11. CHF 59’305.--
12. CHF 59’665.--
ab 13. CHF 60'085.--
2. Die Löhne für Mitarbeitende unter 25 Jahren können um maximal CHF 150.-- pro Monat tiefer
liegen als die aufgeführten Mindestansätze.
Anstellungskategorie B:
Mindestlohn bei Jahresarbeitszeit
Dienstjahre
von 1'400 Stunden
1. CHF 33'950.--
2. CHF 34'510.--
3. CHF 35'420.--
4. CHF 36'330.--
Anstellungskategorie C:
Stundenlöhne ohne Stundenlöhne ohne
Ferienentschädigung Ferienentschädigung
Kantone 1. Dienstjahr ab 2. Dienstjahr
Anhang 2: Kaution
1. Zur Sicherung der Kontroll- und Verfahrenskosten inkl. Konventionalstrafen sowie der Voll-
zugs- und Weiterbildungskosten hat jeder Arbeitgeber, der Sicherheitsdienstleistungen im
Sinne von Art. 2 GAV erbringt, vor der Arbeitsaufnahme zu Gunsten der PaKo eine Kaution in
der Höhe von bis zu CHF 10’000.– oder den gleichwertigen Betrag in Euro zu hinterlegen. Die
Kaution kann in bar oder durch eine unwiderrufliche Garantie einer der Eidgenössischen Fi-
nanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellten Bank oder einer der FINMA unterstellten Versiche-
rung erbracht werden. Mit der Bank oder Versicherung ist die Bezugsberechtigung zu Gunsten
der PaKo zu regeln und deren Verwendungszweck zu bestimmen. Die in bar hinterlegte Kau-
tion wird von der PaKo auf einem Sperrkonto angelegt und zum Zinssatz für entsprechende
Konten verzinst. Der Zins verbleibt auf dem Konto und wird erst bei Freigabe der Kaution und
nach Abzug der Verwaltungskosten ausbezahlt.
2. Arbeitgeber sind von der Kautionspflicht befreit, wenn die Auftragssumme (Vergütung gemäss
Vertrag) geringer als CHF 2’000.– ist. Diese Kautionsbefreiung gilt pro Kalenderjahr. Bei einer
Auftragssumme zwischen CHF 2’000.– und CHF 20’000.– pro Kalenderjahr beträgt die Kauti-
on CHF 5’000.–. Überschreitet die Auftragssumme CHF 20’000.–, so ist die volle Kaution in
der Höhe von CHF 10’000.– zu leisten. Der Arbeitgeber hat der PaKo den Vertrag vorzuwei-
sen, sofern die Auftragssumme unter CHF 2’000.– liegt.
3. Auf dem Gebiet der Eidgenossenschaft muss eine Kaution nur einmal geleistet werden. Die
Kaution ist an allfällige Kautionsforderungen aus anderen allgemeinverbindlich erklärten Ge-
samtarbeitsverträgen anzurechnen. Der Beweis über eine bereits geleistete Kaution liegt beim
Arbeitgeber und hat schriftlich zu erfolgen.
4. Die Kaution wird in folgender Reihenfolge zur Tilgung von belegten Ansprüchen der PaKo
verwendet:
a. zur Deckung von Konventionalstrafen, Kontroll- und Verfahrenskosten gemäss Art. 5 GAV;
b. zur Bezahlung der Vollzugs- und Weiterbildungskosten gemäss Artikel 6 GAV.
5.
a. Stellt die PaKo bei einer Kontrolle fest, dass der Arbeitgeber Vorschriften missachtet hat,
für welche gemäss Ziffer 1 von Anhang 2 die Kaution als Sicherheit dient, lässt sie ihm ei-
nen provisorischen Kontrollbericht zur Stellungnahme zukommen. Diese Stellungnahme hat
innert 30 Tagen zu erfolgen. Es besteht eine einmalige Verlängerungsmöglichkeit um wei-
tere 14 Tage. Die PaKo prüft anschliessend den provisorischen Kontrollbericht und die Stel-
lungnahme. Sie kann beim Arbeitgeber eine weitere Stellungnahme einfordern. Bei festge-
stellten Zuwiderhandlungen gegen den GAV fasst der PaKo-Vorstand die Beschlüsse über
allfällige Sanktionen und Kostenfolgen inkl. Kaution. Diese Beschlüsse sind schriftlich zu
begründen und der kontrollierten Firma unter Ansetzung einer Zahlungsfrist von 15 Kalen-
dertagen zuzustellen. Erfolgt die Zahlung nicht innert der Frist von 15 Kalendertagen, so
kann die PaKo die Kaution in Anspruch nehmen.
b. Sind die Voraussetzungen gemäss Ziffer 5.1 vorstehend erfüllt, so ist die PaKo ohne Weite-
res berechtigt, bei der zuständigen Stelle (Bank/Versicherung) die anteilsmässige oder
vollumfängliche Auszahlung der Kaution (je nach Höhe der Konventionalstrafe sowie der
Kontroll- und Verfahrenskosten und/oder der Höhe der geschuldeten Vollzugs- und Weiter-
bildungskosten) oder die entsprechende Verrechnung mit der Barkaution zu verlangen und
durchzuführen.
Ausgabe 2017 Seite 21
c. Nach erfolgter Inanspruchnahme der Kaution durch die PaKo informiert diese innert 10 Ta-
gen den Arbeitgeber schriftlich über den Zeitpunkt und den Umfang der Inanspruchnahme.
Gleichzeitig legt sie dem Arbeitgeber in einem schriftlichen Bericht dar, aus welchen Grün-
den die Inanspruchnahme erfolgt ist und wie sich dieselbe der Höhe nach zusammensetzt.
d. Im Falle der Inanspruchnahme hat die PaKo den Arbeitgeber schriftlich darauf hinzuweisen,
dass gegen die Inanspruchnahme der Kaution Klage beim zuständigen Gericht am Sitz der
PaKo eingereicht werden kann. Dabei kommt ausschliesslich schweizerisches Recht zur
Anwendung.
6. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, innerhalb von 30 Tagen oder vor Aufnahme einer neuen Arbeit
im Geltungsbereich der Allgemeinverbindlicherklärung die Kaution wiederum aufzustocken.
7. Arbeitgeber, welche eine Kaution gestellt haben, können in den folgenden Fällen bei der PaKo
schriftlich Antrag auf Freigabe dieser Kaution stellen:
a. der im Geltungsbereich des AVE-GAV ansässige Arbeitgeber hat seine Tätigkeit in der Si-
cherheitsbranche definitiv (rechtlich und faktisch) eingestellt;
b. der im Geltungsbereich des AVE-GAV tätige Entsendebetrieb frühestens sechs Monate
nach Vollendung des Werkvertrages.
In den obgenannten Fällen müssen kumulativ folgende Voraussetzungen zwingend erfüllt
sein:
B Die PaKo hat keine Verletzung von GAV-Bestimmungen festgestellt und sämtliche Kontroll-
verfahren sind abgeschlossen.
8. Leistet ein Arbeitgeber trotz erfolgter Mahnung die Kaution nicht, so wird dies mit einer Kon-
ventionalstrafe bis zur Höhe der zu leistenden Kaution und der Erhebung von Verfahrenskos-
ten geahndet. Die Bezahlung der Konventionalstrafe befreit den Arbeitgeber nicht von seiner
Pflicht, eine Kaution zu stellen.
9. Die PaKo kann die Bewirtschaftung der Kaution teilweise oder vollumfänglich delegieren.
10. Im Streitfall sind die ordentlichen Gerichte am Sitz der PaKo zuständig. Es kommt aus-
schliesslich schweizerisches Recht zur Anwendung.
Seite 22 Ausgabe 2017
Ausgabe 2017 Seite 23
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Der Mitarbeitende erklärt ausdrücklich, anlässlich seiner Anstellung ein Exemplar des
zwischen dem VSSU und der Unia abgeschlossenen GAV erhalten zu haben.
Der Mitarbeitende erklärt hiermit, vom Inhalt dieses Vertrages Kenntnis genommen zu haben,
und verpflichtet sich zur strikten Einhaltung der vertraglichen Abmachungen.
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