Eurovision Song Contest 1999

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44. Eurovision Song Contest
Datum 29. Mai 1999
Austragungsland Israel Israel
Austragungsort International Convention Center Jerusalem
Usshishkin Halle im International Convention Center, Jerusalem
Austragender Fernsehsender IBA
Moderation Moderatoren der Sendungen
Yigal Ravid, Dafna Dekel und Sigal Shachmon
Pausenfüller Dana International: Free
Teilnehmende Länder 23
Gewinner Schweden Schweden
Siegertitel Charlotte Nilsson: Take Me to Your Heaven
Zurückkehrende Teilnehmer Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina,
Danemark Dänemark,
Osterreich Österreich,
Island Island,
Litauen 1989 Litauen
Zurückgezogene Teilnahme Ungarn Ungarn
Mussten aussetzen Finnland Finnland,
Griechenland Griechenland,
Mazedonien 1995 Mazedonien,
Rumänien Rumänien,
Russland Russland,
Schweiz Schweiz,
Slowakei Slowakei
Abstimmungsregel Die Zuschauer bestimmten per TED, wie das Land 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an die zehn besten Lieder vergibt. In einigen Ländern kamen wegen des schlechten Telefonnetzes auch Jurys zum Einsatz.
Vereinigtes Konigreich ESC 1998Schweden ESC 2000

Der 44. Eurovision Song Contest fand am 29. Mai 1999 in der Usshishkin Halle im International Convention Center in Jerusalem statt. Nachdem sich das norwegische Fernsehen bei der Austragung des ESC 1996 beschwert hatte, dass es bei der Sponsorensuche Probleme gab, wurde die „Big-4-Regel“ eingeführt; diese besagt, dass Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Spanien bei jedem Wettbewerb teilnehmen dürfen, egal wie sie im vorangegangenen Jahr abgeschnitten haben. Als erstes profitierte Frankreich davon, denn sonst hätte es aufgrund seiner schlechten Resultate 1998 und 1999 im Jahr 2000 gar nicht teilnehmen dürfen, dafür durfte Slowenien nicht teilnehmen.

Interpretin des Siegertitels, Charlotte Nilsson, im Jahre 2008

Erstmals seit 1976 durften die teilnehmenden Länder wieder in der Sprache ihrer Wahl – vornehmlich Englisch – singen; bis einschließlich 1998 musste jedes Land in der oder den Amtssprache(n) antreten. Diese Sprachenfreiheit gilt seitdem und hat den Anteil der landessprachlichen Beiträge stark reduziert. Darüber hinaus war beschlossen worden, dass Live-Musik bei den Beiträgen nur noch optional war. Das nahm der gastgebende Sender IBA zum Anlass, das Live-Orchester zur Kostenersparnis ganz zu streichen. Damit waren alle Lieder mit Halbplayback bei der TV-Show, was seitdem gang und gäbe ist.

Für Deutschland nahm die Gruppe Sürpriz mit dem Titel Reise nach Jerusalem – Kudüs’e seyahat teil, der auf dem dritten Platz landete. Die Sängerin Corinna May hatte den deutschen Vorentscheid mit dem Titel Hör’ den Kindern einfach zu gewonnen. Da der Titel schon einmal auf Englisch veröffentlicht worden war, wurde sie disqualifiziert.

Bobbie Singer holte mit Reflection den zehnten Platz nach Österreich. Der Siegertitel wurde der schwedische Beitrag von Charlotte Nilsson mit Take Me to Your Heaven, der aber wie der isländische Titel All out of Luck von Selma in Deutschland und Österreich punktemäßig wenig Anklang fand. Litauen war nach der missglückten Premiere 1994 wieder vertreten, kam allerdings nur auf den 20. Platz. Bosnien-Herzegowina erreichte mit dem siebten Platz und einem auf Französisch und Bosnisch gesungenen Titel erstmals die ersten Zehn, musste aber aufgrund der sehr schlechten Ergebnisse seit 1995 trotzdem 2000 aussetzen, was bis heute ein Rekord in Zeiten der Relegation ist.

Zum ersten Mal gab es gleich drei Moderatoren, darunter Dafna Dekel, die bereits beim Eurovision Song Contest 1992 als Interpretin für Israel angetreten war. Zur Qualifikation der Teilnehmer für das Jahr 2000 wurde der Fünf-Jahres-Durchschnitt herangezogen, dadurch qualifizierte sich auch Zypern mit seinem vorletzten Platz.

Zum Abschluss, nach dem Siegertitel, sangen alle Interpreten gemeinsam den Siegertitel des Wettbewerbs 1979 Hallelujah als Friedensbotschaft an die Menschen der Jugoslawienkriege.

In diesem Jahr wurde der von einer Fanseite initiierte Barbara Dex Award zum dritten Mal vergeben. Mit diesem nicht ganz ernst zu nehmenden Preis soll das „schlechteste“ Outfit des Wettbewerbes ausgezeichnet werden. Die diesjährige Gewinnerin war Lydia aus Spanien.

Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Island, Litauen und Österreich waren wieder dabei. Finnland, Griechenland, Mazedonien, Rumänien, die Schweiz und die Slowakei mussten eine Zwangspause einlegen. Russland war 1998 für den Wettbewerb nicht zugelassen und bekam auch in diesem Jahr keine Starterlaubnis, da man das letztjährige Event nicht im Fernsehen übertragen hat, was das Reglement der EBU besagte. Hierbei sei erwähnt, dass sich die Schweiz an der deutschen Vorentscheidung mit einem Lied beteiligt hat.

Länder, die im Jahr 1999
  • nicht teilnahmen, aber vorher bereits teilgenommen hatten
  • teilnahmen
  • Wiederkehrende Interpreten

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    Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
    Belgien Belgien Linda Williams (Begleitung) 1981 für Niederlande Niederlande
    Danemark Dänemark Kenny Lübcke (Begleitung) 1992
    Estland Estland Evelin Samuel Begleitung: 1997
    Island Island Stefán Hilmarsson (Begleitung) 1988 (als Mitglied von Beathoven) • 1991 (als Mitglied von Stefán & Eyfi)
    Begleitung: 1995
    Kroatien Kroatien Doris Dragović 1986 für Jugoslawien Jugoslawien
    Malta Malta Christopher Scicluna (Begleitung) 1994 (als Mitglied von Chris & Moira)
    Begleitung: 1993
    Moira Stafrace (Begleitung) 1994 (als Mitglied von Chris & Moira)
    Begleitung: 1993
    Schweden Schweden Gabriel Forss (Begleitung) 1997 (als Mitglied von Blond)
    Slowenien Slowenien Darja Švajger 1995

    Abstimmungsverfahren

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    In den einzelnen Ländern wurden die zehn besten Lieder per Televoting von den Zuschauern gewählt. Danach vergaben die einzelnen Ländern 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder. Nur Bosnien-Herzegowina, Irland, Litauen und die Türkei griffen auf Jurys zurück.

    Platz Startnr. Land Interpret Lied
    Musik (M) und Text (T)
    Sprache Übersetzung
    (Inoffiziell)
    Punkte
    01. 15 Schweden Schweden Charlotte Nilsson Take Me to Your Heaven
    M: Lars „Dille“ Diedricson; T: Marcos Ubeda
    Englisch Nimm mich mit in deinen Himmel 163
    02. 13 Island Island Selma Björnsdóttir All Out of Luck
    M: Þorvaldur Bjarni Þorvaldsson, Sveinbjörn I. Baldvinsson, Selma Björnsdóttir; T: Þorvaldur Bjarni Þorvaldsson
    Englisch Verlassen vom Glück 146
    03. 21 Deutschland Deutschland Sürpriz Reise nach Jerusalem – Kudüs’e seyahat
    M: Ralph Siegel; T: Cihan „Chicco“ Özden, Deniz Filizmen, Bernd Meinunger
    Deutsch, Türkisch, Englisch a 140
    04. 04 Kroatien Kroatien Doris Dragović Marija Magdalena
    M: Tonči Huljić; T: Vjekoslava Huljić
    Kroatisch Maria Magdalena 118
    05. 19 Israel Israel Eden
    עדן
    Yom huledet (Happy Birthday)
    (יום הולדת (Happy Birthday))
    M/T: Jackie Oved, Ya’akov Lamai, Gabriel Butler, Moshe Datz
    Hebräisch, Englisch Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag 093
    06. 23 Estland Estland Evelin Samuel & Camille Diamond of Night
    M: Priit Pajusaar, Glen Pilvre; T: Maian-Anna Kärmas
    Englisch Diamant der Nacht 090
    07. 22 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina Dino & Beatrice Putnici
    M/T: Edin ‚Dino‘ Dervišhalidović
    Bosnisch, Französisch Reisende 086
    08. 09 Danemark Dänemark Michael Teschl & Trine Jepsen This Time I Mean It
    M/T: Ebbe Ravn
    Englisch Dieses Mal meine ich es ernst 071
    08. 11 Niederlande Niederlande Marlayne One Good Reason
    M/T: Tjeerd van Zanen, Alan Michael
    Englisch Ein guter Grund 071
    10. 18 Osterreich Österreich Bobbie Singer Reflection
    M/T: Dave Moskin
    Englisch Spiegelung 065
    11. 06 Slowenien Slowenien Darja Švajger For a Thousand Years
    M: Sašo Fajon; T: Primož Peterca
    Englisch Tausend Jahre lang 050
    12. 02 Belgien Belgien Vanessa Chinitor Like the Wind
    M/T: Ilia Beyers, Emma Philippa Hjälmås, Wim Claes, John Terra
    Englisch Wie der Wind 038
    12. 05 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Precious Say It Again
    M/T: Paul Varney
    Englisch Sag es nochmal 038
    14. 08 Norwegen Norwegen Van Eijk Living My Life without You
    M/T: Stig André Van Eijk, SEM
    Englisch Mein Leben ohne dich leben 035
    15. 20 Malta Malta Times Three Believe ’n Peace
    M: Christopher Scicluna; T: Moira Stafrace
    Englisch Glaube an den Frieden 032
    16. 07 Turkei Türkei Tuğba Önal & Grup Mistik Dön artık
    M: Erdinç Tunç; T: Canan Tunç
    Türkisch Komm zurück 021
    17. 17 Irland Irland The Mullans When You Need Me
    M/T: Bronagh Mullan
    Englisch Wenn du mich brauchst 018
    18. 12 Polen Polen Mieczysław Szcześniak Przytul mnie mocno
    M: Seweryn Krajewski; T: Wojciech Ziembicki
    Polnisch Halt mich fest 017
    19. 10 Frankreich Frankreich Nayah Je veux donner ma voix
    M: Pascal Graczyk, René Colombies; T: Gilles Arcens, Luigi Rutigliano
    Französisch Ich will meine Stimme geben 014
    20. 01 Litauen 1989 Litauen Aistė Smilgevičiūtė Strazdas
    M: Linaš Rimša; T: Sigitas Geda
    Schemaitisch Drossel 013
    21. 16 Portugal Portugal Rui Bandeira Como tudo começou
    M: Jorge do Carmo; T: Tó Andrade
    Portugiesisch Wie alles begann 012
    22. 14 Zypern 1960 Zypern Marlain Angelidou
    Μαρλέν Αγγελίδου
    Tha’ne erotas
    (Θα 'ναι έρωτας)
    M: Yiorgos Kallis; T: Andreas Karanicolas
    Griechisch Es wird Liebe sein 002
    23. 03 Spanien Spanien Lydia No quiero escuchar
    M: Fernando Rodríguez Fernández, Alejandro Piqueras Ramírez; T: Carlos López González, Adolfo Carmona Zamarreño, Fernando Rodríguez Fernández, Alejandro Piqueras Ramírez
    Spanisch Ich will nicht hören 001
    a 
    mit einigen Worten in Hebräisch

    Die rot markierten Länder mussten im Folgejahr 2000 wegen ihres schlechten Fünf-Jahres-Punktedurchschnitts aussetzen.

    Land Punkte Litauen 1989
    LT
    Belgien
    BE
    SpanienSpanien
    ES
    Kroatien
    HR
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
    UK
    Slowenien
    SI
    Turkei
    TR
    Norwegen
    NO
    Danemark
    DK
    FrankreichFrankreich
    FR
    NiederlandeNiederlande
    NL
    Polen
    PL
    Island
    IS
    Zypern 1960
    CY
    SchwedenSchweden
    SE
    Portugal
    PT
    Irland
    IE
    OsterreichÖsterreich
    AT
    Israel
    IL
    Malta
    MT
    Deutschland
    DE
    Bosnien und Herzegowina
    BA
    Estland
    EE
    Votings
    Litauen 1989 Litauen 013 2 5 3 1 2 05
    Belgien Belgien 038 4 2 10 2 10 5 5 07
    SpanienSpanien Spanien 001 1 01
    Kroatien Kroatien 118 6 5 12 12 8 7 1 7 4 2 1 6 6 8 7 5 10 8 3 19
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 038 5 4 5 2 4 1 4 4 8 1 10
    Slowenien Slowenien 050 10 2 2 12 1 6 12 5 08
    Turkei Türkei 021 4 5 12 03
    Norwegen Norwegen 035 7 6 7 7 5 3 06
    Danemark Dänemark 071 5 5 5 1 12 8 8 3 7 5 2 4 6 13
    FrankreichFrankreich Frankreich 014 2 2 8 2 04
    NiederlandeNiederlande Niederlande 071 4 12 3 8 3 5 7 6 4 2 1 4 6 2 4 15
    Polen Polen 017 7 4 6 03
    Island Island 146 8 8 10 10 10 10 12 7 4 12 12 4 4 2 10 10 3 10 18
    Zypern 1960 Zypern 002 2 01
    SchwedenSchweden Schweden 163 3 7 6 12 7 6 12 10 3 8 6 10 6 10 5 6 8 12 2 12 12 21
    Portugal Portugal 012 12 01
    Irland Irland 018 12 4 1 1 04
    OsterreichÖsterreich Österreich 065 6 7 4 6 3 2 3 8 1 7 5 5 8 13
    Israel Israel 093 3 8 8 1 3 2 2 10 4 10 1 10 3 8 1 6 7 2 4 19
    Malta Malta 032 6 6 3 1 7 1 7 1 08
    Deutschland Deutschland 140 10 7 3 1 6 12 3 5 8 12 12 5 2 12 10 12 3 10 7 19
    Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 086 1 10 10 7 7 8 6 3 5 3 6 12 8 13
    Estland Estland 090 1 4 1 3 8 5 4 4 5 8 2 10 7 8 3 1 7 6 3 19

    * Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe

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    Anzahl Land erhalten von
    5 Deutschland Deutschland Israel, Niederlande, Polen, Portugal, Türkei
    Schweden Schweden Bosnien und Herzegowina, Estland, Malta, Norwegen, Vereinigtes Königreich
    3 Island Island Dänemark, Schweden, Zypern
    2 Kroatien Kroatien Slowenien, Spanien
    Slowenien Slowenien Irland, Kroatien
    1 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina Österreich
    Danemark Dänemark Island
    Irland Irland Litauen
    Niederlande Niederlande Belgien
    Portugal Portugal Frankreich
    Turkei Türkei Deutschland
    Commons: Eurovision Song Contest 1999 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien