Olympische Geschichte Monacos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

MON
Gelbes Symbol für Goldmedaillen mit stilisierten Olympischen Ringen Graues Symbol für Silbermedaillen mit stilisierten Olympischen Ringen Braundes Symbol für Bronzemedaillen mit stilisierten Olympischen Ringen

Die olympische Bewegung in Monaco begann in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Graf Albert Gautier-Vignal, ein großer Förderer des Sports an der Côte d’Azur und enger Freund von Baron Pierre de Coubertin, betrieb ab 1907 aktiv die Aufnahme des Fürstentums in die olympische Familie. 1907 wurde ein Nationales Olympisches Komitee gegründet, das im Jahr darauf vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt wurde. Gautier-Vignal wurde zudem zum IOC-Mitglied ernannt.

Es dauerte aber weitere zwölf Jahre, bis Monaco bei den Olympischen Sommerspielen 1920 in Antwerpen erstmals mit einer eigenen Delegation von Athleten an den Wettkämpfen teilnahm. Seither war das Land 18 Mal bei Sommerspielen vertreten. Lediglich 1932 in Los Angeles und 1956 in Melbourne verzichtete man wegen des enormen Aufwandes für die Anreise auf eine Teilnahme, 1980 schloss sich das Fürstentum dem Boykott der Spiele durch eine Reihe westlicher Länder an. An Winterspielen nimmt es seit 1984 regelmäßig teil.

Monaco nahm stets eine aktive Rolle als Gastgeber der olympischen Familie ein. 1973 und 2001 war Monte Carlo Ort der Vollversammlung der Vereinigung der Europäischen Olympischen Komitees, 1927 und 1993 wurden dort die jährlichen Sessionen des IOC abgehalten. Für die perfekte Organisation der 101. Session 1993 wurde das Comité Olympique Monégasque im Jahr darauf mit dem Coupe Olympique Pierre de Coubertin ausgezeichnet.

Bislang waren vier Repräsentanten Monacos Mitglied des IOC. Zunächst gehörte Graf Albert Gautier-Vignal von 1908 bis 1939 dem IOC an. Vor allem seit Ende des Zweiten Weltkriegs besteht eine enge Verbindung zwischen dem IOC und dem monegassischen Fürstenhaus. 1949 wurde Prinz Rainier III. Mitglied. Diesen Platz nahm ein Jahr später bis zu seinem Tod im November 1964 dessen Vater Prinz Pierre de Polignac ein. Seit 1985 ist der inzwischen amtierende Fürst Albert II., selbst mehrfacher aktiver Teilnehmer an Olympischen Winterspielen, Mitglied des IOC.

Trotz der regelmäßigen Teilnahmen blieben den monegassischen Athleten in den sportlichen Wettbewerben Medaillenerfolge bislang versagt. Die einzige Bronzemedaille für Monaco errang 1924 der Architekt Julien Médecin für seinen Entwurf eines Stadions für Monte Carlo im Rahmen der olympischen Kunstwettbewerbe. Die beste Platzierung in einem sportlichen Wettbewerb erreichte bei den Olympischen Winterspielen 2022 der Zweierbob mit Rudy Rinaldi und Boris Vain mit Platz 6.[1]

Olympische Sommerspiele
Jahr Ort Gold Silber Bronze Gesamt Sportler
1920 Antwerpen 4
1924 Paris 6
1928 Amsterdam 10
1932 Los Angeles nicht teilgenommen
1936 Berlin 6
1948 London 4
1952 Helsinki 8
1956 Melbourne nicht teilgenommen
1960 Rom 11
1964 Tokio 1
1968 Mexiko-Stadt 2
1972 München 5
1976 Montréal 8
1980 Moskau nicht teilgenommen
1984 Los Angeles 8
1988 Seoul 9
1992 Barcelona 2
1996 Atlanta 3
2000 Sydney 4
2004 Athen 3
2008 Peking 5
2012 London 6
2016 Rio de Janeiro 3
2020 Toyko 6
Gesamt
-
Olympische Winterspiele
Jahr Ort Gold Silber Bronze Gesamt Sportler
1984 Sarajevo 1
1988 Calgary 3
1992 Albertville 5
1994 Lillehammer 5
1998 Nagano 4
2002 Salt Lake City 5
2006 Turin 4
2010 Vancouver 3
2014 Sotschi 5
2018 Pyeongchang 4
2022 Peking 3
Gesamt

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Tim Reynolds: Monaco gets its best Olympic sport finish, 6th in bobsled. In: The San Diego Union-Tribune. 15. Februar 2022, abgerufen am 15. Februar 2022 (englisch).