Dieb
Erscheinungsbild
Dieb (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
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Nominativ | der Dieb | die Diebe |
Genitiv | des Diebes des Diebs |
der Diebe |
Dativ | dem Dieb dem Diebe |
den Dieben |
Akkusativ | den Dieb | die Diebe |
Worttrennung:
- Dieb, Plural: Die·be
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] jemand, der stiehlt, der eines anderen Eigentum wegnimmt
- [2] bildlich, veraltete Bedeutung, scherzhaft: Schelm, Kind
- [3] veraltete Bedeutung, bildlich: Mark einer Schreibfeder
- [4] Schweiz, Önologie: Dekanter • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
- [5] veraltete Bedeutung: Nebendocht einer Kerze
- [6] Zoologie, kurz für: Kräuterdieb; (Ptinus fur)
- [7] Zoologie, landschaftlich: Buckelkäfer; (Gibbium psylloides)
- [8] Zoologie, veraltete Bedeutung, kurz für: Molkendieb, Milchdieb, einen weißen Schmetterling; (Lepidoptera) • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
- [9] Rechtswissenschaften, Deutschland: Person, die einen Diebstahl begeht, also einem anderen eine fremde bewegliche Sache wegnimmt, um sie sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen
Herkunft:
- gemeingermanischen Ursprungs; entstammt dem Gotischen 𐌸𐌹𐌿𐌱𐍃 (þiubs) → got, deadjektiv zu 𐌸𐌹𐌿𐌱𐌾𐍉 (þiubjō) → got „heimlich“, seinerseits zu *þiuban, þaub, þubun „verbergen“; bezeugt im Althochdeutschen diup → goh, diop → goh, im Mittelhochdeutschen diep → gmh; etymologisch verwandt mit angelsächsisch þeof → ang, þeaf → ang, altsächsisch theof → osx, thiof → osx, altfriesisch thiaf → ofs, tief → ofs, englisch thief → en, niederländisch dief → nl, altnordisch þiōfr → non, altschwedisch tiuf → non, dänisch tyv → da
- schon im Althochdeutschen in den Formen meridiup → goh „Pirat“ (wörtlich „Meeresdieb“) und scefdiup → goh „Pirat“ (wörtlich „Schiffdieb“) belegt
- schon im Mittelhochdeutschen in der Form minnendiep → gmh „der heimliche Geliebte“ belegt, so wie im Frühneuhochdeutschen herzensdieb „der überall Zuneigung zu erwecken weiß“
- [3] Metapher, die darauf verweist, dass das Mark die Tinte wie ein Dieb an sich zieht
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Langfinger, Ganove
- [2] Herzensdieb
- [3] modern: Mine, Patrone
- [5] veraltet: Räuber, Wolf
Weibliche Wortformen:
- [1, 9] Diebin
Verkleinerungsformen:
Oberbegriffe:
- [1, 9] Verbrecher, Straftäter
- [6–8] Insekt
Unterbegriffe:
- [1] Autodieb, Brotdieb, Bücherdieb, Datendieb, Ehrendieb, Eierdieb, Erzdieb, Fahrraddieb, Felddieb, Glagendieb, Gelddieb, Gelegenheitsdieb, Grunddieb, Hausdieb, Heckendieb, Herzensdieb, Holzdieb, Hoteldieb, Hühnerdieb, Juwelendieb, Kirchendieb, Kuhdieb, Kupferdieb, Ladendieb, Landdieb, Menschendieb, Metalldieb, Millionendieb, Nachtdieb, Pferdedieb (Rossdieb), Säckeldieb, Seelendieb, Straßendieb, Strauchdieb, Tagedieb, Taschendieb, Trickdieb, Viehdieb, Warenhausdieb, Weindieb, Wilddieb
- [6] Diebskäfer (Ptininae)
- [7] Nagekäfer (Anobiidae)
Beispiele:
- [1] Die Diebe stiegen über den Gartenzaun und dann durch das offene Fenster in das Haus ein.
- [1] Hier waren Diebe am Werk und haben alles mitgenommen und weggeschleppt.
- [1] „Ähnlich grotesk wie diese Welt Kiens erscheint vom zweiten Teil an die Welt von Hausierern, Gaunern, Dieben und Zuhältern, in der der Jude Fischerle, ein zwergenhafter Buckliger, als besonderer Führer agiert und besessen die beiden Ziele verfolgt, auf allen legalen und vor allem illegalen Wegen Geld für eine Operation zu horten, um seinen Buckel loszuwerden.“[1]
- [1] „Seitdem blieben sogar die Diebe aus dem Stadtteil weg, in dem ich nun die einzige lebende Seele war.“[2]
- [2] „Manchmal erbettelt sich der kleine Dieb selbst die Erlaubniß von ihm, mein Schlafkamerade zu sein“[3]
- [3]
- [4]
- [5]
- [6]
- [7]
- [8]
- [9]
Redewendungen:
- wie ein Dieb kommen oder wie ein Dieb in der Nacht kommen – unverhofft kommen, sich unverhofft ereignen
- kleine Diebe hängt man, die großen lässt man laufen
Sprichwörter:
Charakteristische Wortkombinationen:
- ein gemeiner Dieb, ein schlauer Dieb, ein gerissener Dieb, sicher gegen Diebe, sich vor Dieben bewahren, sich vor Dieben schützen, jemanden einen Dieb nennen, jemanden einen Dieb schelten, jemanden als Dieb verdächtigen, sich wie Diebe davonstehlen; Haltet den Dieb!
Wortbildungen:
- Adjektive: diebessicher, diebhaft, diebig, diebisch, dieblich, diebraumisch, diebsicher, diebwillig
- Substantive: Diebesart, Diebesauge, Diebesbande, Diebesbeute, Diebesfahrt, Diebesfalle, Diebesgeschäft, Diebesgeschrei, Diebesgesicht, Diebesglock, Diebesglück, Diebesgriff, Diebesgruss, Diebesgut, Diebeshader, Diebeshaken, Diebeshand, Diebeshandwerk, Diebeshöhle, Diebeskniff, Diebesknoten, Diebeskunst, Diebesladung, Diebesmittel, Diebesnest, Diebespack, Diebesschlüssel, Diebessprache, Diebestour, Diebeswerkzeug, Diebeszug, Diebfänger, Diebfängnis, Diebgesinde, Diebhaus, Diebhehler, Diebhehlerei, Diebheit, Diebpressgang, Diebraub, Diebsdaumen, Diebsgelichter, Diebsgesindel, Diebsprung, Diebstahl, Diebwerkzeug
- Verben: dieben
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] jemand, der stiehlt, der eines anderen Eigentum wegnimmt
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[2] bildlich, veraltet, scherzhaft: Schelm, Kind
Dialektausdrücke: | ||
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[3] veraltet, bildlich: Mark einer Schreibfeder
[4] Önologie: Dekanter
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[5] veraltet: Nebendocht einer Kerze
Dialektausdrücke: | ||
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[6] Zoologie, kurz für: Kräuterdieb; (Ptinus fur)
[7] Zoologie, landschaftlich: Buckelkäfer; (Gibbium psylloides)
[8] Molkendieb, Milchdieb, ein weißen Schmetterling; (Lepidoptera)
[9] Person, die einen Diebstahl begeht
Dialektausdrücke: | ||
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- [1, 9] Wikipedia-Artikel „Dieb“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Dieb“
- [1] Duden online „Dieb“
- [1, 3, 5–7] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Dieb“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Dieb“
Quellen:
- ↑ Helmut Göbel: Elias Canetti. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50585-1, Seite 71 .
- ↑ Władysław Szpilman: Das wunderbare Überleben. Warschauer Erinnerungen 1939 bis 1945. Econ, Düsseldorf/München 1998 (übersetzt von Karin Wolff), ISBN 3-430-18987-X, Seite 163. Polnisch laut Vorwort: 1945.
- ↑ Goethe, Die Geschwister.