bleiben
Erscheinungsbild
bleiben (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | bleibe | ||
du | bleibst | |||
er, sie, es | bleibt | |||
Präteritum | ich | blieb | ||
Konjunktiv II | ich | bliebe | ||
Imperativ | Singular | bleibe! bleib! | ||
Plural | bleibt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geblieben | sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:bleiben
|
Worttrennung:
- blei·ben, Präteritum: blieb, Partizip II: ge·blie·ben
Aussprache:
- IPA: [ˈblaɪ̯bn̩], [ˈblaɪ̯bm̩]
- Hörbeispiele: bleiben (Info), bleiben (Info), bleiben (Info), bleiben (Österreich) (Info)
- Reime: -aɪ̯bn̩
Bedeutungen:
- [1] einen Ort beibehalten
- [2] einen bestimmten Zustand beibehalten
- [3] häufig unpersönlich und mit Einschränkungen wie „noch“, „etwas“: überdauern, langfristig existieren
- [4] meist in Formen der Vergangenheit: an einem Ort, zu einer Zeit sterben und von dort nicht zurückkehren
Herkunft:
- mittelhochdeutsch: b(e)līben, althochdeutsch: (bi)līban, germanisch *bi-leib-a- „bleiben“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]
Synonyme:
- [2, 3] bestehen, verbleiben
- [4] fallen
Gegenwörter:
Unterbegriffe:
- [3] überdauern, überleben
Beispiele:
- [1] Der Mann blieb zu Hause.
- [1] Die Vase bleibt auf dem Tisch!
- [2] Er bleibt mein Freund.
- [2] „Grundsätzlich gilt die Namensregelung, wonach SUV ungerade Ziffern (Q1, Q3, Q5, etc.) erhalten, die geraden Zahlen dagegen den sportlicheren, eleganteren Crossover-Modellen vorbehalten bleiben.“[2]
- [2] „Sie begnügten sich mit den provenzalischen Stierspielen - da bleibt der Stier am Leben.“[3]
- [2] „Oliver Gerber heisst eigentlich anders. Weil die Familie seiner Partnerin in China lebt und mit Repressionen rechnet, wenn sein Name in der Zeitung steht, möchte er anonym bleiben.“[4]
- [2] „Dubslav von Stechlin blieb also Witwer.“[5]
- [3] Es bleibt noch Hoffnung.
- [3] Alles, was blieb, war eine Idee von einer besseren Zukunft.
- [4] Er blieb vor Verdun.
- [4] Der Korvettenkapitän blieb auf See.
Redewendungen:
- am Ball bleiben
- am Boden bleiben / auf dem Boden bleiben
- am Boden der Tatsachen bleiben / auf dem Boden der Tatsachen bleiben
- am Laufenden bleiben / auf dem Laufenden bleiben
- am Teppich bleiben / auf dem Teppich bleiben
- auf der Höhe der Zeit bleiben
- auf der Strecke bleiben
- auf Draht bleiben
- bei der Sache bleiben
- bei der Stange bleiben
- da bleibt kein Auge trocken
- das bleibt in der Familie
- etwas bleiben lassen - unterlassen
- im Hintergrund bleiben
- im Krieg bleiben
- im Lot bleiben
- im Rennen bleiben
- jemandem bleibt das Nachsehen
- jemandem ein Rätsel bleiben
- jemandem von der Pelle bleiben
- jemandem auf den Fersen bleiben oder etwas auf den Fersen bleiben
- sein und bleiben - etwas besteht und wird weiter bestehen
- unter dem Radar bleiben
Sprichwörter:
- hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben / wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben
- Schuster, bleib bei deinem Leisten
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] hinten bleiben, vorne bleiben
- [2] anonym bleiben, aufgeschlossen bleiben, bescheiden bleiben, bestehen bleiben, dahingestellt bleiben, draußen bleiben, gelassen bleiben ( Audio (Info)), geschlossen bleiben, gesund bleiben, gleich bleiben, gültig bleiben, hängen bleiben, ledig bleiben, liegen bleiben, nüchtern bleiben, offen bleiben, rätselhaft bleiben, ruhig bleiben ( Audio (Info)), sauber bleiben, schlank bleiben, sitzen bleiben (auch figurativ: die Klasse wiederholen), stabil bleiben, standhaft bleiben, stecken bleiben (zum Beispiel mit einem Aufzug), stehen bleiben (zum Beispiel eine Uhr), still bleiben, straffrei bleiben, jemandem treu bleiben, trocken bleiben, übrig bleiben, unbeachtet bleiben, unbehelligt bleiben, unbemerkt bleiben, unentdeckt bleiben, unerfüllbar bleiben, unerreichbar bleiben, unerschwinglich bleiben, ungenannt bleiben, unverändert bleiben
- [2] in Erinnerung bleiben ( Audio (Info))
Wortbildungen:
- Adjektive: bleibend
- Substantive: Bleibe, Bleibeperspektive, Bleiberecht
- Verben: abbleiben, anbleiben, aufbleiben, ausbleiben, beibleiben, beieinanderbleiben, beisammenbleiben, bestehenbleiben, bleibenlassen, dabeibleiben, dableiben, daheimbleiben, darunterbleiben, davonbleiben, drinbleiben, dortbleiben, dranbleiben, fernbleiben, festbleiben, fortbleiben, frei bleiben, gleich bleiben, haftenbleiben, hängenbleiben, hierbleiben, hintanbleiben, hinterbleiben, hockenbleiben, kaltbleiben, klebenbleiben, liegenbleiben, nachbleiben, offenbleiben, sitzenbleiben, steckenbleiben, stehenbleiben, stillbleiben, überbleiben, übrigbleiben, unterbleiben, verbleiben, wachbleiben, wegbleiben, wohnenbleiben, zubleiben, zurückbleiben, zusammenbleiben
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] einen Ort beibehalten
|
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
[2] einen bestimmten Zustand beibehalten
|
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
[3] ?
|
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
- [1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „bleiben“
- [1–3] Goethe-Wörterbuch „bleiben“
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „bleiben“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „bleiben“
- [1–4] The Free Dictionary „bleiben“
- [1–4] Duden online „bleiben“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „bleiben“, Seite 131.
- ↑ auto motor und sport. Nummer 11/2014, Verlag Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart 2014, Seite 20 „Neuheiten Audi - Die Q-Familie“
- ↑ Kurt Tucholsky: Ein Pyrenäenbuch. Directmedia Publikation, Berlin 2000 [1927] , Seite 8104.
- ↑ Larissa Rhyn, Katrin Büchenbacher: Kein Doktortitel wegen eines Tweets: So weit reicht Chinas Einfluss auf Schweizer Hochschulen. Ein Schweizer Doktorand twittert kritisch über China. Danach will seine Professorin an der Universität St. Gallen nichts mehr mit ihm zu tun haben – sie fürchtet, kein Visum mehr zu bekommen. In: NZZOnline. 3. August 2021, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 6. August 2021) .
- ↑ Theodor Fontane: Der Stechlin. 2. Auflage. F. Fontane & Co., Berlin 1899 (Erstpublikation 1897, Wikisource) , Seite 8.