Ich hatte in einer Ausstellung die Gerichtsvollzieher-Szene gesehen und daher mehr erwartet (es war tatsächlich die beste Szene des Films), wurde aber enttäuscht, wie wenig diese drei FDP-Boys tatsächlich in der Weltwirtschaftskrise mit der Arbeit eines Blue Collar-Jobs konfrontiert wurden. Stattdessen wird man mit einer ulkigen romantischen Dreier-Konstellation berieselt, die einen nur wundern macht, wie man diese Mischung aus Femme Fatale und Kindfrau überhaupt als Darstellung einer Frau ernst meinen konnte. Mild ärgerlich, aber interessant zu sehen, dass Plot holes keine Erfindung des zeitgenössischen Blockbusterkinos sind.
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Perfect Blue 1997
Zunächst erinnert der Film an die unangenehme Fankultur von Idol-Otaku, die in der ersten Reihe jedes Tourkonzerts stehen und die Tanzbewegungen junger Mädchen spiegeln, für die sie unter Aufbietung einer Menge Geld Schreine aus Merchandise angelegt haben. Für sich genommen ist das Fantum kein Problem, wenn nicht junge Mädchen und Frauen gesamtgesellschaftlich derart sexualisiert werden würden (von Manga bis Maidcafes). Kon modernisiert und problematisiert den Male Gaze, insbesondere des Fantums, in etlichen Einstellungen als Kameras, die das berufliche und private…
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Drive My Car 2021
Ich hätte nicht gedacht, dass ich Murakami vermisst habe, der Film hat mich eines besseren belehrt. „Drive my Car“ überträgt den hypnotischen Lesefluss der Romane (ohne magischen Realismus) auf die Leinwand, sodass die drei Stunden so schnell und genüsslich vorbeiziehen wie die Landschaften vor den Fenstern des Saab 900. Doch wo die Romane im lakonischen Stil Murakamis einen haben verzweifeln lassen (warum kommunizieren die Hauptcharaktere nicht endlich mal über den Elefanten im Raum?!), ist der Film erfrischend selbstreflexiv, wenn die…
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