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Onur Bazarkaya

Marmara University, German Language and Literature, Faculty Member

Namik Kemal University, German Language and Literature, Post-Doc

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Books by Onur Bazarkaya

Handbuch Deutsch-Türkischer Film

Der deutsch-türkische Film bildet ein starkes kulturelles Moment der deutschen Gesellschaft und p... more Der deutsch-türkische Film bildet ein starkes kulturelles Moment der deutschen Gesellschaft und prägt das Selbstverständnis unserer Gegenwart entscheidend mit. Gleichwohl blieb seine systematische Erschließung bis heute aus. Darauf reagiert das vorliegende Handbuch, das ein zweiteiliges Übersichts- und Nachschlagewerk zum deutsch-türkischen Film bietet. Der erste Teil setzt sich mit grundsätzlichen Fragestellungen auseinander und bietet historische Überblicksdarstellungen, der zweite Teil stellt in chronologischer Reihenfolge zahlreiche Filme und Serien näher vor. Damit ist das Handbuch dazu geeignet, Forschenden, Lehrenden, Studierenden, kurz: allen am Thema Interessierten wertvolle Informationen und weiterführende Impulse zu liefern.

Edebiyat Kuramları: Hermenötikten İnsan-Hayvan Çalışmalarına

Edebiyat kuramları, okuduğumuz bir yapıtı farklı bakış açılarından değerlendirmemizi özendiren me... more Edebiyat kuramları, okuduğumuz bir yapıtı farklı bakış açılarından değerlendirmemizi özendiren merceklere benzer. Her bir merceğe göre yapıt, estetik deney yapmaya davet eden bir sanat eseri, beklenmedik dinamikler içeren bir gösterge ağı, sistemin güç dengelerini yansıtan bir olgu, kültüre ışık tutan bir belge ya da toplumun alt kesimlerine, dahası çevre ve hayvanlara ses veren bir araca dönüşür. Ne var ki edebiyat kuramlarının okuma ve yorum süreçleri böylesine belirleyici olmasına karşın, bu alanda var olan Türkçe yayınlar, Marksist görüşlerin ağır bastığı kitapların çevirileri, çok eski ve/veya açıklama ve örneklendirmede eksik kalan çalışmalardan oluşmakta, ayrıca bunların hiçbiri var olan kuramsal çeşitliliği yeterince karşılamamaktadır. Okurun ilgisine sunulan bu kitap, sözü edilen bu gereksinimleri gidermeyi amaçlamaktadır. Kitapta; hermenötikten insan-hayvan çalışmalarına, yapısalcılıktan ekoeleştiriye yani en eskisinden en yenisine kadar hemen hemen tüm kuramlar ele alınmaktadır. Aynı zamanda sistem kuramı, edebî alan kuramı, bilişsel yazın ve erkek çalışmaları gibi Türkiye akademi topluluğunda daha hiç bilinmeyen kuramlar da tanıtılmaktadır. Bununla birlikte postyapısalcılık, postkolonyal çalışmalar ve medya araştırmaları gibi başlıklar hakkında Türkiye’de tek tük paylaşılan bilgiler derinleştirilmektedir. Öğreticiliğin çok önemli rolü olan kitabımızda kilit kavramlar ayrıca açıklanmakta ve her ana bölümün sonunda ayrıntılı bir örnek çözümleme yapılmaktadır. Dolayısıyla bu çalışma (herhangi bir eğitim kurumuna bağlı olmayan edebiyat severlerin yanı sıra) özellikle edebiyat öğrencilerinin ve edebiyat araştırmacılarının yararlanabileceği bir ders ve el kitabı niteliğindedir.

Exitstrategien. Suizid in der deutschsprachigen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts

Poetische Reflexionen über den Suizid beleuchten die Verhältnisse, in denen Menschen verzweifeln.... more Poetische Reflexionen über den Suizid beleuchten die Verhältnisse, in denen Menschen verzweifeln. Doch vor welchen Hintergründen tritt die Suizidthematik in Erscheinung? Welche Formen und Funktionen weist sie auf? Handelt es sich um ein psychisches, soziales, politisches oder genderspezifisches Phänomen? Vielleicht um ein mediales oder (quasi)sakrales? Würde eine Neubewertung der Suizidthematik auch neue Lesarten bekannter Texte bzw. neue Sichtweisen auf bekannte Autoren befördern? Solchen Fragen gehen die Beiträger*innen auf den Grund, wobei sie das Aktuelle, mitunter Brisante der Suizidthematik und ihre Vielfältigkeit ins Blickfeld rücken. In diesem Sinne liegt dem thematisch wie methodisch breit aufgestellten Band der Anspruch zugrunde, zu einem differenzierteren literaturwissenschaftlichen Umgang mit dem Gegenstand beizutragen.

Der gelehrte Scharlatan. Studien zur Poetik einer wissensgeschichtlichen Figur

Der gelehrte Scharlatan. Studien zur Poetik einer wissensgeschichtlichen Figur, 2019

In diesem Buch geht Onur Bazarkaya dem poetischen Stellenwert des gelehrten Scharlatans oder, wei... more In diesem Buch geht Onur Bazarkaya dem poetischen Stellenwert des gelehrten Scharlatans oder, weiter gefasst, der Scharlatanthematik in der deutschen Literatur um 1800 auf den Grund. Anhand einschlägiger Texte von Christoph Martin Wieland, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich von Kleist und E.T.A. Hoffmann beleuchtet er die vielfältigen Funktionen, die der Scharlatan als wissensgeschichtliche Figur erfüllt. Darüber hinaus führt er vor Augen, dass infolge der vielfachen Bearbeitung der Scharlatanthematik mit der Zeit ein reichhaltiger Fundus an entsprechenden Ideen und Motiven entstand, aus dem die Autoren nicht zuletzt für intertextuelle Spielereien schöpfen konnten. Anders ausgedrückt, bildete sich um die Jahrhundertwende eine richtiggehende Scharlatanpoetik heraus, die Bazarkaya in ihren Umrissen sichtbar macht.

„Ärgernis“ und „moderner Klassiker“: Zur Autorenrolle Wolfgang Koeppens in der Literatur nach 1945

Onur Bazarkaya befasst sich mit der Person Wolfgang Koeppens, dessen literarisches Werk von einer... more Onur Bazarkaya befasst sich mit der Person Wolfgang Koeppens, dessen literarisches Werk von einer starken, durch lange Publikationspausen bedingten Disparität gekennzeichnet ist. Er fragt nach der Autorenrolle, die Koeppen in der Literatur nach 1945 gespielt hat und die bisher in der Forschung kaum behandelt wurde, die aber gleichwohl einen Einfluss auf die
Koeppen-Rezeption ausübte. Ab einem bestimmten Zeitpunkt musste der Autor Koeppen anscheinend nichts mehr veröffentlichen, um erfolgreich zu sein. Auf literatursoziologischer Basis beschreibt Bazarkaya, inwiefern bei Koeppen die
Autorinszenierung (zu der auch sein „Schweigen“ gehörte) von verschiedenen literarischen Systemprozessen und Positionierungen abhing, und wie seine Rolle schließlich eine Eigendynamik entwickelte.

Papers by Onur Bazarkaya

Wieland-Übersetzungen ins Türkische

Im Beitrag wird zunächst ein kurzer Abriss der Geschichte gegeben, die die Übersetzung literarisc... more Im Beitrag wird zunächst ein kurzer Abriss der Geschichte gegeben, die die Übersetzung literarischer Texte aus dem Westen in der Türkei durchlief. Ziel ist es, die kulturpolitischen Rahmenbedingungen von Türkischübersetzungen westlicher Klassiker näher zu beleuchten. Anschließend konzentriert sich die Untersuchung auf den Entstehungskontext der Wieland-Übersetzungen im Besonderen, wobei vor allem auf die den Übersetzungen zugrunde liegenden Intentionen eingegangen wird. Was waren die Beweggründe Vural Ülküs und İclal Cankorels, Wieland zu übersetzen? Woraus erklärt sich ihre Wahl der "Abderiten" bzw. des "Goldnen Spiegels"? Wie näherten sie sich dem Text an? Verfolgten sie dabei eine besondere Strategie? Und vor welche Probleme oder Herausforderungen sahen sie sich gestellt? Diese Fragen stehen im Fokus der Arbeit. Zu ihrer Erhellung wird auch auf Quellen ‚erster Hand‘ zurückgegriffen, d. h. auf Fragebögen, die im Rahmen der Untersuchung von Vural Ülkü und İclal Cankorel ausgefüllt wurden.

„Kann man mit einer Hand helfen, den Kaiser von China zu stürzen?“ Behinderung in Stephan Thomes Roman Gott der Barbaren

Ziel des Beitrags ist es, dem sich in Stephan Thomes Roman "Gott der Barbaren" darbietenden Verhä... more Ziel des Beitrags ist es, dem sich in Stephan Thomes Roman "Gott der Barbaren" darbietenden Verhältnis von Macht, Subjekt und Behinderung näher auf den Grund zu gehen. Leitend wird dabei die Annahme sein, dass es vornehmlich zwei Machtdiskurse sind, die im Text zur Anschauung gelangen: Der eine von ihnen ist der christliche Gottes-, der andere der Barbarendiskurs. Auf der anderen Seite fällt auf, dass Neukamps Einarmigkeit und die Erblindung, unter der er als Kind zeitweilig litt, sowie Lord Elgins Obsession für den ‚goldenen Lotus‘ nicht nur Symbolcharakter haben, sondern auch einen starken Einfluss auf die Subjektwerdung der Protagonisten ausüben. Diesem gilt es im Einzelnen nachzugehen und eine Lesart zu entwerfen, die der Vielfältigkeit der Behinderungsthematik im Text gerecht wird.

Zwischen „schön“ und „verdorben“: Körperliche Differenz in Vicki Baums Roman Ulle, der Zwerg

Ziel des Beitrags ist es, die Wechselwirkung zwischen der Entwicklung von Ulles Identität und der... more Ziel des Beitrags ist es, die Wechselwirkung zwischen der Entwicklung von Ulles Identität und der gesellschaftlichen Sicht auf ihn als „Krüppel“ oder „Mißgeburt“ in Augenschein zu nehmen. Dabei sollen die auf ihn projizierten Bilder sowie die Mechanismen seiner Ausgrenzung im Einzelnen offengelegt werden. Die These lautet, dass die Erzählung eine ambivalente Sicht auf das Thema Behinderung eröffnet: Einerseits wird der kleinwüchsige Protagonist aus einer von Empathie geprägten, humanistisch-aufklärerischen Perspektive dargestellt, andererseits erfolgt seine Inszenierung an manchen Textstellen aus einer ablehnenden Haltung heraus. Man könnte sagen, dass der Text an vielen Stellen ein kritisches Schlaglicht auf bestimmte Körperdiskurse wirft, zugleich aber bei eben diesen Diskursen an seine Grenzen stößt. Nicht zuletzt das dadurch zutage tretende Spannungsverhältnis gilt es im Nachfolgenden herauszuarbeiten und analytisch fruchtbar zu machen.

Friedrich Hölderlin'in Hyperion Romanının Türkçe Çevirileri: Bir Kültür Aktarımının Hikâyesi

Friedrich Hölderlin’in "Hyperion" adlı romanı iki kez Türkçeye çevrilmiştir. İlk çeviri 1943’te M... more Friedrich Hölderlin’in "Hyperion" adlı romanı iki kez Türkçeye çevrilmiştir. İlk çeviri 1943’te Melâhat Togar, diğeri ise 2020’de Gürsel Aytaç tarafından yayımlanmıştır. Doris Bachmann-Medick’e göre çeviri süreçleri kırıklıklar, yanlışlıklar, başarısızlıklar, vb. tarafından belirlenir. Togar ve Aytaç’ın söz konusu çevirilerinin bazı bozuklukları, özellikle çevirmenlerin kaynak metinde siyasi olarak nitelendirilebilir müdahalelerde bulundukları yerlerde ortaya çıkar. Böylesine durumları “çeviri politikası” olarak adlandıran Gayatri Chakravorty Spivak, çeviri faaliyetinin en mahrem okuma eylemi olduğu kanaatindedir; bunun nedeni de çevirmenin kendi benliğinde ötekinin, yani yazarın izini takip etmesiyle ilgilidir. Peki öteki ile benlik arasındaki bu müzakere süreci, bu çeviri politikası Togar’ın ve (daha az ölçüde de olsa) Aytaç’ın "Hyperion" çevirilerinde olduğu gibi bir yandan ulusal benlik imgesine ilişkin düşüncelerden, diğer yandan da öteki imgesine ilişkin düzeltmelerden etkileniyorsa? O hâlde başarılı bir kültür aktarımından söz edebilir miyiz? Kültür aktarımı ayrıca tam olarak nedir ve onunla hangi hedefler izlenir? Togar ve Aytaç’ın "Hyperion" çevirileri örneğinde ilgili süreçler nasıl gerçekleşmiştir? Çalışmamızda bu sorular ele alınmaktadır. Atılan adımlar, Norbert Bachleitner’in ‘toplama ve düzenleme’ olarak tanımladığı yöntem temelinde oluşmaktadır. Bu bağlamda Aytaç’ın siyasi bakımdan nispeten tarafsız çevirisi, Togar’ın çevirisine karşıt bir örnek olarak işlev görmektedir. Böylece ilgili metinlerin önemli kısımlarının alıntılanması ve değerlendirilmesi her zaman üç aşamada, yani Hölderlin – Togar – Aytaç dizisi içinde gerçekleşmektedir.

Genderidentität und postmigrantische Perspektive in Karosh Tahas Roman „Im Bauch der Königin“

by Onur Bazarkaya and marlene lidy

Karosh Tahas Roman „Im Bauch der Königin“ (2020) spielt hauptsächlich in einem migrantisch gepräg... more Karosh Tahas Roman „Im Bauch der Königin“ (2020) spielt hauptsächlich in einem migrantisch geprägten Wohnviertel in Deutschland und wird von Amal und Raffiq erzählt, zwei kurdischstämmigen Jugendlichen, die sich mit dem Thema Identität befassen. Dabei geben sie nicht etwa dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven wieder, sondern sie befinden sich in derselben parallelen Erzählwelt, in der sich jedoch die Charakterkonstellation unterscheidet. Der Text ist entsprechend als Wenderoman konzipiert, d. h. man kann wahlweise mit Raffiqs oder Amals Geschichte beginnen und das Buch von beiden Seiten lesen. Ein grundlegender Unterschied der beiden Erzählfiguren besteht in den ihnen zugeordneten Genderidentitäten, weshalb bei der Lektüre zwangsläufig die Frage aufkommt, inwiefern Gender das Verhalten und die Wahrnehmung der Charaktere formt. Dem wird im Beitrag näher auf den Grund zu gehen sein. Wichtig für die nachfolgenden Überlegungen ist zudem die Prämisse, dass sich die (deutsche) Gesellschaft in einer postmigrantischen Situation befindet, in der Alterität weniger durch Migration zustande kommt als vielmehr durch patriarchale, heteronormative und rassistische Gesellschaftsstrukturen, die das demokratische Versprechen von Gleichheit unterminieren. Angesichts der Diversität und Hybridität, die die postmigrantische Gesellschaft auszeichnen, weist Sprache große politische Lücken auf, die im Roman insbesondere am Beispiel der Protagonistin Shahira zur Anschauung gelangen. Mithilfe von Gayatri C. Spivaks Begriff des Othering und Kübra Gümüşays davon inspirierter Gegenüberstellung von Benannten und Unbenannten sollen diese Lücken hier ebenfalls beleuchtet werden.

„Der Wald bescherte so viel, wenn man ihn achtete“: Cornelia Funkes Roman Das Labyrinth des Fauns aus tiefenökologischer Perspektive

Cornelia Funkes 2019 erschienener Fantasy-Roman „Das Labyrinth des Fauns“, der auf der Basis von ... more Cornelia Funkes 2019 erschienener Fantasy-Roman „Das Labyrinth des Fauns“, der auf der Basis von Guillermo del Toros Film „Pan’s Labyrinth“ (2012) entstand, spielt in der Zeit der Franco-Diktatur und handelt von Ereignissen, die größtenteils in einem Wald stattfinden. Im Text, so könnte die These lauten, entsteht gleichsam eine Synthese zwischen Politik und Ökologie oder, anders ausgedrückt, Faschismus und Umweltzerstörung. Dabei wird die anthropozentrische Umweltauffassung auf kritische Weise zur Anschauung gebracht. Ziel des Beitrags ist es, das damit verbundene Reflexionspotential auf tiefenökologischer Ebene zur Entfaltung zu bringen. Da räumliche und dementsprechend auch charakterliche Gegensätze zwischen den Faschisten und Rebellen ein wesentliches Strukturelement des Textes bilden, werden raumsemantische Überlegungen Jurij M. Lotmans die Untersuchung methodisch ergänzen.

„Zuallererst kämpfen wir mit Blicken“: Hegemonialität in Thomas Hettches Roman Pfaueninsel

Thomas Hettches Pfaueninsel (2014) handelt von der Geschichte, die der gleichnamige Landschaftspa... more Thomas Hettches Pfaueninsel (2014) handelt von der Geschichte, die der gleichnamige Landschaftspark im Südwesten Berlins im 19. Jahrhundert durchlief. Der Roman fokussiert gleichsam die Mikroebene der Hegemonialität. Inszeniert werden verstärkt solche Momente, in denen exemplarisch durchgespielt wird, wie zwischenmenschliches Dominanzverhalten entsteht, wie es sich entwickelt und wie es – scheinbar unausweichlich – Opfer produziert. Demgemäß wird es im Beitrag darum gehen, die erzählte Geschichte auf der Grundlage der postkolonialen Theorie Homi K. Bhabhas als eine wechselvolle und facettenreiche Geschichte hegemonialer Ausbeutung zu lesen.

Der abwesende Vater: Zu einem Motiv in der postmigrantischen Literatur

In postmigrantischen Erzähltexten tritt häufig das Motiv des abwesenden Vaters auf. Abwesenheit k... more In postmigrantischen Erzähltexten tritt häufig das Motiv des abwesenden Vaters auf. Abwesenheit kann hier sowohl als physische als auch als emotionale Abwesenheit verstanden werden. In beiden Fällen erscheint der abwesende Vater seinen Kindern fremd und rätselhaft, weshalb man die These aufstellen könnte, dass er für sie ›das Andere‹ verkörpert. Gemäß dem seit Hegel in der Philosophie und in den letzten zwanzig Jahren auch vielfach in den Kultur- und Literaturwissenschaften erprobten Gedanken, dass wir das Andere in dialektischer Verflechtung mit dem Selbst konstruieren oder mit diesem mitkonstruieren, ist im Beitrag davon auszugehen, dass der abwesende Vater in postmigrantischen Erzähltexten als das Andere in den Subjekten selbst angelegt ist: Die Sicht der Kinder auf den Vater, ihr Umgang mit ihm (ob als Imago oder leibliche Person) stellt nur das Mittel dar, sich dem Anderen zu öffnen, es zuzulassen und/oder sich dagegen abzugrenzen, es zu unterdrücken. Mithin erfolgt jede Subjektwerdung auch und gerade über das Verhältnis, das das Subjekt zum Vater hat. Diese Überlegungen sollen am Beispiel von Jackie Thomaes Brüder (2019) und Fatma Aydemirs Dschinns (2022) veranschaulicht werden. Ziel ist es, anhand beider Romane, die von sehr unterschiedlichen Lebenssituationen handeln und doch im Hinblick auf den abwesenden Vater und die damit verbundene Subjektwerdung der Kinder zahlreiche Berührungspunkte aufweisen, einem wichtigen Motiv der postmigrantischen Literatur Kontur zu verleihen.

Männlichkeit im deutsch-türkischen Film

Seit Mitte der 1990er-Jahre wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften darüber diskutiert, inwi... more Seit Mitte der 1990er-Jahre wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften darüber diskutiert, inwiefern sich die Männlichkeit in der Krise befindet und auf welche Weise sich dies in gesellschaftlichen Vorgängen und künstlerischen Produkten widerspiegelt. Zentral in diesem Zusammenhang ist Raewyn Connells mittlerweile klassisch gewordenes Konzept der ‚hegemonialen Männlichkeit‘. In Hinsicht auf den deutsch-türkischen Film lässt sich die These von der Krise der Männlichkeit wohl besonders für die 2000er- und 2010er-Jahre in Anschlag bringen. Besonders signifikant für diese Periode sind die (selbst)bewusste Reflexion transkultureller Positionen und die Selbstverständlichkeit, mit der mehrfachkulturelle Identitätszuschreibungen vorgenommen werden. Ein essentialistisches Kulturverständnis ist den auf die erste Einwanderergeneration folgenden Generationen fremd. Was ihre Repräsentant/innen umtreibt, ist vielmehr die individuelle Suche nach einer eigenen Lebenskultur. Es ist anzunehmen, dass sich derartige Suchbewegungen auch und vor allem auf die Verhandlungen der Geschlechterrollen erstrecken. Im Beitrag wird der Frage nachzugehen sein, was dies konkret für die Männlichkeitsdarstellung im deutsch-türkischen Film bedeutet. Dabei handelt es sich um einen Gegenstand, der in der Forschung bislang nahezu unberücksichtigt blieb. Die Grundlage der Untersuchung bildet eine (freilich subjektive) Auswahl an Filmen, durch deren Behandlung ein struktureller Überblick über die Männlichkeitsthematik dargeboten werden soll. Der Fokus liegt auf vier sich wechselseitig bedingenden Punkten: 1. Staat vs. Milieu, 2. Vater vs. Sohn, 3. Kain vs. Abel (die Rivalität unter Brüdern), und 4. Mann vs. Frau. Zur theoretischen Perspektivierung dieser im Einzelnen (und in der genannten Reihenfolge) herauszuarbeitenden Oppositionen werden diverse Thesen aus der Kritischen Männerforschung, die an Connells Konzept der ,hegemonialen Männlichkeit‘ anknüpfen, heranzuziehen sein.

Yapıta İçkinlik ve Yeni Eleştiri Kuramları Üzerine

Yapıta içkinlik (Werkimmanenz) adı verilen edebiyat kuramı, 20. yüzyılın ilk yarısında özellikle ... more Yapıta içkinlik (Werkimmanenz) adı verilen edebiyat kuramı, 20. yüzyılın ilk yarısında özellikle Orta Avrupa'da popüler olmuştur. Emil Staiger ve Wolfgang Kayser, yapıta içkinliğin en önemli temsilcileridir. Onlar, yaygın olan bu yorumlama biçimine sistemli bir kuram temeli kazandırmışlardır. Aynı zamanlarda ortaya çıkan ve çok benzer biçimde işleyen yeni eleştiri (New Criticism) kuramına, yapıta içkinliğin Anglosakson karşılığı da denilebilir. Cleanth Brooks başta olmak üzere, William K. Wimsatt ve William Empson'in çalışmaları bu kurama atfedilir. Her iki akım da kesin bir biçimde sanat özerkliği anlayışına dayanır; edebî eser, bütünleşik bir yapıt, kendine özgü estetiği olan bir nesne olarak görülür ve onun özenli incelenmesi için birtakım kurallar sunulur. Bu çalışmada, yapıta içkinlik ve yeni eleştirinin temel özellikleri ele alınacaktır. Bir yandan bu girişim edebî kuram tarihine olan ilgiden kaynaklanmakta, öte yandan günümüzün hızla değişen bilimsel kültürü, bu iki çok etkili edebiyat araştırma kuramını hatırlatmayı ya da yeniden tanıtmayı ve en önemli yönlerini değerlendirmeyi gerekli kılmaktadır. Çalışmanın sonunda, Stefan George'nin Ölmüş Olduğu Söylenen Parka Gel ve Bak şiiri üzerinden, yapıta içkinlik ve yeni eleştiri temelinde bir yorumun nasıl yapılabileceği örneklendirilecektir.

Özne ve Öteki: Thomas Hettche’nin Tavus Kuşu Adası Adlı Romanına Postkolonyal Bir Okuma

Thomas Hettche’nin 2014 yılında yayımlanan Tavus Kuşu Adası (“Pfaueninsel”) adlı romanı, 19. yüzy... more Thomas Hettche’nin 2014 yılında yayımlanan Tavus Kuşu Adası (“Pfaueninsel”) adlı romanı, 19. yüzyılda geçer ve Marie olarak bilinen, Maria Dorothea Strakon adlı kadın karakterin yaşam öyküsünü anlatır. Çocukluğunda öksüz olan Marie ve ağabeyi Christian, Berlin’in güneybatısında bulunan Tavus Kuşu Adası’na götürülüp kraliyet bakımına verilirler. Her ikisi de kısa boylu, görünürde yalnızca yetiştikleri adanın düzeninde var olabilen “cüceler”dir. Diğer insanlar, Marie ve Christian’a “canavar” gözüyle bakar ve onlarla aslında bir sömürge ilişkisi sürdürürler. Anlatıma böyle bakıldığında, hegemonyanın mikro düzeyine odaklandığı söylenebilir. Özneler arasında zorbaca davranışların nasıl ortaya çıktığını, nasıl geliştiğini ve en sonunda nasıl kurbanlara neden olduğunu resimlendirir. Bu doğrultuda makalede, roman, Homi K. Bhabha’nın postkolonyal kuramı temelinde incelenecek ve hegemonik bir ötekileştirme hikâyesi olarak okunacaktır.

Vom Wunsch, „Herr im eigenen Haus“ zu sein. Suizid und Männlichkeit in Wolfgang Herrndorfs „Arbeit und Struktur“

Der Beitrag befasst sich mit Wolfgang Herrndorfs – seit 2013 auch in Buchform vorliegendem – Tage... more Der Beitrag befasst sich mit Wolfgang Herrndorfs – seit 2013 auch in Buchform vorliegendem – Tagebuchblog „Arbeit und Struktur“ (2011), dem in der Gegenwartsliteratur ein nahezu ikonischer Status zukommt. Es handelt sich, wenn man so will, um ein literarisches Versuchsfeld, auf dem der Autor schreibend das eigene Sterben erprobte, ehe er sich dann am 26. August 2013 erschoss. Nun sind es statistisch gesehen meist Männer, die sich selbst töten, wobei sie sich doppelt so häufig wie Frauen für eine Kopf und Gesicht entstellende Suizidvariante entscheiden – so wie Herrndorf. Vor diesem Hintergrund ist anzunehmen, dass eine den Men’s Studies gemäße Annäherung an „Arbeit und Struktur“ Aufschluss über das Verhältnis von Suizid und Männlichkeit bieten kann. Inwiefern liegt dem Text eine hegemoniale Disposition (Raewyn Connell) zugrunde? Welche stereotypen Verhaltensmuster, die der Auffassung einer toxic masculinity entsprechen, bringt sie hervor? Wie sehen diese im Einzelnen aus? Und in welchem Verhältnis stehen sie zu Herrndorfs Suizidalität? Auf solche Fragen wird in der Untersuchung näher einzugehen sein.

Rahel Varnhagen: Überlegungen zur Identitätssuche einer Grenzüberschreiterin

Das kulturelle Leben der Zeit um 1800 war stark von der Salongeselligkeit geprägt. Allein in Berl... more Das kulturelle Leben der Zeit um 1800 war stark von der Salongeselligkeit geprägt. Allein in Berlin gab es neun mit Sicherheit identifizierbare jüdische Salonièren. Aufgrund der sozialen Einschränkungen, denen diese Frauen unterworfen waren, gingen ihre Distinktionsbestrebungen mit mehr oder weniger signifikanten Grenzüberschreitungen einher. Ihr Ziel war die Akkulturation bzw. Assimilation an die (feine) Gesellschaft. Man könnte sagen, dass sich im speziellen Umgang der Frauen mit der Außenwelt ihre innere Suche nach einer von ihrer jüdischen Herkunft unabhängigen Identität widerspiegelte. Am Beispiel Rahel Varnhagens, geb. Levin, lässt sich das besonders gut veranschaulichen. Bei keiner der anderen intellektuellen Jüdinnen ist die Fluchtbewegung weg vom Judentum, hin zu einem erwünschten Selbstbild so deutlich dokumentiert wie bei ihr. In der vorliegenden Untersuchung werden die Medien zu fokussieren sein, die Rahel bei der immerwährenden Gestaltung ihres Wunsch-Ichs in Anspruch nahm: ihr erster Salon, das Briefeschreiben und ihre Goethe-Rezeption. Im Anschluss an Sybille Krämers Medienphilosophie lassen sich diese als „Boten“ verstehen, die Rahels Identitätssuche strukturell sichtbar machen. Wie diese im Einzelnen aussah, ist Gegenstand der nachfolgenden Überlegungen.

Dilettanten, Geisterbeschwörer und die Sorge vor einer Revolution: Goethes "Zauberlehrling" im Schnittpunkt der Diskurse

by Onur Bazarkaya and Nurseda Kalemci

Johann Wolfgang von Goethes Ballade "Der Zauberlehrling" (1797), in der die titelgebende Figur an... more Johann Wolfgang von Goethes Ballade "Der Zauberlehrling" (1797), in der die titelgebende Figur an die Stelle des abwesenden Hexenmeisters tritt und so eine Überschwemmung verursacht, handelt offenkundig vom Thema Grenzüberschreitung. Indes fällt auf, dass sich die Flutkatastrophe in der domestizierten Umgebung der Meister-Werkstatt ereignet und der Meister bei seiner Rückkunft die alte Ordnung sogleich wiederherstellt. Unter diesem Aspekt lässt sich der Text - umgekehrt - auch als eine Art Bewusstmachung dessen lesen, was Grenzen eigentlich bedeuten und warum es wichtig ist, sie einzuhalten. Tatsächlich sind im "Zauberlehrling" Chaos und Ordnung wechselseitig bedingt. Man könnte auch sagen, dass die Grenzüberschreitung des Protagonisten innerhalb der durch bestimmte Diskurse abgesteckten Grenzen erfolgt. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die diskursive Ordnung des Textes sichtbar zu machen. Welche Diskurse treten auf? Wie wirken sie zusammen? Was sind ihre Funktionen? Und welche Dynamiken entfalten sie? Auf solche Fragen wird im Nachfolgenden näher einzugehen sein.

Wieland-Rezeption in der Türkei

Die Feststellung, Christoph Martin Wielands Texte würden heute kaum noch gelesen, gehört mittlerw... more Die Feststellung, Christoph Martin Wielands Texte würden heute kaum noch gelesen, gehört mittlerweile zu den Gemeinplätzen der Germanistik. Doch weit mehr als für den deutschsprachigen Raum besitzt sie Gültigkeit für die Türkei, deren Leserschaft – auch und gerade die akademische – das Wieland’sche Werk bislang nur sehr vereinzelt zur Kenntnis nahm. Gleichwohl ist hier von einem spezifischen Verhältnis auszugehen, das in der vorliegenden Untersuchung sozial- bzw. forschungsgeschichtlich erhellt und im Einzelnen rekonstruiert werden soll. Zunächst wird Haldun Taners 1965 uraufgeführtes Drama „Des Esels Schatten“ zu behandeln sein, durch das in der türkischen Literatur die erste Berührung mit Wieland erfolgte. Eine wichtige Rolle spielte das Stück auch im Bereich der Wieland-Übersetzung, auf die hier in einem gesonderten Abschnitt einzugehen sein wird. Als Letztes wendet sich die Arbeit der türkischen Wieland-Forschung zu, die sich – so viel sei vorweggenommen – als eine Art theoretisch-methodisches Experimentierfeld erweist, auf dem es noch viel zu entdecken gibt.

Handbuch Deutsch-Türkischer Film

Der deutsch-türkische Film bildet ein starkes kulturelles Moment der deutschen Gesellschaft und p... more Der deutsch-türkische Film bildet ein starkes kulturelles Moment der deutschen Gesellschaft und prägt das Selbstverständnis unserer Gegenwart entscheidend mit. Gleichwohl blieb seine systematische Erschließung bis heute aus. Darauf reagiert das vorliegende Handbuch, das ein zweiteiliges Übersichts- und Nachschlagewerk zum deutsch-türkischen Film bietet. Der erste Teil setzt sich mit grundsätzlichen Fragestellungen auseinander und bietet historische Überblicksdarstellungen, der zweite Teil stellt in chronologischer Reihenfolge zahlreiche Filme und Serien näher vor. Damit ist das Handbuch dazu geeignet, Forschenden, Lehrenden, Studierenden, kurz: allen am Thema Interessierten wertvolle Informationen und weiterführende Impulse zu liefern.

Edebiyat Kuramları: Hermenötikten İnsan-Hayvan Çalışmalarına

Edebiyat kuramları, okuduğumuz bir yapıtı farklı bakış açılarından değerlendirmemizi özendiren me... more Edebiyat kuramları, okuduğumuz bir yapıtı farklı bakış açılarından değerlendirmemizi özendiren merceklere benzer. Her bir merceğe göre yapıt, estetik deney yapmaya davet eden bir sanat eseri, beklenmedik dinamikler içeren bir gösterge ağı, sistemin güç dengelerini yansıtan bir olgu, kültüre ışık tutan bir belge ya da toplumun alt kesimlerine, dahası çevre ve hayvanlara ses veren bir araca dönüşür. Ne var ki edebiyat kuramlarının okuma ve yorum süreçleri böylesine belirleyici olmasına karşın, bu alanda var olan Türkçe yayınlar, Marksist görüşlerin ağır bastığı kitapların çevirileri, çok eski ve/veya açıklama ve örneklendirmede eksik kalan çalışmalardan oluşmakta, ayrıca bunların hiçbiri var olan kuramsal çeşitliliği yeterince karşılamamaktadır. Okurun ilgisine sunulan bu kitap, sözü edilen bu gereksinimleri gidermeyi amaçlamaktadır. Kitapta; hermenötikten insan-hayvan çalışmalarına, yapısalcılıktan ekoeleştiriye yani en eskisinden en yenisine kadar hemen hemen tüm kuramlar ele alınmaktadır. Aynı zamanda sistem kuramı, edebî alan kuramı, bilişsel yazın ve erkek çalışmaları gibi Türkiye akademi topluluğunda daha hiç bilinmeyen kuramlar da tanıtılmaktadır. Bununla birlikte postyapısalcılık, postkolonyal çalışmalar ve medya araştırmaları gibi başlıklar hakkında Türkiye’de tek tük paylaşılan bilgiler derinleştirilmektedir. Öğreticiliğin çok önemli rolü olan kitabımızda kilit kavramlar ayrıca açıklanmakta ve her ana bölümün sonunda ayrıntılı bir örnek çözümleme yapılmaktadır. Dolayısıyla bu çalışma (herhangi bir eğitim kurumuna bağlı olmayan edebiyat severlerin yanı sıra) özellikle edebiyat öğrencilerinin ve edebiyat araştırmacılarının yararlanabileceği bir ders ve el kitabı niteliğindedir.

Exitstrategien. Suizid in der deutschsprachigen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts

Poetische Reflexionen über den Suizid beleuchten die Verhältnisse, in denen Menschen verzweifeln.... more Poetische Reflexionen über den Suizid beleuchten die Verhältnisse, in denen Menschen verzweifeln. Doch vor welchen Hintergründen tritt die Suizidthematik in Erscheinung? Welche Formen und Funktionen weist sie auf? Handelt es sich um ein psychisches, soziales, politisches oder genderspezifisches Phänomen? Vielleicht um ein mediales oder (quasi)sakrales? Würde eine Neubewertung der Suizidthematik auch neue Lesarten bekannter Texte bzw. neue Sichtweisen auf bekannte Autoren befördern? Solchen Fragen gehen die Beiträger*innen auf den Grund, wobei sie das Aktuelle, mitunter Brisante der Suizidthematik und ihre Vielfältigkeit ins Blickfeld rücken. In diesem Sinne liegt dem thematisch wie methodisch breit aufgestellten Band der Anspruch zugrunde, zu einem differenzierteren literaturwissenschaftlichen Umgang mit dem Gegenstand beizutragen.

Der gelehrte Scharlatan. Studien zur Poetik einer wissensgeschichtlichen Figur

Der gelehrte Scharlatan. Studien zur Poetik einer wissensgeschichtlichen Figur, 2019

In diesem Buch geht Onur Bazarkaya dem poetischen Stellenwert des gelehrten Scharlatans oder, wei... more In diesem Buch geht Onur Bazarkaya dem poetischen Stellenwert des gelehrten Scharlatans oder, weiter gefasst, der Scharlatanthematik in der deutschen Literatur um 1800 auf den Grund. Anhand einschlägiger Texte von Christoph Martin Wieland, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich von Kleist und E.T.A. Hoffmann beleuchtet er die vielfältigen Funktionen, die der Scharlatan als wissensgeschichtliche Figur erfüllt. Darüber hinaus führt er vor Augen, dass infolge der vielfachen Bearbeitung der Scharlatanthematik mit der Zeit ein reichhaltiger Fundus an entsprechenden Ideen und Motiven entstand, aus dem die Autoren nicht zuletzt für intertextuelle Spielereien schöpfen konnten. Anders ausgedrückt, bildete sich um die Jahrhundertwende eine richtiggehende Scharlatanpoetik heraus, die Bazarkaya in ihren Umrissen sichtbar macht.

„Ärgernis“ und „moderner Klassiker“: Zur Autorenrolle Wolfgang Koeppens in der Literatur nach 1945

Onur Bazarkaya befasst sich mit der Person Wolfgang Koeppens, dessen literarisches Werk von einer... more Onur Bazarkaya befasst sich mit der Person Wolfgang Koeppens, dessen literarisches Werk von einer starken, durch lange Publikationspausen bedingten Disparität gekennzeichnet ist. Er fragt nach der Autorenrolle, die Koeppen in der Literatur nach 1945 gespielt hat und die bisher in der Forschung kaum behandelt wurde, die aber gleichwohl einen Einfluss auf die
Koeppen-Rezeption ausübte. Ab einem bestimmten Zeitpunkt musste der Autor Koeppen anscheinend nichts mehr veröffentlichen, um erfolgreich zu sein. Auf literatursoziologischer Basis beschreibt Bazarkaya, inwiefern bei Koeppen die
Autorinszenierung (zu der auch sein „Schweigen“ gehörte) von verschiedenen literarischen Systemprozessen und Positionierungen abhing, und wie seine Rolle schließlich eine Eigendynamik entwickelte.

Wieland-Übersetzungen ins Türkische

Im Beitrag wird zunächst ein kurzer Abriss der Geschichte gegeben, die die Übersetzung literarisc... more Im Beitrag wird zunächst ein kurzer Abriss der Geschichte gegeben, die die Übersetzung literarischer Texte aus dem Westen in der Türkei durchlief. Ziel ist es, die kulturpolitischen Rahmenbedingungen von Türkischübersetzungen westlicher Klassiker näher zu beleuchten. Anschließend konzentriert sich die Untersuchung auf den Entstehungskontext der Wieland-Übersetzungen im Besonderen, wobei vor allem auf die den Übersetzungen zugrunde liegenden Intentionen eingegangen wird. Was waren die Beweggründe Vural Ülküs und İclal Cankorels, Wieland zu übersetzen? Woraus erklärt sich ihre Wahl der "Abderiten" bzw. des "Goldnen Spiegels"? Wie näherten sie sich dem Text an? Verfolgten sie dabei eine besondere Strategie? Und vor welche Probleme oder Herausforderungen sahen sie sich gestellt? Diese Fragen stehen im Fokus der Arbeit. Zu ihrer Erhellung wird auch auf Quellen ‚erster Hand‘ zurückgegriffen, d. h. auf Fragebögen, die im Rahmen der Untersuchung von Vural Ülkü und İclal Cankorel ausgefüllt wurden.

„Kann man mit einer Hand helfen, den Kaiser von China zu stürzen?“ Behinderung in Stephan Thomes Roman Gott der Barbaren

Ziel des Beitrags ist es, dem sich in Stephan Thomes Roman "Gott der Barbaren" darbietenden Verhä... more Ziel des Beitrags ist es, dem sich in Stephan Thomes Roman "Gott der Barbaren" darbietenden Verhältnis von Macht, Subjekt und Behinderung näher auf den Grund zu gehen. Leitend wird dabei die Annahme sein, dass es vornehmlich zwei Machtdiskurse sind, die im Text zur Anschauung gelangen: Der eine von ihnen ist der christliche Gottes-, der andere der Barbarendiskurs. Auf der anderen Seite fällt auf, dass Neukamps Einarmigkeit und die Erblindung, unter der er als Kind zeitweilig litt, sowie Lord Elgins Obsession für den ‚goldenen Lotus‘ nicht nur Symbolcharakter haben, sondern auch einen starken Einfluss auf die Subjektwerdung der Protagonisten ausüben. Diesem gilt es im Einzelnen nachzugehen und eine Lesart zu entwerfen, die der Vielfältigkeit der Behinderungsthematik im Text gerecht wird.

Zwischen „schön“ und „verdorben“: Körperliche Differenz in Vicki Baums Roman Ulle, der Zwerg

Ziel des Beitrags ist es, die Wechselwirkung zwischen der Entwicklung von Ulles Identität und der... more Ziel des Beitrags ist es, die Wechselwirkung zwischen der Entwicklung von Ulles Identität und der gesellschaftlichen Sicht auf ihn als „Krüppel“ oder „Mißgeburt“ in Augenschein zu nehmen. Dabei sollen die auf ihn projizierten Bilder sowie die Mechanismen seiner Ausgrenzung im Einzelnen offengelegt werden. Die These lautet, dass die Erzählung eine ambivalente Sicht auf das Thema Behinderung eröffnet: Einerseits wird der kleinwüchsige Protagonist aus einer von Empathie geprägten, humanistisch-aufklärerischen Perspektive dargestellt, andererseits erfolgt seine Inszenierung an manchen Textstellen aus einer ablehnenden Haltung heraus. Man könnte sagen, dass der Text an vielen Stellen ein kritisches Schlaglicht auf bestimmte Körperdiskurse wirft, zugleich aber bei eben diesen Diskursen an seine Grenzen stößt. Nicht zuletzt das dadurch zutage tretende Spannungsverhältnis gilt es im Nachfolgenden herauszuarbeiten und analytisch fruchtbar zu machen.

Friedrich Hölderlin'in Hyperion Romanının Türkçe Çevirileri: Bir Kültür Aktarımının Hikâyesi

Friedrich Hölderlin’in "Hyperion" adlı romanı iki kez Türkçeye çevrilmiştir. İlk çeviri 1943’te M... more Friedrich Hölderlin’in "Hyperion" adlı romanı iki kez Türkçeye çevrilmiştir. İlk çeviri 1943’te Melâhat Togar, diğeri ise 2020’de Gürsel Aytaç tarafından yayımlanmıştır. Doris Bachmann-Medick’e göre çeviri süreçleri kırıklıklar, yanlışlıklar, başarısızlıklar, vb. tarafından belirlenir. Togar ve Aytaç’ın söz konusu çevirilerinin bazı bozuklukları, özellikle çevirmenlerin kaynak metinde siyasi olarak nitelendirilebilir müdahalelerde bulundukları yerlerde ortaya çıkar. Böylesine durumları “çeviri politikası” olarak adlandıran Gayatri Chakravorty Spivak, çeviri faaliyetinin en mahrem okuma eylemi olduğu kanaatindedir; bunun nedeni de çevirmenin kendi benliğinde ötekinin, yani yazarın izini takip etmesiyle ilgilidir. Peki öteki ile benlik arasındaki bu müzakere süreci, bu çeviri politikası Togar’ın ve (daha az ölçüde de olsa) Aytaç’ın "Hyperion" çevirilerinde olduğu gibi bir yandan ulusal benlik imgesine ilişkin düşüncelerden, diğer yandan da öteki imgesine ilişkin düzeltmelerden etkileniyorsa? O hâlde başarılı bir kültür aktarımından söz edebilir miyiz? Kültür aktarımı ayrıca tam olarak nedir ve onunla hangi hedefler izlenir? Togar ve Aytaç’ın "Hyperion" çevirileri örneğinde ilgili süreçler nasıl gerçekleşmiştir? Çalışmamızda bu sorular ele alınmaktadır. Atılan adımlar, Norbert Bachleitner’in ‘toplama ve düzenleme’ olarak tanımladığı yöntem temelinde oluşmaktadır. Bu bağlamda Aytaç’ın siyasi bakımdan nispeten tarafsız çevirisi, Togar’ın çevirisine karşıt bir örnek olarak işlev görmektedir. Böylece ilgili metinlerin önemli kısımlarının alıntılanması ve değerlendirilmesi her zaman üç aşamada, yani Hölderlin – Togar – Aytaç dizisi içinde gerçekleşmektedir.

Genderidentität und postmigrantische Perspektive in Karosh Tahas Roman „Im Bauch der Königin“

by Onur Bazarkaya and marlene lidy

Karosh Tahas Roman „Im Bauch der Königin“ (2020) spielt hauptsächlich in einem migrantisch gepräg... more Karosh Tahas Roman „Im Bauch der Königin“ (2020) spielt hauptsächlich in einem migrantisch geprägten Wohnviertel in Deutschland und wird von Amal und Raffiq erzählt, zwei kurdischstämmigen Jugendlichen, die sich mit dem Thema Identität befassen. Dabei geben sie nicht etwa dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven wieder, sondern sie befinden sich in derselben parallelen Erzählwelt, in der sich jedoch die Charakterkonstellation unterscheidet. Der Text ist entsprechend als Wenderoman konzipiert, d. h. man kann wahlweise mit Raffiqs oder Amals Geschichte beginnen und das Buch von beiden Seiten lesen. Ein grundlegender Unterschied der beiden Erzählfiguren besteht in den ihnen zugeordneten Genderidentitäten, weshalb bei der Lektüre zwangsläufig die Frage aufkommt, inwiefern Gender das Verhalten und die Wahrnehmung der Charaktere formt. Dem wird im Beitrag näher auf den Grund zu gehen sein. Wichtig für die nachfolgenden Überlegungen ist zudem die Prämisse, dass sich die (deutsche) Gesellschaft in einer postmigrantischen Situation befindet, in der Alterität weniger durch Migration zustande kommt als vielmehr durch patriarchale, heteronormative und rassistische Gesellschaftsstrukturen, die das demokratische Versprechen von Gleichheit unterminieren. Angesichts der Diversität und Hybridität, die die postmigrantische Gesellschaft auszeichnen, weist Sprache große politische Lücken auf, die im Roman insbesondere am Beispiel der Protagonistin Shahira zur Anschauung gelangen. Mithilfe von Gayatri C. Spivaks Begriff des Othering und Kübra Gümüşays davon inspirierter Gegenüberstellung von Benannten und Unbenannten sollen diese Lücken hier ebenfalls beleuchtet werden.

„Der Wald bescherte so viel, wenn man ihn achtete“: Cornelia Funkes Roman Das Labyrinth des Fauns aus tiefenökologischer Perspektive

Cornelia Funkes 2019 erschienener Fantasy-Roman „Das Labyrinth des Fauns“, der auf der Basis von ... more Cornelia Funkes 2019 erschienener Fantasy-Roman „Das Labyrinth des Fauns“, der auf der Basis von Guillermo del Toros Film „Pan’s Labyrinth“ (2012) entstand, spielt in der Zeit der Franco-Diktatur und handelt von Ereignissen, die größtenteils in einem Wald stattfinden. Im Text, so könnte die These lauten, entsteht gleichsam eine Synthese zwischen Politik und Ökologie oder, anders ausgedrückt, Faschismus und Umweltzerstörung. Dabei wird die anthropozentrische Umweltauffassung auf kritische Weise zur Anschauung gebracht. Ziel des Beitrags ist es, das damit verbundene Reflexionspotential auf tiefenökologischer Ebene zur Entfaltung zu bringen. Da räumliche und dementsprechend auch charakterliche Gegensätze zwischen den Faschisten und Rebellen ein wesentliches Strukturelement des Textes bilden, werden raumsemantische Überlegungen Jurij M. Lotmans die Untersuchung methodisch ergänzen.

„Zuallererst kämpfen wir mit Blicken“: Hegemonialität in Thomas Hettches Roman Pfaueninsel

Thomas Hettches Pfaueninsel (2014) handelt von der Geschichte, die der gleichnamige Landschaftspa... more Thomas Hettches Pfaueninsel (2014) handelt von der Geschichte, die der gleichnamige Landschaftspark im Südwesten Berlins im 19. Jahrhundert durchlief. Der Roman fokussiert gleichsam die Mikroebene der Hegemonialität. Inszeniert werden verstärkt solche Momente, in denen exemplarisch durchgespielt wird, wie zwischenmenschliches Dominanzverhalten entsteht, wie es sich entwickelt und wie es – scheinbar unausweichlich – Opfer produziert. Demgemäß wird es im Beitrag darum gehen, die erzählte Geschichte auf der Grundlage der postkolonialen Theorie Homi K. Bhabhas als eine wechselvolle und facettenreiche Geschichte hegemonialer Ausbeutung zu lesen.

Der abwesende Vater: Zu einem Motiv in der postmigrantischen Literatur

In postmigrantischen Erzähltexten tritt häufig das Motiv des abwesenden Vaters auf. Abwesenheit k... more In postmigrantischen Erzähltexten tritt häufig das Motiv des abwesenden Vaters auf. Abwesenheit kann hier sowohl als physische als auch als emotionale Abwesenheit verstanden werden. In beiden Fällen erscheint der abwesende Vater seinen Kindern fremd und rätselhaft, weshalb man die These aufstellen könnte, dass er für sie ›das Andere‹ verkörpert. Gemäß dem seit Hegel in der Philosophie und in den letzten zwanzig Jahren auch vielfach in den Kultur- und Literaturwissenschaften erprobten Gedanken, dass wir das Andere in dialektischer Verflechtung mit dem Selbst konstruieren oder mit diesem mitkonstruieren, ist im Beitrag davon auszugehen, dass der abwesende Vater in postmigrantischen Erzähltexten als das Andere in den Subjekten selbst angelegt ist: Die Sicht der Kinder auf den Vater, ihr Umgang mit ihm (ob als Imago oder leibliche Person) stellt nur das Mittel dar, sich dem Anderen zu öffnen, es zuzulassen und/oder sich dagegen abzugrenzen, es zu unterdrücken. Mithin erfolgt jede Subjektwerdung auch und gerade über das Verhältnis, das das Subjekt zum Vater hat. Diese Überlegungen sollen am Beispiel von Jackie Thomaes Brüder (2019) und Fatma Aydemirs Dschinns (2022) veranschaulicht werden. Ziel ist es, anhand beider Romane, die von sehr unterschiedlichen Lebenssituationen handeln und doch im Hinblick auf den abwesenden Vater und die damit verbundene Subjektwerdung der Kinder zahlreiche Berührungspunkte aufweisen, einem wichtigen Motiv der postmigrantischen Literatur Kontur zu verleihen.

Männlichkeit im deutsch-türkischen Film

Seit Mitte der 1990er-Jahre wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften darüber diskutiert, inwi... more Seit Mitte der 1990er-Jahre wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften darüber diskutiert, inwiefern sich die Männlichkeit in der Krise befindet und auf welche Weise sich dies in gesellschaftlichen Vorgängen und künstlerischen Produkten widerspiegelt. Zentral in diesem Zusammenhang ist Raewyn Connells mittlerweile klassisch gewordenes Konzept der ‚hegemonialen Männlichkeit‘. In Hinsicht auf den deutsch-türkischen Film lässt sich die These von der Krise der Männlichkeit wohl besonders für die 2000er- und 2010er-Jahre in Anschlag bringen. Besonders signifikant für diese Periode sind die (selbst)bewusste Reflexion transkultureller Positionen und die Selbstverständlichkeit, mit der mehrfachkulturelle Identitätszuschreibungen vorgenommen werden. Ein essentialistisches Kulturverständnis ist den auf die erste Einwanderergeneration folgenden Generationen fremd. Was ihre Repräsentant/innen umtreibt, ist vielmehr die individuelle Suche nach einer eigenen Lebenskultur. Es ist anzunehmen, dass sich derartige Suchbewegungen auch und vor allem auf die Verhandlungen der Geschlechterrollen erstrecken. Im Beitrag wird der Frage nachzugehen sein, was dies konkret für die Männlichkeitsdarstellung im deutsch-türkischen Film bedeutet. Dabei handelt es sich um einen Gegenstand, der in der Forschung bislang nahezu unberücksichtigt blieb. Die Grundlage der Untersuchung bildet eine (freilich subjektive) Auswahl an Filmen, durch deren Behandlung ein struktureller Überblick über die Männlichkeitsthematik dargeboten werden soll. Der Fokus liegt auf vier sich wechselseitig bedingenden Punkten: 1. Staat vs. Milieu, 2. Vater vs. Sohn, 3. Kain vs. Abel (die Rivalität unter Brüdern), und 4. Mann vs. Frau. Zur theoretischen Perspektivierung dieser im Einzelnen (und in der genannten Reihenfolge) herauszuarbeitenden Oppositionen werden diverse Thesen aus der Kritischen Männerforschung, die an Connells Konzept der ,hegemonialen Männlichkeit‘ anknüpfen, heranzuziehen sein.

Yapıta İçkinlik ve Yeni Eleştiri Kuramları Üzerine

Yapıta içkinlik (Werkimmanenz) adı verilen edebiyat kuramı, 20. yüzyılın ilk yarısında özellikle ... more Yapıta içkinlik (Werkimmanenz) adı verilen edebiyat kuramı, 20. yüzyılın ilk yarısında özellikle Orta Avrupa'da popüler olmuştur. Emil Staiger ve Wolfgang Kayser, yapıta içkinliğin en önemli temsilcileridir. Onlar, yaygın olan bu yorumlama biçimine sistemli bir kuram temeli kazandırmışlardır. Aynı zamanlarda ortaya çıkan ve çok benzer biçimde işleyen yeni eleştiri (New Criticism) kuramına, yapıta içkinliğin Anglosakson karşılığı da denilebilir. Cleanth Brooks başta olmak üzere, William K. Wimsatt ve William Empson'in çalışmaları bu kurama atfedilir. Her iki akım da kesin bir biçimde sanat özerkliği anlayışına dayanır; edebî eser, bütünleşik bir yapıt, kendine özgü estetiği olan bir nesne olarak görülür ve onun özenli incelenmesi için birtakım kurallar sunulur. Bu çalışmada, yapıta içkinlik ve yeni eleştirinin temel özellikleri ele alınacaktır. Bir yandan bu girişim edebî kuram tarihine olan ilgiden kaynaklanmakta, öte yandan günümüzün hızla değişen bilimsel kültürü, bu iki çok etkili edebiyat araştırma kuramını hatırlatmayı ya da yeniden tanıtmayı ve en önemli yönlerini değerlendirmeyi gerekli kılmaktadır. Çalışmanın sonunda, Stefan George'nin Ölmüş Olduğu Söylenen Parka Gel ve Bak şiiri üzerinden, yapıta içkinlik ve yeni eleştiri temelinde bir yorumun nasıl yapılabileceği örneklendirilecektir.

Özne ve Öteki: Thomas Hettche’nin Tavus Kuşu Adası Adlı Romanına Postkolonyal Bir Okuma

Thomas Hettche’nin 2014 yılında yayımlanan Tavus Kuşu Adası (“Pfaueninsel”) adlı romanı, 19. yüzy... more Thomas Hettche’nin 2014 yılında yayımlanan Tavus Kuşu Adası (“Pfaueninsel”) adlı romanı, 19. yüzyılda geçer ve Marie olarak bilinen, Maria Dorothea Strakon adlı kadın karakterin yaşam öyküsünü anlatır. Çocukluğunda öksüz olan Marie ve ağabeyi Christian, Berlin’in güneybatısında bulunan Tavus Kuşu Adası’na götürülüp kraliyet bakımına verilirler. Her ikisi de kısa boylu, görünürde yalnızca yetiştikleri adanın düzeninde var olabilen “cüceler”dir. Diğer insanlar, Marie ve Christian’a “canavar” gözüyle bakar ve onlarla aslında bir sömürge ilişkisi sürdürürler. Anlatıma böyle bakıldığında, hegemonyanın mikro düzeyine odaklandığı söylenebilir. Özneler arasında zorbaca davranışların nasıl ortaya çıktığını, nasıl geliştiğini ve en sonunda nasıl kurbanlara neden olduğunu resimlendirir. Bu doğrultuda makalede, roman, Homi K. Bhabha’nın postkolonyal kuramı temelinde incelenecek ve hegemonik bir ötekileştirme hikâyesi olarak okunacaktır.

Vom Wunsch, „Herr im eigenen Haus“ zu sein. Suizid und Männlichkeit in Wolfgang Herrndorfs „Arbeit und Struktur“

Der Beitrag befasst sich mit Wolfgang Herrndorfs – seit 2013 auch in Buchform vorliegendem – Tage... more Der Beitrag befasst sich mit Wolfgang Herrndorfs – seit 2013 auch in Buchform vorliegendem – Tagebuchblog „Arbeit und Struktur“ (2011), dem in der Gegenwartsliteratur ein nahezu ikonischer Status zukommt. Es handelt sich, wenn man so will, um ein literarisches Versuchsfeld, auf dem der Autor schreibend das eigene Sterben erprobte, ehe er sich dann am 26. August 2013 erschoss. Nun sind es statistisch gesehen meist Männer, die sich selbst töten, wobei sie sich doppelt so häufig wie Frauen für eine Kopf und Gesicht entstellende Suizidvariante entscheiden – so wie Herrndorf. Vor diesem Hintergrund ist anzunehmen, dass eine den Men’s Studies gemäße Annäherung an „Arbeit und Struktur“ Aufschluss über das Verhältnis von Suizid und Männlichkeit bieten kann. Inwiefern liegt dem Text eine hegemoniale Disposition (Raewyn Connell) zugrunde? Welche stereotypen Verhaltensmuster, die der Auffassung einer toxic masculinity entsprechen, bringt sie hervor? Wie sehen diese im Einzelnen aus? Und in welchem Verhältnis stehen sie zu Herrndorfs Suizidalität? Auf solche Fragen wird in der Untersuchung näher einzugehen sein.

Rahel Varnhagen: Überlegungen zur Identitätssuche einer Grenzüberschreiterin

Das kulturelle Leben der Zeit um 1800 war stark von der Salongeselligkeit geprägt. Allein in Berl... more Das kulturelle Leben der Zeit um 1800 war stark von der Salongeselligkeit geprägt. Allein in Berlin gab es neun mit Sicherheit identifizierbare jüdische Salonièren. Aufgrund der sozialen Einschränkungen, denen diese Frauen unterworfen waren, gingen ihre Distinktionsbestrebungen mit mehr oder weniger signifikanten Grenzüberschreitungen einher. Ihr Ziel war die Akkulturation bzw. Assimilation an die (feine) Gesellschaft. Man könnte sagen, dass sich im speziellen Umgang der Frauen mit der Außenwelt ihre innere Suche nach einer von ihrer jüdischen Herkunft unabhängigen Identität widerspiegelte. Am Beispiel Rahel Varnhagens, geb. Levin, lässt sich das besonders gut veranschaulichen. Bei keiner der anderen intellektuellen Jüdinnen ist die Fluchtbewegung weg vom Judentum, hin zu einem erwünschten Selbstbild so deutlich dokumentiert wie bei ihr. In der vorliegenden Untersuchung werden die Medien zu fokussieren sein, die Rahel bei der immerwährenden Gestaltung ihres Wunsch-Ichs in Anspruch nahm: ihr erster Salon, das Briefeschreiben und ihre Goethe-Rezeption. Im Anschluss an Sybille Krämers Medienphilosophie lassen sich diese als „Boten“ verstehen, die Rahels Identitätssuche strukturell sichtbar machen. Wie diese im Einzelnen aussah, ist Gegenstand der nachfolgenden Überlegungen.

Dilettanten, Geisterbeschwörer und die Sorge vor einer Revolution: Goethes "Zauberlehrling" im Schnittpunkt der Diskurse

by Onur Bazarkaya and Nurseda Kalemci

Johann Wolfgang von Goethes Ballade "Der Zauberlehrling" (1797), in der die titelgebende Figur an... more Johann Wolfgang von Goethes Ballade "Der Zauberlehrling" (1797), in der die titelgebende Figur an die Stelle des abwesenden Hexenmeisters tritt und so eine Überschwemmung verursacht, handelt offenkundig vom Thema Grenzüberschreitung. Indes fällt auf, dass sich die Flutkatastrophe in der domestizierten Umgebung der Meister-Werkstatt ereignet und der Meister bei seiner Rückkunft die alte Ordnung sogleich wiederherstellt. Unter diesem Aspekt lässt sich der Text - umgekehrt - auch als eine Art Bewusstmachung dessen lesen, was Grenzen eigentlich bedeuten und warum es wichtig ist, sie einzuhalten. Tatsächlich sind im "Zauberlehrling" Chaos und Ordnung wechselseitig bedingt. Man könnte auch sagen, dass die Grenzüberschreitung des Protagonisten innerhalb der durch bestimmte Diskurse abgesteckten Grenzen erfolgt. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die diskursive Ordnung des Textes sichtbar zu machen. Welche Diskurse treten auf? Wie wirken sie zusammen? Was sind ihre Funktionen? Und welche Dynamiken entfalten sie? Auf solche Fragen wird im Nachfolgenden näher einzugehen sein.

Wieland-Rezeption in der Türkei

Die Feststellung, Christoph Martin Wielands Texte würden heute kaum noch gelesen, gehört mittlerw... more Die Feststellung, Christoph Martin Wielands Texte würden heute kaum noch gelesen, gehört mittlerweile zu den Gemeinplätzen der Germanistik. Doch weit mehr als für den deutschsprachigen Raum besitzt sie Gültigkeit für die Türkei, deren Leserschaft – auch und gerade die akademische – das Wieland’sche Werk bislang nur sehr vereinzelt zur Kenntnis nahm. Gleichwohl ist hier von einem spezifischen Verhältnis auszugehen, das in der vorliegenden Untersuchung sozial- bzw. forschungsgeschichtlich erhellt und im Einzelnen rekonstruiert werden soll. Zunächst wird Haldun Taners 1965 uraufgeführtes Drama „Des Esels Schatten“ zu behandeln sein, durch das in der türkischen Literatur die erste Berührung mit Wieland erfolgte. Eine wichtige Rolle spielte das Stück auch im Bereich der Wieland-Übersetzung, auf die hier in einem gesonderten Abschnitt einzugehen sein wird. Als Letztes wendet sich die Arbeit der türkischen Wieland-Forschung zu, die sich – so viel sei vorweggenommen – als eine Art theoretisch-methodisches Experimentierfeld erweist, auf dem es noch viel zu entdecken gibt.

Wertekonflikte in Feridun Zaimoglus "Kanak Sprak": Eine Lektüre auf der Basis der Adorno'schen Ästhetik

The following study aims to address the relationship between values and aesthetics in Germany at ... more The following study aims to address the relationship between values and aesthetics in Germany at the beginning of the 2000s. Its first thesis is that sociocultural values, which appear in poetic texts in an affirmative or critical way, are inextricably linked to the aesthetics of these texts. This viewpoint, which is advanced by Theodor W. Adorno in his "Ästhetische Theorie" (1970), constitutes the theoretical foundation of this study, while Feridun Zaimoglu’s "Kanak Sprak – 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft" (1995) serves as a literary case study. Although the arson attacks that occurred in Germany between 1991 and 1993, especially in Mölln and Solingen, are not explicitly referenced in Zaimoglu’s text, they presumably contributed to ist genesis. Thus, with Adorno, the autonomous aesthetics of "Kanak Sprak" is no coincidence. By knowing the background of these tragic events, one can begin to understand how the monologic structure of the text, its complex language use, and its aggressive sound work together to develop the text’s original meaning, which – according to the second thesis of the following work – is deeply connected with the renegotiation of sociocultural values.

Mozart'tan Edebiyata Libretto Yansımaları: "Der goldne Topf" ve "Die Zauberflöte" ile Metinlerarası bir İnceleme

by Onur Bazarkaya and Burcu ÖZTÜRK

Intertextuality arises from the fact that the texts written in the distant or recent past serve a... more Intertextuality arises from the fact that the texts written in the
distant or recent past serve as the origins of new texts. The term
itself refers to the case when interpretation of a literary text necessitates
reference to other ones. In this article, the concept of intertextuality
is applied to the analysis of E.T.A. Hoffmann’s novella
"Der goldne Topf" (1814) and the libretto "Die Zauberflöte", written by
Emanuel Schikaneder for the opera composed by Wolfgang Amadeus
Mozart. According to Gérard Genette’s concept of hypertextuality,
"Die Zauberflöte" constitutes the textual origin of "Der goldne
Topf", as both works demonstrably contain similar structures. The
purpose of this study is to compare these two texts, which have not
been previously analysed in the context of intertextuality. Therefore,
the structural similarities of the works will be investigated
through analysis of their motifs and characters.

Stefan Zweig’ın “Değişim Rüzgârı” adlı Yapıtında İyi Oluş ve İntihar: Diyalektik bir Okuma

by Onur Bazarkaya and Sibel Tuna

Stefan Zweig’ın psikanaliz ile edebiyat psikolojisi arasında bir ayrım yaptığı bilinmektedir. Nit... more Stefan Zweig’ın psikanaliz ile edebiyat psikolojisi arasında bir ayrım yaptığı bilinmektedir. Nitekim romanları ve öyküleri psikoloji araştırmalarında güncel olarak tartışılan fenomenlerin ışığında da okunabilmektedir. Bu çalışmada ele alınan iyi oluş olgusu da bu bağlamda değerlendirilebilir. İyi oluş edebiyatta seçkin ve uygun psikolojik bir fenomen olarak kabul edilir. Özellikle ana karakterlerin ruhsal gelişimlerinin yansıtıldığı modern anlatımlarda, söz konusu fenomenin birçok kez işlenmiş olduğu da söylenebilir. Zweig’ın 1930’lu yıllarda kaleme aldığı, fakat tamamlayamadığı “Değişim Rüzgârı” adlı romanı buna iyi bir örnek teşkil eder. “Değişim Rüzgârı”’nda, Christine Hoflehner adında ana karakterin iyi oluş hali diyalektik olarak gösterilmektedir. Burada kahramanın intihar düşünceleri de önemli rol oynamakta, zira onun iyi oluşu, kendisini mutsuz eden unsurlarla ilintilidir. Christine çok hızlı ve sonrasında değişken bir mutluluk serüveni yaşar; bunun psikolojik yansımaları da bu çalışmada ayrıntılı olarak ele alınacaktır.

Mehmet II. als „kunstliebender Mann“ und „Barbar“: Das Sultansbild in Stefan Zweigs „Eroberung von Byzanz“

Mehmet II. als „kunstliebender Mann“ und „Barbar“: Das Sultansbild in Stefan Zweigs „Eroberung von Byzanz“, 2019

Stefan Zweigs Prosasammlung "Sternstunden der Menschheit. fünf historische Miniaturen" (1927) wur... more Stefan Zweigs Prosasammlung "Sternstunden der Menschheit. fünf historische Miniaturen" (1927) wurde in der Neuveröffentlichung von 1936 um zwei weitere Erzählungen ergänzt. Eine von ihnen ist "Die Eroberung von Byzanz", die von der Belagerung und Erstürmung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 handelt. In der Erzählung kommt dem Eroberer Mehmet II. selbstredend ein besonderer Stellenwert zu. Dabei fallen die Widersprüche und Extreme ins Auge, von denen die Figur des Sultans gekennzeichnet ist. Dies ist insofern interessant als Mehmet von den Geschichtsschreibern entweder als genialer Staatsmann oder grausamer Tyrann – nie als beides zugleich – charakterisiert wird und lässt darauf schließen, dass Zweig seinen historischen Gegenstand auf spezifisch poetische Weise verarbeitet. Um dem näher auf den Grund zu gehen, soll in dieser Arbeit eine Vergleichsanalyse mit Joseph von Hammer-Purgstalls historiographischer Schrift "Geschichte des Osmanischen Reiches" (1827-33) durchgeführt werden, da ihr entsprechendes Kapitel – so lautet die erste Grundannahme – Zweig als literarische Folie diente. Anschließend sind die erzielten Ergebnisse werkgeschichtlich auszuwerten. Es ist davon auszugehen – dies ist die zweite These –, dass Zweig eine Poetisierung Mehmets II. vornimmt, wobei er ihn bestimmten Strukturen seines Spätwerks entsprechend ummodelt und als politische Projektionsfigur in Erscheinung treten lässt.

Şarlatan Yolcusu ve Göç Edebiyatı: Çatışma Modeli Bağlamında bir Okuma

Öz Orta Çağdan hemen sonra gelen Yeni Çağın başlarındaki bilimsel tartışmalarda şarlatanlar çok b... more Öz Orta Çağdan hemen sonra gelen Yeni Çağın başlarındaki bilimsel tartışmalarda şarlatanlar çok büyük bir önem taşırdı; çünkü o dönemde söz sahibi olan bilim insanları onları olumsuz örnekler olarak görür ve bu olumsuzlukları kullanarak bilim için ideal ölçütler saptarlardı. Bilimde bu şekilde " negatif figür " (Hole Rößler) olarak gösterilen şarlatanlar, edebiyatta daha çeşitli ve kompleks biçimlerde ortaya çıkmakta, hatta kimi zaman karizmatik kişilikler olarak tasvir edilmektedir. Bu durum özellikle şarlatan figürünün yoğun bir şekilde sahnelendiği Alman Edebiyatında 18. yüzyılın sonlarında, 19. yüzyılın başlarında görülmektedir. Aynı zamanda söz konusu devirde yazılmış eserlerdeki şarlatanların neredeyse hiçbirinin yerleşik yaşam insanı olmadığı göze çarpmaktadır. Bitmeyen yolculukları gibi bu bağlamda sürekli kıyafet değiştirmeleri ve rol yapmaları da onların kişiliklerine esrarengiz bir hava katmaktadır. Bu çalışmada, Christoph Martin Wieland, Friedrich Schiller ve Johann Wolfgang von Goethe'ye ait eserlerdeki şarlatan karakterinin farklı işlevleri irdelenecektir. Çalışmanın sonucunda şimdiye kadar gözardı edilmiş şarlatan figürüyle birlikte Göç Edebiyatı kapsamındaki araştırmalara yeni bir bakış açısı kazandırmak hedeflendirmektedir. ABSTRACT IN ENGLISH Charlatan Traveller and Migration Literature: A Reading with the Conflict Model At the beginning of modern times, charlatans emerged as of great importance to the scientific discourse of those spokesmen of the scholar community who use them as negative examples and thus define ideal standards for their profession. Charlatans were seen as " negative figures " (Hole Rößler) in science; however, the way they were judged in literature was more complex and varied, and, in some texts, they even seem congenial and charismatic. This phenomenon can be noticed in German literature especially around 1800, when the charlatan figure is used very often. Moreover, it is conspicuous that charlatans in literary depictions of this period generally have no home and travel Bilgilendirme: Bu makale Universidade de Lisboa (Portekiz) tarafından 26-28 Haziran 2018 tarihlerinde düzenlenen The Migration Conference 2018 kongresinde Şarlatan Yolcular: Göç Edebiyatında İhmal Edilmiş Bir Karakter başlığıyla sunulan bildirinin genişletilmiş biçimidir.