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Farbe Diplomarbeit Michael Maeder

Farbe Diplomarbeit Michael Maeder and der Schule für Gestaltung in St.Gallen. Als Farbe bezeichnen wir Empfindungen des Gehirns, die auf dem Wege über das Auge durch Licht hervorgerufen werden. Lichtwellen sind ebenso beschaffen wie Radiowellen, nur wesentlich kürzerer Wellenlänge

Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Dokumentation «Farbe» «Farbe ist nicht einfach da, ist nicht ein für allemal eindeutig gegeben, ist nicht etwas Selbstverständliches, worüber nachzudenken nicht lohnt, sondern Farbe lebt: bewegt sich und bewegt, agiert, hängt ab und macht abhängig, wirkt, ist mächtig, kann sowohl dienen als auch überwältigen.» (Josef Albers, Interaction of Color) Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Inhaltsübersicht Allgemeines Was ist Farbe? Definitionen aus Lexika und Brockenhaus naturwissenschaftliche Erklärung Grundlagen additive Farbmischung subtraktive Farbmischung Farbkreis Farbkontrast Farbtheorien persönliche Schlussfolgerungen Der Mensch und Farbe Funktionen von Farbe Farbe in der Natur Symbolik und Wirkung der einzelnen Farben persönliche Schlussfolgerungen und Vorlieben Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 eigene Experimente alte Fotoexperimente gesammeltes Bildmaterial über Buntfarben und farbige Kuriositäten Logos Produkte Farbkontraste Farbige Beleuchtungen Schminke Bücher mögliche Umsetzungen Kindermalfarbe für Caran d’Ache farbiges Mineralwasser für Henniez Farbfilmfestival im KinoK Fotoarbeit Annäherung an die Farbe (St.Gallen am Tag) Farbe bei Nacht (St.Gallen bei Nacht) Das Verhalten von Farbe im Wasser Reportage Kinder am Malen Experimente mit farbigem Licht Reportage KinoK Anhang Quellen Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Knaurs Lexikon Definition Farbe «Als Farbe bezeichnen wir Empfindungen des Gehirns, die auf dem Wege über das Auge durch Licht hervorgerufen werden. Lichtwellen sind ebenso beschaffen wie Radiowellen, nur wesentlich kürzerer Wellenlänge, nämlich 400 bis 800 millionstel Millimeter lang. Innerhalb dieses Wellenbereichs ruft jede Wellenlänge in uns eine andere Farbempfindung hervor. Die kürzesten Wellenlängen empfinden wir als violett, die längsten als rot. Dazwischen liegen hellblau, dunkelblau, grün, gelb und orange. Licht von kürzerer (ultraviolettes Licht) oder längerer Wellenlänge (infrarotes Licht) können wir nicht mehr sehen. Weisses Licht (z.B. Sonnenlicht) ist aus Lichtarten verschiedenster Wellenlänge zusammengesetzt und kann in einem Glasprisma in die sieben angegebenen Spektralfarben (->Spektrum) zerlegt werden. Da das Licht auch durch Regentropfen in gleicher Weise gebrochen wird, erscheinen die Regenbogenfarben auch im Regenbogen. Umgekehrt kann man weisses Licht aus farbigem Licht zusammensetzen. Aus wenigen Grundfarben kann jede Mischfarbe zusammengesetzt werden. Die Drucktechnik verwendet aus praktischen Gründen beim Dreifarbendruck gelb, rot und blau, beim Vierfarbendruck z.B. gelb, schwarz, rot und blau. Man kann auch fünf, sechs oder mehr Farben verwenden. Farbstoffe sind an sich farblos, denn sie sind keine Lichtquellen. Sie haben aber die Eigenschaft, von darauffallendem Licht mit vielerlei Wellenlängen die meisten zu verschlucken und nur ganz bestimmte zurückzuwerfen oder durchzulassen, die dann die entsprechende Farbempfindung hervorrufen. Stoffe, die alles Licht verschlucken, erscheinen schwarz, solche die alles Licht zurückwerfen, erscheinen weiss.» Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Knaurs Lexikon Definition Farbstoffe «Farbstoffe werden schon seit frühester Zeit verwendet. Die Griechen benutzten Farbstoffe, um die Marmorstatuen der Götter bunt anzustreichen. Dabei bediente man sich der Erdfarben, wie Ocker, Rötel, Umbra, Malachit, Graphit und Kreide, ferner pflanzlicher Farbstoffe, die aus Flechten, Krappwurzeln, Waid, Henna und Safrankrokus gewonnen wurden. Auch tierische Farbstoffe, wie der Purpur der Purpurschnecke, die Sepia des Tintenfisches und das Scharlachrot der Kochenillelaus, wurden verwendet. Dazu traten bald noch Metallfarben, wie Bronze, Chromgelb und Kobaltblau, sowie Farben aus tropischen Pflanzen, z.B. das Indigo. Heute sind die natürlichen Farbstoffe durch künstliche stark verdrängt worden, die von der chemischen Industrie aus Kohlenwasserstoffverbindungen des Steinkohleteers gewonnen und daher auch «Teerfarben» genannt werden. Die bekanntesten sind die Anilinfarben, das künstliche Indigo und die Indanthrenfarben. Zum Färben von Geweben benutzt man zwei Färbeverfahren: das Beizfärben und das Kupenfärben. Beim Beizfärben werden Garne oder Gewebe in die Farblösung getaucht und kommen dann gefärbt aus dem Bottich. Beim Kupenfärben (Küpe heisst der Färbekessel) entwickelt sich der Farbton erst beim Trocknen nach dem Farbbad durch Einwirkung des Sauerstoffes der Luft. Die besonders lichtechten Indanthrenfarben sind Küpenfarbstoffe.» Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 naturwissenschaftliche Erklärung Grundlagen «Farben sind Taten des Lichtes» J.W.v.Goethe (Zur Farbenlehre) Physikalisch ist die Farbe eine Zerlegung des Lichtes in seine spektralen Bestandteile. Sichtbar wird das wenn weisses Licht durch ein Prisma geschickt wird. Die fünf Spektralfarben Rot, Gelb, Grün, Blau und Indigo entstehen. Die zusätzlichen Farbbereiche Orange zwischen Rot und Gelb, sowie Violett nach Indigo ergeben die oft in Lehrbüchern angegebenen sieben Farben des Regenbogens. Bild aus: Farbe: Licht, Sehen, Empfinden, Zwimpfer Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Additive Farbmischung Die Farbempfindung Weiss lässt sich auch nur mit drei aufeinander abgestimmten monochromen Lichtern aus dem kurz-, mittel- und langwelligen Bereich Spektrums erzeugen. Die Mischung von drei Lichtern mit den Wellenlängen 435nm (Blau), 546 (Grün) und 700 nm (Rot) ergibt weiss. Die Fernsehtechnik macht sich diese Eigenschaft zunutze, um Farbbilder auf Monitoren und Farbbildschirmen darzustellen. Bei der Aufnahme wird das Farbbild mittels Prisma in drei Teilbilder zerlegt und aufgerastert. Die Rasterbilder werden wiederum in elektrische Impulse umgewandelt und eventuell gespeichert. Am Bildschirm geschieht nun das umgekehrte: Die elektrischen Impulse werden mit Hilfe von drei Elektronenstrahlen in Lichtstrahlen zurückgewandelt und auf die Kathodenstrahlmattscheibe gestrahlt, welche einen feinen Raster von fluoreszierenden Punkten in den Farben Rot, Grün und Violett-Blau besitzt. Deshalb heisst dieses Farbsystem auch RGB-System. Bilder aus: Farbe: Licht, Sehen, Empfinden, Zwimpfer Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Die Farben auf dem Bildschirm entstehen durch die optische Mischung der blauen, grünen und roten Farbpunkte je nach der Intensität der Strahlen. Noch immer wirkt es wie Zauberei, wenn mit einer roten und einer cyanfarbigen Lichtquelle in einem abgedunkelten Raum in der Mischung die Farbe Weiss entsteht, da es unserer normalen Erfahrung mit Farben (Malen, Farbmischen mit Aquarell) entgegenläuft. Doch wird es immer wichtiger aufgrund der elektronischen Entwicklungen in der Farbfernsehtechnik, Computertechnik, des Internets, Multimedia, so dass man heute nicht mehr daran vorbeikommt. Das RGB- oder Lichtfarbmodell ist im Aufschwung. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Subtraktive Farbmischung Bei der subtraktive Farbmischung werden einer Lichtstrahlung mit einer bestimmten Zusammensetzung Strahlungsanteile entzogen (subtrahiert). Die verbleibende Strahlung erzeugt auf der Netzhaut des Auges eine andere Farbempfindung, als die Lichtfarbe. Diese Farbe heisst desshalb Körperfarbe. Die Farbfläche erscheint uns weiss, wenn das gesamte weisse Farbspektrum von der Fläche gleichmässig wieder reflektiert wird. Werden die Strahlen alle absorbiert, so ist für uns die Fläche schwarz, werden alle Wellenbereiche gleichmässig nur zu einem Teil reflektiert, ist die Fläche grau. Die Fläche erscheint violett-blau, wenn die roten und grünen Farbanteile absorbiert werden. Bei Grün werden die roten und blau-violetten Anteile absorbiert, bei Rot die grünen und blau-violetten. Die Fläche erscheint gelb, wenn die violett-blauen Strahlen werden. Blau-Violett ist in diesem Fall die Gegenfarbe. Bei Cyan werden die roten Anteile absorbiert, bei Magenta die grünen und blau-violetten. Auf diesem Phänomen baut die Drucktechnik auf. Jedes Bild lässt sich auf dem Papier als Mischung der drei Farben Cyan, Magenta und Gelb darstellen. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Naja, nicht ganz, die Mischung aller drei Farben ergibt ein drunkles Braun, weshalb zusätzlich noch Schwarz als vierte Farbe verwendet wird. Dieses subtraktive Farbsystem wird auch CMYK genannt. Cyan, Magenta, Yellow und Key (Key als schwarze Schlüsselfarbe). Voraussetzung, dass wir Rot als Rot sehen war, dass weisses Licht reflektiert oder absorbiert wurde. Was geschieht aber, wenn das Licht «farbig» ist? Fällt rotes Licht auf eine rote Fläche, so werden die roten Lichtstrahlen reflektiert, die Fläche erscheint uns rot. Fällt aber rotes Licht auf eine cyanfarbene Fläche, so wird kein Licht reflektiert. Rot und Cyan sind Gegenfarben, die Cyanfläche absorbiert alle roten Strahlen, die Fläche erscheint uns schwarz. Trifft gelbes Licht auf die Cyanfläche, so werden die roten Strahlen absorbiert, die grünen aber reflektiert. Die Fläche erscheint uns grün. Im täglichen Leben kommen wir mehr mit dem Körperfarbenmodell in Kontakt, es entspricht unserer aktiven Erfahrung (Malen, Mischen) mit Farben eher als das Lichtfarbenmodell. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Farbkreis Jede Malfarbe ist eindeutig bestimmbar durch: 1.Farbton Primärfarben Blau, Gelb, Rot. Diese können nicht durch Mischung hergestellt werden. Sekundärfarben Orange, Grün, Violett Enstehen durch Mischung zweier Grundfarben 2.Sättigung: Intensität der Farbe Reine/ gesättigte Farbe ungetrübte und nicht gebrochene Farbe höchster Intensität Getrübte Farbe Verminderung der Intensität durch Dämpfung mit Weiß ("Helltrübung") oder Schwarz ("Dunkeltrübung") Gebrochene Farbe Reine Farbe mit zugemischter Komplementärfarbe Farbkreis aus: Nikon Fotoschule 1 Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 3. Helligkeit Eigenhelle z.B. Gelb ist heller als Blau Tonwert Helligkeit durch Hell- oder Dunkeltrübung Weitere Begriffe um die Farbe als Malfarbe: Farbtemperatur Empfindung von Wärme oder Kälte, die eine Farbe ausstrahlt (warme Farben: Gelb, Rot, Orange/ kalte Farben: Blau, Grün, Violett) Lokalfarbe die dem Gegenstand "anhaftende" Farbe; Nachahmung der Stofflichkeit (Darstellungswert der Farbe) Erscheinungsfarbe Erscheinung der Farbe z.B. in bestimmter Beleuchtungssituation Bild Lokal-/Erscheinungsfarbe: Michael Mäder 95 Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Farbkontraste (nach Itten) 1. Farbe-an-sich-Kontrast Kontrast, den die unterschiedlichen Farbqualitäten zueinander bilden (Rot/Blau bildet dabei den stärksten Kontrast) 2. Hell-Dunkel-Kontrast Kontrast den helle Farbigkeit gegenüber dunkler Farbigkeit bildet (Schwarz/Weiß, Blau/Gelb, etc.) 3. Kalt-Warm-Kontrast Kontrast, den die Empfindung von Temperatur einer Farbe hervorruft (warmes Rot/ kühles Blau) 4. Komplementärkontrast Kontrast, den komplementäre Farbenpaare bilden (Rot/Grün, Blau/Orange, Gelb/Violett) Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 5. Simultankontrast Bei der Betrachtung einer Farbe gleichzeitig im Auge erzeugte Komplementärfarbe, die die Nachbarfarben durch Überstrahlen beeinflußt 6. Qualitätskontrast Kontrast von reinen Farben zu getrübten/gebrochenen Farben 7. Quantitäskontrast Kontrast der Größenverhältnisse zweier oder mehrerer Farbflecken Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Farbtheorien Farbtheoretiker: (Auswahl mit den wichtigsten Neuerungen) Antike: Pythagoras, Demokrit, Plato, Aristoteles, Vitruv, Plinius u.a.: Überlegungen zu physikalischen und physiologischen Zusammenhängen von Wirkung und Ursache des Lichts und der Entstehung von Farben (Sehstrahlen die vom Auge ausgehen) Leonardo da Vinci (1452 - 1519: umfassende physikalische Experimente; Licht ist verantwortlich für Entstehung der Farben, es «pflanzt sich wellenförmig und in gerader Linie fort»; umfangreiche Untersuchungen über Kontraste, Mischung von Farben, Farbwirkung etc. Newton (1643 - 1727): ordnet Spektralfarben zu Farbenkreis Goethe (1749 - 1832): Farbenlehre: 1. historischer Teil: Darstellung der Entwicklung der Farbenlehre bis Goethe; 2. polemischer Teil: gegen Newtons Farbenlehre; 3. didaktischer Teil: farbpsychologische Überlegungen («sinnlich-sittliche Wirkung der Farben»), sechsteiliger Farbenkreis, Kontraste (charakterlos, charakteristisch, harmonisch), ästhetische Wirkung von Farben uvm. Runge (1777 - 1810): Farbenkugel als Darstellungsmöglichkeit der drei Dimensionen der Farbe Chevreul (1786 - 1889): Auswirkungen auf «Impressionisten» durch Überlegungen zu Simultankontrast Munsell (1859 - 1918), Ostwald (1853 - 1932): Versuche exakter wissenschaftlicher Systematisierung der Farben Delacroix (1798 - 1863): Farbentheorie ist bestimmt durch Ausdruckswert der Farbe; optische Mischung Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Hölzel (1853 - 1934): sieben Farbkontraste Signac (1863 - 1935): Farbzerlegung, optische Mischung Kandinsky (1866 - 1944): psychische Kraft der Farben; innerer Klang der Elemente Farbe, Linie, Form Itten (1888 - 1967): abgewandelte Form Hölzels sieben Farbkontraste Küppers (geb. 1928): «Neue Farbentheorie» ausgehend von acht Grundfarben nach Daniel Spitzer, http://www-stud.uni-essen.de/~sg0002/hausarb/farbe.htm Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Schlussfolgerungen aus den naturwissenschaftlichen Erklärungen Es ist wichtig sich selbst immer wieder vor Augen zu führen, dass Farbe eine Folge von Licht ist und ohne Licht nicht existieren kann. Experimente mit farbigem Licht führen einem dies immer wieder vor, ich denke hier vor allem an die Lokal und Erscheinungsfarben. Rot ist nicht gleich Rot bei anderem Licht! Das erleben wir immer wieder jeden Tag: Am Morgen, am Mittag und am Abend hat sich unsere Umgebung nicht grundlegend verändert, die Farben aber schon! Oder aber eben nicht! Interessant ist immer wieder das additive Farbmodell. Es wirkt wie Zauberei, wenn ein grünes Licht und ein rotes Licht zusammen eine gelbe Fläche bilden. Dies läuft unserer täglichen Erfahrung (Malmischen von Farben!) immer völlig entgegen. Dabei wird dieses Farbmodell im Zuge der technischen Entwicklung (TV, Computer) immer wichtiger. Falls möglich, werde ich in der Projektarbeit etwas in dieser Richtung unternehmen. Zu den diversen Farbtheorien kann ich nur eines sagen: Mich persönlich hat das Durchlesen diverser Farbtheorien eher verwirrt als aufgeklärt. Ich bin verunsichert, welches jetzt die allgemeingültige Theorie ist. Die meisten Theorien sind auf einem objektiven Sachverhalt aufgebaut und somit für jeden nachvollziehbar. Aber einige benutzen gefühlsmässige Standpunkte oder nehmen irgendeine Farbe als Basis und sind somit nur subjektiv gültig. Auch wird schon in der Primarschule das falsche Farbsystem gelehrt, man nimmt als Basis Gelb, Kobaltblau (nicht Cyan!), Rot (nicht Magenta!) und zu allem Überfluss noch Grün, welches aus Gelb und Blau gemischt werden könnte. Diese Fehler im Lehrstoff müssen dann in den Schulen für Gestaltung wieder langwierig ausgemerzt werden, bzw. der ganze Stoff wieder neu aufgebaut werden. Dasselbe ist bereits mit der Schulschrift geschehen, welche nicht auf der natürlichen Handbewegung basiert, sondern ein künstliches Konstrukt ist. Ich halte mich deshalb an das CMYK- und das RGB-Farbmodell und benutze weiter den Pantonefarbfächer. Die Unterscheidung Ittens in die 7 Farbkontraste macht aber Sinn und ist nachvollziehbar. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Der Mensch und Farbe Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Funktionen von Farbe Farbe in unserer Umwelt Im Umfeld des Menschen sind Farben elementare Bestandteile der visuellen Wahrnehmung, und damit auch unserer Kommunikation. In der Natur erscheint uns Farbe im Blau des Himmels und des Wassers, im Grün der Wiesen und Wälder, im Braun der Erde und der Hölzer, und die verschiedensten Farben in den Blumen und Früchten. Auch an der Haut, den Augen, den Haaren und der Kleidung der Menschen erscheinen uns verschiedene Farben. In der von uns gestalteten Umwelt benutzen wir Farben ebenfalls für die verschiedensten Funktionen: Sie dienen der Information, der Kommunkation und der Gestaltung. Sie vermittlen symbolische Botschaften (UdSSR, Kommunismus signalisieren (Ampel Rot = Stop, Ampel Grün = Fahren) geben Hinweise (Postgelb = Briefbeförderung) Bilder aus: Farbe: Licht, Sehen, Empfinden, Zwimpfer Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 weisen auf Gefahren hin (Radioaktivität) dienen der Tarnung (Militär) dienen der Abschreckung (Polizei) leisten Orientierungshilfe (Haltestelle) lenken die Aufmerksamkeit (Rettungsring) tragen zur Ordnung und Unterscheidung bei (Ordner) Bilder aus: Farbe: Licht, Sehen, Empfinden, Zwimpfer oder von Michael Mäder Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 sind geographisches, ethnisches und kulturelles Merkmal (Hautfarbe) sind Mode- und Statussymbol (Golduhr) zeigen Designtrends an (iMac) sind Ausdruck von Individualität (Punk) sind Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer Gruppe (Fussballmannschaft) sind Aufforderung (rote Lippen soll man küssen...) Bilder aus: Farbe: Licht, Sehen, Empfinden, Zwimpfer, Wie Farben wirken, Eva Heller oder von Michael Mäder Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Die Farbbereiche der Natur Der Buntbereich Die bunten Farben enthalten keine nennenswerten Anteile von Schwarz, Weiss oder Braun. In grösster Reinheit kommen sie im Farbspektrum des Prismas vor. In der Natur bilden sie die Ausnahme. Vielleicht wirken sie gerade wegen ihrer Seltenheit so faszinierend auf die Menschen. Er wirkt laut und jung. Der Unbuntbereich Schwarz und Weiss sind eigenständige Farben, die nicht als das Fehlen von bunten Farben zu verstehen sind. Das gilt auch für die zwischen Schwarz und Weiss liegenden Grautöne. Schwarz oder Grau lässt sich aus den bunten Farben durch das subtraktive Mischen zweier Gegenfarben herstellen. Trotzdem sind diese Farben als «Nichtfarben bekannt. Sie wirken eher kühl und wenig emotional. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Der Graunuancenbereich Er entsteht durch das Mischen von bunten und unbunten Farben. Die Abstufungen hier sind sehr subtil. Er wird als sehr edel und zurückhaltend empfunden. Der Braunbereich Die vielen Brauntöne bilden einen eigenständigen Bereich. Er ist gegenüber den Graunuancen nicht genau abzugrenzen, umfasst jedoch die wärmeren Farben. Dies sind die Farben, welche der Mensch als erstes gelernt hat zu nutzen, deshalb wirken sie ihm sehr vertraut und natürlich. Bilder aus DuMont’s Handbuch der Farbe, Hans Geheler Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Tagesfarben Nach Sonnenlichteinstrahlung Nach Aktivität Fotos aus Fotografie für Könner, John Hedgecoe Grafik von Michael Mäder, GRF 1/95 Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Jahreszeitenfarben Frühling Sommer Herbst Winter Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Die einzelnen Farben und ihre Wirkungen Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Gelb Gelb ist die Farbe der Sonne und des Lichtes. Auch Gold wird mit dieser Farbe assoziiert. Trotzdem gibt es ähnlich viele negative Eigenschaften, die mit dieser Farbe assoziiert werden. positive Wirkung: Optimismus, Glanz, Glück, Freude, Vergnügen, Extrovertiertheit, Lachen, Energie, Aktivität, Intuition, Erfrischend neutrale Wirkung: Hervorhebung negative Wirkung: Naivität, Neid, Geiz, Eifersucht, Überfluss, Angeberei, Wahnsinn, Säure, Gift Aufgehellt wirkt Gelb leichter, aber kraftloser Abgedunkelt wirkt Gelb schmutzig gemischt mit grün giftig, mit rot warm Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Post, Zitrone, Maillot Jaune, Sonne, Sonnenblume, Mayonnaise, Vannillecreme, Eigelb, Asiaten, Irrenhaus, Van Gogh, Gold, Leuchtstift, Quietscheente, Gummistiefel geflügelte Worte «Es wird ihm gelb und grün vor Augen» Schwindelgefühl «nicht das gelbe vom Ei sein» nicht das Bestmögliche «gelb vor Neid» Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Orange Orange ist eine der unbeliebtesten Farben nach Braun. Die Gegenfarbe von Blau ist die wärmste Farbe im Farbkreis. positive Wirkung: Süsse, Aromatisch, Erfrischung, Wärme, Energie, Lustigkeit, Genuss «Abendrot» ist orange neutrale Wirkung: Hervorhebung, Extrovertiertheit, Nähe negative Wirkung: Billig, Aufdringlichkeit, Laut, Masslosigkeit Aufgehellt wirkt Orange leichter, aber kraftloser Abgedunkelt wirkt Orange schmutzig, braun, erdig Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Orange, Karotte, Feuer, Lava, Strassenarbeiter, Aktion, Clockwork Orange geflügelte Worte «Orangenhaut» Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Rot Rot ist die zweitliebste Farbe von Männern und Frauen. Es ist die Farbe des Blutes, des Lebens, des Feuers. Die Farbe der Liebe und Leidenschaft, mit all ihren positiven wie negativen Eigenschaften. Politisch ist Rot die Farbe des Kommunismus. positive Wirkung: Leben, Liebe, Leidenschaft, Emotion, Energie, Aktivität, Feuer, Kraft, Dynamik, Erotik, Sexualität neutrale Wirkung: Hervorhebung, Korrektur, Kontrolle negative Wirkung: Wut, Hass, Zorn, Impulsivität, Aufregung, Scham, Aufdringlichkeit, Verbot Aufgehellt wirkt Rot leichter, passiver, weiblicher Abgedunkelt wirkt Rot schwerer, trauriger, älter Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Ferrari, Rose, Tomate, Apfel, Rotes Kreuz/Roter Halbmond, Blut, Lippenstift, Feuer, Abendrot, Rotes Telefon, Coca Cola, Kit-Kat geflügelte Worte «lieber rot als tot» «einen Tag rot anstreichen» «den roten Faden verlieren» «Rot sehen» «rot werden» «das ist ein rotes Tuch für mich» Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Violett Violett ist die Farbe der gemischten Gefühle. Die meisten Menschen stehen der Farbe ablehnend gegenüber. Es ist die Farbe der Eitelkeit. positive Wirkung: Edel, Erhabenheit, Glaube, Magie, Phantasie neutrale Wirkung: Macht, Luxus, Stolz negative Wirkung: Egoismus, Sünde, Verführung, Eitelkeit, Extravaganz, Unsympathisch, Unnatürlich, Zweideutig, Unsachlich Aufgehellt wirkt Violett leichter, passiver, süsslicher Abgedunkelt wirkt Violett schwerer, trauriger, älter Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Trauben, Kardinal, Prince, Milka, Samt geflügelte Worte «Purple Rain» «Purple Haze» Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Blau Blau ist die Lieblingsfarbe von Männern und Frauen. Es werden Ihr vor allem positive Wirkungen zugeschrieben. Blau ist die Himmelsfarbe, die Farbe für alles Spirituelle, und der Himmel spiegelt sich im Wasser. Politisch ist Blau die Farbe der Neutralität (Blauhelme der UNO). positive Wirkung: Sympathie, Harmonie, Stille, Entspannung, Freundlichkeit, Freundschaft, Grösse, Treue, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Phantasie neutrale Wirkung: Kühle, Ferne, Neutralität, Unendlichkeit, Sehnsucht, Rationalität negative Wirkung: Täuschung, Lüge, Betrug, Betrunken sein Aufgehellt wirkt Blau leichter, luftiger, aber auch kühler Abgedunkelt wirkt Blau schwerer, gedämpfter, ruhiger Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Jeans, Himmel, Wasser, Bugatti, Ortschaftstafeln, Blaues Auge, der blaue Engel, blaues Kreuz geflügelte Worte «Blau sein» «Blau machen» «Das Blaue vom Himmel herunterlügen» «Eine Fahrt ins Blaue» «Ins Blaue hineinreden» «blauen Dunst reden» «Blaues Blut» «Ein Blauer» 100 Stutz «Die Blaue Stunde» «Die blaue Blume der Sehnsucht», Romantik «ein blaues Wunder erleben» Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Grün Auf Rang 3 der Beliebtheitsskala ist die Farbe Grün. Grün ist die Farbe der Hoffnung und der Natur. Politisch ist die Farbe Grün die Farbe der Alternativen. positive Wirkung: Natürlichkeit, Frische, Gesundheit, Jugend, Hoffnung, Ruhe, Geborgenheit, Leben, Frühling, Zuversicht neutrale Wirkung: Toleranz negative Wirkung: Unreife, Ungeniessbarkeit, Giftigkeit Aufgehellt wirkt Grün leichter, aber auch kühler Abgedunkelt wirkt Grün schwerer, gedämpfter Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Gras, Salat, Pflanzen, britische Rennautos, Ampel geflügelte Worte «noch grün hinter den Ohren» «Grünschnabel» «Grünzeug» «grüner Daumen» «grün vor Neid» «jemanden grün und blau schlagen» «grüner Heinrich» Polizei «grünes Licht geben» «am grünen Tisch verhandeln» «auf keinen grünen Zweig kommen» «dasselbe in grün» Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Weiss Im physikalischen Sinn ist Weiss eigentlich keine Farbe, bzw. mehr als eine Farbe. Sie ist die Summe aller Lichtfarben. Und trotzdem gilt sie als Nichtfarbe. Sie tritt oft in Kombination mit Schwarz auf. positive Wirkung: Reinheit, Sauberkeit, Unschuld, Einfachheit, Gut, Wahrheit, Bescheidenheit, Vollkommenheit, Glaube, Frömmigkeit, Ewigkeit, Anfang, Ehrlichkeit, Genauigkeit, Konzentration, Leise, Frische, Leicht, Weiblichkeit, neutrale Wirkung: Neutralität, Eindeutigkeit, Sachlichkeit, Funktionalität, Weiblichkeit negative Wirkung: Tod, Kälte, Leere, Einsamkeit, Stolz Aufgehellt: Heller geht’s nicht Abgedunkelt wird Weiss zu Grau Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Schnee, Milch, Mehl, Zucker, Salz, Zähne, Knochen, Leeres Blatt Papier, Hochzeitskleid, Leintuch, Taschentuch, Unterwäsche, Arzt, Krankenschwester, Verband, Baby-Weiss geflügelte Worte «weisswaschen» «wäscht weisser als weiss» Slogan für Persil Waschmittel (->Persilschein) «eine weisse Weste Haben» «weiss werden» erblassen «weiss machen, was schwarz ist» «jemandem das Weisse im Auge nicht gönnen» «Schwarz-Weiss sehen» Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Schwarz Schwarz ist für uns Menschen in der Regel die Farbe des Schlechten und der Negation und trotzdem kann sie elegant wirken. Politisch ist sie die Farbe des Konservativismus. positive Wirkung: Eleganz, Geistlichkeit, Stärke, Grösse, Moderne neutrale Wirkung: Toleranz, Konservativ, Introversion, Männlichkeit negative Wirkung: Dunkelheit, Schwere, Hölle, Tod, Trauer, Ende, Verdorbenheit, Schlecht, Gefühllosigkeit, Unglück, Schmutz, Gemeinheit, Abweisung, Illegalität, Brutalität, Bedrohung, Lärm, Härte Aufgehellt wirkt Schwarz leichter, neutraler Abgedunkelter gehts nicht mehr Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Kaminfeger, Hölle, Smoking, Anzug, Ford T, Black Box, Film Noir, Sensenmann, Aktenkoffer geflügelte Worte «warten bis man schwarz wird» «sich schwarz ärgern» «Schwarz auf Weiss» «schwarz malen» «jemanden anschwärzen» «Schwarz für Weiss vormachen» «der schwarze Tod» Pest «jemandem das Schwarze unter dem Fingernagel nicht gönnen» «schwarze Seele» «Schwarze Kunst» «das schwarze Schaf der Familie» «der schwarze Mann» «Schwarzbrenner, Schwarzmarkt, Schwarzarbeit, Schwarzfahrer» «Schwarzes Brett» «Ins Schwarze treffen» Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Silber Silber ist eigentlich ein glänzendes Grau, dass immer sofort als Edelmetall assoziiiert wird. Silber wird immer mit Gold verglichen und macht stets nur Rang 2 dabei. positive Wirkung: Reichtum, Pracht, Festlichkeit, Stille, Höflichkeit, Klugheit, Genauigkeit, Pünktlichkeit, Sicherheit, Schnelligkeit, Sportlichkeit, Dynamik, Funktionalität, Moderne, Eleganz, Frieden neutrale Wirkung: Neutralität negative Wirkung: Künstlichkeit, Unnatürlichkeit, Kälte, Härte, Distanziertheit Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Schmuck, 2.Rang, Geld, Silberpfeil, Chrom, Silver Surfer, Sterling Silber, Silberbesteck geflügelte Worte «Mit dem silbernen Löffel geboren sein» «30 Silberlinge» «Reden ist Silber, Schweigen ist Gold» «etwas versilbern» verkaufen Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Gold Gold ist das Edelmetall schlechthin und wird in Gemälden oft mit Gelb abgebildet. Es ist die Farbe, die mit Reichtum und Wohlstand in Verbindung gebracht wird. Der Sieger erhält in der Regel eine Goldmedaille, um seine Leistung zu würdigen. positive Wirkung: Reichtum, Pracht, Festlichkeit, Wohlstand neutrale Wirkung: negative Wirkung: Dekadenz, Überheblikeit, Protzigkeit, Käuflichkeit, Gier Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Objekte, welche wir mit dieser Farbe verbinden Schmuck, 1.Rang, Geld, Ehering, Krone, Goldfinger, Goldenes Vlies, Goldener Schnitt, Goldfisch, Goldkettchen geflügelte Worte «sich eine goldene Nase verdienen» «goldene Aussichten» «Reden ist Silber, Schweigen ist Gold» «Mit dem goldenen Löffel geboren sein» «Goldader» «etwas vergolden» Geflügelte Worte aus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 geflügelte Worte über Farbe allgemein Zitate und Gedichte Sprichwörter «Farbe bekennen» «mit der Farbe herausrücken» «Farbe halten» kommen aus dem Kartenspiel «Reden wie der Blinde von Farben» Zitate I often think that the night is more alive and more richly colored than the day. Vincent Van Gogh I've been forty years discovering that the queen of all colors is black. Auguste Renoir Dom Pagnotti in He Got Game (1998) said When making a business decision, the only color that matters is green. Clopin in Hunchback of Notre Dame, The (1996) said Clopin: They're beautiful, no? So many colors of sound, so many changing moods, but you know, they don't ring all by themselves. Jennifer/Mary Sue Parker in Pleasantville (1998) said We're supposed to be at home, David. We're supposed to be in color! Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Jennifer/Mary Sue Parker in Pleasantville (1998) said I've had ten times as much sex as the rest of these girls, and I still look like this. I mean, they spend an hour in the back and get colors... Zaphod Beeblebrox in «Hitchhiker's Guide to the Galaxy» (1981) said It's the weird color-scheme that freaks me. Every time you try to operate one of these weird black controls, which are labeled in black on a black background, a small black light lights up black to let you know you've done it! Songzitate «Can you colorize my life, I'm so sick of black and white» Meat Loaf «She comes in colors everywhere, she’s got a rainbow she has the colors everywhere, she comes in colors» Rolling Stones When I was born I was black. When I grew up I was black. When I am sick I am black. When I am hot I am black. When I am cold I am black. And when I die I will be black. But you... When you were born you were pink. When you grew up you were white. When you are sick you are green. When you are hot you are red. When you are cold you are blue. And when you die you will be purple. And you call me colored? Nikki Quellen: diverse Suchengines im Internet Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Farbtests Lüscher-Farbtest Nach der Auffassung von Lüscher verfügt der Mensch über vier Möglichkeiten des Verhaltens gegenüber seiner Umwelt: angreifen (autonom-aktives Verhalten) verteidigen (autonom-passives Verhalten) flüchten (heteronom-aktives Verhalten) unterwerfen (heteronom-passives Verhalten) Im Schnelltest wählt die Versuchsperson aus 8 verschiedenen Farben ihre persönliche Reihenfolge: 0 Grau, 1 Blau, 2 Grün, 3 Rot, 4 Gelb, 5 Violett, 6 Braun, 7 Schwarz Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Dadurch ergeben sich vier Gruppen von Farben: sympathisch angenehm gleichgültig unsympathisch Mit ihrer Farbwahl lässt die Testperson erkennen, wie sie auf bestimmte Situationen reagiert - und zwar sowohl die anerzogenen und eingeübten, wie auch die unbewussten, emotionalen Reaktionen. Mit seinemTest will Lüscher auf die unbewusten Motive hinweisen, die einen Menschen bewegen und ihm damit ermöglichen, sich mit diesem auseinanderzusetzen. Aufgrund der Symboldeutung der Farben ist mit der individuellen Rangfolge der acht Karten die Erstellung eines aussagekräftigen Persönlichkeitsprofils möglich. Dabei gelten die beiden ersten Farben als Aussage über die positive Identifikation und die beiden letzen als das, was die Person am meisten ablehnt. Interessant ist, dass die Wiederholung des Tests in der Regel die zuverlässigeren Auskünfte ergibt. Diese Farbkombinationen werden dann mit der Bewertungstabelle von Lüscher verglichen: Bsp. Rot/Grün Starke vitale Antriebe geben dem Charakter ein impulsives und leidenschaftliches Gepräge. Der Mensch entfaltet viel Initative und sucht sich überall durchzusetzen und zu behaupten. Dazu steht ihm viel Ausdauer und ein grösseres Beharrungsvermögen zur Verfügung. Weit ausgefeilter ist der Haupttest mit 73 Farbtönen, der sich genauso auswerten lässt. aus Mit Farben heilen von Heidelore Kluge Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Die Farben von verschiedenen Eigenschaften und Adjektiven aus Die Wirkung von Farben, Eva Heller Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Schlussfolgerung aus der Mensch und Farbe Farbe ist also weit mehr als nur ästhetisches Beigemüse. Sie ist Bestandteil unserer Welt, sie ist sogar eine der Voraussetzungen für unser Leben und Überleben. Durch Farbe können wir unsere Umwelt besser deuten. Farben berühren immer auch unsere Gefühle. Wir befinden uns in einer andauernden Wechselbeziehung zu ihnen. Farben wirken auf uns ein, auch dann, wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen. In der Regel nehmen wir reine Farben bewusster wahr als gemischte, wobei das immer auf den Farb- und Helligkeitskontrast ankommt. In unserer Umwelt treffen wir ganz reine Farben eher selten an, das mag ein Grund für deren Wirkung sein. Das kommt vor allem in der Nacht zum tragen. Auch Kinder sind ganz versessen auf die extreme Leuchtkraft der reinen Farben Rot, Gelb, Blau und Grün. Die Spielzeuge sind praktisch nur in diesen Farben erhältlich. Sie sehen oft wie riesige Bonbons aus. Fallen auf. Und sie wirken jugendlich und frisch in der Kombination zueinander. Zum Lüscher Farbtest ist zu sagen, dass ich ihm mit starker Skepsis begegne, innerhalb von 20 Minuten nach einem Farbtest solch eindeutige Aussagen über einen Menschen machen zu können, grenzt an Scharlatanerie, ob Schnell oder Haupttest. Bei der weiteren Dokumentation werde ich mich auf den Buntbereich im additiven und subtraktiven Farbsystem beschränken. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 alte Fotoexperimente Farbkreis (GRF2, 96) additive und subtraktive Farbfotogramme (GRF2, 96) Farbige Flüssigkeiten (95) Farbkontraste (95) Farbige Beleuchtungen und Crossentwicklung (95) Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 gesammeltes Bildmaterial über Buntfarben und farbige Kuriositäten Logos Produkte Farbkontraste Farbige Beleuchtungen Schminke Bücher Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Mögliche Umsetzungen Kindermalfarbe für Caran d’Ache farbiges Mineralwasser für Henniez Farbfilmfestival im KinoK Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Mögliche Umsetzung Kindermalfarben für Caran d’Ache Prospekt, Inserat, Kampagne für eine kindgerechte Malfarbe, eventuell Verpackung Grundpaket mit den 3 Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb um die richtige Farbenlehre zu erlernen, und nicht mit Gelb, Rot, Grün und Blau! Kinder gehen mit Farbe anders um als Erwachsene, wie auch mit Formen. Sie sind noch frei vom ganzen Ballast der Erfahrungen und Eindrücke. Dies lässt sie sehr experimentell mit Farbe umgehen. Ich hatte die Möglichkeit eine 1.Primarklasse des Schulhauses St.Leonard während des Malunterrichtes zu beobachten und zu fotografieren. Aufgabe war es, einen Zauberstein zu visualisieren, der die verschiedensten Farben ausstrahlen konnte. Die Kinder taten sich am Anfang sehr schwer, die einzelnen reinen Buntfarben miteinander in Kontakt zu bringen, sie untereinander zu mischen. Aber durch die Abgabe von nur 4 Grundfarben (Rot, Gelb, Grün und Blau) wurden sie darauf hingeführt, ihre Farben selber zu mischen. Trotzdem behielten die Kinder ihre Vorliebe für knallbunte Farben, die die Leuchtkraft des Zaubersteines zeigte. Hatten einige Kinder einmal angefangen zu mischen, so wollten sie zum Teil gar nicht mehr aufhören. Da mir Caran d’Ache nicht genaueres Material zustellen konnte, verliefen die weiteren Nachforschungen zum Thema Kinderfarben etwas im Sande. Aber wenn bereits in der Primarschule oder gar Kindergarten die richtige Farbenlehre zum Einsatz käme, so würde dies mit Sicherheit die Aufgabe der Schulen für Gestaltung erleichtern, so dass nicht mehr nocheinmal bei Null angefangen werden muss. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Interview mit Anja Hilber, Primarlehrerin im St.Leonhardsschulhaus in St.Gallen, Zusammenfassung Am Anfang werden die Grundfarben gelehrt, Gelb, Blau, Rot und Grün (obwohl man Grün aus Gelb und Blau mischen kann, es vereinfacht die ganze Farbenlehre für die Kinder). So wird es uns als Kind beigebracht, und so geben es die Lehrer weiter. Ausserdem sind die Lehrmittel darauf ausgerichtet. Benutzt werden für diese Farbenlehre Gouachefarben, sie lassen sich besser mischen als z.B. Farbstifte oder Filzstifte. Finderfarben sind für diese Art Übungen ebenfalls nicht optimal geeignet, diese sind eher für die körperlichen Übungen geeignet. Nach und nach werden daraus neue Farben gemischt ähnlich wie Buchstaben gelernt werden. Jedes Kind geht mit Farbe anders um, einige möchten die Farben rein halten, andere mischen einfach darauflos. Es ist wichtig, die Kinder in ihrem Drang nicht zu stören, sondern nur zu fördern. Man verbindet Farben oft mit Formen, z.B. Gelb mit der Sonne als Kreis, Blau als Wellenlinie für Wasser, Grün als Kreis oder Dreieck für Bäume. Die Formen allgemein sind in diesem Alter sehr reduziert auf die Grundformen, was sich optimal eignet für diese Mischübungen. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Mögliche Umsetzung Farbiges Mineralwasser für Henniez Neues Produkt: a) Regenbogen-Mineralwasser: Klares Mineralwasser, das sich beim Öffnen der Flasche in den verschiedensten Farben einfärbt. Ähnlicher Effekt wie bei der Kinder-Überraschung, der Kunde weiss nicht welche Farbe er bekommt b) Eine Reihe verschiedenfarbiger (transparente Regenbogenfarben) Mineralwasser, welche ideal sind für einen Partyservice, zum Einfärben von Coktails für Jugendliche und Leute um die 20, oder für Kinder im Sommer in der Badi. Verpackung (Flasche), Etikette, Inseratekampagne Henniez zeigte sich interessiert an einer Zusammenarbeit, welche aber derart kurzfristig nicht möglich war. Die anderen angefragten Firmen sandten mir jeweils das Standardmaterial für Produktion und Vermarktung zu, welches aber kaum optimale Marketinganalysen zuliess. Rivella lancierte gerade während der Vorbereitungsphase Rivella Rot und Blau neu, und zwar mit einem Slogan, der optimal für mein neues Produkt gepasst hätte... «Welche Farbe hat dein Durst?» Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Lebensmittelfarben Artikel des WDR (Westdeutscher Rundfunk) über Lebensmittelfarben "Das Auge ißt mit" - diese Binsenweisheit nutzen findige Hersteller, um uns an ein bestimmtes Äußeres von Produkten so sehr zu gewöhnen, daß wir andere Farben als Mangel des ansonsten völlig gleichen Lebensmittels bewerten würden. Denn nur, wenn neben dem Geschmack, der Festigkeit, der Form und dem Geruch auch die Farbe so ist, wie wir es erwarten, halten wir ein Lebensmittel für appetitlich oder für gesund. Blau gefärbt würden wir die meisten Speisen und Getränke verschmähen. So ist zum Beispiel auch der Versuch fehlgeschlagen, ein farbloses, glasklares Cola-Getränk auf den Markt zu bringen, das ansonsten genau dem Original entsprach: Cola hat, so denken wir, braun zu sein obwohl diese Farbe nur der Phantasie der Erfinder entsprang. Mit Farben läßt sich auch anders manipulieren: Färbt man ein Bonbon gelb statt rot, schmeckt es den meisten Personen gleich etwas saurer. Und ein blasses Lebensmittel finden wir auch im Geschmack unwillkürlich fader als ein knallbuntes. Natürlich, naturidentisch oder künstlich Grundsätzlich können drei Gruppen von Lebensmittelfarbstoffen unterschieden werden. Zunächst die tatsächlich aus der Natur gewonnen Substanzen. Beispiel: Riboflavin. Der pflanzliche, gelbe Farbstoff ist auch als Vitamin B2 bekannt. Verwendet wird er etwa zum Färben von Margarine oder Käse. Natürliche Farbstoffe gelten gemeinhin als gesundheitlich unbedenklich. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Sensibleren Geniessern bleibt jedoch vielleicht ihr Bissen im Halse stecken, wenn sie erfahren, welcher Naturfarbstoff beispielsweise Frühstücksmarmeladen, Fruchtzubereitungen, Fleischpasteten und Bittergetränke kräftig rot färben darf: "Cochenille" (E 120), ein Stoff, der aus Scharlach-Schildläusen gewonnen wird. Die zweite Gruppe von Buntmachern kommt aus dem Chemielabor. Als naturidentisch werden Stoffe bezeichnet, die natürlichen Stoffen chemisch gleich sind, aber synthetisch hergestellt werden. So findet man zum Beispiel für den künstlich hergestellten, gelb-orangen Farbstoff Canthaxanthin (E 161g) ein entsprechendes Pendant in der Natur. Trotz seiner "natürlichen Struktur" raten die Verbraucherzentralen jedoch vom häufigen Verzehr dieses synthetischen Farbstoffes ab. Völlig ohne Vorbild in der Natur sind künstliche Farben wie Patentblau V (E 131) oder Grün S (E 142). Einige, vor allem aus der Gruppe der synthetischen Azo-Farbstoffe, sind immer wieder wegen des Verdachts auf Gesundheitsgefährdung ins Gerede gekommen. Einige Azo-Farbstoffe, fürchten Kritiker, könnten pseudo-allergische Reaktionen, Hyperaktivität bei Kindern oder Ablagerungen in Organen bewirken. In Tierversuchen riefen manche Azo-Verbindungen Krebs hervor. Allerdings: Es gibt auch wissenschaftliche Studien, die den Azo-Farben Unbedenklichkeit bescheinigen. Auch die Lebensmittelgesetze lassen einige Azo-Farben für genau definierte Zwecke zu. Der Streit der Wissenschaftler darüber geht weiter. Verschlüsselte Informationen: E-Nummern Auf verpackten Waren muß angegeben werden, welcher Zusatzstoff verwendet wurde. Die Hersteller können entweder den Namen ins Zutatenverzeichnis schreiben oder die europaweit gültige "E-Nummer". Farbstoffe tragen zum Beispiel die Nummern E 100 bis E 199. Verbraucher, die etwa wegen pseudo-allergischen Beschwerden einen Stoff meiden wollen, sollten sich den Ratgeber "Was bedeuten die ENummern?" in ihrer Verbraucherzentrale besorgen. Dort ist tabellenartig aufgeschlüsselt, welcher Farbstoff welche Nummer hat und was man über ihn wissen sollte. Leider läßt sich oft nicht genau herausfinden, ob nun ein Konservierungs-, Aroma- oder Farbstoff oder alles Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 zusammen einen Allergieschub ausgelöst hat. Doch immerhin kann man die persönlichen Risiken so schneller "einkreisen". Das Spiel mit den Farben Die Mißbrauchs-Möglichkeiten von Farbstoffen im Lebensmittelbereich werden von Verbraucherschützern mit Sorge gesehen. Die Verwendung von bunten Farben beflügelt zwar die Phantasie und erfreut das Auge – besonders Kinder lieben die Farbenpracht auf Süßigkeiten, Torten und Gebäck – doch können Hersteller etwa Obstkonserven oder in Plastik verschweißte Hotdogs zum Aufbacken durch "Schönfärberei" frischer und damit gesünder wirken lassen, als sie tatsächlich sind. Auch der sorglose Umgang der Gesetzgeber mit Farbstoffen bereitet einigen Experten Kopfzerbrechen: Die Europäische Union ließ vor drei Jahren einige künstliche Farbstoffe für den Binnenmarkt zu, die hierzulande aus Gesundheitsschutz-Gründen zuvor verboten oder stark in ihrer Verwendung eingeschränkt worden waren. Dazu kommt, daß sich nicht alle Lebensmittel-Produzenten an die Vorschriften halten, wenn sie Farbstoffe verwenden. Vor allem in exotischen Konserven, billigen Likören oder schrill gestylten Süßigkeiten finden Chemiker der kommunalen Lebensmittel-Untersuchungsämter nicht angegebene oder sogar verbotene Farben. Manchmal werden auch die Höchstmengen überschritten, die für einige der Substanzen in der Europäischen Farbestoff-Richtlinie festgelegt sind. In der Regel werden solche Verstöße "nur" als Ordnungswidrigkeit geahndet. Längst sind wir an die bunte Vielfalt auf unserem Teller gewöhnt. Auch Skeptiker fordern heute nicht den völligen Verzicht auf den chemischen Farbkasten. Doch korrekte Kennzeichnung und kritischer Durchblick sind auch in puncto Farben besser als eine rosarote Brille. Weiterführende Informationen: Was bedeuten die E-Nummern? LebensmittelZusatzstoffliste. 55. Auflage 1997, 4,- DM. Hrsg.: Verbraucher-Zentrale Hamburg e. V. Kirchenallee 22 20095 Hamburg Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Fotoexperimente mit Farben in Wasser/Flüssigkeiten Wie verhalten sich Farben, wenn sie mit Pipette in Wasser geträufelt werden? In Zusammenhang mit dem neuen Produkt, dem RegenbogenMineralwasser, habe ich getestet, wie Farben sich im Wasser verteilen. Es wurde im Studio Farbe in eine Glaskanne geträufelt und fotografiert. Die Resultate sehen auch wie Gemälde von farbigem Rauch, der aufsteigt. Auf den Fotos nicht zu erkennen ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Farbe verteilt. Die Farbe durchdringt das Wasser nur sehr langsam, und nicht gleichmässig, es ist bei jedem Test anders. Damit eine gleichmässige Färbung des gesamten Wassers auftritt, muss die Kanne oder die Flasche geschüttelt werden. Dies sind keine idealen Bedingungen für kohlesäurehaltiges Mineralwasser, es ist sogar gefährlich, vor allem für Kinder. Auch die Benutzerfreundlichkeit leidet darunter, die Flasche müsste nach dem Schütteln mindestens 3 Minuten ruhig stehen, bevor sie geöffnet wird. Man erinnere sich an das Schütteln einer Cola-Dose und dem unmittelbaren Öffnen dieser. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Mögliche Umsetzung Farbfilmfestival im KinoK Farbfilmfestival in Spiez im Rahmen der Amateurfilme Festivalprogramm, Plakate, Inserate, Broschüre, Flyer, Eintrittskarte Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Interview mit Herrn Stalder, Veranstalter des Filmfestivals in Spiez, eine Zusammenfassung Welches Image besitzt das Filmfestival in Spiez? Es hat Bindegliedfunktion zwischen dem LowBudget-Amateur und den Profis. Es ist eine Gelegenheit für die Amateure mit professionellen Filmemachern zusammenzukommen und mit ihnen zu diskutieren. So etwas gibt es in der Schweiz sonst nicht. Wie sieht das Durchschnittspublikum aus? Vor allem aktive Amateure. Das Publikum setzt sich sehr heterogen zusammen, es gibt die jüngeren Filmer, die gerade das erste Mal eine Videokamera in der Hand halten, wie auch eingefleischte «alte» Amateure, die seit der 8mm Zeit dabei sind, und dazwischen die Filmer zwischen 30 und 50, die sehr aktiv sind. Auch Profis sind dabei. Den Durchschnittsfilmer gibt es eigentlich nicht. Allen gemeinsam ist die Begeisterung für das Medium Film. Finden auch Anlässe ausserhalb des Festivals statt? Natürlich, bevor dieses Festival stattfinden kann, müssen in der ganzen Schweiz regional dazu Ausscheidungen ausgetragen werden, nur die Besten kommen hier nach Spiez. Die Säle hier in Spiez werden sonst als Lokalkino genutzt. Mit welchen Organisationen arbeiten Sie zusammen? Mit der Dachorganisation der Filmamateure Swissmovie. Wie beurteilen Sie das Thema Farbe im Kino für ein Festival? Wäre durchaus machbar, man müsste vielleicht darauf achten, dass es nicht zu vordergründig angepackt wird, sondern dass wirklich Qualität rüberkommt. Dazu ist viel Recherche und Verhandlungsgeschick nötig. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 In welchem Umfang wäre es in Spiez denkbar? Vielleicht im Rahmen eines dreitägigen bis einwöchigen Festivals, dabei ist aber zu beachten, dass keiner, oder kaum einer der Zuschauer pro Tag mehr als 2, höchstens 3 Filme reinzieht. Aber das Thema wäre durchaus denkbar. Welche Werbemittel und Kanäle werden benutzt? Für Werbemittel steht sehr wenig Geld zur Verfügung, wir stecken praktisch das ganze Geld in das Festival und machen nur 2 bis 3 Inserat in Fachzeitschriften, vielleicht noch in Regionalzeitungen. Aber für mehr reicht es nicht. Wir sind sehr auf Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Interview mit Pablo Pacios, Filmvorführer und Aktivmitglied im KinoK, St.Gallen Welches Image besitzt das KinoK? Wir sind jetzt endlich etwas weg vom Alternativimage der 80er-Jahre zu einer doch innovativen Gruppe von Filmliebhabern. Das äussert sich auch im Programm, das wir im Moment anbieten. Nicht nur Kino für den kopf, sondern auch für den Bauch. Wir versuchen auch verstärkt «grössere» neue Filme zu bekommen, solche welche durch den Verleih mehr beworben werden. Wie sieht das Durchschnittspublikum aus? Es ist zum Vergleich mit den kommerziellen Kinos in der Stadt etwas älter. In der Regel sehr gemischt (hängt natürlich vom Anlass ab), etwa ein Drittel sind Mitglieder, zwei Drittel Nichtmitglieder. Und es kommen mehr neue Leute! Aber wir haben einen Standortnachteil hier am Rand der Stadt, es kommt praktisch keine Laufkundschaft, die Leute müssen bereits von uns gehört haben. Finden auch Anlässe ausserhalb des KinoK statt? Ja, z.B. in Zusammenarbeit mit der Stiftsbibliothek oder dem Bodenseefestival. Ausserdem gibt es oft im KinoK Fremdveranstaltungen, wo wir den Saal vermieten, wie kürzlich für die kurdische Gemeinschaft. Wie beurteilen Sie das Thema Farbe im Kino für ein Festival? Gut möglich, die Idee thematisch wie visuell die Sache anzupacken, wäre sicher interessant. Es gäbe einige Filme, die gut in ein solches Konzept passen würden, ich denke einmal an die Kieslowski Triologie, oder auch an Fassbinder Filme, die sehr intensiv mit Farbe umgehen, und und und... Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 In welchem Umfang wäre es KinoK denkbar? Im Rahmen eines Themenmonats könnte man 7 - 12 verschiedene Filme bringen. Mehr bringt nichts. Man muss sich vor Augen halten, dass selbst Filmfreaks nicht mehr als zwei bis drei mal pro Woche ins Kino gehen, die Gefahr des Filmverheizens besteht bei mehr Filmen. Wäre eine Zusammenarbeit mit einem nationalen AmateurFilmfestival möglich, z.B. als regionale Ausscheidung? Im Zusammenhang mit dem Thema Farbe? Sicher, solche Ausscheidungen oder regionale Filmschaufen sind bei uns bereits auf dem Programm. Welche Werbemittel und Kanäle werden benutzt? Für Werbemittel steht sehr wenig Geld zur Verfügung, an die Mitglieder werden monatlich die Programmplakate verschickt, die Programme und Flyer in der Stadt in verschiedenen Geschäften aufgelegt. Ausserdem inserieren wir täglich unser aktuelles Programm in den regionalen Tageszeitungen. Aber für mehr reicht es nicht. Wir sind sehr auf Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Farbe in der Filmgeschichte Der erste kommerziell produzierte Film in Farbe war G.A.Smith’s Ein Besuch am Meer (GB 1908), ein achtminütiger Kurzfilm über die White Coons Pierrot-Truppe und die Band der Cameron Highlanders. Der erste dramatische Film, der in Farbe produziert wurde, war Schachmatt (GB 1910). Regie führte Theo Bouwmeester. Der erste Spielfilm, der in Farbe gedreht wurde, war das Melodram Die Welt, das Fleisch und der Teufel (GB 1914). Regie führte F. Martin Thornton. Die Engländer waren zu dieser Zeit dem Rest der Welt filmtechnisch weit voraus, nur gab es noch keinen Ton. Und inhaltlich gaben diese Filmchen noch nicht viel her, es handelt sich nur um technisch interessante Dokumente. Beim Farbtonfilm nahmen die Amerikaner Mitte der 20er Jahre die Zügel in die Hand. Der erste durchgängig farbige Spielfilm war ein 2Farben-Film namens Weiter mit der Show von Alain Crosland. Der erste dreifarbige Technicolor-Film Walt Disney’s Cartoon Blumen und Bäume (USA 1932) und leitete ein neues Zeitalter ein. Die Anzahl der Farbproduktionen stieg stetig. Nach dem zweiten Weltkrieg begann der endgültige Siegeszug des Farbfilmes. 1954 wurden von 237 bereits 157 in Farbe abgedreht worden. Interessanterweise feierte der Schwarz-Weiss-Film in der Mitte der Fünfziger ein Revival. Mit ein Grund war natürlich, dass S/W-Filme günstiger zu produzieren waren. 1959 waren wieder fast 80 Prozent der Filme in Schwarz-Weiss, aber ab 1962 setzten sich die Farbfilme an die Spitze. 1970 wurde nur noch ein einziger Film in Schwarz-Weiss gedreht. Auf den anderen Kontinenten vollzog sich der Wandel etwas langsamer. aus dem Guiness-Buch Film von Ullstein Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Kurioses aus der Filmgeschichte Die kürzeste Farbsequenz bestand aus 2 Bildern in Alfred Hitchcocks Ich kämpfe um dich (USA 1945). Am Ende des Films färbt sich die Leinwand für den Bruchteil einer Sekunde eines Gewehrschusses in leuchtend rotes Technicolor. Der erste Spielfilm, der in Schwarzweiss gedreht und nachträglich in deinen Farbfilm verwandelt wurde, war Yankee Doodle Dandy (USA 1942), die Verfilmung des Lebens von George M. Cohan, mit James Cagney in der Hauptrolle. Die computeranimierte Farbabzüge wurden 1985 gezeigt. Am bekanntesten wurde diese Technik jedoch durch die Färbung des Lang-Klassikers Metropolis (D 1920) und durch die Laurel und Hardy Filme. Das nachträgliche Kolorieren wurde kontrovers diskutiert. Viele Regisseure und Stars lehnten das Verfahren strikt ab. Sie argumentierten, dass die visuelle Qualität von Filmen, die nicht als Fabfilme konzipiert waren, gemindert werden. Jacques Tatis Debüt-Film Tatis Schützenfest (F 1949) wurde in zwei verschiedenen Fassungen gedreht. In Farbe und in Schwarz-Weiss. Sehr zum Ärger von Tati konnte vom Farbfilm kein brauchbarer Abzug erstellt werden, so dass der Film nur in Schwarz-Weiss erschien. Erst 1988, 6 Jahre nach Tati’s Tod, gelang es mit neuen technischen Mitteln eine Farbkopie davon zu ziehen. Es dürfte dies die längste Entwicklungszeit für einen Film sein. Die Farbwerte in Van Goghs berühmten Gemälde eines Kornfeldes sind, so Regisseur Vincente Minnelli, nicht naturgetreu. Vincent Van Gogh Ein Leben in Leidenschaft (USA 1956) enthält eine Szene, in der Van Gogh das Kornfeld malt (Es wurde das Original benutzt). Anschliessend wird auf ein echtes Kornfeld übergeblendet. Um die Farben des realen Kornfeldes denen des Gemäldes anzupassen, musste Minnelli das gesamte Feld mit goldener Farbe besprühen. Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Filme mit intensivem Umgang mit Farbe (thematisch oder formal) Im Laufe von Gesprächjen mit Freunden und mit Mitgliedern vom Kinok entstand schnell eine Liste mit Filmen, die entweder Farbe im Titel hatten und einzigartig mit Farbe umgehen. Hier nur eine Auswahl: Die Schwarze Spinne (1983) Mark M. Rissi nach Jeremias Gotthelf Der Schwarze Tanner (1985) Xavier Koller Black Beauty (1971) James Hill 37.2 le matin, Betty Blue (1986) Jean-Jacques Beineix Blau blüht der Enzian (1973) Franz Antel mit Heino’s Titelsong! Der Blaue Engel (1930) Josef von Sternberg nach Heinrich Mann Schwarz-Weiss Blue Velvet (1986) David Lynch Le grand bleu (1988) Luc Besson Colors (1988) Dennis Hopper True Colors (1991) Herbert Ross Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Ein Spiel in Farben (1934) Oskar Fischinger Goldfinger (1964) Guy Hamilton Der Grüne Heinrich (1994) Thomas Koerfer Le Rayon vert (1986) Eric Rohmer Fried Green Tomatoes (1991) Jon Avnet Clockwork Orange (1971) Stanley Kubrick 2001 - An Odyssey in Space (1968) Stanley Kubrick The Pink Panther (1963) Blake Edwards Pretty in Pink (1986) Howard Deutch Pink Cadillac (1989) Buddy Van Horn The Color Purple (1985) Steven Spielberg Purple Rain (1984) Albert Magnoli The Big Red One (1980) Samuel Fuller La Reine Margot (1994) Patrice Chéreau Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 The Thin Red Line (1998) Terrence Malick Der Scharlachrote Buchstabe (1972) Wim Wenders Woman in Red (1984) Gene Wilder Bleu (1993) Krystof Kieslowski Blanc (1994) Krystof Kieslowski Rouge (1994) Krystof Kieslowski Der Schatz im Silbersee (1962) Harald Reinl Casablanca (1942) Michael Curtiz The Yellow Rolls-Royce (1965) Anthony Asquith What Dreams May Come (1998) Robin Williams Blade Runner (1982) Ridley Scott Fantasia (1940) James Algar Full Metal Jacket (1987) Stanley Kubrick Medea (1987) Lars von Trier Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Metropolis (1927) Fritz Lang Münchhausen (1943) Josef von Báky The Red Shoes (1948) Michael Powell Yellow Submarine (1968) George Dunning Rumble Fish (1978) Francis Ford Coppola Point Blank (1967) John Boorman Kommuniquatsi (1976) Kurosawa Element of Crime (1986) Lars von Trier Pleasantville (1998) Gone with the Wind (1946) Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Fotoarbeit Annäherung an die Farbe (St.Gallen am Tag) Botanischer Garten Innenstadt Marktplatz Farbe bei Nacht (St.Gallen bei Nacht) Innenstadt Altstadt Das Verhalten von Farbe im Wasser Studioaufnahmen mit Blitz Reportage Kinder am Malen Primarschulklasse im St.Leonardsschulhaus Experimente mit farbigem Licht Studioaufnahmen mit Spots Filmmaterial Hände Lichtmalereien Reportage KinoK Dokumentation Projektarbeit, Michael Mäder, GRF 8 99 Anhang Quellen Knaurs Lexikon Brockenhaus Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Lutz Röhrich Mit Farben heilen, Heidelore Kluge Wie Farben wirken, Eva Heller DuMont’s Handbuch der Farbe, Hans Geheler Licht, Sehen, Empfinden, Zwimpfer Nikon Fotoschule 1 Fotografie für Könner, John Hedgecoe Guiness-Buch Film, Ullstein Internet Movie Database (www.imdb.com) Lyrics Database (www.lyrics.ch) Vielen Dank auch an die Personen, die die Webseiten http://www.michaelmaeder.ch (Grafik Design) http://www.brandoseven.com (Branding und Performance Marketing) möglich gemacht haben