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2019, Ukraine verstehen
Gerhard Simons Stellungnahme zu Stepan Bandera ist apologetisch. Er ignoriert dessen Biografie und die Geschichte des Faschismus, Antisemitismus und Holocaust in der Ukraine, findet unser Autor Grzegorz Rossoliński-Liebe
AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE, 2017
Der transnationale Faschismus ist neben einer komplexen Geschichte der deutschen Besatzung und des Judenmordes zentral, um Bandera und die radikale Form des ukrainischen Nationalismus zu verstehen. Selbst wenn die OUN ihren Faschismus aus nationalen Gründen zeitweilig tarnte, verstand sie sich als eine faschistische Bewegung und ihren europäischen Pendants zugehörig. Bandera wollte als ihr Führer einen faschistischen Kollaborationsstaat im von den Nationalsozialisten kontrollierten "Neuen Europa" errichten. Die "Säuberung" des Staates von Juden, Polen, Russen und anderen ethnischen und politischen "Feinden" war ein fester Bestandteil des politischen Programms der OUN, das die Bewegung zumindest in der Westukraine teilweise realisierte. Der ukrainische Fall – ähnlich wie der kroatische, slowakische oder rumänische – zeigt, dass der radikale Nationalismus in keinerlei Gegensatz zum Faschismus stand, sondern mit ihm verschmolz beziehungsweise ein fester Bestandteil dessen war.
Die Krisen der Demokratie in den 1920er und 1930er Jahren, 2023
Die Frage der Demokratie ist für das Verstehen von Stepan Banderas Leben und der ukrainischen Geschichte zentral. Ohne Bezug auf Demokratie und demokratische Werte lässt sich Banderas Biographie nicht kontextualisieren und erforschen. Umgekehrt sagt Banderas Leben viel über die Krisen der Demokratie aus. Sein Kult verrät auch viel über die europäische Krise der Demokratie vor dem und im Zweiten Weltkrieg und auch darüber, wie sich die Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg nicht erholen und wie eingeschränkt sie nach der Auflösung der Sowjetunion in der Ukraine funktionieren konnte. Da der Bandera-Kult, vor allem nach seinem Tod, ein globales Phänomen war, kann man daran auch die globale Krise der Demokratie erkennen bzw. den undemokratischen Umgang mit der Geschichte des Faschismus, des Holocaust und der Gewalt in verschieden Ländern der Welt beobachten.
Der Mann ist heute in Deutschland kaum bekannt. Dabei verbrachte er ein Drittel seines Lebens in Berlin und München und prägte die deutsche Politik im und nach dem Zweiten Weltkrieg mit: Stepan Bandera (1909-1959) gehört zu den umstrittensten ukrainischen Figuren und steht wie kaum ein Zweiter für die Zerrissenheit des Landes. Die unzureichende Beschäftigung mit seiner Vita zeigt, dass es Verehrern wie Gegnern nicht um die Person und Geschichte Banderas, sondern um politische Instrumentalisierung geht.
Jahrbuch für Antisemitismusforschung 31, 2022
Der Gegenstadt dieses Aufsatzes ist Stepan Banderas Verantwortung für die Verbrechen, die Mitglieder der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN), Partisanen der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) sowie die sich mit ihm identifizierenden und in anderen militärischen Formationen kämpfenden Nationalisten begingen. Weil das Thema bis vor wenigen Jahren nicht wissenschaftlich untersucht war, sorgte es für viele öffentliche Diskussionen. Während manche Autoren behaupteten, Bandera trage die Verantwortung für alle Verbrechen der OUN und der UPA, vertreten andere die Ansicht, man könne ihm diese Verantwortung nicht pauschal zuweisen, weil er nicht unmittelbar an den Taten beteiligt gewesen oder zu dieser Zeit nicht in der Ukraine anwesend sei. Der Autor des Artikels beschreibt verschiedene Arten von Verbrechen, die auf Anweisung von Bandera oder durch ihm getreue ukrainische Nationalisten verübt wurden, und erklärt, in welchem Maße er für sie verantwortlich war.
Ukraine-Analysen , 2022
Über keine andere Person der ukrainischen Geschichte existieren so gegensätzliche Bilder wie über Stepan Bandera. Für die einen ist er der Inbegriff der ukrainischen Kollaboration mit den Deutschen während des Zweiten Weltkriegs und der Beteiligung von Ukrainern am Holocaust. Die »banderowzy«, die Anhänger Banderas, stehen im Zentrum des propagandistischen russischen Vorwurfs, die Ukraine werde von »Nazis« beherrscht und müsse »entnazifiziert« werden. Für andere, insbesondere in der Ukraine, ist er das Symbol des heroischen ukrainischen Unabhängigkeitskampfes. Die historische Wirklichkeit ist deutlich komplizierter. Der folgende Beitrag versucht, die tatsächliche Bedeutung Banderas und die Herkunft der gegensätzlichen und zu einem großen Teil auch falschen Bilder zu skizzieren.
Die Politische Meinung: CCCР – Der Lange Schatten des Sowjetischen Imperiums, 2022
Über russische und ukrainische Geschichtsnarrative Es hat Symbolcharakter, dass der russische Angriff auf die Ukraine ausgerechnet im hundertsten Jahr nach Gründung der Sowjetunion erfolgte. Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) war eine Wiederbelebung des Russischen Reiches, jedoch unter kommunistischer Ideologie und mit totalitärem Anspruch. Die sowjetische Erinnerungskultur war ein Faktor, der das Imperium konsolidierte. Deshalb ist ihre Bewahrung für die Verwirk lichung der imperialen Pläne Wladimir Putins von entscheidender Bedeutung. Da das Erbe der Kiewer Rus, die als Vorläufer der heutigen Staaten Russland, Ukrai ne und Belarus angesehen wird, ein Schlüsselelement des russischen und sowjetischen Erinnerungsrahmens war, bleibt die Ukraine Kernstück der imperialen Erinnerungskultur.
Kindheit im Zweiten Weltkrieg, F. Weil/ A. Postert/ A. Kenkmann (Ed.), Halle 2018, pp. 374–392
Im folgenden Beitrag geht es um den Wandel von Erinnerungskulturen ukrainischer Kriegskinder, der auf Grundlage von Fruh- und Spatzeugnissen verschiedener ethnischer und sozialer Bevolkerungsgruppen analysiert wird. Als Quellen hierfur sind u. a. zahlreiche Schuleraufsatze aus dem Jahre 1944 unter dem gemeinsamen Titel „Was ich wahrend der Okkupation miterlebt habe“ besonders wertvoll.
Universität Bamberg, Assoziation deutscher Ukrainisten, 2015
Die Ukraine und der überforderte Westen. Europas Desinteresse, Versaumnisse, Fehlentscheidungen. Vortrag auf der Mitgliederversammlung der deutschen Assoziation der Ukrainisten. Universität Bamberg 2015
Introduction GRN-CSPE Policy , 2024
Diversity Linguistics Comment, 2018
United Nations, 2023
E-learning: Unlocking the Gate to Education around the Globe, BESEDA, J, ROHLÍKOVÁ, L., DUFFEK, V. (eds.) , 2019
Espacio Tiempo y Forma. Serie I, Prehistoria y Arqueología, 1990
Theological Horizons/Orizonturi Teologice, 2023
Musicología global /Musicología local. Sociedad Española de Musicología, 2013
International Journal for Research in Applied Science & Engineering Technology (IJRASET), 2023
Sustainable Sports asnd leisure Facilities, 2000
International Journal of Medical Informatics, 2015
Chemistry Letters, 2011
Boletín científico investigium de la escuela superior de Tizayuca, 2023
Revista Tópos, 2013
Liebigs Annalen, 1985
Journal of Hunan University Natural Sciences
Proceedings of International Exchange and Innovation Conference on Engineering & Sciences (IEICES), 2021
Innovation in Aging, 2017