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Der Mensch als Maschine

2000, Flexibilisierung der Subjekte und Härtnäckigkeit des …

Moschine 812 Der Mensch als Klaus Schönberger Kinder und Jugendliche würden geÍÌihrdet., >Beziehungsarmut< (opaschowski Der Mensch als Maschine Flexibilisierung der Subjekte und Här'tnäckigkeit des Têchnikdeterminisrnusr I. Aus kulturwissenschaftlichel Perspektive ist es nicht überraschend, dass Internet und Netzkomrnunikation (IuN) sehr urrterschiedliche >Wilkungen< zugeschlieben werden. In den >alten<< Medien kann man täglich in Variationen dieselben Einschätzungen uncl Meinungen lesen. Die neuen Informations- uud Kol¡munikationstechnologien (IuK) beflügeln die hegernonialen uncl die gegenkulturellen politischen Phantasien hinsichtlich der'>Dernokratisierung von Infornation< (vgl. Rilling 1997) odel del nenen Möglichkeiten von Gegenöffentlichkeit (vgl. Oy 2000). Expeltenkomurissionen schwärrnen regelrecht vorn >bildungspolitischen Potenzial< der IuK (Hebecker 1999,199). Die Rede von der >Informationsgesellschaft< (Bühl 1995), in der >Wissen< eine historisch neue, när.r.rlich eine Gesellschaft stlukhu'ierende Rolle spiele, ist zum Allgemeinplatz geworden (vgl. Briefs 2000). In der Wirtschaft herrscht anhaltende Goldgräbelstirrrnur.rg. Nicht zuÍÌillig finden sich hier, ähnlich wie zu Zeiten der urspninglichen Akkurnulation zu Beginn del Indush ialisierung, Phantasien von Eroberung und Landnahme: >Das Avantgalde-Feeling, die Pionierstimmung vergleichbar deur großen Treck nach Westen, jeden Tag etwas Neues entdecken und noch weit entfernt sein vom Pazifik<, berichtete fasziniert ein junger deutscher New Econorny-Unternehmer' (zit. n. Bieber' 1999, | 12). In der >Kalifornischen Ideologie< (Barblook/Camelon 1997) welden soziale Beziehungen zu >virtuellen Gemeinschaften< (Rheingold 1994), und die Stadt als sozialel und politischer Raum erscheir.rt obsolet (Roller/Schönberger 1998). >Das rrodelne Nachrichtenrragazin< Focns verkündet auf seinerTitelseite die >Revolution in clen Beziehungskisten: Wie sich heute Millionen Singles kennenlelnen, treffen, vellieben< (Focus 5ll1998). Darnit velbunden sind auch Elzählungen über die >Unumgänglichkeit<, das Internet zunttlzen und via Netz zu kommunizieren, wolle rnan (wahlweise) >wettbewerbsÍähig< bleiben oder nicht den >sozialen Ausschluss< riskieren (BMwi 1995); urngekehrt binden sich an IUN abel auch individuelle Hofînungen auf sozialen Aufstieg (Schönberger 1998, 76ff). Noch weiter gehen diejenigen, welche rneinen, dass sich nun bisher bekannte soziale Grenzen (Geschlecht, Alter, soziale Herkunft) auflösen werden, so dass >virhrelle Identitäten( entstehen (Becker 1 997). Das >Gender-Swapping<, bei dem eirre andere Geschlechtsidentität ausplobielt und zeitweise angeeignet wird, soll eine plaktische, sich vel'alltäglichende Dekonstruktion der Kategolie Geschlecht elrnöglichen (Blucku.rann 1994, Reid 1995, Stone 1995). Vy'ählencl Veltretellnnen solch technikeuphorischer Positionen, wie vage aLrch inrmer, von der Erweiterung und Verbesserung voll Lebensfol'men nnd Lebensrnöglichkeiten ausgehen, thematisieren vor allem die Anhänger eines medienökologischenAnsatzes (Mettler-v.MeibohnVDonath 1998; Er"rrich 1998;Postman 1988) in technikkritischer Absicht, tatsächlich aber in kulturpessimistischel Manier, die >Gefahlen<: Bestel.rende soziale Beziehungen seien bedroht und insbesondere g 13 1999) oder aber eine neue Form von Krankheit, nämlich die >Internetsucht< (yor.rng 1998), seien die Folge. In dieselbe Richtung weist die Mär, dass sich die virulenz und Gef,áhrlichkeit von Kinderpornographie oder Rechtsextremisrnus an der zahl entsprechendel websites messen lasse. Mit del.irnrler wieder aufwallenden Ernpör'ung über die alten wie neuen Medien dorniniert die wohlfeile Tendenz, dieselben als die Urheber solcher Phänornene Inissverstehen zu wollen. SolcherAlarmismus ist kein ernstzunehmender vetsuch, gegen Rechtsextremismus und Kinder-pornographie wirklich vorzugehen. Vielmehr ist das inhaltliche Signal dieses Diskurses über die angebliche Gef¿ihrlichkeit der neuen Medien, dass es sich bei Kinclerpornographie und Rechtsextremismus um ein Medienproblem handelt. Rechtsextremismus entsteht aber nicht, weil sich soundsoviele Nazi-websites zählen lassen, sondern weil es bestimmte, in die Struktur.der bürger.lichen Gesellschaft eingeschtiebene Dispositionen gibt (2.B. Dorninanzkultur), die darüber aus dem Blick verloren wet'den können. Rechtsextrernismus hat mit dern Inter.net soviel zu tun, wie mit Zeitungen oder Briefen, in denen er verbreitet wird. Bei genaueler Betrachtung erweisen sich die anscheinencl einander diametral entgegengesetzten Beweltungen von IuN-Gefahren wie -chancen als sehr.ähnlich; Es werden beide Male soziale, politische oder ökonomische (oft nur behauptete) Entwicklungen aus den Bedingungen der Technik abgeleitet. Beide positionen werden spekulativ oder anhand fragwür'diger Verallgemeinerung ausschnitthafter Empirie entwickelt, oder sie gründen sich auf spontanenAlltagsbeobachtungen. Sie haben dieselbe technikdeterministische Prämisse, dass ein bestir.nmtes technisches Artefakt an sich >wirkt<, oder bestirnmte, direkt ableitbare (soziale, politische, ökonomische usw.) >Folgen<<zeittgt (vgl. Engell lggg,29Ð. Das problem, dass Geschlecht odel Klassenzugehör'igkeit Handeln und Kommunikation ungleich struktutieren, hat nun nicht mehl gesellschaftliche Ursachen, sondern scheint einel. davon unabhängigen technischen Rationalität zu gehor.chen. Seit Jahrzehnten wird vielerorts dalauf hingewiesen, dass nicht ein isolier.tes Mediurn, sondern dessen Gebrauch del Ausgangspunkt jeder Beschäftigung mit Komnrunikation und Medien sein sollte (Höflich lggg,49Ð. Es kann inzwischen als gesichert gelten, dass Netzkommunikation keineswegs sachlicher, sozial unverbindlichel oder emotionsloser ist (Rice/Love l9g7), dass sie egalisierend wie entsprechend den herrschenden Hieralchi en im real life genutzt wird, dass sie zur Etablierung und Aufrechterhaltung neuer Hierarchien dienen kann (LealSpears 1995), dass ein computel an sich weder ein >Medium der sozialen Isolier.ung< noch ein >Beziehungsmediurn< (Höflich 1998, 58fÐ ist. Auch in der der.rtschspr-achigen Medientheorie wurde mehrfach darauf hingewiesen, >dass die Medien wie die Medienwissenschaften gegenwär'tig in verblüffender Vy'eise übelschätzt werden nnd sich selbst überschätzen< (winkler 1999,44). winkler betr.achtet es als das >Selbstlnissverständnis eines Fachs, das nahezu jede Fragestellung zu einern Medienproblem macht, die Medien zum gesellschaftlichen >Apr.ior.i< und sich selbst zu einerArt Leitwissenschaft stilisiert<. Höflich (199g,47) kritisierte die Annahme, nach der >del computer oder eir.r cornputelrahmen >etwas macht<<, als >technologischen Imperativ<. Insofern ist mittlerweile tatsächrich >der ganze Internethype einer Analyse und Kritik unterzogen worden< (Berker lggg,246). Gleichwohl 814 Klaus Schönberger kann nicht die Rede davon sein, dass >die Mythen dekonstruiert (...) die Ideologien enthüllt (...) und die versprechungen widerlegt< wurden (ebd.) jedenfalls nicht so hä de negative vor ontanen lden evanz eingebüßt gen rezipierl, die Journalistlnnen entsplechen. und dies gilt schließlich auch flir wissenschaft und Forschung selbst: obwohl die Kritik am Technikdeterminismus vielfach empirisch belegt wurde, konnte sie sich auch in der mit Medien verbundenen Forschung nicht durchsetzen. Engell (1999, 29) spricht von einem >andauernden Rückzugsgefecht<. Die in den >alten< Medien dominanten medienphilosophischen Autoren (2.8. Kittler l9g6 u. 1993i' Bolz 1 990 u. I 993) sind technikzentriert bis technikdeterministisch. Sie ver-treten Thesen, die sich gut einfügen in die Selbstdarstellung von jungen Medienunternehmerlnnen (vgl. Bieber 1999) oder in die spekulative Medien- und Kulturkritik. Höflich (1998, 49) resümiert, dass trotz aller ander.slautenden Ergebnisse nach wie vor >>dem Großteil der Forschung ein technologischer Imperativ zugrundeliegt, demzufolge Technologie X die Folgen/Effekte A, B oder c mit sich bringt<. Ausgehend von dieser Beobachtung werden im folgenden eigene Forschungsergebnisser zur Internetnutzung von Berufstätigen skizziert, die über einen Anschluss zuhause verfügen, jedoch nicht zu den >early adopters< oder zu in den neuen Medien Arbeitenden zählen (Il). Anschließend werden die Bedeutung und Funktion technikdeterministischer Diskurse selbst untersucht (lll). Der Mensch als Maschine 815 2. Die Technik prä-konfiguriert nicht das soziale Handeln. Er.st der.Blick auf die Lebensbedingungen, die Einstellungen ur.rd die Lebensformen ertlär.t unterschiedliche Nutzungen. Dabei sincl es weniger die klassischen sozialen Stratifikationen (2.8. Klasse, Geschlecht, Alter), schaftung, die Unterschiede in der In können. Die Nutzungsplaxis derjenige oder inhaltlich nicht (mehr) trennen k denjenigen, die noch weitgehend im fordistischen Modus ar.beiten und leben. Wobei es beì den eher postfordistisch vergesellschafteten Nutzerlnnen aber vor allem um die Intensität und die erweiterte vielfalt von Nutzungen und nicht um die Überschreitung von sozialstrukturellen Grenzen geht. riert auf diese Strategie, wenn weniger eine zielorientierte Nutzung angepriesen wird sondern diese II. als Selbstzweck konzìpiert ist (>Ich bin drin!<). Auch die folgenden Forschungsergebnìsse (ausführlicher vgl. Schönberger 2000) unterstreichen die Notwendigkeit, die technik- bzw. medienzentrierte perspektive aufzugeben: L Im Netz wird dasselbe Leben geführt wie im rear tife.IuN dienen nicht zum Knüpfen neuer Bekanntschaften oder zur überschreitung bestehendel Horizonte (Beruf, Hobby). Deshalb ist Hoffnungen auf neue Menschen (>netizens<) oder Beziehungen (virttøl communities) der Befund entgegenzuhalten, dass derAufbau neuer und andersartiger Kontakte eine untergeoldnete Rolle spielt. So brach beispielsweise eine Nutzerin, die eigentlich >neue Menschen kennenlernen< wollte, den Kontakt in dem Moment ab, als ihr Gesprächspartner.sich als elfiähriger Junge zu erkennen gab. Hier ermöglichten die technisch reduzierten Kanäle im chat zwar die Überschreitung einerAltersgrenze. Aber angesichts der im reql life geltenden sozialen und kommunikativen Alterssegregation, die meist lediglich im Rahmen von verwandtschaft punktuell bzw. legitimerweise aufgebrochen wird wurde das bis dahin als >spannend< erlebte Gespräch 1ür die 22jàhrige Frau wertlos, so dass sie es beendete. Das Gros begibt sich aber erst gar nicht in eine solche situation, weil es grundsätzlich nicht erstrebenswert erscheint, Beziehungen zu personen auf- Diskursen über sinn oder unsinn von IuN abweichende praxis gefunden hat, der lässt sich in der Deutung seiner Nutzung davon kaum mehr beeinflussen. Tþchnikeuphorie und Kulturpessirnismus spielen bei der Einschätzung der eigenen praxìs dann eine untergeordnete Rolle (vgl. Schönberger. l99g). 4. Die nn Hi bolischen lichenZl ed (E trächtigt. Eine solche symbolische Nutzung der neuen Technik lässt sich ¡rit pierre Tei n Diskurs als legitim geltendes Wiss en Kapitals< (Ruhm, Ehre, Ansehen, ereits für den PC, der zum >Symbol für Modernität und (...) Signatur eines zertalters<< 'euen wurde (Ramrnert 1993, 287), etngehend untersucht worden. Der umgang mit Bourdieu (1983) als Re-Integration solcher Beziehungen dienen, die beispielsweise durch räumliche Entfernung oder andere Zeitrþthmen auseinanderzubrechen drohen. W ) r T I g16 Klarls Schönberger Der Mensch als Maschine 817 E-Mail-Adressen im Moment der >universalen Öffnung< hin zu einer >globalen Öffentlichkeit< verweist auf differenzierte Möglichkeiten, IuN als Statussymbol zu benutzen oder ein solches Verhalten auch zu vermeiden. Während es im sozialen Umfeld einer Marketing-Spezialistin am Anfang >halt einfach mal ziemlich lässig war, dann da irgendwie seine E-mail-Adresse auszupacken<<, stellte sie im Laufe der Zeit fest, dass man >inzwischen damit auch nicht mehr auftrumpfen kann<. Dagegen ist es für einen SOjährigen Dorf-Schreinermeister noch nicht oppoúun, dieselbe aufseinem Geschäftsbriefbogen aufzudrucken. Da laufe er Gefahr, als >Angeber< zu gelten (Schönbergel 1998). Auch die symbolische Nutzung von IUN ist also nicht etwas, das sich aus dem Medium selbst ableitet, sondern ein Gebrauch, den die Nutzerlnnen ihren Interessen und den sozialen und kulturellen Gegebenheiten des real lífe en:r.sprechend zielgenau realisieren. in entsprechende technikeuphorische Auffallend ist, wie dur.chgängig die Netzkornmunikation als Vy'echsel für III. Gewöhnlich verharrt die kritische Beschäftigung mit technikeuphorischen und kulturpessirnistischen Diskursen bei der Widerlegung auf inhaltlicher Ebene. Das ist aber nur eine notwendige und keine hinreichende Bedingung, um seine Faszinationsklaft anzugreifen. Es ist zwal nach wie vor wichtig, demgegenüber auf die Praxen zu verweisen. Aber ein Blick auf die Geschichte der Medienk¡itikzeigt,wie vergeblich es gegenüber dem hegemonialen Diskurs ist, argumentativ auf dessenVorstellungen über >Medienwirkungen< oder >Technikfolgen< zureagieren. Werje selbst einmal für eine Zeitschlift oder eine Fernsehsendung als >Intemetwissenschaftler< befragt wurde und versucht hat, dem momentan hegemonialen Techno-Diskurs empirische Forschungsergebnisse gegenüberzustellen, wird nachvollziehen können, dass der gegenwärtige Têchnikdeterminismus als zur Zeit unaufklärbar bezeichnet werden muss. Es wäre zwar naiv anzunehmen, dass Alltagstheorien die Perspektive kritischer Gesellschaftsanalyse übernehmen könnten, gleichwohl ist es bemerkenswerl, wie haltnäckig die skizzielten Diskurse (re)produziert werden und welch untergeordnete Rolle ihnen zuwiderlaufende Forschungsergebnisse dabei spielen.a Wenn Internet und PC die objektivierten Mythen des postfordistischen Zeitalters sind, dann wäre ausgehend von der Frage nach den ökonomischen Interessen, die diese Mythen bedienen, auch nach den sozialen Kämpfen, die sich darin äußern, und nach der kultulellen Praxis, in der dies geschieht, zu fragen. Im folgenden möchte ich Thesen zur Diskussion stellen, die technikpessimistische und -euphorische Topoi nicht mit einem (zutreffenden) Verweis auf andere Praxen für belanglos erklären, sondern diese als Ausdruck und Modus bestimmter gesellschaftlicher Wandlungsprozesse ernst nehmen. Sie mögen noch unsystematisch sein, als erste Hinweise können sie bereits einen Blick auf diejenigen Zusammenhänge bieten, die technikeuphorische und kulturpessimistische Sichtweisen hervorbringen und nähren. 1 . Mithalte-Anstrengungen und Aufs ti egs hoffnungen der Mittelklas.sen Noch sehl viel mehr als der Personal computer in den achtziger Jahren avancierte das Internet in den neunziger Jahren zum Symbol einer veränderten Produktions- weise. Unabhängig davon, ob man zu delen Beschleibung auf Begriffe wie . Kulturtechniken konzipiert, die einerseits als notwenclige Volaussetzung ftir eir.re diffuse vorstellung von >Mithalten< und >Dabeisein< gelten, ander-erseits aber. e blühende (individuelle) Zukunft implizieren. Die fìnden somit ihren sozialen Or.t in den Mittelklassen, >Zukunft< in clen syrnbolisch rnit pC und Internet verknüpften Branchen, Arbeitsverhältnissen und Ar.beitsinhalten sehen, el-hoffen tund vorantreiben. 2. K I as s en/ia kt i o n s kcimpfè syrnbolisieren, das stischer Regulation keupholischen und bunclenen sozialen Auseinandersetzung. Hierbei stehen sich unterschiedliche Klassenfi.aktionen der Mittelklassen gegenüber, die über die Auseinander.setzung des wer.ts ihrer. Bildungskapitalien um Hegemonie ringen. Diese Auseinandersetzung äußert sich über den im symbolischen Feld ausgetragenen Kampf urn die richtigen werte und die legitirnen Standards zwischen den Klassenfraktionen, die Bourdieu zumeist in Berufsgruppen fasst (Mülle r 1992, 29 6). Vereinfacht lassen sich dabei klassisch hun.ranistisches turelles Kapital von Kenntnissen über neue Technologien 1983). Dabei geht es noch um mehr, als um die Bewer.t von kr-rlturellem Kapital (inkolporieltes versus institutionalisiertes). Die technikeuphorischen Diskurse lassen sich als Versuche intelpretieren, clie Höherbewert¡ng 818 Klaus Schönberger einel bestimmtenArt von Wissen und Fähigkeiten durchzusetzen. Indem das mit pC tund Internet verbundene computerwissen (Hardware und Software) als schlüsselqualifikation der aufzìehenden >Informations- und Wissensgesellschafk< inseriert und imaginiert wird, findet eine Aufivertung dieses Wissens statt. >Schulen ans Netz< oder >Jeder Schüler ein Laptop< lauten die Parolen des entsprechenden Begleitfeuers einer selbstverständlich bei den entsprechenden lndusttiezweigen hochwillkommenen technologischen Offensive. Es handelt sich dabei zum einen tum die Selbsteunächtigung, zum anderen aber auch um den offensichtlichen Versuch, die claim,s neu zu verteilen. Naturwissenschaftliches und technisches Wissen im allgerneinen und Informatik-Wissen im besonderen sollen vor dem Hintergrund ihrer starken Arbeitsmalktstellung nicht nur auf dem Arbeitsmalkt, sondern auch irn symbolischen Karnpf zwischen den beteiligten Klassenfraktionen an Gewicht zulegen. Es handelt sich dabei um Klassenfraktionskämpfe im Sinne Bourdieus (1987), die hier insbesondere in den Mittelklassen beziehungsweise im Kleinbürgertum stattfinden. Denn umgekehrt ber¡ühen sich diejenigen Klassenfi.aktionen, die zugleich als absteigende Fraktionen gelten rnüssen, um diskursive Abwehrmaß'nahmen. Genauso mechanistisch wie das technikeuphorische Verständnis von IuK-Nutzur.rg, werden hier umgekehlt entsplechende Horrorszenarien in Stellung gebracht. Soziale Deprivation (Veleinsamung, Internetsucht etc.), Kriminalität (Kinderpornographie, Drogen, Rechtsextremismus, Gewalt) oderAnalphabetisrnus sind nur ein paar Beispiele aus einer ganzeî Reihe von Versuchen, Technologieund Mediengebrauch mit entsprechenden Attributen diskursiv zu verkoppeln und damit kulturpessimistisch zu entwerten. Angst vor sozialem Abstieg äußert sich häufig als Kultulpessimismus. 3., Neu aus handlu ng v on G en e ra ti o n eny e r hcil t nis se n Der Menscll als Mrtschine Leistungsideologie sowie die anhaltenden versuche, den Generationenver.tr.ag cles fordistischen Klassenkomprornisses außel'Kr.aft zu setzen. Alter.witd per se elÌt_ weltet. Der Schundkampf-Ritus wie die Tþchnikeuphorie (die einen Br.uch r.nit den.r Bisherigen markielen will) dienen dabei dern Versuch, das Generationenverhältnis (jeweils zu den eigenen Gunsten) lleu zu vel.nìessen. 4. The Making of >Homo .flexibilis< Der Übergang von einer fordistischen zul postfordistischen Reguration delkapitalistischen Produktionsweìse bringt einen neuen Typus von Ar-beit mit sich (neue Inhalte von Arbeit, neue Arbeitsverhältnisse sowie neue Organisationsformen von Arbeit). Arbeitszeit und Nicht-Arbeitszeit (ploduktive, reproduktive und entfaltungsorientierte Zeit) wercleu nicht nul räumlich und zeitlich entgrenzT, vielmehr zeichnet sich ab, dass in diesem Zusammenhang auch das, was etwa untelAr.beit und Freizeit inhaltlich verstanden wird neu bestirnmt wird. Diese neue For.m der (postfordistischen) Vergesellschaftung des Individuulns erzeugt aufverschiedensten Ebenen einen Regelungsbedalf. Die IuK-Technologien sind die Hilfsmittel, die eine flexibilisierte Lebensweise überhaupt elst möglich machen. Der Gebrauch neuer Technologien verweist auf eine Dimension des wandels: Das >neue Regirne der kurzfi'istigenzeit<< wird von einem wandel der modernen untelnehmensstruktur begleitet. Eine >langf istige, erzählbarezert<<für die postfordistische Subjektivität sei der.nnach überholt (Sennett 2000, 26Ð. Doch die Arbeitskraft cles digitalen Kapitalismus entsteht nicht von selbst. >The Making of Homo flexibilis< erfolgt mittels Erzählungen, in denen Flexibilität als Sachzwang dargestellt wild. Die Identifizielung mit derArbeit gilt als notwendig uncl elstrebenswert. Die entsprechenden technikeupholischen Diskul'se helfen dabei, die hochprofitable neue Form von >lebendigerArbeit< mit einem Sinn im Hinblick auf die Rolle der anzueignenden Die syrnbolischen Kämpfe urn die Bewertung der neuen luK-Technologien werden Têchnologien zu versehen. oft als Generationenkonflikt dargestellt. ungeachtet dessen, dass Alter ein paranreter ist, der nur bedin gt zur charakterisierung unterschiedlicher Nutzungsweisen 5. der neuen IuK-Technologien taugt, können demgegenüber die kulturpessimistischen wie technikeuphorischen Diskurse durchaus als Ausdruck einer Neuaushandlung des Generationenverhältnisses gelesen werden (Maase 1995). Kinder und Jugendliche gelten in der öffentlichen wahrnehmung einerseits als besonders geflährdet und andererseits a1s besondels geldhrlich. Wie bei der Debatte um das Thema >Gewalt irn Fernsehen< müssen auch beim Gebrauch der neuen IuK-Technologien die Kinder und Jugendlichen geschützt werden, scheinen sie doch besonders geführdet durch Gewaltdarstellung, Extremismus und anÍÌillig für sexuelle Verwahrlosung. Mit dem >Schundkampfritus< (Maase 1994) steht flir iluen >Schutz< ein langerprobtes und probates ideologisches Welkzeug zur Verfügung, das, Konjunkturverläufen folgend, die Nutzung von Medien und Kommunikationsrnitteln zu disziplinieren versucht. Damit verknüpft ist der Geftihrlichkeits-Diskurs über die angeblich immer gewalttätiger und krirnineller weldenden Jugendlichen und Kinder. Dabei begünstigen den Hass auf Kinder und Jugendliche eine >völkische< Interpretation der demographìschen Entwicklung (>Überalterung<)s, Jugendkult und 819 Disziplinìerung eines neuen Tltps von >lebendiger Arbeit< Seit langern werden die strukturellen veränderungen, die mit del Entwicklung von der fordistischen zur postfordistischen Regulation kapitalistischer Produktionsweise verknüpft sind, kontlovers diskutielt (Vl F. Haug 2000, F. Haug 2000 u. Möller 2000). Es geht dabei um die Interpletation und die Schlussfolgerungen aus den verschiebungen der gesellschaftlichenArbeitsteilung und die Bewertung des wachsenden Anteils intellektueller Arbeit unter den Bedingungen der Con.rputerisierung und Informatisierung. An dieser Stelle interessieren zunächst vor allem die neuen Arbeitsverhältnisse beziehungsweise jener neue Typus von Arbeit, für den unterschiedliche Bezeichnungen im urnlauf sind: ImrnaterielleArbeit (Lazzarato 1998), Informationsraumatbeit (Baukrowitz/Boes 1996), rnentale Arbeìt (Berardi 1998), wissensarbeit (Stehr 1994), die sich vor allem über die vernutzung von K¡eativität auszeichnet. Berker (2000) hat daraufhingewiesen, dass es falsch wäre, eine solche Tendenz vorschnell zu verallgemeinern. Daher untelscheidet er in Anlehnung an das Darmstädter Projekt >Kailos< zwischen >wissenswelkern< mit hohem Anteil an kontextgebundenen und damit wegrationalisierbaren Tätigkeiten und den über- 820 Khus Schönberger wiegend kreativ Tätigen, die >wissen als ein vöilig fi.ei bewegliches produktions_ l.r.rittel< als >wissensa.beiter'< nutzen (Kocyba 1999, 100). Ein solcher Typrs von AIbeit darf aber clurch die Atbeitsorganisation nicht behindert werden. Ein zentrales Der Mensch als Maschine 821 eine Reihe vonA'beitsvel'hältnissen undArbeitsformen hervoq die geiau die gegen_ Reiz-Reaktions-Schema legt die Subjekte auf die Exekution eines ahistor.ische' allmächt etc.). Technikcleter.minis'rus e'tsteht nicht irn r dem Hintergrund gesellschaftlicher. Entwickl relative Unabhängigkeit technikdeter_ ministischer >Erklärungen< von empirischer Forschung. Sie repräsentiere'die rnit gesellschaftlichen Urnbrüchen und sozialem Wandel einhergehenjen Hoff¡u¡gen und Ängste. Solche Denkfigulen und das ihnen zugrundeliegende ahistor.ische Menschenbild laufen den Gestaltungsmöglichkeiten der.handelnden Subjekte zu_ wider. Deshalb müssen sie immer wieder von neuem zurückgewiesen wer.den. Zenttales Produktionsmittel der >Wissensarbeit< ist das kolnmunikative potenzial de. neuen IuK-Techrolo gien ganzallgemein. Die damit ver.bundene Annterkungen Moment cler Konstitution der.fordistischen Fabdk sowie der Dur.chsetzung der taylolistischen Arbeitsformen war die Disziplinierung der lebendigen Ar.beit der Arbeiterklasse. l)as e'folgte über die Enteignung von eigenen produktionsmitteln, die Konzentratio'in der Fab'ik und die D'r.chsetzung von zeitdtsziplin.Die postfordistische Regulation der kapitalistischen produktionsweise bringt nun wieder teilige Tendenz zur Voraussetzung haben. Flexibilisierung von Raum u.'dzeitbringtArbeitsverhältnisse (2.8. >Arbeitskl.aftunternehmer<<, voß/Pongratz 1998) hervor, in denen das Kapìtal nicht mehr Eige'türner der pro_ duktionsmittel und die Fabrik nicht rnehr der ort der produktion irt. D., pc und die Netzkonrmunikation sind produktionsmittel, die zu vielelle i zweckenangeeignet I 2 u'd mit denen ganz unte'schiedliche Dinge ge'racht wer.den können. tiber"die zentralität von Kreativität und der zunehmenden unabhängigkeit von den produk_ tionsrnitteln und dem Zeitregime des Kapitalisten sowie dem Inter.net als ort der A[beit, verlie[t das Kapital die klassisch fordistischen Kontrollmöglichkeiten über die Art u'd weise des Einsatzes der rebendigen Arbeit. Bisherige Möglichkeiten der Disziplinie.trng des Einsatzes von Arbeitsk.aft schwinden. De. i'r technikeuphorischen Diskurs wieder aufscheinende Mythos des Dionysos von >lebendige. Arbeit<, jener k'eativen Kraft, die überall r.rnd jederrnann ist, ein wissen, welches für die künftige Entwicklung als entscheiclencl angesehen wird und das die Tenderz in sich trägt, unabhängiger vom Kapital zu werden, bleibt 3 4 aber auch fiir die postfoldistische Form der Regulation kapltalistischer produktionsweise eirre Bedrohung (Luthe'Blissett project lg9g, 14Ð. Kultur.pessimistische Kassandra-Rufe in Sachen Sex von >lebendigerArbeik< interpretieren. Der Diskurs ubervorstellungen vom regitimen und illegitimel.r Geblatrch der neuen IuK-Technolo gienzieltdabãi nicht mrr auf das kreative Potenzial der >wissensa.beìter<. während bei clen >wissensarbeitern< 'otwe'dig produktive Lrncl reprodrktive Tätigkeiten verschwi.l.lmen (computer_ spiele zur Reproduktion unter umständen notwendig sind oder privateìätigkeiten zwingend am betrieblichen Arbeitspl atz erledigtwerden müssËn), gilt private die Internetnutzung bei >vy'issenswerkern<< nicht als selbstverständlich und witd häufig restriktiv reglementiert. 6. Tecltn ì lcd e te r ntin is wissenschaftderMail-Affaire<, lT.Juni 1999),dieeineonline-umfrage-Ankündigungwillkürlich sexualisiette þ>Sie haben vor allem unser Liebesleben ins Auge gefassk<) und damit einen weitet'en Beleg dafür lieferte, dass die Frage nach >Was machen die Menschen rlit ga'z alrgemein und Kinderpornographie im besonderen, Rechtsextrel.r.risrnus, Hacker- und Virusgefahren oãer. Líernetsucht haben nicht wi'klich das Ziel einer.Bekämpflrng der.lei gesellschaftlich produzierter Phänonene. Sie lassen sich wesentlich als Dis-iplinierung dieser neuËn Form m us, B e hctv io tu. imu s u nd B io I o gismtrs n Diskurse befltigeln die Renaissance von Behaviou_ Sozialwissenschaften wie Massenmedien. Die Er_ l'ozesse und sozialen Handelns nach einem simplen Dieser Be itrag wär'e ohne die Diskussionen rnit und die Anlegungen von Elisabeth Tirnm (Tübingen) nicht zustande gekommen. >>Die Dominanz von Medien irnAlltag und Beruf hat dazu gefihrt, dass die direkte zwìsche¡lnenschliche Kommunikation in zunehnendem Maße hinter das Primat del technisch ver.mittelten Kommunikation zurticktr:itt. Elfahrungen aus zweiter Hand prägen zunehlnen¿ die Lebenswelt der Individuen.<< (Schicha 2000) Es handelt sich utn das DFG-Projekt >ZurTransfolrnation derAlltagsbeziehungen vol'ì lntertletnutzern( am Lr.rdwig-Uhland-Institut für empilische Kultulwissenschaft der Universitât Tübingen sowie arn Fotschungsinstitut f,rir Albeit, Technik und Kultur, Tiibingen (FATK). Das Plojekt erhob mittels qualitativer Interviews die Praxen von Nutzerlunen ne uer InKTechnologien, die die Phase einer rnöglichen >universellen Öffnung< hin zu einer' ,globalen Öffentlichkeit< (Kubicek u.a. 1997) sozial lepräsentieL'en. Weitele Èrgebnisse finden sich i¡: Schönbelger 1998; 1999au. 1999b. Bezeichnend waren beispielsweise die Reaktionen auf das vomAutor dutchgelúhrte Projekt. Die differenzierte Fragestellung nach den Verändelungen im sozialen Nahlaurn sowie der Befund, dass das Netz noch meht zur Pflege schon bestehender sozialer Beziehungen dient, als sich in chals mit Dutzenden von Unbekannten zu treffen, walen beispielsweise in den Medien nicht vermittelbar. Sehr deutlich wurde dies in einer Meldung der Berliner taz (>Die 5 dem Internet?< im Zusammenhang technikdeterministisch aufgeladener Phantasien schlicht nicht interessiert. Kinder von Migrantlntten werden nicht in der Statistik zur demograph ischen Entwicklung, sondenl in der Ausländerstati stik gezàhlt. Literatur Barbrook, Richard, und Andy cameron, 1997: Die kalifolnische Icleologie. über dcn Mythos derviL'tuellen Klasse. ln: nettirne (Hg.): Netzkritik, Berlin, l5-36 a, und Andreas Boes, 1996: Arbeit in der Informationsgesellschaft. In: R. rluelle Arbeitswelten, Arbeit, Procluktion und Subjekf in der >tlnfornolions- n,129-51 Vilhrette ldentitäterÌ. Die Technik, das Subjekt uncl das Imaginäre. 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Zur Rekonstrukti on ei nes Diskulsfeldes. In: ders., Frank Kleemann, Harald Neymanns und Markus Stauff(Hg.): Neue Mediennnwe I len. FrankfurtiM/New York. I 97-2 1 6 FIöflich, Joachìm R., 1998: computerrahmen und die undifferenzierte computelfrage oder: warurn erst einmal geklär't welden muss, was die Menschen mit dem computer machen. In: p Rössler' (Hg.). Online-Kontnntnikation,Opladen, l7-46 Kittler, Friedrich 4., 1986: Grommoplrcn, Film, Tltpewriter; Berlin I a s I/er m ti c h n i s. Tþ c hn is che S chr ifte n, Leipzig ders., 1 993 : Dro at Kubicek, Herbelt, Ulrich Schmid und Heiderose wagner', 1997: Bürgerinþrmation chtrch >neue< Merlíen? Anab,sen und Fallstudien zm' Elablierung eleklronischer Inþrmationssysteme Alltag, Opladen im Lazzarato, Maurizio, 1998: lmrnaterielle Albeit. Gesellschaftliche Tätigkeit unter den Bedingungerr des Postfordisrnus. In: Toni Negri, Maurizio LazzaraTo und Paolo Virno (Hg.): Umherschv,eifende Produzenten. 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(Hg.): aaO.,44-61 Young , Kinberley S., 1998: Caught in the Ner. SuchlgeJàhr htternet, München Das Argument Editorial 6ll Nachrichten aus dem Patriarchat (Silke V/ittiçh-J.{even) Nachruf aufValentino Gerratana (Peter Jehle) 614 6t6 Herausgegeben von Fligga Haug und Wolfgang Fritz Haug Dorothee Sölle: Gegen den tod 6t7 Redalction Mario Candeias, Frigga Haug, WolfgangFritz Haug, Peter Jehle, Christina Kaindl, Tilman Reitz, Peter Wagenknecht, Thomas Weber; Gastredakteur: Christof Ohm Die Neue Ökonomie des Internet Zeitsch rift f ür PhilosoPhie und Sozialwissenschaften ntitgli eder Hans-Jürgen Bieling, uh.ich Brand, Ruedi Graf, Michael Krätke, Lars Lambrecht, Morus Markard, Jan Rehmann, Ulrich Schmitz, Helmut Steinel, Achim Trebeß, Ko rres p ondi eren d e Re da lct i o ns Werner van Treeck, Gerhal d Zimmer I n t e r n a t i o n a I er B eíru t der FrqtLenred alcti on Leena Alanen, Cynthia Cockburn, Claudia Gdaniec, Sandra Harding, Nancy Hartsock, Sara Mills, Maxine Molyneux, Eva Nikell, Hilary Rose, Dorothy Smith, Janna Thompson, Chris Weedon, Nira Yuval-Davis Redalction: Reichenberger Straße 150, 10999 Berlin Tel. +49 - (0)30 - 611 41 82,Fax 611 4270 e-mail : redaktion@argument. de Redaktionssekretariat: Christina Kaindl e n t - Ver l a g, Epp endorfer Weg 9 5 a, 202 5 9 Harnburg Tel. +49 - (0)40 - 40 I 8 000, Fax 40 I 8 00 20 http ://wwwargument.de h a n d e I s at r s Ii efe r un g Prolit Verlagsauslieferung, Siemensstraße Tel. +49 - (0)641 - 4307 1,Fax 42713 E inz e lb es te I I un gen ttn d A b o n n e m e n ts v 6t9 Der Mythos der weightless economy 646 Fanny-Michaela Reisin Der elektronische Welthandel im Internet 661 Robert Waterman McChesney Das Internet und die Medienriesen 687 Saskia Sassen Machtverhältnisse im elektronischen Raum 701 Mario Candeias B2B ot not to be. Transnationale Unternehmensrestrukturierung imZeitalter des Intra- und Internets .,,.,.,.,.. i..,., 708 Zweiter Teil: Nutzungsverhältnisse des Internet A rg u m u ch Wolfgang Fritz Haug Prolegomena zu einer Kritik der Neuen ökonomie Ursula Huws Autonome Frattenredaktion Hanna Behrend, Anneliese BLaun, Karsta Frank, Fligga Haug, Brigitte Hipfl, Marlis Kniger, Annette Kuhn, Elisabeth List, Jutta Meyer-Siebett, Valena Momsen, Herlinde Pauer-Studet, Sylvia Pritsch, Fanny-Michaela Reisin, Catharina Schmalstieg, Dorothee SölIe, Eva Wollmann B Erster Teil: Zur Kritik der politischen ökonomie des fnternet I 6, D-35463 Fernwald/Annerod erw al tun g Argument Versand, Reichenberger Straße 150, 10999 Berlin Tel. +49 - (0)30 - 61139 83, Fax 6114270 Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt des ArgumentVerlages bei Christof Ohm Hacker - das Ethos der neuen Kämpfe im Internet-Zeitalter 120 Johannes Moes Eine Netzkritikbewegung? Konflikte um die Entwicklung des Internet und zivilgesellschaftliche Alternativen 741 Marion Hamm und Michael Zaiser com.une.farce und indymedia.uk - zwei Modi oppositioneller Netznutzun g 7 55 Frigga Haug Zukunft für Frauen? Diskurse um Geschlechterverhältnisse im Interne t .. . , 765 II Inhalt Elisabeth List Floating Identities, Terminal Bodies , Ellen Balka Der aktive Text von Computer-Netzwerken Wendy Harcouf \Vomen on the Net. Erfahrungen mit einem Online-Projekt Marisa Belausteguigoitia Rius Grenzen i.iberschreiten: Yon Cinderella zum Cybergirl Edeltraud Hanappi-Egger Soziale Aspekte neuer Medien Am Beispiel der Geschlechterdimension im Internet III 777 Dosse, François: Geschichte des Strukturalismus. Bd. 1, Das Feld des Zeichens, 1945-1966; Bd. 2, Die Zeichen der Zeit, 1967 -1991 (S.Rübben) 875 785 Rolf, Thomas; Normalität. Ein philosophischer Grundbegriff des 20. Jahrhunderts (J. Mùller-Tuckfeld) Gross, Raphael: Carl Schmitt und die Juden. Eine deutsche Rechtslehre (J.Ahrens) 876 873 794 Sprach- und Literaturwissenschaft 878 800 Rahmsdorf, Sabine: Stadt und Architektur in der literarischen Utopie der frühen Neuzeit (H. Schmidt) Paternostro, Rocco (Hg.): Antonio Gramsci. Critica letteraria e linguistica. Lithos editric e 879 807 (R. Grafl Zimmermann, Ruben (Hg.): Bildersprache verstehen. Zur Hermeneutik der Metapher und anderer bildlicher Sprachformen (M.Hailer) Gfrereis, Heike (Hg.) : Grundbegriffe der Literaturwissenschaft (K.Walstra) Barsþ, Robert E: Noam Chomsþ. Libertärer Querdenker (H.-C.Oeser) .. 881 882 883 Klaus Schönberger Der Mensch als Maschine. Flexibilisierung der Subjekte und Hartnäckigkeit des Technikdeterminismus .,.,,.,,.,,. ..,,, .. .,, ., Kunst- und Kulturwissenschaft 812 . Christian Müller Internet-Sucht - Visit our virtual clinic 824 *,1.* Rudi Dutschke I Brief an Georg Lukács Herausgegeben von Frieder Otto Wolf 829 ri t r ; Klaus Meschkat Rede für Rudi Dutschke 859 ! ü 866 1.*{. Besprechungen Philosophie Blum, Paul Richard (Hg.): Philosophen der Renaissance. Eine Einführung ,.....,,.... 872 Kreimendahl, Lothar (tIg.): Philosophen des 17. Jahrhunderts. EineEinführung(M.Hailer) ,.,..,, 885 Empfindung (P.Garlffi 887 Böhme, Hartmut, Peter Matussekund Lothar Müller: Orientierung Kulturwissenschaft.'Was sie kann, was sie will (K.Walstra) 889 Bredekømp, Horst : Anllkensehnsucht und Maschinenglauben. Die Geschichte der Kunstkammer und die Zukunft der Kunstgeschichte (M.StaufÍ) .,,. ..,,.,, 890 Geige4 Friedrich, und Thomas Schrifer (Hg.): Exilmusik: Kompositionen während der NS-Zeit @WilSmann) 892 Soziologie Bieling, Hans-Jürgen: Dynamiken sozialer Spaltung und Ausgrenzung. Kongressberichte Herbstakademie des BdV/i (C.Kaindl); Deutsche Gesellschaft für Soziologie (H. Steiner) ; Neue Formation des Kapitalismus (A. Merkens) (M.Hailer) Barck, Karlheinz, Martin Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs und Friedrich Wolfzettel (Hg.): Grundbegriffe. Bd. l: Absenz bis Darstellun g (T Reitz) ^sthetische Menninghaus,llinfried: Ekel. Theorie und Geschichte einer starken , 872 Gesellschaft stheorien und Zeitdiagnosen (8. l4ralp en) Wolfgang, und Gunnar Schmidt (Hg.): Die Gegenwart des Krieges. Staatliche Gewalt in der Modern e (E.Töpfer) Bublitz, Hannelore (Hg.): Das Geschlecht der Moderne. Genealogie und 894 Knöb| 895 Archäologie der Geschlechterdifferenz (J. Klages) Davis, Mike: Ökologie der Angst. Los Angeles und das Leben mit der 897 Katastrophe (E.Riedmann) Butterwegge, Christoph, Gudrun Hentges und Fatma Sarigöz (Hg.): Medien und multikulturelle Gesells chaft (C. Stellmach),,,,,..,,.., Gelman, Vladimir, und Grigorii V Golosov (Hg.): Elections in Russia, 1993-1996. Analyses, Documents and Data (H.Steiner) Klingemann, Hans-Diete4 Ekkehard Mochmann und Kenneth Newton (Hg): Elections in Central and Eastern.Europe (H.Steiner) .,,,.,.,,... 898 899 901 901 6ll IV Editorial Geschichte Cullen, Michael S.: Wo liegt Hitler? Öffentliches Erinnern und kollektives Vergessen als Stolperstein der Kultur (G.\4/iegel) Reichel, Peter: Politik mit der Erinnerung. Gedächtnisorte im Streit um die nationalsoziali stische Vergangenheit (G. Itttì egel) 'Baet Ulrich (f19.); Niemand zeugt für den Zeugen. Erinnerungskultur nach der Shoah (G.Wiegel) Zimmermann, Volker: Die Sudetendeutschen im NS-Staat. Politik und Stimmung der Bevölkerung im Reichsgau Sudetenland (S.Salzborn) , ... , , ... Mallmann, Klaus-Michael; Kommunisten in der Weimarer Republik. Sozialgeschichte einer revolutionären Bewegung (J.Becker) Kinner Klaus: Der deutsche Kommunismus. Selbstverständnis und Realität (J.Becker) Frey, Marc: Geschichte des Vietnamkriegs. Die Tragödie in Asien und das Ende des amerikanischen Traums (D.Fleischer) Joshel, Sandra R., und Sheila Murnaghan (Hg.):Women & Slaves in Greco-Roman Culture. Differential Equations (A. Braun) 902 902 902 begraben ist. Als das >Herz alles Neuen< (Ramonet) aber erscheint das Internet. 905 unter den Dispositiven des transnationalen High-Tech-Kapitalismus ist es zu Beginn des 2l . Jahrhunderts ins Zentrum gerückt. um die Analyse seiner wider- 907 sprüche, seiner kapitalistischen Beschlagnahme wie seiner zivilgesellschaftlichen Potenziale soll es in diesem Heft gehen. Das Internet ist das G¡avitationszentrum dessen, was als >Neuer Markt< und >Neue Ökonomie< beredet wird. Doch seine Bedeutung beschränkt sich nicht auf 907 909 910 Soziale Bewegungen und Politik und politische Öffentlichkeit (J. Moes) Harcourt, Wendy (Hg.): Women@internet. Creating new cultures in 9ll cyberspace (H. B ehrend) 913 (M.14/issen) Goldschmidl, Werner, Dieter Klein und Klaus Steinitz: Neoliberalismus Hegemonie ohne Perspektive (8. Niendel),.,,..,,..,,,,, l(o lf, D o ro t h ee.' Un-Ordnung durch Interessenorganisationen? F. A. von Hayeks Kritik kollektiver Akteure (T.Jovðió) Werz, Michael, Detlev Claussen u.a.: Kritik des Ethnonationalismus (YAydin) Verfassser/innen; Jahresinhaltsverzeichnis; Zeitschriftenschau; Summaries zeitst, in Bieber Christoph : Politische Projekte im Internet. Online-Kommunikation Gutiérrez Rodríguez, Encarnación : Intellektuelle Migrantinnen. Subjektivitäten im Zeitalter der Globalisierung (A.EngeU ..,,., .,.,,, ,..,,..,,.. Brand, Ulrich, Achim Brunnengräber, Lutz Schrader, Christian Stock und Peter Wahl: Global Governance. Alternative zur neoliberalen Globalisierung? Ein Gespenst geht um in der welt. Es ist das Gespenst der Neuen ökonomie. Revolution! Revolution! hallt es seit Jahr und Tag zwischen den >panzerglashirmen der Hegemonie des Geldes< (Marcos). Das wort schreckt den Bürger nicht mehr, seit die soziale Aktion marginalisiert und die sozialistische fürs Erste blamiert und 914 ellen ohne Kritik der politischen ökonomie ist die Analyse nicht zu leisten. Gerade DieAktionärs-Gesellschaft wähnt sich wissens- das aber geht gegen den Zeitgeist. basiert und verdrängt das Basiswissen über sich selbst. Der wahre Jakob der wissen- schaft ist die Börsenf?ihigkeit geworden. Karl Marx hat im Manifest die Globalisierung und im Kapital die ökonomische Machtkonzentration vorhergesehen, doch er irrte, als er glaubte, in der vollends durchkapitalisierten welt ùhen die Menschen sich.>endlich gezwungen, ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen< (MEw 4, 465). selbst der inter- 916 918 Zukunftsindustriellen zu sich sagen, um seinerseits zu verktinden, das >wesen der 919 920 923 ISSN 0004- il 57 Argurrent erscheint 2000 i n 6 Heften (al le 2 Monate). Jahresumfang 960 (900 + LX) Sei ten - Einzel hefì | 8,- DM; Jahresabo 93,DM (statt 108,- DM) zzgl Versand; ermäßigt 69, DM (nur fìir Studenten, Auszubildende, Eruerbslose gegen Kop¡e entsprechender Bescheingung) zzgl Versand - Kündigungsfr¡st: Acht Wochen vor Ende des Beagsze¡traums - Die Redakt¡on bi ttet um Mitarbeit, hîftetabern¡chtnirunverlangte¡ngesandteTexteundRezensionsexemplare Aufsätzesollenhöchstens30000,Rezensionen6000 Zeichen(inkl Leezeichen)umlassen(aeifacheAusfertigungundD¡sk€tte) ZitierueisewieindenNaturyissenschaften -DasArgwent wird regelmäßig von den folgenden sozialwissenschaftlichen Dokumentat¡onsd¡ensten und ìnformationsbanken ausgewert€t: Fmncis (Bullet¡tr Signalét¡que), Literaturdokumentâtion zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Politische Dokumeniation, Social Sc¡ence Citation lndex, German¡st¡k, Inte¡nationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur, Inte¡nat¡onale B¡bliographie der Rezensionen, SozialwissenschaftlichesLiteratur¡nformationssystem,-CopyrightOArgument-VerlagGmbH AlleRechte auchdasderÜberset- €S' 9l' ist sie Das zung vorbehalten-Bankvcrbindung:DeutscheBankHamburg,Kto3665445(8L220070000) Satz:Steinhardt,Be¡l¡n,-Druck: alfa Druck, Göttingen Heft 5/6 Es giltAnzeigenpreislisr€ Nr 7 schaftsinteressen desinderFAZne Lübbe, >disk¡etz acht, d nanm se, die