Moschine
812
Der Mensch als
Klaus Schönberger
Kinder und Jugendliche würden geÍÌihrdet., >Beziehungsarmut< (opaschowski
Der Mensch als Maschine
Flexibilisierung der Subjekte und Här'tnäckigkeit des Têchnikdeterminisrnusr
I.
Aus kulturwissenschaftlichel Perspektive ist es nicht überraschend, dass Internet
und Netzkomrnunikation (IuN) sehr urrterschiedliche >Wilkungen< zugeschlieben
werden. In den >alten<< Medien kann man täglich in Variationen dieselben Einschätzungen uncl Meinungen lesen. Die neuen Informations- uud Kol¡munikationstechnologien (IuK) beflügeln die hegernonialen uncl die gegenkulturellen politischen
Phantasien hinsichtlich der'>Dernokratisierung von Infornation< (vgl. Rilling 1997)
odel del nenen Möglichkeiten von Gegenöffentlichkeit (vgl. Oy 2000). Expeltenkomurissionen schwärrnen regelrecht vorn >bildungspolitischen Potenzial< der IuK
(Hebecker 1999,199). Die Rede von der >Informationsgesellschaft< (Bühl 1995), in
der >Wissen< eine historisch neue, när.r.rlich eine Gesellschaft stlukhu'ierende Rolle
spiele, ist zum Allgemeinplatz geworden (vgl. Briefs 2000). In der Wirtschaft herrscht
anhaltende Goldgräbelstirrrnur.rg. Nicht zuÍÌillig finden sich hier, ähnlich wie zu
Zeiten der urspninglichen Akkurnulation zu Beginn del Indush ialisierung, Phantasien
von Eroberung und Landnahme: >Das Avantgalde-Feeling, die Pionierstimmung
vergleichbar deur großen Treck nach Westen, jeden Tag etwas Neues entdecken und
noch weit entfernt sein vom Pazifik<, berichtete fasziniert ein junger deutscher New
Econorny-Unternehmer' (zit. n. Bieber' 1999, | 12). In der >Kalifornischen Ideologie<
(Barblook/Camelon 1997) welden soziale Beziehungen zu >virtuellen Gemeinschaften< (Rheingold 1994), und die Stadt als sozialel und politischer Raum erscheir.rt obsolet (Roller/Schönberger 1998). >Das rrodelne Nachrichtenrragazin<
Focns verkündet auf seinerTitelseite die >Revolution in clen Beziehungskisten: Wie
sich heute Millionen Singles kennenlelnen, treffen, vellieben< (Focus 5ll1998).
Darnit velbunden sind auch Elzählungen über die >Unumgänglichkeit<, das
Internet zunttlzen und via Netz zu kommunizieren, wolle rnan (wahlweise) >wettbewerbsÍähig< bleiben oder nicht den >sozialen Ausschluss< riskieren (BMwi
1995); urngekehrt binden sich an IUN abel auch individuelle Hofînungen auf
sozialen Aufstieg (Schönberger 1998, 76ff). Noch weiter gehen diejenigen, welche
rneinen, dass sich nun bisher bekannte soziale Grenzen (Geschlecht, Alter, soziale
Herkunft) auflösen werden, so dass >virhrelle Identitäten( entstehen (Becker 1 997).
Das >Gender-Swapping<, bei dem eirre andere Geschlechtsidentität ausplobielt
und zeitweise angeeignet wird, soll eine plaktische, sich vel'alltäglichende Dekonstruktion der Kategolie Geschlecht elrnöglichen (Blucku.rann 1994, Reid 1995,
Stone 1995).
Vy'ählencl Veltretellnnen solch technikeuphorischer Positionen, wie vage aLrch
inrmer, von der Erweiterung und Verbesserung voll Lebensfol'men nnd Lebensrnöglichkeiten ausgehen, thematisieren vor allem die Anhänger eines medienökologischenAnsatzes (Mettler-v.MeibohnVDonath 1998; Er"rrich 1998;Postman
1988) in technikkritischer Absicht, tatsächlich aber in kulturpessimistischel Manier,
die >Gefahlen<: Bestel.rende soziale Beziehungen seien bedroht und insbesondere
g 13
1999) oder aber eine neue Form von Krankheit, nämlich die >Internetsucht< (yor.rng
1998), seien die Folge. In dieselbe Richtung weist die Mär, dass sich die virulenz
und Gef,áhrlichkeit von Kinderpornographie oder Rechtsextremisrnus an der zahl
entsprechendel websites messen lasse. Mit del.irnrler wieder aufwallenden Ernpör'ung über die alten wie neuen Medien dorniniert die wohlfeile Tendenz, dieselben
als die Urheber solcher Phänornene Inissverstehen zu wollen. SolcherAlarmismus
ist kein ernstzunehmender vetsuch, gegen Rechtsextremismus und Kinder-pornographie wirklich vorzugehen. Vielmehr ist das inhaltliche Signal dieses Diskurses
über die angebliche Gef¿ihrlichkeit der neuen Medien, dass es sich bei Kinclerpornographie und Rechtsextremismus um ein Medienproblem handelt. Rechtsextremismus entsteht aber nicht, weil sich soundsoviele Nazi-websites zählen
lassen, sondern weil es bestimmte, in die Struktur.der bürger.lichen Gesellschaft
eingeschtiebene Dispositionen gibt (2.B. Dorninanzkultur), die darüber aus dem
Blick verloren wet'den können. Rechtsextrernismus hat mit dern Inter.net soviel zu
tun, wie mit Zeitungen oder Briefen, in denen er verbreitet wird.
Bei genaueler Betrachtung erweisen sich die anscheinencl einander diametral
entgegengesetzten Beweltungen von IuN-Gefahren wie -chancen als sehr.ähnlich;
Es werden beide Male soziale, politische oder ökonomische (oft nur behauptete)
Entwicklungen aus den Bedingungen der Technik abgeleitet. Beide positionen
werden spekulativ oder anhand fragwür'diger Verallgemeinerung ausschnitthafter
Empirie entwickelt, oder sie gründen sich auf spontanenAlltagsbeobachtungen. Sie
haben dieselbe technikdeterministische Prämisse, dass ein bestir.nmtes technisches
Artefakt an sich >wirkt<, oder bestirnmte, direkt ableitbare (soziale, politische,
ökonomische usw.) >Folgen<<zeittgt (vgl. Engell lggg,29Ð. Das problem, dass
Geschlecht odel Klassenzugehör'igkeit Handeln und Kommunikation ungleich
struktutieren, hat nun nicht mehl gesellschaftliche Ursachen, sondern scheint einel.
davon unabhängigen technischen Rationalität zu gehor.chen.
Seit Jahrzehnten wird vielerorts dalauf hingewiesen, dass nicht ein isolier.tes
Mediurn, sondern dessen Gebrauch del Ausgangspunkt jeder Beschäftigung mit
Komnrunikation und Medien sein sollte (Höflich lggg,49Ð. Es kann inzwischen
als gesichert gelten, dass Netzkommunikation keineswegs sachlicher, sozial unverbindlichel oder emotionsloser ist (Rice/Love l9g7), dass sie egalisierend wie
entsprechend den herrschenden Hieralchi en im real life genutzt wird, dass sie zur
Etablierung und Aufrechterhaltung neuer Hierarchien dienen kann (LealSpears
1995), dass ein computel an sich weder ein >Medium der sozialen Isolier.ung< noch
ein >Beziehungsmediurn< (Höflich 1998, 58fÐ ist. Auch in der der.rtschspr-achigen
Medientheorie wurde mehrfach darauf hingewiesen, >dass die Medien wie die
Medienwissenschaften gegenwär'tig in verblüffender Vy'eise übelschätzt werden nnd
sich selbst überschätzen< (winkler 1999,44). winkler betr.achtet es als das >Selbstlnissverständnis eines Fachs, das nahezu jede Fragestellung zu einern Medienproblem macht, die Medien zum gesellschaftlichen >Apr.ior.i< und sich selbst zu
einerArt Leitwissenschaft stilisiert<. Höflich (199g,47) kritisierte die Annahme,
nach der >del computer oder eir.r cornputelrahmen >etwas macht<<, als >technologischen Imperativ<. Insofern ist mittlerweile tatsächrich >der ganze Internethype
einer Analyse und Kritik unterzogen worden< (Berker lggg,246). Gleichwohl
814
Klaus Schönberger
kann nicht die Rede davon sein, dass >die Mythen dekonstruiert (...) die Ideologien
enthüllt (...) und die versprechungen widerlegt< wurden (ebd.) jedenfalls nicht
so
hä
de
negative
vor
ontanen
lden
evanz eingebüßt
gen rezipierl, die
Journalistlnnen
entsplechen. und dies gilt schließlich auch flir wissenschaft und Forschung selbst:
obwohl die Kritik am Technikdeterminismus vielfach empirisch belegt wurde,
konnte sie sich auch in der mit Medien verbundenen Forschung nicht durchsetzen.
Engell (1999, 29) spricht von einem >andauernden Rückzugsgefecht<. Die in den
>alten< Medien dominanten medienphilosophischen Autoren (2.8. Kittler l9g6 u.
1993i' Bolz 1 990 u. I 993) sind technikzentriert bis technikdeterministisch. Sie ver-treten Thesen, die sich gut einfügen in die Selbstdarstellung von jungen Medienunternehmerlnnen (vgl. Bieber 1999) oder in die spekulative Medien- und Kulturkritik. Höflich (1998, 49) resümiert, dass trotz aller ander.slautenden Ergebnisse
nach wie vor >>dem Großteil der Forschung ein technologischer Imperativ zugrundeliegt, demzufolge Technologie X die Folgen/Effekte A, B oder c mit sich bringt<.
Ausgehend von dieser Beobachtung werden im folgenden eigene Forschungsergebnisser zur Internetnutzung von Berufstätigen skizziert, die über einen Anschluss zuhause verfügen, jedoch nicht zu den >early adopters< oder zu in den
neuen Medien Arbeitenden zählen (Il). Anschließend werden die Bedeutung und
Funktion technikdeterministischer Diskurse selbst untersucht (lll).
Der Mensch als Maschine
815
2. Die Technik prä-konfiguriert nicht das soziale Handeln. Er.st der.Blick auf
die Lebensbedingungen, die Einstellungen ur.rd die Lebensformen ertlär.t unterschiedliche Nutzungen. Dabei sincl es weniger die klassischen sozialen Stratifikationen (2.8. Klasse, Geschlecht, Alter),
schaftung, die Unterschiede in der In
können. Die Nutzungsplaxis derjenige
oder inhaltlich nicht (mehr) trennen k
denjenigen, die noch weitgehend im fordistischen Modus ar.beiten und leben.
Wobei es beì den eher postfordistisch vergesellschafteten Nutzerlnnen aber vor
allem um die Intensität und die erweiterte vielfalt von Nutzungen und nicht um
die Überschreitung von sozialstrukturellen Grenzen geht.
riert auf diese Strategie, wenn weniger eine zielorientierte Nutzung angepriesen
wird sondern diese
II.
als Selbstzweck konzìpiert ist (>Ich bin drin!<).
Auch die folgenden Forschungsergebnìsse (ausführlicher vgl. Schönberger 2000)
unterstreichen die Notwendigkeit, die technik- bzw. medienzentrierte perspektive
aufzugeben:
L Im Netz wird dasselbe Leben geführt wie im rear tife.IuN dienen nicht zum
Knüpfen neuer Bekanntschaften oder zur überschreitung bestehendel Horizonte
(Beruf, Hobby). Deshalb ist Hoffnungen auf neue Menschen (>netizens<) oder
Beziehungen (virttøl communities) der Befund entgegenzuhalten, dass derAufbau
neuer und andersartiger Kontakte eine untergeoldnete Rolle spielt. So brach beispielsweise eine Nutzerin, die eigentlich >neue Menschen kennenlernen< wollte,
den Kontakt in dem Moment ab, als ihr Gesprächspartner.sich als elfiähriger Junge
zu erkennen gab. Hier ermöglichten die technisch reduzierten Kanäle im chat zwar
die Überschreitung einerAltersgrenze. Aber angesichts der im reql life geltenden
sozialen und kommunikativen Alterssegregation, die meist lediglich im Rahmen
von verwandtschaft punktuell bzw. legitimerweise aufgebrochen wird wurde das
bis dahin als >spannend< erlebte Gespräch 1ür die 22jàhrige Frau wertlos, so dass
sie es beendete. Das Gros begibt sich aber erst gar nicht in eine solche situation,
weil es grundsätzlich nicht erstrebenswert erscheint, Beziehungen zu personen auf-
Diskursen über sinn oder unsinn von IuN abweichende praxis gefunden hat, der
lässt sich in der Deutung seiner Nutzung davon kaum mehr beeinflussen. Tþchnikeuphorie und Kulturpessirnismus spielen bei der Einschätzung der eigenen praxìs
dann eine untergeordnete Rolle (vgl. Schönberger. l99g).
4. Die
nn
Hi
bolischen
lichenZl
ed
(E
trächtigt. Eine solche symbolische Nutzung der neuen Technik lässt sich ¡rit pierre
Tei
n Diskurs als
legitim geltendes Wiss
en Kapitals<
(Ruhm, Ehre, Ansehen,
ereits für den
PC, der zum >Symbol für Modernität und (...) Signatur eines
zertalters<<
'euen
wurde (Ramrnert 1993, 287), etngehend untersucht worden. Der
umgang mit
Bourdieu (1983) als
Re-Integration solcher Beziehungen dienen, die beispielsweise durch räumliche
Entfernung oder andere Zeitrþthmen auseinanderzubrechen drohen.
W
)
r
T
I
g16
Klarls Schönberger
Der Mensch als Maschine
817
E-Mail-Adressen im Moment der >universalen Öffnung< hin zu einer >globalen
Öffentlichkeit< verweist auf differenzierte Möglichkeiten, IuN als Statussymbol
zu benutzen oder ein solches Verhalten auch zu vermeiden. Während es im sozialen Umfeld einer Marketing-Spezialistin am Anfang >halt einfach mal ziemlich
lässig war, dann da irgendwie seine E-mail-Adresse auszupacken<<, stellte sie im
Laufe der Zeit fest, dass man >inzwischen damit auch nicht mehr auftrumpfen
kann<. Dagegen ist es für einen SOjährigen Dorf-Schreinermeister noch nicht
oppoúun, dieselbe aufseinem Geschäftsbriefbogen aufzudrucken. Da laufe er Gefahr, als >Angeber< zu gelten (Schönbergel 1998). Auch die symbolische Nutzung
von IUN ist also nicht etwas, das sich aus dem Medium selbst ableitet, sondern ein
Gebrauch, den die Nutzerlnnen ihren Interessen und den sozialen und kulturellen
Gegebenheiten des real lífe en:r.sprechend zielgenau realisieren.
in entsprechende technikeuphorische
Auffallend ist, wie dur.chgängig die
Netzkornmunikation als Vy'echsel für
III.
Gewöhnlich verharrt die kritische Beschäftigung mit technikeuphorischen und kulturpessirnistischen Diskursen bei der Widerlegung auf inhaltlicher Ebene. Das ist
aber nur eine notwendige und keine hinreichende Bedingung, um seine Faszinationsklaft anzugreifen. Es ist zwal nach wie vor wichtig, demgegenüber auf die Praxen zu
verweisen. Aber ein Blick auf die Geschichte der Medienk¡itikzeigt,wie vergeblich
es gegenüber dem hegemonialen Diskurs ist, argumentativ auf dessenVorstellungen
über >Medienwirkungen< oder >Technikfolgen< zureagieren. Werje selbst einmal
für eine Zeitschlift oder eine Fernsehsendung als >Intemetwissenschaftler< befragt
wurde und versucht hat, dem momentan hegemonialen Techno-Diskurs empirische
Forschungsergebnisse gegenüberzustellen, wird nachvollziehen können, dass der
gegenwärtige Têchnikdeterminismus als zur Zeit unaufklärbar bezeichnet werden
muss. Es wäre zwar naiv anzunehmen, dass Alltagstheorien die Perspektive kritischer Gesellschaftsanalyse übernehmen könnten, gleichwohl ist es bemerkenswerl,
wie haltnäckig die skizzielten Diskurse (re)produziert werden und welch untergeordnete Rolle ihnen zuwiderlaufende Forschungsergebnisse dabei spielen.a
Wenn Internet und PC die objektivierten Mythen des postfordistischen Zeitalters
sind, dann wäre ausgehend von der Frage nach den ökonomischen Interessen, die
diese Mythen bedienen, auch nach den sozialen Kämpfen, die sich darin äußern, und
nach der kultulellen Praxis, in der dies geschieht, zu fragen. Im folgenden möchte
ich Thesen zur Diskussion stellen, die technikpessimistische und -euphorische
Topoi nicht mit einem (zutreffenden) Verweis auf andere Praxen für belanglos erklären, sondern diese als Ausdruck und Modus bestimmter gesellschaftlicher
Wandlungsprozesse ernst nehmen. Sie mögen noch unsystematisch sein, als erste
Hinweise können sie bereits einen Blick auf diejenigen Zusammenhänge bieten,
die technikeuphorische und kulturpessimistische Sichtweisen hervorbringen und
nähren.
1
.
Mithalte-Anstrengungen und Aufs
ti egs
hoffnungen der Mittelklas.sen
Noch sehl viel mehr als der Personal computer in den achtziger Jahren avancierte
das Internet in den neunziger Jahren zum Symbol einer veränderten Produktions-
weise. Unabhängig davon, ob man zu delen Beschleibung auf Begriffe wie
.
Kulturtechniken konzipiert, die einerseits als notwenclige Volaussetzung ftir eir.re
diffuse vorstellung von >Mithalten< und >Dabeisein< gelten, ander-erseits aber.
e blühende (individuelle) Zukunft implizieren. Die
fìnden somit ihren sozialen Or.t in den Mittelklassen,
>Zukunft< in clen syrnbolisch rnit pC und Internet
verknüpften Branchen, Arbeitsverhältnissen und Ar.beitsinhalten sehen, el-hoffen
tund vorantreiben.
2. K I as s en/ia kt i o n s kcimpfè
syrnbolisieren, das
stischer Regulation
keupholischen und
bunclenen sozialen
Auseinandersetzung. Hierbei stehen sich unterschiedliche Klassenfi.aktionen der
Mittelklassen gegenüber, die über die Auseinander.setzung des wer.ts ihrer. Bildungskapitalien um Hegemonie ringen. Diese Auseinandersetzung äußert sich
über den im symbolischen Feld ausgetragenen Kampf urn die richtigen werte und
die legitirnen Standards zwischen den Klassenfraktionen, die Bourdieu zumeist in
Berufsgruppen fasst (Mülle r 1992, 29 6).
Vereinfacht lassen sich dabei klassisch hun.ranistisches
turelles Kapital von Kenntnissen über neue Technologien
1983). Dabei geht es noch um mehr, als um die Bewer.t
von kr-rlturellem Kapital (inkolporieltes versus institutionalisiertes). Die technikeuphorischen Diskurse lassen sich als Versuche intelpretieren, clie Höherbewert¡ng
818
Klaus Schönberger
einel bestimmtenArt von Wissen und Fähigkeiten durchzusetzen. Indem das mit pC
tund Internet verbundene computerwissen (Hardware und Software) als schlüsselqualifikation der aufzìehenden >Informations- und Wissensgesellschafk< inseriert
und imaginiert wird, findet eine Aufivertung dieses Wissens statt. >Schulen ans
Netz< oder >Jeder Schüler ein Laptop< lauten die Parolen des entsprechenden
Begleitfeuers einer selbstverständlich bei den entsprechenden lndusttiezweigen
hochwillkommenen technologischen Offensive. Es handelt sich dabei zum einen
tum die Selbsteunächtigung, zum anderen aber auch um den offensichtlichen Versuch, die claim,s neu zu verteilen. Naturwissenschaftliches und technisches Wissen
im allgerneinen und Informatik-Wissen im besonderen sollen vor dem Hintergrund
ihrer starken Arbeitsmalktstellung nicht nur auf dem Arbeitsmalkt, sondern auch
irn symbolischen Karnpf zwischen den beteiligten Klassenfraktionen an Gewicht
zulegen. Es handelt sich dabei um Klassenfraktionskämpfe im Sinne Bourdieus
(1987), die hier insbesondere in den Mittelklassen beziehungsweise im Kleinbürgertum stattfinden. Denn umgekehrt ber¡ühen sich diejenigen Klassenfi.aktionen, die
zugleich als absteigende Fraktionen gelten rnüssen, um diskursive Abwehrmaß'nahmen. Genauso mechanistisch wie das technikeuphorische Verständnis von
IuK-Nutzur.rg, werden hier umgekehlt entsplechende Horrorszenarien in Stellung
gebracht. Soziale Deprivation (Veleinsamung, Internetsucht etc.), Kriminalität
(Kinderpornographie, Drogen, Rechtsextremismus, Gewalt) oderAnalphabetisrnus
sind nur ein paar Beispiele aus einer ganzeî Reihe von Versuchen, Technologieund Mediengebrauch mit entsprechenden Attributen diskursiv zu verkoppeln und
damit kulturpessimistisch zu entwerten. Angst vor sozialem Abstieg äußert sich
häufig als Kultulpessimismus.
3.,
Neu aus handlu ng v on
G en
e
ra
ti o n
eny
e
r hcil t nis
se
n
Der Menscll als Mrtschine
Leistungsideologie sowie die anhaltenden versuche, den Generationenver.tr.ag cles
fordistischen Klassenkomprornisses außel'Kr.aft zu setzen. Alter.witd per se elÌt_
weltet. Der Schundkampf-Ritus wie die Tþchnikeuphorie (die einen Br.uch r.nit den.r
Bisherigen markielen will) dienen dabei dern Versuch, das Generationenverhältnis
(jeweils zu den eigenen Gunsten) lleu zu vel.nìessen.
4. The Making of >Homo .flexibilis<
Der Übergang von einer fordistischen zul postfordistischen Reguration delkapitalistischen Produktionsweìse bringt einen neuen Typus von Ar-beit mit sich (neue
Inhalte von Arbeit, neue Arbeitsverhältnisse sowie neue Organisationsformen von
Arbeit). Arbeitszeit und Nicht-Arbeitszeit (ploduktive, reproduktive und entfaltungsorientierte Zeit) wercleu nicht nul räumlich und zeitlich entgrenzT, vielmehr
zeichnet sich ab, dass in diesem Zusammenhang auch das, was etwa untelAr.beit
und Freizeit inhaltlich verstanden wird neu bestirnmt wird. Diese neue For.m der
(postfordistischen) Vergesellschaftung des Individuulns erzeugt aufverschiedensten
Ebenen einen Regelungsbedalf. Die IuK-Technologien sind die Hilfsmittel, die
eine flexibilisierte Lebensweise überhaupt elst möglich machen. Der Gebrauch
neuer Technologien verweist auf eine Dimension des wandels: Das >neue Regirne
der kurzfi'istigenzeit<< wird von einem wandel der modernen untelnehmensstruktur begleitet. Eine >langf istige, erzählbarezert<<für die postfordistische Subjektivität sei der.nnach überholt (Sennett 2000, 26Ð. Doch die Arbeitskraft cles digitalen
Kapitalismus entsteht nicht von selbst. >The Making of Homo flexibilis< erfolgt
mittels Erzählungen, in denen Flexibilität als Sachzwang dargestellt wild. Die Identifizielung mit derArbeit gilt als notwendig uncl elstrebenswert. Die entsprechenden
technikeupholischen Diskul'se helfen dabei, die hochprofitable neue Form von
>lebendigerArbeit< mit einem Sinn im Hinblick auf die Rolle der anzueignenden
Die syrnbolischen Kämpfe urn die Bewertung der neuen luK-Technologien werden
Têchnologien zu versehen.
oft als Generationenkonflikt dargestellt. ungeachtet dessen, dass Alter ein paranreter ist, der nur bedin gt zur charakterisierung unterschiedlicher Nutzungsweisen
5.
der neuen IuK-Technologien taugt, können demgegenüber die kulturpessimistischen
wie technikeuphorischen Diskurse durchaus als Ausdruck einer Neuaushandlung
des Generationenverhältnisses gelesen werden (Maase 1995). Kinder und Jugendliche gelten in der öffentlichen wahrnehmung einerseits als besonders geflährdet
und andererseits a1s besondels geldhrlich.
Wie bei der Debatte um das Thema >Gewalt irn Fernsehen< müssen auch beim
Gebrauch der neuen IuK-Technologien die Kinder und Jugendlichen geschützt
werden, scheinen sie doch besonders geführdet durch Gewaltdarstellung, Extremismus und anÍÌillig für sexuelle Verwahrlosung. Mit dem >Schundkampfritus<
(Maase 1994) steht flir iluen >Schutz< ein langerprobtes und probates ideologisches
Welkzeug zur Verfügung, das, Konjunkturverläufen folgend, die Nutzung von
Medien und Kommunikationsrnitteln zu disziplinieren versucht. Damit verknüpft ist
der Geftihrlichkeits-Diskurs über die angeblich immer gewalttätiger und krirnineller
weldenden Jugendlichen und Kinder.
Dabei begünstigen den Hass auf Kinder und Jugendliche eine >völkische< Interpretation der demographìschen Entwicklung (>Überalterung<)s, Jugendkult und
819
Disziplinìerung eines neuen Tltps von >lebendiger Arbeit<
Seit langern werden die strukturellen veränderungen, die mit del Entwicklung von
der fordistischen zur postfordistischen Regulation kapitalistischer Produktionsweise verknüpft sind, kontlovers diskutielt (Vl F. Haug 2000, F. Haug 2000 u. Möller
2000). Es geht dabei um die Interpletation und die Schlussfolgerungen aus den
verschiebungen der gesellschaftlichenArbeitsteilung und die Bewertung des wachsenden Anteils intellektueller Arbeit unter den Bedingungen der Con.rputerisierung
und Informatisierung. An dieser Stelle interessieren zunächst vor allem die neuen
Arbeitsverhältnisse beziehungsweise jener neue Typus von Arbeit, für den unterschiedliche Bezeichnungen im urnlauf sind: ImrnaterielleArbeit (Lazzarato 1998),
Informationsraumatbeit (Baukrowitz/Boes 1996), rnentale Arbeìt (Berardi 1998),
wissensarbeit (Stehr 1994), die sich vor allem über die vernutzung von K¡eativität
auszeichnet. Berker (2000) hat daraufhingewiesen, dass es falsch wäre, eine solche
Tendenz vorschnell zu verallgemeinern. Daher untelscheidet er in Anlehnung an
das Darmstädter Projekt >Kailos< zwischen >wissenswelkern< mit hohem Anteil
an kontextgebundenen und damit wegrationalisierbaren Tätigkeiten und den über-
820
Khus Schönberger
wiegend kreativ Tätigen, die >wissen als ein vöilig fi.ei bewegliches produktions_
l.r.rittel< als >wissensa.beiter'< nutzen (Kocyba 1999, 100).
Ein solcher Typrs von
AIbeit darf aber clurch die Atbeitsorganisation nicht behindert werden. Ein
zentrales
Der Mensch als Maschine
821
eine Reihe vonA'beitsvel'hältnissen undArbeitsformen hervoq
die geiau die gegen_
Reiz-Reaktions-Schema legt die Subjekte auf die Exekution eines ahistor.ische'
allmächt
etc.). Technikcleter.minis'rus e'tsteht
nicht irn
r dem Hintergrund gesellschaftlicher.
Entwickl
relative Unabhängigkeit technikdeter_
ministischer >Erklärungen< von empirischer Forschung. Sie repräsentiere'die rnit
gesellschaftlichen Urnbrüchen und sozialem Wandel einhergehenjen Hoff¡u¡gen
und Ängste. Solche Denkfigulen und das ihnen zugrundeliegende ahistor.ische
Menschenbild laufen den Gestaltungsmöglichkeiten der.handelnden Subjekte zu_
wider. Deshalb müssen sie immer wieder von neuem zurückgewiesen wer.den.
Zenttales Produktionsmittel der >Wissensarbeit< ist das kolnmunikative potenzial
de. neuen IuK-Techrolo gien ganzallgemein. Die damit ver.bundene
Annterkungen
Moment cler Konstitution der.fordistischen Fabdk sowie der Dur.chsetzung
der
taylolistischen Arbeitsformen war die Disziplinierung der lebendigen
Ar.beit der
Arbeiterklasse. l)as e'folgte über die Enteignung von eigenen produktionsmitteln,
die Konzentratio'in der Fab'ik und die D'r.chsetzung von zeitdtsziplin.Die
postfordistische Regulation der kapitalistischen produktionsweise bringt
nun wieder
teilige Tendenz zur Voraussetzung haben.
Flexibilisierung
von Raum u.'dzeitbringtArbeitsverhältnisse (2.8. >Arbeitskl.aftunternehmer<<,
voß/Pongratz 1998) hervor, in denen das Kapìtal nicht mehr Eige'türner
der pro_
duktionsmittel und die Fabrik nicht rnehr der ort der produktion irt.
D., pc und die
Netzkonrmunikation sind produktionsmittel, die zu vielelle
i zweckenangeeignet
I
2
u'd mit denen ganz unte'schiedliche Dinge ge'racht wer.den können. tiber"die
zentralität von Kreativität und der zunehmenden unabhängigkeit
von den produk_
tionsrnitteln und dem Zeitregime des Kapitalisten sowie dem Inter.net
als ort der
A[beit, verlie[t das Kapital die klassisch fordistischen Kontrollmöglichkeiten
über
die Art u'd weise des Einsatzes der rebendigen Arbeit. Bisherige
Möglichkeiten
der Disziplinie.trng des Einsatzes von Arbeitsk.aft schwinden.
De. i'r technikeuphorischen Diskurs wieder aufscheinende Mythos
des Dionysos von >lebendige. Arbeit<, jener k'eativen Kraft, die überall
r.rnd jederrnann ist,
ein wissen, welches für die künftige Entwicklung als entscheiclencl
angesehen
wird und das die Tenderz in sich trägt, unabhängiger vom Kapital zu
werden, bleibt
3
4
aber auch fiir die postfoldistische Form der Regulation kapltalistischer produktionsweise eirre Bedrohung (Luthe'Blissett project lg9g, 14Ð. Kultur.pessimistische
Kassandra-Rufe
in
Sachen Sex
von
>lebendigerArbeik< interpretieren. Der Diskurs ubervorstellungen
vom regitimen
und illegitimel.r Geblatrch der neuen IuK-Technolo gienzieltdabãi
nicht mrr auf das
kreative Potenzial der >wissensa.beìter<. während bei clen >wissensarbeitern<
'otwe'dig
produktive
Lrncl
reprodrktive Tätigkeiten verschwi.l.lmen (computer_
spiele zur Reproduktion unter umständen notwendig sind oder privateìätigkeiten
zwingend am betrieblichen Arbeitspl atz erledigtwerden müssËn), gilt
private
die
Internetnutzung bei >vy'issenswerkern<< nicht als selbstverständlich
und witd häufig
restriktiv reglementiert.
6. Tecltn
ì
lcd e te r ntin is
wissenschaftderMail-Affaire<, lT.Juni 1999),dieeineonline-umfrage-Ankündigungwillkürlich sexualisiette þ>Sie haben vor allem unser Liebesleben ins Auge gefassk<) und damit
einen weitet'en Beleg dafür lieferte, dass die Frage nach >Was machen die Menschen rlit
ga'z alrgemein und Kinderpornographie im
besonderen, Rechtsextrel.r.risrnus, Hacker- und Virusgefahren
oãer. Líernetsucht
haben nicht wi'klich das Ziel einer.Bekämpflrng der.lei gesellschaftlich
produzierter
Phänonene. Sie lassen sich wesentlich als Dis-iplinierung
dieser neuËn Form
m us, B e hctv io tu. imu
s
u
nd B io I o gismtrs
n Diskurse befltigeln die Renaissance von Behaviou_
Sozialwissenschaften wie Massenmedien. Die Er_
l'ozesse und sozialen Handelns nach einem simplen
Dieser Be itrag wär'e ohne die Diskussionen rnit und die Anlegungen von Elisabeth Tirnm
(Tübingen) nicht zustande gekommen.
>>Die Dominanz von Medien irnAlltag und Beruf hat dazu gefihrt, dass die direkte zwìsche¡lnenschliche Kommunikation in zunehnendem Maße hinter das Primat del technisch ver.mittelten Kommunikation zurticktr:itt. Elfahrungen aus zweiter Hand prägen zunehlnen¿ die
Lebenswelt der Individuen.<< (Schicha 2000)
Es handelt sich utn das DFG-Projekt >ZurTransfolrnation derAlltagsbeziehungen vol'ì lntertletnutzern( am Lr.rdwig-Uhland-Institut für empilische Kultulwissenschaft der Universitât
Tübingen sowie arn Fotschungsinstitut f,rir Albeit, Technik und Kultur, Tiibingen (FATK).
Das Plojekt erhob mittels qualitativer Interviews die Praxen von Nutzerlunen ne uer InKTechnologien, die die Phase einer rnöglichen >universellen Öffnung< hin zu einer' ,globalen
Öffentlichkeit< (Kubicek u.a. 1997) sozial lepräsentieL'en. Weitele Èrgebnisse finden sich i¡:
Schönbelger 1998; 1999au. 1999b.
Bezeichnend waren beispielsweise die Reaktionen auf das vomAutor dutchgelúhrte Projekt.
Die differenzierte Fragestellung nach den Verändelungen im sozialen Nahlaurn sowie der
Befund, dass das Netz noch meht zur Pflege schon bestehender sozialer Beziehungen dient,
als sich in chals mit Dutzenden von Unbekannten zu treffen, walen beispielsweise in den
Medien nicht vermittelbar. Sehr deutlich wurde dies in einer Meldung der Berliner taz (>Die
5
dem Internet?< im Zusammenhang technikdeterministisch aufgeladener Phantasien schlicht
nicht interessiert.
Kinder von Migrantlntten werden nicht in der Statistik zur demograph ischen Entwicklung,
sondenl in der Ausländerstati stik gezàhlt.
Literatur
Barbrook, Richard, und Andy cameron, 1997: Die kalifolnische Icleologie. über dcn Mythos
derviL'tuellen Klasse. ln: nettirne (Hg.): Netzkritik, Berlin, l5-36
a, und Andreas Boes, 1996: Arbeit in der Informationsgesellschaft. In: R.
rluelle Arbeitswelten, Arbeit, Procluktion und Subjekf in der >tlnfornolions-
n,129-51
Vilhrette ldentitäterÌ. Die Technik, das Subjekt uncl das Imaginäre. In:
dies. und Michael Paetau (Hg.): virructlisierung cles sozittlen, FlankfurtiM/Newyor.k-, 163-84
B_ecke¡ Barbara, 1997:
Beratdi, F. (Bifo), 1998: Forzalavoron'ìente in Globalizzazione Mentale A¡beit in der Globalisierung. In: com.une.farce l/l998. URL: http://www.copyriot.cor¡/unefarce/nol/artikel/forza.htnr
Berker, Thornas, 1999: 1993194 r'evisited. Bedingungen des Interneterfolgs. In: E. Hebecker
u.a. (Hg.): Neue Medienutnwelten, Fr.ankfurt/M/Ne w york, 246-258
922
Klaus Schönberger
Der Mensch als Moschine
823
ders., 2000: Von Kalifornien nach Dat'tnstadt. Immaterielle Albeit und der Informationsraum.
ln'. com.une.,fàrce 4/2000, URL: http://www.copyriot.com/unefarce/no4lkairos.html
Mettler-v. Meibom, Barbara, und Matthias Donath, 1998 Kommunikationsökologie: Systentatische und hislorisclte Aspekte, Münster
Bieber, christof, 1999 >FilsFto-malket, digitale Fließbandarbeit und langsame politik<. Ein
elektlonisches Intelview mit Joachim Bader (London) und Philipp Stardtmann (London). In: E.
Hebecker r.r.a. (Hg.): aaO., I l0-125
Möller, Carola, 2000'. IntnnterielleArbeil clie neue Dontinonre in derWertschòpfungskele.In
Das Argument 42. Ig.,Heft 2/2000, Nr. 235,215-226
BMWi, Bundesministerium für'wirtschaft (Hg.), 1995: Die Informationsgesellschafi. Fakten,
Anab,sen, Trend s. B M LI/i-Report, Bonn
Bolz, Norbert, 1990: Theorie der neuen Med ien, München
ders., 1993: Ant Ende der Gtrtenberg-Galaxis. Die neuen Kommunikationsverhältntise, München
Boutdieu, Pierre, 1987. Die þinen (/nterschiede, Frankfurt/M
ders., 1983: Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: R. Kreckel, (Hg.):
- Sonderband 2, Göttingen, 1 83 -98
Sozia le Ungleichheiten. Soziale Welt
Briefs, Ulrich, 2000: Mythos >Informationsgesellschaft(.
neuerung 41 12000,
8
l-93
In
Z
-
Zeitschrift Marxistische Er-
Müller, Hans-Peier, 1992 Sozialstntklur
ozi a le Ungle ic hhe it, F rmkfurt/M
und
Lebensstile. Der neue theorerische Diskurs íiber
s
Opaschowski, Horst W., 1999: Generation @ Die Medienrcvolution entltisst ihrc Kinder: Leben
im I nformo I io n s ze i to lter, Hamburg/Ostfildern
Oy, Gottfi'ied 2000: Wir rnüssen reden. Kornmunikation und Macht
-
ein gar nicht so ungleiches
In: kontmunikation@gesellschaft l, 2000: l. URL: http://www.rz.uni-fi'ankfult.de/fb03/
K.G/84_2000_oy.pdf
Postman, Neill, 1988: Die Verweigerung der Hörigkeit, Lauter Einspr¿icfte, Flankfult/M
Paar.
Rammert, Werner, 1993: Technik aus soziologischer Perspeklive. Forschungsstand, Theorieanscitze, Fallbeíspiele. Ein Überhlick,Opladen
Bühl, Waltel L., 1995 l[/issenschofl uncl Technologie An der Schtvelle der Infornrutionsgesellschaft, GöÍringen
Reid Elisabeth M., 1995: Virtual Worlds: Culture and Imagination. In: S.G. Jones (Hg.): CybersSociely.ComputerntedialedContntunicationandContnntnily,ThousandsOaklandu.a.,164-83
Rheingold Howard, 1994'. Virluelle Gemeínschaft. Soziale Beziehungen ím Zeilaher des Cotnpulers, Bonr/Paris
Engell, Lorenz, 1999: Von der Medientechnik zur Geldkultur.. In: E. Hebecker, aaO.,29-43
Eurich, Claus, 1998: Mythos Multinedia. Über die Macht der neuen Technik,München
Rice, Ronald E., und Gail B. Love, 1987: Electronic emotion: Socioemotional content in
puter mediated comrnunication network. In'. Communication Research,l4, 85-108
Haug, Frigga, 2000: Immaterielle Atbeit und Automation. ln'. Das Arguntent, 42. Jg.Heft212000,
Rillirg, Raine¡ 1997: Auf dem Weg zur Cyberdemokratie. In: Telepolis,5. Febmar 1997. URL:
http://w ww.heise. de/tp/deutsch./special/pol/800 I / 1 .html
Bruckrnan, Arrry S., 1994: Gender Swapping on the Internel, URL: ftpL/flp.cc.gatech.edu/pub/
people/asb/papers/gender-swappin g.txt
Nr.235,204-14
Haug, Wolfgang F., 2000: >General Intellect<< und Massenintellektualrtät.In: Das Argltment, 42.
9., Heft 2/2000, Nr. 235, I 83-203
I
Hebecker, Eicke, I 999: Jttgendbil deL in Bildungsdiskursen. Zur Rekonstrukti on ei nes Diskulsfeldes. In: ders., Frank Kleemann, Harald Neymanns und Markus Stauff(Hg.): Neue Mediennnwe I len. FrankfurtiM/New York. I 97-2 1 6
FIöflich, Joachìm R., 1998: computerrahmen und die undifferenzierte computelfrage oder:
warurn erst einmal geklär't welden muss, was die Menschen mit dem computer machen. In: p
Rössler' (Hg.). Online-Kontnntnikation,Opladen, l7-46
Kittler, Friedrich 4., 1986: Grommoplrcn, Film, Tltpewriter; Berlin
I a s I/er m ti c h n i s. Tþ c hn is che S chr ifte n, Leipzig
ders., 1 993 : Dro at
Kubicek, Herbelt, Ulrich Schmid und Heiderose wagner', 1997: Bürgerinþrmation chtrch
>neue< Merlíen? Anab,sen und Fallstudien zm' Elablierung eleklronischer Inþrmationssysteme
Alltag, Opladen
im
Lazzarato, Maurizio, 1998: lmrnaterielle Albeit. Gesellschaftliche Tätigkeit unter den Bedingungerr des Postfordisrnus. In: Toni Negri, Maurizio LazzaraTo und Paolo Virno (Hg.): Umherschv,eifende Produzenten. Inmtaterielle Arbeit und Subvet.síon,Berlin,39-52
Lea, Martin, und Russel Speals, 1995: Love at first byte? Building personal relationships over
computer networks. In: J.T. wood und S. Duck (Hg.): understudied relationships. off the beaten
lracfr, Newbury Park, 197-233
Luthel Blissett Ptoject, 1999: Nentici dello Stato. Criminali, >mostri< e leggi speciaii rtella società cli contollo, Ronr
Maase, Kaspar, 1994: Der Schundkampf-Ritus. Anlnerkungen zur Auseinandersetzung mit
Mediengewalt in Deutschland. In: R. Brednich und vy'. Hartinger (Hg.): Gewah in der Kulrtn
II,
Passau, 51
I
24
ders., 1995: Die soziale Konstruktion del Massenkünste: Der Kampf gegen Schmutz und
Schund 1907-1918. Eine Skizze. In: M. Papenbrock u.a. (Hg.): Kunst und sozialgeschichte.
Pfaffenweìler, 262-7
Rolleq Franziska, und Klaus Schönberge¡ 1998: VolnAufrechten Gang zurn Cybels(chl)urfen.
Kurze Kritik des Großen Digitalen Abgesangs auf die Stadt. hr: StadtRat (Hg.): Umkämpfte
Rciu me, Hamburg/Berl in, 1 69 -7 7
Schicha, Christian, 2000: Kommunikationsökologische Kriterien einer Medienetbik. Zur'Wahr-
nehmung politischer Berichterstattung aus >zweiter Hand<. In: http:/iwww.plometheus
online.de/heureka/komnrunikationsoekologie/monografien/schicha2/inhalt.htm
Schönberger, Klaus, 1998: The Making of the Internet. Befunde zur >Wirkung< und Bedeutung
medialer Internet-Diskurse. In: P Rössler (Hg.): Kontmunikotion online, Opladen,65-84
ders., 1999a: Inteuret zwischen Spielwiese und Familienpost. Doing Gender
nutzung. In: E. Hebecker u.a. (Hg.), aaO.,249-67
in der Netz-
t
Kocyba, Herbert, 1999: Wissensbasierte Selbststeuelung: Die Wissensgesellschaft als albeitspolitischesKontrollszenario. ln:wlKonradundwschurrm(Hg.): wssentmdArbeit,Münster.,92-ll9
Teilbond
r com-
8
ders., 1999b: Neue Online-Kommunikationspaltnerlnnen? Qualitative und quantitative Zugänge.
In: U.-D. Reips (Hg.):Aktuelle Online-Forschung. Tlends, Techniken, Ergebnisse. URL: http://
wwwdgof.de/tband99/inhalt.hhnl
ders., 2000: Intelnet und Netzkommunikation im sozialen Nahbereich. Anrnerkungen zum langen
Arm des >real lifer. In: fotum rnedienethik 2/2000: Netzwehen, Menschenu,elten, Lebensu,elten
Kommunikationsluillttr im Zeichen von Multimedia, 33-42
Sennett, Richard 1998: Derflexible Mensch. Die Kuhur des neuert KapÌlalisnus, Berlin
Stehr, Nico, 1994: Arbeit, Eigentum und Wssen. Zur Theorie von Wssensgesellschaften,Frankfurt/M
Stone, Alluquèr'e R., 1995: TheWar of Desite and Technobglt at the Close of the MechanicalAge,
Camblidge Mass.
Voß, G.G., und H.J. Pongratz, 1998: DerArbeitsklaftunternehmer'. Eine neue Grundfolm der
Kölner ZeilschriftJür Soziologie und SoziaLpsychologie 50, l/1998,
131-58
>Ware Arbeitskraft<? In:
Winkler; Hartmut, 1999: Jenseits der Medìen. Über den Charme der stummen Pt'axen und einen
verdeckten Wahrheitsdiskuts. In: E. Hebecker u.a. (Hg.): aaO.,44-61
Young , Kinberley S., 1998: Caught in the Ner. SuchlgeJàhr htternet, München
Das Argument
Editorial
6ll
Nachrichten aus dem Patriarchat (Silke V/ittiçh-J.{even)
Nachruf aufValentino Gerratana (Peter Jehle)
614
6t6
Herausgegeben von Fligga Haug und Wolfgang Fritz Haug
Dorothee Sölle: Gegen den tod
6t7
Redalction
Mario Candeias, Frigga Haug, WolfgangFritz Haug, Peter Jehle, Christina Kaindl,
Tilman Reitz, Peter Wagenknecht, Thomas Weber; Gastredakteur: Christof Ohm
Die Neue Ökonomie des Internet
Zeitsch rift f ür PhilosoPhie
und Sozialwissenschaften
ntitgli eder
Hans-Jürgen Bieling, uh.ich Brand, Ruedi Graf, Michael Krätke, Lars Lambrecht,
Morus Markard, Jan Rehmann, Ulrich Schmitz, Helmut Steinel, Achim Trebeß,
Ko rres p ondi eren d e Re da
lct i o ns
Werner van Treeck, Gerhal d Zimmer
I n t e r n a t i o n a I er B eíru t der FrqtLenred alcti on
Leena Alanen, Cynthia Cockburn, Claudia Gdaniec, Sandra Harding, Nancy
Hartsock, Sara Mills, Maxine Molyneux, Eva Nikell, Hilary Rose, Dorothy Smith,
Janna Thompson, Chris Weedon, Nira Yuval-Davis
Redalction: Reichenberger Straße 150, 10999 Berlin
Tel. +49 - (0)30 - 611 41 82,Fax 611 4270
e-mail : redaktion@argument. de
Redaktionssekretariat: Christina Kaindl
e n t - Ver l a g, Epp endorfer Weg 9 5 a, 202 5 9 Harnburg
Tel. +49 - (0)40 - 40 I 8 000, Fax 40 I 8 00 20
http ://wwwargument.de
h a n d e I s at r s
Ii
efe r un g
Prolit Verlagsauslieferung, Siemensstraße
Tel. +49 - (0)641 - 4307 1,Fax 42713
E inz e lb es
te I I
un
gen
ttn d A
b o n n e m e n ts v
6t9
Der Mythos der weightless economy
646
Fanny-Michaela Reisin
Der elektronische Welthandel im Internet
661
Robert Waterman McChesney
Das Internet und die Medienriesen
687
Saskia Sassen
Machtverhältnisse im elektronischen Raum
701
Mario Candeias
B2B ot not to be. Transnationale Unternehmensrestrukturierung
imZeitalter des Intra- und Internets .,,.,.,.,.. i..,.,
708
Zweiter Teil: Nutzungsverhältnisse des Internet
A rg u m
u ch
Wolfgang Fritz Haug
Prolegomena zu einer Kritik der Neuen ökonomie
Ursula Huws
Autonome Frattenredaktion
Hanna Behrend, Anneliese BLaun, Karsta Frank, Fligga Haug, Brigitte Hipfl,
Marlis Kniger, Annette Kuhn, Elisabeth List, Jutta Meyer-Siebett, Valena Momsen,
Herlinde Pauer-Studet, Sylvia Pritsch, Fanny-Michaela Reisin, Catharina Schmalstieg, Dorothee SölIe, Eva Wollmann
B
Erster Teil: Zur Kritik der politischen ökonomie des fnternet
I
6, D-35463 Fernwald/Annerod
erw al tun g
Argument Versand, Reichenberger Straße 150, 10999 Berlin
Tel. +49 - (0)30 - 61139 83, Fax 6114270
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt des ArgumentVerlages bei
Christof Ohm
Hacker
-
das Ethos der neuen
Kämpfe im Internet-Zeitalter
120
Johannes Moes
Eine Netzkritikbewegung? Konflikte um die Entwicklung des Internet
und zivilgesellschaftliche Alternativen
741
Marion Hamm und Michael Zaiser
com.une.farce und indymedia.uk
- zwei Modi oppositioneller Netznutzun
g
7
55
Frigga Haug
Zukunft für Frauen? Diskurse um Geschlechterverhältnisse im Interne
t
..
.
,
765
II
Inhalt
Elisabeth List
Floating Identities, Terminal Bodies
,
Ellen Balka
Der aktive Text von Computer-Netzwerken
Wendy Harcouf
\Vomen on the Net. Erfahrungen mit einem Online-Projekt
Marisa Belausteguigoitia Rius
Grenzen i.iberschreiten: Yon Cinderella zum Cybergirl
Edeltraud Hanappi-Egger
Soziale Aspekte neuer Medien
Am Beispiel der Geschlechterdimension im Internet
III
777
Dosse, François: Geschichte des Strukturalismus. Bd. 1, Das Feld des
Zeichens, 1945-1966; Bd. 2, Die Zeichen der Zeit, 1967 -1991 (S.Rübben)
875
785
Rolf, Thomas; Normalität. Ein philosophischer Grundbegriff des
20. Jahrhunderts (J. Mùller-Tuckfeld)
Gross, Raphael: Carl Schmitt und die Juden. Eine deutsche Rechtslehre
(J.Ahrens)
876
873
794
Sprach- und Literaturwissenschaft
878
800
Rahmsdorf, Sabine: Stadt und Architektur in der literarischen Utopie der
frühen Neuzeit (H. Schmidt)
Paternostro, Rocco (Hg.): Antonio Gramsci. Critica letteraria e linguistica.
Lithos editric e
879
807
(R.
Grafl
Zimmermann, Ruben (Hg.): Bildersprache verstehen. Zur Hermeneutik der
Metapher und anderer bildlicher Sprachformen (M.Hailer)
Gfrereis, Heike (Hg.) : Grundbegriffe der Literaturwissenschaft (K.Walstra)
Barsþ, Robert E: Noam Chomsþ. Libertärer Querdenker (H.-C.Oeser) ..
881
882
883
Klaus Schönberger
Der Mensch als Maschine. Flexibilisierung der Subjekte und
Hartnäckigkeit des Technikdeterminismus .,.,,.,,.,,. ..,,, .. .,, .,
Kunst- und Kulturwissenschaft
812
.
Christian Müller
Internet-Sucht
-
Visit our virtual clinic
824
*,1.*
Rudi Dutschke
I
Brief an Georg Lukács
Herausgegeben von Frieder Otto
Wolf
829
ri
t
r
;
Klaus Meschkat
Rede für Rudi Dutschke
859
!
ü
866
1.*{.
Besprechungen
Philosophie
Blum, Paul Richard (Hg.): Philosophen der Renaissance. Eine Einführung
,.....,,.... 872
Kreimendahl, Lothar (tIg.): Philosophen des 17. Jahrhunderts.
EineEinführung(M.Hailer)
,.,..,,
885
Empfindung (P.Garlffi
887
Böhme, Hartmut, Peter Matussekund Lothar Müller: Orientierung Kulturwissenschaft.'Was sie kann, was sie will (K.Walstra)
889
Bredekømp, Horst : Anllkensehnsucht und Maschinenglauben. Die Geschichte
der Kunstkammer und die Zukunft der Kunstgeschichte (M.StaufÍ) .,,. ..,,.,, 890
Geige4 Friedrich, und Thomas Schrifer (Hg.): Exilmusik: Kompositionen
während der NS-Zeit @WilSmann)
892
Soziologie
Bieling, Hans-Jürgen: Dynamiken sozialer Spaltung und Ausgrenzung.
Kongressberichte
Herbstakademie des BdV/i (C.Kaindl); Deutsche Gesellschaft für
Soziologie (H. Steiner) ; Neue Formation des Kapitalismus (A. Merkens)
(M.Hailer)
Barck, Karlheinz, Martin Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs
und Friedrich Wolfzettel (Hg.):
Grundbegriffe. Bd. l: Absenz
bis Darstellun g (T Reitz)
^sthetische
Menninghaus,llinfried: Ekel. Theorie und Geschichte einer starken
,
872
Gesellschaft stheorien und Zeitdiagnosen (8. l4ralp en)
Wolfgang, und Gunnar Schmidt (Hg.): Die Gegenwart des Krieges.
Staatliche Gewalt in der Modern e (E.Töpfer)
Bublitz, Hannelore (Hg.): Das Geschlecht der Moderne. Genealogie und
894
Knöb|
895
Archäologie der Geschlechterdifferenz (J. Klages)
Davis, Mike: Ökologie der Angst. Los Angeles und das Leben mit der
897
Katastrophe (E.Riedmann)
Butterwegge, Christoph, Gudrun Hentges und Fatma Sarigöz (Hg.): Medien
und multikulturelle Gesells chaft (C. Stellmach),,,,,..,,..,
Gelman, Vladimir, und Grigorii V Golosov (Hg.): Elections in Russia,
1993-1996. Analyses, Documents and Data (H.Steiner)
Klingemann, Hans-Diete4 Ekkehard Mochmann und Kenneth Newton (Hg):
Elections in Central and Eastern.Europe (H.Steiner) .,,,.,.,,...
898
899
901
901
6ll
IV
Editorial
Geschichte
Cullen, Michael S.: Wo liegt Hitler? Öffentliches Erinnern und kollektives
Vergessen als Stolperstein der Kultur (G.\4/iegel)
Reichel, Peter: Politik mit der Erinnerung. Gedächtnisorte im Streit um die
nationalsoziali stische Vergangenheit (G. Itttì egel)
'Baet Ulrich (f19.); Niemand zeugt für den Zeugen. Erinnerungskultur nach
der Shoah (G.Wiegel)
Zimmermann, Volker: Die Sudetendeutschen im NS-Staat. Politik und
Stimmung der Bevölkerung im Reichsgau Sudetenland (S.Salzborn) , ... , , ...
Mallmann, Klaus-Michael; Kommunisten in der Weimarer Republik.
Sozialgeschichte einer revolutionären Bewegung (J.Becker)
Kinner Klaus: Der deutsche Kommunismus. Selbstverständnis und Realität
(J.Becker)
Frey, Marc: Geschichte des Vietnamkriegs. Die Tragödie in Asien und das
Ende des amerikanischen Traums (D.Fleischer)
Joshel, Sandra R., und Sheila Murnaghan (Hg.):Women & Slaves in
Greco-Roman Culture. Differential Equations
(A.
Braun)
902
902
902
begraben ist. Als das >Herz alles Neuen< (Ramonet) aber erscheint das Internet.
905
unter den Dispositiven des transnationalen High-Tech-Kapitalismus ist es zu
Beginn des 2l . Jahrhunderts ins Zentrum gerückt. um die Analyse seiner wider-
907
sprüche, seiner kapitalistischen Beschlagnahme wie seiner zivilgesellschaftlichen
Potenziale soll es in diesem Heft gehen.
Das Internet ist das G¡avitationszentrum dessen, was als >Neuer Markt< und
>Neue Ökonomie< beredet wird. Doch seine Bedeutung beschränkt sich nicht auf
907
909
910
Soziale Bewegungen und Politik
und politische Öffentlichkeit (J. Moes)
Harcourt, Wendy (Hg.): Women@internet. Creating new cultures in
9ll
cyberspace (H. B ehrend)
913
(M.14/issen)
Goldschmidl, Werner, Dieter Klein und Klaus Steinitz: Neoliberalismus Hegemonie ohne Perspektive (8. Niendel),.,,..,,..,,,,,
l(o lf, D o ro t h ee.' Un-Ordnung durch Interessenorganisationen? F. A. von
Hayeks Kritik kollektiver Akteure (T.Jovðió)
Werz, Michael, Detlev Claussen u.a.: Kritik des Ethnonationalismus
(YAydin)
Verfassser/innen; Jahresinhaltsverzeichnis; Zeitschriftenschau; Summaries
zeitst, in
Bieber Christoph : Politische Projekte im Internet. Online-Kommunikation
Gutiérrez Rodríguez, Encarnación : Intellektuelle Migrantinnen.
Subjektivitäten im Zeitalter der Globalisierung (A.EngeU ..,,., .,.,,, ,..,,..,,..
Brand, Ulrich, Achim Brunnengräber, Lutz Schrader, Christian Stock und
Peter Wahl: Global Governance. Alternative zur neoliberalen Globalisierung?
Ein Gespenst geht um in der welt. Es ist das Gespenst der Neuen ökonomie. Revolution! Revolution! hallt es seit Jahr und Tag zwischen den >panzerglashirmen der
Hegemonie des Geldes< (Marcos). Das wort schreckt den Bürger nicht mehr, seit
die soziale Aktion marginalisiert und die sozialistische fürs Erste blamiert und
914
ellen
ohne Kritik der politischen ökonomie ist die Analyse nicht zu leisten. Gerade
DieAktionärs-Gesellschaft wähnt sich wissens-
das aber geht gegen den Zeitgeist.
basiert und verdrängt das Basiswissen über sich selbst. Der wahre Jakob der wissen-
schaft ist die Börsenf?ihigkeit geworden. Karl Marx hat im Manifest die Globalisierung und im Kapital die ökonomische Machtkonzentration vorhergesehen,
doch er irrte, als er glaubte, in der vollends durchkapitalisierten welt ùhen die
Menschen sich.>endlich gezwungen, ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen< (MEw 4, 465). selbst der inter-
916
918
Zukunftsindustriellen zu sich sagen, um seinerseits zu verktinden, das >wesen der
919
920
923
ISSN 0004- il 57
Argurrent erscheint 2000 i n 6 Heften (al le 2 Monate). Jahresumfang 960 (900 + LX) Sei ten - Einzel hefì | 8,- DM; Jahresabo 93,DM (statt 108,- DM) zzgl Versand; ermäßigt 69, DM (nur fìir Studenten, Auszubildende, Eruerbslose gegen Kop¡e entsprechender
Bescheingung) zzgl Versand - Kündigungsfr¡st: Acht Wochen vor Ende des Beagsze¡traums - Die Redakt¡on bi ttet um Mitarbeit,
hîftetabern¡chtnirunverlangte¡ngesandteTexteundRezensionsexemplare
Aufsätzesollenhöchstens30000,Rezensionen6000
Zeichen(inkl Leezeichen)umlassen(aeifacheAusfertigungundD¡sk€tte) ZitierueisewieindenNaturyissenschaften -DasArgwent
wird regelmäßig von den folgenden sozialwissenschaftlichen Dokumentat¡onsd¡ensten und ìnformationsbanken ausgewert€t: Fmncis
(Bullet¡tr Signalét¡que), Literaturdokumentâtion zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Politische Dokumeniation, Social Sc¡ence
Citation lndex, German¡st¡k, Inte¡nationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur, Inte¡nat¡onale B¡bliographie der Rezensionen,
SozialwissenschaftlichesLiteratur¡nformationssystem,-CopyrightOArgument-VerlagGmbH
AlleRechte auchdasderÜberset-
€S'
9l'
ist
sie
Das
zung vorbehalten-Bankvcrbindung:DeutscheBankHamburg,Kto3665445(8L220070000) Satz:Steinhardt,Be¡l¡n,-Druck:
alfa Druck, Göttingen Heft 5/6 Es giltAnzeigenpreislisr€ Nr 7
schaftsinteressen
desinderFAZne
Lübbe, >disk¡etz
acht, d
nanm
se, die