Hungerbuhler, 1997
Hungerbuhler, 1997
Hungerbuhler, 1997
12371
presented by
Dominik Hungerbiihler
dipl. phil. II (Geology), University of Zurich
1997
Abstract VIII
to 8 Ma, can be identified in all the Neogene basins sequences of southern Ecuador imply¬
ing a strong regional event. The Middle Miocene coastal sediments are today situated at
1000 to 3000 m above sea level. Widiout taking into account burial of the basin fill series,
surface uplift has clearly taken place since Late Miocene, with a mean rate of about 0.2
mm/y . However, the short-lived style of deformation and the lack of evidence of any
coeval coastal forearc pull-apart basins, which were controlled by dextral movement along
the Dolores-Guayaquil Megashear (DGM): the Manabi basin in the north formed the con¬
tinuation of die Cuenca Embayment while the Progreso basin in the south represented the
continuation of die Loja Embayment. The Manabi and Progreso basins were separated by
the Chongon-Colonche High. The present palinspastic reconstruction shows that the Santa
Rosa-Saraguro High can be correlated with the Chongon-Colonche High in the coastal
area of Ecuador. Continuing large scale dextral strike-slip movement along the DGM since
the Late Miocene has displaced die coastal correlatives towards the north. During this
time, the Jambelf-Tumbez forearc pull-apart basin was formed and predominantly filled
with the erosional product of the Cordillera Occidental which began to rise at 9-8 Ma. The
formation of the Jambelf-Tumbez basin most likely occurred coevally with the regional
compressive deformation event in the Andean domain and me surface uplift of the Cordillera
Occidental. The stratigraphic relationships reveal a Middle and a predominantly Late
Miocene to Present activity of the DGM with a minimum right lateral displacement of 100
km since 9 Ma.
The Miocene basin formation in southern Ecuador occurred in the particular area of
the triple point where the DGM and the Peruvian and Ecuadorian trench intersect. The
important driving force for basin subsidence and extension was the NNE-directed dextral
displacement of the coastal block along the DGM in respect to the Andean domain. The
continental margin parallel extension in the Costa area decreased crustal thickness, and
short-lived compressional event at 9-8 Ma with associated coeval uplift may be explained
by a blocking of the retreat of the subducting Nazca plate hinge zone at around 9 Ma. This
could have been caused by a slab break-off in the deeper part of the subduction zone.
Related buoyant uplift (decrease of subduction pull) of the remaining slab and concomi¬
tant plate coupling may have driven regional uplift and compressional deformation in the
Andean domain.
IX Zusammenfassung
Die Grundlage dieser Arbeit bildet die Untersuchung der Bildung und Entwicklung
mehrerer tertiarer Sedimentbecken in den Anden von Siidecuador. Die Becken liegen heute
1000 bis 3000 m iiber dem Meerespiegel, und Hire sedimentare Entwicklung erfolgte in
zwei Stadien. (1) Einem pazifischen Kustenstadium mit Sedimentation in lagunaren und
deltaischen Systemen wahrend einer extensiven Phase von 15 bis 11 Ma. Wahrend diesem
Stadium bildeten sich zwei grosse Buchten (Cuenca und Loja), die durch das Santa Rosa-
Saraguro Hoch getrennt wurden. Diese Konfiguration zeigt, dass die Anden, wie wir sie
heute kennen, zu dieser Zeit noch nicht vorhanden waren. (2) Einem alluvialen
intermontanen Stadium, das nach einer Periode von Deformation und assozierter regiona-
ler Hebung einsetzte. Wahrend diesem Stadium bildeten sich kleinere, individuelle Bec¬
her gebildet wurde (1. Stadium). Die Delta- und marin/brackischen Sedimente wurden
von metamorphen Quellen im Osten geliefert, und es ist nur wenig Eintrag von vulkani¬
Ecuador bis ins spate Miozan noch keine durchgehende Bergkette, und im mittleren Mio¬
zan verband die Vilcabamba-Meerenge (Guayaquil Meeresarm) den Pazifik mit dem Ori¬
ente von Ecuador und Peru. Die Sedimente des 1. Stadiums wurden deformiert und
gert (2. Stadium). Der Beginn dieser grobklastischen Sedimentation fallt mit einem regio-
nalen kompressiven Deformationsereignis um 9-8 Ma zusammen, das die Ausbildung der
kleineren Becken in der Region verursachte (2. Stadium). Die sedimentare Entwicklung
und das Fehlen weiterer marinen Transgression weisen auf eine regionale Hebung (sur¬
face uplift) der Anden in Siidecuador seit 9-8 Ma (spates Miozan) hin.
Das Giron-Santa Isabel Becken wurde wahrend des mittleren Miozans mit Ablage¬
rungen von Alluvialfachem und Fliissen gefullt. Das Flusssystem entwasserte gegen Norden
in das Kiisten- und Delta-System in der Region von Cuenca (Steinmann, 1997). Wahrend
Zusammenfassung X
des mittleren Miozans war das Gebiet von der Cuenca-Bucht eingenommen, wo marine
Transgressionen von Westen her eindrangen. Eine Hochzone (Santa Rosa-Saraguro Hoch)
trennte wahrend des Miozans die Loja-Bucht im Siiden von der Cuenca-Bucht im Norden.
Diese Mittelmiozanen Sedimente im Gebiet von Giron wurden diskordant von
Die Kiistensedimente mit einem mittleren miozanen Alter liegen heute auf etwa 1000-
3000 m iiber Meeresspiegel und zeigen direkt eine regionale Hebung der Anden seit dem
spaten Miozan an. Die mittlere Hebungsrate seit dem spaten Miozan betragt etwa 0.2 mm/
yr, ohne Beriicksichtigung der friiheren Versenkung der Beckenserien. Aufgrund der
Kurzlebigkeit des Deformationsereignisses kann jedoch eher eine zeitweilige Hebung mit
Die Loja- und Cuenca-Buchten waren genetisch mit gleichaltrigen Becken in der
Costa, wesdich des Vulkanbogens, verbunden. Diese forearc pull-apart Becken wurden
durch die dextrale Bewegung entiang des Dolores-Guayaquil Megashear (DGM) gebildet:
Das Manabi Becken im Norden bildete die Fortsetzung der Cuenca-Bucht und das Pro¬
greso Becken im Siiden bildet die Fortsetzung der Loja-Bucht. Das Manabi Becken und
das Progreso Becken wurden durch die Chongon-Colonche Schwelle getrennt. Die palin-
spastische Rekonstruktion zeigt, dass die Santa Rosa-Saraguro Schwelle zwischen der
Cuenca- und Loja-Bucht mit der Chongdn-Colonche Schwelle in der sudlichen Kiisten-
ebene von Ecuador korreliert werden kann. Das Jambelf-Tumbez Becken wurde durch
anhaltende dextrale Blattverschiebung am DGM im spaten Miozan gebildet und vor allem
mit den Erosionsprodukten der Cordillera Occidental gefiillt, deren Hebung um 9-8 Ma
einsetzte. Die Bildung des Jambelf-Tumbez Beckens fand sehr wahrscheinlich gleichzeitig
mit dem kompressiven Deformations-Ereignis in der andinen Domane und der regionalen
Hebung der Cordillera Occidental statt. Die regionale Korrelation der Becken weist auf
Die NNE-gerichtete dextrale Versetzung des Kiistenblockes entiang des DGM relativ zur
Guayaquil Meeresarm.
XI Zusammenfassung
Die miozane tektonische Entwicklung ist durch eine extensive Periode von 15-10
pressive Ereignis fallt mit der regionalen Hebung der Anden zusammen. Im plattentekto-
nischen Massstab kann dieser Wechsel hypothetisch folgendermassen erklart werden: Das
zum Erliegen. Dieser Vorgang konnte durch das Abbrechen der Nazca-Platte in der