An sich kann es schon sein, dass dir die Diagnose da helfen könnte. Mit einer Diagnose würde es dir zustehen, gewisse Hilfen zu bekommen, die deinen Arbeitsalltag angenehmer gestalten. Es kann aber auch sein, dass die Hilfsmaßnahmen, die dir zur Verfügung gestellt werden, dir nicht viel bringen. Es wäre da sehr sinnvoll, sich mal vorher schlau zu machen, was geht und was nicht geht in dem Bereich, in dem du arbeiten willst.
An sich kann es sein, dass du mit einer Diagnose "attraktiver" für manche Arbeitgeber wirst, weil sie eine gewisse quote an Menschen erfüllen wollen, die eine behinderung/sonstige Benachteiligung haben. So war das z. B. bei einer Freundin von mir, die durch ihr Nierenversagen einen 100% GdB hat.
Es kann allerdings auch sein, dass du eher abgelehnt wirst, da Autismus immer noch sehr stigmatisiert ist.
Ich würde dir empfehlen erstmal zu gucken, wohin du willst. Ich persönlich habe auch einen Beruf gefunden, in dem ich mit meinem Autismus am besten umgehen kann und nicht darauf angewiesen bin, mir von einem Arbeitgeber Hilfen zu holen. Für mich wäre eine offizielle Diagnose sogar nachteilig, da ich dann nicht so leicht eine gute Versicherung finden würde und ich mich nunmal selbst versichern muss.
Lange Rede, kurzer Sinn - informier dich am besten mal darüber, was du machen möchtest und wie es andern Leuten mit Behinderung in dem Bereich / bei diesem Arbeitgeber geht. Danach kannst du dann weiter überlegen, ob du dir eine Diagnose holen möchtest oder nicht.