Zum Begriff des Bergsturzes:
Der etwas irreführende Begriff des Bergsturzes hat sich in der Wissenschaft weitgehend etabliert. Der Geograph Gerhard Abele gibt in seinem Standardwerk zum Thema ”Bergstürze in den Alpen” aus dem Jahr 1974 folgende Definition: “Bergstürze sind Fels- und Schuttbewegungen, die mit hoher Geschwindigkeit (in Sekunden oder wenigen Minuten) aus Bergflanken niedergehen und im Ablagerungsgebiet ein Volumen von über einer Million Kubikmeter besitzen oder eine Fläche von über 0,1 km2 bedecken. Kleinere Ereignisse bezeichnet man als Felsstürze“. Diese künstlich festgelegten Zahlen können sicherlich kritisch betrachtet werden, da es zwischen Fels- und Bergstürzen in der Natur keine Grenzen gibt. So schlägt der Geograph Frank Ahnert in seinem 1996 erschienenen Lehrbuch der → Geomorphologie Folgendes zur Definition von Bergstürzen vor: ”Die von der Bewegung erfasste Hangfläche und die bewegte Gesteinsmasse bzw. das bewegte Volumen müssen groß genug sein, um der Bezeichnung Bergsturz in der Auffassung der umwohnenden Bevölkerung und der das Ereignis untersuchenden Geomorphologen gerecht zu werden”.