Historia Aventurica (2015, Überarbeitete Ausgabe)
Historia Aventurica (2015, Überarbeitete Ausgabe)
Historia Aventurica (2015, Überarbeitete Ausgabe)
Printed in EU 2015
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Aventurische Geschichtsschreibung
Am Anfang eines Buches über aventurische Geschichte muss
Geschichte ist subjektiv
die Frage stehen, wie aventurische Geschichtsschreibung ei- Es mag nicht verwundern, dass viele Ereignisse in der elfi-
gentlich funktioniert. Wer weiß was über welche vergangenen schen Überlieferung völlig anders klingen als in der mensch-
Ereignisse (oder glaubt es zu wissen), wie wird dieses Wissen lichen, zwergischen, echsischen oder orkischen. Selbst wenn
gewonnen und weitergegeben? Und warum geht Wissen im sich ein aventurischer Geschichtsschreiber der Wahrheit ver-
Lauf der Zeit verloren? pflichtet fühlt und versucht, die Ereignisse möglichst objek-
tiv darzustellen, so sind doch seine Kenntnisse begrenzt. Vor
Geschichte ist die allem aber bewertet und versteht er die Welt stets anhand des
Geschichte der Sieger eigenen Werte- und Moralsystems. Spätestens bei der Aus-
Die Überlieferung von Geschichte ist immer subjektiv: Eige- wahl, welche Ereignisse er für berichtenswert hält und welche
ne Errungenschaften werden überhöht dargestellt, feindliche nicht, ist sein persönliches Empfinden entscheidend, sodass
Leistungen hingegen heruntergespielt oder sogar verschwie- selbst das intensivste Bemühen um Objektivität zum Schei-
gen. Das ist in der irdischen Geschichtsschreibung nicht tern verurteilt ist.
anders als in der aventurischen. So beziehen die Menschen Das gilt ganz besonders für die Chronisten und weiteren Au-
sehr viele Ereignisse aus frühen Zeiten auf ihre eigene Rasse, toren der Historia: Zwar haben sie sich redlich bemüht, eine
auch wenn zu der betreffenden Zeit noch gar keine Menschen möglichst genaue Chronik der Welt anzufertigen, aber auch
existierten. Und zwölfgöttergläubige Chronisten gehen gerne sie mussten auswählen und einem besonderen Element Deres
davon aus, dass die Zahl Zwölf eine wichtige Rolle gespielt Rechnung tragen: Sie ist eine phantastische Welt!
hat: zwölf Götter, die aus Losʼ Tränen hervorgegangen sind, Sehen Sie es also bitte allen Schreibern nach, wenn sie ihnen
zwölf Große Drachen, zwölf Erzdämonen und so weiter. Das die Geschichte aus einem Blickwinkel präsentieren, den Sie
ist nur eine Interpretation, denn die wirklichen Zahlen liegen vielleicht nicht teilen. Und bitte nutzen Sie diese Widersprü-
fast immer deutlich höher. che, um sich selbst in der Welt so einzurichten, wie es Ihnen
Es ist keineswegs so, dass man nur den Menschen eine und Ihrer Runde am besten gefällt.
Geschichtsverfälschung vorwerfen kann. Es kommt sogar Eine Zentrierung auf menschliche Sicht ist, dieses Wortspiel
vor, dass die Entscheidung, die Vergangenheitsdarstellung sei erlaubt: menschlich. Wo es einem menschlichen Schrei-
zu verändern, von ‚ganz oben‘ kommt: von den Göttern ber noch halbwegs leicht fallen mag, sich in elfische oder
selbst. Bestes Beispiel für von den Göttern verbotenes Wis- zwergische Anschauungen hineinzuversetzen, würden sich
sen ist der Name des Namenlosen: Er wurde aus dem Ge- Abkömmlinge der Schwarzpelze und der unterschiedlichen
dächtnis der Welt gelöscht, um dem Gott seine Macht zu geschuppten Kulturen vermutlich mit Recht über unfaire
nehmen. Ähnlich verhält es sich möglicherweise mit den Behandlung beschweren. Tun Sie uns also den Gefallen, und
Vorfällen des Achten Zeitalters – niemand kann etwas über genießen Sie diese Literatur cum grano salis, wie der Bospara-
dieses Zeitalter sagen, nicht einmal der Chronist, der doch ner zu sagen pflegt. Auch wenn dieser Band eine Auslegung
sonst so gut informiert ist. Und dies ist mit Sicherheit kein der Erkenntnisse über die aventurische Historie repräsentie-
Zufall. Was aber dahintersteckt und wer warum dafür ge- ren mag, so ist nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft neue
sorgt hat, dass dieses Wissen so gründlich gelöscht wurde Forschungsergebnisse hinzukommen oder sogar aktuelle Be-
… wer weiß? hauptungen widerlegt werden.
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Chalwen ist eine Unsterbliche, die seit der Erschaffung der den Körper einer Riesin erwählte, um über die Welt zu
Welt in ihrem Reich zwischen dem heutigen Aranien und wandeln. Chalwen gilt nicht nur als Schirmherrin der
Maraskan existiert hat. Sie muss als eine der wenigen Un- Menschen, vor allem der Sumurrer, sondern auch als voll-
sterblichen gelten, die ihren angestammten Platz in Aven- endete Hellseherin. Ob ihr gerade Letzteres zum Verhäng-
turien (und damit in der Dritten Spähre) nicht verlassen nis wurde, bleibt hinter den Schleiern der Geschichte ver-
hat, bis der Konflikt mit dem Großen Drachen Pyrdacor borgen. Es ist aber zu vermuten, dass Pyrdacor sie genau
ihr Ende besiegelte. Das geht sogar so weit, dass sie sich deshalb so vehement angriff und schließlich vernichtete.
Die Zeitalter
Die Geschichte der aventurischen Welt wird in Zeital- von dem beginnenden Karmakorthäon – und mussten
ter oder Äonen aufgeteilt. Allerdings gibt es schon unter daraufhin erst einmal forschen, was es damit überhaupt
Menschen mindestens zwei unterschiedliche Auffassun- auf sich hat (eine Erklärung des Begriffs Karmakorthäon
gen, wie genau diese Einteilung zu erfolgen hat. Auch finden Sie auf Seite 12).
andere Völker folgen abweichenden Zeitrechnungs- Interessanterweise kennen die Kulte der Echsenvölker
modellen. So kennen die Tairachpriester der Orks das diese Theorie schon lange, vermutlich weil sie Ssad’Navv
Chruag Maruchk, das Altern der Götter, die echsischen als Gott verehren, jenen Zeitfrevler, der heute über den
Priester bezeichnen solche Zeitabschnitte hingegen als Lauf derselben wachen muss. Ebenso wissen die Weises-
Zsaah’T. ten unter den Trollen um die Abfolge der Zeitalter. Ihr
Die konkreteste Annahme unter den gelehrten Men- Volk existiert schon so lange, dass sich dieses Wissen über
schen, denn das Konzept der Zeitalter ist keinesfalls All- die Ahnengeister wie von allein weitergetragen hat. Der
gemeinwissen in Aventurien, besagt, dass sich die Welt orkische Aikar Brazoragh, der Auserwählte des orkischen
gerade im Übergang vom Elften zum Zwölften Äon be- Schöpfergottes, nimmt die derzeitige Zeitenwende sogar
findet – oder dass nach Borbarads Fall gerade das Zwölf- zum Anlass, dafür zu kämpfen, dass das anbrechende
te Zeitalter begonnen hat. Jedes Volk glaubt zu wissen, Zeitalter zum Zeitalter der Orks wird. Offensichtlich
dass die Zeitalter unter der Herrschaft einer Rasse ste- hat er das Karmakorthäon schon lange kommen sehen.
hen. Viele Völker streiten gerade deswegen so erbittert Elfen hingegen ist die Theorie der Zeitalter in der Regel
– um die Herrschaft (ob tatsächlich oder eingebildet) gänzlich unbekannt, oder sie interessieren sich nicht da-
über ein Zeitalter zu gewinnen, oder sie eben nicht zu für, und bei den Zwergen kennt man nur die sogenann-
verlieren. te Heldenzeit, deren Hereinbrechen möglicherweise nur
Selbst unter aventurischen Gelehrten ist die Theorie der zufällig mit dem Beginn des jüngsten Karmakorthäons
Zeitalter jedoch nur wenig verbreitet und gilt im besten übereinstimmt.
Falle als zweifelhaft. Schließlich besagt sie, dass die Men- Tatsächlich ist die Einteilung in Zeitalter (oder Äonen)
schen eine recht junge und vor allem unbedeutende Ras- keine substanzlose Theorie oder auch nur eine Erfin-
se sind – und dieser Gedanke behagt nur den wenigsten dung der Menschen. Wir als Redaktion nutzen sie, um
Menschen. Neben einigen wenigen Mystikern und Ge- die Geschichte Aventuriens zu ordnen, auch wenn die
schichtsgelehrten innerhalb der Hesindekirche sind es inneraventurischen Einteilungen von Volk zu Volk und
zumeist Recken, die tiefen Einblick in die Hintergründe von Zeit zu Zeit unterschiedlich sind. Im Anhang finden
des jüngsten Borbarad-Konflikts hatten, oder jene die Sie eine Gegenüberstellung der Zeitaltereinteilungen aus
der Drachenchronik ansichtig wurden, die sich mit der unterschiedlichen Kulturen.
Vorstellung der Zeitalter konfrontiert sahen. Vor allem Gemäß der hesindianischen Überlieferung, der unter Ge-
die Zeugen der Prophezeiung des Allvogels am Raschtul lehrten wohl häufigsten, gestalten sich die Zeitalter folgen-
Kandscharot in der Nähe von Drakonia erfuhren hier dermaßen:
Wie üblich bei menschlichen Theorien ist diese Eintei- Strittig ist unter den Kennern heute vor allem, ob man
lung nicht immer ganz zutreffend, wir stellen Ihnen in sich noch im Karmakorthäon vom Elften zum Zwölf-
diesem Band auch noch andere Sichtweisen dar. Über die ten Zeitalter befindet oder bereits im Zwölften Äon. Die
Dauer eines einzelnen Zeitalters soll auch hier keine kon- Kirchen der Zwölf leugnen Letzteres vehement, denn
krete Aussage getroffen werden, jedoch können Sie davon das würde im schlimmsten Falle nach ihrer Überliefe-
ausgehen, dass es mindestens einige Tausend Jahre sind rung bedeuten, dass die Welt jederzeit enden könnte
bis hin zu möglicherweise einigen Hunderttausend Jah- und der Götterkrieg bevorstünde.
ren (vor allem bei den ersten Äonen). Der Übergang von Im Folgenden beginnen wir mit der ausführlichen Schil-
Zeitalter zu Zeitalter findet nicht abrupt statt, sondern derung aus Sicht der Riesin Chalwen.
mit einer Übergangszeit, dem ‚Karmakorthäon‘.
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Götterkinder und Halbgötter zählungen ausgeschmückt wird, in denen sich die Götter
Um Missverständnisse zu vermeiden, möchten wir an voller Inbrunst gegenseitig verführen oder auch mal be-
dieser Stelle die Ausführungen Chalwens etwas präzisie- sonders attraktive Sterbliche in ihr Schlafgemach holen,
ren. Denn in der Tat wird der Begriff des Halbgottes gehört zur Legendenbildung. Es kann so gewesen sein,
von den Anhängern unterschiedlicher Religionen teil- es kann sich aber auch ganz anders zugetragen haben.
weise geradezu inflationär benutzt. Er vermischt dabei ‚Halbgott‘ ist also ein aventurischer Begriff, unter dem
eigentlich ganz verschiedene Begriffe. sich sowohl Götter wie auch Unsterbliche wiederfinden
Zunächst ergibt sich in vielen Religionen das Prob- lassen – abhängig vom Pantheon des Gläubigen.
lem, einen festen ‚Stab‘ an Göttern zu besitzen (so zum Eine andere Gruppe, deren Mitglieder häufig als
Beispiel die zwölf Götter), aber dennoch andere göttliche Halbgötter bezeichnet werden, sind jene Wesenheiten,
Wesen irgendwie erklären zu müssen. Denn die Existenz die von den Unsterblichen erschaffen und mit genug
solcher Wesen lässt sich nicht leugnen. Daher werden Macht ausgestattet wurden, um selbst unsterblich zu
sie kurzerhand zu Kindern der Götter des eigenen Pan- werden. Die Erschaffung eines solchen Wesens ist jedoch
theons gemacht. Mit diesem geschickten Kniff lässt sich mit so viel Aufwand verbunden, dass der Erschaffende
die Göttlichkeit solcher Wesen erklären, ohne damit einen Teil seiner eigenen Kraft in sein ‚Kind‘ einfließen
die unanfechtbare Herrschaft des gesamten Pantheons lassen muss. Daher ist es auch nicht sehr verwunderlich,
in Gefahr zu bringen. Somit tauchen Unsterbliche, die dass es nur wenige solche Kreaturen gibt. Ein bekanntes
in einer Religion zwar bekannt sind, aber nicht zu den Beispiel für einen solchen Halbgott ist Ucuri, der von
ursprünglich verehrten Göttern zählen, als Halbgötter Praios erschaffen wurde. Aber auch die Großen Drachen
auf. Im Zwölfgötterkult trifft das zum Beispiel auf Kor, und viele Alveraniare zählen hierzu.
Levthan, Nandus, Mada, Swafnir und Aves zu. Oder es Zuletzt werden häufig auch Sterbliche, denen Un-
betrifft Wesenheiten, die ein Zwölfgöttergläubiger bei- sterblichkeit verliehen wurde, als Halbgötter bezeichnet.
nahe gar nicht begreifen kann wie Mokoscha. Dass die Satinav, wie der Echsenmagier Ssad’Navv in späteren
Herkunft dieser ‚Halbgötter‘ gerne mit farbenfrohen Er- Zeitaltern genannt wird, gehört in diese Kategorie.
Die Macht der Namen Thema jedoch weitaus komplexer, und die Auswir-
An dieser Stelle müssen wir Chalwen widersprechen. kungen, würde auch nur eine einzelne Komponente
Tatsächlich haben auch Unsterbliche Namen, die so- eines solchen Wahren Namens jemals bekannt, dürf-
genannten Wahren Namen. Chalwen hat einen gu- ten drastisch sein. Es lässt sich vermuten, dass ein Un-
ten Grund, diese Tatsache zu verschweigen, und zwar sterblicher großen Schaden erleidet, wenn Teile dieses
schlicht den Selbstschutz. Eines der wahrscheinlich best- Namens verloren gehen, zerstört oder getilgt werden.
gehüteten Geheimnisse der Schöpfung ist nämlich, dass Daher bewahren solche Entitäten ihren Wahren Na-
die Essenz eines unsterblichen Wesens sein Wahrer Name men höchst eifersüchtig, denn er ist das Zentrum ihrer
ist. Nicht jeder Unsterbliche ist sich im Übrigen seines Macht und ihres Daseins. Es ist gut möglich, dass sogar
Wahren Namens bewusst oder kennt ihn. Aufstieg und Fall eines Unsterblichen oder Gottes mit
In den Legenden und Mythen Aventuriens heißt es, dass diesem Prinzip zusammenhängt. Allein was geschah,
jedes Wesen, vielleicht sogar jedes Ding, einen Wahren als die Götter den Goldenen Gott seines Namens be-
Namen besitzt. Dieser Wahre Name ist kein einfaches raubten und ihn zum Namenlosen machten, künden
Wort oder eine Aneinanderreihung von Zeichen oder in der Mythologie davon. Es lässt sich auch vermuten,
Silben, sondern vielmehr eine Art und Weise der Be- dass der Goldene Gott deshalb so mächtig wurde, weil
schreibung, die sich sogar in Artefaktform oder durch er seinen Namen kannte und sich dessen Macht zunut-
Rätsel manifestieren können. Vielleicht ist es ein Teil der ze machen konnte.
Göttlichkeit, dass Wesen sich dieses Wahren Namens Viele Unsterbliche und Götter halten daher ihre Wah-
stärker bewusst werden und diese Macht auch gezielt ren Namen akribisch geheim oder verstecken sogar Teile
einsetzen können. Man kann also vermuten, dass jene davon in der Welt. Erschaffen sich damit Weltenanker,
Götter, die im Laufe der Zeitalter zu großem Einfluss die sie weniger anfällig gegen einen Missbrauch durch
gelangt sind, sich ihres Wahren Namens bewusst waren ihren Wahren Namen werden lässt. Die Rätsel, die der
oder ihn sogar zur Gänze kannten. Gott Nandus in der Welt hinterließ (siehe dazu weiter
Ein Wahrer Name lässt sich allerdings von einem sterbli- unten), sind eine Form solcher Namenssplitter. Dieser
chen Geist nicht ohne Weiteres erfassen – bei besonders Umstand führt vermutlich auch zu dem aventurischen
mächtigen Namen kann es sogar vorkommen, dass er Glauben, dass man einen Halbgott vernichten könne,
sich einem Sterblichen gar nicht erschließt. Abgesehen indem man Artefakte zerstört, die ihm zugeordnet sind.
von reinem Aberglauben, der es verbietet auch nur die Denn in beinahe allen Erzählungen stellen solche Ar-
Namen eines Erzdämonen zu nennen, ist echte Na- tefakte letztlich die mögliche Verkörperung eines Na-
mensmagie jedoch nur wenigen aventurischen Völkern menssplitters dar.
bekannt, meist aus der Elementar- oder Dämonenbe- Auch einfache Sterbliche können einen Wahren Namen
schwörung. Vor allem magische Wesen wie Feen, Ko- haben oder im Laufe ihres Lebens erwerben. Allerdings
bolde oder Elfen besitzen häufig einen Wahren oder können magische Wesen wie gewöhnliche Sterbliche
Seelennamen, der dem Wissenden Macht über sie ver- nur in den allerseltensten Fällen die Vorteile einen Wah-
leiht. Auf unsterbliche Wesen angewandt, ist dieses ren Namens nutzen und ihre Macht vergrößern.
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Freie Wesen
Das Sphärenmodell Ich vermag mich nicht wirklich zu erinnern, aber ich bin si-
Das Schwarze Auge geht davon aus, dass die Welt cher, dass in dieser Zeit jene Wesen in die Welt traten, die ihr
aus unterschiedlichen Sphären aufgebaut ist. Dieses heute Feen nennt. Nicht alle Feen sind unsterblich, aber es
Sphärenmodell wird inneraventurisch zwar immer gibt auch solche unter ihnen. Die Feen wollten sich keinem
wieder diskutiert, grundlegend ist es aber durchaus Diktum unterwerfen und begannen schnell, eigene Welten
richtig. Es gibt sieben Sphären, die durch den Lim- zu formen. Das erzürnte Kha und sie stellte sie vor die Wahl:
bus voneinander getrennt sind. Entweder würden sie Teil der bestehenden Welt werden oder
Ob diese einander umschließen wie eine Zwiebel, eigene Welten bekommen, die nur ein schaler Abklatsch der
unterteilt in klar sichtbare Schalen und zusammen- Schöpfung wären. Ich weiß von zumindest zwei Wesenheiten,
gehalten durch die klebrige Zwiebelhaut, oder ob sie die so zum Herz ihrer Welten wurden, zu einem so mächtigen
wie die einzelnen Schichten einer Torte aufeinander- Herz, dass sie sogar unsere Welt mit formten. Der Flussvater
liegen, die durch Zuckerguss oder Sirup verbunden und Pandlaril werden sie heute genannt. Nicht einmal ich bin
sind, ist für diese Betrachtung weitgehend unerheb- sicher, ob die beiden Unsterbliche waren oder Götter. Pand-
lich. laril habe ich immer als Gottheit betrachtet, obwohl sie sich
Erste Sphäre: Das Weltenherz – Ordnung und erst spät so benahm. Ich kann diese Flucht aus der Schöpfung
Stillstand nicht verstehen, deswegen bin ich die Falsche, um über Feen
Zweite Sphäre: Das Werden der Elemente – zu berichten, aber einerlei, sie kamen jetzt in die Welt.
Dere und Feste
Dritte Sphäre: Heimat der Elemente und Sterb- Die Zitadelle der Macht:
lichen – Leben und Fruchtbarkeit
Vierte Sphäre: Das Reich der Toten – Tod und die Fünfte Sphäre
Vergehen Gegen Ende des Ersten Zeitalters entdecken einige Unsterbli-
Fünfte Sphäre: Die Zitadelle der Götter – Sphä- che, dass es einen Ort gibt, der außerhalb der bisher bekann-
re der Götter ten Sphären liegt, aber jenen, die dort herrschen, eine beson-
Sechste Sphäre: Der Sternenwall – Sterne und dere Macht verleiht: Wer sich hier einen Platz sichern kann,
Kraft erhält dadurch die Möglichkeit, die Geschicke der Welt aus
Siebte Sphäre: Unendliches Chaos – Chaos und der Ferne zu beeinflussen und zu lenken – und das mit sehr
Brodem, das „Draußen“ viel weniger Kraft, denn dieser Ort vervielfacht die Wirkung
Neben diesen Sphären existieren unterschiedliche all dessen, was seine Bewohner vollbringen. Außerdem kann
Globulen, so zum Beispiel die Feenwelten oder Zze man von hier aus besonders leicht einen Teil seiner eigenen
Tha, die von der eigentlichen Schöpfung losgelöst zu Macht an sterbliche Diener weitergeben. Dadurch erhalten
betrachten sind und in denen ganz eigene Naturge- diese Sterblichen Fähigkeiten, die zwar immer noch weit un-
setze gelten können. Auch die Hohlwelt Tharun ist ter denen eines Unsterblichen liegen, aber dennoch weit über
eine dieser Globulen. denen, die ihnen normalerweise zur Verfügung stehen. Die
Zwölfgöttergläubigen nennen diesen Ort Alveran, und seine
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Zürnende Giganten
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Die Tierkönige
Da der Unsterbliche Reißgram sich eher den Tieren zugeneigt
fühlt als den denkenden Sterblichen, beschließt er, auch die
unterschiedlichen Tierarten mit Auserwählten zu segnen.
Doch bald stellt sich heraus, dass das Ergebnis nicht seinen
Vorstellungen entspricht. Schwarm und Herden bildende
Tiere fallen unter Führung dieser Auserwählten über ihre
Feinde her und drohen sie auszurotten, während die Auser-
wählten anderer Tierarten weiterhin ein eher einzelgänge-
risches Dasein pflegen und ihren Artgenossen von keinem
nennenswerten Nutzen sind. So beschließt er, die Zahl der
auserwählten Tiere auf jeweils ein Exemplar pro Tierart zu be- Der Adlerkönig
schränken. Dieses Wesen stattet er dafür aber mit besonderer
Weisheit aus – und hierzu gehört es auch, seinen Platz in der Götter zu leben, und kümmern sich stattdessen nur um ihre
Welt zu kennen. So ist beispielsweise der Tierkönig der Schafe eigenen Belange – was im Falle der Oger bedeutet, dass sie
zwar durch seine Klugheit in der Lage, ein Wolfsrudel in eine in Scharen über die Siedlungen anderer Sterblicher herfallen
tödliche Falle zu locken – aber er tut es nur dann, wenn die und sie auffressen. Aber auch unter meinesgleichen, also den
Wölfe dabei sind, eine Schafspopulation auszurotten. Sonst Unsterblichen, die nicht nach Alveran gegangen sind, gibt es
lässt er es zu, dass die Wölfe eine gewisse Anzahl alter, kranker einige, die sich nicht damit abfinden wollen, dass die Götter
oder junger Tiere reißen, solange der Bestand der Herde da- das Schicksal der Dritten Sphäre aus der Ferne beeinflussen.
durch nicht in Gefahr gebracht wird. So manch einer von ihnen begehrt heimlich oder offen gegen
Tsatuaria ist von dieser Idee tief beeindruckt, und so gewährt die Götter auf.
sie Reißgrams Auserwählten als besondere Gabe noch die Dennoch wollen die Götter zunächst nicht von ihrem Be-
Unsterblichkeit – was sie deutlich über alle Auserwählten der schluss abweichen, die Dritte Sphäre nicht mehr zu betreten,
denkenden Völker hinaus erhebt, die weiterhin sterblich blei- sondern hoffen darauf, dass ihre Auserwählten die Probleme
ben. Außerdem wählt sie auch noch einige Pflanzenarten aus, auf Dauer lösen werden. Nach mehreren Rückschlägen se-
die ebenfalls ‚Könige‘ erhalten. hen sie jedoch ein, dass das nicht zu klappen scheint. Also
beschließen sie, eine Schar von Wesen zu erschaffen, die ih-
Die Erschaffung nen in der Dritten Sphäre als mächtige Stellvertreter dienen
können. Dafür müssen diese natürlich allen Sterblichen über-
der Großen Drachen legen sein und der Einfachheit halber selbst nicht altern oder
Aber es läuft nicht alles so, wie die Götter im fernen Alveran sterben.
es sich vorgestellt haben. Einige der Völker, deren Erschaffer Der Goldene ist in dieser Situation klug genug, alle Götter
im Krieg umgekommen sind oder ausgeschaltet wurden, zol- an dem Erschaffungsprozess zu beteiligen, damit es nicht zu
len ihnen nur wenig Respekt, zum Beispiel Ogerons gierige Unfrieden und Neid kommt – denn die Götter sind sich sel-
Oger oder Raschtuls zähe Trolle. Selbst zaghafte Versuche, ten einig. Und so erschafft jeder Gott ein Wesen nach seinen
Individuen aus diesen Völkern zu Auserwählten zu machen, Vorstellungen, das er in die Dritte Sphäre senden kann: die
stoßen bei ihnen auf wenig Gegenliebe, und die meisten Aus- siebzehn Großen Drachen.
erwählten unter den Trollen und Ogern werden trotz ihrer Diese Abgesandten der Götter teilen nun Land und Meer
Fähigkeiten ausgestoßen oder gar erschlagen. Denn diese der Dritten Sphäre untereinander auf und beanspruchen die
Völker weigern sich, nach den Geboten der ihnen fremden Herrschaft über die ihnen zugeteilten Gebiete. Natürlich
Die Großen Drachen nen, während Charypta Aldinor erschafft, der immer
und ihre Erschaffer um Ausgleich bemüht ist. Kauca erschafft den schlan-
Die Erschaffung dieser mächtigen Wesen erfordert bei- genleibigen Varsinor und Hazaphar den gewaltigen
nahe immer das Zusammenwirken mehrerer Unsterb- Branibor. Madas Drache wird Nirandor genannt und
licher und ihrer Prinzipien: So verleiht ihnen zum Bei- ist wie sein Schöpfer eigensinnig und freiheitsliebend,
spiel das Erz die festen Schuppen und die Luft trägt ihre während Phexens Drache Nosulgor zwar nur ein Auge
mächtigen Köper leicht durch den Himmel. Das Feuer hat, mit diesem aber Dinge an fernsten Orten sehen
verbindet sich besonders innig mit dem Wesen vieler kann. Umbracor ist ein Geschöpf von Firun, und wie
Drachen und die Magie schließlich, verleiht ihnen bis- er träge und langsam ist, ist seine Kraft auch unter den
her unbekannte Macht in der Welt und manifestiert sich Großen Drachen einzigartig. Reißgram erschafft den
seither in ihren Körpern als Karfunkel, in dem auch die wolfsköpfigen Ulvador, der leicht in Zorn gerät, aber
Seele der Drachen ihren Sitz findet. Drachen sind somit ebenso schnell auch zu besänftigen ist. Der jüngste der
die ersten wirklich magischen Wesen der Welt. Großen Drachen ist der gutmütige Yalsicor, denn Tsa-
Der Drache des Goldenen ist eine prächtige, golden tuaria würde am liebsten eine ganze Heerschar von Dra-
leuchtende Erscheinung, die fortan Pyrdacor genannt chen erschaffen und kann sich lange nicht entscheiden,
wird – und es lässt sich kaum leugnen, dass er viel vom wie sie ihr Geschöpf gestalten soll.
Charakter seines Schöpfers übernimmt. Sein Selbstbe- Die Erschaffer der fünf übrigen Drachen sind vor langer
wusstsein geht fließend in Arroganz über. Von vornher- Zeit untergegangen: Die Drachen aber heißen Nacla-
ein ist er der festen Überzeugung, der selbstverständliche dor, Hüter der Wahrheit, Menacor, Wächter der Sphä-
Anführer aller Großen Drachen zu sein, und selbst Göt- ren, Xanedor, Wächter über alle Geheimnisse, und
ter und Unsterbliche sind nicht davor gefeit, sich von schließlich Kalphakor, Bewahrer der Traditionen.
seiner glänzenden Erscheinung blenden zu lassen. Wo Die Großen Drachen besitzen einen eigenen, freien Wil-
sein Auftreten alleine nicht reicht, um seine Ziele zu er- len und so ist es vorgekommen, dass sie ihren Schöpfern
reichen, da nutzt er seine Verschlagenheit, und nur im den Rücken kehrten und einem anderen Gott oder Un-
äußersten Fall rohe Gewalt. sterblichen ihre Gefolgschaft anboten: Yalsicor, der sich
Mithridas Drache ist der kämpferische Famerlor, der in den Prinzipien von Travia oder Gyldara wiederfand,
ebenfalls viel Ähnlichkeit mit seiner Schöpferin hat: und Naclador, der sich Hesinde nahefühlt, sind dabei
Er ist nicht der Weiseste, dafür aber aufbrausend und prominente Beispiele.
schnell zu einem Kampf bereit, und er verliert selten. Heute werden Darador und Branibor als Anhänger des
Nandus erschafft Teclador und stattet ihn mit der Gabe Praios begriffen, Famerlor als Gemahl Rondras, Nacla-
der Prophezeiung aus. Darador mit den hundertfarbi- dor/Varsinor als Vertrauter der Hesinde und Yalsicor als
gen Flügeln verbreitet für Praios das Licht der Wahrheit Diener Travias. Umbracor schuf sich seine eigenen Dra-
unter den Sterblichen, Fuldigor sorgt in Tairachs Na- chenkulte und wird in einigen Regionen Myranors sogar
men dafür, dass keine Sterblichen zu viel Macht verei- selbst als Gott verehrt.
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Neue Völker
Da die Drachen dafür sorgen, dass die Völker der Dritten
Sphäre zu folgsamen Dienern der Götter werden, erschaf-
fen sich einige der Götter neue Völker, die sie den Dra-
chen anvertrauen. So ruft Praios mehrere Rassen aus auf-
rechtgehenden Katzenwesen ins Leben, die er Gryphonen
nennt, ihr kennt sie auch unter dem Namen Feliden. Diese
Kreaturen sind von großem, schlankem Wuchs und haben
Katzenköpfe und -schwänze, ähneln aber ansonsten den
meisten anderen Zweibeinern. Die kräftigsten unter ihnen
haben Löwen- oder Tigerköpfe und zum Teil sogar die ge-
waltigen Reißzähne der Säbelzahntiger, die geschicktesten
ähneln Leoparden oder Geparden, während diejenigen mit
den Luchs- oder Katzenköpfen die kleinsten und schwächs-
ten Gryphonen sind. Als Besonderheit haben einige Gry-
phonen zwar die Gestalt einer aufrechtgehenden Katze,
aber den Kopf eines Raubvogels. Die meisten Gryphonen
dienen Darador, dem Drachen Praiosʼ, doch einige wählen
sich auch andere Drachenreiche als Heimat. Schnell begin-
nen sie sich mit Famerlor zu überwerfen, der ebenfalls ein
Löwenhaupt trägt.
Reißgram nimmt sich diese Wesen zum Vorbild, als er die
Wulfen erschafft: Sie haben ähnliche Leiber wie die Grypho-
nen, aber ihre Köpfe sind diejenigen von Wölfen. Auch sind
sie weniger elegant, dafür aber kräftiger, außerdem weniger
eigensinnig und eher auf das Wohl ihres ganzen Rudels be-
dacht. Ihr Hüter und Herrscher ist natürlich Ulvador, der
wolfsköpfige Drache.
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Die Schratigen
Um die von Raschtul erschaffenen Völker hat sich seit dessen griffen. Vor allem die Priester der praiostreuen Gryphonen
Niederwerfung kaum ein Unsterblicher mehr geschert. So ha- betrachten die Trolle als gottlose Ketzer, da diese sich keiner
ben die Trolle, Riesen, Wühl- und anderen Schrate im Schat- Kirche unterwerfen und der verbotenen Zauberei widmen,
ten der hohen Berge, in tiefen Wäldern oder dunklen Höhlen und hetzen ihre Gläubigen gegen sie auf. Nach einigen Schar-
gelebt und sind weitgehend unbehelligt von göttlichen Intri- mützeln, bei denen Trolle von siegreichen Gryphonen auf
gen geblieben. Sie wissen aus ihren Überlieferungen zwar von Scheiterhaufen verbrannt werden, sehen sich selbst die sonst
der Existenz göttlicher Wesen, doch sie sehen keinen Grund eher geduldigen Trolle zu einer harten Antwort genötigt, und
dafür, diese Götter zu verehren oder gar anzubeten. Nur mit sie erklären den Katzenartigen den Krieg. Zwar kämpfen auf
einigen Unsterblichen, die in Gebirgen, Quellen oder Flüssen der Seite der Gryphonen mehrere machtvolle Auserwählte des
ihres Siedlungsgebietes eine Heimat gefunden haben, pflegen Praios, doch die Trolle verbünden sich mit den Riesen und
sie einen losen Kontakt, der aber eher freundschaftlich als un- den Wühlschraten und setzen den Auserwählten ihre Zau-
terwürfig ist. berei entgegen. Nach mehreren blutigen Schlachten fällt die
Vor allem die Trolle und die Wühlschrate vermehren sich in Hauptstadt der Gryphonen in trollische Hände.
diesem Zeitalter und gewinnen an Einfluss. Von dem Magie- Doch wehe demjenigen, der einmal den Zorn der Trolle ge-
verbot der Götter erfahren sie zwar durch andere Rassen, mit weckt hat. Nicht umsonst gelten sie als geduldig und freund-
denen sie von Zeit zu Zeit Handel treiben, doch die Weisen lich, doch Trollwut ist so unaufhaltsam wie eine Lawine.
ihres Volkes sind klug genug, dieses Verbot als ein Machtinstru- So geben sich die Trolle nicht mit der Unterwerfung der
ment der Priester zu erkennen – und dementsprechend halten Gryphonenstadt zufrieden, sondern beginnen, auch andere
sie sich nicht daran. Stattdessen experimentieren sie voller Fan- Völker anzugreifen und zu unterwerfen. Manchmal reicht
tasie mit den Möglichkeiten, die sie durch Madas Tat erhalten es schon, wenn die Trolle den jeweiligen Herrschern ein Ul-
haben, und entwickeln verschiedene Formen der Zauberei. In timatum stellen, denn ihr Ruf als unbezwingbare Kämpfer
dieser Zeit fließt die Magie noch reiner und unverfälschter als eilt ihnen mittlerweile voraus. In anderen Fällen kommt es
zu späteren Zeiten, und so können die Trolle sehr machtvolle zu großen Schlachten, doch durch ihre fliegenden Schiffe,
Zauber bewirken, vor allem, wenn sie sich zu mehreren zusam- ihre dereerschütternde Magie und natürlich auch durch ihre
mentun. Dann schaffen sie es zum Beispiel, riesige Felsblöcke schiere Körperkraft (nicht zu vergessen die Unterstützung der
zu bewegen und zu formen, sodass die Trolle schließlich in der Riesen) sind sie meistens siegreich. Immer größer werden ihr
Lage sind, gewaltige Städte aus gigantischen Steinblöcken zu Einfluss und ihre Macht. So breiten sie sich über weite Teile
erbauen, die sie ohne magische Hilfe niemals hätten bewegen der Welt aus und werden zum dominierenden Volk des Vier-
können. Später erschaffen sie sogar fliegende Schiffe, die aus ten Zeitalters. Ihre Siedlungen wachsen und werden zu den
zum Schweben gebrachten Felsen bestehen. größten Städten, die man bisher gesehen hat – zwar nicht so
Zunächst sind sie zufrieden damit, isoliert von anderen Völ- prächtig wie die Palaststädte der Drachen, dafür aber wehr-
kern zu leben, doch dann werden sie immer wieder ange- hafter und größer.
Die Durchsetzung
Die erste Schrift der Ordination
Den Trollen kommt der Verdienst zu, die erste Schrift erfun- Dem Wüten der Trolle fallen viele Auserwählte der Götter
den zu haben, die über die drachischen Glyphen voller Magie zum Opfer – was den Göttern natürlich nicht gefällt. Zwar
hinausgeht. Allerdings unterscheidet sich diese Schrift grund- verfügen diese Auserwählten über große Kraft und beeindru-
legend von dem, was spätere Völker aus dieser Erfindung ma- ckende Fertigkeiten, doch mit der schieren Zahl der zauber-
chen werden. Denn die Trolle ordnen Steine und Felsen auf kundigen Trolle können sie es nicht aufnehmen. Dass sie die
eine bestimmte, symbolträchtige Weise an, aus der der Kun- Drachen nicht entfesseln, liegt in der zerstörerischen Macht
dige Botschaften herauslesen kann – der Unkundige hingegen dieser Wesen begründet, denn wären sie einmal losgelassen
kommt noch nicht einmal auf die Idee, in den Steinen eine und entfesselt, glaubt kein einzelner Gott mehr, sie in Zaum
Schrift zu vermuten. halten zu können. Zum anderen haben sich gerade die Alten
Diese erste Schrift ist so ungemein komplex, dass sie nur von Drachen mitlerweile sehr auf ihren Posten eingerichtet – und
wenigen gelehrten Trollen gemeistert wird. Doch sie wird folgen dem Befehl der Götter nur noch, wenn es ihnen zupass
ständig weiterentwickelt, und damit wächst auch der Kreis kommt.
der Schriftkundigen. Das größte Problem dieser Schrift ist Einige der Götter spielen daraufhin mit dem Gedanken, doch
allerdings vorerst unlösbar: Sie ist nicht transportabel. Dieser wieder persönlich in der Dritten Sphäre aufzutreten und das
Nachteil wird erst in späteren Zeitaltern von anderen Völ- vorlaute Volk in seine Schranken zu weisen. Dagegen erhebt
kern überwunden, die anfangen, die Anordnung der Steine der Goldene jedoch Einspruch, denn er will die Regel nicht
zunächst durch gebrannte Tonkugeln nachzuahmen. Noch aufheben, dass Götter nicht mehr in der Dritten Sphäre wan-
später kommt man auf die Idee, die Dreidimensionalität deln sollen – dass er das mit gewissen Hintergedanken tut,
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Nandus’ Neugier
Natürlich beteiligt sich auch der wissende Nandus an
dem Krieg gegen die Eindringlinge aus der Siebten
Sphäre, und er ist verblüfft von der Andersartigkeit je-
ner Wesenheiten, die in so vielen Bereichen mit nichts
zu vergleichen sind, was in der Dritten oder auch Fünf-
ten Sphäre existiert. Und mit dieser Erkenntnis weiht
er sich selbst dem Untergang: Er ist hin und her geris-
sen zwischen der Notwendigkeit, die inneren Sphären
vor einer Zerstörung durch die Chaoswesen zu bewah- Da die beiden eigentlich ein Wesen sind, inkarnieren sie
ren, und der Neugier, jene andere Form der Existenz zu fortan immer zugleich (wobei ein paar Jahrzehnte Abwei-
durchschauen und zu begreifen. Dieser Konflikt wird chung für Kreaturen wie sie durchaus noch als ‚zugleich‘
mit jeder Schlacht gegen die Dämonen stärker, und gilt), und sie bekämpfen einander immer entschlossener.
schließlich zerreißt er den Gott – und das kann durch- Während der Alveraniar des verborgenen Wissens seinem
aus wörtlich genommen werden. Aus Nandus werden Bruder vorwirft, skrupellose und machtgierige Sterbliche
zwei Persönlichkeiten, zwei Unsterbliche. Die eine mit Erkenntnissen zu versorgen, mit denen sie nur Scha-
davon, Hesinde genannt, strebt weiterhin nach Wis- den anrichten, bezichtigt der Alveraniar des verbotenen
sen, doch sie setzt dieses Wissen ein, um die Welt zu Wissens seinen Bruder, die Sterblichen zu entmündigen
ordnen und das Chaos zu bekämpfen. Der zweite Teil und ihnen gezielt Wissen vorzuenthalten.
jedoch, Amazeran, betrachtet Erkenntnis als Ziel und Im Lauf der Zeitalter kehren die beiden Alveraniare im-
Zweck des Daseins. Und das Wissen, das dem Chaos mer wieder in die Dritte Sphäre zurück, wobei sie die
entspringt, ist so umfassend und neu, dass er sich ihm Gestalten ganz unterschiedlicher Rassen annehmen kön-
mit sehr viel Interesse widmet. Er stellt sich damit zwar nen: Mal sind sie Trolle, mal Skrechim, mal Krakonier
nicht auf die Seite des Dämonensultans und seiner Die- oder Mahre. Und immer wieder werden sie zu mächtigen
ner, aber auch nicht gegen ihn. Auch wenn ihm das Herrschern, die jedoch ganz unterschiedliche Ziele verfol-
später kaum nachzuweisen ist, so bin ich doch über- gen und auch immer wieder heftige Kriege gegeneinander
zeugt, dass er im Lauf der Kriege mehrfach auf Seiten führen. N’shr Ssa’Khr Ssech, den die Tulamiden Ensharzag-
der Dämonen eingreift – denn wenn sie allzu schnell gesi nannten, und Borbarad sind die Namen, die sich am
vernichtet werden, kann er sie nicht weiter studieren. stärksten für den Alveraniar des verbotenen Wissens in
Schon jetzt begann ich Hesinde als Göttin und Freun- das Gedächtnis der Welt eingebrannt haben, Aliss’Szargo,
din zu betrachten und Amazeran als Unsterblichen, mit den die Tulamiden als Alizar kennen, und Rohal hingegen
dem ich in seinem unendlichen Wissensdurst und sei- die des Alveraniars des verborgenen Wissens.
ner Skrupellosigkeit einfach nichts gemein hatte.
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Die Lumnianer
Die gelbpelzigen Lumnianer beginnen, gewaltige Städte in Die Kratharer
die Tiefe der Erde zu bauen, wobei sie ihren Speichel dazu Kratharer ähneln drei Schritt langen Ameisen, bewegen sich
nutzen, den Wänden der kreisrunden Schächte und Kam- aber zumeist auf ihre vier Hinterbeine aufgerichtet, sodass sie
mern eine felsartige Stabilität zu verleihen. Ihre gesamte Kul- ihr vorderes Beinpaar als Hände nutzen können. Ähnlich wie
tur beruht auf dem Gemeinschaftsgedanken. Jegliche Form bei den Lumnianern hat ihr Speichel die Eigenart, zu einem
von Individualität ist verpönt oder sogar gänzlich unbekannt, extrem stabilen, aber dennoch flexiblen Material auszuhär-
denn alle Wesen eines Stockes sind telepathisch miteinander ten, das sie für unterschiedliche Zwecke einsetzen können.
verbunden. Da in manchen dieser Stöcke mehrere Tausend Am spektakulärsten sind dabei die Bauwerke, die sie aus einer
Lumnianer zusammenleben, kann diese Verbindung nur Mischung aus Sand und Speichel konstruieren. Von Unkun-
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Charyptas Chance
Schon immer hat sich Charypta besonders den Kreaturen zu unterwerfen. Hatten sich die einzelnen Schwärme der
und Welten unter der Oberfläche zugetan gefühlt. Sie lässt unterseeischen Völker seit dem Ende des Dritten Zeitalters
immer neue Wesen ins Sein treten. Zwar gibt es auch ande- darauf beschränkt, in vergleichsweise kleinen Siedlungen zu
re Unsterbliche, die sich den Meeren verbunden fühlen, aber hausen oder auch als Nomaden durch die Ozeane zu ziehen,
keinem von ihnen ist es bisher gelungen, Charypta den Platz vereinen die Drachen die kleinen Schwärme zu großen und
in Alveran zu entreißen, der sich um das Wasser dreht. Und mächtigen Reichen nach dem Vorbild der Drachenreiche
so mag es auch nicht verwundern, dass die meisten der mari- des Dritten Zeitalters. Die Krakonier von der Westküste
timen Völker Charypta als oberste Gottheit verehren. Aventuriens müssen sich den Drachen ebenso unterwerfen
Als nun die Blütezeit dieser Völker anbricht, sieht Charypta wie die Ziliten in den Weiten des Südmeers, die Hummerier
dies als willkommene Gelegenheit, die eigene Position und von der Küste Uthurias und die Necker aus den verschiede-
ihren Einfluss unter den Göttern auszubauen und damit da- nen Unterwasserreichen – aber auch zahlreiche andere We-
für zu sorgen, dass nie jemand anders ihren Platz erringen sen, von denen heute nicht einmal der Name bekannt ist.
wird. Sie sendet den Meeresdrachen Visionen und Träume, Nur kleinen und unbedeutenden Völkern wie den krakenge-
in denen sie sie auffordert, sich wieder zu den Anführern staltigen Azl Chaz’Kssh gelingt es, sich in tiefe und einsame
aller Völker des Meeres zu machen. Diese Visionen sind so Meeresgebiete zurückzuziehen und so ihre Eigenständigkeit
eindringlich, dass eine erhebliche Zahl der Drachen zu den zu bewahren.
Krakoniern, Ziliten und anderen Völkern ziehen und sie mit Die Drachen lassen prächtige unterseeische Städte errichten
eindrucksvollen Machtbeweisen dazu bringen, sich ihnen und lehren ihre Untertanen, neue Nutztiere zu züchten: rie-
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Die Landnahme
Als die Drachen und ihre Diener die meisten Meere erobert Das sind vor allem Dörfer und Städte der unterschiedlichen
haben, gibt sich Charypta damit nicht zufrieden. Die Erobe- Echsenrassen.
rungen der Ziliten, die einige Küstenstädte in ihre Gewalt Es dauert nicht lange, bis sich die Landbewohner den überlege-
gebracht haben, bringt sie auf die Idee, sich der Welt über nen Angreifern unterwerfen. Viele von ihnen gehen sogar noch
Wasser zuzuwenden. Wieder einmal zeigt sich, dass Erfolg weiter und schließen sich den Eroberern an und übernehmen
auch Götter verführt. ihren Glauben an Charypta, Krakon und andere Gottheiten.
Waren es bisher also die Kämpfer aus Zilon, flüstert Charyp- Dann fallen sie im Auftrag der Wasserdrachen über jene be-
ta nun auch ihren krakonischen Priestern den Auftrag ein, nachbarten Siedlungen her, die zu weit von Gewässern entfernt
die Wesen zu unterjochen, die in der Nähe der Küste siedeln. liegen, als dass die Wasserbewohner sie erreichen könnten.
Kaum sind die ersten Triumphe gefeiert, da erobern die Wah- Nach und nach gerät so der gesamte Süden Aventuriens unter
jader auch die großen Flüsse für sich, dringen in ihnen tief ins die direkte oder indirekte Herrschaft der Krakonier. An den
Binnenland vor und überfallen die ahnungslosen Siedler, die Küsten entstehen derweil prächtige Städte und große Tempel-
in deren Nähe wohnen. anlagen, in denen vor allem Charypta verehrt wird.
Pyrdacor
Seit der Goldene zum Namenlosen geworden ist, ist der von Als Charypta in diesem Zeitalter ihren Einfluss unter den
ihm erschaffene Große Drache Pyrdacor ein Außenseiter – Meeresvölkern ausdehnt, beobachten seine Spione und Spit-
unter seinesgleichen ebenso wie unter allen Unsterblichen. Es zel ihren Erfolg sehr genau, und er beginnt ihr Erfolgsrezept
ist allgemein bekannt, dass er von seinem Erschaffer ein be- zu kopieren. Dabei ist er sehr bedacht darauf, Charypta und
eindruckendes Selbstvertrauen verliehen bekommen hat und ihren Drachen nicht ins Gehege zu kommen, weswegen er
er sich selbst als den Höchsten aller Großen Drachen ansieht sich auf Landbewohner beschränkt. Seine Wahl fällt dazu auf
– eine Betrachtungsweise, die von anderen Drachen zu sei- eine große Insel im Südmeer, wo er nun ein eigenes König-
nem großen Verdruss nicht geteilt wird. Niemand würde sich reich gründet. Das Verbot, nicht persönlich zwischen den
als Freund Pyrdacors bezeichnen, allerhöchstens das eine oder Sterblichen zu wandeln, gilt für ihn nicht, da er ja kein Gott
andere Zweckbündnis ist denkbar. ist. Also versammelt er (landbewohnende) Drachen unter-
66 Historia Aventurica
Lahmaria –
Kontinent der Blauen Mahre
In einer Region, die von Aventurien, dem Güldenland und Natürlich bleibt der wachsende Reichtum der Mahre nicht
Uthuria etwa gleich weit entfernt ist, war das Meer bis zu unbemerkt, doch es ist kein Wasserdrache, sondern ein al-
Pyrdacors Tat nur sehr flach, ein fruchtbarer Tummelplatz ter Riesenlindwurm, der eines Tages in ihrer Hauptstadt
für viele Fische und kulturschaffende Wasserbewohner. Doch L’Mamari’s erscheint und die Herrschaft über Lahmaria bean-
durch das Absinken des Wasserspiegels entsteht hier auf ein- sprucht. Die Mahre müssen einsehen, dass sie keine Möglich-
mal ein großer Archipel mit einem Labyrinth aus kleinen, keit haben, diesen Anspruch abzulehnen, und so begeben sie
sumpfigen Inseln und einer Unzahl von natürlichen Kanä- sich kampflos unter den Schutz des Drachen Unabor.
len und Seen. Da die meisten Wasserbewohner nicht in der Auch wenn seine Herrschaft streng ist, so blüht das Land in
Lage sind, an Land zu überleben, verlassen sie diese Gegend. der Folgezeit noch weiter auf, und Ansprüche anderer Dra-
Nur ein bisher unbedeutendes Volk bleibt zurück und be- chen kann Unabor immer wieder abwehren. Unter seiner
ansprucht dieses bunte und blühende Inselreich: die Blauen Führung bereisen die Mahre alle Meere, konstruieren Boote,
Mahre, die an Land so gut wie im Wasser überleben können. mit denen sie auf und unter der Meeresoberfläche reisen kön-
Sie nennen ihr neu gegründetes Reich Lahmaria, und nie- nen, treiben Handel mit vielen Völkern, führen Kriege und
mand macht es ihnen streitig, denn anderen Landbewohnern gründen an vielen Küsten Kolonien.
ist es zu sumpfig und zu unzugänglich, während die Wasser-
wesen es zu inselreich und unübersichtlich finden. Die Mahre Mahrische Glyphen
hingegen finden in den zahlreichen Seen, Sümpfen und Was- In dieser Zeit entwickeln die Mahre die vermutlich erste Schrift
serläufen genau die Umgebung, die ihren Bedürfnissen ent- seit den Kratharern: Es gibt etwa 8.000 unterschiedliche Mah-
spricht. Sie legen über und unter Wasser prächtige Felder und rische Glyphen, doch die Bedeutung und Interpretation jedes
Gärten an und züchten Fische, die in den seichten Gewässern einzelnen Zeichens ist nicht einheitlich, sodass eigentlich nicht
üppig gedeihen. Mit den Ziliten, die in den umliegenden von einer einzelnen Schrift gesprochen werden kann. Dennoch
Meeren leben, schließen sie sogar einen Pakt, denn die sump- ermöglicht diese Errungenschaft den Mahren das Aufzeichnen
figen Tümpel eignen sich besonders gut als Laichgründe für und die Weitergabe von Wissen, woraufhin ihre Gelehrsamkeit
die Ziliten. Die Mahre hegen den Laich, dafür schützen die einen großen Sprung nach vorne macht. Selbst die Gelehrten
Ziliten Lahmaria vor eventuellen Angreifern aus den Tiefen auf Pyrdacors Insel sind von dieser Idee so beeindruckt, dass sie
der Meere. sie kopieren und ab 7.942 v.BF eine eigene Schrift entwickeln.
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Verehrung gefallener Götter dass sie (im Unterschied zu Amazeroth, der willentlich kei-
Viele Anhänger von Charypta erfahren nie, dass ihre Göt- nerlei Einfluss über seine ehemalige Göttlichkeit sucht) bis
tin sie verlassen hat. Einige von ihnen aber zweifeln an sich heute eine Priesterschaft besitzt. Für die Menschen ist sie
selbst, suchen nach der Schuld, die sie auf sich geladen zu nun eine Erzdämonin und stellt ihnen nur die Schwarzen
haben glauben, denn warum sonst sollte sich die Göttin Gaben einer Erzdämonin zur Verfügung; Risso und Ech-
von ihnen abwenden? sen jedoch können durch Charyptas Weltenanker immer
In der Welt von Das Schwarze Auge verfügt jeder Unsterb- noch auf das wenige Karma zurückgreifen, das die Göttin
liche über eine Verankerung in der Welt, die er mitgeformt nach ihrem Fall, also ihrem Sturz ins Chaos, in der Welt
hat. Die kann stärker oder schwächer sein, je nachdem, wie zurücklassen musste.
sehr er die Welt mitgestaltet hat. Götter besitzen für ge- Gerade bei gefallenen Göttern ist es schwer, die Grenze zu
wöhnlich einen sehr starken Weltenanker, deswegen sind ziehen: Manche Priester finden heraus, dass sie die Göttin
die heutigen Zwölfgötter so überaus mächtig. Sie dominie- sehr wohl noch kontaktieren können, aber neuerdings auf
ren in diesem Zeitalter das Denken beinahe jedes Wesens, eine andere Weise. Einige können weiterhin ihre Ordina-
allein durch ihre Verehrung erhalten sie einen starken An- tion nutzen, andere müssen sich der Zauberei bedienen,
ker in der Welt. Götter wie Nandus zum Beispiel haben ih- um vermeintliche Wunder zu wirken. Da sie jedoch den
ren Weltenanker in Dingen wie den Alveraniaren des ver- Unterschied zwischen karmaler Verbindung zu einem Gott
borgenen Wissens und des verbotenen Wissens gefunden und zauberischer Verbindung in die Siebte Sphäre nicht
und weil er seine Existenz für die Gläubigen hinter Rätseln unterscheiden können, glauben sie weiterhin an die Göttin
über Rätseln versteckt hat, die es überall in der Welt zu ent- Charypta.
decken und zu lösen gilt. Allein schon deshalb überlebt sei- Dieser Irrtum wird von Generation zu Generation und von
ne Verehrung weit über seine Teilung hinaus. Bei Charypta Volk zu Volk weitergegeben, sodass bis in heutige Zeit ei-
verhält es sich ähnlich, sie hat viele Kreaturen erschaffen, nige Völker immer noch nicht wissen, dass sie eine längst
die bis heute die Welt bewohnen, ganze Landstriche, wie gefallene Gottheit verehren. Selbst wenn sie es wüssten,
die Blutige See tragen ihre Handschrift. Das heißt auch, würden sie es vermutlich auch nicht akzeptieren wollen.
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Die Echsen im
Süden Aventuriens
Mit dem Zusammenbruch der großen maritimen Kulturen ver-
lieren die Echsenvölker ihre Herren. Viele von ihnen sind kultu-
rell rückständig und leben in kleinen Stammes- oder Sippenver-
bänden, da die Meeresvölker jede Höherentwicklung der Völker
verhindert haben, die nicht ihren eigenen Zwecken diente.
Pyrdacor erkennt die Situation und sendet etwa ab dem Jahr
10.300 v.BF Boten aus, um das Vertrauen der Echsen zu errin-
gen. Zumeist wählt er dafür Artgenossen der jeweiligen Rasse aus,
denn denen schlägt weniger Misstrauen entgegen als Angehörigen
eines anderen Volkes. In einigen Fällen betraut er getreue Drachen
mit dieser Aufgabe, schärft ihnen jedoch ein, die Echsenvölker
nicht zu unterwerfen, sondern um ihre Freundschaft zu werben.
Erst wenn es seinen Abgesandten gelungen ist, das Vertrauen
der Völker zu erwerben, gibt er sich selbst als Hintermann zu
erkennen. Von Pyrdacors Boten erlernen sie neue Handwerke
und Techniken, was ihre Entwicklung ihn großen Schritten vo-
rantreibt – und Pyrdacor ihrer Dankbarkeit versichert. So ent-
stehen überall auf der Welt neue Reiche mit echsischen Herr-
schern, und die meisten davon betrachten schließlich Pyrdacor
als großen Heilsbringer und zum Teil sogar als Gott.
Besonderen Erfolg hat er bei den Leviatanim, die bisher als
Kriegssklaven für die Ziliten über die Kontinente gezogen sind,
um fremde Städte zu überfallen und auszurauben. Schon nach
wenigen Jahrzehnten gründen sie eigene Städte und Staaten. Et-
was zäher gestaltet sich Pyrdacors Werben um die eigenwilligen
Skrechim. Erst als er ihnen anbietet, sie in die tieferen Geheim-
nisse der Elementarzauberei einzuweihen, lässt sich eine erheb- Die unterschiedlichen
liche Anzahl verlocken und folgt dem Ruf auf Pyrdacors Insel. Echsenrassen
Obwohl in diesem Zeitalter fast keine Echsenrasse
Ssad’Navv – neu erschaffen wird, ist die Vielzahl unterschiedli-
cher Wesen doch beachtlich. Neben den kröten-
Herrscher der Jhrarhra haften Leviatanim gibt es die schlangenleibigen
Auf den Ruinen eines untergegangenen Ziliten-Vorpostens Skrechim, die kobraköpfigen Shintr, die krokodil-
am Ufer des Alten Meers gründen Jhrarhra 9.541 v.BF die köpfigen Marus, die waranähnlichen Achaz und die
Stadt Zze Tha. Unter der Herrschaft des mächtigen Jhrarhra- dreizehngehörnten Jhrarhra mit dem Kopf einer
Zauberers Ssad’Navv erblüht hier in kurzer Zeit ein mächtiges Hornechse. In felsigen Gebirgen leben die Krisra
Reich, in dem die Jhrarhra die Herrscherklasse sind und vor al- mit ihren ledrigen Schwingen, in manchen Dschun-
lem Achaz und Marus das niedere Volk darstellen, während die geln die chamäleonhaften Shingwa. Hinzu kommen
Shintr eine elitäre Priesterkaste bilden. Mehrere weitere Städte noch zahllose kleinere Rassen, die meist nur an we-
werden gegründet, darunter die beiden Metropolen, die unter nigen Orten existieren, aber inzwischen längst in Be-
der Herrschaft von Ssad’Navvs beiden Kindern stehen: Yi’Ymr’s deutungslosigkeit versunken sind.
als die Stadt der Ym’Rs und H’Ra F’Tas als Sitz der F’Tas.
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Aventurien um 9.000 v.BF den Völker den meisten anderen Rassen weitgehend
Durch Pyrdacors Protektion haben sich die Echsen zur unbekannt sind. Die Sumurrer hingegen werden zwar
führenden Macht Südaventuriens aufgeschwungen, immer wieder von Echsen angegriffen, sind aber durch
Zze Tha ist die größte und einflussreichste Metropole Chalwens Unterstützung ebenso mächtig geworden wie
des Kontinents unter der Herrschaft des Kaiserdrachen die Orks und Goblins in ihren Ländern. Das Orkland
Zzethuliox. Erst in jüngster Zeit besucht Pyrdacor per- und seine weitere Umgebung bis hin zu großen Teilen
sönlich die Echsenvölker und präsentiert sich als Gott, Albernia und Garetiens sind fest in der Hand der Orks,
der ‚Pyrkult‘ greift schnell um sich. die nur vereinzelt in Konflikt mit echsischen Prospekto-
In den Salamandersteinen existiert das Sala Mandra, ren oder Drachen kommen, während im Bornland Oger
doch die Elfen haben sich noch nicht daraus hervor- und Goblins um die Vorherrschaft kämpfen. Die Trolle
gewagt, und die Zwerge verlassen ihre unterirdischen hingegen haben sich in die Gebirge zurückgezogen und
Siedlungen auch so gut wie nicht, weswegen diese bei- bleiben am liebsten für sich alleine.
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Das Zehnte Zeitalter – Pyrdacor und die Macht der Echsen 101
Das Zehnte Zeitalter – Pyrdacor und die Macht der Echsen 103
Das Zehnte Zeitalter – Pyrdacor und die Macht der Echsen 105
Das Zehnte Zeitalter – Pyrdacor und die Macht der Echsen 107
Das Zehnte Zeitalter – Pyrdacor und die Macht der Echsen 109
Das Zehnte Zeitalter – Pyrdacor und die Macht der Echsen 111
Rashtuls Tod
Rashtul selbst überlebt alle seine Untertanen und bleibt bis Tubalkain
1.779 v.BF der Scheik-al-Scheik aller Tulamiden, bevor er
friedlich an Altersschwäche stirbt. In späteren Zeiten wird Rollen der Beni Rurech. Später werden sie durch mündliche
postuliert, er habe dieses Alter durch geheimnisvolle ‚elfische Überlieferungen ergänzt, die jedoch teilweise aus wesentlich
Rituale‘ erreicht, da sein Alter sonst nicht erklärbar ist. früherer Zeit stammen.
Schon bald sehen sich die Beni Rurech Anfeindungen ausge-
Die Heiligen Rollen setzt, weil sie ihren eigenen Weg gehen. Vor allem ihre bis-
her eng verbündeten Nachbarn, die Beni Surgh, zeigen we-
der Beni Rurech der Verständnis noch Toleranz. Als es zu Glaubenskämpfen
Während sich die meisten tulamidischen Sippen voller Be- kommt und der Häuptlingssohn der Beni Rurech erschlagen
geisterung Rashtul al’Sheik anschließen, halten sich die Beni wird, beschließen sie 1.984 v.BF, ihre Heimat zu verlassen.
Rurech zurück, denn ihnen hat ein Seher prophezeit, ihr In mehrere Sippenverbände durchstreifen sie zunächst no-
Schicksal werde sich von dem der Raschtulgläubigen unter- madisch den Raschtulswall, später aber auch die südlicheren
scheiden. Einige seiner Visionen lässt dieser Seher zwischen Regionen. Es wird über zwei Jahrtausende dauern, bis sie eine
2.001 und 1.992 v.BF aufschreiben, und aus diesen Nie- neue Heimat finden, und bis dahin sind viele ihrer Sippen
derschriften wird später einmal der Grundstock der Heiligen untergegangen.
Die Orkheiligtümer
im Greifengras
Seit Pyrdacor die Praiospriester in seinem Reich vernichtet
hat und damit sein Kult in Bedeutungslosigkeit versunken
ist, hat Praios eine harte Zeit durchlebt. Doch da er dennoch
wieder zum Richter der Götter erwählt wurde, sieht er sich
im Aufwind. Und er nutzt seine Position, um Brazoragh in
die Schranken zu weisen, der sich ebenfalls Hoffnungen auf
dieses Amt gemacht hatte. Praios sendet seine Diener aus, um
das wichtigste Heiligtum Brazoraghs zu vernichten. Die Orks ziehen ins Greifengras
Der aktuelle Stand um 1.740 v.BF Im Nordwesten haben sich die Orks ausgebreitet, ständig
Die Tulamiden haben ein mächtiges Reich aufgebaut von Elfen angefeindet, die teilweise das gleiche Gebiet
und beherrschen große Teile der Ostküste bis an den beanspruchen. Den Nordosten beherrschen hingegen
Rand der Khôm, den Raschtulswall sowie im Süden bis die Goblins, die im Süden bis ans Reich der Menschen
zu den Echsensümpfen. Damit haben sie die Herrschaft vorgedrungen sind und sich lediglich mit den Ogern her-
der Echsen endgültig beendet, nur noch auf Maraskan, umschlagen müssen, die immer wieder über sie herfallen.
im tiefen Süden und im Lieblichen Feld gibt es nennens- Um die Zwerge ist es vergleichsweise ruhig geworden, sie
werte echsische Reiche. pflegen ihre Bingen und üben sich im Schmieden.
unabhängig
Obwohl das Großsultanat Elem nominell noch zum Reich Die Güldenländer
der Tulamiden gehört, ist es spätestens um 1.500 v.BF fak- Im fernen Güldenland hat ein Praiospriester 1.495 v.BF
tisch so mächtig, dass es sich nicht mehr um die Herrscher eine Vision von einem hell leuchtenden Falken, die ihn dazu
im fernen Khunchom schert. Gute Kontakte zum Unterwas- bringt, die sogenannten Hexatéer und weitere Unzufriedene
serreich Wahjad verstärken das Selbstbewusstsein weiter, und um sich zu sammeln und nach Osten zu einem neuen, besse-
da Khunchom gerade vollauf mit der Bedrohung durch die ren Kontinent zu führen. Bei diesen Hexatéern handelt es sich
Magiermogule beschäftigt ist, können die Elemer ungehin- um eine unterdrückte Sekte, die die sechs Gottheiten Brajan
dert agieren. In der Folgezeit wird Elem zum Ausgangspunkt (Praios), Effard (Efferd), Travina (Travia), Boron, Paranja (Pe-
zahlreicher Expeditionen, durch die der Süden Aventuriens raine) und Raia (Rahja) verehrt.
kolonisiert wird. So trifft nur anderthalb Jahrhunderte nach den Hjaldingern
1.482 v.BF eine zweite Gruppe von Flüchtlingen aus dem
Güldenland an der Westküste Aventuriens ein und gründet
Glowasils Rückkehr am Ufer des Yaquir die Stadt Horasia. Darunter befinden sich
Nachdem sich der Purpurwurm Glowasil nach dem Unter- auch Angehörige von Rassen, die ansonsten in Aventurien
gang der Echsen mehrere Jahre im Adamantenland versteckt nicht oder nicht mehr bekannt sind, wie die Amaunir und die
gehalten hat, ist es 1.512 v.BF die Liebe, die ihn nach Aven- Grolme. Nur wenige der Mitreisenden sind namentlich über-
turien zurückkehren lässt. Denn er erfährt zufällig davon, liefert. Dazu gehören Kapitänin Lamea, die das Flaggschiff
dass in einem unzugänglichen Tal im Regengebirge die noch der Hexatéer befehligt, und Gylduria ya Glasal, eine mächtige
recht junge Purpurwürmin Xotoloti haust, und sucht sie auf. Magierin und Dämonenbeschwörerin, die später zur Stadt-
Doch sie ist von seinem Werben nicht sonderlich angetan, heiligen Kusliks wird.
Die Suche nach Chalwen wenn niemand mehr etwas über seine Wurzeln weiß – aber er
Heimlich haben sich im Güldenland einige Anhänger der ist sicherlich einer der Ursprünge der Satuariaverehrung und
Sumu unter die Flüchtlinge gemischt, als sie davon hörten, des Hexentums in dieser Region. Heute gehören ihm bis auf
dass eine Fahrt nach Osten geplant sei. Sie sind auf der Su- wenige Ausnahmen nur noch Frauen an, er nennt sich Schwes-
che nach der legendären Chalwen, von der ihre Überlieferung ternschaft der versunkenen Tochter, arbeitet im Verborgenen
berichtet, dass sie auf einem Ostkontinent (vom Güldenland und zeichnet sich durch tiefen Hass gegen Magiertum und
aus gesehen) lebe. Damit schließt sich ein Kreis, denn sie sind Peraineverehrer aus – Letzteres ist vermutlich ein Relikt der
Nachfolger jener Sumurrer, die vor langer Zeit aufgrund einer Abneigung gegen das güldenländische Adelshaus Phraisopos.
Prophezeiung Chalwens ins Güldenland gezogen sind.
Kurz nach der Ankunft in Aventurien, 1.480 v.BF, verlas- Stadtgründungen im Lieblichen Feld
sen diese Sumugläubigen die neuen Siedlungen und wandern In den ersten zwei Jahrhunderten nach ihrem Eintreffen
nach Osten, zunächst den Yaquir aufwärts, dann am Nor- gründen die Güldenländer zahlreiche Ortschaften, von denen
drand des Raschtulswalls entlang. Viel früher als die ande- einige bis in heutige Zeit existieren. So gründet die Magierin
ren güldenländischen Siedler begegnen sie Elfen, Zwergen, Gylduria ya Glasal 1.443 v.BF an der Yaquirmündung die
Trollen und schließlich auch Tulamiden und Echsen. Da die Festung Cuslicum (aus der später Kuslik wird), während wei-
Gruppe aber gerade einmal aus drei Dutzend Menschen be- ter im Inland ab 1.401 v.BF die befestigte Siedlung Arivor
steht, gerät sie bei den meisten dieser Völker bald wieder in erbaut wird.
Vergessenheit.
Angeführt von einem Seher erreichen nur noch achtzehn
Abenteurer 1.471 v.BF nach einer ereignisreichen Reise und Niamhs Zauberwald
schweren Entbehrungen die Elburische Halbinsel, wo sie von Nachdem Niamh Goldhaar, eine enge Vertraute des Elfen-
den hier lebenden Tulamiden neugierig und gastfreundlich auf- königs Fenvarien, über tausend Jahre lang in einer Felshöhle
genommen werden. In den Mythen der Einheimischen und geschlafen hat, um sich von den fürchterlichen Erlebnissen
den Relikten des untergegangenen Echsenreichs Burruh’Sum beim Untergang Tie’Shiannas zu erholen, erwacht sie nun
entdecken sie Hinweise darauf, dass sie auf der richtigen Spur wieder und lässt ihre Sinne durch die Welt schweifen. Da
sind und dass Chalwen in dieser Gegend gelebt hat. Schließ- sie jedoch keinen Platz mehr für sich sieht, erträumt sie sich
lich glauben sie sogar, den genauen Ort von Chalwens Thron mit ihrer mächtigen Magie 1.574 v.BF in der Nähe eines
ausmachen zu können, und sind der Meinung, dass Chalwen Feentors eine eigene Globule, in der sie von nun an lebt: den
keineswegs tot, sondern nur gefesselt sei. Silvanden’Fae den Karen. Die Verbindung nach Aventurien
So gründen sie 1.465 v.BF einen Zirkel, der das Geheimnis liegt in einem von ihrer Magie erfüllten Wäldchen im Born-
von Chalwens Thron behüten und die Göttin mit bestimm- land, doch außer Feenwesen, die sich voller Begeisterung in
ten Geheimritualen am Leben halten soll. Der Geheimbund der Globule aufhalten, erhalten nur ausgewählte Sterbliche
übersteht alle Kriege und Krisen bis in die heutige Zeit, auch Zugang zu dieser Welt.
Unerwartete
Unabhängigkeit und
weitere Expansion
Der plötzlich ausbleibende Kontakt aus dem Güldenland
führt dazu, dass sich die Bosparaner nun als eigenständiges
und unabhängiges Volk verstehen. So nehmen sich die Kaiser
das Recht, vielen längst etablierten Städten endlich das Stadt-
recht zuzugestehen, was den bisherigen Anweisungen aus dem
Güldenland zuwiderläuft. Dies gilt zum Beispiel 937 v.BF für
Kuslik, 900 v.BF für Arivor und 882 v.BF für Grangor.
Aber auch neue Siedlungen werden gegründet, wie etwa
Bethana: Nach einer Vision findet die Efferdpriesterin Betha-
na 902 v.BF an der Küste den überwucherten, aber dennoch
gut erhaltenen Schrein, den Kapitänin Lamea nach ihrer An-
kunft hier für den Meeresgott errichten ließ. Sie überredet die
Kaiserin Dalida-Horas, an dieser Stelle einen neuen Tempel
samt Kloster für den Gott zu erbauen. Im Schatten dieser rei-
Der aktuelle Stand um 856 v.BF das Kemi-Reich ebenso wie das letzte Reich der Echsen
Der Ehrgeiz des Belen-Horas hat das Bosparanische nach einer Folge unfähiger Herrscher im Niedergang
Reich in seine erste Krise gestürzt. Nach einer Phase befindet.
übertrieben schneller Expansion haben der Krieg ge- Aber auch das Diamantene Sultanat hat schon bessere
gen die Trolle und der Zug der Oger viele gerade erst Zeiten gesehen. Das nebachotische Gebiet ist verloren,
gegründete Siedlungen zerstört, große Teile des Mitt- und die Moral wird derzeit nur durch den jüngsten Er-
walds sind von den Menschen wieder verlassen wor- folg gestützt, das Zurückschlagen der bosparanischen
den. Am Yaquir und dem Großen Fluss haben sich die Angreifer. Auch das Reich der alhanischen Köninnen
Bosparaner inzwischen etabliert, ihre Truppen sind bis droht zu zerfallen.
an die Ostküste vorgedrungen und haben Perricum Die Zwerge haben sich vorerst mit dem menschlichen
erobert, sind dann aber vom tulamidischen Heer ge- Eindringen in ihr Gebiet arrangiert, während sich die
stoppt worden. Elfen immer weiter zurückziehen. Orks und Goblins,
Im Norden befürchten die Thorwaler einen Angriff der die beide nur in Sippen und Stämmen organisiert sind,
Bosparaner und stellen sich auf einen Krieg ein, obwohl wurden an vielen Orten verjagt oder getötet. Allerdings
sich bisher nur vereinzelte Forschungsschiffe in ihr Ge- können sie nun teilweise in ihre alten Gebiete zurück-
biet vorgewagt haben. Im Süden haben die Bosparaner kehren, da die bosparanischen Kräfte durch Oger und
gerade erst das Südkap und Altoum entdeckt, wo sich Trolle geschwächt sind.
Die Friedenskaiser stellt sich heraus, dass dieser Rat sehr weise herrscht, sodass
Als der Trollkrieg 856 v.BF sein Ende findet, ist das Reich das Reich aufblüht – damit wird die Zeit der Friedenskaiser
in Auflösung begriffen. Belen-Horas, der so hochfliegende eingeläutet.
Pläne hat, erkennt sein Versagen und stirbt im gleichen Jahr Um das Reich zu stabilisieren, werden zunächst einmal die
als gebrochener Mann. Sein einziger Sohn ist zu diesem Zeit- meisten Truppen aus den Nordmarken zurückgeholt. Damit
punkt gerade einmal acht Jahre alt, weswegen ein Regenten- verzichtet der Regentenrat auch darauf, die abtrünnigen Sied-
rat an seiner Stelle die Regierungsgeschäfte übernimmt. Es ler in Nostria und Andergast wieder ins Reich zurückzuholen.
Weitere bosparanische
Expansion
Kaiser Nasul-Horas, der 799 v.BF den bosparanischen Thron
besteigt, treibt die Expansion im Süden deutlich voran. Da
die Kemi und die Echsen von den Tulamiden vernichtet
wurden, diese aber noch keine eigene Herrschaft über deren
Gebiete aufbauen konnten, finden die Bosparaner nun ein
weitgehend unbeherrschtes Gebiet vor. Siedler aus Neetha
und Methumis gründen 762 v.BF auf den Ruinen einer un-
tergegangenen Echsenstadt den Handelsstützpunkt Brabak.
Andere, bereits früher gegründete Stützpunkte, werden ver-
stärkt und ausgebaut.
Der Zusammenbruch
des Reichs
Doch selbst dort, wo weder Orks noch Goblins ent-
langziehen, bricht Chaos aus – die Dunklen Zeiten
brechen an. Ohne zentrale Macht zerfällt das Reich
in unzählige kleine Herrschaften. Wer kann, zieht
sich in kleine Festungen zurück, wo jeder eifersüchtig
über die eigenen Besitztümer wacht und dem Nach-
barn nur zu Hilfe kommt, wenn das Risiko für das
eigene Wohl nicht zu groß ist. Die Sitten verrohen,
jeder ist sich selbst der Nächste, und wenn sich die
Gelegenheit bietet, werden Wehrlose überfallen und
ausgeraubt. Bündnisse wechseln häufig, Verrat ist an
der Tagesordnung. Bald sind ganze Landstriche ent-
völkert. Wissenschaften und Künste liegen darnieder.
Die Zwerge nutzen die Schwäche der Menschen aus
und nehmen immer mehr Land für sich in Anspruch,
wobei sie allerdings ständig in Streit mit den Auelfen
geraten.
Spätere Chroniken erwähnen die Königreiche Luring,
Korgond und Meraldur, die irgendwo in den Grenzen
des ehemaligen Bosparanischen Reichs entstehen, doch
Nemekas Untergang
und das Ende der Wudu
Mehrfach hat Boron versucht, seinen Abgesandten Nemeka
auf einen göttergefälligen Weg zurückzuholen, doch die Ein-
flüsterungen Thargunitoths waren erfolgreicher. Schließlich
hat der Totengott ein Einsehen, und als Nemeka 261 v.BF in
der Geisterzitadelle ein großes Ritual zur Beschwörung wei-
terer Yaq-Hai durchführen will, treten mehrere Alveraniare
durch die Pforte zur Vierten Sphäre, unterbrechen das Ritual
und führen den überraschten Nemeka ins Reich ihres Herrn.
Unter den Wudu bricht heillose Verwirrung aus, als ihr Füh-
rer nach fast zweihundertjähriger Herrschaft völlig unerwartet
Der Orkensturm
verschwindet. Ihr Reich verstrickt sich in Kriegen um Macht
und spirituelle Führerschaft. Gerade einmal elf Jahre später
Dominium Orkenwehr gelingt es den Truppen Elems, das gesamte ehemalige Emirat
Auf Drängen von Kaiser Usim-Horas II. gründet die Rondra- Mirham einschließlich Al’Anfas zu überrennen und damit das
kirche im Jahr von Nargazz‘ Tod das Dominium Orkenwehr, Reich der Wudu zu vernichten. Viele Wudu werden eben-
das das Gebiet rund um Baliho und Trallop von Orks säu- so wie Angehörige anderer Waldmenschenstämme versklavt,
bern und deren Rückkehr verhindern soll. Dennoch dauert ihre Dörfer und Siedlungen zerstört. Nur an der verborgen
es einige Zeit, bis die Orks vertrieben werden können. Dabei gelegenen Geisterzitadelle halten sich einige Wudu noch für
kommt es auch mehrfach zu Gefechten der Rondrianer ge- mehrere Jahrzehnte, aber dies ist nur ein matter Abglanz des-
gen Mitglieder des Schnitter-Bundes, die eine rondrianische sen, was Nemeka aufgebaut hat.
Herrschaft noch mehr verabscheuen als eine orkische. Elem hat nun in ganz Südaventurien keine ernst zu nehmen-
den Gegner mehr. In der Folgezeit werden von Elem aus meh-
Orks in anderen Regionen rere Expeditionen nach Maraskan gesandt, die große Reich-
Im Norden erobern die Orks das Land bis zum Golf von Riva. tümer an zauberkräftigen Metallen und Edelsteinen von dort
Doch dann kommt es 207 v.BF in den Brinasker Marschen zurückbringen. In seiner Hauptstadt machen sich Grausam-
zu einem heftigen Krieg gegen Nivesen, den diese mithilfe keit, Ketzerei und Verschwendung in einem Maße breit, das
von Bibern gewinnen (siehe unten). Im Jahrhundertsom- sprichwörtlich wird.
Silem-Horas
Nach dem Tod von Brigon-Horas 110 v.BF sammelt Dalek
Ein Pakt mit den Feen V., dessen Vater bereits 162 v.BF vergeblich nach dem Thron
Seit der Gründung der ersten menschlichen Siedlungen auf den gegriffen hatte, seine Anhänger um sich und versucht, Brigons
Zyklopeninseln ist es immer wieder zu Uneinigkeiten mit den Sohn Silem abzusetzen. Doch Silem hat bereits unter seinem
Feenvölkern gekommen, die auf den Inseln leben. Als jedoch Vater Erfahrungen als oberster Feldherr gemacht, weswegen
im Jahr 118 v.BF eine schwere Seuche die Zyklopäer heim- es nicht lange dauert, bis der Aufstand niedergeschlagen und
sucht und viele Todesopfer fordert, sucht Seekönig Merymakos Dalek hingerichtet ist.
Hela-Horas’ Rache
Hela-Horas hat bereits als Kind ein beträchtliches magisches
Talent gezeigt, weswegen ihr Vater ihr bereits 29 v.BF den
tulamidischen Zauberer Rashid Omar zur Seite gestellt hat,
um sie in seinen Künsten zu unterrichten.
Doch als sie nun vom Tod ihres Vaters hört, vergisst sie jede
Dankbarkeit für den Tulamiden und schwört, Muraks Ende
blutig zu vergelten. 16 v.BF gibt sie den Befehl, möglichst
viele tulamidische Kulturschätze zu zerstören, die Mitglieder
der Oberschicht zu töten und Tausende Gefangene zu ver-
sklaven oder willkürlich umzusiedeln. Alle Tempel der ‚fal-
schen Götter‘ werden in ihrem Auftrag geplündert und ge-
schleift, die Priester getötet und wertvolle Archive vernichtet.
Vor allem in Khunchom wird gnadenlos alles zerstört, was auf
alte Kultur und Religion hinweist – unter Einsatz des eigenen Hela-Horas
Lebens verstecken einige Khunchomer ihre Kulturschätze tief
unter der Erde in alten Felsengräbern. Auch in bosparanischen Provinzen mit tulamidischer Vergan-
Mehrere tulamidische Religionen gehen unter. Doch da Hela genheit wie etwa Al’Anfa werden energisch alle Spuren der
bereits ihre eigene Vergöttlichung im Sinn hat, sorgt sie vor- Tulamiden ausgemerzt, wobei viele große kulturelle Errun-
erst nicht dafür, dass das zwölfgöttliche Pantheon an die Stelle genschaften erbarmungslos zerstört werden. So werden die
der bisherigen Kulte tritt. Fast der ganze tulamidische Adel meisten alanfanischen Seidenspinnereien geschlossen und ab-
wird hingerichtet, um jede Möglichkeit einer Eigenständig- gerissen, die wertvollen Plantagen mit Samthauch-Orchideen
keit unmöglich zu machen. Die Tradition der Mudramulim niedergebrannt und wertvolle Schriften ins Meer geworfen.
und die Edelsteinmagie werden unterdrückt und geraten Es bleibt nicht aus, dass auch viele Erkenntnisse der Wissen-
weitgehend in Vergessenheit. schaft und Magie in dieser Zeit verloren gehen.
Die Wiederentdeckung
der Drachenmagie
Der aranische Großmagier Pher Drodont wird sich 7 v.BF
der archaischen Eigenarten drachischer Magie bewusst und
beginnt mit ihrer Erforschung und Katalogisierung. Dabei
versucht er auch, die drachische Gedankensprache in Buch-
staben festzuhalten, wofür er das komplexe Drakned-Alpha-
bet entwickelt. 4 v.BF beginnt er, die zahlreichen Gänge und
Höhlen im Molchenberg unter Warunk auszubauen, und
richtet darin ein gewaltiges Laboratorium ein. Er entdeckt
zwar, dass unter dem Berg ein Teilleib des Omegatherions be-
graben liegt, und versucht, dessen Macht für sich zu nutzen,
behält dieses Wissen aber für sich.
Nivesen im Svellttal
Unbeeindruckt von den fürchterlichen Schlachten im Süden
siedeln sich um 0 BF herum im Svellttal die Nivesen an und
können nach und nach die Orks zurückdrängen.
Flüchtlinge in Thorwal
Einige Bewohner des Bosparanischen Reichs sind so von
Furcht vor der Rache der Garether erfüllt, dass sie sogar bei
den ehemaligen Feinden um Schutz suchen: den als barba-
risch und sittenlos verrufenen Thorwalern. Der Hetmann der
Hetleute, Thurske Torbenson, zeigt sich empfänglich für die
Unterwürfigkeit, mit der die Flüchtlinge 1 BF um Hilfe bit-
ten, und erlaubt ihnen, in dem höher gelegenen Hinterland
zu siedeln, wo sie eigene Siedlungen gründen, aber auch Auf-
nahme bei den Thorwalern in Gwaryd finden (dem heutigen
Waskir).
Grangor brennt
Ein Azzitai unbekannter Herkunft tobt 181 BF durch den
Hafen Grangors und setzt mehrere Lagerhäuser in Brand.
Von dort aus greift das Feuer auf andere Stadtteile über, und
als es nach drei Tagen endlich gelöscht werden kann, sind von
mehr als der Hälfte der Stadt nur noch rauchende Trümmer
übrig geblieben.
Die Kunga Suula
Die Rehabilitierung
der Theaterritter
Bei der Feier zur Verleihung der Stadtrechte an Firunen 536
BF wird öffentlich der Theaterritter gedacht, die hier eine ihrer
wichtigsten Burgen stehen hatten, bis sie von der Sonnenlegi-
on geschleift wurde. Der Ruf des Ordens wird rehabilitiert,
Anshag von Glodenhof als großer Held verehrt. Dabei wird
allerdings auch manches aus der Spätzeit verschwiegen, was
ein ungewolltes Bild des Ordens vermitteln könnte.
Weitere Magierakademien
Rohal und seine Schüler unterstützen die Gründung neuer
Magierschulen: 542 BF entsteht das ‚Seminar der elfischen
Verständigung und natürlichen Heilung zu Donnerbach‘,
553 BF der ‚Zirkel des Hexagramms‘ zu Wagenhalt, 569 BF
gründet Jao Doresian in Thorwal die ‚Magische Akademie der
Erforschung seherischer Phänomene sowie deren Umsetzung
Neu Hjaldingard‘, und 574 BF wird die ‚Accademia Magica
Curativa‘ in Vinsalt eröffnet. Ebenfalls 569 BF wird die Ru-
najasko in Olport in die Große Magierzunft aufgenommen
Der mendenische Eber und erfährt damit erstmals Anerkennung als vollwertige Ma-
gierakademie.
Der aktuelle Stand um 570 BF giergilden nicht, können Zauberkünstler aller Arten an
Unter Rohal hat sich das Reich der Menschen gewan- vielen Orten völlig ungehindert arbeiten, solange sie ihre
delt. Künste und Kultur sind aufgeblüht, Toleranz und Umgebung nicht zu offensichtlich schädigen – und sich
Meinungsfreiheit haben sich verbreitet, die Kriegs- an den Codex Albyricus der großen Zunft halten. Und
kunst hat ihren Glanz verloren. Vielen Regionen geht da sich kaum noch jemand für eine Ausbildung an der
es wirtschaftlich besser, es herrschen gute Verbindun- Waffe interessiert, fällt es schwer, genug Leute zu finden,
gen zu den Elfen. die sich einer entsprechenden Gefahr entgegenstellen
Doch natürlich bringt all das auch seine Schattenseiten könnten. Räuberbanden haben leichtes Spiel, egal ob
mit sich: Da abseitige Philosophien und Magieformen es sich um Menschen, Goblins, Orks oder gemischte
ebenfalls toleriert werden, denn noch existieren die Ma- Gruppen handelt.
mit seinem Ahnen einen Bund geschlossen habe, der beide Kaiser Tolak lässt sich 653 BF dazu bewegen, diesen vizekö-
dazu verpflichtet habe, sich in allen Notzeiten beizustehen niglichen Erlass zu besiegeln und damit zu Reichsrecht zu
und alles Erreichte untereinander gerecht aufzuteilen. Dies machen, das bis heute gültig ist und Al’Anfa als Grundlage
müsse auch für Albernia gelten. Ruadas Ratgeber empfehlen für seine Herrschaftsansprüche dient.
ihr zwar, die Drachenboote anzugreifen, aber sie wählt einen
anderen Weg: Sie fordert Cerntacht zu einem Zweikampf auf. Die Lowanger
Der Sieger soll Herrscher Albernias werden, der Verlierer auf
die Ansprüche verzichten. Magierakademie
Der Schwertkampf findet in den Morgenstunden des 1. Ron- In Lowangen wird 651 BF die ‚Akademie der Verformungen‘
dra im Innenhof des örtlichen Rondratempels statt, in dem gegründet, nachdem bereits 649 BF die Gründungsakte un-
sich die Volksmassen drängen, um Zeuge des Ereignisses zu terschrieben wurde.
werden. Es dauert fast eine Stunde, bis Ruada den Hetmann
bezwingt, der sein Ehrenwort hält und mit seinen Leuten
wieder abzieht. Das Lowanger Dokument
Im Jahr 653 BF schließen sich die Städte Lowangen, Tjolmar
Der Konvoi-Erlass und Tiefhusen zusammen und gründen den Svelltschen Städ-
tebund, um sich gemeinsam gegen die orkische Bedrohung
von Al’Anfa und die Einflussnahme des Neuen Reichs wehren zu kön-
Da es wieder verstärkt zu Überfällen durch Thorwaler kommt, nen. Bereits nach kurzer Zeit schließen sich mehrere kleinere
legt der Vizekönig Meridianas 649 BF fest, dass Handelsschif- Siedlungen des Umlands dem Bund an: Arsingen, Rabangen,
fe ab sofort nur noch in Konvois unter dem Schutz seines Ansvel, Svellmja, Qvalhus, Answhed und Yrramis, 677 BF
Reichs durch die südlichen Gewässer fahren dürfen. Selbst- auch Gashok. Damit ist der Städtebund zu einem ernst zu
verständlich müssen sie für diesen Schutz hohe Zölle zahlen. nehmenden Machtfaktor in der Region geworden.
Über den Stamm der Tinzamehas, der ursprünglich die ge- schen dazu, sich am Berg Visra einer offenen Feldschlacht zu
samte Halbinsel nördlich von Al’Anfa besiedelte, jetzt aber stellen. Die Waldmenschen treten zwar mit einer sechsfachen
nur noch in kleinen Verbänden in ihren Verstecken überlebt Übermacht an, verfügen aber größtenteils nur über primitive
hat, wird Manaqs Versprechen von einem Leben in Freiheit Waffen und müssen vor allem barfuß mit den spitzen Obsidi-
zu den über 60.000 Sklaven in der Stadt weitergetragen und anfelsen des Untergrunds zurechtkommen. So haben sie ge-
spricht sich sehr schnell herum. So kommt es 665 BF zum gen die stahlstarrende Fremdenlegion keine Chance und wer-
Manakus-Aufstand (nach der bosparanisierten Form des Na- den von den eigens angefertigten Boronssicheln, Schnittern
mens Manaq), bei dem sich große Teile der Sklaven bewaffnen und Sklaventoden gnadenlos niedergemäht. Hunderte Wald-
und gegen ihre Herren aufbegehren. Binnen eines Jahres wird menschen stürzen sich in ihrer Verzweiflung in den Vulkan-
ein Drittel aller Plantagen und Minen zerstört, teilweise von schlot, die anderen werden getötet oder gefangen genommen.
den Sklaven, teilweise von Manaqs Kriegern. Drei Armeen Um ein Exempel zu statuieren, ohne sich selbst aller Sklaven
des Vizekönigs werden ausgelöscht, über 3.000 Soldaten und zu berauben, wird entschieden, dass die Hälfte aller Sklaven
eine unbekannte Zahl Waldmenschen sterben im Kampf, bei hingerichtet werden soll – und zwar unabhängig davon, ob
gnadenlosen Gemetzeln oder durch Giftmorde und andere sie sich dem Aufstand angeschlossen haben oder nicht. Hier
Anschläge. zeigte Zornbrecht seine grausamste Seite, denn er legt fest,
658 BF folgt Manaq Hinweisen aus uralten Erzählungen und dass das ‚Silberberger Würfelspiel‘ darüber entscheiden sollte,
entdeckt tief im Dschungel einen vergessenen Tempel, der of- welcher Sklave weiterhin seinen Herren dienen muss und wer
fenbar einer Katzengottheit geweiht war: Der Jaguartempel zu Richtblock, zum Galgen, der Klippe, den Krokodilpfählen
von Gulagal ist vor langer Zeit von Gryphonen aus Uthuria oder dem Haibecken geschleppt wird. Immer zwei Sklaven
errichtet worden, bevor er in Vergessenheit geriet. Jetzt wird müssen gegeneinander würfeln, und ein einziger Würfelwurf
er von den Waldmenschen als Heiligtum von Gottheiten ver- entschied über Leben und Tod. Mit besonderer Freude lassen
standen, die ihnen wohl gesinnt sind – und Manaq erhält den die Söldner dabei Verwandte oder enge Freunde gegeneinan-
Ruf eines Gesandten dieser Götter. Die Schamanen erklären der antreten.
das Gebiet um den Tempel zum Tabu, das nur von Auser-
wählten betreten werden darf. Das Ende des Bündnisses
Manaq hat den Ausgang der Schlacht am Visra vorausgesehen
Das Silberberger Würfelspiel und versucht, seine Leute davon abzuhalten, sich Zornbrechts
660 BF vertreiben die vereinten Stämme die weißen Siedler Söldnern zu stellen. Aber diesmal haben sie nicht auf ihn ge-
aus dem Gebiet längs des Mysob und des Südask. Im gleichen hört. Danach werfen ihm die verbliebenen Waldmenschen
Jahr gelingt es dem friedlosen Thorwaler Walkir Zornbrecht, jedoch seine Abwesenheit vor und behaupten, er selbst hätte
die Alanfanische Fremdenlegion aufzustellen, ein Heer aus seine Leute zum Sieg führen können. Von da an beginnt das
etwa 2.000 Soldaten unterschiedlicher Herkunft. Durch ge- Bündnis zu bröckeln, und als Manaq 663 BF als gebrochener
schickte Manipulation des Aberglaubens der Waldmenschen Mann im Kreise weniger Getreuer stirbt, bricht die Allianz
verleitet er das übermütig gewordene Heer der Aufständi- endgültig auseinander.
hat und vor allem, weil er nicht auf Efferdhilf hören wollte. Lata und Yonahoh
Bezeichnenderweise übersteht der Efferdtempel die Flut fast Bereits kurz nach dem Beben tauchen im Volk Gerüchte über
unbeschädigt, während der Fürstenpalast, der Praiostempel, einen bösartigen Riesenkraken auf, der sich in den überflute-
die Bibliothek und der Ferdokbogen zerstört werden oder in ten Ruinen der zerstörten Stadt herumtreibt und gnadenlose
den Fluten versinken. Toras kommt um, Nahema verschwin- Jagd auf alle Kreaturen macht, die sich ihm nähern. Die Ein-
det und wird ebenfalls für tot gehalten. heimischen geben dem Wesen den Namen eines legendären
Damit endet für Albernia schon die kurze Episode als unab- Riesenkraken, von dem in thorwalschen Märchen die Rede
hängiges Königreich. Torasʼ Sohn Gortum unterwirft sich wie- ist: Yonahoh. Unter dieser Bezeichnung wird es 710 BF erst-
der dem Kaiser, und er verlegt seinen Sitz für die kommenden mals in der Stadtchronik erwähnt.
zwanzig Jahre nach Honingen. Aus dem reichen Fürstentum Wenig später gibt es aber auch Berichte über eine Riesenschild-
ist auf einen Schlag eine verarmte Provinz geworden. kröte, die im Delta umherschwimmt. 712 BF nistet sie sich
Da der Hafen weitgehend zerstört ist, verliert Havena auch in einer bis dahin unentdeckten Höhle unter dem Efferdtem-
noch seinen Status als Stützpunkt der kaiserlichen Westflotte, pel ein und wird bald unter dem Namen Lata als Tochter und
die nun nach Harben verlegt wird – jedenfalls soweit sie nicht Abgesandte Efferds verehrt. Die Geweihten verheimlichen ihre
bei der Flut zerstört wurde. Für das kleine Hafenstädtchen in Anwesenheit, aber sie wird im Laufe der Jahrhunderte immer
der nordmärkischen Grafschaft Windhag ist dies ein großer wieder in den Ruinen gesichtet, sodass ihre Existenz ein eher
Segen, der ihm schnell zu einer nie gekannten Blüte verhilft. offenes Geheimnis ist. Sie gilt als ausgesprochene Feindin von
In dieser Zeit entsteht auch die Tradition, die Herren von Yonahoh, und im Volk machen vielerlei Erzählungen über hef-
Windhag jeweils zu Admirälen der Westflotte zu machen. tige Kämpfe zwischen Kraken und Schildkröte die Runde.
ponieren. Stattdessen erobert er mit seinen Leuten 771 BF tenstämme, die ihn unterstützt haben, in einer feierlichen
das Szintotal, 774 BF besetzen seine Truppen Selem und er Zeremonie ins Volk der Novadis auf. Von diesem Zeitpunkt
ernennt den ersten Selemer Sultan. an darf sich jeder Rastullahgläubige als Novadi bezeichnen,
Als Reaktion darauf sendet der junge Kaiser Bodar die Res- unabhängig von seiner Abstammung.
te des Kamelkorps unter Erm Senn und weitere Truppen
von Unau aus in die Khôm, um das geistliche Zentrum des Die Derwische
Rastullahglaubens anzugreifen. Weite Teile der Oase Keft Um 800 BF herum entsteht bei den Novadis die Tradition
werden erobert, nur der Tempelbezirk und das heilige Feld der Derwische, deren Zaubertänze auf uralten Mudramulim-
der Offenbarung werden von den Novadis unter großen Ver- Tänzen beruhen. Die Derwische beanspruchen für sich, die
lusten gehalten. Die neun Worthüter werden jedoch von Erm einzige rastullahgefällige Form der Zauberei zu praktizieren,
Senn gefangen genommen und öffentlich hinrichtet. und tolerieren keine anderen Zauberer neben sich, was von
Damit sind Malkillahs wichtigste interne Gegenspieler besei- den Gelehrten der Novadis anerkannt und fortan genauso
tigt. Als der junge Heerführer von den Ereignissen hört, eilt gehalten wird.
er wider Erwarten nicht nach Keft, sondern zieht mit seinen
Truppen nach Unau. Ein aufreibender Gewaltmarsch, der Malkillahs Nachfolger
zum Teil gefährlich nahe an den gefährlichen Echsensümp- Die Kalifen nach Malkillah bemühen sich gleichermaßen,
fen vorbeiführt, bringt seine Truppen in kurzer Zeit vor die das Einflussgebiet der Novadis zu vergrößern und die neue
Mauern der kaiserlichen Garnison, die nur noch mit einer Nation zu festigen. Die kulturellen Differenzen zwischen den
Rumpfmannschaft besetzt ist und die er aus seiner Dienstzeit wüstenbewohnenden Nomaden, den sesshaften Reisbauern
mit all ihren Schwächen sehr genau kennt. Es dauert nicht der Randgebiete und den geschäftstüchtigen Händlern der
lange, bis die Verteidiger besiegt sind und er die Garnison größeren Siedlungen sind schwer zu beseitigen. So sorgen ins-
besetzen kann. besondere der von 768 bis 792 BF regierende Omar al-Karim
Als die kaiserlichen Truppen in Keft davon erfahren, eilen sie und sein Nachfolger Mukkarib al-Kafur (bis 814 BF) dafür,
ihrer Garnison zu Hilfe, nur die Kamelreiter bleiben zurück. dass hoch angesehene Gelehrte und Mawdliyat Gesetze ent-
Doch die Kämpfer geraten in einen Zangenangriff der Nova- wickeln, die das Zusammenleben und Regieren ermöglichen,
dis, die sie bereits erwarten. So kommt es am 21. Phex 775 ohne gegen die 99 Gebote Rastullahs zu verstoßen.
BF zur Zweiten Schlacht am Cichanebi-Salzsee, bei der Malkil- Zu kriegerischen Erweiterungen des Kalifats kommt es aller-
lah einen triumphalen Sieg erringt. Als er sich dann zur Keft dings kaum noch, denn die Kalifen müssen ihre Truppen vor
aufmacht, entkommen Erm Senn und die Kamelreiter mit allem dafür einsetzen, die verfeindeten Stämme davon abzuhal-
knapper Not und flüchten nach Fasar, wo der Obrist seine ten, immer wieder übereinander herzufallen. Einzige Ausnah-
Einheit eigenmächtig auflöst. me ist die Unterwerfung der Ferkinas am Erkim und im westli-
Malkillah gilt nun als unbestrittener Heerführer aller Nova- chen Khoram-Gebirge in der Zeit zwischen 795 und 800 BF.
dis, nimmt den Titel ‚Kalif, Herrscher aller Wüstennoman- Da das Kaiserreich allerdings schwach ist, breiten sich die No-
den‘ an und beendet damit die internen Machtkämpfe seines vadis dennoch weiter aus, indem sie sich in neuen Gebieten
Volks. Er bezieht eine Residenz in Unau und nimmt alle Wüs- ansiedeln, die bisher vom Neuen Reich beansprucht wurden.
Paavi
Zwillinge absetzt. Bardo wird ins Exil nach Festum geschickt, zeiung, laut der eines von Harlijins Kindern ihm eines Tages
seine Schwester verbleibt in Gareth. den Thron streitig machen wird.
Reto bringt vieles in Ordnung, was in letzter Zeit durchein- Die beiden Könige folgen nun einer recht eigenwilligen Aus-
andergeraten ist und unter dem mangelnden Interesse seiner legung der Schriften von Dajin dem Frommen. Sie wollen
Vorgänger gelitten hat. So geht es mit dem Reich von nun im Sinne Dajins die Macht des Adels reduzieren, jedoch
endlich wieder bergauf, wenn auch langsam, denn die Struk- nicht, um dem Volk größere Freiheit zu gewähren, sondern
turen sind vielerorts veraltet oder unbrauchbar. um selbst mehr Macht zu erhalten. In der Folgezeit sterben
viele Adlige auf der Insel an plötzlichen schweren Krankhei-
ten, unglücklichen Unfällen oder bei überraschend ausbre-
Der Oger der Meere chenden Fehden – all das geht auf den geheimen Einsatz von
Von 972 BF an kreuzt der Pirat Kun Storback über das Meer der Helfern der beiden Könige zurück. Zunächst nutzen sie dafür
Sieben Winde und überfällt mit seiner Karavelle Schwarzkrake den Zweiten Finger Tsas, doch dann erscheint ihnen diese
vor allem Handelsschiffe aus Grangor und Havena. Wegen sei- Bruderschaft zu eigensinnig und selbstherrlich, weswegen sie
ner Brutalität wird er ‚Oger der Meere‘ genannt. Eine seiner be- andere Meuchler ausschicken. Auch diese gehen so geschickt
rühmtesten Taten ist es, 979 BF den heiligen Gwen-Petryl-Stein vor, dass die Morde lange Zeit kaum auffallen.
Efferdstern aus dem Leuchtturm von Teremon zu rauben. Doch
noch im gleichen Jahr gelingt es zwei großen Grangorer Schivo- Trahelien wird
nen, die Schwarzkrake aufzubringen. Der Pirat und seine Leute
werden traditionsgemäß im Grangorer Schinderwaat ersäuft. wieder mittelreichisch
Nach kurzen Verhandlungen und dem demonstrativen Auf-
tauchen eines mittelreichischen Kriegsschiffs gelingt es Ge-
Thalusas Fürst wird bekehrt sandten von Kaiser Reto 975 BF, die Brabaker dazu zu be-
Im Jahr 973 BF konvertiert der Herrscher von Thalusien, wegen, sich aus dem Kemi-Reich zurückzuziehen. So wird
Fürst Ras Kasan, zum Rastullahglauben. Daraufhin bean- Trahelien wieder zu einer mittelreichischen Kolonie.
sprucht der Kalif der Novadis sein Land, doch so weit geht
Ras Kasans Gläubigkeit nicht, und der Kalif hat nicht die
Mittel, diesen Anspruch mit Gewalt durchzusetzen. Rubans erste drei Fahrten
Der junge Abenteurer und Schiffskapitän Ruban ibn Dhach-
mani fährt 978 BF zum ersten Mal aus, um eine Passage
Der scheinbare Rücktritt ins Riesland zu finden – dies ist der Auftakt zu dem, was als
Im Jahr 973 BF dankt König Harlijin I. ab und überlässt den Rubans neun Reisen in die tulamidischen Märchen Einzug
maraskanischen Lilienthron seinem Adoptivsohn Frumold II. halten wird. Diese erste Reise scheitert an ungünstigen Win-
Doch dieser Rücktritt ist nur ein scheinbarer, denn Harlijin den, die sein Schiff gegen einen Felsen an der Ostküste Ma-
bleibt als Frumolds Ratgeber und ist somit de facto ein zwei- raskans drücken. Auf der zweiten Reise, zu der er 980 BF
ter König. Hintergrund für dieses Vorgehen ist eine Prophe- aufbricht, erreicht er die Nebelauen am Fuße des Ehernen
Der aktuelle Stand um 993 BF dabei seine Chance und Königin Amene spekuliert darauf,
Das Mittelreich scheint geordnet, aber in seinem Inne- ihr Reich wieder zum Horasreich zu machen.
ren rumoren die gegensätzlichen Interessen von Adels- Im Norden hingegen geschieht augenscheinlich wenig,
familien, Kulturen und Religionen weiter. Wo es den das Bornland scheint stabil geordnet zu sein und Jucho
kleinen Leuten verhältnismäßig gut geht, sehen die von Persanzig wird erneut Adelsmarschall, und auch der
einflussreichen Parteien ihre Pfründe bedroht und be- Erbe von Hetfrau Garhelt in Thorwal, Tronde Torbenson,
ginnen sich mit allen Mitteln – vor allem aber durch verhält sich unauffällig.
Intrigen – zu bekämpfen. Im Orkland hingegen zeichnet sich eine große Verände-
An allen äußeren Grenzen des Reiches proben angeschlos- rung ab, seitdem es einen Aikar Brazoragh gibt, der die
sene Provinzen oder Vasallenreiche den Aufstand. In den Stämme unter sich vereint. Und auch in Mittelreich und
tulamidischen Provinzen ernennen sich Fürsten, Großfürs- Lieblichem Feld gibt es erste Signale, die auf kommende
ten und Könige. Allesamt stellen ihre Tribute an Gareth ein. Gefahren hinweisen: die Borbaradianer erstarken und
Al’Anfa bleibt die stärkste Macht im tiefen Süden, fühlt sich nur das Eingreifen der Götter hält einen Namenlosen
aber durch das Kalifat bedroht. Das Liebliche Feld wittert Auswuchs in Grangor in Zaum.
1028 BF: Schlacht um Das Jahr des Feuers – 1027 bis 1028 BF
Burg Rabenmund
Am 4. Peraine 1027 BF findet das Früh- eröffnet, der von den Ereignissen im zentralen Mittelreich ge-
1028 BF: Schlacht in lingsturnier zu Gareth statt: Die Streiter prägt ist. Graf Orsino von Falkenhag wird neuer Reichserztruch-
loderndem Leuchten des Reiches messen sich im Turnier. sess, Avon Nordfalk neuer Reichsgroßadmiral. Großfürst Selin-
Als Sendbote des Dämonenkaisers tritt dian Hal von Gareth fordert die Krone des Reiches für sich, die
1028 BF: Schlacht der
Udalbert von Wertlingen an und über- Reichsämter ernennen jedoch Herzog Jast Gorsam vom Großen
drei Kaiser
bringt zum Ende ein Ultimatum Ga- Fluss zum Reichsregenten. Die Provinzen leisten den Treueeid,
lottas. Keine zwei Wochen später durch- nur Albernia verweigert ihn. Jast Gorsam lässt daraufhin Kö-
bricht der Endlose Heerwurm den Wall nigin Invher ni Bennain unter Reichsacht stellen und ernennt
des Todes und marschiert in das Mittelreich ein. Die Verteidiger Isora von Elenvina zur Kronverweserin. Transysilische Söldner
fliehen oder sterben, Burg Leomars Wacht fällt in die Hände des unter dem Magier Asmodeus von Andergast greifen Rommilys
Feindes. Am 24. Peraine 1027 BF kommt es zur Schlacht auf an und sprengen mit Dämonenmacht die Verteidigungslinien
dem Mythraelsfeld: Das vereinte Reichsheer kann den Endlosen der Fürstin Irmegunde von Rabenmund; die Fürstenstadt fällt
Heerwurm schlagen, doch die Fliegende Festung des Dämonen- in die Hände des Feindes, nur die Friedensstadt mit dem Frie-
kaisers vernichtet Wehrheim und das Heer mit dem Magnum denskaiser-Yulag-Tempel kann sich durch ein Traviawunder
Opus des Weltenbrandes. Über 12.000 Menschen finden den behaupten. Derweil lähmt eine darpatische Flüchtlingswelle
Tod, Erzmagierin Racalla von Horsen-Rabenmund, Großinqui- die Grafenstadt Perricum. Von Olport aus startet Jurga Tron-
sitor Rapherian von Eslamshagen, Heermeister Rondrasil Löwen- desdottir eine Heerfahrt gegen das Eisreich Glorania.
brand, Meisterin des Bundes Rondriana von Eisenstein und viele Am 23. Ingerimm 1027 BF erreicht der Alagrimm Angbar, es
Marschälle des Reiches. Auch Königin Rohaja gilt als gefallen. kommt zur Schlacht von Angbar: Die Söldner der Magierin
Zur gleichen Zeit entfesselt die Borbaradianerin Charissia von Charissia von Salmingen und des Räuberhauptmanns Ulfing von
Salmingen den in der Bergfreiheit Koschim seit Jahrtausenden Jergenquell stürmen die Stadt. Ein Bündnis der Menschen und
gefangen gehaltenen Feuervogel Alagrimm. Koschim wird fast Zwerge unter Fürst Blasius von Eberstamm und Hochkönig Al-
völlig zerstört, Bergkönig Gilemon geblendet. Am 29. Peraine brax Sohn des Agam kann den Alagrimm bannen und die Fein-
1027 BF findet die Schlacht in den Wolken statt. Flugdämo- de zurückschlagen. Ein Wunder des Ingerimm rettet die Stadt,
nen und Luftgefährte fallen über Gareth her. Abends erreicht der Hüter der Flamme, Hilperton Asgareol, lässt sein Leben. Der
die Fliegende Festung Kholak-Kai die Stadt und beginnt mit ih- Enkel des Fürsten stirbt im Feuer, das Fürstenschloss ist zer-
rem Vernichtungswerk. Der Schwarze Drache Rhazzazor kann stört und halb Angbar liegt ebenso wie das nördliche Kosch in
vertrieben werden, er nimmt jedoch Emer ni Bennain mit sich. Asche. Charissia kann entkommen, der Jergenqueller stirbt im
Fürst Udalbert von Wertlingen stirbt im Duell durch die Hand Kampf. Der Bürgerkrieg in Albernia eskaliert, nachdem Gräfin
eines fahrenden Recken. Mithilfe der Greifen der Schwarzen Franka Salva Galahan gefangen genommen wird. Sie kann we-
Sichel können Ritter des Reiches in die Festung eindringen, nige Tage später von Renegaten befreit werden. Aber Markgraf
Galotta töten und Leonardo den Mechanikus befreien. Graf Radulf Eran Galahan verweigert Reichsregent Jast Gorsam die
Dexter Nemrod findet den Tod. Die Festung stürzt ab, zerstört Gefolgschaft und schlägt sich aufseiten der Harbener Aufstän-
Neu-Gareth und begräbt die Neue Residenz und die Stadt des dischen; er wird daraufhin seiner Ämter enthoben und unter
Lichts unter ihren Massen. Nur einen Tag später schmiedet der Reichsacht gestellt. Mit Getreuen verschanzt er sich in Harben.
Schwarze Drache Emer an die Goldene Pyramide von Warunk. Im Rahja beginnt die Schlacht um Feste Weyringen. Gräfin
Der Rat der Helden in Gareth beschließt, sich selbst zu helfen Rhianna Conchobair belagert die Festung des alberniatreuen
und sich unter keine Fremdherrschaft zu stellen. Der Schmied Barons Bragon Fenwasian, wird jedoch zurückgeschlagen. Sie
der hundert Helden, Thorn Eisinger, wird fast einstimmig zum muss nach Honingen, um sich mit den Kaiserlichen zu ver-
neuen Ratsmeister gewählt. Der Agrimoth-Splitter der Dämo- einen. Im Rahja landen zwölf Schiffe aus Thorwal in Havena,
nenkrone und der befreite Mechanikus Leonardo verschwinden um den Alberniern im Krieg beizustehen. Beim Massaker von
spurlos. Mit fünf Tagen Verspätung wird der Reichskongress Calladûn ermorden die Renegaten unter der Führung von Grä-
fin Franka Salva Galahan ein Banner der Elenviner Flussgarde, zung des Jahrs des Feuers findet vor den Toren Gareths statt.
und Tage später erringen die Albernier unter Königin Invher Answin von Rabenmund und die vormals tot geglaubte Rohaja
ni Bennain in der Schlacht am Großen Fluss einen ersten Sieg von Gareth ringen erbittert um den Thron und die Herrschaft
gegen das Söldnerheer der Kronverweserin Isora von Elenvina. des Mittelreichs. Inmitten der Schlacht der drei Kaiser am
Zu Beginn des Jahres 1028 BF ruft der Bote des Lichts nach 15. Phex 1028 BF taucht urplötzlich der verschollene Kaiser
dem Jahresorakel des Praios, der Verkündung durch hundert Hal auf und schlägt sich auf die Seite seiner Enkelin. Durch
Zungen, zur Quanionsqueste auf. Nach dem Heiligen Qua- dieses beherzte Eingreifen kann Rohaja die Schlacht für sich
nion benannt, bezeichnet sie die Suche nach dem Ewigen entscheiden. Das Ende der Schlacht wird durch das Eingreifen
Licht, das aus der Stadt des Lichts verschwand, als die Flie- des Schwarzen Drachen Rhazzazor markiert. Es gelingt jedoch,
gende Festung bei der Schlacht in den Wolken auf Gareth den untoten Drachen mit der Lanze Finsterfang endgültig zu
stürzte. Diese Queste wird Quanionspilger und Praioskirche vernichten. Der Thargunitoth-Splitter geht aber verloren und
acht Jahre lang beschäftigen, ehe das Ewige Licht am 1. Praios fällt in die Hände des Nekromantenrates. Hal und Answin, die
1036 BF nach Gareth zurückkehren wird. alten Feinde, jedoch sterben beide auf dem Schlachtfeld.
Am 12. Rondra 1028 BF gelingt es Answin von Rabenmund, Im Rahja 1028 BF findet auf Burg Rudes Schild der Große
der überraschend mit einem Heer vor Greifenfurt eintrifft, in Reichstag statt, der das Reich ordnen soll. Kaiserin Rohaja
der Schlacht vor Greifenfurt eine orkische Streitmacht zu zer- muss dem Adel drastische Zugeständnisse machen, um die
schlagen, die Greifenfurt belagert. Der Tairachhochschamane Unterstützung der Provinzen zu erhalten, denn ihr Bruder Se-
Aschepelz kann aber durch ein blutiges Ritual die Weihe des lindian Hal lässt die Änderung des Thronfolgerechts für un-
Bannstrahlerturms der Stadt verhindern, der sich auf einem gültig erklären. Im Praios 1029 BF lässt er sich in Punin als
alten Orkheiligtum erhebt. Einen Monat später erreicht der Hal II. zum Gegenkaiser salben. Ergebnis des Hoftags ist die
Heerzug Answins, der in Lutisana von Perricum eine brillante Ochsenbluter Urkunde. Die Auseinandersetzungen um den
Heerführerin für seine Sache gewinnen konnte, Burg Raben- Greifenthron dauern bis ins Jahr 1034 BF. Denn auch wenn
mund, die von Schergen aus den Schattenlanden belagert wird. sein Reich nur Almada und Hôt-Alem umfasst, hat Kaiser
Es gelingt, die Eingeschlossenen sowie Flüchtlinge aus dem Hal II., der in Almada stets als Mondenkaiser bezeichnet wur-
Umland zu retten, bevor in der Schlacht um Burg Rabenmund de, nachdem er 1028 BF aus Borons Hallen zurückgekehrt
am 26./27. Efferd 1028 BF die Burg befreit werden kann. Am und durch den Traum der Tausend Seelen im Ingerimm 1030
1. Travia gelingt es dem Heerzug Answins in der Schlacht in BF in den Köpfen vieler Almadanis aufgetaucht war, zahlrei-
loderndem Leuchten Wehrheim den Händen der Schwarzen che Unterstützer im konservativen Adel. Erst mit dem Tod
Schergen zu entreißen, die von der Nekromantin Mirona ya Selindians im Hesinde 1034 BF kann das Reich wieder unter
Menario befehligt wurden. Die letzte große Auseinanderset- der rechtmäßigen Kaiserin Rohaja zusammenfinden.
Der aktuelle Stand um 1030 BF hat im Nekromantenrat einen Nachfolger gefunden, der
Das Mittelreich steckt in einer tiefen Krise: Zwei Kaiser den Splitter Thargunitoths kontrolliert. Und Galotta
beanspruchen den Kaiserthron, Rohaja von Gareth, die wurde durch das Triumvirat Arngrimm von Ehrenstein,
mit ihrem Hof durch die Lande reist, und Hal II., der Balphemor von Punin und Leonardo den Mechanicus
von Punin aus seinen Teil des Reiches regiert. Das Fürs- ersetzt. Letzterer hat den Agrimoth-Splitter unter seine
tentum Darpatien ist zerfallen und in kleinere Mark- Kontrolle gezwungen und herrscht über die dämonisch
grafschaften aufgeteilt worden. Zwischen Albernia und belebte Stadt Yol-Ghurmak. Auch mit der Schwimmen-
den Nordmarken herrscht beinahe Bürgerkrieg. In allen den Heptarchie unter Darion Paligan und im Eisreich
Winkeln des Raulschen Reiches gärt es und es scheint Gloranas haben die götterfürchtigen Reiche schlagkräf-
ungewiss, wann und wie sich diese ganzen Probleme lö- tige Gegner. Es wird einige Jahre dauern, bis man sich
sen lassen werden. Zudem droht dem Reich auch Gefahr rüsten kann und in unsicheren Allianzen gegen die Er-
von Außen durch die übrig gebliebenen Heptarchen. ben Borbarads vorgehen kann.
Der Herr der Piratenküste, Xeraan, ist gefallen, aber der Auch das Horasreich muss sich nach dem Krieg der Dra-
Fürstkomtur Helme Haffax hat den Landstrich seiner chen erst wieder erholen und der Adel feststellen, dass die
Herrschaft unterworfen. Der untote Drache Rhazzazor Städte und Bürger nach mehr Macht greifen.
In den Jahren an 1029 BF überschlagen sich die Ereignisse. Nicht BF einnehmen können. Mit der Eisrose des heiligen Jarlak ge-
nur im Horasreich und dem Mittelreich wird um die Herrschaft lingt es, den unter einem Eispanzer geschützten Wintertempel
gekämpft, auch in den Reichen von Borbarads Erben gärt es. des Firun, den Haupttempel des Kultes, neu zu weihen und so
ein deutliches Zeichen gegen die Macht der Eishexe zu setzen.
Das bornische Heer will weiter nach Norden vordringen, um
Das Ende eines Heptarchen Paavi zu befreien, verschwindet 1032 BF auf dem Weg aber
1029 BF beginnt der Fürstkomtur Helme Haffax eine spurlos. Bereits 1031 BF ist die Flotte, die Hetfrau Ma-
Invasion der Piratenküste, um seine Machtbasis zu rada Gerasdottir gegen Gloranien geschickt hatte,
vergrößern und einen Ausgangspunkt für seinen im Eismeer vernichtet worden. Erst im Winter
geplanten Feldzug gegen das Kaiserreich zu 1033 BF kehrt Fjadir von Bjaldorn als einzi-
gewinnen. Der Heptarch Xeraan versucht ger Überlebender des bornischen Heerzuges
daraufhin, die Heiligen Quellen von Ilsur nach Bjaldorn zurück, Gräfin Thesia gilt
für sich nutzbar zu machen, und greift als gefallen und der Heerzug als desaströs
die Stadt mit seiner Unbesiegbaren Legi- gescheitert. Dermot der Jüngere von Paavi,
on von Yaq-Monnith sowie Hummeriern Sohn des letzten Herzogs, nimmt sogleich
an. Durch ein Wunder der Göttin Peraine ebenfalls den Kampf gegen Glorana und
kann der Angriff jedoch abgewehrt werden vor allem seine Schwester Geldana II. auf, die
und Xeraan kommt zu Tode. Der neue Die- sich ganz und gar der Eishexe verschrieben hat.
ner des Lebens, Leatmon Phraisop, verlegt den
Hauptsitz des Kultes nach Ilsur. Gleichzeitig errei-
chen Herzog Bernfried von Ehrenstein und Kaiserin Rohaja Die Befreiung Warunks
Tobrien und können in den folgenden Wochen große Teile der Derweil hat sich das Schwert der Schwerter, Alya von Schat-
Grafschaft Misamund zurückerobern. Weite Teile des ehemali- tengrund, entschieden, einen Schwertzug nach Warunk zu
gen Xeraanien jedoch fallen unter die Kontrolle des Fürstkom- entsenden, um die Stadt endgültig zu befreien. Durch göttli-
turs, der Mendena zu seiner neuen Hauptstadt erwählt. che Hilfe in Form des heiligen Donnersturms, des Streitwa-
gens der Göttin, gelingt es den Streitern Aylas schließlich im
Der Kampf gegen Peraine 1032 BF, die Stadt einzunehmen und dem Omega-
therion die entscheidende Wunde zuzufügen.
das Schwarze Eis Sumudan von Bregelsaum wird Markgraf einer Provinz, die
Während im Horas- und Mittelreich weiter um die Herrschaft kaum mehr als die Stadt und die sie umgebende Landmark
gerungen wird, beginnen die Bornländer und die Thorwaler ei- umfasst. Sein wichtigster Verbündeter – und zugleich größter
nen Feldzug gegen das Eisreich der Heptarchin Glorana. Rüst- Konkurrent um die Macht in Warunk – ist der Meister der
meister Fjadir von Bjaldorn und Gräfin Thesia von Ilmenstein Senne Mittellande, Jakoon von Turjeleff, der seinen Amtssitz
ziehen zunächst gen Bjaldorn, dass sie ohne Gegenwehr 1031 in die Stadt verlegt.
Die Zeit nach 1034 BF sind das Zünglein an der Waage, das den Fall Lucardus’ und
Ausführliche Zeitleisten der Jahre ab 1035 BF finden Sie die langsame Ausweitung der Rabenmark bedeuten kann.
in den jeweiligen Aventurischen Jahrbüchern. Die Histo- Seelenernte (1038 BF) begleitet den Zug des Dieners
ria endet an dieser Stelle, um den Aussagen der Lebendigen des Lebens, Leatmon Phraisop, der sich im Nachgang der
Geschichte, die weitgehend durch Helden beeinflusst wird, golgaritischen Rückeroberung entschlossen hat, gegen den
nicht zu weit vorzugreifen und weil der umfangreiche Zyklus Thargunitoth-Splitter vorzugehen. Er will mit Peraines Segen
der Splitterdämmerung sich in unterschiedlichem Tempo die Toten Lande heilen und den Menschen dort endlich die
zwischen den Jahren 1035 BF und 1040 BF entfalten wird. zwölfgöttliche Ordnung wiederbringen. Dabei liegt es allein
Die Splitterdämmerung hat auf die eine oder die andere Art an den Helden, ob der Thargunitoth-Splitter endgültig ver-
die unheiligen Splitter von Borbarads Dämonenkrone zum nichtet werden kann oder einer deutlich finstereren Bestim-
Thema. Und natürlich auch die Heptarchen, die diese Split- mung zugeführt wird.
ter in ihrem Besitz haben, sowie die Gebiete, in denen sie Die verlorenen Lande und Der Schattenmarschall (ab
seit Borbarads Fall herrschen, werden für Spieler erfahrbar Ingerimm 1039 BF) bilden den Abschluss der Splitterdäm-
gemacht. merung und drehen sich letztlich um den Splitter Belhalhars
Der Splitterdämmerungs-Zyklus umfasst folgende Bände: und das Schicksal des Fürstkomturs Helme Haffax. Kaiserin
Schleiertanz (1035 BF) und Schleierfall (1037 BF) ha- Rohaja von Gareth befiehlt den Schwertzug gen Mendena,
ben die oronische Verschwörung hinter dem Schleier und das um Tobrien den Klauen des Fürstkomturs zu entreißen. Die
verderbliche Wirken von Belkelels Splitter in Aranien zum Helden haben die Aufgabe, alles vorzubereiten, um den Fall
Thema. Die beiden Abenteuer bilden den ersten direkt zu- der alten Grafenstadt einzuleiten. Haffax jedoch hält eine un-
sammenhängenden Zweiteiler des Zyklus. Die Helden müs- angenehme Überraschung für die Kaiserin bereit: Er selbst
sen sich erneut mit der Heptarchin Dimiona von Zorgan aus- greift das Reich an – in Rondras Stadt Perricum. Jetzt müssen
einandersetzen, um so den Belkelel-Splitter den Klauen der die Helden sich dem alten Strategen selbst stellen, um über
Verschwörung zu entreißen. Wohl und Wehe des Reiches zu entscheiden.
Bahamuths Ruf (frei in den Jahren 1035 BF bis ein-
schließlich 1038 BF anzusiedeln) ist ein umfangreicher Kam- Das Schicksal des Agrimoth-Splitters, der sich in der dämo-
pagnenband, der sich um die Schrecken der Blutigen See, die nischen Stadt Yol-Ghurmak in den Händen von Leonardo
Schwimmende Heptarchie Darion Paligans und die Erobe- dem Mechanicus befindet, entscheidet sich im Laufe des Jah-
rung des Charyptoroth-Splitters dreht. Die Ereignisse kulmi- res 1039 BF, kurz bevor das Heer der Kaiserin den Schwert-
nieren in der Auseinandersetzung mit dem Heptarchen auf zug auf Haffax’ Hauptstadt beginnt. Diese Ereignisse werden
der Dämonenarche Plagenbringer. nicht in einem eigenen Abenteuerband behandelt, sondern
Firuns Flüstern (Sommer 1038/1039 BF) treibt die Orks durch den Aventurischen Boten begleitet und in der Roman-
des Aikar Brazoragh an, in den hohen Norden zu ziehen, um der serie von Das Schwarze Auge näher beleuchtet.
Eishexe Glorana den Splitter Nagrachs zu rauben – ein Unter- Es verbleibt ein letzter Splitter, der ganz gezielt nicht zum
fangen, das ihnen nur dank menschlicher Hilfe gelingen kann. Thema in der Splitterdämmerung wird: der Splitter Asfa-
Träume von Tod (1037 BF) trägt den Kampf des boroni- loths. Tief in den maraskanischen Bergwäldern verborgen,
schen Ordens der Golgariten gegen die untoten Abscheulich- bleibt er als dräuendes Damoklesschwert im Besitz der finste-
keiten endlich zurück in die Alptraummark des hochrangigen ren Skrechu und wird erst während der Fortführung des ma-
Thargunitoth-Paktierers Lucardus von Kémet. Die Helden raskanischen Erzählbogens wieder aufgegriffen.
Zweites Zeitalter:
Der Krieg um Alveran und
der Angriff der Dämonen
Wichtige Ereignisse: Kampf um Alveran, die Welt wird
mehrfach verheert, Ogerons Tod, die Entstehung des Dämo-
nensultans, Angriff der Dämonen, Friedensschluss der Un-
sterblichen, die Schaffung der Vierten Sphäre für die Seelen Viertes Zeitalter:
der Verstorbenen, der ewige Schlaf Raschtuls
Dominierende Völker: die Unsterblichen der Äon der Trolle
Weitere Völker: Feuer-, Wasser-, Erz- und andere Riesen, Wichtige Ereignisse: Streit und Misstrauen der Götter un-
später Oger, Trolle, Zyklopen, Monaden und viele weitere tereinander, die Götter ziehen sich aus der Dritten Sphäre
neu erschaffene Kreaturen zurück, die Drachenstädte verfallen, der Verrat des Goldenen
Wichtige Götter: Arkan’Zin, Charypta, der Goldene, Grau- Dominierende Völker: Trolle, Zyklopen, Riesen
fang, Mada , Mithrida, Nandus, Praios, Phex, Rahja, Tsatuaria Weitere Völker: Drachen, Gryphonen, Bashuriden, Oger,
Besondere Kulturtechniken: Sprache, Beherrschung des Goblins
Feuers, einfache Werkzeug- und Waffenherstellung Wichtige Götter: u.a. der Goldene, Charypta, Praios, Tsa-
Städte: – tuaria, Chrysir, Hazaphar, Rondra, Tairach, Mithrida, Phex
Zauberei: – und Nandus
Karmakorthäon: die alveranischen Gesetze, Kha als Hüterin Besondere Kulturtechniken: Baukunst, Schmiedekunst, ers-
der Weltengesetze, die Erste Sphäre, die Bannung Graufangs, te Tempel, Raumschrift der Trolle als erste Schrift nach den
die Sechste Sphäre Drachen, Götter entsenden erste Agenten
Fünftes Zeitalter:
die Rückkehr des Goldenen
Siebtes Zeitalter: der Äon
Wichtige Ereignisse: neue Götterkulte, Aufhebung des Ma-
gieverbots, Bündnis zwischen dem Goldenen und dem Dä- der Spinnen und Insekten
monensultan, zweiter Dämonenangriff, die Dämonenkrone Wichtige Ereignisse: Schöpfung der Smaranter, Urugs,
wird geschmiedet, erste Untote, das Omegatherion Amarkrabben und Hummerier durch Tsatuaria, die Smaran-
Dominierende Völker: keines ter-Kriege
Weitere Völker: Trolle, Oger, Riesen, Goblins, Krakonier, Dominierende Völker: Lumnianer, Kratharer, Smaranter
Necker, Mahre, Gryphonen, Drachen, Minotauren, Satyare, Weitere Völker: Bashuriden, Trolle, Oger, Riesen, Krakonier,
Zentauren, Jhrarhra und weitere Necker, Mahre, Drachen, Urugs, Amarkrabben, Hummerier
Wichtige Götter: u.a. Bylmaresh, Charypta, Hazaphar, Ifirn, Wichtige Götter: u.a. Aves, Brazoragh, Bylhara, Charypta,
Ingerimm, Kauca, Nandus und Tsatuaria Chrysir, Firun, Liska, Mokoscha, Peraine, Rotschweif, Tai-
Besondere Kulturtechniken: viele Neuentwicklungen, aber rach, Shinxir und Tsatuaria
keine besonders augenfälligen Besondere Kulturtechniken: Schriftzeichen, riesige Kunst-
Städte: zahlreiche in allen Bereichen der Welt, von den höchs- werke, unterirdische Nester und Sandburgen
ten Berggipfeln bis in die Tiefen der Meere Städte: –
Zauberei: Geister- und Ahnenbeschwörungen, unterschiedli- Zauberei: Schwarmmagie, Spruchmagie, Elementarmagie,
che Formen der Elementarmagie, Untotenbeschwörung, erste bashuridische Sphärenreisen, smaranitische Dämonologie
Dämonenpakte bei Sterblichen mit Chimärenbau, Zeitreisen
Karmakorthäon: Sieg über den Namenlosen und die Karmakorthäon: unbekannt
Dämonen, der Namenlose wird in die Sternenbresche ge-
schmiedet.
Achtes Zeitalter:
der vergessene Äon
Sechstes Zeitalter: der Äon
Wichtige Ereignisse: unbekannt
der Katzengestaltigen Dominierende Völker: unbekannt
Wichtige Ereignisse: Gryphonen unterwerfen und verskla- Weitere Völker: unbekannt
ven viele andere Völker, Dämonenpakt des Gryphonenkaisers Götter in Alveran: unbekannt
Dominierende Völker: Gryphonen Besondere Kulturtechniken: unbekannt
Weitere Völker: Trolle, Oger, Riesen, Krakonier, Necker, Mahre, Städte: unbekannt
Drachen, Lumnianer, Kratharer, Wulfen, Menschen (Nivesen) Zauberei: unbekannt
Karmakorthäon: unbekannt
Zehntes Zeitalter:
der Äon der Geschuppten
Wichtige Ereignisse: Pyrdacor als Gottkaiser, Pyrdacors
Humusritual, Aufblühen und Untergang der Hochelfen, Er-
scheinen der Zwerge, Krieg zwischen Echsen und Zwergen,
Einfall der Horden des Goldenen
Dominierende Völker: Drachen, Leviatanim, Achaz, Skrech-
im, Jhrarhra, Shintr
Weitere Völker: Elfen, Zwerge, Trolle, Oger, Riesen, Mahre,
Menschen, Urugs, Hummerier, Orks
Die Scheik-al-Scheiks
2009-1779 v.BF: Rashtul al-Scheik 974-970 v.BF: Sheranbil II.
1779-1757 v.BF: Bastrabun ibn Rashtul 970-909 v.BF: Sheranbil III.
909-872 v.BF: Mordai ibn Dhuri
Die Sultane von Khunchom 872-839 v.BF: Yasmail ibn Mordai
1757-1738 v.BF: Bastrabun ibn Rashtul 839-802 v.BF: Kharibet II.
1737-1716 v.BF: Perhiman ibn Bastrabun 802-788 v.BF.: Sheranbil IV. ,al-Wazzif‘
1716-1681 v.BF: Yadda ibn Perhiman 788-736 v.BF: Shahr Halel
1680-1638 v.BF: Nabatil al-Waqih 736-694 v.BF: Haidan ibn Shahr Halel
1638-1606 v.BF: Manoyla saba Nabatil 694-642 v.BF: Abu Shadad
1606-1583 v.BF: Ifriqis ibn Omeid
1583-1543 v.BF: Waddif al-Sadiq Die Diamantenen Sultane,
1543-1512 v.BF: Waddif al-Retef dritte Dynastie
1511-1465 v.BF: Waddif al-Nabti 642-586 v.BF: Hasrabal al-Milta
1465-1430 v.BF: Waddif al-Karibi 585-560 v.BF: Hailif ibn Sinhedi
1430-1405 v.BF: Waddif al-Yarush 560-543 v.BF: Khorim ibn Hailif
1405 v.BF: Moqtah saba Shanatir 543-536 v.BF: Erkhaban ibn Hailif
1405-1365 v.BF: Waddif al-Wakiah 535-509 v.BF: Alef-Faizal
1365-1324 v.BF: Sulman al-Nassori 509-415 v.BF: Sheranbil V. ,al-Shahr‘
415-304 v.BF: Thronfolgekriege mit ständig
Die Diamantenen Sultane, wechselnden Sultanen
erste Dynastie
1324-1313 v.BF: Sulman al-Nassori Die Diamantenen Sultane,
1313-1285 v.BF: Rhukeyef ibn Sulman vierte Dynastie
1285-1256 v.BF: Omar Shadif 304-270 v.BF: Mustafa ibn Abu Nuwas
1255-1223 v.BF: Gassir al-Tarifa 270-255 v.BF: Nahema saba Mustafa
1223-1175 v.BF: Amir al-Dhubb
1175-1132 v.BF: Toba al-Akran Die Diamantenen Sultane,
1131-1092 v.BF: Kharibet I. fünfte Dynastie
1092-1060 v.BF: Qasran Yanuf 255-212 v.BF: Yadail al-Musaf
211-190 v.BF: Kalkarib ibn Yadail
Die Diamantenen Sultane, 190-113 v.BF: Interregnum
zweite Dynastie 113-58 v.BF: Bheraimi ibn Shahr
1060-1018 v.BF: Rufis Riyyam al-Muktar 52-17 v.BF: Najara ibn Bheraimi
1018-974 v.BF: Sheranbil I. al-Yakrub
Bornland
Die Marschälle der Theaterritter Die Adelsmarschälle
247-263 BF: Gerbald von Ruckenau 993-1013 BF: Jucho von Dallenthin und Persanzig
263-288 BF: Jadvige von Hummergarben 1013-1021 BF: Tjeika von Jatleskenau
288-321 BF: Gunbald von Neersand 1021-1030 BF: Thesia von Ilmenstein
321-337 BF: Anshag von Glodenhof 1030-1035 BF: Ugo Damian von Eschenfurt
seit 1035 BF: Nadjescha von Leufurten
Darpatien
Könige und Königinnen Fürsten und Fürstinnen Darpatiens
der Rommilyser Mark 794-799 BF: Randolph von Rabenmund
650-625 v.BF: Mirvana die Landnehmerin unbekannte Zeit: Gerhelm von Rabenmund
vor 564-563 v.BF: Dardulan II. (der Große) 931-983 BF: Helmbrecht von Rabenmund
563 v.BF: Hakhon 983 BF-1011 BF: Hildelind von Rabenmund
563 v.BF: Rudegar von Perricum 1014-1028 BF: Irmegunde von Rabenmund
ab 563 v.BF: Denderan von Altalapis (Usurpator) seit 1031 BF: Ucurian von Rabenmund
558 bis nach (als Kronverweser für seine
Tochter Swantje Rahjandraêl
530 v.BF: Svelinya I. (die Befriedende)
von Rabenmund, allerdings
bis 444 v.BF: Svelinya III. umstritten, da vom Gegenkaiser
Selindian eingesetzt)
Herzöge und Herzoginnen Darpatiens
ab 444 v.BF: Svelinya III. (die Kniende)
unbekannte Zeit: Faralan
Bis 250 v.BF: Isundra
ab 250 v.BF: Gorterius
ab 225 v.BF: Marvelon Monteris
um 148 v.BF: Gundra I.
0-794 BF: der jeweilige König von Garetien
Andergast
Die Fürsten von Andergast bis 994 BF: Wendolyn VI. Zornbold
994-1021 BF: Wendolyn VII. Zornbold
ab 859 v.BF: Argos Zornbold (erst als
(ab 999 als König)
Bürgermeister, ab 854 v.BF als Fürst)
um 363 v.BF: Wendolyn der Prunksüchtige
Die Könige von Andergast
um 133 BF: Wendelmir V. von Andergast
1021 BF: Wenzeslaus der Jüngere von Andergast
um 480 BF: Wendolyn III. Zornbold (der Traurige)
1022-1036 BF: Efferdan I. Zornbold
715-717 BF: Argos IV. (der Frevler)
seit 1036 BF: Wendelmir VI. von Andergast
717-735 BF: Bogumil I.
Tobrien
Die Sultane von Alhanien 343-338 v.BF: Rasescha
(bis 868 v.BF) 338-325 v.BF: Amagomer der Blutige
um 1016 v.BF: Bilkis 325-301 v.BF: Merishja und Sildroyan
Zyklopeninseln
Die Archonten und Archontinnen Die Seekönige und
848-828 v.BF: Aldara von Kuslik Seeköniginnen von Cyclopea
828-794 v.BF: Horadan von Rethis um 118 v.BF: Merymakos I. Tyndareôs
794-707 v.BF: unbekannt 50 v.BF-6 BF: Odenius (der Tüftler)
707-652 v.BF: Rohafan der Einäugige 6-22 BF: Merymakos II.
652-619 v.BF: Pelmides 22-861 BF: unbekannt
861-907 BF: Dirimethos (der Reiche)
Die Thalassokraten 907-932 BF: Palamydas
und Thalassokratinnen ab 932 BF: Merymakos IV.
600-552 v.BF: Menkirdes von Kuslik bis 1011 BF: Mermydion II.
552-493 v.BF: Zesrad von Rethis 1011-1020 BF: Amene Firdayon
ab 493 v.BF: Tjineus von Rethis seit 1020 BF: Palamydas (der Zurückgekehrte)
Die See-Kunninge
bis 231 v.BF: Mironos von Rethis
Al’Anfa
1 BF-unbekannt: Hadrokles Paligan (Vizekönig) 1010-1027 BF : Triumvirat, bestehend aus Asran
421-440 BF: Gurvan Praiobur I. (Priesterkasier) Negona (bis 1010 BF), Amir Honak
489 BF-unbekannt: Themodates I. von Shoy’Rina (ab 1010 BF), Oderin du Metuant,
(Vizekönig) Phranya Yalma Zornbrecht
663-668 BF: Walkir Zornbrecht (König des Südens) 1010 BF bis heute: Amir Honak (Patriarch, ab 1027 BF
669-686 BF: Huntas I. von Shoy’Rina (Vizekönig) alleiniger Herrscher nach Beschluss
686-732 BF: Velvenya Karinor (Matriarchin) des Rats der Zwölf )
ca. 750-763 BF: Alvaro von Shoy’Rina (Vizekönig) 1035 BF: Duumvirn, bestehend aus Irschan
unbek.-ca.767 BF: Vitarion von Shoy’Rina (Vizekönig) Perval und Aurelian
938-981 BF: Bal Honak (Patriarch) seit 1035 BF: Oderin du Metuant (faktisch)
978-1006 BF: Huntas II. von Shoy’Rina (Vizekönig) seit 1035 BF: Themodates II. von Shoy’Rina
981-1009 BF: Tar Honak (Patriarch) (Vizekönig)
1007-1035 BF: Damian von Shoy’Rina (Vizekönig)
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Index 341
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Index 347
Schlacht der sechs nachtschwarzen Tage 144f Schutzgötter 15, 133, 189 chen Heilung zu Donnerbach 223
Schlacht des Himmelsfeuers 84ff, 89 Schutz- und Handelsbund 201f Seneb-Horas I. 138ff, 321
Schlacht im Stillen Grund 234, 236 Schwarze Festung 130 Serach 123, 128
Schlacht im Tal des Blutes 124, 128f Schwarze Galeeren 278 Sewerien 295
Schlacht in den Nebelauen 182 Schwarzen Horden 298ff, 303 Shadif 131, 144f, 168, 170, 175, 266, 320
Schlacht in den Wolken 310f Schwarzen Segler 288 Shafir der Prächtige 306
Schlacht in loderndem Leuchten 310f Schwarze Pest 242, 244 Shahane 148
Schlacht um Bjaldorn 300 schwarze Pyramiden 120 Shahr Halel 151, 320
Schlacht um Burg Rabenmund 310f Schwarzer Krieg 152 Shamaham 122, 218, 221
Schlacht um Feste Weyringen 310 Schwarze Sichel 54, 99, 183 Sharisadim 274, 276
Schlacht um Urbet 312 Schwarzpelze 7, 117, 142, 151f, 160, 178, Shaz-Man-Yat 305
Schlacht von Albenhus 272 292, 294, 296, 308 Shenny von Thalusa 290
Schlacht von Angbar 310 Schweigen der Lieder 106 Sheranbil al’Yakrub 136
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Index 351