Irrtümliche Abschiebung: Frist für Rückholung aufgehoben
Im Streit über die versehentliche Abschiebung eines Mannes in ein berüchtigtes Gefängnis in El Salvador hat der Oberste Gerichtshof gestern der Regierung von US-Präsident Donald Trump kurz vor Auslaufen einer Frist zur Rückholung des Migranten eine Atempause verschafft. Die Regierung hatte sich mit einem Eilantrag gegen den Entscheid einer Bundesrichterin im Bundesstaat Maryland gewandt.
Eine Bundesrichterin hatte zuvor angeordnet, dass Kilmar Abrego Garcia, der aus El Salvador stammt, bis spätestens Mitternacht (Ortszeit) in die USA zurückgebracht werden müsse. Diese Frist ist nun hinfällig. Der Vorsitzende Richter des Supreme Court, John Roberts, sagte zu dem Eilantrag, dass sich der Gerichtshof mit dem Fall nun noch einmal ausführlicher beschäftigen werde.
Beide Seiten hätten damit mehr Zeit, ihre Argumente vorzulegen, berichtete der Sender ABC. Die „Washington Post“ zitierte den Anwalt des Mannes mit den Worten, das sei nur ein vorübergehender administrativer Aufschub. Das Justizministerium hatte in dem Eilantrag an die obersten Richter argumentiert, dass die Richterin ihre Befugnisse überschritten habe, als sie die Rückführung in die Vereinigten Staaten angeordnet hatte, berichteten „Washington Post“ und der Sender ABC.