Papers by Annalena Müller
Women Religious Crossing Between Cloister and the World, 2022
Konfrontation, Kontinuität und Wandel. Selbstwahrnehmung und Ordnungsvorstellungen in geistlichen Frauengemeinschaften in Zeiten der Bedrohung durch die Reformation, 2022
wurde das Kloster Klingental nach über drei Jahrzehnten Tauziehen zwischen der Stadt Basel und de... more wurde das Kloster Klingental nach über drei Jahrzehnten Tauziehen zwischen der Stadt Basel und den Klingentalerinnen aufgelöst. Am 10. Oktober des gleichen Jahres war die letzte Äbtissin, Walpurg von Runs, verstorben, die Klingental seit 1519, also den gesamten Basler Reformationsprozess hindurch, geleitet hatte. Wie in vielen anderen Frauenklöstern war die Einführung der Reformation in Basel auch bei den Klingentalerinnen auf wenig Gegenliebe gestoßen. So missachteten sie die 1529 erlassene Reformationsordnung und trugen weiter ihren Habit, feierten die Messe und unterstellten sich 1530 gar dem Schutz Kaiser Karl V., was den Basler Rat allerdings wenig beeindruckte. In den folgenden vier Jahren erhöhte dieser kontinuierlich den Druck. Er entzog den Frauen die Kontrolle über ihr Klosterarchiv, die Verwaltung des Klosterbesitzes und ließ den Kirchenschmuck verkaufen. Dies blieb nicht ohne Wirkung und bis 1534 beugten sich dreizehn der zwanzig Klingentalerinnen dem Druck und verließen das Kloster. Den restlichen Frauen gestattete der Rat schließlich bis zum Tode der letzten Nonnen im Kloster zu verbleiben. Gut zwanzig Jahre später harrten dort noch die alte Äbtissin und Ursula von Fulach aus. Und nach dem Tod der Äbtissin verließ schließlich auch Ursula von Fulach zunächst Klingental und schließlich Basel. 1 Doch die Geschichte Klingentals endete nicht mit Ursula von Fulachs Auszug, sondern sie sollte noch über zwei Jahrhunderte andauern, wenn auch in anderer Form. Denn Klingental, wie auch die anderen Basler Klöster, existierten fortan als Verwaltungseinheiten unter Führung des Rats, der bis zum Ende der Alten Eidgenossenschaft (1798) mit den Einnahmen aus den Klostergütern das Schulwesen, das reformierte Kirchenwesen und die Armenfürsorge finanzierte. Die Versuche, das reiche Klingental, welches über vielfältigen Besitz in Basel, aber auch im Elsass und in habsburgischen Gebieten verfügte, möglichst effektiv zu verwalten, stellte den Rat und die von ihm eingesetzten Schaffner, Pfleger und Registratoren immer wieder vor Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten haben zahlreiche archivalische Spuren hinterlassen, denen es im vorliegenden Artikel zu folgen gilt. Dafür soll zunächst der Hintergrund mit der Reformation in Basel und der Geschichte des Klosters Klingental bis zu seiner Auflösung skizziert werden, um dann im dritten Teil ausführlich auf die Fortexistenz Klingentals
From the Cloister to the State. Fontevraud and the Making of Bourbon France (1642-1100), 2021
From the Cloister to the State examines the French order of Fontevraud, one of the largest monast... more From the Cloister to the State examines the French order of Fontevraud, one of the largest monastic networks under female leadership in medieval and early modern Europe.
Founded in 1100 and comprised of both monks and nuns, the order had grown to consist of at least seventy-eight priories by the late Middle Ages. Endowed with vast territorial possessions throughout western France, Fontevraud became one of the most powerful religious institutions in the country. However, unaware of its institutional might and economic wealth, scholars have tended to focus on Fontevraud’s seemingly unusual gender hierarchy, while bypassing inquiries on practices of abbatial authority in Fontevraud and beyond. This book reveals medieval Fontevraud as an aristocratic cloister where noble women governed. It also discusses the value of Fontevraud’s extensive network for the geopolitical ambitions of the dukes of Brittany, the counts of Bourbon-Vendôme, and, during the Wars of Religion, the kings of France. In addition to Fontevraud’s political role during the Wars of Religion, the book also examines the order’s reforms implemented by Marie de Bretagne and her successors Renée and Louise de Bourbon-Vendôme. These Bourbon abbesses centralized the order’s administration, cut the ties between priories and local aristocratic families, and successfully established the Bourbon-Vendômes as the only patrons of the vast and wealthy network.
This book is essential reading for scholars and students of medieval and early modern history, as well as those interested in political history and the history of religion.
Femmes et hommes d'Eglise dans l'Aisne, 2021
Körper-Macht-Geschlecht, 2020
Boundaries in the Medieval and Wider World, 2017
Interviews / Public History by Annalena Müller
SRF1, 2021
"Als Vorbild für heutige Frauen taugt sie eher nicht"
Radio-Interview im Rahmen der Ausstellungse... more "Als Vorbild für heutige Frauen taugt sie eher nicht"
Radio-Interview im Rahmen der Ausstellungseröffnung über Dorothee Wyss im Museum Bruder Klaus in Sachseln
kath.ch, 2021
interview with kath.ch
kath.ch, 2019
interview with kath.ch
Book Reviews by Annalena Müller
Sehepunktre, 2022
Patrick Bouvart: Les prieurés de Fontevraud dans le diocèse de Poitiers Mit Les prieurés de Fonte... more Patrick Bouvart: Les prieurés de Fontevraud dans le diocèse de Poitiers Mit Les prieurés de Fontevraud dans le diocèse de Poitiers legt Patrick Bouvart eine Studie zu den von der Forschung lange vernachlässigten Prioraten Fontevrauds vor. Geographisch und chronologisch konzentriert sich die Monographie auf fontevristische Prioratsgründungen des 12. Jahrhundert in der Diözese Poitiers. Bouvart verfolgt einen interdisziplinären Ansatz. Zum einen stützt er sich auf eine Vielzahl schriftlicher Quellen-vor allem auf das edierte Grand Cartulaire de Fontevraud und auf die ordensinterne Historiografie des 16. und des
H-France Review Vol. 21, No. 213, 2021
Church History Journal, 2020
less rarely succeeded) in crafting a sense of heresy per se in the later medieval period. The per... more less rarely succeeded) in crafting a sense of heresy per se in the later medieval period. The period itself is to blame: a profusion of sources, and a profusion of many more localized forms of religiosity, often carried out now in the vernacular. Välimäki has grounded himself in some of those particulars, as any responsible scholar must, but he also shows how this need not narrow scholarly vision. Anyone interested in late medieval heresy, and indeed late medieval religion, will find something of interest in this excellent book.
Speculum, 2020
Review - Berman: The White Nuns
Historische Zeitschrift , 2020
162 Historische Zeitschrift // BAND 310 / 2020 fen" (S. 669) gerecht. Dieser umfassende Charakter... more 162 Historische Zeitschrift // BAND 310 / 2020 fen" (S. 669) gerecht. Dieser umfassende Charakter birgt allerdings Herausforderun-gen, die nicht immer bewältigt worden sind: An manchen Stellen weist die Arbeit durchaus Kürzungspotenzial auf, werden einige Forschungsmeinungen doch sehr ausführlich rekapituliert (vgl. etwa die Diskussion der Thesen von Clauss und Krah zur Schlacht von Fontenoy, S. 391-397). Zudem hätte die Arbeit einem sorgfältige-ren Schlusslektorat unterzogen werden können. Trotz dieser Kritikpunkte stellt die Untersuchung von Maria Schäpers eine grundlegende Leistung dar, an der zukünf-tige Forschungen zu Lothar und dem Frankenreich zu seiner Zeit nicht vorbeikom-men werden. Die Quellenlage für den von Steven Vanderputten untersuchten Zeitraum ist so bruchstückhaft, dass die Beschäftigung mit frühmittelalterlichen Nonnenklöstern "dem Hören eines schlecht geregelten Kurzwellenradios" gleiche, bei dem kurze Se-quenzen des klar Verständlichen von langen des weißen Rauschens unterbrochen werden (S. 155). In der Vergangenheit hat sich die Forschung zur "Überbrückung des Rauschens" vor allem auf normative Texte klerikaler Reformer gestützt und diese dabei, wie der Autor überzeugend argumentiert, meist zu unkritisch gelesen. Dies resultierte in einem historiographischen Narrativ, welches die Periode zwischen dem späten 9. und der Mitte des 11.Jahrhunderts als ein "finsteres Zeitalter" für weib-liche Religiose sah, in dem sich Frauenklöster, ihrer Agency beraubt, aufoktroyier-ten Reformen durch Bischöfe oder gleich der Auflösung ausgesetzt sahen (S. 3). In "Dark Age Nunneries" stellt Vanderputten dem altgedienten Narrativ ein nuancier-tes gegenüber, in dem er die Frauen selbst zu Wort kommen lässt, beziehungsweise, um bei der Metapher zu bleiben, indem er die Sequenzen des klar Verständlichen ins Zentrum rückt. Das Resultat ist eine beeindruckende Studie, die gelehrte Historio-graphiedebatte und akribische Grundlagenforschung in einem ist. Die Grundlage der Studie bilden die vierzig Frauenmonasterien Lotharingiens. Argumentativ nähert sich Vanderputten dem Thema von zwei Seiten her. Die erste zeigt auf, dass die Reformlegislatur für weibliche Religiose des 9.Jahrhunderts nicht
Speculum Volume 94, Number 3 | July 2019 , 2019
Francia Recensio 2018/1 - Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500–1815)
Mathis Leibetseder (Hg.... more Francia Recensio 2018/1 - Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500–1815)
Mathis Leibetseder (Hg.), Kreuzwege. Die Hohenzollern und die Konfessionen, 1517–1740, Berlin (Selbstverlag des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz) 2017
Francia Recensio 2018/1 - Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500–1815): Maria Ågren (ed.), Mak... more Francia Recensio 2018/1 - Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500–1815): Maria Ågren (ed.), Making a Living, Making a Difference. Gender and Work in Early Modern European Society, New York, NY (Oxford University Press) 2017
Uploads
Papers by Annalena Müller
Founded in 1100 and comprised of both monks and nuns, the order had grown to consist of at least seventy-eight priories by the late Middle Ages. Endowed with vast territorial possessions throughout western France, Fontevraud became one of the most powerful religious institutions in the country. However, unaware of its institutional might and economic wealth, scholars have tended to focus on Fontevraud’s seemingly unusual gender hierarchy, while bypassing inquiries on practices of abbatial authority in Fontevraud and beyond. This book reveals medieval Fontevraud as an aristocratic cloister where noble women governed. It also discusses the value of Fontevraud’s extensive network for the geopolitical ambitions of the dukes of Brittany, the counts of Bourbon-Vendôme, and, during the Wars of Religion, the kings of France. In addition to Fontevraud’s political role during the Wars of Religion, the book also examines the order’s reforms implemented by Marie de Bretagne and her successors Renée and Louise de Bourbon-Vendôme. These Bourbon abbesses centralized the order’s administration, cut the ties between priories and local aristocratic families, and successfully established the Bourbon-Vendômes as the only patrons of the vast and wealthy network.
This book is essential reading for scholars and students of medieval and early modern history, as well as those interested in political history and the history of religion.
Interviews / Public History by Annalena Müller
Radio-Interview im Rahmen der Ausstellungseröffnung über Dorothee Wyss im Museum Bruder Klaus in Sachseln
https://www.femwiss.ch/deutsch/feminfo/archiv/
Book Reviews by Annalena Müller
Mathis Leibetseder (Hg.), Kreuzwege. Die Hohenzollern und die Konfessionen, 1517–1740, Berlin (Selbstverlag des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz) 2017
Founded in 1100 and comprised of both monks and nuns, the order had grown to consist of at least seventy-eight priories by the late Middle Ages. Endowed with vast territorial possessions throughout western France, Fontevraud became one of the most powerful religious institutions in the country. However, unaware of its institutional might and economic wealth, scholars have tended to focus on Fontevraud’s seemingly unusual gender hierarchy, while bypassing inquiries on practices of abbatial authority in Fontevraud and beyond. This book reveals medieval Fontevraud as an aristocratic cloister where noble women governed. It also discusses the value of Fontevraud’s extensive network for the geopolitical ambitions of the dukes of Brittany, the counts of Bourbon-Vendôme, and, during the Wars of Religion, the kings of France. In addition to Fontevraud’s political role during the Wars of Religion, the book also examines the order’s reforms implemented by Marie de Bretagne and her successors Renée and Louise de Bourbon-Vendôme. These Bourbon abbesses centralized the order’s administration, cut the ties between priories and local aristocratic families, and successfully established the Bourbon-Vendômes as the only patrons of the vast and wealthy network.
This book is essential reading for scholars and students of medieval and early modern history, as well as those interested in political history and the history of religion.
Radio-Interview im Rahmen der Ausstellungseröffnung über Dorothee Wyss im Museum Bruder Klaus in Sachseln
https://www.femwiss.ch/deutsch/feminfo/archiv/
Mathis Leibetseder (Hg.), Kreuzwege. Die Hohenzollern und die Konfessionen, 1517–1740, Berlin (Selbstverlag des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz) 2017
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Klöster in der Schweiz-
Zur Ausstellung im Landesmuseum", 28.01.2020
Panel: Un-Marginalizing Women: New Perspectives on Familiar Questions (Salon IV), Chair: John Bugge (Emory University)
“Medieval Gender Trouble: A Question of Methodology and Approach,” Annalena Müller (University of Basel)
“Reconsidering the Status of Female Workers,” Ana del Campo (University of St Andrews)
“On the Margins of Heresy? Women in the Dissident Movements of Late Medieval Languedoc,” Delfi I. Nieto-Isabel (University of Barcelona)
Historische Hilfswissenschaften – Blocktag für Erstsemester (3.11.2017)
Einführung in die wichtigsten historischen Grundwissenschaften, u.a. Genealogie, Diplomatik, Heraldik und Paläographie
Im Rahmen des Proseminars werde wir uns mit solchen Klöstern und ihren Äbtissinnen auseinandersetzen und u.a. der Frage nachgehen, inwiefern weltliche äbtissische Macht ein Sonderfall oder die Norm im vormodernen Europa war.
Historische Hilfswissenschaften – Blocktag für Erstsemester (14.11.2015)
Einführung in die wichtigsten historischen Grundwissenschaften, u.a. Genealogie, Diplomatik, Heraldik und Paläographie
This book conducts a long-term inquiry regarding the differences and similarities, the continuities and discontinuities in various aspects of the active role of women in monastic and religious life during a long chronological framework (c. 1200-1700). Such a transhistorical approach highlights the continuities between the Middle Ages and the Early Modern period. Traditional periodization with a strict division between the Middle Ages and the Early Modern period has not only made it difficult to understand these continuities, but has also led to the attribution of early modern features to the earlier period, as happened with Fontevraud’s identity (Müller). This volume also explores the transregionality and the fluidity of transatlantic exchange of models between Europe and America, and the continuities and connections between several geographical areas. Finally, the interdisciplinary dialogue established between scholars from different backgrounds allows a more comprehensive approach to seeing religious women organizing their life inside their communities and their relationship with the world.
The main issues of this book are two: the transatlantic paradigm in the study of religious women; and the fluidity or permeability of enclosure and the relationship between these monasteries and the social milieu of their era. In both cases, spatial considerations are a significant element of the analysis, and the common thread of the different studies here presented.
This volume is an invitation to continue dialogue among international scholars from both sides of the Atlantic, to open new horizons, and to raise new research questions that will inspire future scholarship.
This book is available as Open Access:
https://muse.jhu.edu/book/97696
https://doi.org/10.2307/j.ctv2gmhh4q