ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung, Jg. 1, Heft 2/2021, 212–227
https://www.budrich-journals.de/index.php/zrex/issue/view/2912
Ausgehendvon der sekundären Viktimisierung der NSU-Opfer, die im Zuge der polizeilichen Ermittlungen als Täter identifiziert wurden, beschäftigt sich der Artikel mit den affektiven Dimensionen struktureller Rassismuserfahrung.D urch die Täter-Opfer-Umkehrungen und dief ehlende Bereitschaftz uu mfassender Aufarbeitung des NSU-Komplexes schalteten sich rassistische Mechanismen in den Prozess der Trauer ein, sodass diese selbst enteignetw urde. Entlang des Verhältnisses von rassistischerG ewalt und migrantisch situiertem Wissen im Kontext des NSU-Komplexes werden die Begriffe des "Außer-Sich"-Seins (Butler), der wake work (Sharpe) sowie der undercommons (Harney/Moten)herangezogen, um nach Konzepten für eine Politik der Trauer zu suchen.