Albtraum mit PV-Anlage

Öko-Kundin droht Abschaltung, Frau zog Stecker

Niederösterreich
17.04.2025 06:00

Entsetzt ist eine Niederösterreicherin von der Vorgangsweise des Energieversorgers: Sollte sie keinen neuen PV-Einspeisevertrag akzeptieren, wird mit der Stromabschaltung gedroht ...

Für EVN-Langzeitkundin Brigitte Stacher aus Ulrichskirchen im Bezirk Mistelbach (NÖ) war der Bogen überspannt: Ende April wäre ihr Stromabnahmevertrag für die Photovoltaikanlage (PV) ausgelaufen. Mitte März bekam sie von der EVN ein Schreiben mit einem „Zuckerl“, sollte sie bis 11. April wechseln.

PV-Anlage würde nicht mehr produzieren
„Ich habe mir Zeit gelassen, es bestand ja kein Grund zur Eile“, schildert sie, dass zwei Wochen später bereits ein eingeschriebener Brief des Energieversorgers ins Haus flatterte: „Darin ging man viel nachdrücklicher zur Sache“, berichtet sie. Sollte sie keinen neuen Einspeisevertrag abschließen, würde auch die Stromzuleitung gekappt. „Ich hab’ das telefonisch hinterfragt, die Antwort war noch schlimmer: Wenn die Netz NÖ meine Anlage abschaltet, kann ich nicht einmal mehr für den Eigenbedarf produzieren“, so Stacher schockiert.

Stammkundin seit 45 Jahren
Zu ihrem Einwand, dass sie seit 1980 Kundin und über die Vorgangsweise entsetzt sei, dass die EVN trotz gültigem Vertrag keinen Strom mehr liefern werde, erwiderte man, dass dieses Schreiben an alle PV-Anlagenbesitzer gehe. Stacher reichte es, sie wechselte den Anbieter.

Technisch ist es bei vielen Anlagen aber gar nicht möglich, Bezug und Einspeisung zu trennen, man muss beides kappen. Bei blackoutsicherer Einspeisung ist das schon möglich und so könnte auch Stacher weiter für sich produzieren, heißt es.

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Die Energiewirtschaft hat sich essenziell geändert. Speisten 40.000 PV-Anlagen 2020 in das NÖ-Netz ein, sind es nun mehr als 120.000. Zu Mittag ist der Marktpreis dadurch viel geringer.

(Bild: EVN)

EVN-Sprecher Stefan Zach

Zur Mittagssonne ist Strompreis im Keller
EVN-Sprecher Stefan Zach betont, dass mehr als 80 Prozent der bisherigen Einspeise-Kunden das Angebot angenommen hätten. „Die Werte für eingespeisten Sonnenstrom und bezogener Energie zu anderen Zeiten klaffen immer deutlicher auseinander. Wir ersetzen daher das alte 1:1-Modell durch eine marktgerechte Vergütung“, bedauert er, dass Stacher den Brief anders aufgefasst habe.

„Wir wollen klar und deutlich machen, dass es bei weiterem Nicht-Reagieren zur Abschaltung kommt. Das wollen wir so gut es geht verhindern. 180 unserer Kunden hatten Ende März einen vertragslosen Zustand“, sagt Zach.

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