Amoklauf an US-Uni
Sohn von Polizistin schoss mit Waffe der Mutter
Stunden nach dem für zwei Menschen tödlichen Amoklauf an der Florida State University in Tallahassee sind nun Details über den 20-jährigen Tatverdächtigen bekannt geworden. Es handelt sich um den Sohn einer Polizistin. Der Student hatte Zugriff auf die Waffen seiner Mutter und benutzt zumindest eine davon bei der Bluttat.
Neben den zwei Todesopfern forderte der Amoklauf auch sechs Verletzte, fünf davon mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Der Sheriff von Leon County, Walter McNeil, identifizierte den Studenten Phoenix Ikner als Tatverdächtigen. Dieser wurde bei seiner Festnahme angeschossen, ist allerdings außer Lebensgefahr und steht unter Polizeigewahrsam.
Mit Waffe der Mutter zwei Menschen getötet
Seine Mutter, Jessica Ikner, ist als Polizistin tätig. Wie der Sheriff bekannt gab, hatte der Student eine der Waffen seiner Mutter für seinen Amoklauf an der Hochschule verwendet. „Es handelt sich dabei allerdings um eine private Handfeuerwaffe, die am Tatort gefunden wurde“, stellte McNeil auf die Frage eines Journalisten, ob es sich um eine Dienstwaffe gehandelt habe, klar.
Zudem war der junge Mann Mitglied eines Programms, in dessen Rahmen er engen Kontakt zur Polizei gehabt und an verschiedenen Trainings teilgenommen habe. „Es ist für uns daher keine Überraschung, dass er Zugang zu Waffen hatte“, sagte ein Behördenvertreter. Die Ermittlungen zu den genauen Umständen dauerten an.
Die Mutter des mutmaßlichen Schützen soll dem Vernehmen nach ein angesehenes Mitglied der Einheit sein. Im März 2024 wurde sie von County-Sherrif McNeil als Mitarbeiterin des Monats ausgezeichnet, wie ein Facebook-Posting der Polizei zeigt.
Immer wieder Debatte um US-Waffengesetz
Schusswaffen sind in den Vereinigten Staaten leicht zugänglich und in enormer Zahl im Umlauf. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC sterben jedes Jahr Zehntausende Menschen in Folge von Schusswaffenverletzungen. Bei Kindern und Jugendlichen gehören sie zu den häufigsten Todesursachen – laut Daten aus dem Jahr 2023 noch vor Verkehrsunfällen. In vielen Schulen gibt es bereits früh regelmäßige Übungen, um Kinder auf mögliche Angriffe vorzubereiten.
Nach Gewalttaten – etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei öffentlichen Veranstaltungen – gibt es immer wieder hitzige Debatten über strengere Waffengesetze. Greifbare Fortschritte blieben bisher jedoch aus. Eine umfassende Reform scheitert seit Jahren am hartnäckigen Widerstand der Republikaner und der mächtigen Waffenlobby.
Trump: „Waffen sind nicht das Problem“
Diesen bekräftigte der republikanische US-Präsident Donald Trump, als er sich am Rande eines öffentlichen Auftritts zu dem aktuellen Vorfall äußerte. Er nannte die Tat „eine Schande“ und bekräftigte zugleich seine Unterstützung für das in der US-Verfassung verankerte Waffenrecht.
„Ich bin ein großer Verfechter des zweiten Verfassungszusatzes – das war ich von Anfang an und werde es auch bleiben“, sagte Trump. Nicht die Waffen seien das Problem, sondern die Menschen, die sie benutzten. Auf die Frage, ob er sich angesichts des Angriffs in Florida für strengere Gesetze einsetzen werde, erklärte er: „Ich habe die Verpflichtung, den zweiten Verfassungszusatz zu schützen.“
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