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Lokalbericht beta-Version

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Hermann Burger

Lokalbericht

Digitale Edition



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Brief an das Aargauer Kuratorium, 4.10.1970 (nicht abgeschickt), S. 1

Aarau , den 4. Oktober 1970



Sehr geehrter Herr Präsident ,

Sehr geehrte Herren,



Gestatten Sie mir, mit folgendem Gesuch an Sie zu gelangen:

Es wäre für meine Weiterentwicklung als Schriftsteller

sehr wichtig, wenn ich nach dem Studienabschluss nicht gleich

ein volles Pensum als Hilfslehrer an einer Kantonsschule

übernehmen müsste, sondern bei einer minimen Anzahl von

Stunden ein Jahr lang schreiben könnte.


Folgende Ue berlegungen stehen hinter diesem Wunsch. In meinem

soeben herausgekommenen Erzählband "Bork" , den ich Ihnen bei-

lege, zeichnen sich verschiedene Möglichkeiten des Prosa-

schreibens ab, die wie in einem Sp
r e
ktrum auseinandergefaltet

sind. Das Buch ist für mich ein wichtiger Schritt auf dem

Weg zur Entdeckung der eigenen Fähigkeiten und Grenzen. Es

ist aber der Traum jedes Schriftstellers, einen Roman zu

schreiben. Der Roman erst kann zeigen, ob ein Talent wirklich

durchhalten kann. Dafür braucht es Zeit und ein ungestörtes

Arbeitsklima. Sie wissen, welche Arbeit hinter dreihundert

Seiten Prosa steckt oder zumindest stecken sollte. Diese

Arbeit kann bei den heutigen Anforderungen an einen Autor

nicht mehr "nebenbei" geleistet werden, und schon gar nicht,

wenn man sich gleichzeitig in seinen Beruf einarbeiten sollte.


Mein Wunsch sähe so aus: Voraussichtlich im Herbst 1971

werde ich mein Germanistikstudium mit einer Arbeit über

Paul Celan abgeschlossen haben. Ab Frühjahr 1972 stellt sich

die Frage nach meinem Beruf. Ich bin seit drei Jahren als

Hilfslehrer an der Kantonsschule in Aarau tätig, habe aber

nie mehr als drei oder vier Stunden erteilt. Würde ich ab

Frühling 1972 sechs Stunden geben, hätte ich damit 1½ Tag

Aarau, den 4. Oktober 1970

Sehr geehrter Herr Präsident,

Sehr geehrte Herren,

Gestatten Sie mir, mit folgendem Gesuch an Sie zu gelangen: Es wäre für meine Weiterentwicklung als Schriftsteller sehr wichtig, wenn ich nach dem Studienabschluss nicht gleich ein volles Pensum als Hilfslehrer an einer Kantonsschule übernehmen müsste, sondern bei einer minimen Anzahl von Stunden ein Jahr lang schreiben könnte.

Folgende Überlegungen stehen hinter diesem Wunsch. In meinem soeben herausgekommenen Erzählband Bork, den ich Ihnen beilege, zeichnen sich verschiedene Möglichkeiten des Prosaschreibens ab, die wie in einem Spektrum auseinandergefaltet sind. Das Buch ist für mich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Entdeckung der eigenen Fähigkeiten und Grenzen. Es ist aber der Traum jedes Schriftstellers, einen Roman zu schreiben. Der Roman erst kann zeigen, ob ein Talent wirklich durchhalten kann. Dafür braucht es Zeit und ein ungestörtes Arbeitsklima. Sie wissen, welche Arbeit hinter dreihundert Seiten Prosa steckt oder zumindest stecken sollte. Diese Arbeit kann bei den heutigen Anforderungen an einen Autor nicht mehr "nebenbei" geleistet werden, und schon gar nicht, wenn man sich gleichzeitig in seinen Beruf einarbeiten sollte.

Mein Wunsch sähe so aus: Voraussichtlich im Herbst 1971 werde ich mein Germanistikstudium mit einer Arbeit über Paul Celan abgeschlossen haben. Ab Frühjahr 1972 stellt sich die Frage nach meinem Beruf. Ich bin seit drei Jahren als Hilfslehrer an der Kantonsschule in Aarau tätig, habe aber nie mehr als drei oder vier Stunden erteilt. Würde ich ab Frühling 1972 sechs Stunden geben, hätte ich damit 1½ Tage

  • Digitale Repräsentation (TEI)

    Titel: Briefe

    Autor: Hermann Burger

    Edition:

      v1.0: Basis-Encoding, erstellt aus OCR-Daten am: 2015-09-13T21:23:42.724+02:00

    Dokument-ID: BR.KURATORIUMAG1

  • Originaldokument
    Systematik

    Archiv: Schweizerische Nationalbibliothek (NB), Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)

    Bestandsgeschichte:

    Der Nachlass von Hermann Burger gelangte nach seinem Tod (1989) im Hinblick auf die 1991 erfolgte Gründung des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA) in die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) in Bern. Da Burger relativ konsequent die Durchschläge seiner Briefe aufbewahrte, ist seine Korrespondenz größtenteils erhalten.

    Signatur: BURGER-B-1-KURA

    Datierung

    Genaue Datierung: 04.10.1970

    Schreibort: Aarau

    Papier

    Papiersorte: Schreibmaschinenpapier

    Durchschlag: nein

    Kopie: nein

    Format: Format DIN A4

    Lochung: nein

    Wasserzeichen: QUO VADIS (Bl. 3)

    Gebrauchsspuren: nein

    Beschädigung: Bl. 3 obere Kante stark lichtrandig

    Papierfarbe: weiß

    Layout

    Lineatur: blanko

    Ausrichtung: linksbündig

    Zeilenabstand: einfach

    Layout einheitlich: ja

    Beschriftung: einseitig (recto)

    Hauptschreibmedium: Schreibmaschine

    Farbe: schwarz

    Paginierung

    Anzahl: 3 Bl.

    Nummer (von/bis): pag. S. 2–3

    Schreibmedium: Schreibmaschine

  • Beschreibung der Kodierung
    Diese Datei ist Teil der digitalen Lokalbericht-Edition.
  • Bearbeitungshistorie
  • Verfügbare Dateien
    • TEI-Ursprungsdatei (Dokumentperspektive)
    • TEI-Intermediärdatei (Dokument- und Textperspektive; generiert)
    • Aktuelle Ansicht (Dokument- und Textperspektive mit Verweisen; generiert)

    <fileDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><titleStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><title xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Briefe</title><author corresp="#LB.PFACT.BURHER" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Hermann Burger</author></titleStmt><editionStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><edition n="v1.0" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Basis-Encoding, erstellt aus OCR-Daten am: 2015-09-13T21:23:42.724+02:00</edition></editionStmt><publicationStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><p part="N" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><!--
                            Copyright oder ähnliche Bestimmungen sind noch zu ergänzen
                            
                       --></publicationStmt><sourceDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><msDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><msIdentifier xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><country xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Schweiz</country><settlement xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Bern</settlement><repository xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Schweizerische Nationalbibliothek (NB), Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)</repository><idno type="SLA" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">BURGER-B-1-KURA</idno><!-- Sammelsignatur --><altIdentifier xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><idno type="LB" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">BR.KURATORIUMAG1</idno></altIdentifier></msIdentifier><physDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><objectDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><supportDesc material="paper" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><support xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><material xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><fs xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><f name="longForm" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><string xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Brief</string></f><!-- Papiersorte --><f name="paper" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><string xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Schreibmaschinenpapier</string></f><!-- Papierfarbe --><f name="color" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><string xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">weiß</string></f><!-- Lochung --><f name="punchHole" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><!-- ISO 838 --><binary value="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></f><!-- Gebrauchsspuren --><f name="usageTraces" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><string xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></f><!-- Beschädigung --><f name="damage" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><string xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Bl. 3 obere Kante stark lichtrandig</string></f></fs><watermark xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">QUO VADIS (Bl. 3)</watermark><!-- vgl. http://www.tei-c.org/release/doc/tei-p5-doc/de/html/ref-watermark.html --></material><signatures xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><note type="public" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><p xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><!-- ggf. 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(eine oder mehrere IDs)" type="evidence" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">gemäß Vorlage</note></origDate><!-- nach --><origDate notBefore="1970" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><date xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><note type="reason" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></origDate><!-- vor --><origDate notAfter="1970" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><date xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><note type="reason" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></origDate><!-- Schreibort --><origPlace xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><placeName xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Aarau</placeName><note type="evidence" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">gemäß Vorlage</note></origPlace><fs xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><!-- Durchschlag --><f name="carbonCopy" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><binary value="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></f><!-- Kopie --><f name="copy" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><binary value="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></f></fs></origin><acquisition xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
                                Der Nachlass von Hermann Burger gelangte nach seinem Tod (1989) im Hinblick auf die 1991 erfolgte Gründung des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA) in die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) in Bern. Da Burger relativ konsequent die Durchschläge seiner Briefe aufbewahrte, ist seine Korrespondenz größtenteils erhalten.
                            </acquisition></history><additional xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><surrogates xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><bibl xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
                                    Hochauflösende Digitalisate erstellt im Dienst Foto- und Reprografie der Schweizerischen Nationalbibliothek im Februar 2014. <!-- Informationen zu Digitalisaten ergänzen (TIFF und Präsentationsformen) --></bibl></surrogates></additional></msDesc></sourceDesc></fileDesc><encodingDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><p part="N" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Diese Datei ist Teil der digitalen <hi rend="i" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Lokalbericht</hi>-Edition.</p><p part="N" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><!-- das Encoding wird grundsätzlich im corpusHeader beschrieben, davon Abweichendes ggf. auch hier--><!--Verweis auf den corpusHeader (ptr target="#Lokalbericht.ProjektHeader")--></encodingDesc><profileDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><correspDesc ref="#BR.KURATORIUMAG1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><correspAction type="sent" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><persName key="LB.PFACT.BURHER" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><placeName key="LB.OFACT.AARAU" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><date when="1970-10-04" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></correspAction><correspAction type="received" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><persName key="LB.PFACT.HAUALB" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></correspAction></correspDesc></profileDesc><revisionDesc status="draft" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><!--Hier könnten (in einem eigenen listChange-Element) auch HBs Bearbeitungsschritte im Sinne des genetischen TEI-Modells aufgezeichnet werden, sofern das in dieser Art praktikabel ist (zur Typisierung der listChange-Elemente müsste aber noch eine Lösung gefunden werden; @type ist nicht erlaubt)--><listChange ordered="true" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><change status="draft" when="2016-09-28" who="#LB-Team-MW" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">sourceDesc</change><change from="2016-01-21" status="draft" to="2016-01-21" who="#LB-Team-AP" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Hinterlegung Korrespondenz-Metadaten (correspDesc)</change><change from="2015-12-20" status="draft" to="2015-12-20" who="#LB-Team-SZ" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Codierung works, geography, personography</change><change from="2015-12-01" status="draft" to="2015-12-01" who="#LB-Team-SZ" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Überarbeitung Basisencoding (Dokument-Perspektive)</change><change status="draft" when="2015-09-13T21:23:42.724+02:00" who="#LB-Team-PD" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Transformation der OCR-Daten und Seitenkoordinaten in TEI-Dateien, Anlage des Headers)</change><change from="2014-03" status="draft" to="2014-05" who="#LB-Team-SS" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Aufnahme der Seitenkoordinaten</change><change from="2014-03" status="draft" to="2014-05" who="#LB-Team-SS" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Erstellung und Korrketur von OCR-Daten</change></listChange></revisionDesc>

    <!--@partOf--><!--[cf. ShelleyGodwin] Verwendung noch unklar; eher nicht verwenden, da nicht TEI-konform --><graphic height="299467px" url="../../BR.KURATORIUMAG1.0010.extension (z.B. tiff)" width="224400px" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><zone lrx="200000" lry="264800" rotate="0" type="main" ulx="58400" uly="51600" xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><writeShift medium="typewriter" new="#HermesMedia3" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line rend="_indent:62" xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L1.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default LB-OFACT-AARAU" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Aarau</ab><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L1.2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">, den 4. Oktober 1970</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L3" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L4" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Sehr geehrter </ab><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L4.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default LB-PFACT-HAUALB" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Herr Präsident</ab><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L4.2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">,</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L5" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Sehr geehrte Herren,</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L6" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L7" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L8" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Gestatten Sie mir, mit folgendem Gesuch an Sie zu gelangen:</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L9" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Es wäre für meine Weiterentwicklung als Schriftsteller</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L10" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">sehr wichtig, wenn ich nach dem Studienabschluss nicht gleich</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L11" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ein volles Pensum als Hilfslehrer an einer Kantonsschule</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L12" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">übernehmen müsste, sondern bei einer minimen Anzahl von</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L13" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Stunden ein Jahr lang schreiben könnte.</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L14" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L15" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Folgende </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ue</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ü</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">berlegungen stehen hinter diesem Wunsch. In meinem</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L16" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">soeben herausgekommenen Erzählband </ab><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L16.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default LB-WORKHB-BORKP" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">"Bork"</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><emph xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default LB-WORKHB-BORKP" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Bork</ab></emph></reg></choice><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L16.2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">, den ich Ihnen </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">bei-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">beilege,</ab></reg></choice></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L17" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">lege, </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">zeichnen sich verschiedene Möglichkeiten des </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Prosa-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Prosaschreibens</ab></reg></choice></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L18" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">schreibens </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ab, die wie in einem Sp</ab><mod instant="false" type="correction" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig cert="established" instant="false" rend="effect_typebarimpression_50" resp="#LB-Team-SZ" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">r</ab></orig><add instant="false" place="overtyped" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">e</ab></add><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">e</ab></reg></mod><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ktrum auseinandergefaltet</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L19" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">sind. Das Buch ist für mich ein wichtiger Schritt auf dem</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L20" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Weg zur Entdeckung der eigenen Fähigkeiten und Grenzen. Es</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L21" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ist aber der Traum jedes Schriftstellers, einen Roman zu</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L22" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">schreiben. Der Roman erst kann zeigen, ob ein Talent wirklich</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L23" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">durchhalten kann. Dafür braucht es Zeit und ein ungestörtes</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L24" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Arbeitsklima. Sie wissen, welche Arbeit hinter dreihundert</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L25" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Seiten Prosa steckt oder zumindest stecken sollte. Diese</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L26" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Arbeit kann bei den heutigen Anforderungen an einen Autor</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L27" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">nicht mehr "nebenbei" geleistet werden, und schon gar nicht,</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L28" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">wenn man sich gleichzeitig in seinen Beruf einarbeiten sollte.</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L29" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L30" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Mein Wunsch sähe so aus: Voraussichtlich im Herbst 1971</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L31" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">werde ich mein Germanistikstudium mit einer </ab><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L31.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default LB-WORKHB-CELAN" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Arbeit über</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L32" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default LB-WORKHB-CELAN" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Paul Celan</ab><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L32.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> abgeschlossen haben. Ab Frühjahr 1972 stellt sich</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L33" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">die Frage nach meinem Beruf. Ich bin seit drei Jahren als</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L34" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Hilfslehrer an der </ab><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L34.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Kantonsschule in Aarau</ab><anchor xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L32.2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> tätig, habe aber</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L35" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">nie mehr als drei oder vier Stunden erteilt. Würde ich ab</ab></line><line xml:id="BR.KURATORIUMAG1.0010.typearea.0.L36" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Frühling 1972 sechs Stunden geben, hätte ich damit 1½ Tag</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">e</ab></reg></choice></line></zone>

    Dokumentenkorpus

    Kommentar

    Indices

    Visuelle Navigation (experimentell)


    Visualisierung der Textgenese und des Dokumentenkorpus



    Visualisierung der Textgenese / des Dokumentenkorpus
    Makrogenese
    Prätexte
    Kontexte
    Bi(bli)ographisches

    Visualisierte Textgenese und visuelle Navigation

    Die Visualisierung des Dokumentenkorpus hat folgende Ziele:

    • Aufzeigen der textgenetischen Bezüge zwischen den Textträgern (Avant-textes – Text)
    • (Grobe) chronologische Verortung der verschiedenen Dokumente, die zum Lokalbericht-Korpus gehören

    Die vertikale Achse bildet von oben nach unten den zeitlichen Verlauf ab.

    Auf der horizontalen Achse sind die Texte als Linien wiedergegeben, die aus einzelnen Kreisen (Blattoberflächen) bestehen. Die Texte wurden horizontal so angeordnet, dass sie sich nicht überlagern und relativ nahe zu den Bezugstexten stehen.

    Die genetischen Beziehungen sind auf Blattebene erfasst. Sie lassen sich durch Cursor-Berührung anzeigen.

    Durch Klicken auf die Kreissymbole lässt sich eine Liste mit Links zu den jeweiligen Ansichten anzeigen.