Samstag, 26. Dezember 2015

Bullet Journal

Vier Monate nichts gepostet. Na ja, ich hatte nichts auf dem Herzen oder auf der Zunge und nichts vorzuweisen. ;-) Aber jetzt gibt es mal wieder was zu missionieren, das liegt mir ja.

Das hat 2015 mein Leben zum Positiven verändert: das Bullet Journal.
Schon vor längerer Zeit war ich mal auf das Konzept gestoßen und fand es sofort sehr interessant. Es handelt sich um eine Kombination aus Kalender, Todo-Listen und wichtigen (und unwichtigen) Notizen. Alles kommt in das eine Notizbuch. Ein Planungsbuch sozusagen, mit dem man sein Leben organisiert und in den Griff bekommt. Aber ich war damals zu ungeduldig, um mir das Video anzuschauen. Ich bin ja kein Videogucker, auf Youtube findet man mich höchst selten. Ich habe dann zwar ein bisschen gegoogelt, um etwas Deutsches zu dem Thema zu finden, aber das war mir dann auf den Blogs zu unübersichtlich und ich habe den Gedanken wieder fallen gelassen. Im Sommer bin ich dann erneut auf den Begriff Bullet Journal gestoßen, und dieses Mal habe ich mir die paar Minuten genommen und habe mir das Originalvideo von Ryder Caroll, der das Bullet Journal-Prinzip erdacht hat, angeschaut. Was für eine Offenbarung! Das Video ist sehr einfach gehalten, sehr kurz, man versteht das Konzept sofort und hat nach dem Anschauen das dringende Bedürfnis, es sofort auszuprobieren (zumindest ich als Zettel- und Listenschreiber vom Dienst). Und es spricht auch überhaupt nichts dagegen, gleich loszulegen! Alles, was man braucht ist eine Kladde in A5 und ein Stift. Neugierig geworden? Hier ist erstmal das Video, schaut es euch an:



Es ist also ganz einfach: ein Inhaltsverzeichnis, ein grober Zukunftskalender, eine Monatsdoppelseite pro Monat (mit links Kalender und rechts Aufgaben) und dann die täglichen Listen. Ergänzt wird das Ganze durch die „Collections“, die einfach dazwischen geschrieben werden. Das sind entweder dauerhafte Listen (z.B. eine Packliste für den Urlaub) oder temporäre Listen (z.B. Einkaufslisten). Immer, wenn eine neue Seite angelegt wird, wird sie im Inhaltsverzeichnis festgehalten. Dadurch findet man alles wieder. Es ist egal, wo man etwas hinschreibt, man findet es wieder, definitiv! Man lässt auch nicht irgendwelche Seiten frei, um noch Platz für was zu haben. Man ergänzt einfach auf der nächsten freien Seite und verankert diese im Inhaltsverzeichnis.
Die einzelnen Aufgaben und Ereignisse bekommen verschiedene „Bullets“, damit sie erkenntlich sind. Ryder Caroll benutzt für Aufgaben einen Punkt, für Ereignisse/Termine einen Kreis. Wichtiges wird mit einem Sternchen hervorgehoben, erledigte Aufgaben werden durchgekreuzt. Wie noch nicht erledigte Aufgaben am Ende des Monats behandelt werden, ist im Video sehr gut erklärt. Ich selbst habe mich für andere Symbole entschieden. Jeder kann es so machen, wie er will. Es ist wirklich alles sehr schlicht und einfach an diesem System.

Nicht mehr so schlicht und einfach ist aber dann das, was die AnhängerInnen des Bullet Journal daraus machen. Ich habe am Anfang sehr viel gelesen und angeschaut, aber ich muss sagen, dass ich davon inzwischen überfordert bin und mich von der Guckerei jetzt zurückziehe und mein Ding mache. Da ist zum Ersten die Diskussion über das richtige Notizbuch. Bevorzugt wird von der überwiegenden Mehrheit ein Leuchtturm1917. Aber hey: Eine ganz billige Kladde ist vollkommen ausreichend! Mein erstes Vierteljahr habe ich in so einem Buch geführt, das war total okay! Aber wer Schreibwaren liebt, greift dann natürlich irgendwann zu was Schönerem (mit Seitenzahlen, Stiftschlaufe, Lesebändchen und Innentasche…) Ich habe mich dann vor Ort für einen Kompagnon von Brunnen entschieden und würde das immer wieder tun.

Und dann entsteht da ein regelrechter Hype um Klebchen, Washi, bunte Stifte, Sticker und all sowas. Manches davon finde ich wirklich wichtig, zum Beispiel widerstandsfähige Tabs für Listenseiten, die immer wieder aufgeschlagen werden müssen. Aber ansonsten will ich nicht Zeit damit verbringen, mein Bullet Journal zu verzieren. Ich will, dass es einfach zu handeln ist und dass es mir hilft, meinen Alltag zu organisieren und Zeit EINZUSPAREN. Und das klappt ja auch.

Aber natürlich kann jeder das System auf seine eigene Weise anwenden. Es macht ganz viel Spaß, sich die verschiedenen Varianten anzusehen, selbst auszuprobieren, die richtigen Materialien für sich zu finden, seine kreative Ader im Heft auszuleben, seinen eigenen Weg im Bullet Journaling zu gehen! Versucht es, probiert es einfach aus! Nichts ist falsch, alles kann auf der nächsten Seite, am nächsten Tag, im nächsten Heft anders gemacht werden. Niemanden stört das!

Im Januar beginne ich mit einem neuen Bullet Journal (obwohl das eigentlich nicht nötig wäre, aber ich möchte es gern so). Und natürlich ist es auch schon fertig vorbereitet. :-)

Freitag, 28. August 2015

Das neue Schuljahr hat begonnen

Gestern war der erste Schultag. Und sofort wird das Leben auf den Kopf gestellt. Ellenlage Todolisten konkurrieren in meinem Listenbuch und ich freue mich schon auf ein absolut knallvoll ausgefülltes Jahr! Ich bin Klassenlehrerin einer 8. Klasse, habe eine 8., eine 9. und eine 10. Klasse in Mathematik zu unterrichten und außerdem alle 8., 9. und 10. in Kunsterziehung (12 Klassen). Somit bin ich "voll" bis zum Rand.
Leider habe ich noch keinen Stundenplan. Aufgrund der immer noch andauernden Lehrerhin- und herschieberei, die unser Amt veranstaltet, hat unsere fleißige Planerin jetzt glaub ich zum vierten Mal anfangen dürfen. Die Eltern sehen das leider nicht, die sehen nur, dass an der K-Schule Donnerstag und Freitag nur 4 Stunden waren, und Montag gibt es auch noch keinen festen Plan, die machen sich da nen Bunten und liegen auf der faulen Haut... Argh!
Respekt habe ich vor dem Umfang des Matheunterrichts. Mir fällt das schwer, ich bin von der Seele her eher der Kunstlehrer. Ich schüttele die Mathestunden nicht so aus dem Ärmel, sondern bereite jede einzelne akribisch vor. Das kostet natürlich Zeit, die ich für andere schöne Sachen dann nicht habe. Daher gibt es auch hier grade nichts Kreatives zu sehen. :-(
Na dann, auf geht's!
Euch allen ein schönes letztes Augustwochenende!


Samstag, 22. August 2015

Der Balkon

Vielen Dank erstmal für die netten Kommentare zu meinem letzten Post. Wenn man kurz davor ist, mit dem Bloggen aufzuhören, tut das natürlich ziemlich gut. Inzwischen habe ich mich auch umentschieden, weil ich nämlich mal in "alten Zeiten" gelesen habe, und das war SO schön für mich, dass ich gedacht habe, jetzt blogge ich doch weiter. Und dann lasse ich einfach den Blog mal als Buch entwickeln. Das kann man ja machen. Wenn ich mal wirklich eins davon in der Hand habe, dann zeig ich's euch natürlich. :-)
Heute präsentiere ich euch wie gewünscht den Abschluss des Projekts "Tochterumzug": die Balkongestaltung. Ihr erinnert euch, so sah er aus: grau, Stahl, neu, modern, stone. Es gibt eine Menge Balkons ringsum, die genauso aussehen. Und stellt euch vor: KEINER der anderen Mieter hat was damit gemacht. Überall das gleiche Aussehen: weiße Plastikmöbel, maximal noch ne Wachstuchtischdecke. Man konnte sich leider nirgendwo eine Anregung holen.

 
 
 

Im Anregungenholen sind wir ja aber die Besten, oder? Schon zwei Wochen vorher gab es nur noch das Suchwort "Balkon" (alternativ "balcony") für mich auf Pinterest. Fürs Kindelein natürlich auch. Zu gern hätte sie ein kleines Rattansofa gehabt, Platz genug wäre gewesen. Aber unser aller Geldbeutel war durch den Umzug schon reichlich geschröpft, im Grunde gab es kein Budget mehr für sowas. Natürlich sind wir gleichzeitig beide auf die Alternative Palettensofa gestoßen. Damit kann man ja die tollsten Möbel bauen, sehr cool sehen die aus! Wir hatten weder Paletten noch dazu passende Polster - dachten wir. Nachdem ich mich im stets hilfreichen Internet kundig gemacht hatte, was Paletten so kosten und wo man sie herbekommt und erfahren hatte, dass es sogar spezielle Palettenpolster bei Amazon gibt und Bezüge dazu und sonstwas und dass das Ganze dann am Ende genausoviel kosten würde wie ein Rattansofa hab ich dann mal kurzerhand meinen Bruder angerufen.
Jetzt mal gleich die Brudergeschichte: Ich hab zwei davon und der eine wohnt doch tatsächlich in Bayern. Nicht nur in Bayern, sondern sogar in Franken, ganz in der Nähe von Erlangen. Wie sich nach Unterzeichnung des Mietvertrags herausstellte, sogar nur 10 Minuten vom Tochterkind weg. Da kann man HINlaufen! Na sowas! Sehr erfreulich! Zumal er auch noch ihr Patenonkel ist. :-)) 
Außerdem ist er wie alle Männer in unserer Familie ein begnadeter Hobbyhandwerker und hat immer alles. Siehe da, er hatte auch Paletten! Und er war auch noch so lieb und hat seinen Hänger angespannt und hat uns umgehend nach unserer Ankunft zwei davon gebracht! Yippie und dankeschön!
Da seht ihr, wie das Kindlein gleich mal das neue Palettensofa testet:

 
 
Ja, ich hatte geschrieben, dass wir keine Polster haben. Aber als ich dann mal eine Nacht drüber geschlafen hatte, fiel mir ein, dass wir ja diese Klappmatratzen für Fremdübernachtungen haben. Die sind ja so dreigeteilt. Davon haben wir einen Teil als Lehne hochgeklappt - perfekt! (So ein fettes Polster bietet KEIN extra Palettenkissen.)
Blau ist jetzt natürlich nicht unbedingt jedermanns Sache. Als nächstes haben wir einfach das erst kürzlich neu gekaufte IKEA-Spannbettlaken drübergezogen. Hinten habe ich ein breites Gummi befestigt, das ich noch im Nähkästchen liegen hatte Ein paar Kissen drauf, schon wurde es gemütlich:

 
 
Leider konnten wir uns da nicht gleich hinsetzen und es uns bequem machen. Wir haben es vorgezogen, bis nach 20 Uhr zu warten. Dann gings.

 

Danach haben wir Listen geschrieben, schön in mein neues Bullet Journal - meinen "Lebensplaner" sozusagen. (Dazu schreibe ich dann demnächst mal was.) Am nächsten Tag wollten wir uns nämlich shoppenderweise auf die restliche Balkongestaltung stürzen. Kuschelsofa auf Stahlbalkon kommt nämlich nicht ganz so gut. Ich hab jetzt leider nur ein Listenfoto von "danach", wo alles schon schön abgehakt ist:

 
 
Nach einer heißen Nacht, in der so ein komischer Typ den Kleidercontainer auf dem Reweparkplatz geleert und warum auch immer zwei Stunden dafür gebraucht hat, konnte es losgehen.
 
 
 
Von dem gesamten Shoppingtag gibt es keine Fotos. Weil: Das war VOLL Stress! Es war heiß, es war voll (auf der Autobahn), es war fremd (ich bin ein Orientierungsblindgänger vom Feinsten) und es war an vielen Stellen SOWAS von unbefriedigend! Aber hinterher ist man schlauer und weiß dann, warum man dies oder jenes eben an der Stelle nicht bekommen hat oder die Angestellten zu blöd oder zu gemein waren, um einem das Gewünschte zu verkaufen. Nämlich damit man es woanders schöner, besser, praktischer und billiger kriegt. Es fügt sich ALLES! Wie immer...
Und so sieht das Gefügte jetzt aus, inklusive glücklichem Kind:
 
 
 
Das Balkongeländer habe ich mit einem Weidenzaun aus dem Baumarkt verkleidet, damit es gemütlicher wird. Der Sonnenschirm schützt jetzt vor der Nachmittags- und Abendsonne (es ist ein Südwestbalkon) Kabelbinder sind meine besten Freunde geworden!
Den Tisch, den wir haben wollten, gab es bei Ikea nicht mehr. Saisonware eben. Also haben wir den kleineren genommen, der uns für 14,95 € angelächelt hat. Passt viel besser als der weiße Riese, den wir angedacht hatten. ;-) 

 
 
Die Teppichsuche lief auch schon vorher eine gefühlte Ewigkeit, ich konnte mich ob der Preise nicht überwinden, einen zu bestellen. Und dann trafen wir im Globus diesen hier, aus Baumwolle und in der Waschmachine waschbar. Das ist ja wohl oberpraktisch, oder? Er hat uns beiden nicht so richtig gefallen, aber wir dachten uns, für 15 € nehmen wir den mit. Und jetzt, wo er da so liegt... Als ob er nach Hause gekommen ist. ;-)

 
 
 
 
Hier ist das andere Eckchen des Balkons. Seht ihr die Lichterketten? Das ist eine Geschichte für sich. Die von Tchibo, die wir eigentlich zu Hause schon hatten, war spurlos verschwunden. (Doch zu viel gewimst?) Bei Höffner wollten sie uns keine verkaufen ("Wir haben nur bunte. Nein, die aus der Deko dürfen wir ihnen nicht verkaufen, die ist fehlerhaft." Wieso leuchet eine fehlerhafte Lichterkette bloß so toll?) Und bei Globus waren sie schon alle ("Schauen Sie mal hier: Ach nein, die sind alle bunt. Die weißen sind scheinbar alle weg. Nehmen Sie doch diese Vorhanglichterkette!") Wir sind dann noch drei Mal um das Regal gegangen, dann habe ich gesagt: "Ping! Zauberei!!!" Und einen Schritt weiter lagen sie plötzlich. Weiße Lampionlichterketten en masse, obwohl wir da schon zwei Mal waren. Meine Zauberkräfte sind unermesslich! Das Geniale daran ist, dass man sie nicht an die Steckdose anschließen muss (auf dem Balkon ist nämlich keine), sie funktioneren durch Solarenergie, und man kann sie an- und ausschalten. Das gibt dann noch den letzten Pep. :-)
 
 
 
Am nächsten Abend, als ich schon längst wieder zu Hause war, hat das Kindelein dann noch ein paar Glücksfotos geschickt. :-)
 
 
 
 
Das freut das Mutterherz!! Da hab ich ihr gleich noch ein kleines Regal für die Deko gekauft (nach Absprache natürlich)...
 
... bei dem sie sich beim Zusammenschrauben eine Augenprellung durch Gewalteinwirkung mit dem Schraubenzieher zugezogen hat. 
Ja, so ist das, wenn man Kinder hat, es wird nie langweilig! :-)

Mittwoch, 19. August 2015

Unser zweites Sommerprojekt: der Tochterumzug

Unser Mädchen hat sich entschlossen, ihren Master an einer anderen Uni zu machen. Deshalb stand in diesem Sommer der Umzug des Kindes ins schöne Frankenland an. Wir wussten das schon lange und waren bereits mental vorbereitet. Trotzdem ist sowas ja immer eine massiv aufregende Sache.

Zuerst war da das Problem, dass man, bevor man eine Wohnung sucht, erstmal warten sollte, ob einen die Uni überhaupt nehmen will. Wenn ich da noch an die ersten Unibewerbungen denke – das zog sich ja hin bis Ultimo! Aber: Die Zusage kam frühzeitig. Haken.

DANN muss man erstmal eine Wohnung FINDEN! Und das in einer bzw. um eine Unistadt mit fast 40000 Studenten. (Jaha! Die Zahl habe ich direkt von der FAU-Seite!) Wir haben alle gesucht (außer dem Sohn natürlich), waren eifrig auf allen erdenklichen Internetseiten unterwegs: Makler, WG-Seiten, Kleinanzeigen, Immonet, Studentenirgendwasseiten,… Am Ende gewinnt man die Erkenntnis, dass man sich stundenlang immer dieselben Wohnungen angesehen hat, nur auf verschiedenen Seiten, und ist total verwirrt und weiß nicht mehr, welche Wohnung nun wie viel Quadratmeter, Badezimmer mit oder ohne Fenster, einen Balkon oder gar nichts oder einen Keller hatte und wo man keine Waschmaschine aufstellen darf und wo die Küche, ach egal. ;-) Jedenfalls hatten wir eine überschaubare Liste aufgestellt und zwei Miniappartements zur Besichtigung auserkoren, beide beim gleichen Makler. Der Besichtigungstermin war bestellt. Aber mir war das zu wenig: drei Stunden Fahrt für 2 Wohnungen, und wenn die dann nichts sind? Also habe ich das Mädchen gebeten, sich noch eine dritte Wohnung von der Liste auszusuchen, damit sich das lohnt. Hat sie auch gemacht. Leider hatte die Maklerin aber am besagten Tag keine Zeit, uns diese Wohnung zu zeigen. ABER sie hätte da grade noch eine andere… und die wäre viel schöner und größer… und vielleicht könnte uns die derzeitige Mieterin, die gerne ausziehen will und Nachmieter sucht, uns die Wohnung zeigen, eben an besagtem Tag. Der Preis war der gleiche, also haben wir zugesagt. So weit, so gut.
Am Besichtigungstag waren wir dann mit dem Makler in Wohnung 1 und Wohnung 2 und haben festgestellt, dass die beiden ja wohl um einiges kleiner waren als angepriesen. (Anders kann ich mir das nicht vorstellen, denn das Kind HATTE ja bereits eine Wohnung mit der GLEICHEN Quadratmeterzahl, aber in diese hier hätte sie ihre paar Möbelchen niemals unterbekommen.) Also haben wir uns freundlich wieder verabschiedet und sind dann mit Bauchkribbeln zur dritten Wohnung gefahren. Und – BUMM! Da waren: ein kleiner Flur, ein Badezimmer mit Badewanne und Fenster (!), ein Schlafzimmer, eine riesengroße Küche, ein Wohnzimmer und ein massiv großer Balkon! Dazu gab es einen Kellerraum, einen Waschkeller mit Waschmaschinenaufstellplatz und einen REWE direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite (vom Bäcker und vom Rossmann an der gleichen Stelle will ich jetzt mal gar nicht reden). Und das alles zum gleichen Mietpreis vom Mainzer Zimmer? Jou. Na dann, was will man da noch lange reden.
Die Küche mochte uns die Vormieterin gerne verkaufen, sehr günstig und inklusive aller wünschenswerten Geräte, sogar mit Backofen und Spülmaschine! Wir wurden vom Glück verfolgt.


Und weiter ging’s. Als nächstes muss man seine alte Wohnung loswerden, und zwar nicht erst zum Ende der Kündigungsfrist, nicht wahr? Also: Das Kindelein wurde genötigt, Aushänge für die Mensa zu basteln und eine Annonce bei Ebay-Kleinanzeigen und bei WG-gesucht einzustellen. Sie war folgsam, hat erst gebastelt, dann eine Annonce bei Ebay eingestellt, sich dann umgedreht, um die Bastelei auszudrucken und als nächstes wieder zur Annonce geguckt – BA! Da waren schon 6 Anfragen! Kurzer Sinn: Die Wohnung war schneller weg als wir uns in unseren kühnsten Träumen vorgestellt hatten. Wieder ein Haken!

Als nächstes ging es an die Organisation. Die neue Wohnung konnte hier und da etwas frische Farbe und einen Putzlappen vertragen. Die Zeit drängte auch ein kleines bisschen, also haben wir uns als liebevolle Eltern, die wir ja sind, dazu entschlossen, diese Arbeiten auf den Londonaufenthalt unserer Kinder zu legen. (Die Londonreise mit seiner Schwester hatte der Sohn von uns zur Konfirmation bekommen.) Inzwischen hatten wir ja auch Ferien und konnten alles etwas entspannter angehen lassen. Innerhalb von zwei Tagen hatten wir alles auf Vordermann gebracht.




Am Tag, nach dem die Kiddies wieder zu Hause angekommen waren, ging‘s in die Vollen. Zuerst fuhren das Tochterkind und ich zum Kistenpacken. Am nächsten Tag kamen die Jungs und holten den Transporter, den wir uns von Europcar gemietet hatten. (In der einen Stadt abholen und in der anderen Stadt abgeben. Klappte problemlos!) Zum Glück konnte ich am Abend vor dem großen Aufbruch alle Anwesenden überzeugen, dass es doch total sinnvoll wäre, den Nachmieter am Umzugstag zur Schlüsselübergabe einzubestellen. Und dank abendlicher WhatsApps ist uns das auch noch gelungen! Yay! Wieder eine Vierstundenhin- und Vierstundenrückfahrt eingespart. (Benzin kostet Geld, sag ich euch, aber heftig!) Am nächsten Tag ging es dann mit Transporter und zwei PKW (wie gut, dass das Kind so gut und selbstbewusst Auto fährt… Wenn ich noch dran denke, wer da auf KEINEN Fall den Führerschein… egal) auf ins Frankenland. Natürlich mussten wir uns durch Staus kämpfen, aber letztendlich haben wir alles im vorgegebenen Transporterzeitrahmen geschafft.



Uff. Als nächstes ging es ans Möbelaufbauen, Kistenauspacken und all solche Sachen, die man eben machen muss, wenn man umzieht. Auch diverse Ikea- und Baumarktsbesuche standen auf dem Programm. Ein paar Tage sind noch ins Land gegangen, aber dann war alles gut und im grünen Bereich. Das Kindlein war glücklich! Wir dann auch, und total K.o.






Das einzige „Problem“, was mir noch im Kopf rumschwirrte, war der Balkon. Der ist richtig schön groß, aber optisch „kalt“: ein hellgrauer, steinartiger Boden, ein Stahlgeländer. Und das Kind hatte nicht mal einen netten Stuhl zum Draufstellen. Das konnte man ja nicht so lassen, schon gar nicht als Dekomama, oder? Also musste ich da noch mal hin, unbedingt. Dazu schreibe ich dann später mal noch was. Bis dann. ;-)

Dienstag, 18. August 2015

Unser Sommerprojekt 2015

Ist das ein Sommer? Ich bin ja sehr für warm oder sogar heiß, für barfuß und Shorts. Jeden beginnenden Herbst heule ich erstmal ne Weile rum, wenn ich wieder Socken anziehen muss. (Aber man SOLLTE! Ich merke grade heute ganz intensiv, dass man das unbedingt sollte, wenn es denn wieder kühler wird. Mädels, passt auf euch auf!)
Jedenfalls waren das echt klasse Sommerferien dieses Jahr. Festmachen kann man das an der Anzahl der Terrassenabende, also so laue Sommernächte, wo man ewig lange draußen sitzen kann und lesen oder surfen oder erzählen oder spielen oder Alkohol trinken, all so schöne Sachen... Die waren ja in diesem Sommer reichlich, eigentlich fast immer (wenn nicht grade die Welt untergegangen, die Bäume abgebrochen, die Keller überschwemmt und die Dächer abgedeckt worden sind).
So weit, so gut.
Wir nehmen uns traditionell für jede Sommerferien ein umfangreicheres Projekt vor, weil man solche Sachen während des laufenden Schuljahres einfach nicht schafft ohne geistigen Schaden zu nehmen. Letztes Jahr haben wir Wohnzimmer und Arbeitszimmer renoviert, im Jahr davor waren es glaub ich meine zwei hübschen Gartenbeete, die entstanden sind. Oder war es der Kompostplatz? Ach, egal.
In diesem Jahr ist unser Tochterkind umgezogen - von Rheinland-Pfalz nach Bayern. Das wäre im Grunde Sommerprojekt genug gewesen, aber echt! (Wir haben da schon ein bisschen gemerkt, dass wir keine 20 mehr sind. Wenn das neue Schuljahr anfängt, müssen wir unbedingt auch wieder ins Training einsteigen, sonst werden wir noch vor der Zeit ungelenkig und gebrechlich.) Aber weil alles so schön glatt gelaufen ist, besser als vorher erwartet (vielleicht schreib ich da später noch mal was dazu), hatten wir trotzdem noch den Elan, das schon viel länger geplante Mülltonnenprojekt in Angriff zu nehmen. Wir haben nämlich schon eine Menge Mülltonnen: eine schwarze für den Restmüll, eine blaugedeckelte fürs Papier, eine braungedeckelte für den Bio- und Gartenmüll (genial für den ganzen Rasenschnitt!) und eine Regentonne (an wen kann ich schreiben, damit ich endlich noch eine passende mit gelbem Deckel bekomme? Wir müssen ja die gelben Säcke irgendwo aufbewahren...) Alle haben hübsch die gleiche Größe, nämlich 240 l, außer der Regentonne natürlich, die hat nur 200 l. (Nein, wir können nicht kleiner, die Tonnen sind IMMER voll!) Die stehen nun rum. Hier und da, vor dem Haus, unterm Carport, im Garten und sonstwo. Die sind voll sichtbar, und das hasse ich! Auch den blauen Pool im grünen Garten, aber das ist ein anderes Projekt.
Hinter dem Haus ist bei uns noch ein bisschen Platz, so 3 Meter bis zum Nachbarzaun, ein Streifen. Und ganz vorne an der Straße am Zaun standen immer unsere ganzen Regentonnen. Jetzt haben wir Tonnen hinter der Pavillonwand. Das Wasser von da reicht völlig aus zum Gießen und es ist auch viel näher an den zu gießenden Lebewesen dran, da muss man nicht so weit schleppen. Also konnten die Tonnen da vorne weg. Und dann ist auch noch der Zaun zur Straße zusammengebrochen. Stand ihm zu, der war bestimmt schon 100. Tja, Schandfleck, Stiefkind, was auch immer - ich konnte mir an DER Stelle schon ganz lange was anderes vorstellen! Ein bisschen aufräumen, ein paar Pflastersteine, ein hübscher Zaun, noch mit Tür und Tadaa! Da könnten die Mülltonnen stehen, schön zusammen, gleich fast an der Straße und unsichtbar für Passanten. Kein Problem, oder? Mein Mann hatte dann noch die tolle Idee, das Dach zu verlängern, damit die Tonnen auch schön trocken stehen, das fand ich gut! Und er baut ja auch so gerne was. Am Haus lang haben wir schon einige Jahre einen kleinen Anbau für Gartenkram, der sollte dann eben bis vor zum Zaun weitergehen und die Tonnen beschützen.
Und wieder mal: So weit, so gut.
Jetzt sind die Ferien fast rum, und man sieht auch schon richtig was!
So hat es mal angefangen, der zusammengebrochene Zaun ist da schon weggeräumt:


 
 
Seht ihr da ganz rechts angeschnitten den Pfeiler auf der Grundstücksgrenze? Ein Schmuckstück, oder? Es stellte sich heraus, dass der UNS gehört und nicht dem Nachbarn. War auch okay so.
Dann hat der beste aller Bauherren körperlich geschuftet wie ein Irrer, Natursandsteine umgelagert...

 

Schlackesteine ausgegraben, Betonfundament gegossen...

 
Betonkopf als neue Pfeilerfrisur aufgesetzt...


ein hübsches neues Mäuerchen gemauert ...

 

und den Pfeiler aufgehübscht

 

Jetzt durfte ich dann auch mal in Aktion treten, denn inzwischen war klar, wie hoch der Zaun genau werden wird. Daher konnten die Pfosten und Bretter zugesägt und gestrichen werden. Sohni und ich haben uns also in eine ganztägige Streichorgie gestürzt, die ich dann am nächsten und übernächsten Tag noch alleine erweitern musste (weil Sohni zum Fußball war).
 
 

Der Liebste hat unterdessen in Windeseile ein Dach gebaut, denn in der Ferne zog ein böses Donnergrollen auf, und es sollte ja dann nicht auf die frisch gestrichenen Holzteile regnen. Also wurde noch kurz vor Weltuntergang die Dachpappe aufgenagelt.

 

So weit ist es jetzt gediehen. Seit gestern Morgen regnet es nahezu ununterbrochen. Draußen kann man nichts machen. In der Werkstatt entstehen Stück für Stück die Zaunfelder, aber so richtig gerne macht er das nicht, denn da ist es eben supereng. (Eine neue Werkstatt wünscht er sich so sehr. Ich wäre so froh, wenn ich ihm die geben könnte. Aber alles ist eben nicht...)
Ein Update kommt hoffentlich irgendwann demnächst!

Dienstag, 11. August 2015

SuperSommerSketchSonntag - die Zweite

Heute zeige ich euch meine restlichen Layouts vom SSSS im SBT.
Um 14 Uhr ging es weiter mit einem Sketch von Tanja:



Der Sketch um 15 Uhr kam von Stine:



Auch diesen Sketch um 16 Uhr habe ich in der vorgegebenen Zeit umgesetzt, er kam von Birgit:



Der vorletzte Sketch um 17 Uhr kam von Dani:



Und zum Schluss durften wir um 18 Uhr einen Sketch von Heike umsetzen:



Das war aber noch nicht das Ende des Tages! Um 20 Uhr empfing uns Yasmin im gut gefüllten "Klassenzimmer" zum Diktat, das dieses Mal ein ganz besonderes war, ein Sketch-Diktat! Häppchen für Häppchen wurde uns ein Sketch serviert, den es ebenso umzusetzen galt wie die anderen Sketche des Tages. Ein Diktat ist jedes Mal eine Riesengaudi, und Yasmin ist auch eine coole Lehrerin. Es hat wieder irre Spaß gemacht! :-) Und das ist dabei rausgekommen:



Der Titel hatte mir ein bisschen Probleme bereitet, aber dann habe ich ja doch noch was Annehmbaes gefunden. ;-)
Der SSSS ist ein besonderes Highlight für mich, weil ich mich da immer herausgefordert fühle und scrappe als ob's kein Morgen gäbe. Sowas bräuchte ich eigentlich öfter...

Samstag, 8. August 2015

SuperSommerSketchSonntag 2015

In jedem Jahr findet in der Sommermitte im ScrapBookTreff ein besonderes Event statt: der SuperSommerSketchSonntag, kurz SSSS genannt. Das SDW-Team, das normalerweise den jeweiligen Sketch der Woche veröffentlicht, ist an diesem Tag von früh bis abends in Aktion, es gibt nämlich ab 9 Uhr bis 18 Uhr stündlich einen neuen Sketch, den es umzusetzen gilt. Es ist ein hoher Anspruch, wirklich ALLE Sketche nachzuscrappen. Zum Glück waren die Fotovorgaben vorher bekannt, und ich habe mich den ganzen Samstagabend damit beschäftigt, die passenden Fotos herauszusuchen und auszudrucken und auch gleich ein bisschen passendes Papier bereitzulegen. Der Scraptisch muss natürlich vorher aufgeräumt sein, sonst bin ich gehemmt. Jedenfalls habe ich es tatsächlich geschafft, alle 10 Sketche umzusetzen und ich habe auch noch am Abschlussdiktat teilgenommen, das die liebe Yasmin mit uns veranstaltet hat. Eine überaus lustige Aktion, jedes Mal wieder! Also sind 11 Layouts entstanden, ich kann's noch, wie schön!
Die ersten 5 zeige ich euch heute, die anderen dann beim nächsten Mal.
Den ersten Sketch um 9 Uhr gab es von Scrapperia:



Der zweite Sketch kam um 10 Uhr von creativmama:



Den dritten Sketch spendierte und um 11 Uhr Frauke:


Um 12 Uhr kam dann der nächste Sketch von seanja:


Und um 13 Uhr zeigte uns Susanne ihren Sketch:


Es hat mir sehr gut getan, mal wieder richtig mit Papier und Fotos zu arbeiten. Mein Project Life hinkt ganz schön hinterher. Ich habe aber heute Morgen eine ganze Menge aufgeholt und will auch weiterhin am geplanten Fotobuch arbeiten. Da ja im Moment Ferien sind, stehen die Chancen gut, dass ich es schaffe, doch wieder up to date zu sein. Die nächste Ladung Layouts gibt es dann beim nächsten Mal. Bis dann!

Mittwoch, 5. August 2015

You Are My Shootingstar

Zum Scrapabillykit August 2015 habe ich noch ein Layout hinterherzuschieben, das gar nicht sommerlich aussieht, man MUSS also nicht zwingend Sommer verscrappen mit diesem Kit, man KANN aber natürlich. ;-)
Das Foto stammt aus dem Konfirmationsshooting mit meinem Sohn, der wirklich immer alles macht, was ich ihm sage. Ein prima Fotomodell. Ich liebe ihn!!

 

(Jetzt im Nachhinein fällt mir direkt noch "Sharped dressed man" als Titel ein... Na ja, egal.)

Ein Kärtchen ist es noch geworden, dann musste ich aus Zeitmangel aufhören. Es ist noch Material da, eventuell bekomme ich auch noch ein Layout zustande. Das Sonnenpapier habe ich gestreichelt bis zum Schluss, deshalb ist es noch da.