Schönste Wanderrouten

Montafon: Frühlingsboten und schneebedeckte Höhen

Vorarlberg
18.04.2025 11:25

Zweigeteilt ist die Landschaft derzeit in den Bergen: zwischen Schnee und blühendem Frühling. Mit dem Rad und zu Fuß erschließen sich am Bartholomäberg eindrucksvolle Panoramen.

Bei einer Bike&Hike -Tour am Bartholomäberg im Montafon bewegt man sich momentan zwischen zwei Zonen: Im unteren Abschnitt zeigt sich die Natur in frischem Grün und auf den sonnenverwöhnten Hängen blüht bereits der Löwenzahn. Am späten Nachmittag zirpen vereinzelt sogar schon Grillen. In den höheren Lagen hingegen haben sich teilweise noch großflächige Schneedecken erhalten. Diese sind aufgeweicht durch die vielen Sonnenstunden in jüngster Zeit und daher eine Herausforderung, da man mitunter bis über die Knie einsinkt. Generell sollte man als Wanderer vorsichtig sein, wenn man Restschneefelder quert: Selbst auf der Ebene kann man leicht wegrutschen, wenn die Oberfläche durch die Kälte der vergangenen Nacht noch vereist ist. Zudem können unter dem Schnee Erdlöcher, Steine oder Bäche verborgen liegen. Es empfiehlt sich daher, die Wanderstöcke mitzunehmen und im Zweifelsfall besser umzukehren.

Tipps & Infos

Typ: Bike&Hike-Tour
Dauer: zweieinhalb bis drei Stunden
Ausgangspunkt: Parkplatz (gebührenpflichtig) bei der Kirche in Bartholomäberg
Ausrüstung: E-Mountainbike mit geladenem Akku, Fahrradhelm, Wanderschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränk und Snack, Wanderstöcke Einkehrmöglichkeiten: beim Ausgangspunkt – der Berggasthof Rellseck hat ab Mitte Mai wieder geöffnet Achtung bei Anreise mit den Öffis: Fahrräder können in Bussen nur im Rahmen spezieller Angebote mitgenommen werden (dies ist vor allem im Sommer der Fall)

Ein Aussichtspunkt der Superlative
Der Startpunkt für die heutige Tour ist beim Parkplatz (gebührenpflichtig) gegenüber der Kirche in Bartholomäberg. Die Strecke bis dorthin lässt sich ebenfalls gut mit dem E-Bike bewältigen (beispielsweise ab Bahnhof St. Anton i. Montafon), man sollte allerdings die Akku-Laufzeit im Auge behalten, da es noch weiter bergan in steileres Gelände geht. Beim Bärger Lädili in unmittelbarer Nähe der Kirche befinden sich zahlreiche Wegweiser. Zunächst geht es in Richtung Rellseck, anfangs der geteerten Straße entlang und später dann über einen Forstweg. Beim Aussichtspunkt angelangt hat man etwas oberhalb der kleinen Kapelle einen wunderbaren Weitblick bis Bludenz und in den Walgau hinein, mit den Schweizer Bergen im Hintergrund. Zu dieser Aussicht gesellt sich das Panorama auf die Kette des mächtigen Rätikon mit seinen markanten Gipfeln: Sulzfluh, Drusenfluh, Drei Türme und Zimba.

Kurze Rast am Fritzensee. (Bild: Bergauer Rubina)
Kurze Rast am Fritzensee.
Anhöhe Jägerhütte. (Bild: Bergauer Rubina)
Anhöhe Jägerhütte.

Durch seine einmalige Lage zählt das Rellseck zu den schönsten Aussichtspunkten im Montafon und ist zu jeder Tages- und Jahreszeit einen Abstecher wert. Auf der noch kargen Bergwiese im Bereich der Kapelle strecken derzeit Krokusse ihre Blütenköpfe der Sonne entgegen. Nun hätte man die Möglichkeit, das E-Bike abzustellen und zu Fuß, der Beschilderung folgend, nach Monteneu zu wandern. Oder man tritt in die Pedale und fährt ein Stück den selben Weg zurück, nimmt dann aber die Abzweigung Richtung Fritzensee und folgt den Hinweistafeln in Richtung Allmeinrunde und Monteneu. In der Nähe eines urigen Maisäß geht die Schotterstraße in einen Wanderpfad über. Also wird das Fahrrad am Wegrand abgesperrt zurückgelassen und man folgt dem Pfad zu Fuß weiter bergan. Teilweise gestaltet sich der Anstieg steil und schließlich erreicht man eine weitläufige Bergwiese, wo im Schatten der Nadelbäume noch Schnee liegt. Dort ist es ruhig, außer den Klängen der Natur – der Gesang der Vögel und das leise Glucksen des Schmelzwassers – ist nichts zu hören.

Frühlings Krokus

Der Frühlingskrokus (auch Frühlings-Safran genannt) gehört zur Familie der Schwertliliengewächse und ist typisch für alpine und voralpine Regionen. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte auf offenen Wiesen oder an Waldrändern – so wie sie rund um Bartholomäberg zu finden sind. Aus seiner unterirdischen Knolle schöpft der Krokus die Energie, um bereits im März oder April in voller Blüte zu stehen, oft noch bevor der letzte Schnee ganz verschwunden ist. Die Blütenfarbe ist weiß bis violett, teils mit violetten Streifen. Ökologisch spielt der Frühlingskrokus eine wichtige Rolle: Als eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten nach dem Winter trägt dieser zur Stabilität des empfindlichen Ökosystems in den Bergen bei. Die Blüten reagieren schon auf Temperaturschwankungen von 0,2 Grad Celsius und schließen sich bereits bei vorbeiziehenden Wolken. Der Krokus sollte keinesfalls mit der Herbstzeitlosen verwechselt werden, die ähnlich aussieht, aber meist erst ab Herbst blüht und hochgiftig ist.

Frühlings Krokus. (Bild: Bergauer Rubina)
Frühlings Krokus.

Schneeschuhe wären empfehlenswert
Der Wanderpfad, der manchmal unter der Schneedecke verschwindet, führt schließlich bis zur Anhöhe „Jagdhütte“ auf knapp 1700 Meter Seehöhe. Von dort ist der Weg nach Monteneu noch mit einer halben Stunde angegeben. Allerdings wird man so zeitig im Frühjahr bald auf eine noch fast geschlossene Schneedecke stoßen. Für diesen Abschnitt empfehlen sich Schneeschuhe, da man ansonsten tief einsinkt und die Schuhe bald durchnässt sind. Oder man genießt einfach den wunderbaren Ausblick etwas unterhalb von Monteneu mit den winterlich weiß leuchtenden Gipfeln und grünen Wiesen im Tal. Wieder beim E-Bike angekommen geht es am Fritzensee vorbei zurück zur Ortsmitte Bartholomäberg. Da auch Fußgänger unterwegs sind, gilt es das Tempo bei der Abfahrt zu dosieren.

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